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Schweizerisches Bundesblatt.

XVl. Jahrgang. 1.

Nr. 1.^.

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^. April 1864.

Jahresbericht des

schweizerischen Generalkonsulaten in London fur das Jahr 1863.

(Vom 31. Dezember 1863.)

An den hohen Bundesrath.

Tit. l Das Jahr 1863, wiewohl von politischen und in lester Zeit auch von finanziellen Diffieultäten umgeben, kann nichtsdestoweniger was England anbetrifft und in eommerzieller Begehung ein sehr günstiges genannt werden. Werfen wir einen Rückblick ans die vergangenen zwolf Monate, so finden wir, dass in Mitten von Revolution, Eommotionen und Bürgerkrieg in der alten nnd der neuen Welt, dank dem Vrineip der Riehtintervention, diesem Lande und seinem Handel die Segnungen des Friedens und ein ununterbrochener gedeihlicher .Fortgang erhalten worden sind.

Begünstigt durch eine Ernte, welche durch ihre Fülle beinahe .ohne parallele dasteht und durch bedeutende Baumwollzufuhren aus allen Welt-

gegenden einschliesslich Jndien, Eggten, Brasilien und selbst Ehina und der Türkei, welche versprechen, tn nicht entfernter Zeit und mit taglich neu sich entsaltenden Quellen den amerikanischen Ausfall vollig zu decken, sangen die arbeitenden Elassen in Laneashire und Umgel.ung und die mit derselben so eng verbundene britische Baumwoll-Jndustrie an, .sieh nach und nach von den ihnen durch den stet- n.it Wuth sortdauernden beklagenswerthen Bürgerkrieg in der großen transatlantischen Republik gesehlageuen schweren Wunden zu erholen. Obschon der Winter augenBunde...blatt. Jahrg. XVI Bd.

^^

530 blicklich einen Waffenstillstand geboten , so scheint leider dieser Riesenkampf nur mit der volligen Erschöpfung des einen und gänzlicher Ansreibnug der andern Varthei enden zu sollen.

Die finanzielle Geldklemme, welche in den legten Wochen des zur Reige gegangenen Jahres ausbrach , scheint auch im legten Augenblicke .

desselben momentan wenigstens aus dem Wendepunkte augelangt zu sein.

Die Bank von England hat, dank dem kürzlich^ erfolgten raschen Zuflösse von Gold in ihren koffern, hervorgernfen theils durch .die legten bedeutenden Aukünfte von Anstralieu und den Vereinigte^ Staaten, theils aber auch durch .^e in .^olge des hohen ^iusfusses von 8 ^. vereitelten Speeie- Verschiffungen nach den verschiedenen Baumwolle produ^irenden .Ländern noch vor Thorschlnss am 24. Deeember den Diseonto-Sa^ wieder auf 7 ^ erniedrigt.

Dilles in Betracht gezogen jedoch, besonders bis die überseeischen Ba..mwoll^Verschifsungen im ^rühjahr zu Ende sein werden, ist^i. J. 1864 an kein billiges Geld, no.h weniger an die in dem grossern Theile von 1863 bestehenden niedern Diseonto^äl^e zu decken.

Jm Gegentheil und zwar so lange die adversen ^aetoren, wie die erneuerte Baumwoll- Spekulation in Liverpool und der damit eng zusammenhängende sofort wieder anfangende Export von Speeie verbanden mit dem Ausfall der franzosischen Bank, deren B..lliouvorrath in neuester

Zeit nur L. ^t. 7,000,000 betrna, also nicht einmal die Halste dessen der hiesigen Bank betragend L. St. 14,3.62,605 ist, fortwirken, konnen jeden Augenblick wieder Oszillationen entstehen, und es gebietet die Klugheit.

dem Handel, vorbereitet zn sein. Dass der ausnahmsweise hohe Geldsat^ (8 .^) ohne Vani.. und fo zu fagen ohne wichtige Suspensionen vorübergegangen, zengt von dem gesunden Zustande der kommerziellen Welt im Allgemeinen und dem bon.. f^le Clu.r.^ler der Transaktionen in den diversen Handelszweigen.

Wenn gleich die Arbeiternoth in Laneashire noeh nicht als beendet zu betrachten ist, so hat sich doeh der Znstand der arbeitenden Elasse, wie ieh hore , merklieh gebessert , da die Baumwollmanufaktur theilweise wieder ausgenommen wurde, nud man bedacht war, durch nene Jnduflrie^ zweige das Verlorne zu ersehen.

Die Einkünfte dieses Landes fahren sort, von grosser Elastieität ^n zengen . tro^ einer im ^rühjal.^r eingetretenen Erniedrigung der Einkommensteuer vou .) ans 7 ..^euee per L. ^t., einer solchen ans Thee von ^,^. aus 1 ss per .^ und einigen Alterationen in den Zollen von Tabak und Eigarren weisen die offiziellen Revenne^Tabelle.. für 1863 L. .^t. 70,433,62^ Einnahmen aus, gegenüber L. ^t. 70,.)..)6,42.) in. legten Jahre, also blos

ein Ausfall von L. ^t. 562,80.).

