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#ST#

Be richt der

Mehrheit der Expertencommission für Handfeuerwaffen an das Tit. schweizerische Militärdepartement.

Herr Bundesrath!

Jn Folge des Beschlusses der h. Bundesversammlung, dass vor Annahme eines neuen Gewehrmodells noch vergleichende Versuche zwischen dem Jagergewehr und den von der Expertenkommission vorgeschlagenen Wassen stattfinden sollten, versammelte sich unsre kommission Anfangs März in Bern. Unter Jhrem Vorsiz wurden die neu anzufertigenden Modelle berathen und beschlossen , bei den vorzunehmenden Vroben auch das von einer Minorität der kommission gewünschte Ealiber von 40^^ einer nähern Brüfung zu unterziehen. Es sollten demnach angefertigt und bei den Broben verwendet werden : 2 Jägergewehre nach bestehender Ordonnanz von. Eal. 34, 5-36, 5 2 ,, mit um 2^ verlängertem Lauf vom Eal. 34, 5 -36, 5 4 Jusanteriegewehre von Ealiber 40-42^^, und einige auf dieses Ealiber erweiterte Jägergewehre und Ordonnancier.

4 Jnsanteriegewehre von Ealiber 43-45'''.

Die Erstellung dieser Waffen und der dazu passenden, grosstentheils gepressten Broglile erforderte ziemlich viel Zeit da noch verschiedene Hindernisse anderer Art hemmend in den Weg traten, so konnte sich die Eommission erst am 2l). Juni in B a s e l zur Vornahme der Schiessproben versammeln. Diese begannen an demselben Tage und wurden ohne Unterbrechung fortgebt bis zum 5. Jnli, das Wetter war durchsehnittlieh günstig, mit Ausnahme des 23. Juni und t. Juli (Vormittag...)

wo ziemlieh starker Wind und abwechselnder Regen das Schiessen beeinträehtigte. Das B..lver sür alle Waffen wurde geliefert durch den Herrn Verwalter des eidgenossischen Kriegsmaterials . sür das kleinste Ealiber wurde ausschließlich Rr. 3 , sür die beiden andern abwechselnd Rr. 3 und Rr. 4 (do eh nieist das lettere) verwendet.

7.)

Beide .^ulvers orten war^.n von dem^ eidgenossischen Vulverkontrollenr als ,,sehr gut^ bezeichnet; das Resultat der groben erwies die Richtigkeit dieser Kontrolle. Bei dem Schiessen wurde folgendes Versahren beobachtet.

Es wur.^e stets zu gleicher Zeit auf mehrere Scheiben mit Gewehren von verschiedenem Ealiber geschossen, auf 4---800 Schritt meist auf drei, aus 1000 Schritt stets auf zwei Scheiben. Sobald die Schützen durch die beliebige .Anzahl Brobeschiisse sich gehorig eingeschossen hatten, wnrde die Fahne ausgesteckt und kein Schuss mehr angezeigt, bis die festgesetzte Anzahl Schüsse abgefeuert war. Ebenso dnrfte während dieses gültigen Feuers nie der Lauf ansgewiseht oder das Absehen verändert werden.

Für die Distanz von 400 Schritt waren 30, für 800 Sehritt 40, sür

1000 Sehritt 50 Schüsse per Gewehr bestimmt. aus diese Zahlen beziehen

sich aueh die Angaben der .^, in de.... Tabelle Rr. IV.

Ans die Distanz von 600 Schritt wurden aus drei Gewehren mit normalem Spielraume der drei Ealiber an zwei Tagen je 150 Schüsse (l00 gült.ge in zwei Serien und 50 Brobesehüsse) per Gewehr gethan, ohne den Laus zu reinigen.

Die aus die verschiedenen Distanzen erhaltenen Resultate können somit als unter erschwerenden Umständen erzielte betrachtet werden. Wäre jeder Schuss gezeigt und der Lanf ofter gereinigt worden , so hätte man ohne Zweifel noch günstigere Resultate erhalten; die Eommission glaubte jedoch,

dass der eingeschlagene Modus die regelmässige Trefffähigkeit eines jeden

Gewehres besser eonftatire, als der gewohnliche, zuletzt erwähnte. Um vollständig unparteiische, d. h. von der Geschicklichkeit des jeweiligen Schützen ganz unabhängige Resultate zu erbeten, hätte man statt ge.^ohn-

ltcher ....^ehiessbocke mechanische .^chiessgestelle, wie z. B. die Whit^ortl.^-

sehen, wo die Wafse sest eingeschraubt wird, verwenden sollen; der Eommission stand jedoch kein solches Jnstrnment zu Gebote. Die Scheibenbilder wurden stets von mehreren Mitgliedern gemeinsam ausgenommen und protoeollirt. Mit dem kleinen Ealiber wurden mit Emreeh^.ung der Vrobeschüsse etwa 18l)0, mit den zwei grossern eirea 1500 Schüsse per

Ealiber gethan.

Die ^lng^eit wurde durch ein bei den ..Scheiben befindliches Eommisstonsmitglied vermittelst einer Tertienuhr gemessen.

Zur Erprobung der Vereussion auf .ol)l) - 1 l)..)..) ^chritte wurde ein in Tabelle Rr. V beschriebener, neu angefertigter haften verwendet. ^ür das Ealiber von 35^^ standen drei, sür das Ealiber von 4l)^^ ^ei (oder vielmehr eines mit zwei verschiedenen Hohlungen), fnr das Ealiber von 43^^ nur ein Brojektil zur Disposition ; alle waren gepresst, mit Ausnahme des Zaugg^sche...

Raeh Beendigung dieser ...^chiessversuehe beschloss die kommission, zuerst die erhaltenen Resultate übersichtlich zusammenzustellen, und erst in einer spätern Sitzung definitive Anträge zu bringen. Rachdem diese

Arbeit, Tab. l---Vl, durch eiu Mitglied aus Grundlage der eigenen und

anderer Auszeichnungen besorgt war, hatte man eine genügende Grundlage sür ein Urtheil gewonnen. Bei Abfassung dieser Tabellen wurde auch

.

^ .

0

die Hülse des Herrn Geniestabsma^ors S i e g f r i e d zur ..Berechnung der verschiedenen Flugbahnen nnd Gestrichenen Raume in .Zuspruch genommen.

