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Schweizerisches Bundesblatt.

VIll. Jahrg. l.

Nr. 7.

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.). Februar 1856.

Bericht und Anträge der

Majorität der nationalräthlichen Kommission über die Eisens bahnkonflikte in der Westschweiz.

(Vom 28. Januar 1856.)

Tit.

Die. Kommission, welcher Sie am 22. Januar abhin di... Botschaft und Beschlusses-Entwürfe des Bundesraths über die Eisenbahnkonflikte in dex Westschweiz (vom 7. Jennex 1856) zur Begutachtung übermittelten, hat den hochwichtigen Streitsragen, die zunächst die außerordentliche Besammlung der gesetzgebenden Räthe veranlagten , in wiederholten Sitzungen vorbexathen und die einschlägigen voluminosen Akten sorgfältig geprüft.. Sechs Mitglieder derselben haben sich zu einem Antrage vereinigt, wonach dem Großrathsdekret des Kantons F r e i b u r g vom 27. November v. J. unter bestimmten Vorbehalten die Bundesgenehmigung zu ertheilen wäre. Ein...

Minderheit von einem Mitgliede empfiehlt diesfalls die einschlägigen Anträge des Bundesrathes. Die Mehrheit der Kommission beehrt sich, das Ergebniß ihrer Vorberathungen mit gegenwärtigem schriftlichen Berichte dem Entscheide der hohen Versammlung zu unterstellen.

Dieser Kon.missionalbericht umsaßt : I . d i e F r a g e d e r T r a e i r u n g d e r W e s t b a h n durch d a s Gebiet des K a n t o n s Freiburg;

II. d i e F r a g e .. e r E r n e u e r u n g d e r v o m 4. A u g u st 1 853 d a t i r t e n B u n d e s g e n e h m i g u n g für die w a a d t l ä n d i s c h e Konz e s s i o n d e s B a u s d e r Eisenbahn v o n M o r s e e a n d i e G e n f e r und von J f e r t eu a n die B e r n e x g r e n z e ; endlich *) Jn die Commission wurden gewählt: die Herren Nationalräthe Hungerbühier,

Stehlin, Dufonr, Aliet, Basier, Piaget nnd Benz. (De.. letzter....

budet die Minorität in I. und I1.)

Bnndesblatt. Iahrg.VIII. Bd.I.

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140 III. die uachgefuchteBuudesge^.ehmiguug fiix die, de^ H e r r e u F r a n z Bartholon..,. u n d Eomp. v o m G r o ß e n R a t h e des K a u t o n s G e n f am 1. S e p t e m b e r ..^55 e x t h e i l t e K o n zession, b e t r e f f e n d den Bau einer Eisenbahn von Genf bis an die Grenze des K a n t o n s Waadt.

Die Frage l und lIstehenin einem solchen Zusammenhang , daß die eine nicht getxennt von der andern behandelt werden kann. Was die thatfächliche Grundlage aller drei Fragen betrifft, so bezieht sich Jhre Kommission im Allgemeinen um so lieber auf die in der gedruckten bundesräthlichen Botschaft vorangestellte geschichtliche Darlegung des Sachverhalts, als sie sich durch eine genaue Nachlesung der Beilagen überzeugt hat, wie getreu und unbe^..gen^ dieselbe den Akten enthoben worden ist..

I und II.

Jst die Bundesgenehmigung für den Bau beider in Frage stehenden Eisenbahnlinien, sowohl derjenigen über Freiburg, als derjenigen über.

Murten gleichzeitig zu erth^ien, oder ausschließlich nur für die eine oder für die andere Bahnlinie, und ausschließlichen Falls für welche^ Jst der Westbahn.^fellfchaft die Bundesgenehmigung für die waadtländische Konzession betreffend den Bau einer Eisenbahn von Morsee an die Genfer- und von Jferten an die Bern^rgr^nze für beide Strecken zu erneuern, oder nur für die e^ne und für welche^ Bei dem Entscheid der ersten Fragen muß nach den klaren Vor-

schrifteu des Bundesg^es über das Eisenbahnwesen vom 28. Juli 1852

zunächst vorgefragt werben. was will der Kanton Freiburg .^ welche Eisenbahnlinien w^ e x duckte oder indirekte auf seinem Gebiete selber bauen oder konzefsionsweise bauen lassen^ Denn nach dem Art. 1 und 2 des augeführten G^se^es ist der Bau und Betrieb von Eisenbahnen im Gebiet der Eidgenossenschaft den K a n t o n e n u..d durch fie kraft kantonalhoheitlich zu ertheilender ^onzessionsakte der Privatthätigkeit überlassen, in sofern fie der Bund nicht nach Art. 21 der Bundesverfassung selber bauen will. Jn Gemäßheit dieser bundesgesetzlichen Bestimmungen liegt es demnach in der Befugniß der zuständigen Behörden des Kantons Freiburg, festzusetzen, ob und in welcher Richtung, durch welche Ortschaften u. s. w. Eisenbahnen auf sreiburgischem Gebiete erstellt oder konzessionirt werden sollen.

Allsällige Baudekrete oder .Konzessionen unterliege... allerdings der Genehmig gung des Bundes. Diese muß indessen erfolgen, wenn durch den bezüglichen Bahnbau die militärischen Jnteressen der Schweiz nicht verletzt werden und die in den Art. .^ bis 14 des gleichen Bundesgesetzes dem Bnnde ...oxbehaltenen Prärogative gewahrt erscheinen.

Der Art. 17 desselben limitât allein die souveränen Befugnisse der Kantone in Eiseubahnsachen, und zwar in den Beiden Fällen, wo ein Kanton die Bewilligung zum Bau einer im Jnteresse der Eidgenossenschaft oder eines großen Theils desselben liegenden Eisenbahn auf seinem Gebiete verweigert, o h n e s e l b s t deren Erstellung zu u n t e r n e h m e n , oder aber den Betrieb einex Dolchen Bahn in erheblichem Maße erschwert.

Jn diesen beiden

141 Bällen allein steht der Bundesversammlung das Recht zu, nach Prüfung aller h i e r b e i in B e t r a c h t k o m m e n d e n V e r h ä l t n i f f e maßgebend einzuschreiten und von sich aus das Erforderliche zu verfügen.

Diese Grundsätze hat der Kanton Waadt, dessen Regierung mit fo großem Eifer von der Bundesversammlung eine Zwangskonzefsion für den Bau einer Eisenbahn durch die nördliche Ecke des Nachbarkantons Freiburg unterstützt, seit Jnkraittretung des Bundesgesetzes vom 28. Juli 1852 in allen vorkommenden Fällen anerkannt und geübt, und seine Souveränetät in Eisenbahnsachen stäts und überall eifersüchtig gewahrt. Es wolle fich d^e Regierung des hohen Standes Waadt beispielsweise an Vorkommnisse erinnern, welche zwischen ihr und benachbarten Bahnkonzessionäreu noch in junger .^eit stattgefunden haben. Jhxe eignen Rathsprotokolle liefern den besten Kommentar über den Sinn und die Auslegung des Bundesgesetzes vom 28. Juli 1852: ,,L'articie premier, also liest man unter anderm in diesen Protokollen, l'article premier (de 1a loi fédérale sur la construction des voies ferrés), laisse d.^ns l.^ co^^te^ce ^sol.^e des c^.ntons le droit d'établir des chemins de fer sur le territoire de la confédération et de 1es exp1oiter avec faculté de concéder ce droit à l'industrie privée. Ainsi sous ce point de vue, c'est aux cantons a concéder, s'iis ^e jugent conv^nahles, 1e droit d'étahiir et d'exploiter nn cheInin de fer sur leur territoire et il n'^^rtie^t ,.^s ^ .^ne eo^.^nie .^elcon^e de s'i.^oser en ^el.^e sorte .^.^ ^o.^erne^ens .^n^on.^....^ ^ o ur o.^en^... .^ne concession ,^o^r l'^^sse^ent et l'e^^loi^ion d'.^ne ^oie ,^rree s^r le.^r territoire . . . Diese Sprache führt die Regierung von Waadt, welche auch sonst bei jedem Anlaß und mit Recht gegen eine, in der Bundesverfassung n^cht begründete, Omnipotenz des Bundes sich erhebt, in Eisenbahnfachen, wo es immer gilt, die Souveränetät ihres Kantons gegen Konzessionswerber -- berechtigte oder unberechtigte, das ist hier nicht zu untersuchen -- zu wahren und ausrecht zu erhalten.

