701

#ST#

B

e

r

i ch t

des schweizerischen Konsulates in Genua über das Jahr 18^3.

(Vom 5. Februar 1864.)

An den hohen Bundesrath.

Tit.l Bei der bereits in meinen vorhergehenden Berichten angedeuteten Erschwerung genauer Zahlenangaben über den Geschäftsverkehr des Hafens von Genua , welche jeweilen erst bei spätvorgerükter Jahreszeit aus amtlichem Wege bekannt werden, mogen statt derselben die folgenden zwei annähernden Uebersichten über die stattgehabte Ein- und Ausfuhrbewegung bei der Mauth von Genua -- verglichen mit der des Jahres 1862 -

dienlich sein.

Einfuhr.

18^3.

I^2.

Weine . . . . . . . . Litres 26,357 7,990,769 Branntweine . . . . . . . ..

7,564 2,020,631 Olivenol . . . . . . . Kil.

17,579 73,259 Verschiedene Oele . . . . . ,, 3,679,340 3,368,544 Eaeao . . . . . . . .

,, 362,128 247,651 Kaffee . . . . . . . .

,, 4,824,520 4,226,602 Bsefser . . . . . . . .

,.

253,121 221,508 Zuker . . . . . . . . ,, 25,937,469 22,108,024 Ehemische Erzeugnisse . . . .

^ 7,268,931 4,928,468 Farben . . . . . . . .

., 422,899 . 344,1.^6 Farb- oder Gerbestoffe . . .

,, 2,279,158 2,922,176 Seife . . . . . . . . ,, 222,861 220,593 Oelsaaten . . . . . . . ., 837,162 1,153,360 Käse . . . . . . . . . ,, 2,131 153,608 Fische, zubereitete oder getroknete ,.

11,109 4,945,410 Felle, nicht verarbeitete .^ . .

,, 3,354,812 2,140,240 Vellute . . . . . . .

,, 7,827 ^ 9,25^ Gegerbte Schas- und Gemsselle .

,, 45,518 47,971 Felle, verschiedene und sertige ,, 141,885 61,662

702 ^.iufnhr.

Haus und flachs . . .^ . .

Hans- und Leinengarn . . .

Gewebe aus Hanf und Leinen mit Anderm vermischt . . . .

Andere Gewebe aus Hans und .Leinen Baumwolle, roh . . . . .

Baumwollengarne . . . . .

Baumwollengewebe, verschiedene .

Seide, roh und verarbeitet Seidengewebe . . . . . .

.^.l.

^

I8^3.

66,9l0 1,171,922

t8^.

84,449 764,093

l67,258 117,968 3l ,221 158,215 3,369,390 2,188,839 295,878 594,714 784,326 736,003 50,643 72,744 21,759 20,810 1,889,813 1,797,363 295,423 202,248 407,109 365,380 2,878 1,458 Litres 193,581,200 99,915,260 5,444,625 26,497,928 ,, ^il.

15,180 44,388 80,050 ^ ^ 991,933 5,330,900 ^ ^

^

^

^ ^

^

^

Wolle

.

.

.

.

.

.

.

.

^

Wachs

.

.

.

.

.

.

.

.

^

Wollengewebe, oder vermischte Seidengewebe, vermischt .

^

^

.^orn

.

Getreide

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Mehl und Teigwaaren Sohlen

.

Brennholz

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Tischler-, Mobel- und anderes .^u^ holz

.

.

.

.

.

.

.

.

Rapier

.

.

.

.

.

.

.

.

Bapiere, farbige

. . . . .

Bücher aller Art

. . . . .

807,665 55,055 35,957 58^830

^ ^ ^ ^

Kur^waaren, Quincaillerie u. Mode-

161,842 1,843,639 527,075 16,377,682 2,830,109 ^ 99,000 ^ 127,680 ^ 1,096,337 ^ Eisen, r o h . . . . . . .

16,641,660 15,644,495 ^ ,, Bahnschienen . . . .

426,960 350,000 ,, geschmiedetes . . . . ^^ 3,868,931 3,212,893 Tupfer, r o h . . . . . . . ^^ 482,117 199,022 ., verarbeitet . . . . .

386,313 264,351 2,767,783 1,001,437 ^ 25,572 51,248 ,, verarbeitet . . . . .

^ 48,536 108,944 ^ 254,563,603 253,814,820 ^ Tafelgeschirr, Boreelan, Glas und .^stallwaaren . . . . .