Zum Beweis, wie sehr der englische Handel in diesem Jahre ^.genommen hat, führe ich hier nur an, dass . die Ausfuhr von brittischen

^

531 Produkten und Manusaeturen für den verflossenen Monat .November den Werth von

L. St. 12,758,223 gegen ., 9,76l,510 in 1862 und ,, L. St.

,,

9,874,762 in 186l betrug, also eine Zunahme von 2,996,813 oder 30 ^ gegenüber lel^te^ Jahre und

2,883,561 oder 29 .^gegenüber der gleichen Beriode von l 86 l.

Auch das Total.Ergebniss der Exports in den 11 ersten Monaten dieses Jahres zeigt, wie Sie aus den. später aufgeführten Tabellen ersehen werden, ^ine stete Besserung, und zwar von 16.^ gegen 18.^.2 und 14^ ungefähr gegen 186l im gleichen Zeitraume.

Der für das Jahr 18l^2 sich ergebende Surplus von L. St. 3,874,000 gestattete dem Scha^kau^ler in seinem Budget .m April legten Jahres die Zölle, wie schon bemerkt, zu ermässigen und dennoch ergibt sich auf 30. September.

für dieses Jahr ein weiterer Ueberschnss von L. St. 2,041,168. 14. 6

über die wirklichen Ausgaben, von welcher .^umme gesel^esgemäss ^ Theil also eirea L. St. 510,000 zur Amortisation der Staatssehuld angewandt ^wnrde.

Laut den veroffentli^.hten Statistiken beträgt der Werth der in den zehn ersten Monaten dieses .Jahres in das britische Königreich eingeführten Waaren .^e.

.L. St. 156,428,082, während im gleichen Zeitraume in 1862 ,, 139,974,524 und ,, 147,056,333 in 1861 importirt wurden.

Davon find für Jmport von roher Baumwolle

.L. St. 37,775,165 oder Ewts. 4,226,127 (engl. Eentner) gegenüber ,, 18,084,120 ,, ,, 3,076,073 in 1862 ,, 34,718,348 ., ,, 10,l03,523 ,, 1861.

Die Einfuhren dieses Artikels vertheilen sich wie folgt zu den erzeugenden Ländern in den zehn mit 3l. O e t o b e r e n d e n d e n M o n a t e n .

Von ,,^ , ,, ,,

^I.

L. St.

^8..^.

... St.

I.^3.

.^. S...

den Vereinigten Staaten 26,548,232 499,325 460,458 Brasilien . . . .

504,371 1,274,063 1,68l),213 E^pten . . . . . 1,245,066 2,713,332 6,5.)9,2..)3 Brittiseh Oftindien . . 6,233,1l3 12,632,381 22,05l,^2 Andern Ländern .

187,566 1,565,019 6,874,489 ^34,718,348 18,684,120 37,675,165

Der Export von Baumwolle froher) anderseits belief sieh in den 11 ersten Monaten dieses Jahres aus Ewts. 1,934,84l, und ieh füge noeh ^u besserer Uebersieht einige vergleichende Zahlen bei.

532 .Ausfuhr von roher Baumwolle in den 11 mit 30. Rovember endenden Monaten

von Rach Russland und den nordliehen

Häfen . . . .

^..ch Breussen . .

,, Hannover . .

,, Hansestädte . .

.,, Holland . .

,, andern Ländern

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

...^I.

18^.

ll8^3.

..^ts.

^n.^.

.

.

^ .

.

s .

508,252 67,496 152,678 252,13l 84,342 98,681 98,750 78,408 54,430 438.512 283,035 359,770 518,520 304,112 359,844 7l2,659 997,512 909,438 2,528,824 1,814,905^ 1,934,841

Der gegenwärtige Vorrath (Stock) in L i v e r p o o l , G l a s g o w und .London belauft sich aus 327,550 Ballen, gegenüber 433,950 Ballen am Ende vorigen Jahres..

Die Ausfuhr von brittischen und irischen Brodueten und Erzengnissen (Manufakturen) zeigt für die 11 ersten Monate dieses Jahres einen Totalwerth von

L. St. 132,135,368, während solche nur ,, 113,280,779 in 1862 und ,, 115,355,004,, 1861 erreicht. Bemerkenswerth ist das, dass die naeh Japan ausgeführten englischen Brodukte die bescheidene Summe von L. St. 73,526 nicht übersteigen.

Laut den von mir gemachten Vergleichungen finde ieh, dass die Ein.fuhr von: ^ .

Roher Baumwolle, Hanf, Jute, frische und getrocknete Felle, Borsten, Bottasche, Betroleum, Talg, Eoeeosnuss- und Terpentinol, Wolle, Eafsee, Gerste, Haser, Erbsen, Hopsen, Waiden, roher Zucker, ^ Tabak, Thee, Wein, Käse; ferner ^chuh- und Lederwaaren, Schreib- und Druckpapier, Uhren, Seidenbander, Blüsch und Velvet von Seide, Strick- und Wollengarn, einige Sorten Baumwollenwaareu ^e. Angenommen , dagegen aber in folgenden Artikeln, als.

^ flachs, Reis, Balmol, Salpeter, Rohseide, Jndigo, Molassen, Knpser, Weizenmehl, Ziegenhaare, roh und und verarbeitet, abgenommen hat.

Die Aussuhr englischer und irischer Brodukte und Manufakturen . zeigte eine Vermehrung in .