Will nun der Kanton Freiburg die Erstellung der, allerdings im Jnteresse eines großen Theils der Eidgenossenschaft, wenn nicht der Eidgenossenschaft selbst liegenden , Eisenbahn ans seinem Gebiete zur Verbindung der Mittel- und Westschweiz v e r h i n d e r n d O nein l
Jm Gegentheil; der Kanton Freiburg will Alles daran setzen, Alles aufopfern, um der Wohlthaten des neuen Verkehrsmittels aus möglichst fruchtbare, die wesentlichsten Jnteressen des Landes und seiner Haupt - und Mutterstadt

ausgiebig berücksichtigende Weise theilhaftig zu werden. Der ....^roße Ralh

jenes Kantons hat am 27. November 1855 den denkwürdigen Beschluß gefaßt, daß von den beiden in Herzogenbuchfee sid.. spaltenden schweizerischen H a u p t - E i s e n b a h n l i n i e n von Nordost her, die erste, obere Linie durch das Herz des Landes und bei dessen Hauptorte vorbei geleitet werden soll. Der freiburgische Große Ra.h hat dieses nicht etwa bloß auf dem Papier beschlossen, bequem und lässig gewärtigend, ob und welche Gesellschaft sich heute, morgen, in zehn Jahren oder gar nie melden werde, um den dekretirten Schienenweg wirklich zu erstellen, -- nein; diefe oberste

142 Landesbehörde hat gleichzeitig den Staatsbau und des weitern dekretirt, daß der Kanton die Aufsicht und allgemeine Leitung des Unternehmens führe , daß unter seiner Aegide eine Aktiengesellschaft gegründet , dieselbe ...- wenn die Aktienpromessen vorläufig die Summe von 5 Millionen er..

reicht haben, sofort ^onftituirt und daß endlich vom Staate selbst an den mit Ausschluß der zwischen Peterlingen und Jserten gelegenen freiburgischen .Bahnfragmente auf 9 Millionen Franken veranschlagten Bau der ansehnliche Beitrag von wenigstens zwei und bis auf drei Millionen Franken mittelst Aktienzeichnungen geleistet, -- hinwieder aber natürlich keine andexe Bahn in der Richtung von Thörishaus-P^terlingen auf freiburgischem Gebiete bewilligt werden soll. Noch mehr ; laut seither eingegangenen Schreiben des freiburgischen Staatsraths vom 2l. m.d 28. l. M. ist die Subseription für ..^ie fünfte Million Aktien nicht nur voll, sondern es sind bereits auch für die sechste Million mehr als 140,000 Franken gezeichnet, so daß die Konstituirung der Unternehmung. die Wahl ihres Ver^ waltungsorgans am 27. l. M. durch eine Versammlung von nahe 800 auwesenden Aktionären und der Beschluß der ersten zwei Einzahlungen von 20 .^ förmlich stattgesunden hat. Der Staatsrath von Fxeiburg begleitete das Dekret mit Schreiben vom 30. November v. J. an den Bundesrath ein, in der bestimmten Erwartung, d.^ß die Bundeshoheit dasselbe genehmigen werde.

Kann und darf nun , so fragt die Majorität Jhrer Kommission , die Bundesversammlung angesichts des Art. 1^ ^es Eisenbahnges.^es, wornach jeder Kanton den Staat^bau einer Eisenbahn auf seinem Gebiet selbst zu unternehmen berechtigt ist, dieses Dekret de^ sreiburgischen Großen Rathes annulliren und den Kanton Freiburg zwingen. der ^entral^ und Westbahngefellschaft in Entsprechung ihres Begehre.^ vom 11. Dezember 1855 eine Konzession für die Erhellung und den Betrieb einer Eisenbahn in der gleichen Verkehrsrichtung , mit denselben .Ausgangs - und Ankunfts^ punkten auf seinem Gebiete über P f a u e n , Murten und L a u p e n zu ertheilen ^ Wir fragen : darf die Bundesversammlung das Großrathsdekxet und den Bahnbau üb^r F r e i b u r g durch eine ^w^ngskonzession der Bahn über Murten a n n u t l i r e n ^ Um L^ter^ allein nur kann es sich hier zunächst handeln. Freiburg hat im Vertrauen aus
die Heilighaltung des Bundesgesetzes de^ ^taatsbau unternommen ; soll nun die Bundesver^ sammlung dieses Vertrauen täuschen, den geglichen Boden verlassen und zu einem Willkürakte die Hand biethen^ Das isr die Frage.

Wenn der waa^tländische Staat^rath in seinen jüngsten Eingaben an den Bundesrath den Ausweg vorschlägt , e^ mö^e der Bund einfach die b e i d e n Bahnrichtuugen , sowohl je^.e über M u r t e n , als jene über Freiburg genehmigen, so kann er es mit diesem Vorschlag kaum ernstlich gemeint haben. Denn da die Westgesellscha^t sich als Jnhaberin der Bahn bis an die fr.^burgische Grenze g^.i..t ..^^.d die Eentralgesellfchast im Besitze ^er Bahn über B e r n bis L a u p e n sich befindet , so ist es selbstverständlich, da^ be^de in diesem Fall ^n ganzen Verkehr, den sie auf ihren Bahnen an die sreiburgische Grenze bringen , und der bestimmt ist, durch das freiburgifche Gebiet zu transitixeu, ans ihrer Murtner^Linie behalten, und weder Reisende noch Waaren auf die F r e i b u r g e r ^ L i n i e

143 abgegeben werden. Die beiden Kompagnien würden also allen nnd jeden T.ransit durch freiburgisches Gebiet allein ausbeuten , die Freiburger^Linie aus den bloßen Lok^.lverkehr zwischen der Stadt F r e i b u r g bis T h ö r i s h a u s einer .^ und bis P e t e r l i n ^ e n anderseits beschränken. aus diese Weise die Beschaffung des Baukapitals hemmen, .--. sie würden m.t einem Worte schon ..^i^ Erstellung der Linie über F r e i b u r g von vornehereiu

fakt.sch unmöglich machen.

Sei dem letzteren aber, wie ihm wolle, bundesrechtlich steht fest, daß durch das freiburgische Großrathsdekret die Bahnrichtung über Murten verworfen erscheint und daß dieselbe dem Kanton F r e i b u r g von Bundeswegen nur dann aufgezwungen werden kann, wenn .einer der im Art. 17 des einschlägigen Bundesgesetzes vorgesehenen Ausnahmssälle vorliegt. Frägt sich nun die Kommission, ob die vom Großen Rathe des Kantons Freiburg festgesetzte Richtung den Bau und Betrieb der Westbahnlinie erheblich er^ schwere, -- ob sie nicht im Gegentheil alle über den Kanton hinausreichenden Verkehrsinteressen eben so befriedige als das kantonale Bedürfniß berücksichtige, so muß die M a j o r i t ä t diese Frage mit aller Eutschiedenheit zu Gunsten der Linie über F r e i b u r g beantworten. Sie erlaubt sich hiesür nachfolgende Momente anzuführen : .-.

Die Bahn ü b e r F r e i b u r g als i n t e g r i r e n d e r T h e i l der in H e r z o g e n b u c h s e e v o n d e r J u r a l i n i e sich s p a l t e n d e n . durch d a s Hügelland s ü d ö s t l i c h v o n d e r A a r e und d e n S e e n über Burgd o r f u n d Bern nach L a u s a n n e , u n d v o n d a e i n e r s e i t s ü b e r V i ^ i ^ n n d A i g l e nach W a l l i s und an d i e B e r g t h o r e J t a l i e n s , a n d e r s e i t s ü b e r M o r s e e nach G e n f f ü h r e n d , ist, w e n n man nicht e i n s e i t i g und ausschließlich nur die Reut a i . i l i t ä t d e r L i n i e , s o n d e r n auch d i e a l l g e m e i n e n V e r ke h r s v e r h ä l t n i s s e , die staatlichen und o o 1 k s w i r th fch a f t l iche n J n t e r e s s e n i ni A u g e b e h ä l t , d e r B a h n ü b e r M urte n weit vorzuziehen.

Obwohl der gewesene eidg. Experte St e p h en so n in dem Berichte, mit welchem er s. Z. den bekannten Vorschlag eines schweizerischen Eisenbahnnetzes an den Bundesrath einbegleitete , wörtlich bekannte : ,, Der fatalste und augenscheinlichste Jrrthun^ in welchem England und andere Länder in den letzten Jahren verfallen, sei die Annahme des Prinzip^ gewesen , daß die kürzeste Linie zwischen zwei Punkten auch die beste fei , ohne daß man die Jnteressen der feitwärts liegenden Gegenden zu berücksichtigen habe^ -- so war doch gerade er es, der, unter Mißkennung oder nicht gehöriger Berücksichtigung unseres Landes und seiner geschichtlichen Verhältnisse, ein Eisenbahnnetz vorschlug, welches in Folge der bisherigen sreien kantonalen und privatgesellschastlichen Entwicklung eine wesentlich andere Gestaltung gewonnen hat. St. Gallen mit A p p e n z e l l , welches der Bundesrath von dem eidgenössischen Eisenbahnnetz ausschloß, hat sich seither seine Bahn mit schweren Opfern erobert; die Rhein- und

144

^

die Linthgegend, deren Bahnen S t e p h e n s o n in seinem Entwurse an de:...

griechischen Kalenden erstellen. wollte^ werden in unferner Zeit ihre Schienenwege erhalten; die Nordostgesellschaft mußte ihre Bahn von Baden aus mit einem Umwege über die Stadt L e n z b u r g nach Aarau^Wi..schnau führen. Die Regierung von W a a d t selbst,^ mit ihrer unbegreiflichen E^.fenbahupolitik , mußte wenigstens die Zweigbahn von M^o r s e e nach L a u s a n n e , anstatt, wie zuerst beabsichtigt war, nach Ouchi^ führen.