3,229,495 1,432,409 ^ 10 104 .^ieh, verschiedenes . . . . . Stüke saehen

.

.

.

.

.

.

Maschinen und mechanische Lumpen, verschiedene . .

Gusseisen, r o h . . . .

Gusseisen, ^verarbeitet . .

dito

Eisenerz

.

.

.

.

.

.

181,418

167,276 47,264 25,945 54,951

^

Werke Werlh Fx. 1,4l1,394 . .

42,605 Kil.

. .

11,307,214 ^ . .

2,517,643

.

.

.

.

.

.

.

.

^..

^

Blei,

r o h

.

.

.

.

.

.

.

^eh.vefel

.

.

.

.

.

.

.

Steinkohlen

.

.

.

.

.

.

.

703

^8^.

^4,207 55l,4..)2 1,316 107,756 59,751 350 356 512,l08 3,540

^ l u .

^ .

.

^ .

Weine

.

.

.

.

.

.

.

Litres

.

Oel, Oliven-, und verschiedenes .

Geflügel, verschiedenes . . . .

Früchte, eingemachte . . . .

Manna

.

.

Süssholz

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,,

,,

.

.

.

.

,,

.

.

.

.

,^

Schalt von Eitronen, Orangen..^.

Chemische Erzengnisse . . . .

Sal^

Kil.

.

.

.

.

.

Sumaeh, in Blättern oder geflossen

,, ,, ,, ,,

.-^

1,l.)1 15,918 1.)6,439 ,, 10l,141 ,, Oelsaaten . . . . . . .

896,829 ,, 391,006 ,, Thuufisehe ^ andere zubereitete Fische 30,735 ,, Vieh, verschiedenes . . . . .

609 Felle, rohe, Schaf- und Gems- .

151,608 Tauwerk, hansenes . . . .

203, l 55 Baumwollengarn . . . . .

45,675 Hausleiuwand . . . . . .

17,0l5 Baumwollene Stosse . . . .

45,906 Seide, rohe . . . . . .

44,964 ,, verarbeitete . . . . .

2,828 54,867 Seidengewebe . . . . . .

17,416 Litres 1,750,502 Getreide überhaupt . . . . . ,, 5,307,092 Kil. 34,973,426 Teigwaaren von We^en . . .

2,114,526 ^ ^eife

.

Soda

.

.

Früchte,

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

xoh

Mandel

Käse

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,, ,,

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^^ ^l.

^

^

^ ^

^

^

Floksei.de

.

.

.

.

.

.

.

^

^

Korn

Reis

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Holzkohlen

.

.

.

.

.

.

.

Brennholz

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Korkholz, r o h .

Bapier

.

.

Bücher, gedrukte

.

. . . . .

Lumpen, verschiedene . . . .

Thierknoehen . . . . . .

Eisen, Guss, geschmiedetes ^e.

.

.

^ .

^ ^ ,, ^ ^ ......

..^

^ Bleierz

.

.

.

.

.

.

.

.

Geschirr, irdenes, ordinäres Schwefel

.

.

.

.

.

.

.

.

^ ...,.

.

^

^

180,600 17,324 2,610,840 26,2 l 5 130,030 2,173,744 856,020 15,514 60,851 580,049

^8^.

536,148 244,952 1,665 116,060 127.277 12,441 3,081 569,657 ---

.

.

-

7,950 11,649 220,081 61,226 988,061 33^,425 23,926 82 177,259 416,22^ 9,376 17,642 15,664 48,957 2,322 28,679 21,070 4,444,530 14,383,751 20,967,256 1,151,729 36,000 123,500 28,758 1,637,255 98,618 231,513 2,817,762 113,938 151,084 1,142,665 8,5^0

^04 Rach vorstehender Vergleichung haben die für die S.hwei^ ein beson^ deres Jnteresse darbietenden Artikel, wie Käse, Baumwollengarne und Gewebe, in diesem Jahre einen Rükgang erlitten, der .-- was die Fabrikate betrifft - seinen Grund hauptsächlich im enormen Vreisausschlag der rohen Baumwolle hat, wodurch die Manusakturgeschäste während der ersten Monate des Jahres vollständig ins Stoken geriethen.