Am 20. Rovember versammelte sieh sodann die kommission abermals. in Basel, um die verschiedenen Flugbahnen durch .ausgestellte ^wischenscheiben aus praktischem Wege ^ ermitteln, da sich gegen einige der zuerst berechneten Eurven Zweiset erhoben hatten. Zugleich sollte aneh.der Einf.luss verschiedener Bulverso.rten von anerkannt schlechter Oualitat aus die Wasfen der drei Kaliber geprüft werden. Am 26. November fand dann unter Jhrem Vorsitz die Schlusssitzun^ statt, in welcher die kommission aber zu keinem einstimmigen Antrag gelangen konnte. besonders in BeZiehung aus das Ealiber. sie trennte sieh vielmehr in eine. Majorität von ..süns und eine Minorität von drei Mitgliedern.

Wir haben die Ehre, Jhnen hiemit in kurzer Ueberficht die Motive und Anträge der ^Majorität auseinander zu setzen: Vor Allem müssen wir als Grundlage zur Beuxtheilung den Sa.tz voranstellen, dass es sieh um eine W a f f e für die J n f a n t e r i e handelt. dass daher die zu prüfenden Gewehre nach Mässaabe der Bedürfnisse dieser Truppen beurtheilt werden müssen, desshalb werben wir auch in der Regel nur das verlängerte Jägergewehr mit den andern Waffen vergleichen und nicht das kurze nach jetziger Ordonnanz, indem die Eommission einstimmig die ^Verlängerung des Laufs als nothwendig sür eine Jnsanteriewasse erachtete. Vrüsen wir nach den gewonnenen Resultaten die Leistungen der drei Ealiber, so finden wir, dass 1) in Beziehung aus T r e f s f ä h i g k e i t das kleinste (35) und das

grosste (43) ziemlich gleich und dem mittlern (40) überlegen sind.

W a f f e n mit normalem Spielraum.

Das Gewehr Rr. 33 (verlängertes Jägergewehr, Ealiber 34, ^,.

ergab

Distanz in .......ehritt à 2^ Tresser ^ mit Buholzer

. und Zangg, Vrojektil .

400

l)00

800

1000

100

100

83 .-100

62^90

Radius d e r b e s s e r n H ä l f t e Tresser . .

aller . . . .

7-8^ 12^-13 t.),5-22 29-43 18-28 30-- 33 55 -Das kurze Jagergewehr Rr. 4 ergab ziemlich identische Resultate, siehe Tab. IV.

Jnsanteriegewehr Rr. 3, Ealiber 43.

Distanz in Schritt a 2^ Treffer

^

.

.

.

.

.

.

. . .

.

.

Radius der b.essern H ä l f t e Treffer aller

.

.

.

.

400 600 00 1000 l 00 l 00 100 94 t2-I3 16,5 26 2.^ 30-37 56 ^ --

8l Jnfanterieg..wehr Rr. ^, Ealiber 40.

Distanz in schritt a 2..^ Tressé

.

^

.

.

.

.

400 l 00 ^ ..^

. . .

.

^.

.

.

Radius der bessern Hälfte ^r..fs..r alter . . . .

.

600 .)4 2^ --^

800 ..^ 17^ .

.

.

.

-

l 000 88 ^32 .

^

W a f f e n mit g r o s s e m ..^.pielraum.

Verlängertes Jagdgewehr ^r. 34, Ealiber 36,4.

1000 400 800 84^86 8^.3 90 9 27 3.^-37^-4^..

^

Distanz in Schritt .. 2^ ^ . . .

presser .^ mit Zangg und Bnholzer Radius der b e s s e r n H ä l f t e Treffer aller

.^

.

.

.

-.-.

-^

Das kurze Jägergewehr Rr. 35 ergab etwas gunstigere Resultate , siehe Tab. lV, die Erweiterung beträgt jedoch nur 1,5^^.

Jnfanteriegewehr.^ 2,1^ Eal.iber 45^^.

Distanz in Schritt ^ 2^

. . .

Treffer

.

.

^ .

.

.

. . . . . .

...

400 800 1000 ..)6 100 92,5 32 .) 23.^ 22

..

Radius der b e s s e r n Halste Treffer aller

.

.

.

.

-^

.

-

Jnsauterlegewehr Rr. 30, Ealiber 42,2^^.

Diftan^

.

.

.

.

.

.

.^

. . . . .

Treffer ^.. niit Vroj. Rr. l (rund.e Hohlnng) Radius der b e s s e r n H ä l f t e Treffer . . .

aller

.

.

.

.

.

.

. . .

.

.

400 93,3 13

1000 7....

44

.

.^eheibengrosse auf 4-80l) schritt: ^.^ hoeh und 12^.^^ breit, .^ ^000 ,, ^^ ,, ^ ^^ Es ergibt si^.h aus dem Vorhergehenden., dass, wenn man das jetzige kurze Jägerg^vehr mit in Berechnung zieht, das kleine und das grosse Ealiber in Begehung auf Treff^ ^ fähigkeit gleich, wenn man das kurze Jägergewehr nicht in Be^ reehnung zieht, foudern nur die für die Jnfanterie bestimmte Verlängerte Waffe, das grosse Ealil.er dem kleinen in Beziehung auf Tressfähigkeit, besonders auf ^grossere Distanzen, überlegen ist.

Obschon wir^ dieser Ueberlegenheit .keinen . grossen Werth sür die Kriegführung beilegen, so ist es doch von Jnteresse , eine Thatsache zu eonstatiren , welche die in der Schweiz allgemein verbreitete Meinung

n..id..rlegt. Man hat eben bis jetzt l..ei u..^ diese mittlern Ealiber zu wenig geprüft.

2) J.. Beziehung aus Flugbahn und Gestrichenen Raum finden wir folgendes Verhältniss :

8.2^ Ergebniss der Versuche. im .^pember^ ..

Ziel auf 400 Schritt, grosste Erhebung .der Flugbahn über die Vifirlinie :

Waffe.

^r.

Distanz in Stritt .. 2.,.^.

Callber.

..Irt.

4 ^. Jäg.-Gew.

33 9 Jns.-Gewehr 1271,5 ,, 96 Ord.-Stu^er ^

,,

34,8 34,7 40 43 34,8

0 100.

0 0 0 0 0

2,^53 2,^50 2,^52 2,^80 2,^53

200. ^ 300.

3,^56 3,^70 3,^9 3,^94 3,^9

2,^79 3,^00 3,^00 3,^12 3,^05

400.

