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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung über die Genehmigung der Rechnungen und der Geschäftsführung der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1947 (Vom 20. Mai 1948)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Wir haben die Ehre, Ihnen den Geschäftsbericht und die Eechnungen der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1947 nebst dem Bericht des Verwaltungsrates vom 26. April 1948 zur Genehmigung zu unterbreiten.

Die Jahresrechnung und der Abschluss stehen unter dem doppelten Einfluss einer weitern erfreulichen Steigerung des Verkehrsvolumens einerseits und einer neuerlichen, weniger erfreulichen Erhöhung der Betriebsausgaben anderseits.

Während die Beisendenzahl gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % zugenommen hat, weist der Güterverkehr eine mengenmässige Zunahme von 7,7 % auf.

Die gesamten Betriebseinnahmen verzeichnen denn auch gegenüber dem Vorjahr eine entsprechende Verbesserung, und zwar um 8,2 %.

Die Betriebsausgaben stiegen aber gemessen am Vorjahre um 12,9 %.

Diese Erscheinung ist zur Hauptsache auf das Anschwellen der Personalkosten zurückzuführen. Ihr Anteil an der Kostenvermehrung gegenüber dem Vorjahre macht 73,9 % aus. Es wird einer Grossanstrengung bedürfen, um die Kosten der Bundesbahnen so zu lenken, dass sie nicht länger disproportional zur Verkehrszunahme steigen. Den Bationalisierungsbestrebungeu im Bundesbahnbotrieb stellt sich aber die Fixkostenstruktur hemmend in den Weg. Vor allem entzieht sich die Entwicklung des allgemeinen Lohnniveaus grösstenteils einer Beeinflussung durch die Unternehmungsleitung. Solange die Hochkonjunktur andauert, können die Bedenken über den Haushalt der Bundesbahnen in der nächsten Zukunft etwas zurücktreten. Gleichwohl scheint es augezeigt,

410 gleich zu Beginn der Besprechung der Rechnungsvorlage auf die Notwendigkeit einer verschärften Überwachung des Küstenverlaufs hinzuweisen.

Aus der vorliegenden Kechnungsablage möchten wir folgende Angaben hervorheben.

I. Baurechnung Die Bauaufwendungen des Jahres 1947 weisen gegenüber dem Voranschlag 1947 und der Eechnung 1946 folgende Entwicklung auf.

I. Anlagen der Bahn Rechnung 1946 Voranschlag 1947 Rechnung 1947 Fr.

Fr.

Tl.

1. Anlagen und Einrichtungen: Elektrifizierung . 12857918 12 857 918 6 875 000 5 559 833 924 652 868300 810 770 Generaldirektion 12 491 858 Kreis I 18 704 000 15 922 272 Kreis II 18582029 18 582 029 21 357 952 22 085 200 Kreis III 11 571 571 722 722 11 18 780 200 15 897 443 Verfügunsreserve der General1000000 direktion -1).

-- 2, Fahrzeuge Total Bahn II. Anlage der Nebengeschäfte . .

56 428 179 17 754 4938) 74 182 672 1 713 016 75 895 688

68 262 700 20 424 000 88 686 700 3 783 300 92 470 000

59 548 270 21 613 352 81 161 622 3 325 044 84486666

Aus der vorstehenden Aufstellung geht hervor, dass die Bauaufwendungen im Berichtsjahr rund 8 Millionen Pranken weniger betragen haben als veranschlagt war; sie stehen jedoch uni 8,6 Millionen Franken höher als die Aufwendungen im Vorjahr, wenn man die in das Jahr 1946 gefallene Übernahme der vom Volkswirtschaftsdepartement zur Sicherung der Landesversorgung angeschafften 820 Güterwagen im Betrage von 14 Millionen Franken für diesen Vergleich weglässt.

Die Aufholung des Rückstandes in den Bauaufwendungen gegenüber dem Voranschlag 1947 kann zu einer Überschreitung des Bauvoranschlages 1918 führen, sofern der Arbeitsmarkt die zusätzlichen Aufträge bewältigen kann.

Nach dem gegenwärtig noch bestehenden Beschäftigungsgrad im Industrieund Bausektor ist es jedoch sehr ungewiss, ob der Rückstand schon im laufenden Jahre aufgeholt werden kann.

Von den gesamten Bauaufwendungen von rund 84,5 Millionen Franken wurden 63,6 Millionen Franken als Vermehrung des Anlagevermögens behandelt, während 20,9 Millionen Franken dem Betrieb belastet wurden.

