388 #ST#

Aus den Verhandlungen de... schweiz. Bundesrathes.

(Vom

24. Febrnar 1862.)

Jn Vollziehung des Bundesbeschlußes vom 3. dieses Monats, betresfend die Bedienung und Bespannung de.. 12 gezogenen Vierpfünderbatterien, hat der Bundesrath durch das Loos entschieden, dass von den Kantonen Freiburg, Basel-Landschast, Appenzell A. Rh. , Thurgau und Tesstn, welche bisher 6 A-Kanonen zu liesern hatten, B a s e l - L a n d -

schast, Appeseli A. Rh. und Thurgau ihre Sechspfünderkano..en

in gezogene Vierpfünder-Batterien umzuändern haben.

Die zwolf neuen Batterien werden somit geliefert von den Kantonen Zürich, Bern, Ludern, Solothurn, Basel-Lanschaft, Appenzell A. Rh., St. Gallen, Aargau, Tlmrgau, Wa.adt, Neuenburg und Genf.

Die Regierung von Zürich übermachte den. Bundesrathe mit Zuschrift vom 1.). diess ein zwischen den Ständen Zürich, A a r g a u , Appenzell A. Rh., Thurgau und Glarus über gegenseitige Zulassung evangelisch-reformirter Geistlichen in den Kirchendienst abgeschlossenes und am 1.). laufenden Monats in Kraft getretenes Konkordat.

Der Bundesrath hat desshalb beschlossen. : es sei das erwähnte Konkordat in die eidg. Gesezsammlung anzunehmen und mit d..m 19. Februar 1862 als in Kraft erwachsen zu betrachten.

Der Bundesrath hat dem vom Grossen Rathe des Kantons Reuenburg unterm. 27. Dezember v. J. erlassenen, aus 14.) Artikeln bestehenden neuen Militargesez sür deu genannten Kanton die Genehmigung ertheilt.

Der Bundesrath wählte zum schweizerischen Konsul in V e n e d i g Herrn Eduard R o t h p l e t z von Aaran, Ehes der Grosshandlung gleichen .....amen s in gedachter Stadt.

(Das Konsulat in Venedig war von 185l) bis 185.) uubesezt. Von lezterem Jahre an bis jezt standen die dortigen Schweizer unter Eng-

lands Schnz.)

389 Der schweizerische Konsul in M o n t e v i d e o (Haupstadt des sudamerikanischen Freistaates Urngna.^) übersandte mit Depesche vom 16. Januar abhin einen Wechsel im Strage von Fr. 58. 10 als Liebesgabe von 12 Schweizern in Uruguay für die Brandbeschädigten in Glarus.

Der Bundesrath wählte Hrn. Vinzenz S t a d l e r aus dem Kanton .Luzern, wohnhast in ^verdon, zum Trompeter-Jnstruktor der Scharfschüzen.

(Vom 26. Febrnar 1862.)

Der Bundesrath ernannte zu Mitgliedern einer Expertenkommission, welche, unter dem ^orsiz des Vorstehers des eidg. Departements des Jn-

nern , die Angelegenheit einer eidg. Eichstätte zu begutachten hat , die Herren .

J. R. A. Mousson, Brosessor am eidg. Bol.^tech.nknm in Zürich.

Dr. Heinrich Wild, Vrosessor und eidg. Mass- und Gew.chtsinspektor, in Bern.

Adols Hirsch, Direktor der Sternwarte in Reuenburg.

Gottlieb Ringier, Eichmeister, in Zofingen.

Albert E scher, eidg. Münzdirektor, in Bern.

Gustav Hasler, Ehef der eidg. Telegraphenwerkstatte in Bern.

Diese Kommission hat folgende fragen zu begutachten :

1. Jst eine eidgenossische Eiehftätte nothwendig.^ 2.

3.

Welche Eigenschaften muss das ^okal besinn .^ Welche Stellen werden zur Besorguug der Eichstatte erforderlieh fein ^ 4. Mit welchen Instrumenten ist die Eichstätte zu versehen .^ 5. Wo wäre die Eichstätte a.n besten plaeirt: am Bundessiz, beim eidg. Polytechnikum, verbunden mit der Sternwarte, oder anderswo .^ 6. Jst ein eigenes ^.okal sür die eidg. Eieh statte notl^ig, oder kann dieselbe nicht mit einem schon bestehenden Etablissement , wie z. B.

der eidg. Münzstätte oder der ei^g. Telegraphenwerlstätte verbnnden werden .^

7. ^oll mit der eidg. Eichst^tte ^.gleich eine. Werkstält^ verbunden werden ^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

