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5

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7

Bundesblatt 82. Jahrgang.

Bern, den 5. November 1930.

Band II.

Erscheint wöchentlich. Preis 30 Franken im Jahr, 10 Franken im Halbjahr, zuzüglich Nachnahme- and Postbestellungsgebühr Einrückungsgebühr ; 60 Rappen die Petitzeile oder deren Baum. -- Inserate franko an Stämpfli A de. In Bern,

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2624

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Yoranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1931.

(Vom 3l. Oktober 1930.)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Der Verwaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen hat mit Bericht vom 10. Oktober 1930 zur Weiterbehandlung vorgelegt: 1. den Bauvoranschlag von Fr. 88,949,300, wovon Fr. 78,501,800 zu Lasten der Baurechnung und Fr. 10,447,500 zu Lasten der Betriebsrechnung fallen; 2. den Betriebsvoranschlag, abschliessend mit Fr. 406,691,000 Einnahmen und mit Fr. 289,664,100 Ausgaben ; 3. den Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 149,076,000 Einnahmen und mit Fr. 148,539,000 Ausgaben, und 4. den Voranschlag für den Kapitalbedarf im Jahre 1931 im Betrage von Fr. 298,000,000.

Wir beehren uns, Ihnen diese Voranschläge mit folgendem Bericht und Antrag zur Beschlussfassung vorzulegen.

I. Bauvoranschlag Die für das Jahr 1931 in Aussicht genommenen Bauaufwendungen von Fr. 88,949,300 bleiben nur um zirka 5 Millionen Franken hinter denjenigen des Budgets für 1930 zurück, die sich nach dem ordentlichen Voranschlag und dem Nachtrag zusammen auf Fr. 93,921,000 bezifferten.

Für die Fortführung der Elektrifikation auf den noch zu vollendenden und den neu zu beginnenden Strecken sind 13,9 Millionen und für die Beschaffung von Rollmaterial 39 Millionen Franken vorgesehen. Eine starke Belastung, 6,» Millionen Franken, bringen auch die Ausgaben für den Ausbau der Hauptlinien auf Doppelspur sowie die verschiedenen Bahnhoferweiterungen und Umbauten mit rund 11 Millionen Franken.

Bundesblatt

82. Jahrg. Bd. II.

40

518

Zur Vergleichung geben wir eine Übersicht der Bauausgaben.

Rechnung 1929

Fr.

Voranschlag 1930 inkl Nachtrag

Voranschlag 1931

Fr.

Fr.

--

--

A. Bau neuer Linien.

Genfer Verbindungsbahn .

-- 7,285

B. Ausbau der im Betriebe stehenden Linien, 1. Elektrifikation (ohne Abzug Fon IO Mili. Franken Bundesbeitrag für 1929) .

3,719,437

10,474,000

13,897,000

19,082 7,432,283 10,030,241 7,675,763

19,000 13,063,200 13,835,500 13,270,500

23,000 11,185,700 10,505,900 10,576,300

3. Rollmaterial, inbegriffen elektrische Lokomotiven und Motorwagen . . . 16,118,017

40,196,000

38,990,000

1,389,435

1,952,000

1,130,400

. . .

713,208

980,800

2,047,000

Zusammen Bahnbauten

47,090,181

93,791,000

88,355,300

212,654

130,000

594,000

Gesamtsumme der Ausgaben . 47,302,835

93,921,000

88,949,300

2. Übrige Bauten.

Generaldirektion Kreis I Kreis II Kreis m

. .

.

4. Mobiliar und Gerätschaften 5. Hilfsbetriebe.

Generaldirektion

C. Nebengeschäfte

Hauptsächlichste Bauten und Materialanschaffungen im Jahre 1931.

Die folgende Zusammenstellung zeigt die bedeutenderen Bauten und Anschaffungen, die einzeln eine Gesamtausgabe von über einer Million Franken erfordern.

519 Voranschlagsund Zusatzbeträge

Voraussichtliche Ausgaben bis Ende 1930

AusgabenVoranschlag für 1931

Fr.

Fr.

Fr.

A. Bau neuer Linien.

B. Ausbau der Betriebslinien.

1. Elektrifikation.

(Generaldirektion und Kreise) Strecken : Neuenburg - Locle - Col - des Roches Basel-Delsber . . . .

