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Schweizerisches Bundesblatt.

XV. Jahrgang. ll.

Nr. 16.

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ch

10. April 1863.

t

des

schweiz. Bundesrathes

an

die h. Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im Jahr 1862.

Geschäftskreis des Handels- nnd Zolldepartements.

A. Handelsverhältnisse.

.1.

Im Allgemeinen.

Wenn auch die Besorgnisse für Jndnstrie und Handel zu Ansang des Berichtsjahres ihre volle Berechtigung hatten , so begann dasselbe

dennoch unter viel günstigen Aussichten, als das Jahr 1861. Die Zollkontrollen liefern in Bezug ans Ein- und .Ausfuhr im Allgemeinen ein erfreuliches Resultat.

Es lässt sieh zwar nicht verkennen, dass unsere Jndustrie, wenigstens in einzelnen Branchen, einen harten Stand hatte.

Rur ihrer Ausdauer und Euergie ist es zu verdanken, dass sie ihre Thätigkeit im Flusse erhalten und dadurch dem Lande Raehtheile ersparen konnte, wie fie andere Staaten, wo allgemeinere Arbeitseinstellungen vorkamen, ertragen mnsste...

Eine gute Aernte, der daherige starke Ausfall in der Einfuhr von Brodstoffen und die Zunahme des Jmportes von Kousumatiousartikeln (wie Znker, Wein u. f. w.), verbunden mit der Thatsache, dass die Ausfuhr im Allgemeinen erheblich, bei einzelnen Hauptexportartikeln sogar.

Bundesblatt. Jahrg. XV. Bd. .it.

9

114 stark zunahm und die Einfuhr von Rohstoffen, mit beinahe einiger Ausnahme der Baumwolle (ans bekannten Gründen), bedeutend stärker gewesen ist, beweisen unzweifelhaft, dass .^as Jahr 1862 zu den gesegneten zu

zählen ist.

Deutlicher als Worte sprechen die Zahlen. Lassen wir daher die hauptsächlichsten vergleichungsweise mit denjenigen früherer Jahre hier folgen.

.^ie^e^ehr.

E i n s u h r.

li.^. t^. ll^I. li^. Durchschnittlich.

Schmalvieh Stüke 129,59l. 126,445. 127,100. 123,853. 126,747.

Grossvieh ,, 84,130. 91,261. 84,272. 88,754. 87,104.

Ausfuhr.

Schmalvieh Stüke 35,248. 39,324. 33,529. 38,256. 36,590.

Gxossvieh ,, 53,250. 50,957. 51,187. 73,294. 57,172.

Total Einsuhr 2l3,72l. 217,706. 211,372. 2l2,607. 213,851.

,, Aussuhr 88,498. 90,281. 84,716.111,550. 93,762.

,, Durchfuhr 82,305. 91,353. 93,76l. 97,688. 91,277.

Die Einsuhr von Schmalvieh blieb also im Berichtsjahr um etwas zurük, während diejenige von Grossvieh um einige tausend Stük zugenommen hat. im Ganzen aber kann das Ergebniss so ziemlieh als ein durchschnittliches angenommen werden.

Bei der Aussuhr von Sehmalvieh zeigt sieh ebenfalls keine wesentliehe Abweichung des Exports von Grossvieh; dagegen weist er im Bexiehtsjahre eme erhebliche Zunahme aus. Das Resultat der Durchsuhr zeigt ebenfalls eine eher starke Zunahme.

Verkehr in ^ellstan.^n, die nach dem ...Berthe zahlen.

Eingeführt wurden .

I8^.

l.8^0.

.^li.

^^. Durchsehnittlieh.

für Fr. 807,832. 418,537. 457,102. 488,233. 542,926.

Ausgesührt dagegen :

.l..^.

..^0.

ll8 ^ li .

t8^. Durehfehnittlieh.

für Fr. 4,25l ,045. 6,098,547. 7,187,738. 5,839,249. 5,844,145.

Die Einsuhr von Gegenständen dieser Rubrik hat seit einigen Jahren nicht mehr die Hohe früherer Jahre erreicht, was hauptsächlich der Ab.nahme der Einfuhr von Eisenbahnwägen zuzuschreiben ist.

^

115 Wenn die Ausfuhr in Werthen im Berichtsjahre etwas zurükblieb, so fällt diess auf die ..Verminderung des Bauholz.^.portes. Das Ergebnis^ von 1862 hält sich indessen immerhin noch auf der Höhe des Durchs

fchnittes.

Die Bewegung in Zugthierlasten blieb gegenüber den entsprechenden Ergebnissen von 186l etwas znrük, ist jedoch noch erheblich stärker, als das Resultat der vorhergehenden Jahre. Die unter diese Tarifabtheilung fallenden Gegenstände (Ban-, Brenn- und Ruzholz, Sohlen, .^alk, Baumaterial, Eisenerz und Obst) beschlagen hauptsächlich den Lokal- und ^ Gränzverkehr, sind also für das Gesammtergebniss der Handelsbeziehungen von keinem Gelang.

Der Export in dieser Rubrik nahm dagegen im Berichtsjahre um zirka 20,000 Lasten zu, gegenüber dem Jahre 1861.

Seit der Modifikation der Transitgebühren aus Bau- und Sägeholz, das früher nach Werthen zahlte, hat die Durchfuhr, nach .Lasten tax^irt, bedeutend znge-

nommen. jedoch hat das Ergebniss von 1862 (42,444 .Lasten) dasjenige des vorhergehenden Jahres (43,047 Lasten) nicht ganz erreicht.

.

.

^

Maßgebender für die Beurtheilung der Handelsbewegungen sind die Resultate des Verkehrs in ..Gütern, die nach Zentnern zahlen. Die Zolltabellen liesern in dieser Beziehuug folgende Ergebnisse, die wir hier in Vergleichung mit denjenigen früherer Jahre zusammenstellen wollen in folgender

.llebersi.ht.

.^. ^nsuhr.

Jm Allgemeinen.

Eingeführt wurden:

^ollbare Güter .

.

.

.

.

Zollfreie Objekte, für Eisenbahnen ^e.

und Landesprodukte aus dem ^ys de Ce^ .e.

Werden noch die Zugthierlasten, in ^ent^ ner reduzirt, hingeschlagen mit .

so erhält man eine Totaleinfnhr von

.

18^.

I.^0.

Rentner.

Zentner.

Zentnex.

Zentner.

Zentner.

^,448,061

7,570,867

7,712,722

7,ll3,517

7,211,292

..)62,977 748,593 779,7.)..)

667,785 ^,401,951 6,252,243 7,205,410 7,067,211 12,812,.)8.) 14,571,703 15,697,931 14,848,513

789,789 6,481,704 14,482,^

^t.

^8^.

Durchschnittlich.

Wenn nun anch das Ergebniss der Gesammmteinfnhr im Berichtsjahre im Vergleich zu derjenigen von 18^1 etwas ^urükblieb, fo übersteigt dasselbe immerhin die Dnrchschnittssnmme , obschon die Einsuhr wirklicher Handelsguter auch gegenüber 1860 ^nrükblieb. Woher diese Differenzen rühren und aus welche Artikel die bemeldete Einsuhr hauptsächlich sältt, werden wir später hervorheben.

Zu den einzelnen Artikeln übergehend zeigt der Jmport folgende Resultate : a. V e r z e h r u n g s g e g e n s t ä n d e :

l 8^.

Zentner.

Getraide und Hülsenfrü.^ ^ Mehl .

Reis . . .

Salz ..^

.

.^

.

.

.

Butter und Schweinefett Wein in Fässern Branntwein und W^n^ist ^

Bier

Kaffee .

Eichorienkassee ^ Zu.^r

.

.

.

Tabak in Blättern ^

.

.

Tabak, fabrizirter, und Eigarren .

Kastanien .

.

.

.

. 2,339,025 279,928 87,l17 263,595 27,850 736,202 78,039 21,499 14l ,859 52,294 219,255 81,008 19,150 16,685

^..Durchschnittlich

t.^0.