Die ziemlich bedeutenden .Lagervorräthe wurden, da die Jnhaber damit aufzuräumen suchten, bevor sie sich in neue Geschäfte einlassen wollten^ all^.

mälig abgebt, so dass dann gegen die Mitte des Jahres weitere Rachfrage .eintrat. Raeh den mir zugekommenen Rachweisen hat die Schweiz in den Monaten. März, Juni und Juli im Vergleich zu andern Rationen einen Ziemlich bedeutenden Absaz erzielt. Zu jener ^eit hatten hierseit.ge Fabrikanten mit der Fabrikation nahezu ganz ausgehort, manche grössern We.berei- und Spinnereigeschäfte wurden selbst eine Zeitlang geschlossen.

Mit dem merkbaren Vreisaufsehlag, welchen die schweizerischen Fabrikanten im September eintreten liessen, verminderten sieh jedoch ihre Gesehäste ^ so weit, dass ihrem srühern Vorsprung eine Gleichstellung mit den andern Ländern folgte. Die Aussichten sind im Allgemeinen derart, dass dieser Stand der Dinge noch längere Zeit andauern dürste, wenigstens so lange das Hinausziehen des amerikanischen Krieges eine erl.lekliche Baumwoll- .

Ausfuhr verhindert.

Ausser der Thenrung der Baumwolle dürste meines Erachtens anch die allgemeine Gesehästslage überhaupt auf deu Manufakturperkehr drükeu, da dieselbe in der Aussuhr nicht die gewohnliche Belebtheit darbot, während in Bezug aus das Jnland die Rach.rage, ungeachtet die Ernten nicht übel waren, sieh anf das dringend Rothige beschränkte. Geld war allgemein und ist noch jezt knapp, denn der Bankdiseonto stieg im .Laufe des Jahres von 5 auf ..) ^ und hält sich noch zur Stunde auf 8 ^. Diess trägt Alles zur Einschränkung der Gesehäste bei, wozu noeh^ kommt, dass das Falliment mehrerer .Däuser uicht versehlte, das Misstrauen noch zu steigern.

Uebergehend zu einer Musterung der von der Schweiz theils für den hiesigen Verbrauch, theils für die Weitersendung ausgeführte Artikel, bedaure ich stets, Jhneu, Tit., diessfalls nur sehr unvollständige Materialien bieten zu konnen. Jm Freihasen von Genua
vermisst man noch immer eine Kontrolle über die Herkunft der Waaren und uamentlieh über die Verkäufe in Manufakturartikeln, so dass eiue richtige Ziffer über dereu Umfang nicht zn besehassen ist. ^eh werde diesem Mangel durch nachfolgende, von Kaufleuten des hiesigen Vlazes mir zugekommene Raehweise bestmöglich abzuhelfen suchen.

70.^ Bäumwollengarn, roh und gefärbt.

Jn diesem Artikel fanden im Lause des Jahres mehrere ziemlich bedeutende Ankäufe statt, wa.^ mit Bezug auf die r o h e Waare insofern

ungewöhnlich erseheint, als mit dem Zeitpunkte, da die Regierung die rohe Baumwolle ganz zollfrei einiiess , alle Geschäfte in diesem Artikel wegen der Frachtkosten aushorten. Diese ungewöhnliche Geschäftsbewegung .ist also nur den von Seite einiger schweizerischer Fabrikanten in den Monaten Juni, Juli und August eingetretenen Preisermäßigungen zuzu^ sehreibeu. Jn rothgefärbten Baumwollartikeln behaupten die schweizerischeu Erzeugnisse stetssort ihre Ueberlegenheit ; allein es werden im Lande Onalitäten fabrizirt, welche (in der Färbung) geringer sind und den eingeführten Waaren Eintrag thun.

Leinwand, r o h e und gebleicht.

Die nämlichen Umstände , welche bei den Garnen erwähnt sind, haben auch den Absaz dieser Gewebe ^erleichtert ; es erfolgten mehrfache .Lieserungen in roher .Leinwand für den Druk und in starker Leinwand, und zwar in .Konkurrenz mit den bisher (besonders in den preisen) den Vorrang behauptenden englischen Erzeugnissen.

Die Geschäfte. in ^ebleiehter Leinwand gestalteten sich nachhaltig, dank hauptsächlich der verbesserten Appretur.

