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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 15. November 1878.)

Die schweizerische Gesandtschaft in Wien hat mit Schreiben vom 7. dies dem Bundesrathe zur Kenntniß gebracht, daß alle Handwerker, welche nach den k. k. österreichisch - ungarischen Staaten und dem Orient reisen wollen, mit einem gehörig ausgestellten W a n d e r b u c h e versehen sein müssen, und daß ein bloßer H e i m a t s c h e i n keineswegs genüge.

Infolge dieser Mittheilung beschloß der Bundesrath, an sämmtliche Kantonsregierungen folgendes Kreisschreiben zu erlassen : ,,Getreue, liebe Eidgenossen !

,,Infolge einer hierauf bezüglichen Anregung von Seite der schweizerischen Gesandtschaft in W i e n beehrt sich der Bundesrath, darauf aufmerksam zu machen, daß die Handwerker, welche in den k. k. österreichisch-ungarischen Staaten Arbeit suchen, oder durch diese Staaten reisen wollen, mit einem Wanderbuch versehen sein müssen, und daß ein bloßer Heimatschein wenig Bedeutung hat. Der Heimatschein wird nämlich nicht überall als genügende Reiselegitimation anerkannt, da er kein Signalement und oft auch keine Angabe enthält, welchem Handwerk der Inhaber angehöre, so daß die Identität der Person nicht leicht ermittelt werden kann und der Mißbrauch des Papiers erleichtert wird.

,,Ueberdies genügt ein Heimatschein nicht zur Reise nach Rußland, Rumänien, Serbien, Bosnien oder nach der Türkei, in welche Staaten der Eintritt nur mit ordentlichen Reisepapieren, die eine Personalbeschreibung enthalten und von der schweizerischen Gesandtschaft, sowie von der Gesandtschaft des betreffenden Staates visirt sind, gestattet wird.

Es ist aber den schweizerischen Gesandtschaften und Konsularbeamten durch Artikel 43 des Réglementes vom 26. Mai 1875 empfohlen, gestüzt auf Heimatscheine nur mit größter Vorsicht Pässe auszustellen, und da die Gemeinden auf schriftliches Ansuchen wegen

287 Mangels der Gebühren oder aus andern Gründen nur selten Wanderbücher nachsenden, so können oft schweizerische Handwerker günstige Arbeitsstellen nicht übernehmen, vielmehr fallen sie der Wohlthätigkeit der Gesandtschaft und der Hilfsvereine zur Last.

,,Wir sehen uns daher veranlaßt, Ihre Aufmerksamkeit auf diese Verhältnisse zu lenken und Ihnen angemessene Abhilfe durch Instruktionen an die Gemeinden zu empfehlen.a

(Vom 19. November 1878.)

Der Bundesrath hat nachstehende Herren, welche die SanitätsOffizierbildungsschule S o l o t h u r n mit Erfolg durchgemacht, zu Sanitätsoffizieren ernannt, nämlich : Zu Oberlieutenants : Hr.

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Schultheß, Anton, in Zürich, Arzt.

Streiff, Konrad, in Mollis, ,, Burkhardt, Emil, in Basel, ,, Pestalozzi, Heinrich, in Zürich, ,, Vetsch, Ulrich, in Münsterlingen, ,, Dolder, Hermann, in Teufenthal, ,., Gillieron, Alfred, in Bern, ,, Reichenbach, Karl, in 8t. Gallen, ,, vonMandach, Franz, in Schaffhausen ,, Böhni, Ernst, in Stein am Rhein, ,, Marti, Arnold, in Breitenbach, ,, von Werdt, Eduard, in Bern, ,, Bläsi, Konrad, in Niederurnen, ,, Jauch, Wilhelm, in Altdorf, ,, Odermatt, Karl, in Staus, ,, Müller, Joh.Othmar,in Schmerikon, ,, Werder, Johann, in Luzern, ,, Strebel, Kaspar, in Sursee, " Wyder, Theodor, in Oberstraß, ,, Hegetschweiler, Jb., in Ottenbach, ,, Odermatt, Wilhelm, in Stans, ,, Mähli, Ernst, in Basel, ,, Zum Lieutenant :

Hr. Rapin, Eugen, in Lausanne, Apotheker.

