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Bemerkungen.

ZUrich. Die von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirten Stallungen enthalten 29 Stück Großvieh ; sämmtliche Fälle sind neu ; in den im Bulletin Nr. 181 aufgeführten Ställen ist die Seuche erloschen.

Milz- Rausch- Rotz PferdeAmtsbezirk.

brand. brand.

' räude.

Ställe. Ställe. Ställe. Ställe.

l Bern. Bern (Köniz) l Delsberg (Glovelier) l Trachselwald (Lützelflüh)

l l l 5>, l

Interlaken (Habkern) Frutigen (Adelboden) Y, (Kandersteg) ,, (Frutigen) ,, (Reichen bach) .

Niedersimmenthal (Erlenbach) -- (Hondrich) Obersimmenthal (Mannried) .

.

.

.

Seftigen (Sef'tigen) .

Münster (Court) Konolfingen (Münsingen) .

,, (Walkringen) Pruntrut (Miecourt)

l l Ü i 1

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2 3

12

2

2

Die Einschleppung der M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e nach dem Jura erfolgte aus dem Elsaß, nach dem alten Kantonstheil zu verschiedenen Malen aus dem Kanton Freiburg (Freiburger-Markt vom 2. und Bulle-Markt vom 6. April) und ein Mal aus dem Kanton Aargau. Die übrigen Seuchefälle lassen sich mit wenigen Ausnahmen auf diese ursprünglichen Herde zurückführen.

Luzern. In Buchs, Amt Willisau, wurde bei einem secirten Hunde T o 11 w u t h konstatirt.

Schwyz. l Fall von M i l z b r a n d in Arth (Bezirk Schwyz).

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935

Unterwaiden O. d. W. In Kerns ist ein Stück Rindvieh an M i l z b r a n d umgestanden ; drei weitere Thiere sind erkrankt, befinden sich aber auf dem Wege der Besserung. Als Ursache wird infizirtes Trinkwasser bezeichnet.

Unterwaiden n. d. W. In Stansstad mußten 3 an B r ä u n e erkrankte Schweine abgethan werden.

Glarus. Die M a u l - und K l a u e n s e u c h e in Eilten wurde durch eine in Ragaz (Kanton St. Gallen) angekaufte Kuh eingeschleppt.

Freiburg. Nach dem Bezirke Greyerz wurde die M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e durch eine in Freiburg (den 1. April) gekaufte, von Rüsehegg (Kanton Bern) hergekommene Kuh eingeschleppt; nach Chatonnay erfolgte die Einschleppung durch einen Vaga-, bunden, welcher in Sédeilles (Kanton Waadt) in einem infizirten Stalle übernachtet hatte; die Infektion irn Sensebezirk wird Viehtransporten, welche durch die Bisenbahn befördert wurden, zugeschrieben. Ueber den Ursprung der übrigen Fälle konnte nichts Genaues ermittelt werden.

Solothurn. Die von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirten Ställe enthalten 8 Stück Vieh ; die Verschleppung nach Halten und Biberist erfolgte durch Handelsvieh aus dein Kanton Bern.

Appenzell l.-Rh. Die Einschleppung der Seuche erfolgte durch eine Kuh, welche in Altstädten mit einer größern Viehhabe in einem Stalle gestanden hatte.

St. Gallen. Die M a u l - und K l a u e n s e u c h e ist aus Oesterreich irnportirt worden und wurde in St. Margarethen erst entdeckt, als die verseuchten Thiere bereits mit andern in Berührung gekommen waren.

GraubUnden. Nach Plims und Ruschein ist die Seuche durch Marktvieh aus Italien und nach Chur durch Schlachtvieh von St. Margrethen (Kanton St. Gallen) eingeschleppt worden.

In der Gemeinde Medels, Bezirk Vorderrhein, herrscht seit einiger Zeit die Z i e g e n r ä u d e .

Aargau. In Schottland, Bezirk Kulm, kam ein Fall von H u n d s w u t h vor; der betroffene Hund stammt aus dem Kanton Bern (Gemeinde Melehnau).

