221 #ST#

.Aus den Verhandlungen de.... schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 7. März 1856.)

Herr K e l l e x s b e x g e x , fchweiz. Konsul in San FraneiseI.., macht dem Bundesrathe in seinem, vom 15. Januar d. J. datirtett Jahresberichte, unter Anderm, folgende Mittheilungen ...) .

,,Jn der schweiz. Bevölkerung .Kaliforniens hat keine erhebliche Vermehrung stattgefunden. Die Einwanderungen, welche namentlich aus den Kantonen T essi n und G r a u b und e n früher kollektiv stattfanden, find uuumehr individuellen Eharaktexs und wexden durch die Zahl derjenigen, .welche nach der Heimath zurükreisen oder andere Länder besuchen, so ziemlich ausgeglichen.

.. Die schweiz. Wohlthätigkeitsgesellschaft hat während des verflossenen Jahres Doll... 2,385 eingenommen, welche aus folgenden Quellen hexrührten ..

Doll. 1,731 von Eintrittsgeldern und monatlichen Beiträgen; ,, ..

,,

314 von freiwilligen Gaben und Subseriptionen .

100 Zurükerstattuug von einem Kranken; 240 Gewinn bei dem zum Beßten der Gesellschaft veraufalteten Balle. Zu den freiwilligen Gaben kommt noch der Ertrag einer Lotterie , deren Gewinuste aus weiblichen Arbeiten bestehen , welche eine Gesellschaft von schweizerischen und an Schweizer verheixathete Damen zu dem Zweke angefertigt hat, und deren Werth auf Doll. 100 angeschlagen Werden kann.

,,Die Ausgaben belaufen sich auf Doll. 2,041. 25, welche fich aus folgende Rubriken vextheilen : Doll.

7. 50 für Zeitungsannoncen ; 7. 50 ,, Kommission des Einziehers;

1,225. 75 ,, im Spital Behandelte; 651.

50

..

zu Hause behandelte Kranke, Unkosten u. Medizinen;

89. -- ., Kostgelder; 60. -

.. Reiseunterstüzungeu.

Doll. 2,041. 25 ,, Die größte für eine Person verwandte Summe betrug Doll. 212. 50

für 83 Spitaltage.. die kleinste Doll. 9 für 3 Spitaltage.

,,Von den auf Kosten der Gefellschast behandelten Kranken i.st keiner gestorben, und mit Ausnahme eines mit chronischen Uebeln Behafteten wux.den alle geheilt.

..) Man vergleiche dessen vorjährigen Bericht im Bnndesblatt vom Jahr 1855.

Band I, S. 275-286.

222

..Die Gesellschaft bestand aus 113 Mitgliedern, welche fich folgen-.

dermaßen auf 7 11 1 2 3 5 3

die Kantone vextheilen t Zurch^r, Berner, Glarnex, Fxeibuxger, Solothuxnex, Basler, Schaffhaufer,

.^ St. Galler,

5 ^ 33 ^ 11 8

Aaxgauer, Gxaubündner, Teffiner, Waadtländer, Neuenburger,

13 Genfer, ^ 1 Wallisex.

113.

..Die Kantone Uri, Schw.,z,^Unterwalden, Zug, Luzexn, beid...

Appenzell und Thurgau sind nicht vertreten.

..Auch in diesem Jahxe war die Theilnahme der im Jnnern de^ ..^.....des wohnenden Schweizer an dem Wirken der Gesellschaft sehr gering.

Zu einer Gabe für das schweizerische Freifchießen wurde ebenfalls nur ir..

den Städten Sau. F xa n e i s e .. und S a c r a m e n t o gesammelt, und eine^ durch die T e f s i u e x angeregte Subfeription zu Gunsten der durch da.^ Erdbeben beschädigten Walliser hat nur hier, und zwar auch uur spärlich, Theilnahme gefunden.

,,Die Handelsbewegung . zwischen der Schweiz und Kalifornien kann, fo viel es bei dem Mangel an genügenden Daten zu ermitteln ist , auf die Summe vou Doll. 192,000 veranschlagt werden, was gegen das Jahr 1854 eine Verminderung von beinahe Doli. 50,000 ausmacht. Eigaxren,.