288 Nachgenannte Theilnehmer an der Veterinär-Offizierbildungsschule T h u n sind vom Bundesrathe zu Oberlieutenants der Sanitätstruppen (Pferdeärzte) ernannt worden : Hr.

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Knüsel, Peter, in Udligenschwyl (Luzern).

Karli, Joseph, in Zufikon (Aargau).

Weinmann, Konrad, in Herrliberg (Zürich).

Bischof, Joseph, in Grub (Appenzell A./Rh.).

Fasciati, Johann, in Samaden (Graubünden).

Meyer, Jakob, in Hegnau (Zürich).

Flückiger, Emil, in Bern.

Thut, Emil, in Rappersweil (St. Gallen).

Pòster, Albert, in Gerzensee (Bern).

Jordi, Ulrich, in Huttwyl (Bern).

Landoli, Joseph, in Näfels (Glarus).

Aillon, Emil, in Saanen (Bern).

Fiwaz, Joseph, in Stäffis (Freiburg).

Bütschi, Albert, in Frutigen (Bern).

(Vom 22. November 1878.)

Herr Albert B a r t h , von Stein am Rhein, seit 1874 schweizerischer Vizekonsul in Rio de Janeiro, hat mit Schreiben vom 19. Oktober abbin die Entlassung von seinem Konsulatsposten nachgesucht, welche Entlassung ihm vom Bundesrathe ertheilt wurde.

Mit Zuschrift vom 14. Oktober dieses Jahres hat der schweizerische Generalkonsul in Rio de Janeiro dem Bundesrathe angezeigt, daß der schweizerische Vizekonsul in Rio- Grande do Sul, Herr Francois Q u i d o r t von Payerne (Waadt), daselbst am 20. September laufenden Jahres gestorben sei.

Der Bundesrath hat gewählt : (am 19. November 1878) als Posthalter in Brunnadern : Hrn. August Gahlinger, v. Bronschhofen (St. Gallen), bisher Postgehilfe in Neker (St. Gallen) ;

289 als Postkommis in Burgdorf:

Hrn. Jakob Kunz, Postaspirant, von Lissach (Bern), in Interlaken; ,, ,, ,, ,, : Jgfr. Alphonsine Bourqui, Postaspirantin, von Murist (Freiburg), in Burgdorf; ,, Zolleinnehmer in Versoix : Hrn. Jacques Drivet, von Versoix (Genf), Postbeamter daselbst; (am 22. November 1878)

als Posthalter in Räterschen: Hrn. Hilarius Kubli, v.Nettstal(Glarus), Eisenbahnstationsvorstand in Räterschen (Zürich) ; ,, Postkommis in Lausanne : ,, Eugène Tenthorey, von Seigneux (Waadt), derzeit Postkommis in Payerne ; ,, Telegraphist in Brunnadern : ,, August Gahlinger, von Bronschhofen, in Neker.

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Inserate.

Stellen-Ausschreibung.

Für das mit Bundesbeschluß über die ,,Organisation und den Geschäftsgang des Bundesrathes", vom 21. August a. c., neu gebildete s c h w e i z e r i s c h e H a n d e l s - und L an d w i r t h s c h a f t s d e p ar t e m e n t werden folgende Stellen mit Anmeldungsfrist bis zum 15. Dezember nächsthin zur Bewerbung ausgeschrieben : Registrator und Adjunkt der Departementskanzlei, mit einer Besoldung ö bis auf Fr. 4000.

* Uebersezer (ins Französische), mit einer Besoldung bis auf Fr. 3500.

Zwei Kanzlisten, jeder ,, ,, ,, ,, ,, ,, 3000, Bundesblatt. 30. Jahrg. Bd. IV.

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23.11.1878

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