.8^l.

1^.

Zentner.

Zentner.

Zentner.

Zentner.

3,1l3,081 502,658 102,032 253,852 34,^87 575,406 88,840 17,699 l 30,061 55,215 205,851 86,33l 19,718 10,723

3,263,3l8 3l 5,250 80,5l3 240,365 37,549 762,767 105,472 22,783 156,206 56,135 213,014 87,261 18,758 19,4l9

2,666,l55 198,856 76,438 23l ,724 52,2l 7 839,672 102,956 33,038 144,450 57,505 235,559 74,902 t 7,607 15,92l

2,845,394 324,174 86,525 247,384 38, l 00 728,5l2 93,826 23,752 143,144 55,287 218,420 82,375 18,808 15,687 ^

^^ ^

^

^

.^.

^ie erheblichste Abnahme finden wir auf den Brodsrüchteu. ^ie Ergebnisse der lezten Aernte waren so befriedigend, dass das Defizit zwischen Produktion und Verbrauch, das wir jährlich durch die Einfuhr zu deken habe.., sieh um so mehr reduzirte. Uebrigens ^ü^ften auch noch von den im Jahr 1861 eingeführten Vorrathen ziemliche Provisionen vorhanden gewesen sein. Die sortgesezten Bestrebungen zur Hebung der Lan^wirthsehaft tragen aber auch sieher wesentlich bei, die Ertragfähigkeit des Akerbaues zu erhöhen und dem im .^chweisse seines An^estehts thätigen Landmann bessern Erfolg zu sichern.

118 Der Reis zeigte ebenfalls eine, wenn auch nicht bedeutende Verminderung, während Salz seit 1859 einen fortwährend abnehmenden Jmport ausweist.

Sicherlich hat aber der Salzverbranch nicht ab-, sondern eher zugenommen ; es dürste demnach die verminderte Einfuhr sremden Salzes wol unsern heimischen Salinen ^u gut gekommen sein, obsehou die Konkurrenz mit den Erzeugnissen fremder Salinen für sie immer noch schwierig ist.

Viel bedeutender als die Zunahme des Jmportes von Butter und Schweinefett ist dagegen die steigende Einsnhr von Wein in Fässern, welche im Berichtsjahre die noch nie dagewesene Hohe von ^irka 840,000 .

Zentnern erreicht hat. Von diesen Weinen liefert uns Frankreich weitaus den grössten Theil. Die ordinären sranzosisehen Weine stehen im Allge..

meinen im Vreise viel billiger, als viele der schweizerischen Weine , was troz den Zoll- und .^hmgeldsgebühren vieles zur vermehrten Einsuhr

beiträgt.

Branntwein und Weingeist bleiben zwar im Jahre 1862 gegenüber 1861 etwas weniges zurük, allein immerhin steigt der Jmport dieses Artikels während dem Berichtsjahre weit über die Dnrchschnittseiufuhr.

Auch hier fällt der Löwenanteil der sranzosischen Produktion zu. Ueber die Ursachen verweisen wir hier aus den lezten Geschäftsbericht, in welchem

sie einläßlicher a..gesi.hrt sind.

Ersreulieher ist die Zunahme aus der Biereinfnhr. Dieselbe wirkt auch sehr wohltätig auf die Erzeugnisse der einheimischen Brauereien, welche seit der eingetretenen Konkurrenz sichtlich viel besseres Gebräu liefern.

Der Kassee hielt sieh ungefähr ans der dur^sehnittliehen Hohe, weun

gleich die Einsuhr des Berichtsjahres gegenüber derjenigen von 1861 um

^irka 12,000 Zentner ^urü^blieb. Die ledere war aber über Verhältniss stark, wodurch sich auch die verminderte Einfuhr pro 1862 theilweise erklärt.

Der Zuker dagegen ^eigt im Berichtsjahre eine ziemlich bedeutende

Vermehrung der Einfuhr: 22,000 Zentner mehr al.^ 1861, 30,000

mehr als 1860 und zirka 17,000 mehr als ...er Durchs.hmttsimport.

Jn ^olge des nordamerikanischen Krieges war der Export aus den Kolonien nach Europa viel grösser, was natürlich au^.h aus die preise einen niederdrükenden Einsluss ausübte.

Beim Tabak sehen wir eine durchgängige Abnahme sowol bei den Blättern, als beim sabrizirten Tabak und den Eigarren, die selbst unter dem Durchschnitt der lezten vier Jahre blieb. Abgenommen hat die Konsnmation dieses Artikels kaum ; dagegen dürfte das Vorhandensein älterer Vorräthe, theilweise auch die vermehrte Verwendung inländischen Gewächses, .aus die Verminderung der Tabakeinsuhr eingewirkt haben.

119 Jm Weitern machen wir noch aus die Einsuhrverhältnisfe folgender Verzehrungsartikel aufmerksam :

Kartoffeln wurden importât .

Obst, gedorrtes . . . . .

.. srisd.es . . . . .

Brod

Käse

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

1861.

t 862.

Rentner.

Zentner.

260,693 5,299

244,365 Abnahme 16,328 4,206 1,093 97,545 Zunahme 2,766 3,157 Abnahme 1,265 782 5,323 215 12,495 16,9l5 Zunahme 1,841 36 1,064 .Abnahme 337 2,999 13,545 Zunahme 2,884 1,666 11 396 Abnahme 245

94,779

.

4,422

.

6,105

Oel, ge.nessbares . . . .

Südfrüchte . . . . . .

Thee

12,710 15,074 1,100 3,336 10,661 t ,650 641

Fische, getroknete Geflügel, lebendes Ess.vaaren , seine Austern, srische .

h. Rohstoffe.

1861.

Rentner.

Eisen, rohes

Zentner.

1862.

Zentner.

. . . . . 149,236 192,109

Zentner.

Zunahme 42,873

Eisen zum Maschinen- und Schisss-

,, 14,832 46,919 20,074 Abnahme 25,150 59,903 Zunahme 16,991 Eisen, gewalztes oder geschmiedetes . . . . . . 152,142 177,984 25,842 Eisenblech, rohes . . . . 11,960 43,800 31,840 Eisendrath und Weissblech . . 17,610 17,658 48 Metalle aller Art, Blei, Kupfer, Messtng, Zinn, Zink .e. 22,993 16,919 Abnahme 6,074 ban

.

.

.

.

.

.

Eisenblech zum Schiffsbau .

Eisenguss, roher . . . .

32,087

45,224 42,912

Mit Ausnahme des Eisenblechs zum Maschinen- und Schiffsbau hatten alle Eisenarten eine mehr oder minder starke Zunahme der Einsuhr , ein Beweis , dass unsere Etablissemente, welche diesen Artikel verarbeiten, starken Bedarf hatten.

Bei dem Jmport der übrigen Metallarten notiren wir eine nieht bedeutende Abnahme.

Baumwolle, rohe, n.urde eingeführt.

1861.

1862.

Abnahme.

Zentner.

Zentner.

Zentner.

294,441

189,807

104,634

120 Die Ursache dieser Abnahme ist bekannt. Das gänzliche Versiegen der bisherigen Hauptbezngs.^.elle für diesen Artikel war ein harter Schlag für diesen Jndustriezweig.

Manche werden die Folgen desselben noeh lange empfinden , denn nicht alle waren so glüklich , durch rechtzeitigen Ankauf vor dem eingetretenen enormen Vreisaufsehlag sich verproviantiren und dadurch indirekt sich entschädigen zu konnen.

Die Spekulation, welche sieh dieses Artikels ganz bemächtigt zu haben scheint, machte ungeheure Geschäfte, bei denen auch die schweizerischen Geschäftsleute ihren Antheil gefunden haben dürsten.

Die Hoffnung aus eine Beendigung des nordamerikanisehen Krieges hat sich zwar noch nicht erfüllt, dagegen bot doch der Bezug von roher Baumwolle aus andern Ländern den Jndnstriellen einigen Ersaz für die längere Zeit empfundene Storung im Bezug nor.^amerikamscher Baumwolle, dieses sur unsere Judustrie so wichtigen Materials.