Absinthe, Strohwaaren, Seidenbänder und Musikdosen machten in deI..

meisten Fällen gute Rechnung, während für Kirschwasser, Käse, Seidenstoffe, Broderien, bedrukte und gefärbte Baumwollenzeuge der Markt fast beständig fchlecht war.

..Das zu hypothekarischen Anleihen, zum Diseonto u. s. w. bestimmte, .i^ier liegende schweizerische Kapital hat sich im verflossenen Jahre höchstens um Doll. 80,000 vermehrt. Die Einsuhr während des verflossenen Jahres .hat gegenüber der Jahre 1853 und 1854 bedeutend abgenommen, was ^em Umstande zuzuschreiben ist, daß hier im Lande schon viele Produkt^ .gezogen werden, welche srüher von Außen hergeschafft werden mußten, wi.^ ^z. B. alle Brotstoffe, der Seeproviant u. s. w. Dieses Abnehmen der Eiu..

suhxeu hat denn auch eine Verminderung der Schifffahrt zur Folge gehabt.

Es liefen nämlich ^ folgende Schiffe ein .

.Von amerikanischen Häfen an der atlantischen Seite ,, den englischen u. russischen Bedungen, Oregon

und der kalifornischen Küste ., französischen Häfen .

.

.

.

englischen Häfen .

^ .

deutschen und holländischen Häfen

Ostindien Ehili .

.

.

.

.

.

.

.

.

zentralamerikanischen und südamerik. Hasen Panama und Nikaragua (Dampfschiffe) Sandwichs- und Gesellschaftsinseln .

australischen Häfen .

.

. . .

mexikanischen Häfen

.,. Wallfischfang

.

.

.

375

172

963 1405 1117 31 11 20

93 .41 20 14 73 63 130 27 15 10 58 52 71 55 7 16 55 24

54 13 53 15 15 47 71 1.^

.

.

11 3 ^ 16 Zusammen: 1.902 1893 1606 ,,Der größte Aussall ist im Handel mit Ehi li, von wo im Jahxe 1853 130 Schiffe mit^Mehl, Bohnen, Gexste u. s. w., befrachtet a...-

.

.

^

kan.eu, welcher Produkte Kalisornien nicht mehr bedarf, da es dieselben.

in bessexex Qualität und gxößerex Menge selbst hexvoxbxingt. Diese Thatfache.

w^ird am beßten durch folgende Zahlen beleuchtet. Es wurden nämlich im.

Jähre 1853 füx

.

.

.

.

.

. Doll. 7,838,795

Mehl, Korn, Gerste, Hafer, Mais und Waizen eingeführt, während im verflossenen Jahre nur füx .

,, 38,568 Mais und Maismehl angebracht, dagegen aber füx . . ,, 988,509 Mehl, Waizen, Gerste und Hafer ausgeführt wurde.

,,Unser Ausfuhrhandel erreichte im Jahre 1855, ohne die edlen.

Metalle, deren weiter unten gedacht wird, die Gefammtsumme vou Doll. 4,089,611, welche sich folgendermaßen auf die verschiedenen Be^ stimmungsorte vertheilen ^

Doll.

833,062 für 405,092 .

893,890 238,068 687,348 260,559 871,592 Doll. 4,189,611.

New-.^ork, Sandwichsinseln,

Australien , Ostindien und Ehina, Südamerika,

England , Mexiko und mittelamerikanifche Republiken.

., Die ausgeführten Waaren bestunden, außer den obgenannteu Brotstoffen und hier gelagerten fremden Waaren, aus folgenden kalifornischen Erzeugnissen des Bodens und der Jndustrie.. Felle und Häute, Bauholz, Maschineu, Thran, Klauenöl, ...^ueksilber, Federn, geräucherte Lachse.

Fischbein, Perlmutter, Pökelfleisch, Kartoffeln, Kleie, Schiffsbrot, Salz, .Schafwolle, Faßdauben, Schindeln,^ Senf u. s. w.

224 ,,Die am Zollamte deklaxixte Ausfuhr von Gold beläuft sich auf die Surnme von Doll. 46,640,090, welche fich folgendermaßen auf die verschiedeneu Bestimmungsorte vertheilen .