0 0 0 0 0

Raeh diesen Versuchen und den sriseh eontrollirten Visirwinkeln aus Essere ..Distanzen ergeben sich folgende abgeleitete bestochene Räume gegen Jnsanterie, der Mann zu 6^ Hohe angenommen : gestrichener Raum in Schritt a 2^^.

Wasse.

^a-lmum.

Rr.

,,

4

33 .^

,, 127t

,,

9^

442 436 43.^ 422 435

600.

90 9.^ 88 84

800. . 1000.

40 58 59 40 37 55 53 37 n cht berechne

t.

..

R^ch diesen Daten sind die Angaben der Tab. lV zu berichtigen.

Hi^r zeigt steh also ein kleiner Vortheil ..u Gunsten des kleinen und mittleren Kalibers , welcher jedoch nach unserer Meinung ohne alle Vedeutung für die .^riegsuhrung ist. Uebexdiess muss bemerkt werden , dass ^eim klonen E.aliber die erweiterten .^...use grossere Visirwinkel und geringern Gestrichenen Rauni, beim grosses Ealiber dagegen die erweiterten ^änse umgekehrt kleinere Visir.mnkel und grossern bestochenen Raum angeben, so dass der obenerwähnte Unterschied sich bald nach Einsührnng der Wasse

vollig ausgleichen ...mrde.

Durch diese Versuche glauben wir die wichtige^ Thatsache eonstatirt zu haben , dass man bei den Waffen aller drei Ealiber ein festes .^tandvisir ....uf 28..) Schritt anbringen und zum Feuern auf alle Distanzen von 0-400 ^ehritt verwenden kann.

83 beobachtete Flugweiten aus 1000 Sehritt:

Kaliber 43^45 - 2,88; 2,92; 2,93 Stunden.

,, 40-42 - 2,93 Stunden.

,,

38

.,

34,7-36,4 -

,,

^ 2,74

2,71 Seeunden mit dem kurzen Ordonnanzjägergewehr und Vuholzer-Vrojektil.

id.

id. .... 2,88 u. 2,95 Seeunden mit dem langen Jäger-

3) Die Wind kann den, indem .bekannt ist.

gewehr und Vuholzer-Brojektil.

A b l e n k u n g der v e r s c h i e d e n e n V r o j e k t i l e durch den aus den vorliegenden Broben nicht vollständig ermittelt n..erder jeweilige wirkliche Zielpunkt des ....^chü^en nicht genau ^lus dem Resultat der Versuche am 23. .Juni, Vormittags,

und 1. Juli, Vormittags, lässt sieh jedoch mit ziemlicher Sicherheit die Ueberzeugung sehopsen, dass die Ablenkung bei dem kleinen Kaliber erheblieh g r o s s e r ist, als bei dem mittlern und grossen.

23. Juni, Vormittags, Witterung regnerisch, Westwind.

Wasse.

Tresser

Distanz.

Projektil.

Radius der

^.

bessern Halste.

82,5 l 00 100

t 9,5 23 .^,5

.

.^all^r.

^r. 33 ,, ^ ,, ^

34,7 40,2 43

Vuholzer Eomm. L Eomm. llI.

800 800 800

^llle drei Wasfen wnrden zugleich beschossen von drei ebenbürtigen Schüfen.

.

^ 1. Jnli, Vormittags, Witterung wie oben:

Waffe.

Projektil.

Distanz.

Treffer

^.

Kaliber.

Rr. 34 ,,

^,^

Radius Radius aller der bessern

Hälfte.

bilds.

^

36,4 Eom^n. llI.

45 .

.

.

.

.

.

a u .

.

^

400 83,3 400 100

^

9

Beide Wassen wurden zu gleicher Zeit beschossen.

oben.

Treffer des .Seheiben-

45 22 Schützen^ .wi...

^

.

^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Es entsprechen diese .^sult..te ^brigen^ sowohl ^den Verhaltnissen, als den auch anderwärts gemachten Beobachtungen.

4) Jn Begehung aus B e r e u s s i o n besteht ^ein Brosser Unterschied zwischen den drei Ealibern, vide Tab. V.

Auf 1000. Schritt ergibt sich .ein kleiner .^ortl..eil zu Gunsten ^des kleinsten Ealibexs,. was ^däher rühren mag, dass beim Gewehr 3^ die zwei ersten Schüsse ^aus dem noch ^kalten^ Lauf ^deu^asten trafen, wahrend beim Gewehr ^r. ^3 eine .^rossere Zahl ^robes..hüsse nothwendig war. Auf 600 .^ehr.tt ^ist die ^ereussionskrast .^es grossen Kalibers bedeutender (die ^vei^ einigen ..^..hüsse, ^welehe nicht dureh alle fünf Bretter giengen^ ha^ ten oben den Rahmen getroffen^. Wir legen jedoch aus diesen Unterschied kein ^ewi.^t und ^lau^en, dass ^ie V^eüssionskrast, ^d. h. das Eindr^ingun g s . v e r m o g e ^ n , .bei den Geschossen aller drei Kaliber genugeud sei, .nicht so .aber die davon wohl ^n unterscheidende Z ersto^ru.ng.skrast, d. h. das ^er^nogeu , ^Menschen und Ghiere sofort ^und nachhaltig ansser Geseeht zu s^u. ...^er viel wirksamere Effekt des grossten Brojektils liess sich sehon an den ^rett^n .des Sehiesskastens ganz gnt .beobaehten .

er ^wird aber auch durch die Erfahrungen sowohl der Jäger als auch der kriegführenden Heere in den legten ^eldzügen .(vide das Werk .^on Bros.

D e m m e , Bern 1862) in hohem Grade eonftatirt. Wir glauben daher, dass das Gesehoss des kleinen Ealibers gegen Kavalleriechargen keine ge^ nügende Garantie darbiete.

