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des

Bundesrathes an die gesezgebenden Räthe der Eidgenossenschaft, betreffend Einführung einer neuen Aufrüstung der Pferde des Bundesheeres.

(Vom

1. Dezember 1 862.)

Tit..

Die Grundbestimmungen für die gegenwartig beim Vundesheere eingeführte Ausrüstung der Bferde find in den. Vundesgeseze über die Bekleidung , Bewaffnung und Ausrüstung des Bundesheeres vom 27.

Angnst l 851 (Offiz. Sammlung ll, 42l) enthalten. Die Artikel 55 und 5ii sezen nämlich sur die Pferdeausrüstung bei der Kavallerie und der Artillerie Folgendes fest.

Art.

55.

Für die Kavallerie :

,,Ungariseher Dattel mit ledernem nnd gefüttertem Sattelkissen "unter den. Gestell, mit Hufeisen-, Nägel- und Buztaschen und einem ,,Vistolenriemen versehen. Unter dem Sattel eine wollene Deke.

.,Zwei Pistolenholstern von schwarzem Leder.

,,Zaum, Trense, Halfter, Gurt und übriges Riemenzeug von schwar,,zeni .Ledex; Garnitur gelb, Schnallen und Steigbügel sehwarz; Gebisse ,,und verzinnt.

,,Satleldeke von schwarzem Sehafpelz mit Einfassung von karmoisi..,,rothen. Tuch und ledernem Besaz."

556 Art. 56 für die Artillerie : ,,Reit^eng wie bei der Kavallerie, jedoch Satteldeke von dunkelblauem ,,T...h mit scharlachroter Einfassung, Vorstoss und Granate . Siz von ..s.hwar^em Schaspe..^ Diese ^xnndsazlichen .Bestimmungen fanden im Reglement.. über die Bekleidnng , Bewaffnung und Aufrüstung des Bundesheeres von. 27.

August 1.^52 ihre nähere Ausführung.

Diese geglichen und reglementarischen Bestimmungen , nach denen der ungarische Sattel bei unserer Cavallerie und Artillerie eingeführt ist, sino schon seit einer Reihe von Jahren, al... für unsere Mili^.erh.iltniss..

unpassend, vielfach angegriffen worden, und es gehen diesen Ansichten die .Erfahrungen unterstand zur ^eite, die namentlich in den Kavallerien schulen gemacht werden.

Der ungaris..he ...^oksatlel mag in ^andern passen, die ihr Remontenwesen so organisirt haben, dass jedem Remontepferd a..s einer gros.en Auswahl von Sattelböken der ihn. gerade passende ausgesucht werden kann; für unsere Verhältnisse dagegen ist er schon,

weil diese sorgfältige Auswahl nicht stattfinden kann, nicht praktisch.

Er ist diess aber auch nicht, w^.l er den Reiter zu weit vom .^serde .mtfern t hält und ihn. dadurch. eine richtige Anwendung der Schenkel und eine richtige Führung unmöglich ma..ht. Der ungarische ^oksattel , an sich schon schwer, vermehrt gerade dadurch des Reiters Gewicht, dass dieser dem ^serderüken nicht möglichst nahe gebracht wird und so ein Wakeln des Sattels verursacht. ^udem veranlagt es den Reiter, namentlich al.er den ungeübten M.li^soldate.., stch. beim Reiten gehen zu lassen, und dadurch hauptsächlich entstehen die unverhältnissmasst^ vielen D r ü t e , die wir bei unsern ^avallerie-Uebun^eu zu beklagen haben, und die im Felde die Kavallerie in kürzester Zeit kampfunfähig n.aehen müssten und in ^rledenszeiten enorme ^tbsehäzungsvergutungen veranlassen.

Die Bemühungen, diesen Uebelständen entgegen zu treten, waren lange umsonst; so verschiedenartige Modifikationen man auch vorschlagen mochte, immer zeigten si.h die gleichen fatalen Erscheii.nngen.