*) Die Ausgaben in der Höhe von Fr. 828 354 sind in den Aufwendungen für die Kreise I--III enthalten.

a ) Ohne die 1946 vom eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement übernommenen 820 Güterwagen im Betrage von Fr. 13 985 299.

411

In das Berichtsjahr fällt die Beendigung der Elektrifikation der Strecken Payerne-Freiburg und Kreuzungen-Stein a .Eh. Die Elektrifizierung der übrigen noch mit Dampf betriebenen Strecken musste vor allem wegen Mangel an elektrischen Triebfahrzeugen etwas zurückgestellt werden. Bei den Kreisen ist als wichtigste Baute das neue bergseitige Geleise zwischen Brunnen und Sisikon zu erwähnen, mit einem Gesamtaufwand von 14,7 Millionen Franken, wovon das Berichtsjahr mit 5,2 Millionen Franken belastet ist. Sodann sind für die Erneuerung von Geleisen und Ausweichungen, inbegriffen Schotterbett, 28,2 Millionen Franken aufgewendet werden. "Während die Zufuhr von Schienen und Eisenschwellen aus dem Ausland befriedigend war, bestand Mangel an Holzschwellen, an Weichenteilen und Befestigungsmitteln.

Von den Aufwendungen für die Fahrzeuge entfallen auf die Triebfahrzeuge 8,7 Millionen Franken und auf die Personenwagen 10 Millionen Franken, Bei den langen Lieferfristen von 2 Jahren für Wagen und 3 Jahren für Lokomotiven kann der Nachholbedarf nur sehr langsam aufgeholt werden. Darum mussten während des ganzen Berichtsjahres durchschnittlich 40--50 Dampflokomotiven auf elektrifizierten Linien und Bahnhöfen Dienst leisten. Die Modernisierung des Personenwagenparkes kann vorläufig auch nicht programm. mässig erfolgen. Um wenigstens den während der Kriegszeit in Eückstand geratenen Grossunterhalt an den vierachsigen Personenwagen aufholen zu können, wurde die Einstellung von 300 Werkstättearbeitern in die Wege geleitet.

II. Die Verkehrsleistungen Die anhaltend gute Marktlage hat auch auf die Entwicklung der Verkehrsleistungen günstig eingewirkt. Die Reuendenzahl ist gegenüber dem Vorjahre nochmals angestiegen, und zwar um 6,5 Millionen, das sind 3,2 %, auf 213 Millionen Eeisende. Es ist dies die bisher höchste Zahl an beförderten Personen.

Die neue Verkehrszunahme ist vor allem auf den vermehrten Berufs- und Arbeiterverkehr mit Streckenabonnementen zurückzuführen. Bis in den Spätsommer hinein war auch der Eeiseverkehr aus dem Ausland sehr lebhaft. Die im Herbst eingetretenen Einschränkungen im englisch-schweizerischen Eeiseverkehr haben dann allerdings ein starkes Abflauen dieses Verkehrs und damit des ausländischen Fremdenverkehrs überhaupt bewirkt. Die erreichte Höchstzahl im Personenverkehr ist um so erfreulicher,
als im Berichtsjahr der in- und ausländische Automobilverkehr wieder stärker in Erscheinung trat.

Im Güterverkehr hat die Aufwärtsbewegung auch angehalten. Die im gesamten Güterverkehr beförderten Mengen sind, verglichen mit dem Vorjahre, um 1,8 Millionen Tonnen auf 18,2 Millionen Tonnen angestiegen. Die Verkehrszunahme ist vornehmlich auf die erhöhte Einfuhr und auf die Belebung des Durchfuhrverkehrs zurückzuführen, während die Ausfuhrmenge etwas hinter derjenigen des Vorjahres steht. Der rege Binnenverkehr hatte sodann einen beachtlichen Einfluss auf die Güterverkehrsziffern.

412 m. Finanzielle Ergebnisse l. Die Anlagen- und Abschreibungsrechnung Im [Rechnungsjahr ist der Anlagewert um 33,4 Millionen Pranken auf Fr. 3 022 477 681.74 gestiegen. Dem Wertzuwachs von 44,8 Millionen Franken stehen Wertabgänge Tun 11,4 Millionen Franken gegenüber.