Der Mangel an diesem Rohstoff hatte in der Schweiz nicht die übeln Folgen, wie in andern Ländern , wo die Fabrikation gan^ einge^ stellt werden musste und die Arbeiter gan^ auss Trokeue gese^t wurden.

Wenn auch in den meisten Gegenden der Schweiz die Thätigkeit dieser Judustrie sich mehr oder weniger ^..schränken musste , so blieb doch die Fabrikation immer im Gang, und der Verdienst für die arbeitende Bevolkerung horte nie ga..^ aus. Es bewährt sieh übrigens neuerdings, wie glüklich es sür unsere industrielle Bevolkernng ist, dass sie zum weilaus grossern Theil sich nicht uur aus ihren Erwerb in der Jndustrie ftü.,t, sondern stets darauf Bedacht nimmt, sich die allerersten Lebensbedürfnisse

selbst zu pflanzen.

I .

.

.

.

^ .

Zentner.

Seide, rohe, wurde eingeführt: 21,^0

t .

.

.

.

^ .

Zentner.

^enlner.

2^,311 Zuuahme8,2l^l.

Das anhaltende Sinkeu der ..^eidenpreise aus so niedrige Ansäze, dass beim Einkauf wenig risl^irt werden konnte , ermunterte zum Ankauf, und die eingetretenen festen Bestellungen sollen eineu starken Ausschwung in

der Seideusabrikation bewirkt und von glükliehem Erfolg begleitet ge-

wesen sein. Dadurch erklärt sich die bedeutende Zunahme in der Einfuhr dieses Rohstosses leicht. Auch bei den ^eidenabsällen sehen wir das ähnliche Verhältnis^.

Hanf

und flachs

wurden

importirt . . . . . . .

I8^t.

18^.

Zentner.

Rentner.

16,437

13^28 Abnahme 2,50.)

Rentner.

Eine Zunahnie in der Einfuhr von Rohstoffen finden wir noch auf folgenden Artikeln :

12t ^li.

t 8^.

Zentner.

Rentner.

Zentner.

45,100 Zunahme t 1,620 7,2l3 34,200 l 2,283 Sämereien. . . . . . .

47,53t 59,814 23,4l7 Farbhol^er . . . . . . 48,373 71,790 1,517 Schwefel, gereinigter und roher l 2,98 l l 3,498 Oel, gemeines , zum Jndustrie9,555 gebrauch . . . . . . 163,196 172,751 l ,494 Talg . . . . . . . . 18,047 19,541 Krapp und Krappwurzeln . . 33,480 Amlung ^ . . . . . . . 26,987

Abnahme dagegen sehen wir aus .

Fellen und Häuten .

.

.

.

Jndigo

.

.

.

.

.

.

.

Sumaeh

.

.

.

.

.

.

.

t.^l.

l ^ .

.

^ .

Zentner.

Zentner.

7,90l 3,435 8,547

Zentner.

6,672 Abnahme 1,229 1,310 ,, 2,l25^ 7,2l1 ,, 1,336

^ie Vermehrung der Einsnhr der meisten dieser Artikel, die grosstentheils in der Jndustrie ihre Verwendung finden, lassen darauf schlössen, dass deren Thätigkeit eine kaum sehr eingeschränkte war. Einzig J..digo

blieb erheblich, d. h. um .^.. hinter der Einsuhr von 1861 zurük.

Halbfabrikate wurden importirt : I8^.

l8^.

Rentner

Eisenwaaren, rohe

. . . .

35,765

^en^ner.

34,454

Zentner.

Abnahme

1,311

Zum ersten Male seit mehreren Jahren .^eigt dieser Artikel eine Abnahme, was um so erfreulicher ist, als diese Gegenstände leicht zum grossern Theil im ^ande prodn^irt werden konnten.

Maschinen

und

Masehinenbe-

standtheile . . . . . .

^8^.

18^.

Rentner.

Zentner.

57,874

59,208 Zunahme 1,334

Zentner.

^,ie nochmalige Zunahme der Einsuhr dieses Artikels, obgleich solche schon in den legten Jahren sehr stark gestiegen war, bildet ein

neues Zengntss für die sich stets ausdehnende Gewerbsthätigkeit.

I8^.

l 8.^.

Zentner.

Uhrenbestandtheile . . . .

428

Zentner.

524 Zunahme

Zentner.

96

^ie in diesem Fabrikationszweig eingetreten gewesene Krise scheint ihr Ende erreicht zu haben. ^ie Thätigkeit hat in Folge fester ^e-

122 stellung ihre Segel wieder ausgehet. Für die ordinäre Waare dagegen Bürste es immerhin schwer sein, .^bfa^ zu erhalten, da dieselbe viel von ihrem Rns verloren und nur solche von anerkannter Reputation Ab..ehmer finden sollen.

Banmwolleugarn, rohes

,,

gefärbtes und gebleichtes .

.Baumwollentü.her, rohe . .

Woliengarne, rohe . . . .

,, gefärbte . .

Hans nn.^ Flachsgarn . . .

1^1.

t...^.

Zentner.

Zentner.

3,905

Zentner.

Abnahme 1,932

1,973 3,806 3,385 ,, 421 14,415 20,959 Zunahme 6,544 854 1,078 ,, 224 6,175 5,905 Abnahme 270 7,776 8,587 Zunahme 8ll

Erhebliche Veränderungen sehen wir aus diesen Artikeln nicht , einzig die rohen Baumwollentücher nahmen im Berichtsjahre wieder zu, obgleich ^ie noch nieht wieder ans der Hohe des srühern Jmportes angelangt sind.

Der Grund davon dürste ebenfalls dem allgemeinen Mangel an Rohstoff zuzusehreiben sein.

.Bleiweiss . . .

chemische Produkte Droguerien . .

Darben, gemahlene ^araneine

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. . . . . .

^ummi . . . . . . .

I.^I.

.l.^.

.^en^ner.

Rentner.

Zentner^.

4 , .^0 9 4,862 Zunahme 353 5,591 9,113 ,, 3,522 10,861 10,009 Abnahme 852 4, l 33 5,131 Zunahme 998 4,532

8,746

3,826

6,602

Abnahme

706

,, 2,144

Chemische Produkte einzig ersreuten sieh einer nahmhafteu Zunahme der Einfuhr , und Gummi einzig erlitt eine erhebliehe Verminderung.

.^eben diesen, den Droguerien uno der Garaneine, bemerken wir bei allen Artikeln dieser Kategorie eine, wenn au.h nicht bedeutende Steigung des .Jmportes.

Fensterglas .

.^eder, gemeines ,, gefärbtes ^elseise . .

.^algseise . .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^t.

t8^.

^enlner.

Zentner.

l 7,867 12,974 2,79l^ 30,830 5,023

18,451 Zunahme 584 15,532 ,, 2,558 2,953 ,, 157 33,227 ,, 2,397 3,733 Abnahme 1,290

Zentner.

Der Jmport von Leder stieg wieder etwas , während derselbe in ^rühern Jahren fortwährend abnahm.

Die ausländischen Gerbereien machen den einheimischen, die mit bedeutenden Schwierigkeiten zu kämpfen ..haben, wirksame Konkurrenz.

.^.hne erhebliche Modifikationen in den

123 Zollverhältnissen unserer .Nachbarländer wird dieser Gewerbszweig nicht nur nach Bussen , sondern selbst im Lande schweren Stand haben , weil diejenige Art Häute, die unser Land weit über unfern Bedarf erzengt, vorzugsweise noch ausgehen und umgekehrt diejenigen Porten, welche hier starken Verbrauch haben, nicht hinreichen^ im Lande zn finden sind, und die umliegenden Staaten d.ren Ausfuhr in rohem Zustande erschweren, so dass der Schweizer dieselben nur auf sehr entfernten Markten kaufen kann.