Unter diesen Vernmständungen ri..htete der Oberst der Cavallerie sein Angenn.erk ans ein neues ...^..ttelsvstem , das von dem dänischen Major v o n ^ a r t h in einer im Jahre 1858 herausgekommenen Broschüre beschrieben wnrde. ..^ei näl^rer Prüfung dieses .^^stems und eines von Herrn Major v. .......arth bereitwilligst gesandten Modelles ergab steh schon damals, dass dieser Sattel, weil er in der Konstruktion seiner festen Unterlage, des eigentlichen Bokes, den ....... a u und die Taille aller verichiedenen Bferde so weit berüksi^htige , dass man nur eine Grosse an^..fertigen brauche. die mit Hülfe einiger, auf die Stege befestigter Tuchstreifen für alle ^ferde angepasst werden tonne, unzweifelhaft für unsere Verl...lt..isse grosse Vortheile biete.

Jm Februar l 860 wurden dann vom eidg. Militärdepartemeut ein vollständiger Dattel und serner 9 Voke bestellt, mit welchen dann in

557 den .Schulen des gleichen Jahres die ersten Versuche stattfanden. Da...

Urtheil über das neue System war ein durchweg günstiges. Um jedoch noch gründlichere Proben vorzunehmen, wurde im Oktober 1.^0 unter der Leitung des Obersten der Kavallerie ein Detaschement Artillerie und Kavallerie aus verschiedenen Kartonen mit alten und neuen Sätteln jezig..r Ordonnanz, mit dänischen Satteln und einigen andern Modellen versehen, während 12 Tagen in strengen Märschen von A a r a u über R h e i n f e l d e n , O e n s i n g e n , Aarberg, Baderne, L a u s a n n e , Rom o n t und R e u e n e k nach Thun beordert. Es wurde dadurch wiederholt

die Vorzüglichkeit des dänischen Systems konstatirt ; doch blieben noch

einige ^eifel übrig, ob sich dasselbe a..ch bei grosser Hize bewähre, und es schien die Hinterpakn..g noch zu wünschen übrig zu lassen. Um die Ersahrungen, welche mit den. Barth'schen Sattel in Dänemark gemacht wurden, gleichzeitig ab...r auch, um noch andere Sättel, mit welchen bei fremden ^lrmeen Versuche augestellt wurden, zu prüfen, sandte das Militärdepartement im Frühjahr 186l einige Offiziere nach H a n n o v e r , D ä n e m a r k und V r e n s s e n ab, und um Erfahrungen über den Gebrauch der Sättel bei grosser Hi^e zu sammeln, fanden weitere Versuche auf dem Marsche der Guid....^omp^.g..ie von Genf nach Luzern, im Truppenzufammenzuge im Hochgebirge und im Kavallerie-Wiederholungskurs in R e u n t i r c h statt. Die Resultate der Mission nach Dänemark, wie die weitern Versuche, bestätigten das früher gewonnene günstige Urtheil für das neue Sattelsr^stem, wenn steh auch bei den betreffenden Offizieren die Ansicht geltend machte, dass ..n manchen Details, namentlich aber in ^er Vakung, zwekentspreehendere Aenderungen anzubringen seien.

Gegen Ende des Jahres 1861 sezte dann das eidg. Militärdepartement znr Prüfung des sämmtlichen gewonnenen Materials und zur Aus.........eitung von definitiven Vorschlägen eine Kommission nieder, bestehend aus dem eidg. Jnspel.tor der Artillerie, Oberst H e r z o g , dem Obersten der Kavallerie, Oberst O t t , dem Oberinstruktor der Kavallerie, Oberst v o n Linden und dem Stabspserdarzt Riehen er. Diese Kommission berietl., unter dem Vorsize des Vorstehers des eidg. Militärdepartements und sprach sich im Grundsaze fur das dänische ^stem aus, dagegen kam sie noch zu keinen endgültigen Einträgen, berieth aber das ^ferde.^uipement bis in die Details und besehloss dann, die vorhandenen zehn Sattel nach Massgabe dieser Beratungen herriehten und sodauu weitere Versuche mit denselben vornehmen zu lassen, damit dann definitive Vorschläge nicht nur über das ....^attels^stem selbst, sondern über alle ^leeessorien zum Sattel, beziehungsweise über das ganze Bserde^nipement, gemacht werden konnten.