Die Eentralgesellschaft konnte ihre ^Linie v.^n O l t e n aus nicht auf dem kürzesten Wege durch den Thalweg über S o i o t h u r n -..^ß- M u r t e n gegen P e t e r l i n g e .. - S t ä f i s - J f e x t e n und M o r s e e leiten ; sie ward .gezwungen von Herzogenbuchse.e aus die Stam.nb^hn in zwei Hauptlinien zu spalten, die eine über S o l o t h n r n nach Biel zu führen, mit der andern das Hügelland aufzusuchen und die Herzgegenden des Kantons B e r n mit seiner Hauptstadt . welche man ursprünglich auch , wie Lausanne , mit einer Zweigbahn abfertigen wollte , mit einem durchgehenden Schienenwege zu versehen. ^iese in voller .Arbeit begriffene Ausgabelung der Stammbahn in H e x z o g e n b u c h s e e muß nun im Interesse des Laudes konsequent und beharrlich durchgeführt werden und ..... darf die o b e r e Linie nicht von B e r n aus durch ein technisch und voikswirthschastlich nicht gerechtfertigtes Zurückfallen in die Niederungen, in das Dieustgebiet de.^ in ziemlich großem , und darum unschädlichem Abstand konkurrirenden , u n t e r n oder der Juralinie übergreifen; fie muß vielmehr gerade so über F r e i b u r g , Re.nund nach L a u s a n n e und ^on da weiter geführt wer^en, als die Juralinie ihre Fortsetzung über N e u s t a d t , L a n d e r o n , N e u e n b u r g , V a u m a r e u s und J f e r t e u nach M o r f e e erhalten muß und erhalten wird. Daß die Fortführung der Bahn von F r ^ i b u r g über Re m und nach L a u s a n n e technisch und finanziell möglich erscheint, haben uns ausgezeichnete Techniker mit detaillirten Nivellements und .kostendevisen nachgewiesen. Eine .Querverbindung der beiden Stränge so v^el möglich in gleicher Entfernung von dem Trennungs.. und dem Wiedervereinigungspnnkte, sei es von B e r n na.^.. ^ i e l oder u^ch N e u e n b u r g , dürfte dann
sicher in unferner Zeit ebenfalls folgen.

Es würde die Konnnisston zu weit führen, ^....enn sie speziell und an der Hand statistischer Angaben in ^ezug auf den Personen- und Waaren-^ verkehr einläßlich nachweisen wollte, wie höchst vorteilhaft eine solche vollständig durchgeführte Spaltung der Bahn nach dem Westeu in zwei

Stränge in k o m m e r z i e l l e r , militärischer und politischer Beziehung

sein müßte. Wie, man ist in der Westschweiz bekümmert über das Schicksal so vieler gegenwärtig an drei free.uenten Hauptstraßen des Landes liegenden und zum Theil d e ß h a l b blühenden Ortschaften, weil sie in Zukunft theils von der Eisenbahn gar nicht berührt, theils wenn sie auch in Nebenstationen berührt, doch mit ihrem bisherigen Verkehrsleben von den Haupt- und Endstationen absorbirt und schwer benachteiligt werden, - und man will nicht vorsorgen, daß wenigstens von dem Knotenpunkt H e r z o g e n b u c h s e e aus die Seethal- und Juravölkerfchaften eben so sicher und eben so bald der Wohlthaten einer Eisenbahn theilhaftig werden können, als das

14.^ Hügelland über B e r n . ^ Während eine .einzige m i t t l e r e Bahn derr Transport aller Reisenden und Waaren absorbiren, einen Theil der bisherigen ^auptstraßenrichtungen veröden, den bin.nenländischen Verkehr stören und auf längexe Zeit, vielleicht für immer, zu U m w e g e n zwingen würde, werden z w e i Bahnen gleichergiebig den Binnen- und Transitverkehr, zumal deu.

sranzöfischen für die mittlere und östliche Schweiz, sei es von Eol de R o c h e s oder von Verrières aus, mächtig befördern; sie werden alle Hauptstädte ^ex westlichen Schweiz: Bexn, Freibuxg und Lausaune. Solotl^urn und N e u e n b u r g , mit dem Bahnnetz in direkte Verbindung bringen, fie werden Lausanne der Bundesstadt B e r n um 23..^ Kilometer oder um 5 Stunden näher rücken, während eine bloße m i t t l e r e Richtung wedex^ dem Bedürfniß einer direkten Verbindung N e u e ^ b u r g s mit dem Westen, wie mit dem Osten, noch dem einer Verbindung F r e i b u r g s mit Bern.

und Laufanne auf nachhaltige und befriedigende Weise entspricht, und

die Transitbahn für die mittlere und östlich^ Schweiz um 12 Kilometer

verlängert.

Nach dem Angedeuteten wird es in der hohen Aufgabe der BundesVersammlung liegen , schon aus allgemeinen bundesstaatlichen und volks^ wirtschaftlichen Rücksichten der Bahn über F r e i b u x g den Vorzug zu geben und nicht zu gestatten , daß , wenn man die Höhe von Bexn.

erreicht und die Bundesstadt mit einer durchgehenden Bahn bescheext hat, man hier plötzlich abkrümme, mit der Linie in die Niederung zurückfalle , die zähringifche Bruderstadt B^ e x n s - F r e i b u r g -auf eine .unverantwortliche Weife hintansetze und von der Wohlthat des neueu Kommunikationsnrittels ausschließe. Würde jetzt die Bahn über M u r t e n zwangsweise konzessionirt und ausgeführt, so wäre folgerecht das Entstehen einer zweiten ^Bahn nach dent Westen, wer weiß auf wie lauge, hinaus geschoben.

^.

.

^

Ohne die Erstellung einer Eisenbahn über Freiburg.

geht die Hauptstadt des K a n t o n s , und mit ihr der größexe

Theil d e s s e l b e n , dem Z e r f a l l entgegen.

Bevor die Bundesversammlung eine Zwaugskonzession gegen Freiburg aussprechen darf, hat sie nach der positiven Anweisung des Bnnde^gefetzes (Art. 17) ,,alle hiebet iu B e t r a c h t k o m m e n d e n V e r h ä l t n i s s e zu p r ü f e n . ^ Prüfen Sie nun, Tit., unbefangen die Verhältnisse und Jnteressen Freibnrgs, welche durch die Jhnen zugemuthete Zwangskonzession geopfert werden, und die Mehrheit Jhrer Kommission darf ruhig.

Jhrem Entscheid entgegen sehen.

F x e i b u r g ist der Sitz der Regierung und der zentralen KantonalBehörden; hier find die Zeughäuser und das Heergeräth. Freiburg ist der Hauptmarkt-, Verkehrs-.. .und Konsumationsplatz des Landes. Ei..^

Theil .der Erzeugnisse, selbst d.es Seebezirks,^ namentlich von Vuill^,

werden nicht nur in Neueuburg, sondern auch 1n F r e i b u x g verkauft.

146 und konsumirt. Das Gleiche kann vom Brove- und Glanebezirk behauptet werden, dessen Bewohner den Markt von Freiburg ebenfalls besuchen.

Der Kornmarkt F x e i b u r g s versorgt den Grchexzerbezirk mit Brodfrüchten, während seine Strohgeflechte teilweise in die Strohhutfabriken von Freiburg wandern. Der Bezirk V e v e r s e , der allein mit seinem Verkehr an V i v i s gewiesen ist, bildet kaum den dreizehnten Theil der KantonsBevölkerung. Ein ganzer Dritttheil sämmtiicher in den Hhpothekarbüchern eingeschriebenen Kapitalien des Landes, von nahe an 20 Millionen, hat bisher von der Hauptstadt aus seinen wohlthätigeu Einfluß aus Handel und Verkehr ausgeübt. Jn F r e i b u r g befindet sich die Kantonal- und Hypothekenbank. An der Linie über F r e i b u r g sind nahe an 60,00() Seelen seiner Bevölkerung und 245,000 Juchart seines Bodens betheiligt.

an der Linie über Mnrten bloß 7000 Seelen und 22,000 Juchart.

Die Hauptstadt umfaßt den zehnten Theil der Gesammtbevölkerung ; sie versteuert die Hälfte des Gesamteinkommens. Verlegt man den Hauptstraßenzug des Kantons in die Richtung nach M u r t e n mittelst einer Eisenbahn, so wird auch das ganze Straßenne^ des Landes verrückt und es wird die Veränderung und Anpassung desselben an den Murtner^ Schienenweg vielleicht eben so viele Millionen erheischen, als der Kanton Aktien für eine Bahn durch F r e i ^ b u r g gezeichnet hat. Man beraube nun die Hauptstadt und mit ihr die zuuächst verbundenen Sensen- und Saanenbezirke der bisherigen Haupt ^ und Trausitstraße , und die Bevölkerung wird abnehmen, Handel und Verkehr werden stocken, der Häuserund Güterwerth wird um Millionen sich vermindern , der ganze Kanton wird moralisch und volkswirtschaftlich schwer darunter leiden, die Hauptstadt selbst aber bald und zunächst ihrem unabwendbaren Ruin entgegen gehen. Lassen Sie, umgekehrt, Tit., die Eisenbahn über Freiburg entstehen, so wird d1e alte ehrwürdige Hauptstadt des Uechtlandes mit seiner schönen, vaterländischem Geschichte, seinen erhebenden historischen Erinnernngen neu ausleben.. Freiburg wi.rd an sittlichem und ökonomischem Wohlstand zunehmen, es wird sich mit der Neuzeit, ihren Fortschritten und Schöpfun^ gen für und für mehr befreunden, es wird sich um so inniger an die neue Eidgenossenschaft anschließen, je mehr es in den letzten Jahrzehnten unter den Schlägen eines herben , wenn auch nicht unverschuldeten Schicksals gelitten , je aufrichtiger die neue Eidgenossenschaft ihm die starke Bundeshand zur Hülfe reicht^ Können, wo so Vieles auf der einen Seite aus dem Spiele steht, die S o n d e r b e s t r e b u n g e n des, mit dem Dampfschiff so leicht an den Dampswagen sich anschließenden, Bezirks Murten, so begreiflich sie an sich erscheinen , dem Ganzen gegenüber als vollkommen Berechtigt angesehen werdend Gewiß nicht. Diese helfende Bundeshand, ruft man aber Jhnen, Tit., zu, können Sie Freiburg nicht reichen, ohne einem andern hochansehnlichen Bundesgliede wehe zu thun, ohne einen Zwang gegen W a a d t zu üben, welches dann sein Gebiet für eine BahnIinie hexgeben solle , für die seine Behörden bisanhin die größte Abnet.^ung an den Tag gelegt haben. Wir sragen aber , bei welchem der beiden .Kantone stehen im vorliegenden Entscheidungsfalle größere und höhere

