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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung über das Ergebnis der Volksabstimmung vom 15. April 1951 betreffend die Revision des Artikels 39 der Bundesverfassung (Notenbank) (Vom 29. Mai 1951)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Sie haben am 28. Juni 1950 beschlossen, das Volksbegehren vom 1. Sep-.

tember 1949 betreffend die Eevision des Artikels 89 der Bundesverfassung (Freigeldinitiative) zugleich mit einem von Ihnen aufgestellten Gegenentwurf der Abstimmung des Volkes und der Stände zu unterbreiten. Dabei beantragten Sie dem Volke und den Ständen, das Volksbegehren zu verwerfen und den Gegenentwurf gutzuheissen.

Die Abstimmung hat am 15. April 1951 stattgefunden. Ihr Ergebnis ist in der umstehenden Zusammenstellung verzeichnet. Aus ihr geht hervor, dass das Volksbegehren vom Volke mit 622 284 gegen 88 486 Stimmen und von allen Ständen verworfen und der Gegenvorschlag der Bundesversammlung vom Volke mit 490 826 gegen 200 636 Stimmen und von allen Ständen angenommen worden ist.

Einsprachen gegen die Abstimmung sind nicht eingelangt.

Wir beehren uns, zu beantragen, es seien die Ergebnisse der Abstimmung durch Annahme des mitfolgenden Bundesbeschlussentwurfs zu erwahren.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 29. Mai 1951.

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident: . Ed. von Steiger Der Vizekanzler: Ch. Oser

Kantone

Ausser Betracht Betracht Stimmte- Eingelangte fallende Stimmzettel Infallende · rechtigte Stimmzettel Stimmzettel leer ' ungültig

240188 170769 6672 Bern 247 154 95960 333 32849 151 Luzern . . . .

66186 Uri 5274 8263 193 Schwyz 20532 36 9950 621O M 3323 Obwalden 3532 39 Nidwalden . . . . .

5599 6867 128 Glarus 11 083 Zug 11958 5 282 20 46789 20028 98 Freiburg Solothurn . . . . .

51538 668 29222 61 898 22661 368 Baselstadt . . . . .

184 Baselland 32649 14700 17220 1748 Schaffhausen . . . .

14449 Appenzell A. -Rh. . .

14204 9674 490 3694 50 Appenzell I.-Rh. . . .

1861 2389 85348 60132 St. Galten 1049 Graubünden . . . .

37 227 23111 89108 72075 4178 Aargau 1 885 43272 31985 Thurgau 128 Tessin 48185 12736 270 113730 Waadt 46056 15 821' . 83 46253 Wallis 146 Neuenburg 40313 19587 Genf. . .

59674 19 750 347 Total 1 408 275 747 604 21676 Zürich

1087 731 147 21 32 13 3 49 32 73 640 247 58 75 65 13 549 142 300 165 251 254 176 160 116 5399

163010 94896 82551 5060 9882 3296 3490 6690 5180 19857 27914 22046 14458 12626 9119 1789 57194 21920 67 597 29 935 12357 45532 15562 19281 19287 720 529 Absolutes Mehr 360 265

Volksbegehren

Ja

Bein

Gegenentwurf der Bundesversammlung Ja

|

308

Volksabstimmung vom 15. April 1951 über die Revision des Artikels 39 der Bundesverfassung (Notenbank) Standesstimmen

Nein

31510 129 343 100 482 57155 Für Gegen 11290 82139 59631 32858 entwirf >> 29974 23664 8398 2425 » 4796 3668 1282 229 9369 » 403 2607 7045 » 231 3039 2142 1085 3268 >> 214 2756 696 » 659 5883 4726 1782 » 4574 3432 547 1617 18971 » 656 16526 2966 2237 24981 19868 7080 6411 3522 17796 14642 3131 11 180 8941 5132 2289 4069 10083 8070 7551 1456 5635 3258 131 1614 1256 477 7803 48897 41011 14993 >> 17633 3595 14217 6717 59970 6875 42176 23767 * 25924 9 3766 19642 9338 630 11530 11172 >> 863 » 43087 37123 2063 7156 l) 14160 1296 11561 3655 >> 919 17859 13 388 4926 >> 619 18663 17552 1348 r d. Volksbe88486 622 284 490 326 209 663 Fügehren : Keilte Standesstimme Für den Gegenentw.: 19 ganze u. 6 haltStan-desstimmeneli

309 (Entwurf)

Bundesbeschluss betreffend

die Erwahrung des Ergebnisses der Volksabstimmung vom 15. April 1951 über die Revision des Artikels 39 der Bundesverfassung (Notenbank)

Die Bundesversammlung" der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in die Protokolle der Volksabstimmung vom 15. April 1951 über dio Revision des Artikels 89 der Bundesverfassung (Notenbank) und in eine Botschaft des Bundesrates vom 29. Mai 1951, woraus sich ergibt, dass: o. bei 747 604 abgegebenen gültigen Stimmen das Volksbegehren (Freigeldinitiative) mit 622 284 gegen 88 486 Stimmen verworfen worden und der Gegenentwurf der Bundesversammlung mit 490 326 gegen 209 636 Stimmen angenommen worden ist; b. alle Stände das Volksbegehren verworfen und den Gegenvorschlag der Bundesversammlung gutgeheissen haben, erklärt :

Art. l Der mit Gegenvorschlag der Bundesversammlung zum Volksbegehren vom 1. September 1949 beantragte neue Wortlaut des Artikels 89, Alinea 2, 3, 6, 7 und 8 der Bundesverfassung ist von der Mehrheit der stimmenden Schweizerbürger und von allen Ständen angenommen worden. Er tritt mit dem heutigen Tage in Kraft.

Art. 2 Die abgeänderten Alinea 2, 3, 6, 7 und 8 des Artikels 89 der Bundesverfassung lauten wie folgt: Alinea 2, Der Bund kann das ausschliessliche Recht zur Ausgabe von Banknoten durch eine unter gesonderter Verwaltung stehende Staatsbank

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ausüben oder, unter Vorbehalt des Kückkaufsrechts, einer zentralen Aktienbank übertragen, die unter seiner Mitwirkung und Aufsicht verwaltet wird.

Alinea 3, Die mit dem Notenmonopol ausgestattete Bank hat die Hauptaufgabe, den Geldumlauf des Landes zu regeln, den Zahlungsverkehr zu erleichtern und im Eahmen der Bundesgesetzgebung eine den Gesamtinteressen des Landes dienende Kredit- und Währungspolitik "zu führen.

Alinea 6, Der Bund kann die Einlösungspflicht für Banknoten und andere gleichartige Geldzeichen nicht aufheben und die Eechtsverbindhchkeit für ihre Annahme nicht aussprechen, ausgenommen in Kriegszeiten oder in Zeiten gestörter Währungsverhältnisso.

Alinea ^ (neu). Die ausgegebenen Banknoten müssen durch Gold und kurzfristige Guthaben gedeckt sein.

Alinea 8 (bisher Alinea 7). Die Bundesgesetzgebung bestimmt das Nähere über die Ausführung dieses Artikels.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über das Ergebnis der Volksabstimmung vom 15. April 1951 betreffend die Revision des Artikels 39 der Bundesverfassung (Notenbank) (Vom 29. Mai 1951)

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Jahr

1951

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

22

Cahier Numero Geschäftsnummer

6072

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

31.05.1951

Date Data Seite

307-310

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