Der Sommer des Jahres 1862 wurde dann benuzt, um in den Kavallerieschulen, namentlich aber anch in den Artilleriesehulen , die weitern endgültigen Versuche ^u n.aehen uud die verschiedenen Details noch näher zu studiren. Es dars hier namentlich hervorgehoben werden, dass Herr Oberstlientenani. Fornaro sich mit der Frage der Zänmnng

558 beschäftigte und diejenigen Modifikationen zur Bakung vorschlug, welche nachher ..ie Annahme des Barth^s..hen Systems ermöglichten.

Unterm 21. Oktober 1862 trat dann die bereits oben genannte .kommission , unter dem Vors^e des gegenwärtigen Ehess des Militärdepartements und unter Zn^.g von Hrn. Oberstlieutenant F or n aro, neuerdings zusammen.

Sie erklärte die Sattelsrage für spruchreif, und sprach sich einstig.

mig für Einführung des Barth'scheu Boksattels mit Uebe.^ug und Satteldeke bei Artillerie und Kavallerie aus. Ebenso eimnütl.^, wie bezüglich des Satt..ls..stems, sprach sieh die Kommission über die Aeeessorien zum Sattel ans, über welche wir unten noch einige nähere Ausschlüsse ertheilen werden.

Jndem wir Jhnen diesen kurzen Ueberblik über den Gang der Ver^ suche vor Angen führen, gereicht es nns zur hohen Befriedigung, dass dieselben, während sonst bei solchen Versuchen das nahe liegende Gute gerne ob dem Hange nach no.h etwas Besseren erst nach langem Kampfe zur Anerkennung kommt. so schnell ihren Abschluß gefunden. W.r nehmen daher auch keinen Anstand, Jhnen die Anträge der Kommission, wie wir sie in nachstehendem Gesezvorschla^e näher ^ormulirt haben, Jhrer A..^ nahme zu empfehlen, uud beschränken uns daranf, zur Erläuterung des besagten Entwurfes und zur Erklärung d...s Modelles, das diese Botschaft begleitet, noch einige nähere Erläuterungen zn geben, indem wir uns im Uebrigen aus die Protokolle und die Berichte der Sattelkommission be^ ziehen.

Das Sattelfestem selbst betreffend, haben wir nach den. im Eingang Erwähnten kaum nothwendig, dessen Vorzüge g..genüb..r dem bisherigen noch mehr hervorzuheben.

Die ^tege sichern dnrch ihre mit dem ^ferderül^eu parallel gehende

Lage die grosst mogliche Ruheslache. Die ..^tegpolfter sind auf ein Mini^

mu^u beschränkt, da gerade das Volster des bisherigen Sattels so häufig Drüke veraulasste, und lassen Gelegenheit, durch Vermehrung der Einlagen in Keilform jeden Bok für jedes ^.ferd anzupassen , ohne l^iednrch den Reiter so weit vom ^serderüken zu entfernen, wie diess a^f so unnatürliehe Weise beim Ordounan^sattel der Fall ist. Den ^iz betreffend, so wird, um den begründeten plagen über allzngro^e Härte desselben beim ursprünglichen Modell ^u begegnen, eine leieht^ Polsterung zwischen Grunde siz und Ueber^.g angebracht, welche ungleich den ^n rasehen Ueberga..^ von der untern Kante der ..^tege zur Rippen^volbnng de^ Pferdes an^-

gleicht.

Die Schabrake ist beiu. neuen ^^stem sür die Mannsehast durchaus unuothig, und es genügt ^ie ^atteldeke, die nnter den Dattel gelegt wird.

Auch bei den Offizieren fällt die ..^chabrake weg.