147 Jnteressen auf dem Spiel -- bei W a ad t oder bei F r e i b u r g . ^ Bei F r e i b u r g , das gegenwärtig für seine Selbsterhaltung Millionen opfert, um nicht von der großen Verkehrsader abgeschnitten zu . werden , oder W a a d t , dessen Gebiet die Eisenbahn von G e n f über M o r s e e nach J f e r t e n durchzieht, das ohne große Aktien-Anstrengung , ohne Staatsbau , ohne Subventionen , ohne Zinfengarantie bereits einen Schienenweg von 17 Stunden durch einen .schönen Theil seines erzeugnißreichen Kantons mit Berührung seiner wichtigsten Bezirksstädte besitzt , und sich , wenn es ernstlich will und seinem Ha.iptorte mit den südöstlichen Landestheilen und feiner zweiten Stadt V i vis fortan Gehör und die verdienten Rü^fichten schenkt, in den Besitz einer z w e i t e n Hauptlinie setzen kann, -- ja wir fragen: auf w e l . c h e r Seite find die größern Jnteressen . bei dem Entscheide des waltenden^ Konflikts auf dem Spielt Oder ..soll zu Gunsten von Waadt in die Waagschale fallen, daß, wenn die Linie überMurten nicht gebaut werden kann, alsdann die zwei Dorfgemeinden E o r e e l l e s

und Pfauen mit rirea 1700 und das Städtchen Wiflisburg mit

eirea 1250 Seelen ^- im Ganzen ein Streifen Boden von sieben Kilometer Länge -- von der Eisenbahn nicht direkte berührt werden .

^.

Die Bahnlinie von F r e i b u r g ist in B e z i e h u n g aus d.ie t echn isch e. A nlage, die A n l a g e - und B e t r i e b s k o s t e n k e i n e s w e g s so b e s c h a f f e n , d a ß s i e g e g e n ü b e r d e r j e n i g e n v o n M u r t e n den a l l g e m e i n e n V e r k e h r in e r h e b l i c h e m M a ß e erschwert.

Wir bemerken zum voraus, daß der ausgezeichnete Techniker, Jn^ genienr Karl Etzel, Baudirektor der Zentral- und der St. GallischAppenzellischen Eisenbahn, die Linie über F reib u r g technisch untersucht, deren Baukosten veranschlagt und feinen an die Regierung von Freibuxg erstatteten Bericht mit der wörtlichen Erklärung geschlossen hat: ,,daß, wenn die Gesellschaft der Westbahn dem Traeé über Murten den Vorzug gebe, e s nicht s o w o h l die S c h w i e r i g k e i t e n und M e h r k o s t e n seien, welche sie hiezu bestimmen, sondern die Absicht, eine einzige und u n t h e i l b a r e V e r b i n d u n g von Bern nach dem W e s t e n in ...ermittle re n Richtung L a u p e n - M n r t e n - P e t e r l i n g e n - J f e r t e n M o r s e e ...u e r h a l t e n und durch d e r e n Bau das Z u s t a n d e k o m me n der b e i d e n k o n k u r r i r e n d e n R i c h t u n g e n B i e l - N e u e n b u r g J f e r t e n und B e r n - F r e i b u r g - L a u f a n n e zu h i n t e r t r e i b e n , o d e r w e n i g s t e n s in u n b e s t i m m t e F e r n e h i n a u s z u r ü c k e n . . ^ Jn diesen Worten, Tit., liegt der Schwerpunkt des ganzen Streites, den Sie zu entscheiden berufen sind ; in ihnen tritt der vorliegende Konflikt in seinem ganzen Folgenreichthum nackt, baar und wahr zu Tage; diese Worte er.^ klären die Gierde und Sehnsucht, mit welcher die West- und Zentralgesellschaft und ihre Aktionäre , besonders seit ihrer Allianz mit benachbarter^ Banquiers und Geldmächten, nach dem Bau eines einzigen, jede andere .^onkurrenzbahn ausschließenden, Schienenweges streben. Wollen Sie, Tit.,

148 uur die Vertreter d.eser Aktionäre , oder auch der Jnteressen unseres Landet sein .^ Die wahren Landesinteressen liegen übrigens ^ mit dem w a h r e n Vortheil der Aktionäre selten im Widerspruch.

^Nach dem Ausspruch des berufenen eidgenössischen Experten Jngenieur Wild .ist die absolute Länge d.r beiden Murtner- und Freiburger.^Traeés sich nahe gleich ; bringt man die Kurven und etwas größere Steigungen der Freiburgerlinie in Anschlag , so werden in der Voraussetzung der gleichen Geschwindigkeit für die beiden Linien und auf der ganzen Ausdehnung nach den reduzirten Längenverhältnissen die Bahnen nach dem Projekt über Murten in 1 Stunde 4l Minuten, und nach dem Projekt über F r e i b u r g iu 1 Stunde 50 Minuten durchfahren werden , so daß der Unterschied zu Gunsten der Murtnerlinie auf einer Strebe von 42,^ Kilometer blos ^ Minuten beträgt. Die Steigungen und Halbmesser auf der Linie^ über Freiburg sind nicht so. günstig, als auf der Linie Murten. Jene erreichen auf der Linie über Murten 10,^ auf Tausend, auf demjenigen uber F r e i b u r g 20 auf Tausend, also nicht mehr und nicht weniger als fich auf der bereits ausgeführten Bahnlinie zwischen Rorschach und St. Gallen vorfinden.

Gemäß Deiner Variante des Hrn. Jngenieur Wild kann übrigens die Steigung von P e t e r l i n g e n nach Freiburg von 20 auf 10 per Mille hexabgebracht werden, wenn man eine Verlängerung von 2 Kilometer uud eine Vermehrung der Transportkosten von 10 Rp. auf den Reifenden .und von 1^ Rp. auf den Zentner Waare einer stärkern Steigung vorzieht. Die Summe der Eentxiwinkel aller Kurven beträgt auf ...er Freiburgerlinie 1783^ 15^ auf der Murtner 950^ 35^.

Jeder Sachkundige wird mit der Majorität Jhrer Kommission über^ einstimmen, daß in den angegebenen Steigungs- und Kxümmungsverhältuissen keine solche ,,exhebliche Beschwerung^ des Betriebs der Frei.^urger.bahn liege, daß von daher eiu Grund zu bundeshoheitli.cher Einsprache geleitet werden dürfte. Kann solches aber der B a u k o s t e n halber geschehen^ Eben so wenig. Der eidg. Experte veranschlagt die Baukosten ^on P e t e r l i n g e n bi^ T.höri shaus über M u r t e n auf Fr. 8,5^0,245, über Freiburg auf Fr. 10,90.^,.'.^, inbegriffen ein Zuschlag von

Fr, 630,000 als K.^italbetrag der durch die höhere Steigung angerech-

neten Vermehrung der Zugkraft. Der Große Rath.von F r e i b u x g fixirte in feinem Dekret d.e Bausumme gegenüber dem Etzelschen Voranschlag von Fr. 9,810,000, auf runde 9 Millionen, gestützt unter ^ andexm darauf, -aß dex Viadukt über die Saane, von Hrn. Etzel auf 2.,^ Millionen veranschlagt, nach einer vorliegenden Akkordanten-Offerte um 11^ Million erstellt werden wolle. Wenn in. der Botschaft des Bundesrathes Zweifel geäußert werden , ob die freiburgischen Finanzen den Bau aushalten können, so verweisen wir aus das Großrathsdekret.selbst. wornach der Staat wenigstens zwei und höchstens drei Millionen Aktien für eine Unternehmung übernimmt, sür welche der eidg. Experte eine Rente von 5,^ ^ berechnet, während er süx die angeblich 31,^ Millionen wohlfeiler zu erstellende Murtner^Linie einen Ertrag von bloß 5,.^ .^ angenommen hat. Ein .Kanton, der zur Zeit noch ein nicht unbedeutendes Kapitalvermögen besitzt

.

^

und dem bereits Korporationen und Privaten für den Staatsbau mit Fr. 3, l 40,000 beigesprungen sind, wird seine zwei oder drei Millionen unschwer^ aus dem Weg von Anleihen finden , zumal wenn die Friedensausrichten sich konsolidier Uebrigens, denken wir, wird die Bundesvex-^ fammluug ^ si^ wohl hüten, im Stadium der Konzessionsgeuehmigung den Kanton F r e i b u r g zu iu^uiriren, ob er die nöthigen finanziellen Mittel.

zur Ausführung des .Baues best^ , da das ^undesgefetz selbst klar genug.

bestimmt, es so il der Unternehmer, inner einer festzufetzenden Frist, nachd e m ihm die Kouzesfion genehmigt worden , über die erforderlichen Geldmittet sich .....swe.sen. Wie vielen Bahngefellfchaften, ja Privatunternehmern sind schon Konzessionen von Bundes wegen genehmigt worden, ^ deren Bau. kapital im Verhältuiß zu den Baukosten zur Zeit der Genehmigung weder so hoch noch fo gesichert war, wie das freiburgische. Daß man übrigen^ F r e i b u r g eine Frist von sechs Monaten gönne, um dem Bundesrath den finanziellen Ausweis und wir erwarten einen genauen und strengen --. zu leisten. daß es im Stande sei, das Unternehmen nicht nur anzufangen, sondern auch durchzuführen, erfordert die Billigkeit, nachdem man der Westbahngesellschaft zuerst fünfzehn Monate und hintenher, als diese den Ausweis nicht leisten konnte, weitere Fristverlängerungen eingeräumt hat.