Dagegen ist der Einfuhrzoll auf Leder in unsern Rachbarstaaten sehr hoch und der Marl^t in der Schweiz nicht hinreichend gross , um ausgedehnte, billig arbeitende Gerbereien zu speisen und deren Anlage in der Schweiz .^u erwirken. Solche Verhältnisse erschweren ^ie Konkurrenzfähigkeit sehr.

Sie verdrängen unsere Vrodukte von den Märkten der umliegenden Länder.

Hoffen wir, der Fortschritt in Ermässigung der Zollgebühren unserer Ra.hl.ar.. und in Forderungen und Erleichterungen des Verkehrs werde a...ch h.er Mittel finden lassen, die ungünstige Stellung unserer Gerbereien zu verbessern.

Fabrikate.

I8^t.

Zentner.

Haudwerkszenge (EisenStahl.vaaren) .

S.hlosser^aaren . . .

Eisenblech.r.aaren. rohe .

Blechwaaren

und

, .

.

.

.

.

.

.

5,487 8,062 1,5l5 l .558

I .

.

.

^ .

Zentner.

5,0l3 6,562 1,999

l,459

Zentner Abnahme

,,

474

1,500

Zunahme Abnahme

484 99

Erfreulieh ist die Abnahme des Importes dieser Gegenstände gegenüber der Thatsaehe, dass ^eren Konsnmo jedenfalls eher zu- als abnimmt.

Die vermehrte einheimisch^ Gewerbsthätigkeit auf diesem Gebiete darf ohne Zweifel als die Ursache davon betrachtet werden.

Baumwollentüeher, gebleichte und

18..^.

li 8^.

.^enlner.

Rentner.

bedru^te . . . . . . .

24,960

Leinwand und Zwilch, roh .

,, gebleichte und bedrukte

1,825 5,416

Seidene und halbseidene Stosfe 2,126 Wolltücher, gemeine . . . 2,81^ ,, gefärbte . . . . 31,183

Rentner.

20,960 Abnahme 4,000 1,939 Zunahme 114 381 5,797 434 2,560 2,228 Abnahme 589 35,024 Zunahme 3,841

Auch hier konftatirt sich eine Abnahme des Jmportes bei Baumwollentüehern aus den bekannten Gründen. Mit Ausnahme der gemeinen Wollentücher sehen wir bei allen übrigen Artikeln dieser Gruppe eine mehr oder weniger starke, bei gefärbten Wollentüehern sogar eine erhebliehe Znnahme.

124 1^1.

Hol^waaren , gemeine ,, feine (Mobeln) .

Drechslerarbeiten, gemeine .

,, polirte und bemalte . . . . . . .

Bürstenbinderarbeiten. roh . .

,, feine .

t .

.

^ .

Zentner.

Zentner.

Rentner.

13,909 2,796 383

16,179 Zunahme 2,270 2,840 ^ 69 452 64 1,233 1,156 Abnahme 539 62 278 Zunahme

1,169 2,195 216

Der starke Jmport dieser Artikel, der bis auf die grobe Bürstenbinderwaare überall stattgesunden hat, ist immerhin ausfallend.

Hier hätte die einheimische Arbeit noch ein weites Feld auszubeuten, da die nothigen Elemente da^u nicht sehlen.

t.^l.

Strike und Schnüre Seilerarbeiten . .

.

.

Vak- und Loschpapier .

Druk- und Schreibpapier .

Bücher und Musikalien

t 8^.

Zentner.

Zentner.

2,828 97 6,278 6,521 8,654

2,335 92 4,632 6,330 9,166

Zentner.

Abnahme

,, Zunahme

493

.^

1,646 191 512

Wesentliche Veränderungen zeigen sich hier ke.ne im Vergleich zum

Jahre 1861. Dass die Einsuhr des Vapiers abnimmt, mag zum Theil durch den verhaltnissmässig hohen Zoll auf Vapier bewirkt werden , was gerade noch durch den Umstand bestätigt wird, dass bedruktes Vapier. d. h.

Büeher, welche weniger als das Drukpapier Zoll fahlen, im Berichtsjahre eine erhohte Einfuhr auszuweisen haben. Die Bapierfabrikanten sind von den Gewerbtreibenden diejenigen , welche durch den Zoll ver-

hältnissmässig am günstigsten gestellt sind.

.

.

^ 1 .

Topserwaaren, gemeine .

,, seine

I8^.

Zentner.

Zentner.

Zentner.

9,975 13,^38

12,894 13,871

Zunahme 2,9l 9 Abnahme 67

Die seinen Topserwaaren bleiben seit längerer Zeit so ziemlich auf der gleichen Hohe , die gemeinen dagegen steigen von Jahr zu Jahr.

125

Lederwaaren, gemeine

,, feine Spielzeug . .

.^uineaillerie . .

Uhren, hol^erne .

,, aller Art Kleider, sertige .

Hüte und Kappen ^Shawls . . .

Bijouterie, Goldwaaren

.

.

.

. . . .

. . . .

. . . .

. . . .

. . . .

. . . .

. . . .

. . . .

und Silber-

. . . . . . .

..8..^.

t..^.

Zentner.

Zentner.

1,818

2,079

Zunahme

261

4.^3

Zunahme

8

4,422 2,330 9,974 302 941 6,137 1,682 1,074 475

.^entner^

4,603 ,, 181 2,798 ,, 468 11,067 ,, 1,093 320 ,, 18 990 ,, 49 6,1^5 ,, 48 1,745 ,, 63 953 Abnahme 121

Diese s.immtlichen, grösstentheils der Mode angehoreuden Artikel erfreuten sich einer Mehreinfuhr. Die Shawls eiuzig malten eine Aus..

nahme. Der starke Konsum in solchen Gegenständen lässt in der Regel aus gute Zeiten s^liessen; es liegt also auch darin ein Grund mehr, das Berichtsjahr ^u den guten ^u zählen, und was die Totaleinsnhr-^erhältnisse desselben anbetrifft, so ist der daherige Eindruk ein entschieden

günstiger.

B.

Werfen wir noch einen Blik auf die Ausfuhr, so erhalten wir folgende Ergebnisse : Jm Allgemeinen wurden ausgeführt: I 8 ^ .

Zollpflichtige zahlen

.

Güter, .

.

.

die nach Zentnern .

.

.

.

.

.

Solehe, die naeh Zugthierlasten zahlen, in Zentner reduzirt . . . . .

Totalau...suhr

. . . . . . . .

l.8^.

I8^.

I .

.

^ .

Durchschnittlich.

Rentner.

Zen..ner.

Rentner.

Rentner.

Rentner.

757,652

81 .l ,486

900,496

941,954

852,897

677,699

640,017

820,741 1,112,232

812,672

1,435,351 1,451,503 1,721,237

2,054,186

1,665,569

Das Berichtsjahr ist demnach auch im Export bedeutend stärker, als die vorangehenden Jahre.

Jnteressanter sind die ...lussuhrergebnisse bei den einzelnen Exportartikeln , von denen wir hier die hauptsäehlichsten hervorheben wollen.

.

.

.

^

.

^

^7 .... V e r z e h r u n g s g e g e u st ä n d e .

^ Ausgeführt wurden :

.l 8^.

t 8^.

Zentner.

Zentner.

Rentner.

2,227 1,555 Abnahme 672 72 Branntwein . . . . . .

1,634 1,562 2,147 5,932 Zunahme 3,78..^ 39,827 38,888 Abnahme 939 1,224 1,410 Zunahme 186 ,, 800 Kastanien . . . . . .

3,376 4,176 5,18^ 166,857 172,043 8^ 778 689 Abnahme Kirsehwasfex . . . . . .

26,075 26,898 Zunahme 82^ 26,859 23,637 Abnahme 3,222 2,490 Annahme 396 2,094 ,, 236,035 Obst, frisches, Kartoffeln . . 50,435 286,470 1,156 Abnahme 540 ,, gedorrtes . . . . .

1,696 535 4,327 4,862 Oele aller Art . . . . .

1,460 3^337 1,877 309 399 708 Tabak in Blättern . . . .

202 5,295 5,497 , , fabrizirter . . . . .

