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B o tsch a f t de...

Bundesrathes an die gesezgebenden Räthe der Eidgenossenschaft,.

betretend die Organisation der Gebirgsbatterien un..... deren Umwandlung. in gezogene Batterien.

(Vom 23. Juni 1862.)

Tit..

Die schon seit längerer Zeit im Entwürfe ausgearbeitete Anleitung für die Bedienung der Gebirgshaubizen ist unterm 12. März l. J. vom Bundesrathe genehmigt worden, und es tritt damit die vom Kriegsrathe erlassene Jnstruktion vom ...... September 1847 ausser Krast.

Bei der endlichen Durchberathung des neuen Exerzirreglementes ist von den betretenden Artillerieoffizieren neuerdings die Dringlichkeit einer Reorganisation der Gebirgsbatterien dargethan , und namentlich auf die absolute Notwendigkeit der Vermehrung des Mannschafts- und PferdeBestandes hingewiesen worden. Sie werden darin uuterstüzt durch die Erfahrungen, die im Verlause der lezten Jahre, namentlich aber beim Truppenzusammenzug im Hochgebirge gemacht worden sind, und die ebenfalls die Roth.vendigkeit einer Vermehrung der Mannschafts- und Vserdezahl bei den Gebirgsbatterien dargethan haben.

Diese Umstände bestimmen uns, Jhnen neuerdings die Reorganisation der Gebirgsbatterien vorzuschlagen.

Wen.. wir jezt schon, nachdem Sie in der Sommersession von 18l)0 beschlossen haben, aus unsere damalige Vorlage) nicht einzutreten, wieder aus den Gegenstand zurükkommen, so geschieht es ausser aus dem bereits angedeuteten Gesichtspunkte hoher Dringlichkeit, noch aus dem weitern Grunde, weil 1) seit unserer frühern Vorlage die gemachten Versuche dargethan haben, dass das System gezogener Gesehnze mit grossem Vortheil aus die Gebirgsbatterien übergetragen werden kann und wir daher ohnediess mit einem bezüglichen Antrage an Sie hätten gelangen müssen, und

) Siehe Bundesblatt v. J. 1860 Band ll, Seite 575o.

7l4 2)

weil der gegenwärtig... Vorschlag von demjenigen von.. 25. Juni 18l^0 in einen. wesentlichen funkte, der damals hauptsächlich beanstandet wnrde, abweicht, darin nämlich, dass von dem ^lntrage, Kanon....r^ und Trainmanuschast zu verschmelzen, diesmal abgegangen wird. Wir haben uns diessfalls den Gruudsäzen anbequemt, die ^.ie über ^eu gleichen Gegenstand mit Erlass des Gesezes über die Reorganisation der Raketenbatterien vom 5. Hornung l. J. ^) ausgesprochen haben.

Die Renern..^. , die wir Jhnen daher in nachstehendem Gesezentwurs vorschlagen, beschränken sich aus folgende .

1. Der Mau..sehastsb..sta..d der Gebirgsbatterien wird von 115 Mann aus 128 Mann erhoht.

2. Der Vserdebeftand wird durch Zugabe von 2 Reitpferden von 53 aus 55 erhoht.

3. Die ^wei Vorrathslafsetten sollen in die Linie, statt in die Depots-

park... geliefert und die Z.^l von 4 W..rl^e..gkisten und Vorrathskisten soll verdoppelt werden.

4) Die Gebirgsbatterien sollen gezogene Geschüze erhalten.

M a n n s c h a s t s b e s t a n d . Derselbe wird nach dem Vorschlage verändert, wi.. fol^t .

8 Kanouierg...sreit.. statt 10, ^ Trai^gesreite ,.

4,

2 Sattler 2 schmiede

,, .,

l, l,

55 Trainsoldaten ,, 44, Jm Ganzen eine Vermehrung von 13 Mann.

Das Bedürfniss einer Erhöhung des Mannschastsbestandes haben wir bereits ang...deut...t. ^ur Jnst..ndhaltnn^ des Beschlages reicht ein einziger Husschmie.^ nicht aus, ebenso genügt l Sattler nicht, und es erheischt unbedingt jedes Bferd einen ^ül..rer.

B f e r d b e s t a n d . Die Vern.ehrnng des Vserdebesta..des ist ein ganz unerheblicher unl.. wird dadnrch bedingt, dass ^eldweibel und Courier beritten gemacht werden mufseu , um ihren Dienst im F.:lde gehorig ^u versahen.

Veränderung, bezüglich des Materiellen.

Rach Art. 4l^, 47 und 51 der Militärorganisation besteht das Material der Gebirgsbatterien aus 4 Gebirgshaubizen per Batterie, 1 Ergänznng.^eschüz ,, ,,

40 Mnuitiouskisten und 4 Werk^eugkisten per Batterie, 1 Caisson in die Divisiousparks, 2 Vorrathslassetten in die Depotsparks.

.^) Slehe eidg. .^esezsa^nmlu..^. Band V1l, Seite ^..I..