Bei den sogenannten Madapolam-Stoffen persuchten sich versehiedene Fabrikanten in der .Nachahmung der^Mühlhausener-Appretnr und die Umstände lassen sieh wirklich so an, dass ein weiteres fortschreiten auf diesem Wege den betreffenden Unternehmern in der Folge ein noch

bedeutenderes .^lbsazseld in Aussicht stellt.

Bedrnkte Baumwollenartikel.

Die Glarner Mouchoirs, besonders von Merino- und ..^eide-Fa.^on in den kleinern Breiten , verschafften sich während zwei Drittheilen des Jahres einen bedeutenden Absaz ; erst vom September an horten die Einsichren in ^olge eines Breisausschlags von 10-^15 .^., anf. Da die Vorräthe seither zusammengeschmolzen sind , so darf man annehmen, dass bei eintretendem Bedürsniss der Verkauf besagter Artikel, selbst zu senen erhohteu Bedingungen, sich wieder heben wird.

Türkischrothe Mouchoirs (Moucl^rs Mérmo..) waren weniger gangbar als früher, und zwar nicht sowol weil ihre Vorzügl.iehkeit bestritten würde, als wegen des Umstandes, dass bei den wenigen neuen .^lrten, welche die schweizerischen Fabrikanten, wahrscheinlich in ^olge der gedrüben Geschästslage, fabrizirten, der Verbranch sich immer mehr den englischen und französischen Artikeln zuwandte , welche --. zwar in gan^ andern Genres .-.- dnreh Schönheit und Reuheit der Zeichnungen fi..h

Bund^blatl. .^ahrg.X^I. Bd.I.

57

706 vorteilhaft hervortraten. Die Jndie.nnen der Fabriken von B o u d r y und W i n t e r t h u r gewannen an Beliebtheit gegen früher; es wurden sehone Bartien davon abgesezt ; immerhin jedoch sällt das Hauptgeschäft hierin der durch niedrige Breise und mannigfaltige Assortimente bevorzugten englischen Fabrikation zu.

G e f ä r b t e B a u m w o l lenz eu g e.

Der Verkauf in diesen Artikeln gestaltete sich sehr nachhaltig, besonders in Sarsenets, rothen Beugen ..... .

Farbige B a u m w o l l e n g e w e b e (sogen. Eotonines) u n d S t o f f e

für Beinkleider.

Nachdem die inländischen Fabrikanten , welche früher die Schweiz in diesem Zweige ganz verdrängt hatten, im legten Jahre eine bedeutende Preiserhöhung eintreten liessen und mehrere selbst die Arbeit einstellten, erössnete sieh den schweizerischen Produzenten ein sehr günstiges Gesehäst in diesen Artikeln, von dem nur zu wünschen ist, dass es auch serner andaure.

S t . Galler B a u m w o l l e n a r t i k e l , g l a t t e und b r o s e h i r t e Mousselines, glatte Jaeeonats.

Diese Artikel erfreuten^ sich der gleichen Gangbarkeit, wie in den vorhergehenden Jahren und konknrriren stetssort erfolgreich, besonders in den Breisen, mit den Erzeugnissen anderer Länder. Jndess ist doeh hinsichtlich der leichten Artikel, insbesondere der hier stark begehrten Ta rlatans, zu bemerken, dass Frankreich in der Appretur weit voransteht.

in dieser Richtung sollteu die s.bweizerisehen Fabrikanten auf Verbesserungen bedacht sein.

Feine S t i k e r e i e n u n d g e s t i a t e V o r h ä n g e .

Der erstere Artikel findet sich fortwährend gänzlich vernachlässigt und was die Vorhänge betrifft, so sind nur in den wohlfeilern Sorten etwelche Geschäfte zn Staude gekommen.

W o l l e n e A r t i k e l und A r t i k e l v o n W o l l e u n d B a u m w o l l e .

Dieselben zeigten sich etwas verkäuflicher, verschiedene Fabrikanten erzielten sur neue Genres eine bessere Verwerthung. und obwol die Konkurrenz Belgiens und Deutschlands fortwährend sich sehr stark erhält, so ist doeh anzunehmen, dass die fernere Einhaltung jener Richtung lohnende Geschäfte ermöglichen wird. ^

707 Leinwand und Zwillich für Beinkleider.

Jn Leinwand sind wenige Geschäfte zu vermelden; Zwilliche zeigen ebenfalls Rükgang, da dieses Jahr hierin eine starke .Konkurrenz in den französischen Genres, Fabrikation ....... t. Die, wovon bedeutende Quantitäten zu äusserst niedrigen preisen abgingen, eingetreten ist.