New-^ork London .

Panama .

Ehina Manilla .

Ealeutta .

Peru Sandwichsinseln

zusammen

Doll. 38,730,564 7,196,856 231,207 347,134 35,888 4,000 6,200 88,241 Doll. 46,640,090

was einen Ausfall von zixka 7 Millionen gegen die Verschiffungen des verflossenen Jahres machen würde. Dieser Ausfall ist aber keineswegs einem Mindergewinn in den Minen, sondern dem Umstande zuzuschreiben, daß wir für 8 Millionen weniger sür Bxotstoffe an^s Ausland abzugeben hatten , und dieser scheinbare Ausfall gerade ein Gewinn sür die Bevölkexung des hiesigen Staates ist. Die Goldproduktion hat eher zu- als abgenommen und kann ohne Uebextreibung dieses Jahr auf 100 Millionen angeschlagen werden. Die Zahl der Goldsucher darf man ziemlich genau auf 120,000 Personen annehmen; und rechnet man bloß eine durch-

schnittliche Ausbeute von Doll. 2 per Mann per Tag und bloß 20 Arbeits^age per Monat, so würde die monatliche Ausbeute Doll. 4,800,000, somit einen Betrag von Doll. 57,600,000 betragen. Je mehr Fortschritte in dex Axt und Weise, das Gold aus der Erde oder dem Gestein zu gewinnen , je mehx stellt fich dex Reichthum unserer Minen dar, und es ist nicht dem geringsten Zweifel unterworfen, daß die Schäze unserer Berge noch lange nicht erschöpft, sondern kaum berührt sind und hier noch Tausende für eine lange Reihe von Jahren Arbeit und reichlichen Lohn.

finden.

,,An die Goldproduktion schließen sich natürlich die Operationen dex hiesigen Zweigmünze und dex einzelnen Pxivat-, Probir- und SchmelzAnstalten. Jn der erstern wurde während des Jahres 1855

Doll. 1,174,443.

142,216.

zusammen Doll. 1,316,659.

Doll. 17,598,300.

,, 3,270,594.

,, 88,782.

,, 164,075.

48 Unzen Goldstaub, 20 ,, Silber, 68 deponirt. Davon find - in Goldmünzen, 93 ,, Goldbarren, 50 ,, raffinirten Barren, - ,, Silbexmünzen ,

Doll. 21,121,752. 43 verwandelt worden.

... Ueber die Operationen der Privatanstalten ist es schwer, so genaue Eingabe zu exlangen. Jch glaube aber so ziemlich der Wirklichkeit nahe zu

225 kommen , wenn ich die Summe des duxch sie geschmolzeneu und probixte.^ Goldstaubes auf Doll. 19,000,000 ^in xundex Summe berechne.

,,Hinsichtlich der Wichtigkeit kommt auf die Goldproduktion dex Akexbau und die V i e h z u c h t , welche in dem verflossenen Jahre erfreuliche Foxt-

schritte gemacht haben. Es wurden im Ganzen 2,554,726 Büschel Waizeu geärntet. Ueber den Ertrag von Welschkorn, Hafer, Gerste habe ich nirgends eine richtige Schäzung erhalten können; indessen kann man annehmen, daß

3,343,453 Büschel Gerste und 1,025,957 Hafer gewonnen wurden.

Alle diese Produkte sind auf einer Area von 484,498 Aeres erzeugt worden.

Eine ziemliche Quantität Waizen und Gerste wurde zur Bier- und Alkoholfabrikation verwendet. Es existiren in den 29 Distrikten des Staates

75 Mehlmühlen mit 126 Gängen.

,,Um so viel als möglich eine Zusammenstellung zu machen, was in .Bezug auf F r u c h t b ä u m e im lezten Jahre gethau wurde, ex.istiren in

Kalifornien zirka 381,000 Weinftöke, 96,517 Aepfel-, 196,210 Pfirfich-, 13,873 Birnen- und 68,091 andere Fruchtbäume. Ueber die Erträgnisse

des G e m ü s e b a u e s ist es unmöglich, auch uux annähernde Daten zu sammeln.