Seidenstoffen und Strickgarnen, Flanellen, Teppichen, wollenen Strickwaaren, Leinwand, Leinengarn .e., rohe und verarbeitete Jute, ^ Jutengarn, Metallwaaren, Modewaaren, Stückgüter flange Waaren^ von Baumwolle, weiss oder ungefärbt, sodann in Seife, xassinirter Zucker, verarbeitetes und unverarbeitetes Kupfer, Stahl, Eisen in Blocken und Stangen (geschmiedet und Guss),

533 in Schienen, Drath ..e., ^äse, Butter, Bier :.e.; anderseits zeigt sieh eine Verminderung in dem Export für: Seidengarne, ^eidenbänder, Wolle, Wollenstofsen .^voolen ^ ^or.^ted Manukactnres,. , Schuhen und andern Lederwaaren . Baumwollengarne, lange Waaren von Baumwolle (bedruckt, gefärbt und bunt), Spieen und .^atent..Retze, wollene und gemischte Kleidungsstücke.

Die fernern Details finden Sie unter den respeetiven Rubriken meines Berichtes über die hauptsächlichsten von der Schweiz nach^England ex^portirter Artikel.

Eine Hauptphase des Jahres waren die unter der Egide des neuen linnted Liability Gesetzes (wonach der Aetionnair nur für den Betrag

feiner Aetien haftbar ist) und eines ^billigen Geldmarktes täglich auf-

tauchenden neuen Eompagnien, wie Eredit-Anstalten, Land-, Dampfschiff-, .Bank- und Diseonto-Assoeiationen, von denen viele wenigstens ohne allen . praktischen Rutzen un..d vor Langem vom Lichte des Tages wieder zu verschwinden drohen.

Die Zahl der in diesem Jahre entstandenen neuen Eompagnien beträgt nieht weniger als 263, mit einem Gründungseapital von .L. St.

78,135,000, das bis ans L. St. l00,053,000 erhoht werden kann, woron L. St. 8,875,550 bereits eingezahlt sind.

Von diesen Gesellschaften sind : Bew.

Kapital.

27 sür 15 ,, 65

,,

17 14 6 47

,, ,, ,, ,,

49 ^ 17

263

,, ,,

^. St.

Grund.Kapital.

^. St^.

Eingezahlt.

.

.

.

.

.

.

St.

Bankzweke .

Finanz- und Diseontozweke .

Fabrications- und Handelszweke .

Eisenbahnzweke .

Versieherungszweke Sehissfahrtszweke Hotel-Errichtungs-

31,900,000 25,000,000 1.),000,000 13,150,000 14,455,000 10,400,000 9,496,000 9,196,000 10,300,000 7,375,000 4,168,000 3,768,000

2,171,500

zweke . . .

Bergwerkszweke .

4,320,000 3,019,000 670,000 2,655,000 100,053,000

625,150 989,050 38,500 282,250 8,875,550

und Betreibungs-

Gaszweke . .

,, verschiedene Zweke

3,522,000 3,019,000 580,000 2,125,000 78,135,000

1,082,500 1,786,750 1,064,850 692,500 142,500

Dabei ist zu bemerken, dass von allen diesen Gesellschaften nur zwei mit sogenannter l^nlimited Liability gegründet wurden , die übrigen aber auf Grund des limited Liahihtv-^stems entstanden und klar darthun,

534 bis zu welcher Ausdehnung das le^t genannte Gese^ Anwendung fand und stets mehr finden wird.

Anch in diesem Jahre wurden nicht wenig Anleihen abgeschlossen , und ich führe hier die wichtigsten eontinentalen und transatlantischen , welche aus unserm Bla^e begeben wurden , auf ; es sind solche : D ä n e m a r k im Monat Februar für eirea L. St. 500,000 a 91 ^zu 4^, als erster Theil eines bevollmächtigten Anleihen^ von L. St.

2,000,000 zu Eisenbahnzwecken.

^ Ee.nal E a v o u r Gesellschaft im Monat März mit L. St.

1,000,000 in 6 ^ Bons (Gutscheinen) a 90 oder 87.,^ Rebenvortheile

inbegrisfen, rückzahlbar al pari den 1. Januar 1870.

Jtalien im Monat März mit eirea L. St. 3,000,000 ^ 7l oder

69^ Rebenvortheile iubegrifsen zu 5 ^. Es ist dies ein Theil der in diesem Jahr vom italienischen Gouvernement beschlossenen Anleihen von

.L. St. 28,000,000, von der das Haus Rothschild L. St. 8,000,000 übernahm , obige Summe für unsern Blat^ und den Rest für Baris und Turin bestimmten, heute wird diese Rente a 70^.^71..^ eotirt.

Amerikanische Sonderbundsstaaten

im Monat. Mä^

mit

L. St. 3,000,000, auch in Baris, Amsterdam und Frankfurt a. M.

ausgegeben, zum Emissionspreise von 90 a 7.^ verzinslich, garantit durch Baumwolllieserungen a 6 d. per ^, heutiger Eurs 37 a 3..).

E o l u m b i a (Reu-Granada) im September mit L. St. 200,000

in 6 ^ Bons a 8^ emittirt, heutiger Werth 80^82.

B r a s i l i e n im Monat Oktober mit L. St. 3,300,000 a 88 ausgegeben und 4^ .^ verzinslich. Dieses Emprunt ist hauptsächlich dazu bestimmt, um srühere in London abgeschlossene Anleihen zu befahlen,

steht nun à 87.^88.

