Bekanntmachungen der Departemente und der Ämter

Eidgenössische Volksinitiative ,,für Mutter und Kind - für den Schutz des ungeborenen Kindes und für die Hilfe an seine Mutter in Not" Zustandekommen

Die Schweizerische Bundeskanzlei, gestützt auf die Artikel 68, 69, 71 und 72 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte sowie auf den Bericht der Sektion Politische Rechte der Bundeskanzlei über die Prüfung der Unterschriftenlisten der am 19. November 1999 eingereichten eidgenössischen Volksinitiative ,,für Mutter und Kind - für den Schutz des ungeborenen Kindes und für die Hilfe an seine Mutter in Not" 2, verfügt: 1.

Die in Form eines ausgearbeiteten Entwurfs abgefasste eidgenössische Volksinitiative ,,für Mutter und Kind - für den Schutz des ungeborenen Kindes und für die Hilfe an seine Mutter in Not" ist zustandegekommen, da sie die nach Artikel 139 Absatz 1 der Bundesverfassung verlangten 100'000 gültigen Unterschriften aufweist.

2.

Von insgesamt 105'612 eingereichten Unterschriften sind 105'001 gültig.

3.

Veröffentlichung im Bundesblatt und Mitteilung an das Initiativkomitee Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind, Sekretariat: Herr Dominik Müggler, lic. rer. publ., Postfach, 4011 Basel.

18. Januar 2000

Schweizerische Bundeskanzlei Die Bundeskanzlerin: Annemarie Huber-Hotz

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SR 161.1 BBl 1998 2959 2000-0127

Eidgenössische Volksinitiative

Eidgenössische Volksinitiative ,,für Mutter und Kind - für den Schutz des ungeborenen Kindes und für die Hilfe an seine Mutter in Not" Unterschriften nach Kantonen Kantone

Unterschriften gültige

ungültige

Zürich......................................................................

Bern ........................................................................

Luzern .....................................................................

Uri...........................................................................

Schwyz....................................................................

Obwalden................................................................

Nidwalden...............................................................

Glarus......................................................................

Zug..........................................................................

Freiburg ..................................................................

Solothurn ................................................................

Basel-Stadt..............................................................

Basel-Landschaft.....................................................

Schaffhausen...........................................................

Appenzell A.Rh. .....................................................

Appenzell I.Rh. .......................................................

St.Gallen .................................................................

Graubünden.............................................................

Aargau.....................................................................

Thurgau...................................................................

Tessin......................................................................

Waadt......................................................................

Wallis......................................................................

Neuenburg...............................................................

Genf ........................................................................

Jura..........................................................................

13'326 15'349 7'053 587 2'347 719 1'068 683 1'965 3'323 3'714 3'004 3'477 1'255 1'181 568 12'257 2'882 5'778 5'575 2'329 3'673 7'646 1'332 1'721 2'189

48 71 0 0 3 6 0 24 2 19 55 0 134 17 23 2 8 13 27 10 32 9 74 4 6 24

Schweiz ..................................................................

105'001

611

235

Eidgenössische Volksinitiative

Eidgenössische Volksinitiative ,,für Mutter und Kind - für den Schutz des ungeborenen Kindes und für die Hilfe an seine Mutter in Not,, Die Volksinitiative lautet: I Die Bundesverfassung wird wie folgt ergänzt3: Art. 4bis (neu) 1

Der Bund schützt das Leben des ungeborenen Kindes und erlässt Richtlinien über die erforderliche Hilfe an seine Mutter in Not.

2

Die Gesetzgebung des Bundes beachtet dabei folgendes: a.

Wer ein ungeborenes Kind tötet oder massgeblich zur Tötung beiträgt, macht sich strafbar, es sei denn, die Fortsetzung der Schwangerschaft bringt die Mutter in eine akute, nicht anders abwendbare, körperlich begründete Lebensgefahr.

b.

Jede Form von Druck zur Tötung eines ungeborenen Kindes ist unzulässig.

c.

Ist die Schwangerschaft eine Folge von Gewaltanwendung, kann die Mutter ihre allein notwendige Zustimmung zur Freigabe zur Adoption bereits ab Feststellung der Schwangerschaft erteilen.

d.

Im Falle einer Notlage der Mutter aufgrund einer Schwangerschaft gewähren die Kantone die erforderliche Hilfe. Sie können private Institutionen damit betrauen.

II Die Uebergangsbestimmungen der Bundesverfassung werden wie folgt ergänzt4: Art. 24 (neu) Für die Zeit bis zum Inkrafttreten einer gesetzlichen Neuregelung wird jede Bestimmung des Schweizerischen Strafgesetzbuches (StGB), die den straflosen Schwangerschaftsabbruch vorsieht, durch die Regelung von Artikel 4bis Absatz 2 Buchstabe a der Bundesverfassung ersetzt.

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Vgl. Art. 10-11 der neuen Bundesverfassung vom 18. April 1999.

Vgl. Art. 197 Ziff. 1 der neuen Bundesverfassung vom 18. April 1999