Delsberg-Delle . . . .

Zürich-Äffoltern-Zug Wallisellen-Rapperswil und Uznach-Ziegelbrücke.

2. Rollmaterial (Generaldirektion).

Elektrische Lokomotiven, Traktoren u. Motorwagen Personenwagen . . . .

Gepack und Guterwagen .

Umbau von Rollmaterial .

Ausrüstung v. Güterwagen mit der Güterzugsbremse

5,520,000 5,595,000 5,334,000 2,610,000

1,850,000 2,070,000

3,160,000

2,939,000 3,092,000 2,448,000 655,000 1,399,000

52,078,000 19,559,000 7,228,000 3,211,000

14,860,000 3,780,000 1,502,000 400,000

19,039,000 9,972,000 4,086,000 1,853,000

15,000,000

3,150,000

3,000,000

15,750,000 3,220,000 4,400,000 2,500,000

9,300,000 1,255,000 550,000 100,000

1,800,000 800,000 500,000 100,000

8,221,000

3,721,000

700,000

3,200,000

3,190,000

10,000

3. übrige Ergänzungs- und Neubauten.

Kreis I.

Bahnhof Genf, Erweiterung II. Geleise Riddes-Sitten .

II. Geleise Ependes-Yverdon II,Geleise Auvernier-Boudry Bahnhof Neuenburg, Umbau und Erweiterung .

Neuenburg-Chaux-de-Fonds, Auskleidung und Verbesserung von Tunneln .

520 Voranschlagsund Zusatzbetrage Fr.

II. Geleise CourrendlinChoindez Bahnhof Freiburg, Umbau und Erweiterung .

II. Gel. Schmitten-Flamatt Bahnhof Bern, Verlegung des Stückgüterbahnhofes II. Geleise Zollikofen-Münchenbuchse . . . .

II. Geleise Roches-Choindez

Voraussichtliche Ausgaben bis Ende 1930 Fr.

AusgabenVoranschlag für 1931 Fr.

1,410,000

1,110,000

300,000

3,490,000 1,340,000

3,440,000 940,000

50,000 400,000

10,100,000

800,000

1,900,000

1,100,000 2,000,000

100,000

100,000 100,000

35,237,000 3,849,000

19,152,000 500,000

2,000,000 300,000

1,786,000

315,000

250,000

4,500,000

10,000

20,000

3,490,000 2,785,000 2,094,000

515,000 1,500,000 394,000

250,000 500,000 400,000

2,898,000

300,000

300,000

11,670,000

900,000

1,250,000

1,980,000

600,000

500,000

18,000,000

17,200,000

600,000

1,325,000

--

20,000

--

Kreis II.

Bahnhof Basel, neuer Rangierbahnhof . . . .

II. Gel. Solothurn-Lengnau Station Olten-Hammer Erweiterung Bahnhof Langenthal, Erweiteru Bahnhof Burgdorf, Erweiterung II.Geleise Lenzburg-Wohle II. Geleise Baar-Zug .

Castione-Bellinzona, Linienverlegung beim Calanchiniba II. Geleise AI Sasso-RiveraBironico Bahnhof Lugano, Erweiterung Bahnhof Chiasso, Erweiterung und Umbau Bahnhof Ölten, Geleisserweiterung

021 Voranschlagsund Zusatzbetrage Fr.

Voraussichtliche Ausgaben bis Ende 1930 Fr.

AusgabenVoranschlag für 1931 Fr.

2,972,000

200,000

250,000

10,964,000

7,964,000

1,800,000

5,380,000

200,000

300,000

Kreis III.

Bahnhof Brugg, Stellwerkanlage Bahnhof Zürich : Neue Perrongeleis u. Erweiterung der Geleiseanlagen . .

Umbau des Aufnahmegebäudes . . . , , Elektrische Stellwerkanlage Station Borgen, Erweiterung und Umbau Bahnhof Wädenawil, Erweiterung II. Geleise Richterswil-Pfäffikon II. Geleise Flums-Sargans .

Bahnhof Buchs, Erweiterung Bahnhof Chur, Umbau und Erweiterung . . . .