B o r t u g a l im Monat Oktober mit .^. ^t. 2,^l),0l)l) ^um Emis^ sionspreise von 48 .^ 3 ^,, vorzüglich zu Eisenbahnzwecken bestimmt , man notirt heute dasür 4..)^.

.^e streich im Monat Dezember mit L. ^t. 3,000,000, die jedoch nur für ungewisse Zeit von .der Anglo^Auftrian Banl^ entliehen wurden.

Der Markt in .^taatsvaluten war aneh dieses Jahr eiu gan^ bedeutender, und es gaben besonders sremde Valuten, wie ...^paniseh-Bassiva, .me^ikanisehes, griechisches und italienisches Anleihen .^toff zu vielen Geschästen.

Englische Eonsols erreichten den hochsten Breis am 5. Mai mit 94 und stunden am niedrigsten den 3. Dezember mit 90.^, der grosste Unterschied also, der stch in den legten 12 Monaten in dieser Valuta ergab, war 3.^.^., während im gleichen Zeitraume von 1862 die hoehste ^.l^tuation 3^.^, betrn^. ^

535 Diese Rente stund Anfangs dieses Jahres a 92^ und am Ende desselben à 91.^, ergibt. sich demnach heute ein Fall von genau 1...^.^.

Der Baarvorrath in den Behaltern unserer Bank betrug vor einem

Jahre .

.

.

.

.

. L. ..^t. 14,635,555 und ist heute .

.

.

.

. . ,, 14,362,605 was gegen gleiche Epoche im vorigen Jahr .L. St. 272,950 weniger .^t.

Der Bnllionvorrath derselben erreichte sein Maximum den 2. September mit L. St. .5,494.210 und war am schwächsten am ..). Dezem-

ber mit .L. St. 13,008,671.

Zu erwähnen ist hier, dass die Bank nun statt dem bisher üblichen Transfer von Aktien (Stock), wo personliehe Gegenwart und kostspielige Brokuratio.. ersorderlich war, nun solche Stock^Eertifieate an poseur et tr.^sf.^.hle m.t Zinseonpons und Talons ausstellt, was besonders für auswärtige Eapitalisten von Jnteresse sein dürfte. .

Jm Einklange mit den dem Vla^ zux Verfügung stehenden Baarmitteln, die oft stark von dem Kontinent und den überseeischen erzeugenden Ländern in Anspruch genommen wurden und desshalb den Markt affeetirten, variirte der Diseonto in diesem Jahre nicht selten.

Derselbe war am 31. D^ember 1862 3.^ und blieb so bis zum 14. Januar dieses Jahres, als er ans 4 ^ g.eug, um am 2^. degleichen Mouats eine weitere Erhohung bis auf 5 ^ zu erfahren. Leiter Ziussuss .vurde den 18. ^ebruar auf 4 ^ und am 22. April aus 3^.^ redu^irt und erreichte Bieder seinen niedrigsten Stand von 3 ^, am 29. April. Den 20. Mai stieg der Diseonto aus 3^ ^ und erlitt bereits den 2^. Mai eine Aenderung , indem derselbe auf 4 .^. erhoht wurde, welcher ..^at^ für die Monate Juni, ^uli, August, September nnd Oktober in Krast verblieb. Von nun an begann, verursacht durch bedeutende Bullion^endnngen nach Brasilien, Eg^pten und Judien eine ras..he Steigung in dem Escompte. den 2. Roven.ber wurde derselbe ans 5 ^, den 4. dito auf 6 ^, den 2. Dezember aus 7 ^, den 3. Dezeml.er aus 8 ^ (fogar 9 .^ für alle mit Geldoperationen verwandten Wechseln herauslesest, jedoch deu 23. Dezember wieder auf 7 ^ reduzirt. Es geht hieraus hervor, dass der niederste Zinsfnss 3 ^ am 29 April, der hochste 8 ..^ am 3. Dezember war.

Jm Banmwollmarkte war dieses Jahr durchwegs starke Veranderüng in ^reisen und viel .Leben. Der Vreis sür ^kair .^nrate^ war bei Beginn d. J. 17.^ D. per .^, sank am 5. März herunter zu 15^.^ D., am 27. Oktober erreichte benannte Sorte 24^ D. und steht nnn a

23^ D.

Jn Weisen war dieses Jahr fast ununterbrochene Lauheit in Vreisen.

Der hoehste Ansa^ wurde am 24. Januar mit 48^ per ^uarter erreicht, der niedrigste den 14. November mit 39^^. heute notirt man 40^.

Ein sehr starkes Geschäst wurde in den legten 12 Monaten in vielfachen auswärtigen und Eolonial-Brodueten gemacht, und Sie werden aus nachstehenden ...Details ersehen, dass auch in diesen Artikeln eine nieht unbedeutende Fluetuation der Breise stattfand.

..^..hst..... ^re^.

Niedrigster .^rei^.

Je^lger .^reis.

Zucker good. mid.

.

Kaffee M^ddl. Ee.^lon Thee eommon Bongou

. .

. .

. .

.

.

.

.

.

.

Rovember 44.^ per Ewt.

Mai 91^-- ,, . ,, ,, .^i^.. ,, E. ...^

Reis Middl. Beng. . . . . . Februar Salpeter 5 ^ resraet. . . . . . April

11^ 38^

., Ewt.