Die Abschreibungen belaufen sich auf 316,3 Millionen Franken. Dieser Betrag teilt sich auf in eine ordentliche Absehreibung von 71,3 Millionen Franken und eine ausserordentliche von 245 Millionen Franken. Die letztere Summe beruht auf einer Neuregelung der Abschreibungen auf den Allgemeinen-Kosten und dem Unterbau. Der Bundesrat hat mit Beschluss vom 7. April 1948 der vom Post- und Eisenbahndepartement vorgeschlagenen Herstellung des Sollbestandes auf den vorstehend bezeichneten Anlagen und der hiezu notwendig gewordenen Änderung des Eeglements über die Anlagen- und Abschreibungsrechnung der Bundesbahnen vom 27. Juni 1946 zugestimmt. Damit ist eine Lücke in der Abschreibungsordnung der Bundesbahnen geschlossen worden, die bei der Sanierung lediglich zur Schonung der Bundesfinanzen vorübergehend in Kauf genommen werden musste. Die Schweizerische Treuhandgesellschaft hatte in ihrem Gutachten vom 5. Juli 1944 über die vorgesehene Sanierung der Bundesbahnen auf diese Lücke hingewiesen, indem sie feststellte: «Wir vertreten die Ansicht, dass der ermittelte Abschreibungsausfall voll zur Anrechnung gebracht und vom Buchwert der Anlagen abgesetzt werden sollte».

Die seit dem Sanierungsjahr 1944 eingetretene starke Verteuerung der Material-und Lohnkosten überstieg die gemässArt. 181 des Bundesbahngesetzes aus den Abschreibungen zur Verfügung stehenden Mittel zur Deckung der Bauaufwendungen beträchtlich. Xach den Motiven der Bundesbahnsanierung kann eine Erhöhung der festverzinslichen Schulden für einen weitergehenden Bauaufwand ala die Abschreibungsmittel zu decken vermögen nur für ertragssteigernde oder aufwandsvermindernde Anlagen in Erwägung gezogen werden. Diese Verhältnisse müssen mitbestimmend gewesen sein, dass die Bundesbahnen mit ihrer Eingabe vom 8. Dezember 1947 ah das Post- und Eisenbahndepartement die «Neugestaltung der Finanzgrundlagen im Bauwesen der Eisenbahnen bzw. der SBB.» zur Diskussion stellten. Für die Bundesbahnen wird aber der Grundsatz der Selbstfinanzierung, gleiche Wettbewerbsgrundlagen vorausgesetzt, vorherrschend
sein müssen. Es sind daher vorerst alle Möglichkeiten der Selbstfinanzierung und der Eigenwirtschaftlichkeit auszuschöpfen. Eines dieser Mittel ist die Deckung des Abschreibungsausfalles von 245 Millionen Franken aus eigener Kraft. Diese ausserordentliche Abschreibung erscheint vorerst nur buchmässig in der Abschreibungsrechnung; ala Gegenposten figuriert sie als zu tilgende Aufwendungen in den Bilanzaktiven. Der Bundesratsbeschluss sieht eine jährliche Tilgung von 20 Millionen Franken als Verbindlichkeit zulasten der Gewinn- und Verlustrechnung vor, die sowohl der gesetzlichen Eeservestellung \vie der Verzinsung dea Dotationskapitals voranzugehen hat.

Vorbehalten bleibt eine Überprüfung dieses Beschlusses hinsichtlich der Ab-

413 tragungßdauer, sofern Artikel 16, Absatz 2, des BG vom 23. Juni 1944 über die Schweizerischen Bundesbahnen betreffend Deckung eines allfälligen Fehlbetrages der Gewinn- und Verlustrechnung bei der Genehmigung der Jahresrechnung durch die Bundesversammlung zur Anwendung kommen musate.

Das Jahresergebnis 1947 gestattet bereits, eine namhafte erste Tilgung auf diesem Ausstand vorzunehmen, und zwar in der Höhe von 82,2 Millionen Franken.

Nebst dieser ersten Quote wird die im Jahre 1946 durch die Sofortabschreibung des Übernahmepreises von 820 Güterwagen des eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements geschaffene Abschreibungsreserve von 12,8 Millionen Franken zur weitern Abtragung dieses Abschreibungsausfalles verwendet. Der Abschreibungsausfall ermässigt sich damit von 245 Millionen Franken auf 200 Millionen Franken. Die planmässige Tilgung wird einen Zeitraum von 10 Jahren ab 1. Januar 1948 erfordern. Es wird jeweils der Bundesversammlung vorbehalten bleiben, gestützt auf Artikel 161 des Bundesbahngesetzes über die Verwendung eines nach der Verzinsung des Dotationskapitals verbleibenden Aktivsaldos der Gewinn- und Verlustrechnung-zu beschliessen, ob der Reservefonds zusätzlich gespeist werden oder ob eine raschere Tilgung des Abschreibungsausfalles erfolgen solle.