4.

.

Freiburg, behauptet die Regierung von W a a d t , könne und s o l l e um so x ü e k f i c h t l o s e r die von d e r W e s t ^ und Zent x a lb a h n g e s e l l s c h a . s t r e k l a m i r t e Z w a n g s k o n z e s s i o n a u f e r l e g t w e r d e n , als e s ^ o n s e i n e m , i n K o n v e n t i o n e n und Konf e r en z en g e g e b e n e n V e r s p r a c h e n , die Bahn ü b e r M u x t e n f ü h r e n z u l a s s e n , w o r t b r ü c h i g a b g e w i c h e n sei.

. Wir haben ven, zwischen den Kantonen B e r n , F r e i b u r g , W a a d t und G e n f unter selbstverständlicher höherer Ratifikation am 2. Dezember .1852 zu Bern abgeschlossenen Staatsvertrag, auf den man sich hier vorzugsweise beruft, so wie die einschlägigen Protokolle der fpätern Konferenzeu vom l 4. Aug. 1853, vom 2^ und 3. Oktober 1854 und vom

15. März 1855 sorgfältig durchgegangen, in denselben aber von einer

Wortbrüchigkeit Freibnrgs nichts finden können. Wir haben diesen Protokollen nur entnommen, daß man sich im Allgemeinen fast allerseits nicht sehr streng an Konkordixtes gehalten. hat, und daß allerdings die freiburgischen Konferenzabgeordneten. an der Möglichkeit verzweifelnd., je mit Dampfwagen bei der Stadt Freibu.rg vorbeifahren zu können, bei der ersten Konferenzverhandlnng am 2. Dezember 1852 die Bahnrichtung über Murten zugestanden haben. Wem erscheint diese kurzsichtige Verzweiflung ausfallend , wenn man weiß, daß der berühmte S te p h e n s on nicht lange vorher in seinen Bericht an den Bundesrath die anachronistische Erklärung gelegt hat, daß die St. Galler für ihre Bahn ein Ko^pensationss^stem.

in Anwendung bringen müßten, ,, i n d e m der G e b r a u c h von Lok om o t i v e n b e h u f s U e b e r w i n d u n g v o n S t e i g u n g e n zu 2 P r o z e n t k e i n e n g u t e n E r f o l g v e r s p r e c h e . ^ . Der in Folge dieser Verhand-

150 ^ lung verabredete Staatsvertrag wurde nun wohl vom Kleinen , nicht aber vom Großen Rathe des Kantons F x e i b u r g ratifizirt; der lettere faßte vielmehr nachgerade, als allgemein bekannt wurde, daß im benachbarten Württemberg die Rauhe-Alp bei einer Steigung von 20 ^,^ mit Lokomotiven befahren werde^ und daß St. G a l l e n sich anschicke, den Bau der R o r s c h a c h -

St. Gallen-Bahn mit ähnlichen Steigungsverhältnissen in Angriff zu

nehmen , eine Reihe von Beschlüssen , kraft welcher die Behörde die bestimmte Forderung aufstellte und in allen nachfolgenden Konferenzen und Korrespondenzen beharrlich geltend machte, daß die Westbahn d u r c h oder so nahe als möglich bei der Stadt F r e i b u r g vorbei traeirt werden unisse, insofern zu veranstaltende Vermessungen und Planaufnahmen die dießfällige technische. Möglichkeit nachweisen. Jm Falle unausweichlicher Führung der Hauptbahn über Murten sollte die Gesellschast in allweg eine Zweigbahn zur Verbindung mit F r e i b u r g erbauen. Diese rechtliche Stellung nahm F r e i b u r g nach den Akten ein. Dagegen wird die Re^ gierung von W a a d t nicht in Abrede stellen, daß gerade sie es war, welche zuerst von den konkordirten Stipulationen des Vertrags vom 2. Dezember 1852 abwich, indem sie zuwider dem Art. 6 desselben, ge.^ mäß welchen die Erstellung der ganzen Westbahn von G e n f bis B e r n im Einverständniß aller vier konkordirenden Kantone einer und derselben Baugefellschaft hätte übergeben werden sollen, eigenmächtig voranschritt, den Bau der Bahn au^f ihrem Gebiete einer ihr beliebigen Kompagnie überließ und durch dieses vertragswidrige Vorgehen zum Theil diejenigen bedauerlichen Komplikationen und Konsequenzen veranlaßt^ an denen das Zustandekommen eines tüchtigen, vor der Mit^ nud Nachwelt gerechtfer^ tigten Eisenbahnnetzes für die Westschweiz zur Stunde noch leitet.

5.

Die Regierung v o n Waadt b e h a u p t e t serner in ihren, an den B u n d e s r a t h g e r i c h t e t e n , Eingaben, die B u n d e s v e r ^ sammlung müsse die Z w a n g s k o n z e s s i o n für die Mnrtnerlinie b e w i l l i g e n , w e i l s i e .--. die B u n d e s v e r s a m m l u n g -- durch v o r a n g e g a n g e n e n p r ä j u d i z i r e u d e n Entscheid i n Sachen b e r e i t s g e b u n d e n fei.

Jndem wir hieraus antworten , berühren wir zugleich die Frage der Erneuerung der Bundesgenehmigung der waadtländifchen Konzession für die Bahnstrecke von Morfee nach Genf und. von Jserten gegen Bern. Wahr ist, daß die Bundesversammlung, als die Westdahngesellfchaft im Jahre 1852 von Waadt eine Konzession für die Bahn von J f e r t e n a u s . ü b e r M u x t e n erhielt, und dann in dieser Form für dieselbe die Bundesgenehmigung nachsuchte, letztere am 4. August 1853 ohne Anstand ertheilt hat.

Haben die gesetzgebenden Räthe damit aber , wie Waadt behauptet, die Murtenlinie definitiv anerkannt, so daß jetzt die Nichtertheilung der verlangten Zwangskonzesfion sür dieselbe, als ein ungerechtfertigtes Zurückziehen eines früheren gültigen Bundesbeschlusses er^ schiene .^ Mit Nichten. Nach dem Bundesgesetz über das Eisenbahnwesen

151.

durste die Bundesversammlung jenen Konzesfionsakt nur aus allfällig vorhaudenen militärischen Rücksichten verweigern. Daherige Gründe lagen aber keine vor; darum erfolgte die Genehmigung. Ueber die Bahnrichtung hatte die Bundesversammlung damals nicht zu statuiren. Jene Konzession selbst war nur für den Konzedenten .-- den Kanton Waadt .-und denKonzessionär --. die Westbahngesellschaft, keineswegs aber für den Kanton Frei^ burg verpflichtend. Die der waadtlandischen Konzession verliehene Bundesgenehmigung konnte für den Stand Freiburg um so weniger eine Konzession auf s e i n e m Gebiete erzeugen, als er über diese Konzession gar nicht begrüßt und gehört worden war, und, wiegesagt, unmittelbar nicht der Bund, sondern lediglich der betreffende Kanton eine Eisenbahnkonzession zu

ertheilen berechtigt ist. Welche gefährliche, die Souveränetät eines Nach-

barkantons in Eiseubahnsachen eskamotirende Konsequenzen würde es haben, wenn ein Verfahren, wie das von der waadtländischen Regierung besürwortete , zur Geltung käme. So etwas wollte das Bundesgefetz von 1852 nicht, so wie es auch nicht wollte, daß die Bundesversammlung denjenigen Kanton , der fich weigert , eine limitrophe Bahn da , wo es dem Nachbarkantone konvenixt, abzunehmen und über das Gebiet .des andexn zuführen, sofort auf dem Wege des Zwangs dazu anhalte; -.-^ es verlangt vielmehr ausdrücklich, daß bei solchen Oeeurrenzen alle in Bet r a c h t k o m m e n d e n V e r h ä l t n i s s e g e p r ü f t und hiernach das Erfor^ derliche verfügt werde. Wenn im weitern Jhre Kommission , von dieser im mehrexwähnten Art. 17 enthaltenen Vorschrift und Vollmacht Gebrauch machend, nach Erwägung aller Verhältnisse Jhnen vorschlägt, die von den beiden Kompagnien anbegehrte Zwangskonzesfion für die Linie über Mnrten zur Zeit nicht auszusprechen, so werden Sie, Tit., begreifen, daß die N i c h t e r t h e i l u n g einer s o l c h e n K o n z e s s i o n n o t h w e n d i g auch den V o r s c h l a g zu e i n s t w e i l i g e r Nichterneuerung der B u n d e s g e n e h m i g u n g für d i e w a a d t l ä n d i f c h e K o n z e s s i o n d e r B a h n s t r e k e v o n J f e r t e n ü b e r Murten g e g e n B e r n i n v o l v i r e n muß. Für die Westbahnkonzession lief die Gültigkeitsfrist ans mit dem 30. Juni 1855, und der Bundesrath hat erklärt, daß inner dieser Frist die notwendigen Ausweise nicht geleistet worden , die Bundesgenehmigung für diese Konzession daher erloschen sei. Dagegen wird kein Anstand genommen für das Tronçon Morges-Versoix, entgegen dem Begehren von Genf, die Bundesgenehmigung zu erneuern. Der Vorschlag der Kommission ist daher um so gerechtsertigter , als auf diese Weife allein die so wünschenswerte Fortsetzung der Bahn von Freiburg über Remund nach Laufanue - anstatt in der Dichtung von Peterlingen gegen Jferten -.- eine o f f e n e F r a g e bleibt und es ist um so eher den, für diese zweckmäßigexe Bahnrichtung fich interesfixenden Kantonen und Baugesell-

schaften die Möglichkeit gegeben , sich mittelst besörderlichster Unterhand-

luugen und Transaktionen dafür zu bethätigen.