Wein, schweizerischer, in Kufen 3,360 3,875 Zunahme 515 6,208 6,875 667 Weine, andere . . . . .

5,938 4,5l3 Abnahme 1,425 Wermuthgeist . . . . .

1,623 1,906 Zunahme 283 Grosse Abweichungen sehen wir im Allgemeinen nicht, mit AusBier

.

.

Butter

^etraide

.

.

Kaffee

Käse

.

.

.

.

Zuker

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Rudeln

Reis

.

.

Bleien

Mehl

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

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.

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.

.

.

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.

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.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

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.

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.

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.

.

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.

.

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.

.

.

.

.

.

.

nahme des Obstes, das einen aussergewohnliehen Abfluss fand wie noch nie; auch Butter und Käse erfreuten sieh einer sehonen Mehrausfnhr.; Mehl, Reis und Wermuthgeist blieben dagegen etwas zurük.

b. Rohstoffe Es wurden ei.portirt :

und Halbfabrikate.

1^1.

Zentner.

Abfälle von Thieren

.

. .

Asphalt . . . . . . .

Baumrinde . . . . . .

Baumwolle. rohe . . . .

Baumwollengarn und Zwirn .

Ehemische Produkte . . . .

Eisen, rohes . . . . .

Eisen, geschmiedetes, gezogenes Eisenblech und Drath . . .

Eisen, Stahlwaaren und ..^uss

8,288 33,7l0

9,630 15,525 24,420 1,3.^8 26,011 5,244 1,675 11,529

t .

.

^ .

Zentner.

Rentner.

7,752 Abnahme 536 56,660 Zunahme 22,950 7,984 Abnahme 1,646 515 15,0l0 33,268 Zunahme 8,848 411 1,769 6,49.^ 32,504 1,379 6,623 ,, 994 Abnahme 681 672 10,857

128 ..8^.

Zentner.

Farbwaaren . . . .

Felle und Häute, rohe .

.Leder aller Art . .

Floretseide, gesponnene .

Gerberlohe . . . .

Hans und Flachs . . .

Hanf- und Flaehsgarn .

Harz und Pech . . .

.Krapp und Krappwurzeln .Lumpen

Leim

.

.

.

.

.

.

.

.

Metalle, nicht ^ nannte .

Seide . .

Seidenabfälle Weinstein .

Wolle, rohe .

.

.

.

.

besonders . . .

. . .

. . .

. . .

. . .

be-

l^.^.

Zentner.

8,914 16,264 39,949 40,647 3,958 4,946 4,815 5,844 7,417 9,887 448 343 353 311 1l ,270 12,639 3,^94 4,469 4,947 3,999 466 572 1,079 t ,093 6,829 8,447 4,057 ^ 5,202 3,098 3,008 5,078 5,539

Zentner.

7,350 698 988 1,029 2,470 105 42 1,369 575 948 96 14 1,6l8 1,145 90 461

Zunahme ,, ,, ,,

Abnahme Zunahme ,, ,, ,,

Abnahme Zunahme .

.

.

,, ,,

Abnahme Zunahme

Auch dieses Jahr zeigt Asphalt eine sehr starke Zunahme, zumal die Exportation fünfmal stärker ist als 1860. Auch Baumwollengarn, rohes Eisen, Farbwaaren , Krapp , Harz und Pech, Seide und Seidenabsälle gingen in grossern Quantitäten aus. Znrük blieben dagegen merklieh nur Baumriude und Gerberlohe. Jn den übrigen Artikeln sehen wir wenige erwähnenswerthe Abweichungen.

c.

Es wurden ausgesührt:

Baumwollenwaaren . . . .

Bücher und Mufikalien . .

Glaswaaren . . . . . .

Holzwaaren und Mobeln . .

^ederwaaren . . . . . .

.Leinenwaaren . . . . .

Manufakturen, nicht besonders benannte . . . . . .

Maschinen und Maschinenbestandtheile . . . . . .

Messin^waaren . . . . .

Verarbeitete Metalle (Bijouterie) ^uineaillerie . . . . . .

Seidenwaaren . . . . .

Fabrikate.

I..^.

I^.

Rentner.

^en.^ner.

162,123 167,183 5,010 4,658 l ,779 2,388 22,641 16,936 230 209 3,300 2,150 774 1,018 64,764 65,031 646 560 571 532 1,554 1,659 27,873 35,412

Zentner.

Zunahme Abnahme Zunahme Abnahme ,, ,, Zunahme ,, ,,

Abnahme Zunahme ,,

5,060 352 609 5,705 21 1,150 244 267 86 39 105 7,539

12^

I.^l.

18^.

Zentner.

Zentner.

Zentner.

Strohgeflechte . . . . . 3,252 3,727 Zunahme 475 Uhren . . . . . . .

1,568 2,036 ,, 468 Waare.., nicht besonders benannte . . . . . . 33,838 3^,932 ,, 6,0^4 Wolleuwaaren

.

.

.

.

.

3,^6

l ,848

Abnahme

1,.)48

Es erscheint aus den ersten Blik auffallend, dass die Ausfuhr der Baumwollenwaaren ^.nehmen konnte, während die Einfuhr der rohen

Bamnwolle um mehr als 100,000 Zentner ..urükblieb. Es beweist diess

jedoch, dass ein bedeutender Vorrath fertiger Waaren vorhanden gewesen sein muss, was diessmal noch das Gute hatte, dass denselben der Ausschlag der Baumwolle zu Gute kam.

Der Export in ^eidenwaaren übertrifft alle bisherigen Jahresergebnisse um ein Bedeutendes, selbst das ungewöhnlich starke des Jahres 185.). Wahrend anderwärts die Arbeit reduzirt wurde, blieben die Webstühle in der Schweiz in voller Tätigkeit, wenn vielleicht hie und da hauptsächlich im Glauben an bessere Reiten. Der starke Absa^ an Seidenstoffen nach England. wohin in Folge der allgemeinen Trauer sur den beliebten Bringen A l b e r t sel. alles. was an schwarten Stoffen vorräthig war, verlaugt Borden sein soll, ermöglichte günstigen Verkauf für viele noch vorrätige Waaren und verschaffte zahlreiche neue Bestellungen, was für die ^bril^ation immerhin viel besser ist, als das Anfertigen zum Verkans, olme gesicherten Absaz zu haben.

Die Ergebnisse des Jahres l 862 für unsere .^eidenindnftrie dürften auch schon dessl^alb als günstig betrachtet werden, weil. die seither wieder stark gestiegenen Vreise fur deu Rohstoff im Anfange des Jahres sehr nieder standen.

Trozdem die Ausfnhr von Maschinen bereits eine ordentliche Hohe erreicht hatte, hielt fie fi^h im legten Jahre no^h um etwas hoher. Aueh Manufakturen, .^trohgefleehte, Uhren und .Waaren, uicht besonders benannte, überholten den Export von 1861 in mehr oder minder starkem Masse. Erhebliche Abnahme finden wir dagegen auf Holzwaaren, Leinenund Wollenwaaren, obs.hon es wahrscheinlich sein dürfte, dass unter ,,Waaren nicht besonders benannte^, sowol keinen- als Wollenwaaren begriffen sein konnen, ol^ne näher bezeichnet gewesen zu sein. Jm Allgemeinen halten .vir ^afur, die sch^vei^eris.he Jndustrie und der Handel dürfen mit den E^portresultaten de.^ Jahres zufrieden sein.

B u n d e .

.

.

.

.

.

.

.

^ .

Jahrg.

.^v.

Bd.^.

10

130

C.

^nr^n^erl.el.r.

Es tranfitirten :

I8^.

An Vieh, Stüke 82,305 ,, Zugthierlasten 14,083 Zentner.

An Waaren. die nach Ztr. zahlen

Durchli^. schnittlich.

l.^0.

9 l ,353 38,537

I.^li.

93,76l 43,047

97,688 42,444

9l,277 34,527

Rentner.

Rentner.

Zentner.