.. Der Viehstand betrug ini ganzen Staate .

78,951 442,871 136,315 213,685 14,194

Pferde, Stüke Hornvieh, Schafe, Schweine, Maulthiere.

,, Das Fällen und Zurichten von Bauholz ist ebenfalls ein wichtiger Zweig dex hiesigen Jndustrie. Die Gesammtzahl der Sägemühlen beläuft fich auf 297, wovon 98 in den dazu am beßten geeigneten Distrikten ge-

^legen 123,544,000 Fuß Bretter lieferten. Von den andern Distrikteu fehlen die Angaben. Das Graben nach Steinkohlen, wovon einige Lager bereits gesunden und die Gewiunung von Salz, wovon in den südlichen Distrikten unerschöpfliche Vorräthe fich finden, wird Kalifornien nicht^ nux für diese wichtigen Artikel vom Auslande unabhängig machen, sondern in einer nahen Zukunft dieselben selbst zur Ausfuhr bringen können.

,,Die Fischereien beschäftigen eine ziemliche Anzahl Menschen, ebeu so das Räuchern und Einsalzen von Fischen, von denen unsere Baien und Ströme in gewissen Jahreszeiten wimmeln. Es ist unmöglich , genaue

Angaben über die Wichtigkeit dieses Zweiges zu erhalten. So viel ist indessen ficher, daß er fich im verflossenen Jahre vergrößert und namentlich der Wallfifch- und der Robbenfang in den Buchten von Monter^ und Ereseent - Eit^ sehr schöne Resultate geliefert hat.

,,Auch die R h e d e r e i ist im Zuuehmen begriffen. Auf dem hiesigen Zollamte ^find eingeschrieben als ganz oder theilweise kalifornischen Bürgern

angehörig .

226

48 37 76 78 176 59

Dampfschisse mit volle Schiffe ..

Baxkfchiffe ..

Brigs ..

Schoonex .

Sloops .,

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

14,281 Tonnen.

14,814 ,, 19,758 ,, 14,259 ., 15,661 ..

2,137 ,, 80,910 Tonnen.

,,Dazu kommen noch 228 Schooner und Sloops unter 20 Tonneu, .mit einem Gehalte von 2399 Tonnen, was somit ein Total^von^714 permanent hier registrirten und lieenfirten Segel- und Dampfschiffen^ mit einem Tonnengehalte von 83,309 Tonneu ausmacht.

... Die Bewegung im hiesigen Hafen war folgende :

Es kamen 1,520 Schiffe mit 517,919 Tonnen, und gingen 1,163 ., .. 467,060 ,, ab, wovon 1,159 amerik. Schisse von amexikanischen Häfen,

13

..

214 ..

1 fremdes 133 fremde

..

.. Wallfischfang,

,.

., ..

,, ..

..

fremden Häfen, amerikanischen Häfen, fremden Häfen.

1,5^0 .. Auslavirt wurden .

671 amexikanifche Schiffe nach deu Küstenpläzen,

14

..

..

auf den Wallfischfang,

330

...

..

nach fremden Häfen,

148 fremde 1,163.

,,

,,

,,

.,

,, Die angekommenen Schiffe .oertheilen fich auf die Abgangspunkte folgendermaßen :.

Amexikanifche Häseu am atlantischen Oeean .

138 Schiffe.

..

^, stillen Oeean .

. 1,022 ..

Großbrittanien .

.

.

.

Europäischer Kontinent .

.

.

Jnsel Vaneouvex .

.

.

.

Russische Besizungeu an dex Nordwestküste

.

.

.

.

45 34 10 11

Ehili

.

.

.

.

.

.

.

16

Peru

.

.

.

.

.

^.

.

Mexiko . . ^ .

Sandw.ichsinseln .

.

.

.

.

Andere Jnseln desstillenMeeres Panama .

.

.

.

Zentralamerika .

.

.

Rio-Janeiro .

.

.

.

Ehina

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

..

,,

23 ,, . 46 .

.

.

.

Australien

Walififchfang und andere Häfen .

2

...

,, ..

,.

24 24 32 4 4 1

.

23

.,

25 ..

1,520 Schiffe.