II. Geleise Uzwil-Flawil II, Gel. Rorschach-Goldach Weesen-Mühlehorn, Umgehungstunne MUhlehornMühlethal Bahnhof Schaffhausen, Erweiterung (Anteil S.B.B.)

2,000,000

200,000

4,135,000

20,000

2,860,000

700,000

500,000

4,638,000 2,705,000 5,287,000

1,538,000 205,000 300,000

900,000 200,000 150,000

4,963,500 2,440,000 4,860,000

4,563,500 800,000 100,000

200,000 600,000 10,000 100,000

2,250,000 3,822,000

--

100,000

II. Betriebsvoranschlag

Betriebseinnahmen Die für 1931 veranschlagtenEinnahmnmen verteilen sich in nachfolgender Weise auf die einzelnen Verkehrsarten ; dabei sind vergleichsweise die Beträge der vorhergehenden Jahre beigefügt, unter Berücksichtigung der nachstehend erörterten Änderungen in der Rechnung der Hilfsbetriebe :

522 Rechnungen 1928

Personenverkehr Gepäck, Tiere und Güter Postverkehr Verschiedene Einnahmen .

.

13,9

Total Betriebseinnahmen .

.

405,B

151,4

231,8 8,7

1929

Voranschläge 1930

1931

in Millionen Franken 156,3 151,z 236,6 225,6 8.6 9,i ,13,a 14,*

159 « 225,o 8,« 14,i

416,3

406,.

398,6

Gegenüber dem Voranschlag für 1930 ergibt sich eine Vermehrung um 2,03 % un^ gegenüber der Rechnung 1929 eine Verminderung um 2,81 °/0.

Die Einnahmen der acht ersten Monate des laufenden Jahres sind im Personenverkehr um rund 2,6 Millionen Franken höher, im Güterverkehr jedoch um 10,2 Millionen Franken niedriger als 1929. In der Annahme, dass der Personenverkehr sich in der gleichen Weise weiter entwickeln werde, hat die Bundesbahnverwaltung den Voranschlag der Transporteinnahmen um 7,2 Millionen oder 1,87% gegen 1930 erhöht. Wir glauben, diesen Erwartungen beipflichten zu dürfen.

Wie bereits angedeutet, ist von der Bahnverwaltung mit Bezug auf die Rechnung der bisher unter den ,,verschiedenen Einnahmen"1 enthaltenen Kraftwerke eine Änderung vorgenommen worden, die vom Verwaltungsrat in folgender Weise begründet wird : ,,Zu den «Verschiedenen Einnahmen» ist zu bemerken, dass sich das bisherige Verfahren, wonach unter dem Kapitel IV B «Rohertrag der Hilfsbetriebe> die Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals, sowie die Einlagen in den Erneuerungsfonds der Kraftwerke als Betriebseinnahmen gebucht werden, nicht bewährt hat. Die Finanzkosten der Kraftwerke erschienen unter den Einnahmen der Betriebsrechnung erstmals in der Jahresrechnung 1915 mit Fr. 61,843. Im Verlaufe der Fortsetzung der Kraftwerkbauten ist dieser Kostenbetrag bis zum Jahre 1929 auf Fr. 15,070,816 angewachsen, und wenn diese Verrechnungsweise anfänglich infolge der niedrigen Beträge, um die es sich handelte, wenig zu bedeuten hatte, führte sie doch mit der Zeit zu einer nicht mehr zutreffenden Darstellung der wirklichen Betriebseinnahmen. Da die Betriebseinnahmen durch die nicht vom Bahnbetriebe herrührenden Gutschriften um rund 15 Millionen erhöht wurden, fiel jeweilen auch der nach dem üblichen Verfahren ermittelte Betriebskoeffizient zu niedrig aus und erschwerte die Vergleichung unseres Betriebsergebuisses mit denjenigen anderer Bahnen, die keine eigenen Kraftwerke besitzen. Wir sahen uns daher veranlasst, im vorliegenden Voranschlag die Kraftwerke nicht mehr als «Hilfsbetrieb», son-

523

dem als c Nebengeschäft » zu behandeln, was zur Folge hat, dass der Ertrag der Kraftwerke einschliesslich ihres Zinsendienstes nicht mehr durch die Betriebsrechnung, sondern durch die Gewinn- und Verlustrechnung unseres Unternehmens verrechnet wird.