^ie Anfangsgeschwindigkeit des Gewehrs .3^ beträgt bei Grammes

^,33 ^dung 375 Meter^ des Gewehrs Rr. 9, Ladung ^4,3 Grammes

407 Meter. Die Anfangsgeschwindigkeit des Stul^ers mit Buhol^ergeschoss bei Grammes 4 Ladung ist gleich 434 Meter.

.5) .Jn Beziehung .auf .Rückstoss .finden wir ^enselb.m g l e i e h bei dem mittl^rn und grossen Kaliber,, e t . ^ a s k l e i n e r bei dem kleinen

Ealiber, d. h. in dem Verhältniss von 3l ,5 zu 33,5. Obschon dieser

Unterschied an und sur sich nieht sehr ^bedentend ist, glauben wir desshalb demselben noch weniger ^.deutu^g beimesseu ^u selten, weil die ^..lr ^üfung^verwe^dete Maschine unserer Ansicht nael., weder sehr zuverlässige Resultat^, noch überhaupt einen ganz richtigen Massstab zur Beurtheilung gibt. Die Maschine eonstatirt nur un Allgemeinen die durch ^den ..^ehuss verursachte Erschütterung, während d.e Wirkungen des Rückstosses aus den ^chu^en ^noeh ^vou ^vielen andern Un.^stäüden abhängig sind, für n..el..he die Maschine keinen Massstab gibt. ^o stosseu z. ^. viele ...^rdonnanzstutzer und Jägergewehre sehr empfindlich, besonders an der Wange, während.

man bei andern wenig spürt. So viel ist gewiss, dass keine der drei hier in Frage kommenden Waffen .einen ^Rückstoss verursacht, welcher die Mann^ehast im mindesten seuerseheu maeheu konnte.

^) Gegen Ve...seh^e.i^u.^g ^dureh ^^h...ltendes feuern haben stch bei Verwendung .^on gutem V.^lver alleerei Kaliber ^gleieh .wenig empfindlieh erwiesen.

^5 Vei den Broben am 3. und 4. Jnli, wo sneeessiv 150 Schüsse ans jedem Gewehr gethan wurden, schossen die Gewehre am zweiten Tag ganz ^ebe.nso.^ut als am ersten, obschon sie naeh dem 75. Schuss geladen bei ^..^te ^stellt ^und über Racht nicht ausgewischt worden waren. Rur ist zu bemerken, dass de^ mittlere Kaliber an beiden Tagen stets ani schlechtesten schoss, während sich . die beiden andern die Waage hielten.

Die .Witterung war am 3. Juli ^ehe.r feucht und . somit günstig , ani 4. Juli dagegen .^her trocken und ^wa^rm, .somit ungünstig, d. h. die Versehlehnung besordexnd.

Resultat ^des ersten Tages. Distanz 600 Sehritt.

Scheibe .^ .^ 12^.

R...^ins

Schüsse. Treffer.

Verlängertes J.i^ergewehr

^ Rr.^33, Kaliber 34,7

Jn.santerie.^ewehr Rr.^, Ealiber 4..)

,,

^,

43

50 50 50

^

.50 1^00 47 94 50 ^i 100

der bessern

aller Treffer.

l3^

30^

24^ 13^

37^

halste.

.

.

^ .

^

Resultat des ^ w e i t e n

^ . Tages.

Verlängertes Jägergewehr

.Rr. 33, ^aliber 34,^

Jnsanteriegewehr

Rr. ^9, ^aliber 40 . . ^3, ,, . 43

^

50 50 ^ 100 12,5^ 33^ .

^ 50 47 ^i 94 26^ 50 50 l00 12^ 30 ^ Racht in keinem ^ der drei Ge.vehre harten

Das Vulver hatte ^ber Rii^stand .^^gese^t.

7) ^Bei den Versuchen mit schlechtem^ Vulver hat sich ebenso zwischen den ^drei Ealibern kein erheblicher Unterschied gezeigt . das mittlere wurde zn wenig geprüst, um ein Urtheil fällen .^u konnen, das kleine (3.^ und das gr^e (43) dagegen kann man ^ls ziemlich unempfindlich gege.n Verwendung schlechter Vulversorten erklären. wenigstens in so weit es die Läufe mit normalem Spielraum betrifft. Di^e erweiterten Läufe sind natürlich bei E^pansivgesehossen grossern Variationen der Trefssähigkeit in Folge ^der Qualität des treibenden Elements unterworfen, als die mit normalem ^ie.lraum ; ebenso scheint bei grossem .Spielraum das kl.ein^ Ealiber mit starkem Wund ^ein zu ......ngf.am verbrennendes Vulver. besser ^u ^tr^gen als das grosse, und umgekehrt ein zu dichtes mit ^heftiger Gasentwicklung weniger gut als das grosse.

...^

Bei den Verfugen am 22^-25. November ergaben steh auf die Distanz von 400 Schritt:

........^

.

Waffe.

^nlver.

Projekt.

^rt.

^r.

Kaliber.

127l ,5^ Jnfanterie-Gewehr .

1271,5 ,, 9 ,, ,, langes Jäger^Gew.

33 ,, 34 ,, ,, ,, Rr. 3 1271,5 Jnsanterie.^ Gewehr 1271,5^ ,, langes Jäger-Gew.

33 ^ 34 ,, ,, ,, 4 kurz.Ord.Jäg.-Gew.

,, ....r. 4 ,,

..^

Schüsse.

Treffer ^.

Radius.

Bemerkungen.

.

45,1 Eomm. Hl 43 ,, 40 Eomm. l 34,7 Buholzer 36,4 ,, 43 Eomm. Hl 45,1 ,, 34,7 Bnholzer 36,4 ,, 34,8 ,,

^

^

30 60 60.

60 60 60 60 60 60 60

37 87 85 100 85 90 95 100 66 85

28 1l 14 10 19 12,5 17,5 10 22,6 10,8

^

zu grosse Elevation, nicht gehörig geladen.

sür alle Versuche war die .Scheibe

hoch 78^ lang 152^.

Witterung trüb^ windstill.

zu grosse Elevation.

Die Schüfen waren zwei, an das Jägergewehr gewohnte, mit den andern Waffen ganz nicht vertraute Jäger von .^largau.

Hier ist nieht zu übersehen, dass die Differenz zwisehen dem normalen und dem erweiterten Lauf beträgt.

beim kleinen Ealiber - 1,7 ^nnkt;

,. grossen

,,

..^ 2,1

., , ohne dass der Lauf 1271,5^ eigentlich ein Au.^schusslauf ist; das Gewehr 2,1^.

Kaliber 45, ergab bei einem fpätern Versueh mit demselben Vulver, Rr. 4, weit bessere Resultate. als 12^1,5.^.

.

^ .

^

Bei einem durch ein Eommisstonsmitglied am 5. Dezember in Basel mit demselben Vulver ^r. 4 und unter denselben Umständen vorgenommenen Versuch ergab sich folgendes Resultat.