Die zusätzliche Abschreibung von 245 Millionen Franken soll in erster Linie für die Baufinanzierung zur Verfügung stehen, namentlich für Eollmaterialanschaffungen und den Ausbau der Doppelspuren, wogegen diese Mittel nicht zur Finanzierung von Grossbauten in Bahnhöfen herangezogen werden sollen. Diese schwierigen Bauprobleme müssen in Verbindung mit den beteiligten Kantonen und Gemeinden einer Lösung entgegengeführt werden.

Was die zeitliche Beanspruchung der neuen Baufinanzierungsmittel anbetrifft, so werden sich die Bundesbahnen hierin eine gewollte Zurückhaltung auferlegen. Eine sofortige massive Erhöhung des Bauvoranschlages wäre mit den Bestrebungen des Bundesrates, die öffentlichen Investitionen in der Periode der Hochkonjunktur möglichst nieder zu halten, nicht vereinbar.

Für die nächste Zukunft kann bei dieser Ordnung der Abschreibungen das Baufinanzierungsprogramm der Bundesbahnen als befriedigend gelöst betrachtet werden.

Die Belastung der Abschreibungsrechnung von 18,5 Millionen Franken betrifft die aufgelaufenen
Abschreibungen auf den Anlagenabgängen; hierin ist die zur Auflösung gelangende Vollabschreibung von 12,8 Millionen Franken auf den bereits erwähnten 820 Güterwagen des eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements inbegriffen. Dadurch wird erreicht, dass diese Güterwagen zusammen mit den übrigen Güterwagen der normalen jährlichen Abschreibung unterstehen. Der frei werdende Betrag in der gleichen Höhe wird zur Verstärkung der Abschreibungen auf den zu tilgenden Aufwendungen von 245 Millionen Franken verwendet.

Der Bilanzwert der Anlagen (Anlagewert -- Abschreibungsbestand) belauft sich am Jahresende 1947 auf Fr. l 730 250 487.25 gegenüber Franken l 974011 605.96 auf Ende des Vorjahres.

Bundesblatt.

100. Jahrg.

Bd. II.

28

414 2. Die Betriebsrechnung Die gesamten Betriebseinnahmen des Jahres 1947 belaufen sich auf 634,8 Millionen Pranken, das sind 48,8 Millionen Franken oder 8,2 % mehr als im Vorjahr.

Die Personenverkehrseinnahmen sind um 11,7 Millionen Franken oder 4,0 % auf rund 270 Millionen Pranken angestiegen, während die Güterverkehrseinnahmen die Höhe von 341,6 Millionen Franken erklommen haben. Sie sind gegenüber dem Vorjahre um 86 Millionen Franken, das sind 11,8 %, gestiegen.

Die Betriebsausgaben haben die Steigerung der Betriebseinnahmen nicht nur mitgemacht, sondern sie haben sie sogar noch etwas überholt. Die Betriebsaufwendungen beliefen sich auf 487,2 Millionen Franken, sie waren damit um 49,8 Millionen Franken, das sind 12,9 %, höher als 1946.

Aus den Erläuterungen zur Betriebsrechnung im Anhang zu den Bechnungen der Bundesbahnen beleuchten wir im folgenden den intensivsten Ausgabenfaktor: die Personalkosten. Vorerst zeigen wir die Entwicklung des Personalbestandes auf.

Der Personalbestand der Verwaltung, des Betriebes, der Nebengeschäfte und der Baubüros sowie der Rheinhäfen in Basel und des Lebensmittelmagazins in Bellinzona hat im Jahresdurchschnitt betragen: Rechnung 1946

Rechnung 1947

31 975

2524 73

38689 2604 84

34572

86877

Die Personalausgaben Rechnung 1946 Besoldungen, Gehälter, Löhne Fr.

und dazugehörige Bezüge einschliesslich Teuerungszulagen. 283113611 Nebenbezüge, Dienstkleider, soziale Aufwendungen. . . . . . . . 39068888

Rechnung 1947

Beamte, Angestellte, Arbeiter und Lehrlinge Aushilfspersonal Aufgebotene Pensionierte . . . .

Total eigenes Personal

''.

272182444 abzuglich : Beteiligung Dritter an den Personalausgaben (Beuten der SUVA, Krankengeld der SUVA, Lohnausfallentschädigungen usw.) ...

. . . . . 2 170 872 270011572

Unterschied

+ 1 714 + 80 + 11 + 1805 Unterschied Fr.

