Bundesratsbeschluss über die Erteilung einer Grundbewilligung für Versuche mit der elektronischen Stimmabgabe in den Kantonen Bern, Luzern, Freiburg, Solothurn, Basel-Stadt, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Neuenburg und Genf in den Jahren 2014 und 2015 vom 26. Februar 2014

Der Schweizerische Bundesrat, gestützt auf Artikel 8a des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte und auf Artikel 1 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 19. Dezember 19752 über die politischen Rechte der Auslandschweizer, nach Kenntnisnahme folgender Verträge: Übereinkunft vom 15. Juni 2009 zwischen dem Kanton Basel-Stadt, dem Kanton Genf und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beherbergung von Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Basel-Stadt anlässlich eidgenössischer Urnengänge auf dem Vote électronique-System des Kantons Genf, Vertrag vom 1. Juli 2009 zwischen den beherbergungsnehmenden Kantonen Freiburg, Solothurn, Schaffhausen, St.Gallen, Graubünden, Aargau und Thurgau und der Bundeskanzlei als Koordinatorin über die Begründung eines Consortiums zur Ermöglichung einer Beherbergung der Auslandschweizer Stimmberechtigten bei eidgenössischen Urnengängen auf dem System der Generalunternehmerin Firma Unisys (Schweiz) AG, Software-Lizenzvertrag vom 1. Juli 2009 zwischen dem Kanton Zürich als Eigentümer des E-Voting-Systems und dem «Consortium zur Ermöglichung einer Beherbergung der Auslandschweizer Stimmberechtigten bei eidgenössischen, kantonalen und kommunalen Urnengängen», bestehend aus den Kantonen Freiburg, Solothurn, Schaffhausen, St.Gallen, Graubünden, Aargau und Thurgau und der Bundeskanzlei als Koordinatorin, über die Erteilung von Nutzungsrechten an der Software «Vote électronique», Übereinkunft vom 23. April 2010 zwischen dem Kanton Bern, dem Kanton Genf und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beherbergung von Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Bern anlässlich eidgenössischer und kantonaler Urnengänge auf dem Vote électronique-System des Kantons Genf, Übereinkunft vom 3. August 2010 zwischen dem Kanton Luzern, dem Kanton Genf und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beherbergung von Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Luzern anlässlich eidgenössischer Urnengänge auf dem Vote électronique-System des Kantons Genf,

1 2

SR 161.1 SR 161.5

2014-0185

1767

Erteilung einer Grundbewilligung für Versuche mit der elektronischen Stimmabgabe. BRB

nach Prüfung folgender kantonaler Gesuche: Bern vom 18. Dezember 2013, Luzern vom 8. Oktober 2013, Freiburg vom 24. September 2013, Solothurn vom 17. Dezember 2013, Basel-Stadt vom 15. Oktober 2013, Schaffhausen vom 24. September 2013, St. Gallen vom 30. September 2013, Graubünden vom 17. September 2013, Aargau vom 18. September 2013, Thurgau vom 24. September 2013, Neuenburg vom 21. Januar 2014 und Genf vom 29. Januar 2014, beschliesst: 1.

Die Gesuche der Kantone Bern, Luzern, Freiburg, Solothurn, Basel-Stadt, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Neuenburg und Genf um Genehmigung von Versuchen mit der elektronischen Stimmabgabe genügen den Erfordernissen von Artikel 27a­27q der Verordnung vom 24. Mai 1978 über die politischen Rechte.

2.

Den Kantonen Bern, Luzern, Freiburg, Solothurn, Basel-Stadt, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Neuenburg und Genf werden Versuche mit der elektronischen Stimmabgabe anlässlich der eidgenössischen Volksabstimmungen vom 18. Mai 2014, 28. September 2014, 30. November 2014, 8. März 2015, 14. Juni 2015 und vom 29. November 2015 unter folgenden Bedingungen genehmigt:

1768

Erteilung einer Grundbewilligung für Versuche mit der elektronischen Stimmabgabe. BRB

a. Kantonsspezifische Versuchsbedingungen

Bern

3 4

Bund

Betrifft Urnengänge der Stufe

Räumlicher Geltungsbereich der Versuche (Art. 27d Bst. c VPR)

13 478

1.86 %

­

­

System GE (Beherbergung)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

Luzern

3 811

1.43 %

­

­

System GE (Beherbergung)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

Freiburg

4 352

2.28 %

­

­

System Consortium (Kopie System Zürich)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

Solothurn

2 597

1.48 %

­

­

System Consortium (Kopie System Zürich)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

Basel-Stadt

7 000

6.14 %

­

­

System GE (Beherbergung)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

Schaffhausen

1 077

2.13 %

­

­

System Consortium (Kopie System Zürich)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

St. Gallen

5 426

1.72 %

­

­

System Consortium (Kopie System Zürich)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

Graubünden

3 079

2.26 %

­

­

System Consortium (Kopie System Zürich)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

Stand Februar 2014.