S e i d e n w . a a x e n und Bänder.

Jn Bändern wurden einige Geschäfte gemacht, wogegen die Se.den.^ zeuge bei dem zn Gunsten der hierländischen Fabriken bestehenden starken Zollschuz noch immer nicht recht anzukommen vermögen.

U h r e n und Juwelen.

Bei gänzlichem Darniederliegen des Aussuhrgeschäfts beschränkte sich der Absaz auf den sehr unbedeutenden inländischen Bedarf.

.^äse.

Die guten Qualitäten Emmeuthaler und Gre.^erzer gewährten einen ziemlich guten Verkauf, jedoch kam es zu keinen Aussuhrgeschäften.

M i l eh z u k e r.

Hierin zeigte sieh wenig Rachfrage.

E i g a r r e n.

Es haben einige Geschäfte für .Amerika stattgesunden, deren An.^ dehnung jedoch ftetssort dnreh Manthnmständlichkeiten gehemmt wird.

Der Ausfuhrhandel dieses .Hafens mit der Schweiz ift sieh. wie

ich glaube, so ^iemlieh gleich geblieben. Die stetigsten Gesehäste werden

noch immer mit den Kautonen Tessin und Graubünden gemacht; sür das Dunere finden .^ele, Südfrüchte, Rosshaar und in kleinem Umfang aueh Baumwolle den regelmässigsten Abgang.

Ueber den T r a n s i t besizen die eidgenössischen Zollstätten genauere Angaben, welche mir hier n.cht zu Gebote stehen und die demnach nicht weiter berührt werden.

Roch ist daraus hinzuweisen, dass der Handelstand von Genua unentwegt den lebhasten Wunsch hegt, eine A l p e n ü b e r s c h i e n u n g der Verwirkliehung entgegengefahrt und dadurch den Gesehästsverkehr der beiden Rachbarländer gehoben zu sehen. .Leicht dürste sonst der Transit darunter leiden, denn bereits gehen viele Waaren , statt wie früher über Genua naeh Süditalien, von der Schweig aus über Marseille.

708 Mit den politischen und Administrativbehörden von Genua stand das Konsulat stetsfort aus dem besten Fnsse. Richt selten wurde meine Thätigkeit in Anspruch genommen z.. Gunsten einzelner wegen Bolidiwidrigsten festgehaltener Handwerker, sowie vieler Ueberläuser ans dem xo.nischen Dienst, welche im Gefängnis.. waren und für deren Heimschaffnng ich sorgte. Bei dem beschränkten Verdienste hier zu Land hat die

Zahl der Bedürftigen dieses Jahr ein ganz ungewöhnliches Verhältniss erreicht. es fielen der schweizerischen Wohlthatigkeitsgesellschast 178 Ver-

sonen zur Unterstüzung anheim. Die Handwerker sollten sich eben vorsichtiger darnach umsehen , ob ihnen in diesen Gegenden wirklich Arbeit und Verdienst winkt oder nicht.

Rach Wegsali der Bassvisa, zu deren Einholung meine Landsleute sich früher beim Konsulat zu stellen hatten, bin ich nunmehr aussex Stande, die hier eingeschissten Auswanderer zu beziffern . so viel zeigte sieh indess anlässlich meiner häufig nothig gewordenen Verwendung wegen ihrer Verträge, dass die Auswanderung tessinischer Handwerker nach Brasilien und der Argentinischen Eonsoderation in ziemlich starkem Verhältniss fortgedauert hat.

#ST#

B

e

r

i

ch

t

des schweizerischen Konsulates in Messina .aber das Jahr 1^3.

(Vom

15. Februar 18^4.)

An den hohen Bundesrath.

Tit. l Die bereits im lezten Berichte geschilderte gedrükte Lage des Gesammthandels dieser Stadt ist sich im Jahr 1863 so ziemlich gleich geblieben. Zu den frühern Ursachen als: der amerikanische Krieg, der Baumwollmangel und die Rachwirkungen von Aspromonte, gesellten sich noch andere hinzu : die Besorgniss ernstlicher Verwiklungen wegen des

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweizerischen Konsulates in Genua über das Jahr 1863. (Vom 5. Februar 1864.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1864

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

21

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

13.05.1864

Date Data Seite

701-708

Page Pagina Ref. No

10 004 415

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.