Waffe.

Vulver.

Projekt.

^

^r. 4 ,, ,,

.^rl..

^allber.

Jnfanterie-Gewehr ,,

43 45,1 43

.

^.r.

127 l ,5 127l,5^ 3^

,,

^ehüfse.

^

Treffer ^.

Radius.

Bemerkungen.

^

Eomn^. lll ,, ,,

60 30 30

97 87 100

^ 13^ .^^.^

^ Seheibe wie oben

78^^152^.

^eheibe 6^ .^ 6^.

Wetter trüb, neblig,

windstill.

.

Thermometer -^- 4^ B.

^ .

Das Pulver Rr. 4 ist zu dicht, schlecht gestampft und gemengt, verbrennt langsam und s.hmu^t stark, das .^ulver .^r. 3 hat eine etwas zu grosse Dichtigkeit ; ersteres hatte in den Jahren 1859 und t 86l) so schlechte Resultate in den Vr.^la^Burnandgewehren gegeben, dass sämmtliche bereits verarbeitete Munition eassirt werden musste. das Rr. 3 hatte in den .Ordonnanzstutzern sehr schlechte Resultate gegeben.

8) Jn B^iehung ans E a l i b e r t o l e r a n z , d. h. Verwendbarkeit stark ..benutzter, resp. ausgesrisehter Läuse steht natürlich das grosse ^.a^ liber obenan. siehe oben sub 1 die Gewehre Rr. 34 und Rr. 2, 1^, selbst bei einem das zu fi^irende Maximum von 3^^ übersteigenden

Spielraum von 3,1 und 3,35 haben die Gewehre Rr. l27l. 5^ und

Rr. 2,^1 noch Resultate ergeb...^ ...^lche den mit Ealib..rn 4l ,7 erhalteneu wenigstens gleichkommen und jedenfalls für den Gebrauch der Landwehr vollkommen genügen. Man konnte daher ^sür dieses Kaliber einen ...lussel^.ss...r.liuder von 45^^ für Wafsen des ...lus^.gs und der ^serve ...^ eignen von 45,4 für Wafs..n der Landwehr annehmen , und^ so die Waffen sehr la^nge im Gebrauch erhalten.

Jn zweiter Linie kommt da.^ kleine Ealiber, in dritter erst^das mittlere, Welche etwas ausfallende Erscheinung moglieherweise d^m Projektile zuzuschreiben ist.

Es scheint dasselbe sich weder so stark ^u stauchen, noch s.... weit zu e^pansiren, als die Projeetile de... kleinsten und grossten Ealibers. Bei länger f.ortgesetzten Verbuchen konnte es vielleicht gelingen, ein vollkommenes Brojeetil zu finden . einstweilen konneu wir nur den erhobenen Thatbestand eonstatiren. Raeh den erhaltenen Resultaten kann man .annehmen, dass ^s Kaliber 3^ eine Ea.libertoleranz von t,7^^ ^ ^ ^ ^^^^ ,, ,,

.^ ^ ^.^

,, ,,

,, ,,

,, ,,

unter .den gleichen Verhältnissen

,, ,,

-,.^

.^ ^^ -^^

mit Beibehaltung der nothigen ...^resf-

sähigkeit .erträgt.

..)) Jn^ Begehung aus das G e w i c h t von Wafsen und Munition ist das kleine E^liber natürlich im Vortheil.

Die ^ew.^hre ^.r. 33 und 34 wiegen .) .^ ohne Bajonnet; ,, ,, .des .mittlern Kalibers ,, .) ,, 4 Loth durehschnittlieh ; ,,

,,

,, grossen

,,

Die jetzigen Jn.santeriegewehr

.^ .

,,

..) ,, 4

.,

,,

,,

9 ,,8^

,,

^ ,,

Grosser noe^ ist der Vortheil des kleinen Kalibers bei der Munition, 60 Patronen de.... kleinen Eaiibers wiegen 2 .^ 27 Loth.

60

,,

60

^ ,,

60

^ ,,

,, mittlern ^ ,,

,,

3 ,, l 3 .,

,,

,,

^ ,,

^ssen

^,,

,, jetzigen Jnsanteriegewehrs

,,

^

,,

5 ,, 16 ,,

Es ergibt steh demnach bei ^Ge^vehren pom Eali^er 3.^ eine Erleiehterung von 2 ..^ 2.) Loth gegenüber demVrela^.Burnandgewehr, ,, ,, . ,, 1 ,, ^6 ,, ., ,, Jnsanteriegew.v. Eal.43, ,,

,,

,, ^^ ,, ^

,,

,,

,,

,,

,,

,,

4.^.

Bei Annahme des Jnsanteriegewehrs vom Ealiber 43 ergiebt sich gegenüber dem jetzigen Pr.^la^Burnandgewehr bei einer Dotirnng mit 60 Patronen eine Erleichterung von 1 Psd. 23 Loth für Wafs^ und

8^ Munition, oder wenn man dem Mann statt der jetzt reglementarischen 40 Patronen ^rela^Burnand deren 50 des neuen Ealibers 43 g^en will, eine ^rlei...hterang von 13 ^ Loth.

^ Ziehen wir serner in Betracht, da^ 60 Vatronen der frühern. Rnndkugelmanition 4 Vsd. 13 Loth wogen, so finden wir, dass der Jnsanterist jedenfalls erleichtert wird, bei.n kleinen Kaliber aber allerdings.. mehr als^beim grossern und mittlern. Diess ist entschieden der grosste , unsrer Ansicht nach der einige Vorzug von Belang des kleinen Kalibers.. .^b die ziemlieh delikat aussehenden Waffen des kleinen Ealibers stark genug s.nd, um die unsanste Behandlung unsrer Jnfanteristen. zu ertragen, ob die Läufe gegen Verbiegen gesichert sind .e., müssen wir dahingestellt sein lassen, da keine daraus bezüglichen groben vorgenommen wnrden. Wix müssen es einstweilen bezweifeln.

10) Jn Betresf ^er F o r m der V a t r o n e n , deren Ansertigun^, das Laden, steht das grosse Kaliber obenan.

Die Vatrone von Eal. 43 hat eine Länge von 63 Mill ....... 223^^ schw. Mass, ,, ,, .