227 .. Die Bestimmungsorte dex abgegangenen Schiffe waren folgende 11 Schiffe.

Amerikanische Häfeu am atlantischen Oeeau 660 ,, ., ...

., stillen Oeeau .

.^allfischsang .

.^

Jnsel V^aneouver Europa Panama Zeutralamerika

Ehili

.

Pexu

.

.

^

Sandwichsinseln Andere Jnseln im st llen ^ .eere Singapore Ealeutta Pondichex.^ Ehiua .

Batavia Australien Russische Bedungen Häfen am stil.len Meere Andere Häfen

14 9 3 24 27 32 73 51 36 21 16 6 13 2 100 3 38 5 13 6

^ ^ ,, ,, ^

^ ^ ^

^ ^ ^ ^ ^ ^ ,,

,^ ,, ,, ^ ^

1,163 Schiffe.

,, Die Einwanderung war im verflossenen Jahxe wieder sehr gering , und dex Zuwachs an der Bevölkerung vo.n auswärts hex kann nicht viel iiber 10,000 Seelen betragen, wenn wir von der Summe der seewärts eingekommenen

33,698 die während des vorigen Jahres

22,740 Abgegangenen abziehen.

10,958

^

^

^

Unter den Angekommeneu waren

25,238 Männer, 5,582 Fxaueu ,

2,878 Kinder.

33,698 .. Es ist schwer, eine xichtige Schäzung dex gegenwärtigen Bevölkerung von Kalifornien zu machen, da feit 1852 kein Eensus mehr vorgenommen wurde und jener überhaupt so unrichtig war, daß man fich nicht darauf bafixer. kann.^ Zu Anfang 1854 wurde die Bevölkerung zwischen 375-400,000 Seeleu angenommen; feither ist der einheimische Zuwachs sehr stark geworden, und ich glaube, daß man zu Ende 1855 die ^esa^tbevölkerung von Kalifornien w.^l auf 450,000 Seelen anfchlagen^kanu^

228 ^ ,,Die Stadt Sau F r a n e i s e o hat in dem verflossenen Jahre nicht in dem Vexhältniß zugenommen, wie in frühern Jahren; indessen ist doch manches zur Verschönerung und Sicherheit derselben geschehen. Namentlich ist die Feuersgefahx jezt nicht mehr größer als anderswo, Dank den vielen feuerfesten Gebäuden und der guten Organisation unserer Feuerkompaguien. Es gibt deren 17, mit einem Effektiv von 965 Mann und eiuem auf Doll. 371,037 gewertheten Material ^und Spxizenhäusexu.

,,Für den Gottesdienst ist in 30 Kirchen gesorgt, worunter 5 katho-

lische, 1 chinesische, 3 deutsche und 2 süx die farbige Bevölkerung. Die-

felben werden regelmäßig von 10,000 Personen besucht. Die Baukosten und der Ankauf des Bodens betragen Doll. 1,200,000, die auf Einzelneu

haftenden Schulden Doll. 192,650. Dazu gehören noch zwei Synagogen.

,,Oeffentliche und von der Gemeinde unterhaltene Schulen gibt es

31, mit 70 Lehrern und Lehrerinnen, und 5000 Schüler, nämlich..

12 Primarschulen mit . . .

. 2 4 Lehrern und Lehrerinneu.

10 sogenannte Jntexmediate oder Seknndaxschulen mit .

. 25 ,, ..

..

8 sogen. Grammatikschulen mit .21 ..

,, ,, ,, Binnen Kurzem soll dazu noch eine höhexe Lehranstalt, eine Art A k a d e m i e kommen.

Dann existixt eine Normalschule, in welcher sämmtliche Lehxkräfte abwechselnd wirken müssen. Die Ausgaben während des verflossenen Jahres beliefen sich aus Doll. 137,227.

Doll. 7,493 für Miethe von Schullokaleu, ,, 9^,409 ,, Besoldungen, ,, 11,724 ,, Schulbauten, ,,

19,601 ..

Einrichtungen, Lehrmittel u. s. w.