Nach der bisherigen Rechnungsweise erfolgte die Amortisation des in den Kraftwerken investierten Kapitals in gleicher Weise wie die Tilgung des Anlagekapitals der Bundesbahnen überhaupt, d. h. in 100 Jahren.

Die privatwirtschaftlich oder gemischt-wirtschaftlich organisierten Kraftwerkunternehmungen pflegen dagegen ihr Anlagekapital in kürzerer Frist zu tilgen, längstens in 80 Jahren, entsprechend der Höchstdauer der Konzessionen. Wir haben daher den Anlass der Änderung der Reehnungaweise benützt, um dafür zu sorgen, dass auch die Aufwendungen für unsere Kraftwerke in kürzerer Zeit getilgt werden und sehen nunmehr hierfür eine Frist von 60 Jahren vor.a Hierzu bemerken wir, dass das neue Verfahren awar nicht streng den Vorschriften der Rechnungsverordnung entspricht, die Abweichung von diesen sich aber hinreichend aus den besonderen Bedürfnissen der S.B.B, erklären und begründen lässt. Wir behalten uns indessen vor, die Frage während des Betriebsjahres 1931 im Benehmen mit der Generaldirektion noch einer näheren Prüfung zu unterziehen und Ihnen anlässlich der Vorlage des Voranschlages für daa Jahr 1932 eine definitive Lösung zu unterbreiten.

Betriebsausgaben. Die Gesamtkosten des Jahres 1931 für Personal und Material sind auf 289,7 Millionen Franken geschätzt und übersteigen damit den für 1930 angenommenen Betrag um 5,8 Millionen oder 2,04% und denjenigen der Rechnung 1929 um 9,3 Millionen oder 3,3i °/0. Die Bahnverwaltung schreibt den Mehraufwand der durch die gesteigerten Fahrleistungen erforderten Personalvermehrung, dem grösseren Materialund Kraftverbrauch, dem vermehrten Unterhalt, sowie der Auswirkung des neuen Besoldungsgesetzes und der damit verbundenen Mehrleistungen an die Pensions- und Hilfskasse zu.

In den Totalausgaben von 289,ï Millionen sind 219,s oder 75,8 % für die Entlöhnung, Bekleidung und Versickerung des P e r s o n a l s enthalten, während der Voranschlag für 1930 hierfür 213,* Millionen oder 75,8 °/o aufwies.

Von den übrigen hauptsächlichen Ausgabeposten der Betriebsrechnung führen wir noch folgende Vergleichszahlen an:

524 Unterhalt und Erneuerung der Bahneinrichtungen.

Rechnung 1929

Voranschlag 1930

Voranschlag 1931

in Millionen Franken Unterhalt und Erneuerung: der Bahnanlage des Rollmaterials

35,0 31,9

36,4 31

35,» 31,e

zusammen

66,9

68,2

67,4

Davon fallen dem Erneuerungsfonds zu : für die Erneuerung des Oberbaus .

für die Erneuerung des Rollmaterials

8,5 5,0

12,2 5

11,3 3,7

zusammen

14,0

17

14

als gewöhnliche Unterhaltskosten verbleiben : für Bahnanlage für Rollmaterial

26,0 26,4

24 26

24 27,»

zusammen

52,9

50,4

52

Verbrauchsmaterial und Kraftbeschaffungskosten.

Rechnung 1929

Voranschläge 1930 193t

in Millionen Franken Druckkosten Beleuchtungs- Heizungs- Reinigungsund Verbrauchsmaterial . . . .

Brennmaterial der Lokomotiven und Wagen Elektrische Kraft Sonstiges Konsummaterial der Lokomotiven und Wagen Zusammen Materialverbrauch des Betriebes

2

1,9

2,»

3,a

3

3,»

8,7 18,3

8,2 19,4

8,5 19,7

0,9

0,9

0,»

33

33,4

34

Für die Kohlenkosten wird mit dem gleichen Durchschnittspreis pro t von Fr. 36 wie für 1930 gerechnet ; er betrug für 1929 Fr. 32. 58 und für 1928 Fr. 34. 41.