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Der ^ersneh mit ^relaz-Burnand- .und Jägergewehrpatronen in der Zentralschule l8^l hat ^.var gezeigt, dass lettere, insofern sie von gutem, ^ähem Bapier a.ngesertigt si.nd , in der Vatroutasehe sieh so ^ut eoniervireu als erstere. Doch ist ^u bedenken, dass bei den Jusanteriepatrouen einerseits das schlechtere, sprodere Rapier, anderseits die zu grosse Masse des Vrojeetils ungunstig einwirken mussten. .Patronen vom Kaliber 43 mit demselben Bapier angefertigt, wie die Jägergewehrpatronen , werden .sieh unstreitig b.esser eonservireu.^ Mit dem der l^on.mission vorgelegten Muster von e o n i sche n V a t r o n e n für das kleine Kaliber kann sieh dieselbe nieht einverstanden erklären . sie glaubt, diese ^orm sei schwierig anzufertigen und ungünstig zum Verpacken, und erleichtere das Laden nur unbedeutend. Die ^chw.erigkeit, die lange, dünne Vatrone in den Lauf zu bringen und vollstän^ dig auszuschütten , glaubt unsre Mehrheit nicht weiter auseinandersetzen ^u sollen. sie ist sehon ost genug hervorgehoben worden. Dieselben Beobachtungen sind gemaeht und nachdrücklich betont worden durch die beiden holländischen Vrüsungseommissioneu, (vide die Rapporte vom Mai 1862 und Juli 1862 H a a g , E r v e n D o o r m a a n ) ; ebenso durch die englische, aus bedeutenden militärischen Rotabilitäten zusammengesetzte kommission, welehe in den Jahren .l 857 und 1858 ans Besehl des Kriegsministerinms vergleichende Versuche ^visehen dem Whitworth- und Ensieldgewehr vor^ Zunehmen und insonderheit aueh die ^rage zu begutachten hatte. ob es rat^sam sei, sur die Armee, die Mili^ und die freiwilligen entweder das Whitworthgewehr oder doeh ein Gewehr von diesem Kaliber 38,3^^ mit eoneentrisehen Zügen und entsprechend raschem Wund einzuführen. (Vide

Rapport vom 23. April 1861.) Wahrscheinlich ist auch desshalb sur alle

militärischen Korps und die freiwilligen das frühere Ealiber von 48^^,

90 beibehalten worden, obschon. die meisten renommirten Büchsenmacher in England für ihre Ln^.us - und Bräeisionswassen das Whitworth^sehe Ealiber von 38^^ angenommen haben, so z. B. T u r n e r , .^.enrr^, Kerr :.e.

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^ 11) Ueber die D a u e r h a f t i g k e i t des Jnnern der Läufe aller 3 Kaliber geben uns die gemachten Versuche keine genügende Grundlage,

ein llrtheil ^u fällen. Die Tressfähigkeit der einzelnen Gewehre hat sich

während der Schiessproben nicht verändert, sie wurden auch stets mit grosser Sorgfalt behandelt. Wir glauben aber hier eines Umstandes erwähnen zu sollen, welcher uns bei einer sür die Jnsanterie bestimmten

Waffe von Wichtigkeit scheint. Wir meinen , die geringe Zugtiefe des

Gewehres ........ 33. eine Tiese von nur 0,57 Bunkt. Diese seichten Züge mogen zu dem kleinen Ealiber passen . sie begünstigen auch, wie im Allgemeinen bekannt, die Tresfsähigkeit und die Verwendung geringerer Bulversorten (indem durch jeden Schuss der Rückstand entfernt wird) ; allein diese wenig hervorragenden Kanten der Felder gewähren sicher keine ge-

nügende Garantie sür anhaltende Fähigkeit, die Kugel richtig zu führen.

Wir glauben vielmehr, dass sie durch Rost und das Seheuren des Ladestockes in kurzer ^eit sehr leiden werden, sobald eine solche Waffe einmal allgemein in den Händen der Jnfanterie sich befände , und zwar um so mehr, als der Manu in der Regel nur den stählernen Ladstock zur Reiniguug dieses engen Rohrs benutzen kann. Sie konnte dann nicht mehr so gut eontrollirt und unterhalten werden, wie diess jetzt bei den meist magazinirten Jägergewehren geschieht. Die Läuse des kleinen Ealibers si^d auch weit schwieriger zu inspiziren als die des grossen , indem man mit dem Gewehrspiegel nicht so weit hineinsieht. Aus dem Rapport der holländischen Gewehreommission ersehen wir z.oar, dass vi^er schweizerische Jägergewehre nach zweijährige... Gebrauch und eirea 35^0 ..Schüssen per ^Gewehr an Tresssähigkeit nichts eingebüßt hatten , diese vier Gewehre waren aber stets zu den Versuchen der Rormalschiessschule verwendet und mit Sorgfalt behandelt worden; bei unsrer Jnfanterie ist ein solches Re^.

suitat uicht zu erwarten.

12) Der .l^reis der Gewehre wird sur alle drei Kaliber derselbe sein nnd zwischen 70-^78 Franken betragen, je nachdem das definitive Modell mehr oder weniger vereinsamt wird. Bei der Munition dagegen ergibt sieh ein Vortheil zu Gunsten des kleinen Kalibers . aus einem .Zentner Blei zu 32 ^r. konnen gepresst werden : vom Kaliber 35 .^ 2745 Vrojeetile Buholzer,

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40 ^ 2220 43 ^ 1872 60 ..^ 1282

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Eomm. l, l^omm. lll, ^rélaz-Burnand.

Die Eigenschaft des Kalibers 43, grossere .^alibertoleranz zn besitzen, d. h. einen länger dauernden Gebrauch der Waffen zu gestatten , eomp^.nsirt aber grossenth...ils diesen okonomisehen Ra^.theil der sehwerern, resp.

theurern Munition.

^ 13) Die kommission hatte serner zur Ausgabe, zu prüfen, inwiefern eine E r w e i t e r u n g der b e s t e h e n d e n O r d o n n a n z s t u t z e r und Jägerg e w e h r e auf Ealiber 40 -- 42^^ znlässig fei, um die in der Botsehaft des h. Bundesraths vom Rovember 1860 angeregte Ealibereinheit mit 40^^ durchführen zn tonnen. Die Versuche sind, wie aus Tabelle ....r. IV zu ersehen ist, derart ausgefallen, dass wir von einer so starken Erweiterm.^ entschieden abrathen müssen. Die Tresffähigkeit würde sehr erheblieh vermindert , besonders bei den Stutzern ; auch ist der Rückstoss viel empfindlicher, als er durch die Verhältnisszahl der Maschine (32, 34 für den Ordonnanzstutzer Rr. 69, Kaliber 40 und 33,34 für das Jägergewehr 4690 Eal. 40) dargestellt wird.