Doll. 137,227 ,,Die Lehrerbildungen betragen Doll. 8,200 monatlich; die höchste ist Doll. 1,200, die geringste Doll. 100 per Monat. Schulen, die aus Pxivatmitteln erhalten werden , find folgende .

Protestantisches Waisenhaus mit .

.

50 Schülern.

Katholisches ,, ,, .

Englische hofkirchliche Schule mit Katholische Knabenschule mit .

. 480 ,, .80 ,, . 4 0 ,,

Schule von einer Gesellschast Eltern mit

30

,,

680 Schülern.

,,Jn den Waisenhäusern, welche durch Privatbeiträge errichtet woxden find und unterhalten werden , finden zirka 550 Waisen Erziehung.

,,Für die Wissenschaft ist durch 4 öffentliche Gefellschasten , zugehörige Bibliotheken und 40 Buchhändler gesorgt.

,,Die Tageslitexatux wird durch 12 täglich erscheinende Zeitungen,

worunter 2 in deutscher und 2 in französischer Sprache, 3 Mal wöchent-

lich erscheinende, 1 italienische, 1 französische und 9 spanische, 10 wöchent-

22^ liche Zeitungen, worunter eine chinesische ist, .vertreten^. Dazu gehöreu 18 Drukexeien und 7 Lithographien.

,, Für bedürftige Kranke gibt es 4 Spitäler, von denen das Marinenspital von der Zentralregierung mit Deinem Kostenaufwand von jährlich

Doll. 60,000 unterhalten wird. Es gibt in S a n F r a n e i s e v nicht wenigex als 136 Aexzte und 65 Apotheken. Txoz dem ist die Sterblichkeit sehr gering und beträgt nicht mehr als 1 Pexson aus 50, während das

Verhältnis in New^ork ^ Boston

.

.

.

Philadelphia ..

.

. 1 zu 22 .

1 ,, 37

^

. 1 ,, 42 ist.

,,Unter den 1262 Todesfällen find 48 ertrunkene und 58 todtgeborne

Kinder.

.. Um den zahlreichen Gerichtshöfen Beschäftigung zu geben, find

nicht weniger als 275 Advokaten und 18 Notare, gerade ^ ^ der Gefammtbevölkerung.

,, Zu religiösen und wissenschastlichen Zweken existiren 8 Gesellschaften,

worunter 1 Bibel-, 1 Traktätlein^ und eine medizinische Gesellschaft, so wie ein Mäßigkeitsverein. Für wohlthätige Zweke hat es 8 Gesellschaften, alle aus Fremden bestehend, nämlich 2 von Damen, 2 hebräische,

1 deutsche, 1 französische und 1 italienische.

,, Fremde Staaten sind durch 18 Konsuln vertreten. Es besteht eine Gaskompagnie, deren Röhren eine Länge von 131,^ englischen Meilen haben und untex Anderm 482 Straßenlaternen .speisen.

,, Für öffentliche Vergnügungen find 6 Theater, worunter 1 deutsches, 1 französisches und 1chinesischesund 3 Konzertsäle. -- Für die Freunde des Lichtes gibt es 7 Maurerlogen; es bestehen 14 Klubbs und geschlossene

Gesellschaften und 2 Turnpläze. San F r a n e i s e o zählt 12 Dampf-

mühleu , 6 Maschinenfabriken und 3 Schiffswerfte. Die Anzahl der.

Landungsbrüken hat sich seit meinem lezten Berichte nicht vermehrt.^

(Vom 19. März 1856.)

Dex Schulrath des eidg. Polytechnikums ist vom Bundesrathe exmächtigt worden, an die Jngenieurschule einen Hilfslehrer zu .berufen, mit dem Vorbehalte, daß dadurch die von der Bundesversammlung ausgesehen .Kredite für Lehrerbefoldungen und Vorlagen nicht überschritten werden.

Wahlen des Bnndesrathes.

Postbeamte.

19. März, Herx Louis Grenier, Posthalter in Ehene, zum Postkommis ^ ^ . in Genf.

2l.

., Herx Mare Grenier, von Chines- hougeries, Kts. Genf, zum vierten Telegraphisten in Genf.

^^

.^^.

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1856

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

14

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

22.03.1856

Date Data Seite

221-229

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10 001 858

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