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Uebersicht des
Standes der Viehseuchen in der Schweiz auf 30. Juni 1874.
Kanton.
Lungenseuche.
Zürich .
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Bern .
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Luzern .
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Uri . . . .
Schwyz .
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Unterwaiden ob dem Wald n
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n
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Glarus .
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Zug . . . .
Freiburg .
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Solothurn .
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Basel-Stadt .
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Basel Landschaft .
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Schaffhausen .
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Appenzell A. Rh. .
Appenzell I. Rh.
. St. Gallen Graubünden Aargau .
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Thurgau Tessin .
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Waadt .
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Wallis .
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Neuenburg Genf .
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Zahl der iuü/irten Ställe und Weiden auf 30. Juni 1874 auf IG. Juni 1874
Vermehrung
Ställe.
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Weiden.
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388 179 209
108 14 94
6 4 2
Maul- und Klauenseuche.
Ställe. "Weiden.
11 -- 8 9 -- -- -- -- -3 -- --
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Bemerkungen.
Ungeachtet aller Anstrengungen und umfassenden Tilgungsmaßregeln macht die Maul- und K l a u e n s e u c h e , wie voriges Jahr, sowohl in den Niederungen als auf dem Weidgang, wieder rasche Fortschritte. Von ihr werden namentlich heimgesucht die Kantone Appenzell I. Rh., G r a u b ü n d e n , Tessin und Wallis.
Der heutige Stand der Seuche verzeigt 388 infizirte Ställe und 108infizirtee Weiden; überdies müssen hinzugerechnet werden sämmtliche Ställe u n d Weiden v o n 9 Gemeinden i m Kanton Hinzurechnung dieser 9 Gemeinden hat die Seuche in Graubünden sich bereits über 37 Gemeinden in 12 Bezirken verbreitet, und es steht infolge des Yiehauftriebs aus Italien eine größere Ausdehnung noch zu gewärtigen. Das Nämliche befürchtet man im Wallis, wenn nicht durch Herstellung der achttägigen Quarantäne ein weiteres Eindringen der Seuche von Italien und Frankreich her verhindert werden könne.
Von der Gemeinde Trimmis haben wir betreffs der Lungens e u c h e nichts Neues zu berichten, und man scheint sich dortseits überhaupt vom ersten Schreken einigermaßen erholt zu haben.
Das verdächtige Vieh befindet sich gegenwärtig auf den Alpen, wo es streng abgesperrt und von Zeit zu Zeit untersucht wird.
Vier Ställe sind noch unter Bann. Eben so beruhigende Nachrichten erhalten wir aus dem Bezirk O bertoggen b ü r g des Kantons St. G a l l e n , woselbst die s. Z. wegen Lungenseuche-Verdacht unter Stallbann gestellten Viehhaben nunmehr bis auf 2 Ställe des Stallbannes entlassen wurden. Dagegen sind neue Lungenseuehefälle konstatirt in St. Livres, Kantons Waadt, und in Agettes, Kantons Wallis, deren Ursache mit frühern in den betreffenden Gegenden vorgekommenen Ausbrüchen in Zusammenhang gebracht wird. Das Vieh, welches infolge dieser Seuche im Wallis geschlachtet werden mußte, beträgt bis jezt über 50 Stük.
R o z f ä l l e sind zu verzeichnen in den Kantonen L u z e r n und St. G a l l e n .
Nachdem die R i n d e r p e s t in O e s t e r r e i c h nunmehr beinahe vollständig erloschen ist. geht uns von Wien plözlich die Nachricht au über den Ausbruch einer M i l z b r a n d - E p i d e m i e
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sehr gefährlicher Natur auf den Besizungen des Erzherzog Albrecht in Ungarisch-Altenburg, welcher Seuche im Verlauf von vier Tagen 60 Kühe der schönsten Race zum Opfer fielen. Infolge dessen herrscht unter den Viehzüchtern jener Gegend eine bedeutende Aufregung, welche noch erhöt wird durch die neuesten Nachrichten von gefallenen Opfern dieser Krankheit auf weiter entlegenen Landgütern. Alle bis heute angestellten Nachforschungen /.um Zweke der Eruirung der Ursache dieser sporadisch auftretenden Krankheit führten noch zu keinem Resultate.
B e r n , den 4. Juli 1874.
Eidg. Departement des Innern.
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Uebersicht des Standes der Viehseuchen in der Schweiz auf 30. Juni 1874.
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Jahr
1874
Année Anno Band
2
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30
Cahier Numero Geschäftsnummer
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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum
09.07.1874
Date Data Seite
445-447
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10 008 241
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