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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 24. Juni 1870.)

Die königlich grossbritannische Gesandtschaft bei der schweig. EidGenossenschaft hat im ......amen ihrer Regierung Auskuuft über die in der Schweiz bestehenden Geseze und Verordnungen in Bezug aus die Fälschung von L e b e u s m i t t e l n gewünscht. in Folge dessen der Bundesrath an sämmtltche Kantonsregierungen das nachstehende Kreissehreiben erliess.

Tit.

,,Jm Auftrage ihrer Regierung ersucht die K. Grossbritannisehe Ge-

sandtsehaft mit Rote vom l0. dies um Auskunst über die Gesezgebnng in der Schweiz in Betreff d e r F ä l s c h u n g von L e b e n s m i t t e l n , wobei hauptsächlich folgende Punkte hervorgehoben werden .^

1. Welche gesezliche Vorkehren bestehen gegenwärtig hinsichtlich der Verfälschung von Speisen und Getränken, und wann sind dieselben getroffen worden Werden diese Geseze streng gehandhabt, und mit welchem Ersolge scheinen sie dem Ilebel zu begegnen?

2. Dieselbe Auskunft wird gewünscht in Bezug auf Vorkehren gegen 3.

die Verwendung geringeren Masses und Gewichtes für Speisen und Getränke.

Welche gesezliche Vorschriften bestehen in Bezug anf den Verkauf von Vieh und Fleisch, den Verkauf von Salz- und Süss wasserfischen und den Verlaus von Bodenerzeugnissen

4.

Welche Geseze bestehen und wann sind sie erlassen worden be züglich der Aussieht über Lebensmittel und der Regulirnng des Marktes überhaupt?

5.

Sind mit Rül.sicht auf den einen oder andern Punkt Bemerkungen anzubringen

..Jndem wir um gefällige Beantwortung obiger fragen nach Massgabe dortiger Verhältnisse ersueheu, benüzen wir den Anlass, Sie, getreue, liebe Eidgenossen, nebst uns in den Schuz des Allmächtigen zu

empfehlen."

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(Vom 29. Jnui 1870.)

Mit Schreiben vom 24. dies macht die Regierung von Freibnrg dem Bundesrathe die Anzeige, dass die im dortigen Kanton ausgebroehene Maul^ und Klaneusenche (siehe Seite 5.)^ und 7l 1 hievor) eine grossere Ausdehnung gewommen habe und bereits in den Gemeinden Jaquier, Gruyeres, Enney, Lesso.^ Grandvillard, Esta..

v a n n e s ^ Broc.. ..^lbenve. La T o u r . M o n t h o v o n , E.^a^ny, Rneyres und Belle^arde im Grer^erzerbezirk, sowie in der Gemeinde C h a v a n n e s ^ e s ^ l o r t s im Glanebezirk herrsche, wesshalb der Stallbann über diese 14 Gemeinden verhängt wordeu sei.

Die Regierung von Appenzell J. Rh. hat mit Schreiben vom 25.

dies dem Bundesrathe angezeigt, dass der dortige Grosse Rath iu seiner Simung vom 20. Juni l..J. den Jagdbann gegen Rehe auf weitere drei Jahre, nämlich bis September 1873, ausgedehnt habe, dagegen aber in eine Abänderung seines Beschlusses vom 8. Rovember v. J.^, betreffend Aushebung des G e m s e - Jagdbannes ^). nieht eingetreten sei.

Der Bundesrath hat zwei Befordernugen im eidgenossischen Stabe vorgenommen, nämlieh.

zum Ma^or im Justizstabe. Hrn. Joseph ^ i n g g , von Meggeu, in .^uzeru, bisher Hauptmaun im gedachten ^tabe ; ., Oberstlieutenaut im Kommissariatsstabe: Hrn. Karl S t a u s s e r , von ^ignau , in Bern, bisher Major im gleichen ^..tabe.

Reu aufgenon.u.en

^urde ...ls .^.auptmann im eidg. Justizstabe:

Hr. Dr. Joh. Baptist R n seh, von und in ^lppenzell.

...) Siehe Bundesbtatt v. .^. 18.^9, Band IlI^ Sel.e .^t5.

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(Vom 30. Jnni 1870.)

Der Bundesrath ernannte den Herr.i Stabsmajor Pierre .I.. E.

R a i s i n , in St. Jean (Gens), in Erseznng des verstorbenen Hrn.

Earlin, zum G...ossrichter für die diesjährigen Waffenpläze Genf, Biere, Eolombier und ^verdon.

Der Bundesrath ertheilte der Rebenzollstätte St. M a r g r e t h e n im Rheinthal die Befugniss zur Vornahme von Transitabsertigungen von Wahren und Gegenständen aller Art.

(Vom^1. Juli 1870.)

Jn Vollziehung des von der Bundesversammlung am 24. Juli -. J. gefaxten Beschlusses, betretend den Vreis der Hinterladungsmunitiou für das kleine Kaliber ^), hat der Bundesrath beschlossen : t . Das Militärdepartement ist ermächtigt , den kantonalen Zengamtern sür alle von ihnen sür die Uebnngen der Truppen und zum Wiederverkauf an ^ Vereine und Brivaten aus dem Laboratorium bezogene Mnnition kleinen Kalibers eine provision von 50 Rappen per 1000 Batronen zu bewilligen.

2. Dagegen sind die kantonalen Zeugämter verpflichtet, die Munition, welche sie sranko Kantonshauptort zu Fr. 5..). 50 das Tausend erhalten, auf Verlangen, den Vereinen und Vrivaten nicht hoher als zu Fr. 60 das Tausend zu verkaufen.

3. Der Zentner Gewehrpulver wird an die Militärverwaltung in Zukunft von der Bnlververwaltung zum preise von Fr. 130 ver-

absolgt.

^) Siehe eidg. Gesezsammlnng. Band IX, Seite 877, Ziffer 1.^.

804 Vom Bundesrathe find gewählt worden :

(am 27. Juni 1870^ als Vostverwaltex in Schasfhausen: Hr. Heinrich Schmid, von Jllnau (Zürich), derzeit Commis der .^ostdirektion^.n Zürich.

., Alexander Koch er, von Büren, Thun : bisher Vostkommis in Bern ; Bostkommis in Thun : ,, Joh. Rudolf B e r g e r, von

. Merzligen (Bern), in Thun,

,, Bern :

Basel :

,,

Ehristian F r u t i g e r , von Oberhofen (Bern), in Thun .

Karl Augnst B e r g e r , von

Merzligen , bisher Bostkommis

^ in Thun , ,, Rndolf B r o s y , von Grenehen (Solothurn), bisher Apprentiv aus dem Hauptpostbüreau in Basel,

,, Jal^ob M^.ngo ld, von Lupfin-

gen (Basel^Landschast), Bost^

lehrling in Ba^el.

Bosthalter in Weissenbnrg .

^

Telegraphist in Münster:

,,

Samuel A e sehe r, von Darstetten, in Weissenburg (Bern).

Jo^. Baptist G n n te r u, Vosthalter, von und in Münster

(Wal.lis) , Gletseh :

^,

Riederbipp:

,,

Telegraphistin in Moerel:

Fiesch :

Jean R o t e u , Gafthofbesizer,

v. Rarogn.., in Gletseh (Wallis) ,

Johannes R e b e r , von dort, Vosthalter in Dürrmühle (Bern), Jgsr. Antoinette M ü l l e r , ^ostal.lagehalteriu , von und in

Moerel (Wallis).

,,

Marie Bürcher, von und in Fiesch (Wallis^, Tochter des dortigen Bosthalters.

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02.07.1870

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