,^ ,,

Juli 33^. per Ewt.

November 7^-- ,, ,, Dezember 1^- ,, E. .^

Juli 10^ Dezember 37^

,, Ewt.

,, ,,

44^- per Ewt.

79^ ,, ..

.1.^-.^ E. ^

l1^ 37^

,, Ewt.

,, ,,

E.^ wird Jhnen vo.n Jnteresse sein, über die Einfuhr von Gold^ von .Australien und Ameriea einige Angaben zu erhalten. Dieses Metall wurde in den letzten 6 Jahren wie folgt eingeführt .

18..^ I8^ .l8^ I^li I8^ t^3 Von Australien . . . L. St. 9,725,108 9,830,944 6,659,590 6,474,451 6,310,500 5,164,752 ,, Ameriea . . . . . ., ,, 5,304,896 14,560,062 8,677,294 83,450 9,865,610 7,874,179 Dagegen betrugen die Exports naeh Ostindien und Ehina von diesem Metalle .

ll^8 I859 18^) l^l 18^ I8^3 Von London . . . . . . . L. St. 168,305 788,270 1,612,900 591,392 971,582 3,104,000 ,, Mittelmeer (Marseille) . . ,, ^,, 165,230 142,144 765,138 367,788 139,172 147,400 Diese Zahlen zeigen, dass der Zusluss von den zwei hauptsäehliehsten Welttheilen, welche uns mit Gold versehen.

abgenommen, die Ausfuhr dagegen nach andern Richtungen im merklichen Wachsen ist.

Silber wurde in grosstem Quantum von Mex^ieo, Südamerika und Westindien (mit Aussehluss von Brasilien) in den 11 ersten Monaten dieses Jahres mit L. ^t. 5,678,913 eingeführt, die Aussuhr davon im gleichen ^eitranme war am stärksten .

naeh Ehina . . . . . . mit L. St. 2,427,947 hauptsächlich in Münze und - Ostindien . . . . . ,, ,, .. . 5,467,358 ,, ^, Barren.

^ ^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

537.

Das Total der ^old- und Silber-Einsuhr war in den 11 ersten

Monaten dieses Jahre... .L. St. 26,602,320 gegen L. St. 29,122,537 in 1862 nnd L. St. 18,080,525 in 1861. Der Export im gleiche^ Zeitraume betrug L. St. 24,399,279 gegen L. St. 26,564,875 in 186^ und L. St. 20,050,217 in 1861.

Jch gebe Jhnen nachstehend einige Details über die wichtigsten von unserm Vaterlande naeh England importirten Artikel, indem ich auch zugleich bei den verschiedenen Rubriken, wo ich statistische .Angaben ^ finden konnte, dieselben beifüge.

S e i d e n s t o f f e nnd V an .de r. ^ürcher Seidenstoffe, allgemein unter den. Ramen Taffetas bezeichnet, haben im .Laufe des Jahres kaum die Bedeutung früherer Jahre ausrecht erhalten. Einestheils hatten die Fabrikanten im legten Jahre viel geringere Waare geliefert und dadurch dem guten Rufe der Waare geschadet, anderntheils hat L^on durch Herabse^ung seiner Vreise den Zürcher Fabrikanten mit Ersolg den Markt

bestritten. Jn ^ürich selbst ist man ziemlich entmuthigt, für England zu

arbeiten , weil die Geschäfte keinen Rn.^en liessen. Es müssen daher einige Monade vorübergehen, ehe man ein richtiges Verhältnis^ zwischen den Fabrikanten und den englischen Käufern hergestellt finden kann..

Die Total.^Einfuhr von Seidenstoffen von allen Ländern in den .tt mit 30. Rovember endenden Monaten dieses Jahres betrug .

.

.

.

.

. E . .^ 1,301,618, während in der nämlichen Epoche von 1862 .

.. ,, 1,294,982 und

in 1861

. .. ,,

969,751 importirt

wurden, der Werth derselben in den 1l) mit 31. ..^etober endenden.

Monaten betrug .

.

.

. L. ^t. 3,070,164 gegenüber . ^ ,, 3,102,988 pro 1862^ ,, ,, 2,259,561 ,, 1861l

gleichen Zeitraume.

Der Export dieses Artikels

belies sich in den 11 ersten Monaten

dieses Jahres aus E. .^ 13,222, in 1862 aus E. .^ 1l,949 nnd in

1861 auf E. .^ 8,582. Der Werth der in demselben Zeitranme ausgeführten Seidenstosse , seidene Taschen- und Halstücher, war

L. ^t. 728,377, während in der entsprechenden Epoche von 1862 für .L. St. 662,885 und in 1861 für L. ^t. 680,234 e^portiri. worden sind..

B a s l e r B a n d ist in letzterm Jahre weniger hieher gemacht worden als je. Eoventr.^ hat mit grossem Erfolge die Schweizer -Jndustrie in manchen Artikeln sehr gedrückt. Jm Allgemeinen waren die Geschäft in diesem Jahre nur mittelmässig gut. Die Aussichten für nächstes Jahr sind ungewiss und nebelig, ohne dass man Befürchtungen hege.