Möge es bald geschehen..

^.

Eine H a u p t w a f f e , mit welcher man gegen eine Gen eh m i-

152 .gung des freiburgisch en G r o ß r a t h s d e t r e t s und für die so^ s o r t i g e Bewilligung e i n e r Z w a n g s k o n z e s s i o n f ü r d e n B a u der Bahnlinie über Murten ficht, ist die B e h a u p t u n g , j e n e s D e k r e t sei ein t o d t g e b o x n e s Kind.

Man sagt, Freiburg sei zu ohnmächtig und arm, die Verbindung der Bahnen , die nächstens an seinen . Grenzen anlangen , über sein Hauptort zu erstellen , es sei besser , man stelle Freiburg unter eidger.össische Vogtei, als daß mau es länger nach ^ex Ehimäre einer unfruchtund unausführbare Bergbahn jagen lasse, während man den glücklichen Augenblick verpasse . um die allein richtige , allein^ rentable , dem Westen der Schweiz allein ^zusagende Mittel- und Murtenbahn so rasch als möglich auszuführen und die Verbindung der nordöstlichen mit den Westbahnen zum Abschluß zu bringen. Um dieß Alles recht eindringlich zu machen, wird erzählt, wie das ,,Crédit molnlier^ gerade in jüngster Zeit die aufs Trockne gerathenen Kassen der Westgesellschast arrosirt und dieselbe nun in den Stand gesetzt habe ,^ den seit Jahren umsonst ge^ hofften Bau des Tronçon Jferten-Laupeu so schnell als man nur immer es wünsche, zu erstellen , und als nun auch die Zentralgesellschaft mit dem sofortigen Bau von Bern aus , ihr die schwesterliche Hand zu reichen, durch .feierlichen Vertrag .zugesichert habe. Es wird sogar, um recht schlagend darzuthun , wie sehr es presfire , sofort die Zwangskonzefsion sür die Muxtenlinie auszusprechen -, verbreitet , das ,,Crédit^ und seine Männer der hohen Finanz haben jene Kassaarrosirungen an die Bedingung geknüpft, es müsse die Bahn von Jferten über Murten n^ch Bern geführt werden.

Was zunächst das Letztere betrifft , so ist dem nicht also. Wir haben den Geldvertrag der Westgesel.schaft mit der Generalsoeietät des Crédit mobilier vom 25. Juli 1855 geprüft. Derselbe spricht allerdings davon, daß die Westkompagnie die Konzession für eine Verlängerung der Li^ie von Morges gegen Bern erhalten habe; es ist aber darin sehr weislich gar nicht stipulirt, daß die Bahn über M u r t e n gehen müsse, so daß die Ausführung des .freiburgifchen Großrathsdekrets neben dem Vertrag noch freundnachbarlichen

Platz findet. Es heißt dießfalls wörtlich in der angeführten Uebereinkunft^

,,de plus la compagnie a obtenu la concession d'un prolongement de .^or^es ^ l^ ^ron.'i^re d^ c^n^o^ de ^r^e et pour se procurer les ressources, dont elle a besoin pour exécuter ces ^nouvelles lignes, elle désire s'assurer le placement de quarante-trois mille s.^pt cent cinquante actions, qu'elles n'a pas encore éInises.^ Daß die Zentralbahn ihren, am 10. September 1855 abgeschlossenen Aktieuverkauf nicht an die Bedingung der Ausführung dieses oder jenes Traeé knüpfen werde , ließ sich von der Weisheit ihrer Direktion, zumal bei der festbegründeten Solidität ihres .Unternehmens, erwarten. Wirklich enthält auch die dießfällige Uebereinkunft keine derartige Klausel. Diese Geld^Verträge düxfeu n.cht mit dem Fusionsvertrag der West- und Eentralbahngefellschaft vom 17. September v. J.

verwechselt werden.

Was die Klage über die Verfassung des rechten Augenbli.^s für den .Bau der Murtnex Bahn betrifft, so können wir zwar uach der oben eut-

153 wickelten Anschauungsweise über ein westschweizerisches Eisenbahnnetz . in diese Klage keineswegs einstimmen; wir wünschen sogar, daß das MurtnerProjekt nicht nur ausgeschoben, sondern aufgehoben werde. Wir glauben, daß die obere Linie über Bern und Freiburg, abgesehen von ihren volkswirthschaftlichen Vorzügen, eine sehr rentable Bahn sein. und die Konkurrenz^ trefflich bestehen werde, welche ihr die ebenfalls rentable Juraund Litorallinie machen werde. Wir maßen uns nicht an , besser zu wissen, ob der Kanton Fxeiburg die Mehrkosten der obern Linie über sein Gebiet zu tragen ^im Stande sein werde, als dessen oberste Landesbehörde. Der Antrag der Majorität Jhrer Kommission trägt aber in diesem Punkt auch einer entgegengefetzten Ansicht dadurch Rechnung, daß sie der Regierung von Freiburg ausdrücklich die Verpflichtung auserlegt, nicht nur bis zum

1. Juli 1856 mit den Erdarbeiten für die Erstellung ihrer Bahn den

Anfang zu machen, sondern zugleich genügenden pekuniären Ausweis übex die gehörige Fortführung der Bahnunternehmung zu leisten, in der Meinung, daß, insofern solches nicht geschehe,^ mit Ablauf. jener Frist die Bundesgenehmigung für das. großräthliche Dekret des Kantons Freiburg erlösche. Noch mehr, wir gehen einen Schritt weiter, und laden den Bundesrath ein, zu wachen, daß keine größeren Arbeiten auf freiburgischem Gebiete in Angriff genommen werden, bis von Freiburg ein beruhigender Ausweis übex das Vorhandensein der nöthigen Geldmittel wirk-

lich geleistet ist. Jm Zusammenhang mit diesem Vorschlag schlägt ^ die

Kommission des weitern vor, zur Zeit in die von der Zentral- und Westgesellschaft gestellten Begehren um Ertheilung einer Zwangskonzession. gegeu Freibuxg auf freiburgifchem Gebiet über Murten nicht einzutreten, auf den Fall aber, daß Freiburg die eingeräumte Frist unbenutzt verstreichen läßt, den Bundesrath schon jetzt zu beauftragen, der Bundesverfammlung auf die nächste Julifessi.^n hinsichtlich der Bahnrichtung über Murten die exforderlichen Anträge zu stellen. So wird schon jetzt und zum voraus festgesetzt, wie bei Nichteinhaltung der Frist werter vorgeschritten werden soll. Den beiden Gesellschaften die Zwangskonzession nur unter der Bedingung zu ertheilen , daß sie selbst über Fxeiburg bauen, gienge nicht, da ihnen in diesem Fall die Mehrkosten zugemuthet werden ^müßten.

Die Majorität Jhrer Kommission kann den Freunden der MurtnerLinie die Versicherung geben, daß sie mit diesem Kommifsionalvorfchlage gerade so schnell an ihr Ziel gelangen, als wenn fie jetzt die ZwangsKonzession beschließen und im Uebrigen nach dem Beschlußentwurfe des Bundesrathes verfahren. Der Bundesrath findet es nämlich gerecht und billig, daß man die Zwangskonzession für einmal nur grundsätzlich ausspreche und über die näheren Bedingungen derselben mit Berücksichtigung der Reklamation Fxeiburgs namentlich für Erstellung einer Z w e i g b a h n von Murten nach dem H a u p t o r t , Konferenzen unter den betheiligten Regierungen veranstalte, die dann auch erst in der nächsten Juli-.

session von deu gesetzgebenden Räthen definitiv genehmigt werden könnten.

^Wex nun weiß, wie die Regierungsabgeordneten von Waadt und Bexu in den verschiedenen Konferenzen eine Zweigbahn von Murten nach Frei-

154 burg als eine ,, N o t w e n d i g k e i t ^ erklärt (conIIne étant une nécessité pour desservir 1e chef-lieu), wer weiß, wie man dann später von den dießfälligen Zuficheruugen abgegangen ist , besonders a^s man hörte , daß die Ausführung des Traeé über Murten mit Jnbegriff der Zweigbahn Murten-Fxeiburg (letztere von V i g n o l l e s zu Fr. 6,184,360, von Etzelzu Fr. 3,870,000 veranschlagt) eixea.^ Millionen höher zu stehen kommen werde, als die Ausführung des Traeé über Freiburg, der wird mit uns zugeben, daß von einer Vereinbarung der^ Beseitigten in dieser Angelegenheit -selbst wenn ein Mitglied des Bundesrathes das hohe Friedensrichtexamt übt ^- schwerlich die Rede sein kann. Man fasse auch das dießfällige

Benehmen der Westbahngefel.lschaft speziell in.s Auge. Jm Herbst 1853

anerbot sie sich zum Bau einer Zweigbahn nach Freiburg; 1854 machte sie sich anheischig unter Einwilligung von Waadt und gegen Vergütung der Mehrkosten durch den Kanton Freiburg die Linie über Freiburg zu bauen ; im Hornung 1855 endlich verlangte sie von Freiburg einfach^ den Durchgang über Murten , um, zum Theil gemeinschaftlich mit der Zentral^ bahngesellschaft, zwei neue Konzessionsbegehren bei Freiburg zu stellen. So ist also auch von dieser Seite an eine Vereinbarung einer Konzession nicht zu denken, und dieselbe wird später,^ wenn Freiburg den auferlegten Verpfiichtungen kein Genüge leisten kann, oktro..)irt werden müssen. Daß aber die Eompagnien in der Zwischenzeit, ungewiß, wie die definitiven Konzessionen . namentlich in Bezug auf die Frage ihrer Steuerpflichtigst, der Trau^porttaxen u. s. w. ausfallen, keine Arbeiten ans der .^i..ie beginnen werden, liegt ebenfalls außer allem Zweifel. Daß diese Arbeiten durch unfern Antrag nicht ungebührlich verzögert werden , ist jedem klar, der weiß , daß laut Beruer-Konzession der Aar.Viadukt bei^ Bern erst Ende

1858 erstellt fein muß.