Der Gestehungspreis der bahneigenen und fremden elektrischen Kraft ab Unterwerk ist zu 4,45 Rp. per kWh gegen 4 für 1930 und 4 Rp.

in der Rechnung 1929 angesetzt.

525 Die zusammengefaßten gesamten Betriebskosten ergeben für die einzelnen Rechnungskapitel und Jahre folgende Beträge: Betriebsausgaben Erneuerungskosten Inbegriffen)

Allgemeine Verwaltung . . . .

Unterhalt und Bewachung der Bahn Stationsdienst und Zugsbegleitung .

Fahr- und Werkstättedienst . . .

Verschiedene Ausgaben . . . .

Später zu verteilende Auegaben und Einnahmen : a) Bauausgaben zu Lasten des Betriebes b) Mehreinnahmen für Gemeinschaftbahnhöfe BetriebsbesorguDgen usw. .

c) Mehrausgaben wegen des neuen Beamtengesetzes Zusammen rohe Betriebsausgaben .

gegenüber dem Vorjahr, in °/o .

Hiervon zu Lasten des Erneuerungsfonds und der Speziaireserven .

Reine Betriebsausgaben . . . .

Rechnungen Voranschläge 193t 1929 1928 1930 in Millionen Franken

7

8,0

8,0

40,6

46,9

95,1 28

45,6 106 96,s 30

104 96,7 30,4

8,» 46,7 108 98,» 32,*

3.«

3,7 V

4,s 7*

4 4

-8,1

-- 9,0

101,7

3

-9,»

1 1

+ 0,6

2,o 2 280,4 + 4,,

14,8

16,8

253,8

264

1,5 1

268,6

0,8 V}ö

+ 1,0

289 +2

18,3

16,4

264,4

273,»

283

Betriebsüberschuss. Der Rechnungsabschluss fUr 1931 und die Vergleichsjahre stellt sich, ebenfalls unter Berücksichtigung der erwähnten Änderung in der Hilfsbetriebsrechnung wie folgt dar: Rechnungen Voranschläge 1928 1929 1930 1931 in Millionen Franken

Betriebseinnahmen Rohe Betriebsausgaben . . .

Betriebsüberschuss gegenüber dem Vorjahr: in Millionen Franken . . .

in « / » . . .

405,6 268

416,8 280,4

398,6 283,2

406,7 289,7

137,o

135,,

115,4

117

+ 21 1 + 18 -0,8

-20,6 15

1 +1,4

526

III. Gewinn- und Verlustrechnung Der Voranschlag für 1931 umfasst folgende Posten: Einnahmen: Überschuss der Betriebseinnahmen Dazu: Zuschüsse aus den Spezialfonds Wirklicher Betriebsüberschuss Zinse auf dem Kapital für Neubauten Ertrag der Wertbestände und Guthaben Kapitalverzinsung der Nebengeschäfte: a. Betrieb der Kraftwerke. . . . Fr. 11,691,800 b. Schiffbetrieb auf dem Bodensee .

44,150

Fr.

117,026,900 16,506,600 133,533,500 1,500,000 2,210,850

11,735,950 Reinertrag der Nebengeschäfte: a. Betrieb der Kraftwerke. . . .

b. Schiffbetrieb auf dem Bodensee .

Fr.

,, --

22,000 68,700

Sonstige Einnahmen Summe der Einnahmen Ausgaben: Entschädigung für gepachtete Bahnstrecken Verzinsung der festen Anleihen Verzinsung der schwebenden Schulden Finanzunkosten, Kursverluste, Gebühren etc Tilgungen und Abschreibungen: a. Gesetzliche Tilgungen . . . . Fr. 4,821,000 b. Verschiedene Abschreibungen . .

5,723,000 p

90,700 5,000 149,076,000 47,000 108,790,000 6,304,000 400,000

10,544,000 Einlagen in die Spezialfonds: a. Erneuerungsfonds b. Feuer- u. Unfallversicherungsfonds c. Fonds zur Deckung von Unfallrenten

Fr. 18,602,900 ,, 218,000 ,,

836,000

19,656,900 Sonstige Ausgaben : a. Subventionen und Verschiedenes b) Ausserordentlicher Beitrag an die Pensions und Hilfskasse . . .

Fr.

