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Berichte über die Rinderpest.

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(Fortsezung.)

..l. Bericht der Schweizerischen Gesandtschaft in Deutschland,

de dato Berlin, 3. November 1870.

Jn fernerer Besorgung Jhres geehrten Auftrages vom .l..). Oktober .

abhin --- den gegenwärtigen Stand der R i n d e r p e s t in d e u t s c h l a n d betreffend --- sende ich Jhnen hiesolgend meine weitern Ermittelungen über diesen Gegenstand : Amtliche Erfahrung:

Anlage, Abschrift der Rote des Bundeskanzleramtes d. d. Berlin 31. Oktober 1870 (siehe unten).

Aus Z et.tun gs mit t h e n .t ng en :

Jn der Zeit vom 15. bis 24. Oktober ist die Rinderpest ausgebrochen : Jm Regierungsbezirk Stralsund an

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Köln

1 Orte.

., 2 Orten;

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Koblenz ,, 4 ^ ,, ,, Trier ,,11 ^ in Deutsch-Lothringen an 7 Orten. Raeh einem Bricht aus der Rheinpsalz herrscht die Seuche dort noch an 33 Orten. (Reue.-Breufische Zeitung, 3. Rovember 1870).

534 ^schrist einer ^..ote des stellvertretenden .^or^nden ^aths de^ ^orddeutschen Bundes. ^errn ^d... ..tl.^r drn Stand der Rinderpest iw ^eluete des ^.ordd...ntsel^n .....und...^.

I). d. Berlin, 31. Oktober 1870.

Dem ausserordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministex der schweizerischen Eidgenossenschaft, Herrn Oberst Hammer, beehrt sich der Unterzeichnete mit Bezug . auf.den in der bezüglichen Rote pom 26.

d. Mts. au^sp^chenen ....^ns^, ^uber^den^A.^bruch ^d .beziehungsweise derzeitigen ^Stand^e^.. Rinderpest im Gebiete des Norddeutschen Bundes unterrichtet zu werden, folgende ganz ergebenste ^Mittheilung zu machen.

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^ ^ Die Seuche ist fast gleichzeitig mit ihrem von München ani 25^ Angust c. telegxaphisch hierher signalisirten Erscheinen in Kaiserslautern an mehreren Stellen in dem südlichen und südwestlichen Theile der Brenssischen

Rheinprovinz znm Ausbruch gelangt. Jhre Einschleppnng durch podolisches, für Rechnn^g^de^ Militärverwaltung in Russland . angekauftes Steppenvieh ist bis .zur Epidenz nachgewiesen. Rachdem die ^Krankheit sich zuerst in einigen der ..^Militärverwaltung gehörigen. Rindviehtransporten gezeigt, ist sie ^on diesen sehr bald aus das Landvieh übertragen worden und hat mit gxosserer oder ^geringerer Heftigkeit in dem ^rosser.en Theile der Regierungsbezirke Koblenz und Trier,. sowie in dem Bürstenthn.n Birkenfeld geherrscht.

^ Jn den übrigen Theilen des Bundesgebietes ist die Rinderpest, .velehe aneh in Lothringen und . im Elsass. eine erhebliche Ausdehnung erreicht hat, nur sporadisch ausgetreten, und zwar ist il.r Ausbruch auch hier überall mit Bestimmtheit auf die ^lnsteknng dureh ^teppeuvieh zuru^usüh.^en .^ Es sind dem Unterzeichneten die nachstehend anfgesührten Ortschaften, beziehentlieh Bezirke als von der Seuche infizirt gemeldet worden: Dresden, Berlin, die Kreise Ober- und Rieder^Barnim, Regierungsbezirk Botsdam, ^tralsnnd und nächste Umgebung,^ Schwerin, Friedberg, Giessen und der .Amtsbezirk Homburg, sowie der Kreis Mon-

täbaur, ^Regierungsbezirk Wiesbaden, ^tadt und Landkreis Köln und der Kreis Essen im Regierungsbezirk Düsseldorf.

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Die

.Ausbreitung der Seuche hatte ihren Hohepunkt etwa gegen

die Mitte des Monats September erreicht. Seit diesem Zeitpunkte ist sie, dank den zu ihrer Tilgung ergriffenen energischen und umfassenden Massregeln, in stetiger Abnahme begriffen, so dass die Hoffnnng aus ihr banges Erloschen innerhalb Deutschlands begründet erseheint. Aueh im^ Bewirke des .Generalgouvernements für den Elsass ist ein günstiger Ersolg der Tilgungsmassregeln unverkennbar. Jn geringerem Grade .

535 dagegen ^lässt sich ein derartiger Erfolg bis jezt in Lothringen wahr-

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nehmen,. wo der Ratur der Sache nach die Tätigkeit der deutsehen Org^n.... ^ meist auf die^ Reinhaltung beziehungsweise^ Saub...xnng^der Etappenstrassen beschränkt bleiben muss und überdiess bei den franzosischen .Lokalbehorden sowie bei der Einwohnerschaft nicht überall die ersorderliche Unterstützung findet.

I.l. Bericht der schweizerischen Gesandtschaft in ....^ien, ^m 4. ...^em.^r 1.^0.

^ ^ach amtlichen Berichten war mit Ende Oktober die ganze westliche Reichshälfte ^durchaus frei von ^ der Rinderpest, hingegen^ waren drei .^rouländer der östlichen noch ziemlich stark durchseucht, und zwar Galizien, Siebenbürgen und die Bukovina.^ ^ .

Jn G a l i c i e n war sie im B r o d e r Bezirke in den Ortschaften Ezerniea, Serelee, Bodkamien und Banikwa Wielka ; im S t a n i s l a e r Bezirk in den Ortschaften Haliez, Wodniki, Uzin, Tustan, Jezupol ^ im R o h a t ^ n e r Bezirke in der Ortschast Siemikowie. im V o d h a j e e e r Bezirke in den Ortschaften ..^oustobab.^, Horozanka und Kazowa , im S k o l a t e r Bewirke in den Ortschasten ^kolat und ......aszezowka, im Z a l e s e z ^ k e r Bezirke in d^ex Ortschaft Worwolinee, im B u e z a e z e r Bezirkein den Ortschaften Ezechow, Hutastara, Monastere^ska und Koropiee. im E z o r t k o w e r Bezirke in der Ortschaft .Laskowee ., im B o r s z e z o w é r Bewirke in der Ortschaft Walkowee, im T e m b l o w e r Bezirke in den Ortschaften Janow, Kub^lowloki und Mogielniea und endlich im Husi^t^ner Bezirke in den Orten Jablonow und Olr^szkowee.

Jn S i e b e n b ü r g e n herrseht nur im H u n ^ a d e r Eomitat und zwar in den Gemeinden: Korojesd, Maleijesd, Unksova und Varos-^ festere die keuche.

Jn der B u k o w i n a war die Seuehe im E ^ e r n o w i t z e r Be^irke in der Grenzgemeinde^ B o j a n ausgetreten.

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