^.

Schließlich m ü s s e n wir noch mit ein p a a r W o r t e n die Anficht des B u n d e s r a t h e s berichtigen, als ob aus formalen Gründen dein D e k r e t des sreiburgifchen G r o ß e n R a t h e s , in Gemäßheit d e s Art. 20 des Eisenbahngleis, die Bundes^ genehmigung nicht e r t h e i l t w e r d e n könne.

Wir beziehen uns hier namentlich auf eine , seit dem Druck der bundesräthlichen ^Botschaft eingegangene, vom 21. 1. M. datirte.

Eingabe des Staatsrathes von Freiburg , in welcher er sich des bestimmtesten gegen die . Behauptung verwahrt , als habe der Große Rath nicht in seinem Dekret vom 30. November abhin im Sinne der Artikel 1 und 20 des Eisenbahngesetzes den Staatsbau beschlossen und beschließen wollen.

Regel ist , und die Praxis^ hat sie destätigt , daß gemeiniglich Gesellfchasten oder Privatunternehmer bei dem betreffenden Kanton um die Konzession zum Bau einer Eisenbahn einkommen, Ausnahme hingegen, daß ein Kanton direkte oder indirekte den Bau einer Eisenbahn unternimmt. - Unser Buudesgesetz se^t bei seinen^ Bestimmungen d^n regelmäßigen Fall voraus und begnügt sich hinsichtlich

1^5 der Ausnahmsfälle, wo Kantone den Bahnbau selbst unternehmen, mit der einfachen Verfügung (im Art. 20) , daß dann die Bestimmungen des Gesetzes analoge Anwendung finden sollen. Es wäre aber eine ganz falfche analoge Anwendung, wenn man annehmen wollte, daß wenn ein Kanton selbst eine Eisenbahn baue, dannzumal dem Bund ein Recht zustehe, das ex sonst nicht hat, das Recht nämlich, ihm die Konzession zu ertheileu.

Beim Staatsbau fällt jede Konzession von selber weg ; denn der Staat könnte sie Niemanden verleihen, als sich selbst, und vom Bunde kann weder ein Kanton noch eine Gesellschaft, noch ein Private (abgesehen pou einer Zwangskonzesfion nach Art. 17) die Verleihung einer Konzession begehren, eben weil der Bund hierin blos zu plaeetiren hat, was vor deu Kantonsbehörden verhandelt worden ist.

Wenn dem Erörterten zufolge den Bunde.sbehörden vom Kanton Freiburg kein Konzessionsbegehren in gewöhnlicher Form, sondern ein großräthliches Dekret eingereicht wurde, so liegt das in der Natur der Sache.

Hauptsache ist, daß dieses Dekret die wesentlichen Bedingungen erfüllt, aus welche bei der Sanktionirung einer Eisenhahnunternehmung durch den Bund abgestellt werden muß. Und das ist nach Ansicht der Majorität der Kommission wirklich der ^Fall. Der Staat selbst gründet nach dem vorliegenden Dekrete das Unternehmen , konstitnirt dasselbe , bestimmt die Art ihrer Ausführung, wobei es nicht darauf ankommt, ob ex sich zu diesem Zweck einer Aktiengesellschaft bediene, weil er es ist, der die Rechte zwischen dem Staate und einer solchen Gesellschaft in den Hauptgrund-

zügen festsetzt. Das Dekret bezeichnet die Bahnlinie (^. 1), sorgt für die Geldmittel (.... 4, 5, 7, 10),

setzt den Termin für den Beginn der Arbeit

fest (^. 22), und xeservirt (^. 25) die Vorschriften des einschlägigen Bun-

desgefetzes u. s. w. Der Erlaß der Gesellschastsstatuten/ so wie der nähern Bestimmungen über die Befuguisse .des Staates gegenüber der Unternehmung und ihrem Betriebe, zu deren Erlassung der Staatsrath laut Art. 17 des Dekrets ermächtigt ist, wird vom Staatsrath iu der oben erwähnten Zuschrift verheißen.

Wir nehmen daher auch in .^formaler Beziehung keinen Anstand , Jhnen zu empfehlen , diesem großräthlichen Dekret die im Schlußartikel desselben ausdrücklich nachgesuchte Bundesgenehmigung sofort zu extheilen.

Wir haben dem Genehmigungsbefchlusse alle Vorbehalte und Bedingungen

beigefügt, welche das Bundesgesetz vom 28. Juli 1852 vorschreibt.

Mit Beziehung auf das Erörterte, und ohne die p o l i t i s c h e Seife der Angelegenheit hier zu berühren, stellt die Majorität Jhrer Kommission

folgende Anträge :

Bnndesblatt. ..^..hx^. VIII. Bd. I.

^

19

1^ Beschlussesautrag der

Majorität der nationalräthlichen Kommission, betreffend die Eisenbahn im Kanton .^retbnrg.

Die B u n d e s v e r s a m m l u n g der schweiz. E i d g e n o s s e n s c h a f t , nach Einsicht des Dekretes des Großen Rathes von Fxeiburg, vom 27. Novem.her 1855, betreffend die Erstellung der Eisenbahn im Kanton Fxeiburg, welche eiueu Bestandtheil der Linie zwischen Bern und Gens bildet, in der Richtung von Thörishaus-Freiburg-Peterlingen-Stäfis-Jfexteu^ des gemeinschaftlichen Begehrens der Zentral^ und Westbahugesellschaft vom 11. Dezember 1855, um Ertheilung einer Zwangskonzession gegen den Kanton Fxeiburg für die Erstellung und den Betrieb einer Eisenbahn auf sreiburgischem Gebiete in der Richtung von Pfauen, Murten und Laupen ; des besondere Begehrens dex Weftbahngefellschaft vom gleichen Tage, um Ertheilung einer nämlichen Konzession gegen den Kantou Fxeibuxg für die Erstellung und den Betrieb einer Eisenbahn auf sreiburgischem Gebiete in der Richtung von Jferten nach Peterlingeu ; der Denkschriften und Erklärungen des Staatsrathes von Freiburg , vom 15. Juui 1855, vom 7. und 30. November, 3. Dezember 1855 und 21. Januar 1856, sowie des Staatsrathes von Waadt vom 29. Juni

1855, und 30. Oktober 1855,

und der übrigen sachbezüglichen Zuschriften dieser Regierungen ; ^ der Botschaft des Bundesrathes vom 7. Jänner 1856; in Anwendung des Gesezes über den Bau und Betrieb von Eisen^hahueu im Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschaft, vom 28. Juli 1852,

b e schl i e ß t : Art. 1. Dem Dekrete des Großen Rathes des Kantons Fxeiburg vom 27. November 1855, . betreffend die Erstellung der Eisenbahn im Kanton Freiburg, in der Richtung vvn Thörishaus-Freiburg-Petexlingen ....^ ^.^ . . .. .. ^. .. ^... u^ch^h^d^u Bedingungen und Vorbehalten .^es Bundes ertheilt.

Erledigung vom Art. 8, Lemma 3 des Bundesgesezes Betrieb von Eisenbahnen wird dem Bundesrathe vor.. regelmäßigen periodischen Personentransport, je nach ^ahn^ und dem finanziellen Einflusse des Unternehmens

157 .auf den Postextrag , eine jährliche Konzessionsgebühr, die den Betrag vo^ Fr. 500 für .jede im Betriebe befindliche Wegstreke von einer Stunde nicht übersteigen soll, zu erheben. Dex Bundesrath wird jedoch vou diesem Rechte so lange keinen Gebrauch machen, als die Bahnunternehmung nicht mehr als 4^ nach erfolgtem Abzuge der auf Abschxeibungsrechnung getragenen oder einem Reservefond einverleibten Summen abwirft.

Axt. 3. Der Bund ist berechtigt, die Eisenbahn, deren Her^ stellung im Dekrete des Großen Rathes von Freiburg, vom 27. November 1855 beschlossen ist, in ihrer Gesammtheit, so. weit sie wirklich erstellt worden ist, sammt dem Material, den Gebäulichkeiten und deu Vorräthen, welche dazu gehören, mit Ablauf des 30., 45., 60., 75., 90. und 99. Jahres, vom 1. Mai 1858 an gerechnet, gegen Entschädigung an sich zu ziehen, falls er jeweilen 5 Jahre zum Voraus deu Rükkauf erklärt hat.

Kann eine Verständigung über die zu leistende Ent^chädigungssumme nicht erzielt werden , so wird die leztexe durch ein Schiedsgericht bestimmt.

Dieses Schiedsgericht wird so zusammengesezt, daß jeder Theil zwei Schiedsrichter erwählt und von deu leztern ein Obmann bezeichnet wird.

Können sich die Schiedsrichter über die Person des Obmanns nicht ver..

einigen , so bildet das Bundesgericht einen Dreiervorschlag , aus welchem zuerst der Kläger und hernach der Beklagte je einen der Vorgeschlagenen zu streichen hat.^ Der Uebrigbleibende ist Obmann des Schiedsgerichtes.