Eine wuchtige Renerung betrifft die Hint^rpakuug des Pferdes. Der gegenwärtige Mantelsak, der sehr oft das Bferd an seinen empfindlichsten

55.^ Theilen verlebte, indem er den Rükenwirbeln und Rieren zu nahe kam, soll durch die Saeoches erseht werden, die in Frankreich durch langjährig^ Broben hindurch sich bewahrt haben, sür Unterbringung der Ausrüstung..^ Gegenstände mehr Ranm bieten, bequem sind und zugleich eine niederere Hinterpaknng ermöglichen. Die Saeoehes sind zwei an einem Mittel^ stüke angebrachte Säke, welche an den Hinterzwiesel (Sattekkran^) angestreift zu beiden Seiten des Bserdes herabhängen, wobei jeder Druk auf dem Rüken vermieden wird.

Da der Mantelsak , wie bei den Fnsstruppen der Tornister , zu der kleinen Ausrüstung des Mannes gehört, so erleidet durch Einführung der Saeoehes der betreffende Abschnitt des Gesezes ^ vom 27. August 185l

(Art. 36, ^isser 2) eine Abänderung.

Bei dem neuen ^aknngss^stem wird die Stalldeke hinten ausgeschnallt, statt sie unter den Sattel zu legen. dadurch wird das Deken des Bferdes im Bivouae oder beim Halt ermöglicht, ohne desshalb absatteln zu müssen, während die Deke uuter den. Sattel Drüke verursachte und den Reiter weit von. Bserde entfernte.

Der Vorschlag von nur einer Bistolenhalfter hat seinen Grund darin, dass, wie allgemein anerkannt wird, eine Schusswafse für unsere Kavallerie hinlänglich genügt, indem die Schusswaffen bei der Reiterei und namentlich bei einer wenig geübten Miliz von sehr untergeordnetem ..^elange sind. Andererseits wird durch das Wegsallen der einen fistole..halfter und damit auch der einen fistole die Baknng des ^serdes wesentlieh erleichtert. Dafür werden als ^orderpaknng Vaktasehen augebraeht, welche Raun. für diejenigen Effekten geben, die nicht in den ...^aeoches verpakt werden.

Die ^chnsswasse ist ..m bisherigen Geseze nicht näher bezeichnet, und es konnen darüber auch keine nähern Bestimmungeu getrossen werden, bis die Frage des Kalibers für die Handfenerwassen ihre Erledigung ge.^ funden hat.

^ür Zanm und übriges Riemenwerk, wie überhaupt sür die ganze ..^ferde.^nipirnng (^ uud Taschen i..I.egrifsen) , wird brannes Lederwerk vorgesehlagen, nachdem dieses sich durch ^ie Erfahrung nicht nur in andern Staaten, sondern auch bei uuserm .Dattel bewährt hat.

Es wird durch Einführung des brauneu Lederzenges zugleich die schnelle Abnuzung der Kleider ^urch Besehmuzen vermieden.

Für sämmtliehe berittene Offiziere schlagen wir die Beibehaltung des englischen Sattels vor, da die Einführung eines besondern Osfizierssattels kein Bedürfniss ist und die ^aeoehes sehr leieht au demselben angebracht werden können.

Die bisherige Ersahrung hat gezeigt, dass ein Grund zu den vielen Klagen über den ..^rdonnanzsattel nicht nur in dem fnr uns unpassenden System, sondern sehr oft auch in der fehlerhaften Konstruktion

der ..^attelboke lag. Eine solche fehlerhafte Konstruktion des wichtigsten

Bestandteiles des Sattels hätte unzweifelhaft aueh beim neuen System

560 seine üblen Folgen, daher der Vorschlag int Art. 6 des nenen Gese^ entwurses nicht nur die Sattelboke vor ihrer Einkleidung einer sorgsan.en ...^..trole durch den B.^.d ^u unterwarfen , sondern die Bestellung der Sattelboke geradezu von Bundes wegen besorgen zu lassen. Die wichtige Arbeit soll dadurch Fabrikanten zugewendet werden , die eine durchans untadelhaste und gleichmäßige Waare liesern. Dass die Fabri..

kation des B artl.^sche^. Sattels anch bei uns sich leicht ausführen lässt, haben die Modelle bewiesen, die in der Schweiz angefertigt und zn den Versuchen benuzt wurden. l^rl..ebli..he Mehrkosten kennen dadurch den Kantonen sicherlich nicht erwachsen.