Fassen wir nun die in den ^. l ..--12 enthaltenen Beobachtungen zusammen, so finden wir, dass das kleine Ealiber einen Vortheil besitzt in Beziehung auf Gewicht und Vreis der Munition .

das grosse obenansteht in Beziehung auf Tresssähigkeit, Stätigkeit gegen Wind, Berenssion und Ealibertoleranz, Form der patrone, bequeme Ladnng und Rein.gung;

alle drei Ealiber nahezu gleich sind in Beziehung auf Rückstoss, Verschleimung, Empfindlichkeit gegen Qualität des Vulvers, bestriehenen Raum, ^reis und Gewicht der Waffen.

Jn ^ E r w ä g u n g .

Dass unsxe kommission die Eonstruetion eines J n s a n t e r i e g e w e h r s zu berathen hatte.

dass hiesür in erster Linie ^ie taktischen Bedürfnisse der Jnsanterie massgebend sind ; dass das grosse Ealiber von 43^^ diesen taktischen Anforderungen am meisten entspricht und durch Annahme desselben gegenüber dem setzigen Brela^Burnandge.vehr sowohl eine Erleichterung des Mannes, als eine Ersparniss an Munition, abgesehen von allen andern obenerwähnten Vortheilen, erhielt wird, nehmen wir keinen Anstand, Jhnen, Herr Bundesrath, das Ealiber 43 mit gestatteter Erweiterung bis 45 , für Landwehr 45,4 zur Annahme zu empfehlen. Wir glauben, dass dieses Ealiber die richtige Mitte bezeichnet, wo die Vortheile des kleinen mit denen des gr^ssen Ealibers sich vereinen, soweit es wenigstens überhaupt moglieh ist.

Wir verweisen übrigens aus die Botschaften des h. Bundesrathes und der kommissionen beider Räthe im Deeember 1860, welche bereits allseitig die ^othwendigkeit anerkannten, für u^.ser.. Jnfanterie ein grosseres als das bisherige Stutzer- und Jägergewehr-Ealiber einzuführen.

^ür die .^.harssehützen mochten wir dagegen die einstweilige Beibehaltung des ^rdouuanzftutzers und des bisherigen Ealibers eu.psehlen,

vorbehaltlich einiger Modifikationen in Betreff der Züge, des Wundes,

92 des Vajonnets ^. Die vollständige Ealibereinheit. wurde du.reh Annahme unsres Vorschlages allerdings nicht durchgeführt; wir sind. jedoch der Anficht, dass in erstex Linie eine. tüchtige Jnfante^e^.asfe zu beschasfen sei un^ d.ass die. Ealibereinheit nur aus ..^..sten des.. eine..^ oder des andern theils zu erzielen wäre. Die Seharss...hü^en verlieren sicher allen Boden sur eine Spezialwafse , jegliche Berechtigung, ein besonderes Eorps ^u bilden, sobald sie dasselbe Ealiber l^aben wie die Jnsanterie; bei den grossern^ Eatibern leistet in der Regel die längere Waffe mehr als der kürzexe Stul^.r., bei den kleinen durchschnittlich ebensoviel. Die Schützen würden bald vor den Jägern nichts mehr voraushaben, der Zudrang zum .^liteneorps geringer, die Auswahl der Re.kruten schwieriger werden.. Eine .Wüchse von 28-3l)^ Lauflänge und einem Ealiber von 35-38.^^ kann dagegen, insofern sie richtig e o n s t r u i r t ist und als B r ä e i s i o n s w a f s e g e a r b e i t e t und b e h a n d e l t wird, mit jeder längern Waffe des mittlere^ Ea.ibers konknrriren, besonders auf d i e D i s t a n z e n von 200-- 6 00 . ^ e h r i t t , und die Scharssehi^en behalt^. den Vortheil der leichten Mn.ntio..., an dem ste .in ^.olge der besoude.rn ^xh^altnisse so sehr hangen. Die Jnsauterie .....ders^.its k.^nn nur verlieren, wenn ihr., dem Bedürsniss des Schützen zu lieb, eiue. Waffe oetx.v^irt w.ird,^ we.lehe den taktischen .Anforderungen nicht entspricht. Der Uebelstand,^ dass für die Schüfen eine besondere Munition erforderlich ^wäre, wird grosseutl.eils aufgehoben dnreh das geringere Gewicht dieser Mnnitiou, welches eine Belastung des .^ehü^en mit 8l) Batronen gestattet , sür den Scharssehü^en, welcher gerade bei uns ost an Bnnl^te entsendet werden muss, wohin ein Raehschub von Munition aus den baissons unmoglich ist, ist der Besttz einer leichten Mnnition von grossem Ru^en ; der Jnsanterist dagegen wir^ seltener in kleinen .^lbtheilu..gen an^ unzugängliche .^rte detachirt. er kann eher abgelost werben oder den Abgang an Munition aus den Caissons ersehen. Wir glauben uns schließlich in dieser Beziehung noch ans das Beispiel von Russlaud berufen zn dürfen, welches gegenwärtig beabst^tigt, für seine Scharsschl^enbataillone ei^.. Kanunerladungsgewehr von Kaliber 43 einzuführen, trotzdeni im Jahr 1860 sür di^
gesäumte Jnfanteri.^ ein neues, im Allgemeinen sehr z.veckmässiges Gewehr vom E^liber 50. angenommen wurde, welches man beibehalten will. Dort ver^tet man also aneh aus die Ealibereiuheit, obschon in diesem ungeheuren Reich mit seiner agressiven Volitik die Ealibereinheit eh^r. wünsehbar wäre, als in der kleineu, jedenfalls nur Defensivkriege führenden. Schweig.

Wenn es uns erlanbt ist, nnsre Ansicht über die Verwendung der vorhandene^ Jä^ergewehre zu äussern, so mochten wir sollenden Vorschlag zur Berücksichtigung empfehlen : ^ Wir besinn eirea 12,000 Jägergewehre mit den neu angeschafften, ebenso für das Kontingent Auszug und Reserve eirea 6500 ^rdonuan^stn^er.