IT.

262 614 286

+ 29 500 675

47 032 451 809646737

+ 7963618

2810606 306836131

+87464298

+

639784

+36824559

Die Mehraufwendungen gegenüber dem Vorjahr sind zum grössten Teil auf die Ausrichtung höherer Teuerungszulagen und Teuerungszuschläge sowie auf die Personalvermehrung infolge Verkehrszunahme zurückzuführen. Durch

415 die rückwirkend auf den 1. Januar 1947 in Kraft getretene Unterstellung der Werkstättearbeiter unter das Beamtengesetz ist ein weiteres Element der Personalausgabensteigerung dazugetreten.

Die Sozialaufwendungen weisen eine Erhöhung von 4,6 Millionen Franken auf; sie ist zur Hauptsache auf die Erhöhung der Einlagensätze für die Einlagen in den Stabilisierungsfonds zurückzuführen.

Der Betriebskoeffizient, das ist das prozentuale Verhältnis der Ausgaben zu den Einnahmen, weist folgende Entwicklung auf: 1988.

66,91% 1942 59,46% 1944 65,56% 1945 70,75% 1946. , 66,05% 1947.

68,88% Der Betriebsüberschuss beträgt 197,6 Millionen Pranken gegenüber 199,1 Millionen Franken im Vorjahr.

3. Gewinn- und Verlustrechnung Die Gewinn- und Verlustrechnung schliesst mit einem Aktivsaldo von 25,41 Millionen Franken ab. Trotz des etwas geringeren Betriebsüberschusses und des u. a. um 1,8 Millionen Franken geringern Ertrages auf den Wertbeständen und Guthaben und des Rückganges von 2,6 Millionen Franken auf den sonstigen Erträgen ist der Aktivsaldo ebenso hoch ausgefallen wie 1946.

Der Aufwand der Gewinn- und Verlustrechnung hat sich eben noch stärker zurückgebildet. So sind gegenüber dem Vorjahre die Kapitalkosten um 2,7 Millionen Franken infolge Herabsetzung des Fremdkapitals und günstigeren Zinsbedingungen zurückgegangen ; dann fiel ein einmaliger Aufwandposten des Vorjahres, die Nettoeinzahlung in den Ausgleichsfonds der schweizerischen Eisenbahn- und Schiffahrtsunternehmungen mit 4,7 Millionen Franken weg, endlich sind zur Deckung grosser Schäden 1946 2,6 Millionen Franken im Berichtsjahr jedoch nur 0,5 Millionen Franken zurückgelegt worden. Dafür erscheint aber als neue, einmalige Belastung eine Bückstellung von 2 Millionen Franken für die Deckung des Abschreibungsausfalles auf den Anlagen der Etzelwerk AG., an deren Kapital die SBB zu 55 % beteiligt sind.

Der Aktivsaldo des Jahres 1947 von . . . . . . . . . . Fr. 25408 312.78 ergibt sich nach Belastung der Jahresrechnung mit folgenden ausserordentlichen Aufwendungen: Erste Jahresquote zur Abtragung des Abschreibungsausfalles auf den Anlagegruppen Allgemeine Konten und Unterbau » 32 191 687.05 Bückstellung zur spätem Tilgung des Defizites der Pensionsund ; Hilf skasse von 540 Millionen Franken . . . . . . » 6 000 000.-- Übertrag Er. 63 599 949.78

416 Übertrag Fr. 68 599 949.78 Bückstellung für die Deckung des Abschreibungsausfalles auf den Anlagen der Etzelwerk AG.

» 2 000 000.-- Fr. 65599949.78 Ende 1946 betrug der Bruttoüberschuss Fr. 70238542.89.

Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung vom 26. April 1948 beschlossen, die Verwendung des Beingewinnes von Fr. 25 408 812.78 im Sinne des Art. 161 a und b des Bundesbahngesetzes wie folgt vorzuschlagen: a. Einlage in die gesetzliche Reserve Fr. 8 000 000.-- b. Verzinsung des Dotationskapitals » 16 000 000.-- Über die Verwendung des verbleibenden Überschusses von Fr. l 408 812.78 hat die Bundesversammlung bei der Genehmigung der Jahresrechnung zu beschliessen. Der Verwaltungsrat schlägt vor, diesen Überschuss als weitere Einlage der gesetzlichen Beserve zuzuwenden.