A u eh für den Stoff der Unterdeke, weiche nicht nur dem Sattel, sondern auch der Bakung ^ur Unterlage dienen muss , ist eine bessere Ans^.

wahl zu treten , als diess gemeindlich geschieht. dieser .^toff kann aber uur dann in g..t.^r Qualität und zugleich verhaltnissmässig billig und von durchweg gleicher Farbe erstellt werden, wenn der Gesammtbedarf aus einer Quelle bezogen wird.

Raeh dem bereits in seinen Details ausgearbeiteten Reamente, das von der ^attelkommission den. eidg. Miiitärdepartemente vorgelegt wurde, erleiden auch die kleinen Au.^üstungsgegenstände im Sinne der ...^rle.chterung des Bserdes einige Modifikation...^.. ^a die nähere Bestimmung darüber Sache des Reglementes und nicht des gesezes ist, so beschränken wir uus darauf, die Sach^ hier angedeutet zn haben.

Ueberhaupt seheint es uns angemessen, im geseze nur die ^rundsäze und uicht detaillirte Bestiununngeu niederzulegen, wie d.ess zum Tl,...il im (Geseze von 185l geschehen ist; desshalb haben wir im neuen .^.^esvorschlage die Bestinunungen über die Farbe der ..^...tteldeke , Garnitur u n l..

^ekel der ^istolenholster, Farbe der ^teig^ügel und Schnallen, Beschreibung der Verzierungen u. s. w. nicht .nehr aus^nonuneu.

Roch erlauben wir uus, einige nähere Angaben über die Gewichtsund Koste..verh.iltnisse des neuen .^uipements gegenüber dem bisherigen beizufügen :

Bisher.

^ ^^h.

Zaum m i t Gebiss, Trense u n d .^alster

.

5

Sattel mit allem Lederwert, Vaktaseheu , Mantel, Mantelsak, ^tieselsak, Stalldeke, ...^ehabrake , ^n^eng, leisen, Jnhalt des Mantelsakes , ^ouragestrik , Uebergurt, ^asersa^ oder ^aeoches .

59

^4 58

zünftig.

8

8 23

^ ^^h.

3

55

l6

58

23

Die neue l.^uipirung ist somit um nach Abrechnung der zweiten Vistole

.^5 ,, 2

17 .^oth leiehter und 30 ,, (Gewicht ohne

alle Zngehor) um

^

^ 5 Loth.

. . . . . .

8

7

561 Die neue Ausrüstn..g wird ans etwa Fr. 7.

kommen, wovon die zweite fistole mit Fr. 30. 50 ist, so dass nach den. gegenwärtigen Vorschlag auf jeden Rekruten und seines Bserdes eine Ersp^.rniss macht werden wird.

39 hoher zu stehen in Abzug zu bringen .^ie Ausrüstung eines von Fr. 23. 1 t ge-

Was nnn die weitere Ausführung des Gesezes anbetrifft, so gedenken wir, nach dem Vorgange bezüglich des abgeänderten ..^ekle.dungsregiementes an die Stelle der bezüglichen .^.schnitte des Reglementes vom 27. August 1852 ein neues, bereits im Entwurfe vorhandenes Reglement, betreffend die Bserde.nnpirung, zu erlassen und dann, wenn auch no^ über ..ue zukünftige Bewaffnung der Armee entschieden sein wird , ein neues , die gesammten Vorschriften über ^ekleidun^ , Bewaffnung und Ausrüstung des Heeres umfassendes Reglement auszuarbeiten.

Die ^serde^uipirun^ im Besonder^ betreffend, so beabsichtigt der Bundesrath, jedem Kantone, wie bisher üblich, ein ganzes Bserde^nipement als Modell zuzustellen, damit diejenigen Theile, ^eren .^luschass..ng die Eidgenossenschaft nieht selbst besorgt, diesen Mobellen gemäss ausgeführt werden können.

Jndem wir Jhnen den nachstehenden ...^esezentwurf nochmals zur Genehmignng empfehlen, benuzen wir den ...lnlass, Sie, Tit., unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

Vern, den l.

.Dezember 1862.