Die Jmports in Seidenbändern (^ll... or ^tm), ebensalls von allen

Ländern, find folgende :

^38 .in den 11 ersten Monaten ^on

schält den Werth derselben in den 10 ersten Monaten von

^ .

.

.

.

1863

E.^ 526,785, gegen

1862 ,, ,, 483,357,^ und 1861 ,, ,, 57^,213, man 1863 ans L. St.

1862 ,, ,, ,, 186l ,, ,, ,,

1,373,904

1,275,879 1,575,673

Der Export von Seidenbändern (aller Art) hat dieses Jahr eher abgenommen, da bis zum 30. ...November nur E. .^ 12,337 (gegen

E. .^ 14,195 von 1862, E. .^ 7,873 von 1861^ ausgeführt wurden.

Der Werth derselben, d. h. der reinen Seidenbänder, wird in den tonane Tabellen mit L. St. 99,658 (L. St. 138,617 in 1862) aus-

geführt.

W e i s s e B a u m w o l l e n w a a r e n , gewoben, gestickt und Vorhänge.

^Während dureh d.^s bedeutende und anhaltende Steigen der Garnpreise in den meisten englischen Artikeln ein lebhafterer Verkehr war und die Grosshändler, welche allgemeine .Lager hatten. sich besserer Geschäste zu erfreuen hatten , hat leider der gedrückte Stand des Mousseline- und ^pi^en-Handels nun schon seit 3 Jahren fortgedauert und alle, wel.he sich ausschließlich mit diesem Zweige besasseu, leiden darunter und müsseu ^um Theil Rebenartikel sucheu, welche eigentlich uicht zu diesem Fach gehoren. Es geht daraus hervor, dass ^ie hier etablirt.m Häuser und Agenten für St. Galler und Appender weissen ^Baumwollenwaaren wieder ein schlechtes Jahr durchgemacht haben, in welchem der Absal^ im Allgemeinen weit hinter dem von frühern Reiten zurückgeblieben ist, und die Breise dadurch niedrig.

B l a t t s t i c h (Nullen und Bouquets) haben seit Jahren den .^.anptArtikel der Einsuhr gebildet und obgleich der Verkauf, was Quantitäten .anbelangt, 1862 ni.ht nachstehen mag, so ..^ar der Ausschlag mit M.ihe teilweise ^u erlangen und es ist vieles zu schlechten ^reisen abgedruckt worden, weil immer grosse Varthien aus den Blal^ kamen und die meisten des steigenden Marktes wegen sich grossere^Lager beigelegt haben, wodurch bei der geringen Rachsrage Verkäuse erzwungen ^^erden mussten. ^n diesem Artikel ist merklicher Fortschritt in der Fabrikation gemacht worden, was Qualität aubelaugt, und dieses scheint zu bessern Ausrichten zu bereehtigen.

G a z e s - ^ t ü c k w a a r e n , ^-12 .^nues wären in kleinerm .^uantnm in guter .Qualität noch an Mann zu bringen, werden aber in der Schweiz nicht gemacht. Die geringen sind kaum los zu werden, wesswegen die Hauptfabrikanten il^re Stühle eingehen lassen.

G a z e s ^ V o r h ä n g e werden dann und wann verlangt, aber nur der niedern Breise willen, zu welchen die Schotten keine machen wollen oder konnen und bei denen weder unsere Fabrikanten noch Eommissionärs

53.^ die Rechnung finden, dennoch. werde.. immer noch kleinere Barthien hieher

^ gesandt. Wir sind unstreitig in diesen.. Artickel ganz zurückgeblieben und .es ist demselben nicht die .Aufmerksamkeit geschenkt worden, welche derselbe sur den grossen Consumo dieses Landes verdient; die Fabrikanten sind nur daraus bedacht gewesen, wohlseile Waare zu machen, anstatt gute Qualität und geschmackvolle Desseins zu liefern. Roch andere glatte Artikel^ sind von so geringem Belange, dass sie keiner weitern Erwähnung werth sind.

G e s t i k t e Rideau^ (in Mousseliue und Tüll) sind in diesem Jahre, . wie im vorangehenden, meistens nur in bessere und reichern .Qualitäten bestellt worden und machen keinen Hauptzweig mehr ans, sondern werden von den Hänsern, welche sich hauptsächlich mit Rideanx^ in allen Gattungen beschäftigen , nur ^um Sortiment in kleinem Quantum gehalten.

Der Geschmack ist noch sur J a e e a r d , Mousseline und Gazes-Vorhänge von Schottland, und im Tüll, für das Rottingham Fabrikat, in welchen beiden der Consumo in^s Grosse geht.

Fei n ^ ...Stickerei , d. h. Mode-Artikel, sind die meisten wie Mautilles, E.harpes. Speneer, Bellerines und andere mehr, ausser Mode, Chemisettes, Manches und dergleichen werden meistens hier aufgemacht (montirt^, wo^u die Entredeu^ von M a s c h i u e n - S t i c k e r e i namentlich benutzt werden.

Maschinen^.Stickerei macht unstreitig immer mehr Fortschritte, in Bezug aus die Fabrikation ; der Verkauf hat dagegen im Iel^ten Jahre in diesem Lande gewiss eher ab- als zugenommen , was seinen Grnnd einerseits darin hat, dass Stickereien überhaupt von der Mode nicht begünstigt sind, anderseits aber auch darin, dass die schottischen Stickereien schon .seit Jahren sabelhast billig sind und zu Vreisen verkaust werden, die man nie srnher gekannt hat. -.... Kurz , .Bandarbeit ist buchstäblich ^ billiger als Maschinen-.^ti^erei l Es ist desshalb hier an einen l.esondern Aufschwung nicht zu denken bis die Handstickerei wieder mehr in die Hol..e geht.