,,

284,300 2,512,800

Summe der Ausgaben Voraussichtlicher Einnahmenüberschuss 1931

2,797,100 148,539,000 537,000

527

Die Gewinn- und Verlustrechnung ergibt einen vorgesehenen Einnahmenüberschuss von Fr. 537,000, der nur um 1,4 Millionen Franken unter demjenigen des letztjährigen Voranschlages bleibt. Der Vergleich mit der Rechnung des aussergewöhnlich erfolgreichen Jahres 1929 zeigt allerdings, abgesehen von der dort noch vereinnahmten, aber ganz zu Abschreibungen verwendeten Vergütung des Bundes von 35 Millionen Franken für ausserordentliche Leistungen in der Kriegs- und Nachkriegszeit, für 1931 einen um rund 15 Millionen Franken geringeren Einnahmenübersehuss.

Angesichts der allgemeinen Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse inuss man es als zufriedenstellend bezeichnen, wenn es den S. B. B. gelingt, im Jahre 1931 den laufenden Verpflichtungen gerecht zu werden. Ohne eine erhebliche Verbesserung des mutoiasslicheu Betriebsergebnisses, womit jedoch kaum zu rechnen ist, wird man darauf verzichten müssen, nennenswerte Tilgungen auf dem auf Ende 1929 noch über 139 Millionen. Franken, betragenden Kriegsdefizit vorzunehmen. Die S. B. B. werden daher gezwungen sein, gegenüber allen Begehren auf Erhöhung der vorgesehenen Verkehrsleistungen oder Taxermässigungen grosse Zurückhaltung zu üben.

IV. Kapitalbedarf und Kapitalbeschaffung.

Nach Voranschlag setzt sich der Kapitalbedarf für 1931 zusammen aus: Bauausgaben zu Lasten des Baukontos : 78,s Millionen Franken, Rückzahlung der fälligen Anleihen von 1921 und 1926: 267,2 Millionen Franken, Ausgaben zu Lasten der Spezialfonds : 16,6 Millionen Franken, insgesamt 362,3 Millionen Franken. Hiervon gehen ab : die Tilgungen und Abschreibungen, die Gutschriften an die Spezialfonds und der Überschuss der Gewinn- und Verlustrechnung mit 34'Millionen Franken, so dass der Kapitalbedarf noch rund 328 Millionen Franken beträgt.

Die Bahn Verwaltung schätzt ihre verfügbaren Mittel auf Ende 1930 auf 18 Millionen Franken und gedenkt, weitere 12 Millionen aus der Pensions- und Hilfskasse gegen Abgabe von Depotscheinen erhältlich zu machen.

Es bleiben demnach noch 298,000,000 Franken zu decken. Zur Beschaffung dieses zur Rückzahlung der beiden Anleihen und der restlichen Baubedürfnisse nötigen Kapitals nimmt der Verwaltungsrat die Ausgabe einer Konversionsanleihe in Aussicht, wobei für deren Aufnahme der Buudesbeschluss vom 15. März 1929 massgebend ist.

T. Antrag.

Wir beehren uns, Ihnen gestützt auf Art. 6 des Bundesgesetzes vom 1. Februar 1923 über die Organisation und Verwaltung der Bundesbahnen

528

zu beantragen, die vom Verwaltungsrat gestellten, im beigeschlossenenen Beschlussesentwurf wiederholten Anträge l--4 zu genehmigen.

Wir benützen den Anlass, Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 31. Oktober 1930.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Musy.

Der Bundeskanzler: Kaeslin.

(Entwurf.)

Bundesbeschluss über

den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1931.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft,, nach Einsicht des Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen vom 10. Oktober 1930* der Botschaft des Bundesrates vom 31. Oktober 1930, beschliesst: Einziger Artikel.

Die folgenden Voranschläge der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1931 werden genehmigt: 1. der Bauvoranschlag im Betrage von Fr. 78,501,800; 2. der Betriebsvoranschlag, abschliessend mit Fr. 406,691,000 Einnahmen und mit Fr. 289,664,100 Ausgaben; 3. der Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 149,076,000 Einnahmen und mit Fr. 148,539,000 Ausgaben ; 4. der Voranschlag für den Kapitalbedarf im Betrage von Fr. 298,000,000.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1931. (Vom 3l. Oktober 1930.)

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