4. Bilanz Das Anlagevermögen weist gegenüber dem Vorjahre eine Verminderung von 248,8 Millionen Franken auf. Dieser Abnahme des Bilanzwertes des Anlagevermögens steht jedoch der neue in der Bilanz aufgeführte Abschreibungsausfall von 200 Millionen Franken auf den Anlagegruppen Allgemeine Kosten und Unterbau gegenüber. Das Betriebsvermögen ist im Berichtsjahr um 41,7 Millionen Franken zurückgegangen. Der Hauptgrund hegt darin, dass die ClearingAusstände aus dem Abrechnungsverkehr der Bundesbahnen mit den italienischen Staatsbahnen von rund 41 Millionen Franken von der Eidgenossenschaft übernommen worden sind. Der Bund hat diesen Betrag den Bundesbahnen im Konto-Korrent gutgeschrieben. Bei den Passiven haben die festen Verbindlichkeiten um 146,1 Millionen Franken abgenommen und die laufenden Verbindlichkeiten um 88 Millionen Franken zugenommen.

IV. Pensions- und Hilfskasse Im Rechnungsjahr ist der Fehlbetrag der Versicherten alter Ordnung um rund 10,8 Millionen Franken zurückgegangen, so dass er auf Ende 1947 589,9 Millionen Franken gegenüber 550,2 Millionen Franken im Vorjahr beträgt. Dieses günstige Resultat ist der geringern Zahl der Pensionierungsfälle zuzuschreiben.

Gegenüber 1124 erwarteten Fällen traten deren 813 ein.

Bei den Versicherten neuer Ordnung ist im Berichtsjahr ein Einnahmenüberschuss von rund 1,4 (1946: 1,5) Millionen Franken eingetreten. Der Übersehuss der Aktiven der Pensionskasse neuer Ordnung weist damit auf Ende 1947 einen Betrag von rund 4,9 Millionen Franken gegenüber 8,5 Millionen Franken im Vorjahr auf.

417 V. Schlussbemerkungen und Anträge des Bandesrates Die Nachholung des Abschreibungsausfalles auf den Allgemeinen Kosten und dem Unterbau im Ausmasse von 245 Millionen Pranken wird nicht unwesentlich zur innern Festigkeit des Finanzhaushaltes der Bundesbahnen beitragen.

Damit dürften aber die Bundesbahnen voraussichtlich an ihrer obern Tragfähigkeit an laufenden Abschreibungen angelangt sein. Auf diesem "Wege wird die Seibetfinanzierung der Unternehmung ohne Gefährdung ihrer Eigenwirtschaftlichkeit kaum mehr gesteigert werden können. Die Ertragslage der Bundesbahnen bleibt weiterhin gespannt. Bei den hohen, vom Verkehrsvolumen unabhängigen Kosten, wie den Personal- und Kapitalkosten, würde schon ein leichter Verkehrsrückgang eine empfindliche Ertragseinbusse im Gefolge haben. Eine weitere Tariferhöhung zum Ausglaich einer allfällig sinkenden Verkehrsnachfrage dürfte in naher Zukunft aus Wettbewerbsgründen, trotz der gegenüber 1947 zu erwartenden Erhöhung der Teuerungszulagen um 18 %, kaum erwogen werden können. Dagegen werden alle Anstrengungen der Verwaltung auf die weitere Eationalisierung des Betriebes gerichtet sein müssen.

Es wäre auch sehr erwünscht, wenn in den Kosten für die Bauten und Anschaffungen zum mindesten keine weiteren Steigerungen mehr eintreten würden. Das Problem der finanziellen Gleichbehandlung aller Verkehrsmittel wird zurzeit unter der Leitung des Amtes für Verkehr von einem besonderen Expertenausschuss näher untersucht, Wir beantragen Ihnen, den Aktivaaldo der Gewinn- und Verlustrechnung gemäss dem beiliegenden Beschlussesentwurf zu verwenden.

Wir benützen den Anlagg, Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

Bern, den 20. Mai 1948.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der B u n d e s p r ä s i d e n t : Cello Der Vizekanzler: Ch. Oser 1, BeschlusBesentwurf.

2. Auszüge aus den Beohnungen und der Bilanz für das Jahr 1947.

418

(Entwurf)

.

.

Bundesbeschluss über

die Genehmigung der Rechnungen und des Geschäftsberichtes der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1947

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in den Geschäftsbericht und die Eechnungen der Generaldirektion der Bundesbahnen vom 12. April 1948 und Berieht und Antrag des Verwaltungsrates vom 26. April 1948 an den Bundesrat zuhanden der Bundesversammlung und in die Botschaft des Bundesrates vom 20. Mai 1948, beschliesst:

Art. l Die Jahresrechnung 1947, abschliessend mit einem Reingewinn von Fr. 25 408 812.73, und die Bilanz auf den 31. Dezember 1947 der Bundesbahnen werden genehmigt.