7l5 Rach dem neuen Vorschlage bliebe das Material das Gleiche, mit dem einigen Unterschiede, dass die Anzahl Werk^.ng- und Vorrathskisten vermehrt würde n..d dass die Vorrathslasf.tten in die Linie , statt in die

Depotsparks geliefert würden, da sie in den Depots, die in der Regel^ weit von den Orten, wo die Gebirgsbatterien zur Verwendung kommen,.

entfernt sein werden, vou keinem Ru^en sind.

R i e h e n der G e b i r ^ s h a u b i ^ e n . Eine in ...larau gezogene Gebirgshaub^e hat gan., befriedigende ^chiessresnltat^ er^e.gt, fowoi hin-

sichtlich der Sicherheit des Tressens als mit B.^ug ans bestreichen der Bahn, welche ans alle Distanzen grosser ist, als b.^i der glatten Gebirgshaubize.

Das Rohr wurde mit dem nämlichen Zng... versehen , wie der

Vierpfünder, so dass Feld- und Gebirgsartillerie das nämliche ^sehoss

verwenden würden. Die weiter anzustellenden Versuche werden ^eia.en,.

ob nicht von einen. noch etwas langern Rohre noch bessere Resultate er^ielt werden tonnen. Jn jedem Falle konnen wir das Ziehen der Ge-^ birgshaubi^en im Grnndsa^e unbedingt e^npsehlen, indeni wir annehmen,.

dass au^ hier, wie beim ^eldgeschiize die nähern Bestimmungen über das.

Zugs.^stem und d..e Munition deu. Bundesrathe überlassen bleiben.

Genehmigen .^ie, Tit., bei diesem Ululasse di... erneuerte Versiehernng.

unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 23. Juni l 862.

Jm Ramen d..s sehweiz. Bundesrathes ,^.

Der Buudespräside..t:

Stämpf.li.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft :.

^^ies^.

^^s.^^ut^nrf betreffend die .Organisation der Gebirgsbatterieu.

D i e B u n d e s v e r s .i m m l ... u ^ der schweizerischen E i d g e n o s s e n s c h a f t , na.h .^..horuug des Berichtes und ^l.^.trages des Bundesrathes,..

.^lrt. l.

besehliesst.

Das Material einer Gebirgsbatterie ist folgendes...

7 l .

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Jn der Linie .

4 gezogene Gebirgsl^ubizen,

2 Vo.rathslasfetten,

40 Munitionskisten und der nothigen, durch Ordonnanz zu bestimmenden Zahl von Werkzeug- und Vorrathskisten.

Jm Divisionspark: t Caisson.

.Art. 2. Der Mannschastsbestand einer Gebirgsbatterie ist: t Hauptmann, l Oberlieutenant, 1 I. Unterlieutenant,

1 ll.

l Arzt, 1 Bserdarzt, 1 Feldweibel,

1 1 5 5 2 8 6 1 2 1 1 2 3 28 55

Courier, Trainwaehtmeister, Kanomerwael.tmeister, Kanonierkorporale, Trainkorporale, Kanoniergefreite, Traingesreite, Frater, Hufschmiede, wovon 1 ^ Gefreiter, Schlosser, Wagner, Sattler, Trompeter, Kanoniere, Trainsoldaten.

Total 128.

Art.

3.

Der ^ferdebestand einer Gebirgsbatterie ist.

a. Ossiziersreitpserde .

Hanptmann .

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Oberlieutenant .

L Unterlieutenant .

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H.

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1

1

^t

,,

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Vserdarzt

.

.

.

1 1 1 l

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b . lInterosfi^er^reitpferde

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. ^ 4

Uebertrag

l0

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Uebertrag l0 ^. Vserde und Saumthier.... zu.^ Trans^t des Materiel.len 4 Haubizen .

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. 4 6 Lasfetten, wovon 2 im Vo..rath .

6

4 0 Munitionskisten . . . . 2 0 W^eugkiste, Feldapotheke, Offi^ers^p..k, Fourage und Ueberzählige

.

.15 -^

^

Total der Bferde und Saumthiere 55 A r t . 4. Die auf die Organisation und den Bestand der GebirgsBatterien bezüglichen Bestimmungen des Gesezes über die MilitärorganiRation vom 8. Mai l 850 und des Gesezes über die Beiträge an Mann-

^chast, Bserden und Materiellem vom 27. August 185t sind, fo weit ste

.^nit gegenwärtigem Geseze im Widerspruche stehen , aufgehoben.

Der Bundesrath ist mit der Voll^ehung dieses Gesezes beauftragt.

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n d e .

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Jahrg.

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B .

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Il^

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Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrathes an die gesezgebenden Räthe der Eidgenossenschaft, betreffend die Organisation der Gebirgsbatterien und deren Umwandlung in gezogene Batterien.

(Vom 23. Juni 1862.)

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Jahr

1862

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

31

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

08.07.1862

Date Data Seite

713-717

Page Pagina Ref. No

10 003 763

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