^entner^

5l4,788 687,85l 816,380 783,172 700,548

Bei den ersten zwei Kategorien stellt sich eine Zunahme, bei der dritten dagegen eine nicht erhebliche Abnahme heraus, wenn man sich bloss ....

auf die Vergleiehung mit dem Jahre 186l beschränkt. Jm Vergleich ^um Durchschnittlichen nimmt sich dagegen das Ergebniss des Transitverkehrs von 1862 viel günstiger aus, indem es immerhin eine fortwährende Zunahme des Durchfuhrverkehrs konstant.

Die arosste Transitbewe^nng erfolgte im Berichtsjahre in den nachstehenden Richtungen : VerneinVermehrung.

derung.

Basel^Schasshausen

.

.

,. -Romanshorn

.

.

.

.

., -Magadino . . .

, ,

-Genf

.

,, -Haaa.

.,

.

. . . .

-Rorschach

.

.

.

., -Vivis . . . .

Ehur^plügen . . . .

,, ^Magadino .

,, -Rorschach .

.

.

, ,

-Basel

.

.

.

.

,,

-Zürich

.

.

.

.

Gens..Lausanne ,, -Verrieres . . .

., -Morsee . . . .

Magadino-Basel . . .

,,

^Ehur

.

.

.

Romanshorn^Basel

,,

-Wa^shut .

,, ,,

-Genf -Zürich

.

.

.

.

Rorseha.l.-Ehur . . .

Schasshansen-Waldshut .

,, -Romanshorn -Gens . .

l8^.

18^.

Zentner.

Zentner.

56,132 47,580 20,984 15,858 10,227 6,83l 5,699 37,756 35,364 16,161 8,332 5,540 17,383 16,0l3 8,134 8,757 7,930 96,566 33,902 2,833 1,^69 7l,7l8 1,977 1,934 l,545

l 8, 723 39,t86 18,026 20,419 9,883 6,356 3,267 27,675 33,090 18,694 7,122 6,770 6,560 5,322 8,294 9,084 7,213 29,556 57,324 9,03.^ 2,045 53,3l4 5l2 333 1,180

Rentner.

.

.

-.^

--

4,56l ^ .

^ .

.

.

.

^

.

.

-

^-^

2,533 l ,230 ^--

.

.

-

.

.

.

^

160 327 ^ ^^..

23,422 6,202 476 .

-

^-

.

.

.

-

-

Zentner.

37,409 8,394 2,958 344 475 2,432 10,081 2,274 1,2l0 l 0,823 t 0,691 ^ --^

-

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^

7l7 37,0l0 .

.

.

.

.

-

^ .

^

l 8,404 1,465 1,601 365

131 li 8^.

^^.

Zentner.

Zentner.

Splügen-Ehur . . . . 36,526 ,, -Magadino . . 3,439 Waldshut-Romanshorn . 55,511 ^Schafshausen . 20,578 ,, 5,076 ,, -Zürich . . . 1,616 ,, -Ehur

Jm

.

.

.

Ganzen wurden

Zentner 1,218,354.

von

Vermehrung.

einer

40,606 145 60,042 40,665 7,694 2,030 Zollstätte

Rentner.

Zentner.

4,080

.--

3,294

-^

4,53l 20,087 2,618 414 zur

Verminderung.

.

.

-

^--

---

-

andern

befordert

Der unmittelbare Verkehr mit unsern Rachbarstaaten im Berichtsjahre kann vorerst noch nicht angegeben werden, weil das Material hiezu noch nicht vollständig vorliegt. Jm Jahre 1861 stellte sich derselbe wie folgt:

Mit Frankreich.

Einsuhr . .

Aussuhr . .

Durchfuhr Totalverkehr

Stüke.

.Werth

47,692 33,5l1 Fr. 5,502,932 6,537 87,740 Fr. 5,502,932 .

.

-

-

tasten.

239,520 17,461 1t ,456 268,437

Zentner.

3,940,004 35l ,302 148,669 4,439,975

Mit dem Z o l l v e r e i n .

Srüke

Einsuhr

. .

Aussuhr . .

Durchfuhr Totalverkehr

57,098 19,306 23,544 99,948

Werlh.

-^

Fr. 242,792 -

Fr. 242,792

Lasten.

163,444 17,085 26,417 206,946

Zentner

3,689,061 320,453 254,501 4,264,015

Mit Oesterreieh.

Stüke.

Einsuhr . .

Aussuhr . .

Durchfuhr Totalverkehx

22,188 4,222 7,3l5 33,7.^5

Werth.

---

Fr. 27,338 --^

Fr. 27,338

Lasten.

17,347 2,469 1,347 21,163

Zentner.

119,l68 51,953 21,686 192,807

Mit Jtalien.

Slük...

84,394 27,677 .

56,365 Totalverkehr 168,436

Einfuhr Aussuhr .

Durchfuhr

Werl.h.

-

Fr. 1,414,676 -

Fr. 1,414,676

Lasten.

60,049 17,7l8 3,788

8l,555

Zentner.

744,288 176,788 302,717 1,223,793

132 Jn diesen Totalitaten sind auch diejenigen Quantitäten Inbegriffen, welche von weiter herkommen oder nach entfernten Gegenden gingen.

^. ^andet^ and ^e...^hr^erl^ltnisse ^u den einzelnen Staaten.

a. Mit Staaten.

^....nl^eich.

Jm Spätherbst des Berichtsjahres verständigte sich der schweizerische Minister in Baris mit dem neuen Minister der auswärtigen Angelegenheiten Frankreichs über eine ^forderliche Erofsnung der Konferenzen für Unterhandlungen eines Handelsvertrages.

Um uns über die mannigfaltigen kantonalen , allgemeinen und spezielten , agri^olen und industriellen Jnteressen , die mit dieser Frage zusammeuhangen , möglichst umfassend bekannt zu machen , haben wir nicht nur sehr einlässliche allseitige Erkundigungen eingezogen, sondern uns noch peranlasst gesehen , die hohen Kantonsregieruugen zur Beschikung einer Konferenz nach Bern einzuladen, welche dann auch, unter dem ...^orsiz unsers Vorstehers des Handels- und Zolldepartements und in Anlesenheit des schweizerischen Ministers in Baris im Januar 1863 stattgefunden hat.

^lns das Ergebniss dieser Erkundigungen und anf die gutachtlichen Ansichten der Konferenz haben wir, bei Ertheilung der Instruktionen an unsern ^bevollmächtigten , den Herrn Dr. Kern , thunliehste Rüksi.ht genommen, und im Weitern Vorsorge getroffen, dass dem Leitern bei Behandlung spezieller, einzelne Jndnstriezweige betreffende Fragen ^.a.hmänner zu.. Seite stehen.

Die Berichterstattung über den Verlauf der Unterhandlungen , die Seitdem begonnen haben , fällt aber in unsern nächsten Geschäftsbericht.

Wir bemerken hier nur , dass das Zustandekommen eines beidseitig aunehmbareu Vertrages wesentlich davon abhang.^n dürste, ob Frankreich sich

geneigt finden lässt , den hierseitigen Verhältnissen die erforderliche Rech^

nung ^u tragen. Wir hoffen diess um so mehr , als ein Scheitern der Unterhandlungen leicht ernste Storungeu in dem gegenwärtig sehr lebhaften Handelsverkehr ^wischen beideu Ländern nach sich ^iehen konnte.

^..hr.. bel Co^noes de C^aille^ou.

Jm .Lause des Berichtsjahres verständigten wir uns mit der kaiserlich fran^osischen Regierung über Errichtung einer Fähre ^wischen Co^.bes de Cliaille^ou und Brenets und den daherigen Fährentarif, dessen Erträgniß zu gleicheu Theilen zwischen beiden Ländern geteilt werden soll. Der der Schweig ^ukouimende Antl.^eil wurde deni Kanton Neuenburg überlassen.

Die Fähre soll nur für den Bersonentransport , den Markt- und Kleinverkehr benuzt werden , und der Verkehr mit eigentlichen zollpflichtigen Waaren davon ausgeschlossen bleiben.