Art. 2 Die Geschäftsführung der Bundesbahnen im. Jahre 1947 wird genehmigt.

Art. 3 Der Reingewinn des Jahres wird gemäss Artikel 161 a und b des Bundesbahngesetzes wie folgt verwendet: a. Einlage in die gesetzliche Eeserve Fr. 8 000 000. -- b. Verzinsung des Dotationskapitals » 16000000.--· Der verbleibende Überschuss von Fr. l 408 312.78 wird ebenfalls der Eeserve zur Deckung künftiger Fehlbeträge zugewiesen, 7978

419 Auszug alia den Rechnungen und der Bilanz der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1947 Anlagenrechnung Bestand auf 1. Januar 1947

A. Bahnbetrieb: I. Allgemeine Kosten II. Anlagen und feste Einrichtungen : a. Grundstücke und Rechte . . . .

6. Unterbau . . .

c. Oberbau . . . .

d. Hochbauten und feste Einrichtungen . . . . .

e. Fahrleitungsanlagen . . . .

/. Fernmelde- und Sicherungsanlagen . . . .

III. Fahrzeuge . . . .

IV- Mobiliar und Geräte V. Schweizerstrecke der Linie FrasneVallorbe B. Nebengeschäfte: I. Kraftwerke, Überträgungsleitungen und Unterwerke .

II. Werkstätten . . .

III. Materialverwaltung IV. Schiffsdienst auf dem Bodensee . .

Total Verwendung auf Nebengeschäfte . . .

Gesamttotal

Vermehrung pro 1947

Bestand auf 31. Dez. 1947

198604495.83 -- 817 940.--

197786555.83

201727796.05 -- 745373.55 719648978.79 -- 162073.20 267690779.65 12618440.75

200982422.50 719486905.59 280309220.40

252794621.05

2548148.03

255342769.08

134357337.83

3047304.45

137404642.28

156325826.50 733391225.51 38669438.60

4522199.85 10512865.75 1183045.96

160848026.35 743904091.26 39852484.56

3 030 000.-- 2706240499.81

S OSO 000. -- -- 32706618.04 2738947117.85

242933671.95 35815355.93 760491.71

131255.58 560461.60 5259.50

243064927.53 36375817.53 765751.21

3317002.82

7014.80

3324017.62

282826522.41

703991.48

283530513.89

2989067022.22

33410609.52 3022477631.74

420

Betriebsrechnung für das Jahr 1947 Rechnung 1946

Voranschlag 1947

Betriebseinnahmen

Rechnung 1647

258 239 672 290 276 592

238 000 000 274 000 000

269966811.86

15 314 482 563 830 746 22 679 517 586 510 263

12 000 000 524 000 000 19 206 000 543 206 000

I. Aus dem Personenverkehr. .

II. Aus dem Gepäck-, Tier- und Güterverkehr III, Aus dem Postverkehr. . . .

Total der Transporteinnahmen IV, Verschiedene Einnahmen , .

Total der Betriebseinnahmen

Betriebsausgaben I. Allgemeine Verwaltung : A. Personalkosten . . . . , 6 853 989 7 369 800 B, Nebenkosten 858 338 783 700 Total I 7 707 327 8 153 500 II. Unterhalt und Bewachung der Bahn: A. Personalkosten .

12 896 260 13 601 800 B. Nebenkosten 2 941 699 2909500 C. Unterhalt und Erneuerung 48 356 984 44591900 d e r Bahnanlagen . . . .

Total II 64 194 943 61 103 200 III. Stationsdienst und Zugsbegleitung: A . Personalkosten . . . . .

135 872 776 140 068 400 B. Nebenkosten 14 752 819 10 016 100 Total III 150 625 595 150084500 IV. Zugförderungs- und Werkstättedienst : A. Personalkosten 32 997 664 83 612 400 1 718 839 1 605 000 B Nebenkosten . .

. .

C. Material- und Kraftver34 974 127 81 842 700 brauch des Rollmaterials 3 910 943 3 730 000 D. Unterhalt und Erneuerung der mechanischen und elektrischen Einrichtungen E. Unterhalt und Erneuerung 43 629 293 41 021 200 des Rollmaterials . . . .

Total IV 117 230 866 111 811 300 V. Verschiedene Ausgaben: A. Pacht- und Mietzinse . .