Jm Ramen des schweig. Bundesrathes, Der B u n d e s p r ä s i d e n t :

Stampai.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft : ^te^.

562 ^esezentwurs betreffend Einführung einer neuen Au.^rüstun^ der ^serde d.^ ^.......e.^eer^.

Die B u n d e s v e r s a m m l u n g d e r schw e i z e r i sche n E i d g e n o s s e n scha f t ,

nach Einsicht

1862,

einer Botschaft des Bundesrathes vom 1. Dezember

in theilweiser .Abänderung de^ Bundesgesezes über Bekleidung, Bewaffnung und Ausrüstung des Bundesheeres vom 27. Augstmonat 1851

(H. 421),

b e schl i esst : kleine A^rnstlnlg.

Art. 1.

(Abänderung von .^lrt. 36, ^isser 2 und Art. 50, zweites Alinea.)

Jeder Mann, von. F^.ldweibel abwärts, Vserd versehe. sein

soll bei den Truppen zu

.^. mit zwei ^aktasehen, ^aco...h.^ von braunem Leder, b. mit den durch das Spezialreglement vorgeschr.ebeueu Gegenständen der kleinen Ausrüstung.

Ebenso sollen sämmtliche berittene Ossifere mit je zwei Baktaschen von braunem Leder versehen sein.

^ema^nun^ .^er Berittenen nl.d Ansriiftu^ ^er .^fer...e.

Art. 2.

(Abänderung der Artikel 40 und 55.)

Die berittenen Unteroffiziere und Trompeter, so wie die berittene Mannschaft bei der Kavallerie und .Artillerie, erhalten als ^ehusswaffe eine Biftole nach Ordonnanz.

Die Ausrüstung der Bferde ist : Für die Kavallerie : Ein Sattel mit hol^rnen, unter sich durch Eisen verbundenen Stegen und ledernem ^iz. Unter dem Dattel eine wollene ^atteldeke.

Vorderpakuug : Eiue Vistolenholster uud zwei ^u^taschen.

^aum und übriges Riemenwerk von braunem Leder.

563

Art. 3.

(Abänderung des Art. 56.)

Für die Artillerie: Bserdeausrüstm.g wie die Cavallerie.

Art. 4.

(Abänderung der Artikel 57, 58, 59 und 60).)

Für die Ostiere der Kavallerie, der Artillerie, des eidg. Stabes und die berittenen Offiziere der Jnfanterie : Englischer Sattel, unter demselben eine Satteldeke, zwei Bistolenholster^, Zaum und übriges Riemen.verk von braunem Leder.

Art. 5.

Die in diesem Geseze vorgeschriebenen Aenderungen beziehen sieh nur auf nene Anschaffungen.

Die bisherigen Gegenstände der Bferdeausrüst.mg sind zulässig, so lange sie noch brauchbar sind.

Art. 6.

Die Anschaffung und Kontrolirung der Sattelboke geschieht durch die Eidgenossensehast. Die Kantone haben ihren Bedarf aus den eidgnossischen Magazinen zu beziehen , aus welchen ihnen die Sattelboke mit Grundsiz kontrolirt nnd zum kostenden preise verabfolgt werden.

Jn gleieher Weise legt die Eidgenossenschast ein Magazin an, aus welchem die Kantone das für die ^atteldeke ersorderliehe ....^ch zu beziehen haben. Dasselbe wird zum kostenden preise verabfolgt.

Art. 7.

Der Bundesrath wird die für die Durchführung dieses Gesezes erforderlichen nähern Vorschriften erlassen.

Das Bundesgesez über Bekleidung, Bewass..ung und Ausrüstung des Bundesheeres vom 27. August 1851 bleibt in soweit in Kraft, als es durch vorstehende Bestimmungen und das Gesez vom 2l. Ehristmonat

1860 (Vll. 1) nicht abgeändert ist.

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Botschaft des Bundesrathes an die gesezgebenden Räthe der Eidgenossenschaft, betreffend Einführung einer neuen Aufrüstung der Pferde des Bundesheeres. (Vom 1. Dezember 1862.)

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Jahr

1862

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3

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57

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

13.12.1862

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555-563

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