133 Brüke über den D^ubs bel Gvumois.

Ein Theil des Materials für den von Frankreich, unter Mitbetheilignn.^ des Kantons Bern, anzuführenden Reubau der Brülle über den Doubs bei Goumois musste aus der Schweig bezogen werden. Da es steh um eine Grä^.zbrüke handelte und deshalb eine wirkliche Ausfuhr des Materials nicht stattfand . so haben wir keinen instand genommen , für dasselbe Befreiung von dem Aussuhr^olle zu bewilligen.

.Transit.

Bekanntlich hat der Transit durch Frankreich von Waaren nach und aus der Schweiz eine grosse Bedeutung erreicht und bildet für die französischen Trausportanstalten eine äusse.rst wichtige Alimeutations^uelle.

Rnn ist es ein Ersahrungssa^, dass der Transit sich stets denjenigen Linien zu.vendet, auf denen er, nebst billigen Frachten, den wenigsten Beschränknngen, Formalitäten und Hindernissen begegnet. Dem wird es dann auch Zuschreiben sein , dass der schweizerische Transit von und nach England und den überseeischen Ländern sich in den legten zehn Jahren von seinem fxühern Wege durch Deutschland zum grossten Theil aus die srauzosisehen Linien hinübergezogen hat. Es sind uns jedoch in neuerer Zeit einige Fälle zur Kenntniss gelangt, die über die Sicherung des Transites durch Frankreich gewisse Bedenken erregen, denen wir hier Ausdrnk geben wollen.

Wiederholt ist es nämlich vorgekommen, dass Sendungen von Mnsik dosen , für den überseeischen Markt bestimmt, in Frankreich mit Beschlag belegt nnd einer gerichtlichen, sehr harten Vernrtheilnng unterworfen wurden, weil aus jene Mnsikdosen Melodien übergetragen wareu , von welchen franzosische Verleger das Eigentumsrecht beanspruchten. Wir fanden uns zwar nicht veranlasst, desshalb offiziell zu reklamiren , sind indessen der Ansieht, dass die Anwendung des französischen Gesezes über den Sehuz des künstlerischen und literarischen Eigenthums in solchen fällen und in solch' strenger Weise, wie es geschehen ist, leicht dem Transit eine andere Ri.^tnng geben konnte, da legerer unantastbar sein sollte, um sich in denjenigen Konditionen zu befinden, die sür sein Gedeihen und seine Erhaltung auf den gegenwärtigen Linien nothwendig sind.

Wir werden den Anlass der gegenwärtig sehwebenden Unterhandlungen über einen Handelsvertrag mit Frankreich da^n benu^eu , um auf diesen Uebelstan... aufmerksam zu machen und auf Abhilfe hinzuwirken.
^n^and.

...^chon längst würden wir gerne Räheres über den grossen sehwunghaften Handelsverkehr ^wis.hen der Schweiz und England mitgetheilt haben, wenn es hierzu nicht an jedem festen Anhaltspunkte sohlte. Da sieh nämlich.

dieser Ver^l^r theils über Frankreich , theils über Belgien und Holland zieht, so erscheint er in den offiziellen Bublikationeu Englands unter den Rubriken der genannten Länder, und in den schweizerischen Tabellen unter Frankreich und Deutsehland. So viel kann jedoch als ^aktum hingestellt.

134 werden, dass in neuerer Zeit, seit Jnkrastreten des Handelsvertrages zwisehen England und Frankreich, die Handelsverbindungen der Schweiz mit England einen neuen starken Jmpuls erhalten haben. Laut Vertrag vom 6. September l 855 zwischen der Schweiz und Grossbritannien tritt jeder der beiden Kontrahenten sofort in alle Vortheile ein,^. welche der andere einem dritten Staate gewährt. der schweizerische Handel erhielt also in England eine gleichbegünstigte Stellung, wie derjenige Frankreichs , was für beide Theile um so befriedigendere Resultate bieten musste , als die gewährten Vortheile und der Austausch ...er Produkte sich gegenseitig nicht nur ans Rohprodukte beschränken, sondern sich auch ans eine Menge F a b r i k a t e ausdehnen , dieser Verkehr also für die Schweiz kein so einseitiger und unvorteilhafter ist , wie der , den fie mit andern enropäis..hen Andern unterhält. Fragt man nach den Grnndnrsachen dieser ersrenlichen Anstände, so sind sie wol nirgends anders ^n suche.., als in dem von England und der Schweig befolgten Freihandelss^ftem , dessen wohlthätige W.rkungen sieh ohne die Krisis in Nordamerika sieher noch in weit hoherem Masse würden fühlbar gemacht haben. Solche Resultate spreche.. zu deutlich . und zu laut, als dass die Wahrheit, sür welche sie Zengniss ablegen, nicht endlieh an..h weiter erkannt werden und der Freihandel so immer neue .^lnhänger und Rachahmer finden sollte.

^e^ien.

Raeh längerer Unterhandlungen fand, noch im Beri.htsjahr, der ^lbschluss eines Frenndschasts-, Riederlassnngs- uud Handelsvertrages zwischen der Schweig und Belgien statt , .oorin sich beide Staaten gegenseitig in Riederlass.mgs- , Handels- und Zollangelegenheiten die Gleiehbehandlnng mit der meistbegünstigten Ration und ..ue Richterhohung der bestehenden Zollgebühren ^usicheru. Dieser Vertrag erhielt seitdem die Ratifikation der Bundesversammlung. dagegen steht die jenseitige noch ans.

Der Gegenstand wurde von nns in einer ^sondern Botschaft einlässlich besprochen und ist den hohen Rätheu genügend bekannt, so dass unterlassen werden kann , hier nochmals auf denselben ^urül^ukommen.

Wir erwarten nun mit der Ratifii.ationsau^eige das baldige Jnkrafttreten des Vertrages u..d hoffen von demselben wohlthätige Einwirkung aus den Verkehr zwischen der .^chu..eiz und Belgien.

.^iede^^nde.

Auch mit diesem Staate hat der ^lbschlnss eines Riederlassnngs- und Handelsvertrages stattgefunden, dem bald daraus derjenige einer Kousularkonvention sür Errichtung schweizerischer Konsulate in den kouiglieh niederländischen Kolonien folgte. Bei den Dokumenten haben wir, von der hohen Bundesversammlung dazu gehorig bevollmächtigt, die Ratifikation ertheilt, und gewärtigen nun noch, u^n sie in Kraft erwachsen zu sehen,

die .Anzeige der erfolgten Ratifikation dureh die koniglieh niederländische Regiernng.

135 Der Riederlassungs - und Handelsvertrag zeichnet sich durch feine grosse Einfachheit vorteilhaft vor allen derartigen Akten ans. Jn wenigen kurzen und klaren Säzen siehern steh die beiden Kontrahenten die gegen-

seitige Gleichbehandlnng in diesen Materien mit den Angehorigen der

meistbegünstigten Ration sür jezt und für die Zukunft zu, und räumen sich dadurch alle die Vortheile ein, die zwei befreundete Staaten sich stets gewähren sollten.

Wir sreuen uns dieses Ereignisses um so mehr, als durch dasselbe die Schweiz einem Lande näher gebracht wurde, welches längst schon ihre ausrichtigen Sympathien besass.

Deutsche... .^u.^ein.

.Handelsbeziehungen.

Die RegeInug der Zollverhältnisse und des Gränzverkehrs zwischen der Schweiz und dem deutschen Zollverein ist ein längst und wol beid-

se.tig gesühltes Bedürsniss un^ lässt sich, ohne wachsenden Schaden, nicht mehr lange verschieden. Die Sch.veiz hat nun über zehn Jahr ^ngewartet. bis der Zollverein ihr einmal gerecht werde und ihr vorerst wenig-

stens die im Jahr 1851 plo^lich und mit wenig Rül.sieht entzogenen Zollerleiehterungen wieder zurükgebe, nachdem ihrerseits alle diejenigen Vunkte längst in einer sür den Zollverein günstigen Weise vereinigt worden sind, die s. Z. Anlass zu jenseitigen Besehwerden gegen die neuen schweizerischen Grän^olle geboten hatten.