Ohne Auslandschweizer Stimmberechtigte (Art. 27f Abs. 2 VPR).

1769

Die Grundbewilligung betrifft folgende eidgenössische Volksabstimmungen

Gemeinde

Maximale Limite ohne Auslandschweizer Stimmberechtigte (Art. 27f Abs. 2 VPR)

Kanton

Eingesetztes System

Anteil am kantonalen Elektorat4

Inlandschweizer

Anteil am kantonalen Elektorat

Kanton

Indikative Angabe des Elektorat, das zur elektronischen Stimmabgabe zugelassen wird (Anzahl Stimmberechtigte)3 Auslandschweizer

Bedingungen

18. Mai 2014, 28. September 2014, 30. November 2014, 8. März 2015, 14. Juni 2015, 29. November 2015

Erteilung einer Grundbewilligung für Versuche mit der elektronischen Stimmabgabe. BRB

Betrifft Urnengänge der Stufe

Räumlicher Geltungsbereich der Versuche (Art. 27d Bst. c VPR)

System Consortium (Kopie System Zürich)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

Thurgau

3 000

1.83 %

­

­

System Consortium (Kopie System Zürich)

30 %

Auslandschweizer Stimmberechtigte

358

0.32 %

25 000

22.63 %

System NE

30 %

Gesamtes Gebiet (Stimmberechtigte mit Guichet Unique-Vertrag)

21 299

8.74 %

70 959

29.12 %

System GE

30 %

Gesamtes Gebiet5

Genf

Die Grundbewilligung betrifft folgende eidgenössische Volksabstimmungen

Gemeinde

­

Kanton

­

Bund

1.87 %

Inlandschweizer

7 600

Neuenburg

Anteil am kantonalen Elektorat4

Maximale Limite ohne Auslandschweizer Stimmberechtigte (Art. 27f Abs. 2 VPR)

Anteil am kantonalen Elektorat

Eingesetztes System

Aargau

Kanton

5

Indikative Angabe des Elektorat, das zur elektronischen Stimmabgabe zugelassen wird (Anzahl Stimmberechtigte)3 Auslandschweizer

Bedingungen

18. Mai 2014, 28. September 2014, 30. November 2014, 8. März 2015, 14. Juni 2015, 29. November 2015

Der Bundeskanzlei ist pro Urnengang anzuzeigen, aus welchen Gemeinden Stimmberechtigte in die Versuche einbezogen werden sollen. Die Bundeskanzlei erteilt eine Zulassung für den Urnengang nur, wenn die Limiten von 30% des kantonalen Elektorats bzw. 10% des gesamtschweizerischen Elektorats durch die Wahl der Gemeinden nicht überschritten werden.

1770

Erteilung einer Grundbewilligung für Versuche mit der elektronischen Stimmabgabe. BRB

b.

c.

d.

e.

Jeweils am Samstag vor dem Abstimmungssonntag um 12.00 Uhr wird die elektronische Urne geschlossen.

Die elektronische Urne ist erst am Abstimmungssonntag zu entschlüsseln; bis und mit der Abstimmung vom 14. Juni 2015 dürfen die Kantone Solothurn und Graubünden die Entschlüsselung ausnahmsweise bereits am Vortag um 18.00 durchführen; sämtliche Kantone treffen die geeigneten Massnahmen, damit die Resultate nicht vor 12.00 Uhr des Abstimmungssonntags öffentlich bekannt werden.

Die elektronisch und die konventionell abgegebenen Stimmen werden addiert; sie werden für das eidgenössische Ergebnis berücksichtigt, sofern die Abstimmung korrekt verlaufen ist.

Die Kantone sind dafür verantwortlich, dass die zugesicherten technischen und prozeduralen Mindeststandards eingehalten werden.

3.

Der Bundesrat ermächtigt die Bundeskanzlei, innerhalb des in diesem Beschluss nach Artikel 27d Buchstabe c VPR festgelegten räumlichen Geltungsbereichs Versuche zuzulassen, sofern dadurch die Limiten gemäss Artikel 27f Absatz 1 Buchstabe a VPR nicht überschritten werden.

4.

Falls die Versuche mit einem wesentlich geänderten System durchgeführt werden sollen, so haben die betroffenen Kantone erneut um eine Grundbewilligung zu ersuchen.

5.

Die Mitteilung an die Kantone erfolgt durch die Bundeskanzlei.

26. Februar 2014

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates Der Bundespräsident: Didier Burkhalter Die Bundeskanzlerin: Corina Casanova

1771

Erteilung einer Grundbewilligung für Versuche mit der elektronischen Stimmabgabe. BRB

1772