Wir haben eirea ^0l) ^ehü^en in Au^ug und Reserve, 4500 in der Landwehr, ^.otal 12,0l)l). Gestatten wir den Kantonen, den .^.ehl^en

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d.er. Reserve und der Lan.^eh.... .die J.^e.^ewehxe zu geben statt dex Ordonnanzstutzer, wobei man^.^militärischer Beziehung. eher gewinnen a.ls verlieren wird, so bleiben uns eirea 6500 Jägergewehre, als.... nicht ein-

mal die doppelte Bewaffnung..

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^Die Kantone behielten davon nach dem jetzigen Besetz 20 .^, überzählige, also eirea 2500 im ^Depot, die übrigen 4000 hätte der Bund theils den Kautonen abzukaufen, welche keine Schützen stellen,^ theils von dem bereits deeretirten und in Handen habenden Vorxath. im Depot zu ^halten. .Hiedurch erhielte die Schweiz sofort ein wo^lbewassnetes Schützen^orp^ vo.. 12,000 Mann, und Riemaud hätte die im Jahre 185^ be^ch.l^ssene Einführung des Jägergewehrs zu bedauern. Sie erschiene im Gegentheil als eine gerechtfertigte, unsre Wehrkrast erhöhende Massregel.

.Der Bund würde den .^antonen uieht mehr vergüten, als den von ihiien .bezahlten ..^ des wahren Brises. Für eirea 3000 znrückz...kausende Ge^ wehre belesen sich also diese Kosten ^u Lasten des Bundes aus eirea 75,000 ^r., wogegen er eine werthvolle und nothwendige Reserve sur

den Kriegsfall erhielte.

Znm Sehiuss erlauben wir uns noch einige Wünsche über die Eon..

strnktionsdetails der neuen Wasse anzusprechen ^.

.Lauf von Gussstahl, Länge 33^, Dimensionen de^r ..^anfstärke wie

bei den Modellen 3^ und 2,1^, hinten achl^ntig mit leichtem Aus.v.^f

.für das .^isir. Batentschwan^schranbe mit Base^ehacken; Zündkanal im stumpfen Winkel gebohrt; Kamin entweder von mittlerer Grosse und dann auch bei den Stauern einzuführen, oder wenn dies bei den Zeugämtern ans ^u grosse Schwierigkeiten stossen sollte, ein Kamiu von der Grosse des bisherigen Jufanteriekamius, aber unten mit Knpser gefüttert, oben mit einem kurzen .........ehrauben^ewind (ewige Schraube) versehen, Lauf bronzirt.

Annah^usevliuder 42,8 u^.d 43,5, Aüsschnsse.^linder für das Kontingent

45, für die Landwehr 45,4.

^ ü g e , vier flache, eoneentrisehe, wie beim Jägergewehr, Zugtiefe Constant ^,7^0,83^^, Windung ein Umgang auf 35^.

Visir.. Bogenvisir mit ^perrseder und Seala am Backeustück, auf den. kautigen ^heil des Lanfs eingelassen , niederster fester ...^tand des

^lbseheublaltes a^s 280 Stritt. Gradation von 400 bis l 000 schritt,

für alle Waffen gleich...

Korn in einen mit dem Lauf ^zusammenhängenden geschleift, als Bajonnethast dienend, nicht .^u sein.

festen

Fuss ein-

^ a s o ^ n e t . Entweder. leichter yatagan nach vorgelegtem Modell nur für die J ä g e r k o m p a g n i e n , oder dann für alle das nene fran^osische vierkantige Basounet, und für die Jäger, sowie für die Unterossifere ^er Eeutruu^ou.pagnien, ^ ein. ^weckn.ässig^.s kurzes, aber starkes Fasehinenmesser.

Bund^bla^.^Jahrg. ^v. Bd. I.

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^4 L ad stock von Stahl, mit Setter von Messing, entweder nach dem erprobten Modell des deutschen Vll... Armeeeorps, oder wie das im Gewehr 3^ befindliehe.

Schloss. Gewohnliches, vorliegendes .^ettenschloss mit Sicherheit^ und Spannrast, im Schaft eingelassen, wie beim Jägergewehr, und mit einer Schraube und einem Hacken befestigt.

Schaft wie beim Gewehr 3^, ^olbenlänge 13^.

Bänder. Entweder ganz naeh englischem System, wie am Gewehr 3^, oder mit oberm Bunde naeh altem System und mittlern und untern Ring nach englischem System, vide Gewehr Rr. 1271,5. (Das obere Band kann auch durch eine Bandseder gehalten werden, statt durch eine Schiebe^ haste, wie beim Rr. 1271.)

Abzugbügel und Abzugblech einfach und rund, wie beim jetzigen Brel.^-Burnandgewehr ; Schlossblech, Bänder, Abzugsbügel ..e. gebläut und von Schmiedeisen.

Gewicht des Gewehrs ohne ^atagan oder Bajonnet, Minimum

.) Bfund, Maximum 9 Bfund 8 Loth.

Brojeetil: das bei den Versuchen verwendete als Eon.mission Ill bezeichnete.

.Ladnng. 4^ Grammes Bulver, .^orn .).r. 4, nach gesetzlicher ..^or-

schrist.

Rapier : dünn und zähe, wie das ^u den Versuchen verwendete, aus der .Papierfabrik in Winterthur bezogene.

Jndem wir Jhnen, Herr Bundesrath, hiemit unsere, sowohl auf die Versuche der letzten Jahre als aus viele anderweitige Broben und die Ersahrungen fremder Armeen gegründeten Vorsehlage zu geneigter Berücksichtigung empfehlen , haben wir die Ehre zu verharren mit vollkommener Hochachtung.

Basel, den 10. Dezember 18.^2.

Die Mitglieder der Majorität der Expertenkommission :

^ans .^er^.. O-er.t.

.^o^stetter. ^b^rst.

^. ^eii,, .^berstlientenant.

.^ud. ^eriau, ..^berstlieutenaut , Berichterstatter.

Bruderer, .^berstlieutenant.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht der Mehrheit der Expertencommission für Handfeuerwaffen an das Tit.

schweizerische Militärdepartement.

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Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

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Foglio federale

Jahr

1863

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

03

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

16.01.1863

Date Data Seite

78-94

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10 003 947

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