Unserm Verkehr in Blattstich würde wieder aufgeholfen werden, wenn die genannten ausser Eurs gerathenen Modeartikel wieder in Ausnahme kämen und dem R i d e a u r ^ a r t i k e l , wenn unsere Fabrikanten etwas Reues für den Eonsu.no der Massen erfinden könnten , wie früher die Langstich, Ausnahme gesunden haben.

Jch bemerke noch, dass der Handel in sog. Musseline Stückwaaren in den legten 6 Monaten
sieh zu erholen schien und eher bessere Vreise erlangt werden konnten. Wenn schon die Einfuhren in diesem Genre nicht die Hol^e des legten Jahres erreichten, so war das Resultat der Verkäufe doch ohne Zweifel ein dem Fabrikanten günstigeres.

540 B a u m w o l l e n w a a r e n , bedruckte und unbedruckte.

Der Markt in diesen Artikeln war ein bis zu einem gewissen Grade beschränkter. Es war im Anfange dieses Jahres eine gute Raehfrage für Ginghams und Taschentücher, was zu bedeutenden Geschäften Veranlassung gab. Dies mag dadurch erklärt werden , dass verschiedene Fabrikanten , welche beträchtliche Vorxäthe an der Hand hatten, damit bei einer leichten Bxeiserhohung ausräumten und zu billigern Breisen , als sie ein^ gleiche Waare wieder schassen konnten. Die Geschäfte limitirten sich hanptsächlieh auf Eonsumo , da die Spekulation sich fern hielt. Käusex operirten mit grosser Vorsicht und kauften nur so viel, als sie für ihre unmittelbaren Bedürfnisse für nothig erachteten, unwillig Vorräthe anzulegen, in der Ungewissheit, wie lange die hohen Breise des Rohmaterials noch ha^ ten werden.

T o t a l - J m p .^ r t in d e n

I.^3.

L. St. 885,701

11 e r st e u M o n a t e n v o n

I....^.

L. St. 708,520

I^t.

.L. St. 664,763

T o t a l - E ^ p o x t in d e n l 1 e r st e n M o n a t e n v o n

I^3.

Weiss odex ungefärbt .^ . ^ards 997,325,481 L. St. 20,649,723 l^..^.

gedruckt, gefärbt und bunt .

,, 941.555,135 L. St. 14,162,249 I.^3.

^ 540,388,332 L. ^t. 12,779,244 I.......^.

,, 645,389,134 L. St. 12,452,986

Türkisch R o t h g a r n . Jn diesem Artikel ist das gleiche wie bei Verstehendem anzuführen, und es haben die Umstände desgleichen dazu bei^ getragen, den Handel darin einzuschränken.

Die Ausfuhr von Baumwollengarn aller Art beträgt in den 1 l ersten Monaten von I.^3 engl. .^ ..^611,^ Werth L. ^. 7.114,^25

I8^ l^li

,, ,,

,, 89,100,623 ,, 168,642,773

. ,, ,,

,, .,

5,795,217 8,730,223

Es zeigt sich hierin gegen lentes Jahr ein bedeutender Ausfall an Quantität und ein grelles Steigen im Werthe von 18.^1 und 1862 ...^

100 ^ gegen l 8..^.

U h r e n . Trotz der prekären Lage der Arbeiterbevolkerung in Laneaihire wurden .dieses Jahr wohl soviel Uhren aller Art .wie im Jahr 1862 verkaust, und man hosst auch für den näehstn Frühling, wenn uns der Frieden erhalten bleibt, ans einen guten Verkauf. Sonderbar ist es, dass nie so viel Sackuhren noch Nordamerika er^portirt wurden, als seit dem Bürgerkrieg , und es scheint dies davon herzurühren , dass das dem

541 Soldaten bezahlte beträchtliche Anwerbgeld denselben oft liberal zur AnSchaffung von Luxusartikeln macht. Jn diesem Jahre sollen 145,000 Schweizerische Sackuhren ins britische Königreich eingeführt worden sein ; taut dem vor mir liegenden Bericht beträgt das Total der bis zum 30.

November importirten 146,483 Stück.

S t r o h w^a a r e n. Die Stellung des Strohwaarenmarktes für Schweizer-Artikel verblieb so ziemlich dieselbe wie in letztem Jahre.

Die^ Einfuhr davon bestand hauptsächlich in Besatz von Rosshaar und Freiburger Strohgeflechten, während sür reine Fantasie^lrtikel von Wohlen immerhin doch nur sehr theilweise Rachfrage gehalten wurde. Raeh unge^ fähren Schätzungen soll der Werth der dieses Jahr eingeführten schweb zerischen Erzeugnisse von Stroh ungefähr der gleiche wie lentes Jahr

sein, nämlich L. St. 80,000.

