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Kreisschreiben des
Bundesrates an sämtliche Kantonsregierungen betreffend Erhebung von Wechselprotesten.
(Vom 29. August 1914.)
Getreue, liebe Eidgenossen!
Es wird wohl nicht ausbleiben, dass auf Ende August und die folgenden Tage viele Wechsel nicht eingelöst werden und der Protestierung bedürfen. Die Zahl der zurzeit verfügbaren Protestbeamten ist aber wegen des aktiven Dienstes der schweizerischen Armee beschränkt. Unter diesen Umständen möchten wir Ihnen empfehlen, zu prüfen, ob in I h r e m K a n t o n ein B e d ü r f n i s nach Erweiterung des Kreises der zur Aufnahme von Protesten berechtigten Personen v o r h a n d e n ist und die erforderlichen Vorkehren zu treffen.
Wir benützen diesen Anlass, um auf eine Konsequenz hinzuweisen, die sich aus unserem Beschluss betreffend Verlegung der Protestfrist für Wechsel, vom 21. August 1914 (A. 8. n. F., Bd. XXX, S. 397), ergibt und die in den nächsten Tagen praktische Bedeutung erhalten wird. Durch diesen Beschluss ist für die Ende Juli und im August 1914 fälligen Wechsel der Beginn der Protestfrist um 30 Tage verschoben, für die SeptemberWechsel der Anfang dieser Frist auf den 1. Oktober verlegt worden. Von dieser Massnahme ist aber der Zahlungstag des Wechsels nicht berührt worden ; die fraglichen Wechsel sind fällig an dem sich aus dem Wechsel ergebenden Verfalltage.
Dem Wechselgläubiger, der am wechselmässigen Zahlungstage nicht befriedigt wird, steht mithin ein Anspruch auf Verzugszinsen von diesem Tage an zu. Wird nach Ablauf der durch den Bundesratsbeschluss vom 21. August 1914 gewährten Frist der Wechsel zur Zahlung präsentiert, so ist P r o t e s t zu e r h e b e n , wenn die um die Verzugszinse erhöhte Wechsels u m m e v o m W e c h s e l s c h u l d n e r n i c h t o d e r n i c h t vollständig bezahlt wird.
90 Wir empfehlen Sie, getreue, liebe Eidgenossen, samt uns in Gottes Machtschutz.
B e r n , den 29. August
1914.
Im Namen des Schweiz, ßundesrates, Der Bundespräsident: Hoffmann.
Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Schatzmann.
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Kreisschreiben des
Bundesrates an sämtliche Kantonsregierungen betreffend Mitteilung der wegen Übertretung des Fabrikgesetzes gefällten gefällten Urteile.
Urteile.
(Vom 29. August 1914.)
Getreue, liebe Eidgenossen!
In unserm Kreisschreiben vom 3. September 1910 (Bundesblatt IV, 561) ist dasjenige vom 14. September 1906 (Bundesblatt IV, 566) betreffend Mitteilung der wegen Übertretung des Fabrikgesetzes gefällten Urteile an die eidgenössischen Fabrikinspektoren für eine Zeitdauer von weitern vier Jahren bestätigt worden.
Um in der Zustellung der Urteile keine Unterbrechung eintreten zu lassen, erklären wir hiermit, dass die Verfügung vom 3. September 1910 für die Zeit bis zum Inkrafttreten von Art. 92 des Fabrikgesetzes vom 18. Juni 1914 aufrechterhalten wird.
Gleichzeitig und für die nämliche Zeitdauer dehnen wir unsern ursprünglichen Beschluss vom 9. Oktober 1902 (Bundesblatt IV, 634) aus auf diejenigen Urteile und Entscheide, die auf Grund von Art. 6 des Bundesgesetzes vom 1. April 1905 betreffend die Samstagsarbeit in den Fabriken erfolgt sind.
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Kreisschreiben des Bundesrates an sämtliche Kantonsregierungen betreffend Erhebung von Wechselprotesten. (Vom 29. August 1914.)
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Foglio federale
Jahr
1914
Année Anno Band
4
Volume Volume Heft
35
Cahier Numero Geschäftsnummer
---
Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum
02.09.1914
Date Data Seite
89-90
Page Pagina Ref. No
10 025 489
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