Für die Ausmittlung der zu leistenden Entschädigung gelten solgende Bestimmungen :

a. Jm Falle des Rükkaufes in. 30., 45. und 60. Jahre ist dex^ 25fache Werth des durchschnittlichen Reinertrages derjenigen 1^ Jahre , die dem Zeitpunkte , in welchem der Bund den Rükkauf erklärt, unmittelbar vorangehen; im Falle des Rükkaufes im 75.

Jahre der 22^fache, und im Falle des Rükkaufes im 90. Jahre der 20fache Werth dieses Reinertrages zu bezahlen , immerhin jedoch in der Meinung, daß die Entschädigungssumme in keinem Falle weniger als das ursprüngliche Anlagekapital betragen darf.

Von dem Reinertrage, welcher bei dieser Berechnung zu Grunde zu legen ist, sind übrigens Summen, welche auf Abschreibungsrechnuug getragen oder einem Reservefond einverleibt werden , in Abzug zu bringen.

^ h. Jm Falle des Rükkaufes im 99. Jahre ist die muthmaßliche Summe, ^welche die Exstelluug der Bahn und die Einrichtung derselben zum

Betriebe in diesem Zeitpunkte kosten würde, als Entschädigung zu

.o.

bezahlen.

Die Bahn sammt Zugehör ist jeweilen, zu welchem Zeitpunkte auch der Rükkauf erfolgen mag , in vollkommen befriedigendem Zustande dem Bunde abzutreten. Sollte dieser Verpflichtung kein Genüge

158 gethan werden, so ist ein verhältnißmäßiger Betrag von der Rükkanfsfumme iu Abzug zu bringen.

Streitigkeiten , die hierüber entstehen möchten , oben erwähnte Schiedsgericht auszutragen.

sind durch das

Art. 4. Bis zum 1. Juli 1856 ist der Anfang mit den Erdarbeiteu für die Erstellnug der Bahn zu machen und zugleich genügender Ausweis zu^ leisten , einexseits übex ^ie gehörige Fortfühxung der Bahnunternehmung auf sreiburgischem Gebiet, anderseits über einen gesicherten Anschluß der Fxeibuxgerbahn an einen die Verbindung mit Genf erzielenden Schienenweg, alles in der Meinung, daß widrigenfalls ^mit Ablauf jener Frist die Genehmigung des Bundes für das vorliegende gxoßxäthliche Dekret des Kantons Freiburg erlifcht.

Der Buudessrath ist eingeladen, zu wachen,. daß keine größeren Arbeiten auf dem ^freiburgischen Gebiet begonnen werden, bevor nicht der gefordexte Ausweis über die nöthigen Geldmittel in befriedigender Weise geleistet ist. ^ Art. 5. Alle Vorschriften der Bundesgesetzgebung , nnd insbesondere des Gesetzes über^ den Bau und Betrieb von Eisenbahnen vont 28. Heumonat 1852, folleu genaue Beachtung finden, und es darf denselben durch die^ Bestimmungen des vorliegenden Dekretes in keiner Weise Eintrag geschehen. Namentlich werden dem Bunde alle Rechte vorbe-

halten , welche die Artikel 5 und 9 des zitirteu Gesetzes in Beziehung

auf das Telegraphenwesen , der Art. 8 in Beziehung auf das Postwesen, und der Art. 10 in Beziehung auf den Transport von Militär und Kriegsmaterial ihm einräumen. Auch soll der Art. 3 des Dekrets, betreffend den Ausschluß jeder andern Eisenbahn iu der gleichen Richtuug, den Befuguissen, die der Bundesversammlung nach Art. 17 des angerufenen Bundesgesezes zukommen, nicht vorgreiseu.

Art. 6. Jn die von der Zentral^Westbahngesellschaft gestellten Begehren zu Ertheilung einer Zwangskonzesfion gegen den Kanton Freiburg zum Bau und Betriebe einer Eisenbahn auf sreiburgischem Gebiete in der Richtung von Laufen über Murten nach Peterlingen und Jserten wird zur Zeit nicht eingetreten.

Für den Fall jedoch , daß Freiburg die int Axt. 4 bezeichnete Frist nicht inhält, wird der Bundesrath schon jezt beauftragt, der Bundesversammlung auf die ordentliche Session ini Monat Juli. nächstkünftig die nöthigen Vorlagen zn^ macheu , um die Bahnxichtuug übex Murten zu bewilligen und die dießfalls aufzustellenden Konzessionsbedingungen sestzusezeu.

Art. . 7. Der Bundesrath ist mit der Vollziehung und üblichen Be^anntmachung dieses Beschlusses beauftragt.

1.^

I^ Beschlussesantrag der

nationalräthlichen Kommission, betreffend die Erneuerung der vom ^. August 1853 datirten Bundesgenehmigung sitr die Konzession der Eisenbahn von Morsee nach ....^enf und von Jferten nach Bern.

Die Bundesversammlung der schweiz. Eidgenossenschaft, . nach Einficht der Zuschriften des Staatsrathes des Kantons Waadt an den Bundesrath, vom 26. Juli und vom 2. September 1855, betreffend die Frage: ob die Bundesgenehmigung, d. d 4. August 1853, der Konzession des Kantons Waadt an die Westbahngesellschaft als erloschen zu betrachten sei ; der Erwiderungen des Bundesrathes an den Staatsrath von Waadt, vom 2. .August und 14. September 1855, und der Botschaft desselben vom 7. Januar 1856; der Einsprachen des Staatsrathes von Gens, vom 21., und des ^ Staatsrathes von Freiburg, vom 27. Juli 1855; des Befchlusses der Bundesversammlung vom .... Januar 1856, be- ^ treffend die Eisenbahn im Kanton Freiburg; in Anwendung des Bundesgesezes über den Bau und Betrieb vo^

Eisenbahnen, vom 28. Juli 1852,

beschließt: Art. 1. Der Beschluß der Bundesversammlung vom 4. August 1853, betreffend die Eisenbahn von Morsee nach Genf und von Jferten nach Bern,.

wird , so weit er die Bundesgenehmigung für die Eisenbahn von Morsee nach Genf befchlägt , anmit erneuert. Dagegen wird in die Erneuerung der Konzession für die Linie Jferten-Laupen zur Zeit nicht eingetreten.

Art. 2. Für den Beginn der Erdarbeiten und für Leistung eines genügenden Ausweises über die Mittel zur gehörigeu Fortführung des .Baues auf dex Linie von Morsee-Genf wird eine neue Frist bis zum^ 1. Juli 1856 bestimmt, in der Meinung, daß widrigenfalls mit Ablauf^ dieser Frist die Genehmigung des Bundes für die vorliegende Konzession, so weit sie sich auf die Linie Morsee-Genf bezieht, .erlischt.

Art. 3. Der Bundesrath ist mit der Vollziehung und üblichen Bekanntmachung dieses Beschlusses beauftragt.

160

III.

Die Frage der Genehmigung der Konzession an die Herren Bar^holony und Eon.p. süx die Bahnstrecke von Genf-Versoix betreffend,

bezieht sich die Kommission einfach auf die bezügliche Botschaft und den Antrag des Bundesrathes vom 7. Jenner 1856 (S. 62 bis 65, sowie S. 67 bis 69) und bemerkt einfach , daß eine M..tjorität von 5 Mitgliedern den Art. 2 des bundesräthlichen Beschlußentwurfs gänzlich streichen, eine Minorität von ... Mitgliedern denselben hinwieder beibehalten will. Die Majorität motivirt die Weglassung dieses Artikels wesentlich mit der Bemerkung, daß das erst im Entwurs liegende Ergänzungsgesetz über den Bau und Betrieb von Eisenbahnen in der Eidgenossenschaft auf die in Frage lie^ gende Konzession noch keine Anwendung erleiden soll.

Hochachtungsvoll l Bern, den 28. Januar 1856.

Für die Kommission : Hnngerbiihler, Berichterstatter.

Die M i n d e r h e i t der Kommission (Herr B e n z ) stellte folgende Anträge : A. Jn Bezug auf Freiburg.

1. Die für die Eisenbahnlinie von T h ö r i s h a n s über Murten nach P a r e r n e nachgesuchte Konzession wird nach dem Antrage der Mehrheit des Bundesrathes und unter den in diesem Antrage enthalteneu Bedingungen ertheilt.

2. Der Bundesrath wird ermächtigt, aus den Fall, daß bis zur näch-

sten Sizung der Bundesversammlung die Genehmigung für eine Eisenbahnlinie, sei es von Thörishaus irber Freiburg und Rom ont gegen Lausanne, oder von Thörishaus über Freiburg nach Pa^ e r n e , in der üblichen Weise unter Vorlegung der Bedingungen, unter welchen gebaut werden soll , nachgesucht wird , dieselbe zu ertheilen.

B. Jn Bezug auf die Eisenbahnlinie von Jferten nach Bern.

1. Der Beschluß der Bundesversammlung vom 4. August 1853, betreffend die Eisenbahn von Jferten nach Bern wird erneuert.

2. Für den Beginn der Exdarbeiten und sür Leistung eines genügenden Ausweises über die Mittel zur gehörigen Fortführung des Baues auf der Linie M o r s e e - G e n s und J f e r t e r . - B e r n wird eine neue Frist bis zum 1. Juli 1856 bestimmt, in der Meinung, daß

widrigenfalls mit Ablauf dieser Frist die Genehmigung des Bundes

für die vorliegende Konzession, so weit sie sich auf die Linie Morse eG e n f und J f e r t e n - B e r n bezieht, erlischt.

.Z. Der Bundesrath ist mit der Vollziehung und üblichen Bekanntmachung dieses Beschlusses beauftragt.

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Bericht und Anträge der Majorität der nationalräthlichen Kommission über die Eisenbahnkonflikte in der Westschweiz. (Vom 28. Januar 1856.)

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09.02.1856

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