0

8. Lässt sich der beabsichtigte ^wek nicht durch Verbindung mit einer Brivatwerl^tätte erreichen^

..). Kann bei Verbindung der eidg. Eichstätte mit der eidg. Mün^oder Telegraphenwerl^stälte das daselbst bestehende ....^..mst... und Aufsiehtspersonal zur Besorgung der Werkstätte nicht verwendet werden ^

Veranlagt durch die Heimkehr von Soldaten aus dem ausgelosten L Fremdenregiment in .Algerien, erliess der Bundesrath an.die eidgenossischen Stände das nachstehende Kreissehreiben:

^it. l ,,Die in jüngster Zeit vor sich gegangene Auflosung des L Fremdenregimentes in französischen Diensten hat zur Folge gehabt, dass einzelne der S.hwei^ angehorige Militärs sich an schweig Konsulate gewendet, um von diesen , sei es Reiseschristen . sei es Unterstü^uug zur Heimkehr zu erhalten.

.^Obwol wir glauben annehmen ^u dürfen, dass dem genannten Reamente nicht geradezu besonders viele Schwerer einverleibt gewesen sein mochten, so haben wir es gleichwol für angemessen erachtet, unsere Gesandtschaft in Baris ^u beauftragen, bei der französischen Regierung sieh dahin zu verwenden , dass die im ausgeloste^ Redimente allfällig befiudlich^u Schweizer a^f Kosten von Frankreich an die herwärtige Grande gesehafst, und dass diese Heimsehasfungeu sämmtlieh aus die Route von Basel geleitet werden mochten.

..Unsererseits wurden wir Vorsorge treffen, die Militärs in legerer ^tadt auf Kosten ihrer Heimalhorte in Empfang nehmen und weiter schassen zu lassen, sosern diess wegen gänzlicher Entblossung uothig sein

sollte.

,. Ebenso würde auch in Basel die Feststellung der Heimathorigkeit erfolgen., wobei wir uns ausdrüklich vorbehalten müssten, solche, die bei diesem Ululasse oder später als Riehtschwei^er sich ergäben , ohue weiters nach Frankreich zurük zu schassen. Dieses Verfahren eutspreehe dem Verhältnisse, iu welchem die entlassenen Militärs ^u Frankreich gestanden,

und sei überdiess bereits in d.m Jahren 185.) und 1860 bei .^lulass der

in Reapel und Rom entlassenen ^remdenregimeuter ^ur Zuwendung gekommen.

^Hiernach seien die Schweiz. Konsulate nicht besngt, den heimkehrenden Militärs Bapiere oder Uuterstü^ung zu gewähren.

,,Jndem wir uns vorbehalten , etwaige Kosteu , welche ans diesem neuen Vorgange Jhrem h. Stande aufsallen dürsten, später Jhnen in Rechuuug ...u bringen , benu^en wir diesen ^.lnlass, ^^, getreue, liebe Eid.^ genossen, nebst uns iu^den Schu^ des Allmächtigen zu empfehlen.^

39t ^er Bundesrath ermächtigte sein Vostdepartement zu folgenden Kurs-^ abänderungen : a. aus den 1. April l. J. den Voftknrs zwischen Speicher und Alt-^ städten aufzuheben, dagegen dann h. auf den erwähnten Zeitpunkt einen neuen Bostkurs zwischen T e u f e n und Heiden über Speicher und Trogen zu erstellen.

...^as eidg. Vostdepartement ist vom Bundesrath ermäßigt worden,.

den mit Hrn. Fama, Eigentümer des Bades ..^a^on (Wallis), abge-^ schlossenen Vertrag über Errichtung eines Telegraphenbüreau in besagtem.

Bade zu ratisiziren.

Hr. Johannes Thierstein, von Bow.^l, bisheriger Commis auf dem Hauptpoftbüreau Bern , ist vom Bundesrathe zum Ehef der Briefdistribution aus dem nämlichen Bostbüreau gewählt worden.

(Vom 28. Februar 1862.)

^..er Bundesrath besezte die Stellen auf dem eidg. statistischen Büreau, und wählte deshalb 1) zum Sekretär: Hrn. Dr. Joh. S t ö s s e l , von Bärentsweil, Kts.

Zürich , d. ^. Vrivatdozent, und Lehrer au der Jndustriesehule in Zürich, 2) zum ersten Kalkulator (prov.): Hrn. Johann D uba ch, von Eggi-^ w^l (Bern), bisherigen Auge-

stellten ;

3) zum zweiten Kalkulator: Hrn. Abraham Zigerli, Rotar, von

.Ligerz .^Bern^. bisherigen Angestellten ;

4) zum Kopisten: Hrn. Franz Bendel.^, .Lehrer, von und in ^rei-

burg.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Aus den Verhandlungen des schweiz. Bundesrathes.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1862

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

10

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

01.03.1862

Date Data Seite

388-391

Page Pagina Ref. No

10 003 636

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.