936 Thurgau. Die M a u l - und K l a u e n s e u c h e wurde theil weise durch Handelsvieh aus dem Kanton Aargau, theilweise durch einen Transport Schweine von Wyl, Kanton St. Gallen, eingeschleppt. Je ein Fall von M i l z b r a n d in Schönholzersweilen, Kreuzungen, Happersweil und Wiezikon.

Waadt. Die Einschleppung der M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e erfolgte durch aus Italien importirtes Schlachtvieh.

Neuenburg.

16 Stück Vieh.

Die infizirten Ställe in Montalchez enthalten

Genf. Der Wiederausbruch der Seuche in Perly-Certoux wird einer mangelhaften Desinfektion des bezüglichen Stalles zugeschrieben.

Um eine weitere Ausdehnung der Maul- und Klauenseuche in der Schweiz möglichst au verhindern, hat der Bundesrath unterm .24. April abhin verordnet: 1. Sobald in einer Ortschaft Fälle von Maul- und Klauenseuche konstatirt worden sind, dürfen die Viehinspektoren für Rindvieh, Ziegen, Schafe und Schweine keine Gesundheitsscheine mehr ausstellen. Diese Vorschrift bleibt in Kraft bis zum 30. Juni 1883.

2. Die Gültigkeitsdauer der Gesundheitsscheine für Rindvieh, Ziegen, Schweine und Schafe wird auf drei Tage vermindert.

3. Die Kantonsregierungen sind ermächtigt, anzuordnen, daß Thiere, welche aus verdächtigen Gegenden kommen, oder mit der Bahn anlangen, einer achttägigen Quarantäne unterworfen werden.

4. Die Kantonsregierungen sind eingeladen, dem Handels- und Landwirthschaftsdepartement (Abtheilung Landwirthschaft) vom Ausbruch, Ursprung und Verlauf ansteckender Thierkrankheiten den 1. und 15. jedes Monats Mittheilung zu machen.

Laut Bulletin vom 9. April ist die M a u l - und K l a u e n s e u c h e in Elsaß-Lothringen wiederim Abnehmen begriffen; verseucht waren nuf diesen Zeitpunkt 143 Gemeinden mit 464 Gehöften und 1578 Stück Vieh, wovon 1210 Stück erkrankt sind.

In Baden kam die Seuche bei 1097 Stück Vieh vor, welche sich auf 200 Ställe in 107 Gemeinden vertheilen; in je einem Stalle im Amte Baden und im Amte Heidelberg wurde die L u n g e n s e u c h e konstatirt.

937 Sei dem 23.'' April ist Oesterreich-Ungarn wieder frei von R i n d e r p e s t . Vom 1.--15. April herrschte die Maul- und K l a u e n s e u c h e auf 14 Höfen der Bezirke Feldkirch, Landeck und Rovereto (Tyrol und Vorarlberg).

Der Stand der M a u l - und K l a u e n s e u c h e in Italien hat sich nicht wesentlich verändert.

B e r n , den 4. Mai 1883.

Schweizerisches Handels- und Landwirthschaftsdepartement.

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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 8. Mai 1883.)

Als Mitglieder des Verwaltungsrathes der Gotthardbahn wurden vom Bundesrathe auf eine neue Amtsdauer von 6 Jahren bestätigt: Herr M a s s a in Mailand, Generaldirektor der oberitalienischen Eisenbahnen ; ,, Ministerialrath von K n a p p in Stuttgart; ,, Alt-Staatsrath E. Rossi in Bellinzona.

(Vom 11. Mai 1883.)

Der Bundesrath hat das von seinem Militärdepartement ihm vorgelegte Modell einer neuen Kopfbedeckung und der Achselschuppen für die Kavallerie genehmigt und das Departement ermächtigt, bereits im Budget für 1884 den erforderlichen Mehrkredit zur Ausrüstung der Rekruten einzustellen.

Bundesblatt. 35. Jahrg. Bd. II.

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Bemerkungen.

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Bundesblatt

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Jahr

1883

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

24

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

12.05.1883

Date Data Seite

934-937

Page Pagina Ref. No

10 011 894

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