2 047 692 2464700 B. Sonstige Ausgaben . . .

41 272 547 44 795 900 Total V 47 260 600 48 320 239

388 078 970 378 413 100

Total I--V

325410151.08 16211790.85 611588753.79 23198387.94 684787141.73

7765141.29 1026100.02 8791241.31 14601 602.60 8181478.96 44284725.55 61967807.11 153889826.30 13831 872.63 167221698.98

37 '660 457. 49 2301779.40 41599459.47 3934794.35 48402799.25 133899289.96 6199770.96 50474428.35 56674199.31 428554236.62

421 Rechnung 1946

+ 14358029

Voranschlag 1947

+22954400 -- 988700

--1 087 435

--5 628 000

--1 666 228

--1 020 100 --1 267 906 +4 386 460 +15 322 600

387415430

Betriebsausgaben VI. 1. Nicht aktivierbare BauAufwendungen 2. Vergütungen für Verwaltungs- und Bauleitungskosten 3, Nettovergütungen für Betriebsleistungen in Gemeinschaftsbahnhöfen und auf Gemeinsohaftsbahnstrecken .

4. Entschädigungen für Besorgung des Betriebes anderer Bahnen und für Zugsund Fahrdienstleistungen .

Total VI

Beatmung 1947

+20414333.36 --1 000 677.34

--8810904.57

--1 934 021.03 +8668730.42 437222967.04

393735700 Rechnungsabschluss

586 510 263 387 415 430

543 206 000 393 735 700

199 094 833

149 470 300

Betriebseinnahmen Betriebsausgaben Einnahmenüberschuss (in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen)

634787141.73 437222967.04

197564174.69

422 Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 1947

1.

2.

8.

4.

Ertrag .

Überschuss der Betriebseinnahmen Rohertrag der Nebengeschäfte: a. Kraftwerke , . . . . ...

6. Werkstätten c. Materialverwaltung. . . . . . . . .

Ertrag der Wertbestände und Guthaben Sonatige Erträge-.

Fr

197564174.69 Fr.

12240049.84 2277167.65 4199074.14

18716291.63 2420146.37 l 226 654.71 219927267.40

Aufwand 1. Abschreibungen: a. vom Anlagevermögen: Fr.

ordentliche 71 340 208.-- Fr.

von Restbuchwerten . 1178517.91 72518725.91 6. vom Betriebsvermögen .

1631538.21 c, von den übrigen Aktiven: von Anleihenskosten 4 216 200.-- vom Abschreibungsausfall bei den Allgemeinen Kosten und beim Unterbau . . 32191637.05 36407837.05 2. Kapitalkosten: a. Zinsen für feste Verbindlichkeiten. . 47675148.45 b. Zinsen für laufende Verbindlichkeiten 2 407 601.34 c. Finanzunkosten, Kursverluste, Gebühren 407244.24 3. Rohverlust des Schiffsdienstes auf dein Bodensee . , .

4. Rücklage zur Deckung grosser Schäden 5. Rückstellungen: a. Rückstellung zur spätem Tilgung des Fr.

Defizite» der Pensions- und Hilfskasse 6 000 000. -- 6. Rückstellung für die Deckung des Abschreibungsausfalls auf den Anlagen der Etzelwerk A G 2 000 000.-- 6. Ergänzungsbeiträge an die Pensions- und Hilfskasse .

7. Sonstige Aufwendungen 8. Aktivsaldo des Jahres

no 553 101.17

50489994.03 82645.49 500 000.--

8 000 000.--.-- 24014105.40 874108.58 25408312.73 219927267.40

423

Bilanz auf 31. Dezember 1947 Aktiven I. Anlagevermögen II. Betriebsvermögen III. Übrige Aktiven

Rechnung 1947

1730250437.25 150890230.02 . ' . . . . 254832553.56 Total der Aktiven 2185 973 220.83

Passiven L Eigenkapital 422859459.36 II. Rückstellungen 16703906.85 III. Fremdkapital: a. Feste Verbindlichkeiten 1 401 889 900.-- b. Schwebende Verbindlichkeiten . . 244350117.05 1646240017.05 IV. übrige Passiven 24761524.84 V. Aktivsaldo des Jahres 1947 25408312.73 Total der Passiven 2185973220.83

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Genehmigung der Rechnungen und der Geschäftsführung der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1947 (Vom 20. Mai 1948)

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Jahr

1948

Année Anno Band

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Volume Volume Heft

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5430

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

27.05.1948

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409-423

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