547,

# S T #

Uebersicht des

Standes der Viehseuchen in der Schweiz auf 30. November 1873.

Kanton.

Lungenseuche.

: Ställe.

Zürich -- Bern ! .

.

.

.

-- Luzern .

.

. !.

-- Uri -- Schwyz .

.

.

-- Unterwaiden ob dem Wald ' -- nicl n v, -n -- Glarus .

.

.

.

-- Zug Freiburg .

.

.

-- Solothurn .

.

.

-- Basel^Staclt . ' .

.

-- Basel Landschaft .

.

-- Schaffhausen .

> · · -- Appenzell A.: Rh. .

.

-- Appenzell I. Rh. .

.

-- St. Gallen -- Graubünden .

.

.

-- Aargau .

.

.

.

-- Thurgau .

.

.

-- Tessin .

.

.

.

-- Waadt .

.

.

.

1 Wallis -- Neuenburg .

· .

-- Genf .

.

.

.

-- Zahl der infizirten Ställe u. Weiden (soweit solche bekannt ist) auf 30. November 1873 auf 16. November 1873

Yerminderung Yermehrung

1 4

3 --

Maul- und Total, Klauenseuche.

Ställe.

Stulle.

3 48 1 3 -^ --3

3 48 1 3 -- ,

-- -- -- 3 -- -- -- -- --

-- -- --3

-- 32 -- -- 3 3 -- 25 8 132 59 -- 73

--3

-- -- -- -- -- -- 32 -- --3 4 -- 25 8 133 63 -- 70

'

548: Bemerkungen.

Ein neuer Fall von L u n g e n s eue he ist vorgekommen in einem Stalle der Ortschaft Oulens im waadtländischen Bezirke Echallens. Ueber die Infektionsursache ist hierseits nichts bekannt, indessen scheint diesel- Fall nur ein sporadischer zu sein.

Seit unserem lezten Berichte hat leider die M a u l - und K l a u e n s e u c h e wieder an grösserer Ausdehnung gewonnen, und zwar, wie amtlich konstatirt wurde, meist infolge Einschleppung durch die in neuester Zeit vermehrte Viehzufuhr aus Frankreich und Italien. Am meistea scheinen von der Seuche betroffen die Kantone Bern, Graubunden, Neuenburg und Genf, während andere nur wenige Fälle zu verzeichnen haben. Die größte Zahl der Anstekungen erfolg'te einerseits durch Vieh, welches vom südlichen Frankreich und Italien herkommend in Genf eingeführt wurde, andererseits durch Vieh aus dem Tessin, meist vom Lauiser Markt kommend, welches die Krankheit nach dem Innern der Schweiz verschleppte. Das Departement hat sich daher veranlaßt gesehen, die Verhältnisse in Genf näher untersuchen zu lassen, und ebenso hat dasselbe, namentlich mit Buksicht auf eingesandte, ungesezliche Gesundheitsscheine, über die Ausführung der seuchepolizcilichen Vorschriften ini Kanton Tessin eine spezielle Untersuchung angeordnet.

In Bezug auf andere Thierkrankheiten sind aus den Kantonen Zürich, Luzern und Aargau einige Rozfàlle zur Anzeige gelangt.

Laut Mittheilung des k. k. Ministeriums des Innern hat die R i n d e r p e s t in Oesterreich Fortschritte gemacht; namentlich wird eine ziemlich bedeutende Zunahme derselben in Oberösterreich konstatirt. Im Ganzen erscheinen 15 Bezirke von der Seuche ergriffen, von welchen die Bezirke Steyr, Kirchdorf, Wels, Linz, Bohrbach und Gmunden mit zusammon 37 verseuchten Ortschaften in Oberösterreich besonders hervorzuheben sind. Von Seiten der bayerischen und liechtensteinischen Regierungen sind indessen alle nöthigen Maßregeln gegen Oesterreich getroffen, so daß von dieser Seite her der Schweiz einstweilen noch keine Gefahr droht. In den Ländern der ungarischen Krone ist wieder etwelche Besserung eingetreten; immerhin herrscht dort die Rinderpest noch in 87 Ortschaften.

B e r n , den 4. Dezember 1873.

Eidg. Departement des Innern.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Uebersicht des Standes der Viehseuchen in der Schweiz auf 30. November 1873.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1873

Année Anno Band

4

Volume Volume Heft

54

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

13.12.1873

Date Data Seite

547-548

Page Pagina Ref. No

10 007 988

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.