Die Aussichten für die kommende Saison sind nicht ermuthigend, da die Rosshaarbesätze nach und nach weniger Mode werden und die hohen preise von Freiburger Strohgeflechten , grosstentheils durch den vermehrten amerikanischen Bedarf verursacht, es immer mehr erschweren, erfolgreich gegen die englische Strohwaar-Jndustrie anzukämpfen.

S c h w e i z e r ^ K ä s e , wie Emmenthaler und Gruvere fahren fort, im Detail Absatz zu finden, und es sind dieselben in den meisten bessern Läden des Westendes repräsentirt. Der Consumo ist jedoch ans die hohere Blasse beschränkt,^ theils der hohern preise wegen, theils der grossen Sorgfalt, die diese Sorten erheischen und desshalb mit den eng^ lischen Käsen, sowie den in ganzen Schisssladungen importirten geringern

amerikanischen und holländischen für die Millionen des Volkes nicht

...oneurriren kann.

A b s i n t h kommt im Detail-Handel ein wenig mehr zur Geltung, wenn gleich dessen Consumo noeh lange nicht einheimisch gemacht worden ist, so ist darin doch eine langsame regelmäßige Zunahme des Verbrauchs zu bemerken.

S c h w e i z e r i s c h e s K i r s e h w a s s e r , sogenannt Kirsch, war letzthin etwas begehrt. Die Einfuhr dieses Artikels während diesem Jahre hat nur sehr wenig zugenommen.

Weine. Es wurden mit der Einsnhr von Schweizer^Weinen Versuche gemacht, und es seheinen die Renktet-, .^vorne- und^Laeote-^orten, die mit gewöhnlicher Sorgfalt sich gut halten, am meisten Anklang zu finden. Die eher hohen preise und Transport-Spesen jedoch gestatten denselben nur eine sehr beschränkte Detail-Abnahme.

Maeearoni und Ehoeolate. Der Begehr für diese Artikel ist stets im Zunehmen , und es wurden gute Vreise erzielt.

Tabak. Jn Folge Ermässigung des Eingangszolls hat der Jmport von Veve^Eigarren (meistens von der Marke Ormond und Eomp.) ^e.

in leichten Sorten merklich zugenommen, und es sind von Schweizer-Fabri-

542 kauten Eonlraete sur exklusive Lieferung an englische Debitanten mei^s Wissens noch ^ in lester Zeit abgeschlossen worden.. Der Total^.Jmport von Tabak in den l 1 ersten Monaten dieses Jahres betrug :

1863 E. .^ 34,445,589 wovon E. .^ 530,128 l ^^..^. ...^ 1862 ,, 32,498,090 ,, ,, 313,398 ^^s^ 1861 ,, 32,065,075 ,, ,, 280,446^ ^uu^^

Druck- und Schreib-Bapier. Auch hierin zeigt sich eine merkliehe Zunahme in der Einsuhr, welche wohl auch den seit mehr als einem Jahre ermäßigten Eingangszollen ^.geschrieben werden darf.

Bei diesem Anlasse glaube ich noch im Jnteresse des schweizerischen Handelsstandes und der Jndustrie bemerkeu zu müssen, dass gewisse sogenannte Finnen nnd Geldinstitute, welche aber blo.^ zur Exploitation von Dnpen .^iftiren. hie und da noch durch sortwährende Annoncen in SehweiVerblättern mit theilweisem Erfolge ihr Handwerk zu treibeu scheinen und allsällige Liebhaber ^u warnen, solchen trügerischen Versprechungen für Kapitalien und luerativen Stellungen ein taubes Ohr zu schenken und kein Opfer zu bringen , bevor sie sieh über die Respeetabilität solcher ^oueerne an sicherer Quelle vergewissert haben.

Mit dem 1. Januar 1864 wird ein für den Handel und die Jndustrie sehr wichtiges Gese.^ in Kraft treten , um dieselben vor Rachahmn..gen von Handelsmarken und Uebervortheilung in allen fallen, wo ein gewisses Mass in Gesässen enthalten sein muss, ^u schüfen , es ist dies der sogenannte ^Marchandise M^ts Act 186^.

Dieses Gesetz bestrast als ein Vergehen jede Nachahmung einer Handelsmarke, sowie wenn solche sälschlieh aus anderer Waare angebracht wird, in der Meinung, derselben dadurch einen leichtern Abgang ^u versehassen, ohne Unterschied der Artikel, aus welchen dieselbe angewandt ist, sei es au Fässern., Flaschen, ..^topseln, Gesässen, Ueberzügen, Emballage, ......^uderu, .paspeln, Zetteln, Aufschriften, überhaupt alles, was eine zum Verkanf bestimmte Waare bedeckt.

Die Strafe sür dieses Vergehen ist die Eonfiseation der betreffenden Waare und einer je nach der Art des Balles von L. St. 5 bis 10 starken Geldbusse. Der Verkäufer ist gehalten, dem Käufer sür die Aecht^ heit der Waare und bei Flüssigkeiten sür das an den Flaschen bezeichnete Maass zu garantiren.

Es ist dieses Gese^ unumgänglich nothwendig, da sehon dieses Jahr verschiedene ^älle dieser Art vorkamen, bei denen man, ohne bestimmte Gesetzgebung , in dieser Richtung den gleichen Grundsa^ befolgte, was allgemeinen Anklang fand.

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Jahresbericht des schweizerischen Generalkonsulates in London für das Jahr 1863. (Vom 31. Dezember 1863.)

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1864

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