Die Handelsinteressen des deutschen Zollvereins in der ..Schweiz haben in dem legten Deeennium immer grossere Bedeutuug erreicht, während im Gegentheil der Verehr der Schweiz nach Deutschland nicht nur in seinem geringen Umfange verharrt, sondern eher noch znrükgel^t, und das zunehmende Uebersiedeln einer Menge schweizerischer industrieller Etablissemente in den Zollverein mahnendes Zengniss dafür gibt, wie ungleich und unbillig die Verkehrsverhältnisse zwischen beiden Ländern vertheilt find.

Von diesen Betrachtungen ausgebend haben wir uns ini Berichtsjahr bei der konigliehen preußischen Regierung erkundigt, ob sie, als Vorort des Zollvereins , geneigt wäre, mit der Schweiz in Unterhandlung für einen Handelsvertrag ^u treten. Jn der erhaltenen Antwort, die im Uebrigen günstig lautete, wurde darauf hingewiesen, dass, nach dem Statut des Zollvereins, die Initiative in dieser Angelegenheit den Regierungen der Gränzstaaten der Schweiz zusalle. .^ieranf beschlossen wir die Absendung eines eigenen Algeordneten an die süddeutschen Hofe in der Verson unseres Generalkonsuls in Leipzig, mit dem Auftrage, dort zu eroffnen , die Schweiz wünsehe besorderlieh in Unterhandlung mit dem Zollverein für den Abschluß eines Handelsvertrages ^u treten, und erwarte geneigtes Entgegenkommen. Unser Abgeordneter fand zwar überall eine wirklich recht gute Ausnahme, und allseitig anerkannte man die Rothwendigkeit der Regelung der Verkehrsverhältnisse mit der Schweig. Allein nur

^36 die grossherzoglich badisehe Regierung sprach ihre Bereitwilligkeit zu sosor^ tigem Eintreten aus ; die koniglich württembergische und die koniglich bayerische Regierung hingegen wiederholten, ^ass eine Verschiebung bis zu den. Zeitpunkt nothwendig werde , aus welchen sieh die Zollvereinsstaaten über l^en Handelsvertrag mit Frankreich und die daraus hervorgehende Revision des Vereinszolltariss geeinigt haben würden.

Es war aber gerade eine solche Verschiebung, welche die Schweiz nicht wollte, um zu verhindern, dass nicht die, Frankreich gewährten Vor..

theile erst l a n g e nachher auch für die Schweig eintreten. Sie hatte daher sofortige ...lnhandnahme der Verhandlungen begehrt, in welken Verhandlungen dann auch der Zeitpunkt des Jnkrasttretens des Vertrages ^ hätte bestimmt werden sollen.

Jhre Verwendung blieb aber bei den genannten ^wei Staaten sruchtlos, und damit trat nenerdiugs eine Verzogernng ans unbestimmte Zeit ein, mit der wir uns um so weniger einverstanden zu erklären im Falle sind , als wir nicht einzusehen vermogen , warum mit der Schweiz die

Unterhandlungen nicht selbstständig . ohne Rüksicht aus die Verhältnisse

mit andern Staaten betrieben werden konnten , es wäre denn , dass die zogernden Regierungen eiue Auslosung des Zollvereins erwarteten. Wenn es uns, je nachdem sich die Verhältnisse gestalten, nothwendig erscheinen sollte, werden wir nicht ermangeln, den Gegenstand in einem Spezia^ bericht den hohen Ratten vorzutragen , bei welchem Anlasse dann die Frage ernstlich in Erwägung zn ziehen sein würde , ob es nicht an der Zeit wäre , daraus hinzuwirken , dass die Schweiz in ^ukunst die Vortheile ihres jez.gen fo niedrigen Zolltarifs nur .gegenüber denjenigen Staaten vollständig znr Anwendung kommen lasse, deren Zolle ...ie E.n^ suhr schweizerischer Produkte ermöglichen.

Baden.

.Errichtung eine^ schweizerischer ^ollstatte im badischen Bahnhof ^on .^rzingen und badischen ^ollam^rn in den Bahnten ..^n Schaff^a..sen und Tangen.

Der raseh fortschreitende Bau der Eisenbahn zwischen Waldshnt, ^ehasshausen und Konstanz veraulasste im Berichtsjahre Verhandlungen mit der

grossh. badischen Regiernug über die Regulirnug des Zollbezuges an dieser .Linie. Durch Uebereiuknnft vom 24. ^epteml.er 1862 wurde die gemein^ sehastliehe Zollabfertigung an den Stationen von Ergingen, Schafshausen und ^ahngen festgestellt, wodurch die Errichtung badiseher Zollämter auf Sehweizergebiet in ^chasfl,.ausen und Tha^ngeu, und einer schweizerischen Zollstätte aus badischem Territoru.m bedingt wurde, alles in weiterer Ausführung des Art. 16 des ^taatsvertrages zwischen der Schweiz und

dem Grossl.^rzogthnm Baden von. 27. Juli 1852 und unter ähnliehen Bestimmungen,

wie sie s. Z.

für

das badische Zollamt in Basel und

für die schweizeris.l.e Zollstätte in Waldshut ausgestellt worden sind. Der Regierung von Schaffhansen ist dabei Gelegenheit gegeben worden, .^oheitsreehte und Juteressen in alten Tl^eil^n zu wahren.

ihre

137 .^ros^erzoglieh badisches ^ollamt in .ziehen.

Zur Erleichterung des starken Verkehrs zwischen Basel und dem Wiesenthal aus der neu erossneten Eisenbahn erscheint die Gründung eines badischen Zollamtes an der äussexsten Grenze, und wäre es auch aus der schweizerischen Station Riehen, wünschenswert^, und es haben darüber kommissarische Verhandlungen mit der grossherzoglichen Regierung statt^ gefunden, die jedoch noch zu keinem definitiven Abschluß gelangt sind.

Baden glaste sich mit einem Abfertigun^sbüreau in Basel begnügen zu kounen, wollte aber zur Sieheruug der Jnteressen des Zollvereins aus einer ^ollkontroie zwischen Basel und Riehen bestehen, während schweb zeriseherseits diess nicht Angestanden werden kann, da es sich uni eine Bahnstreke, aus anssehliesslich schweizerischem Gebiet gelegen, handelt. Wir hoffen indessen, es werde den fortgesezten Bemühungen der Herren Kommissäre gelingen , sich noch über eine entsprechende Einri.htnng zu verständigen.

^...rstädte von Konstanz.

Die zum grossherzogliehen Baden gehörenden Vorstädte von Konstanz bildeten bis dahin eine zwischen der schweizerischen und badischen Zolllinie gelegene freie Zone. Es soll nun in der Absicht liegen, die jenseitige ^olllinie bis an die Grande vorzuschieben und jene Vorstädte mithin in den Zollverband hineinzuziehen. Die ^..chweiz bat Jnteresse, dass bei dieser Massregel ihr der freie Verkehr mit dem Hafen von Konstant gewahrt bleibe. Wir haben in diesem Sinne Schritte gethan und die ^usieherung erhalten , dass man eintretendenfalls diese Juteressen berüksichtigen werde.

^ann.^e.^ Befreiung der .Handelsreisenden von Pa^en^a^en.

Der seiner Zeit von uns vermittelten Uebereiukunst einer Anzahl Kantoue mit dem Königreich Breussen über gegenseitige Befreiung der Handelsreisenden von Batenttax.en, in welcher der Beitritt der andern, den deutscheu Zollverein bildenden Staaten vorbehalten ist, hat si.h im Berichtsjahr^ auch Hannover angeschlossen.

^ta^en.

.^andel^^ex.^rag.

Rach dem kürzlich stattgefundenen Absolusse eines Handelsvertrages zwischen der Schweiz und Belgien und Holland, und auch der Anhandnahme der Verhandlungen über einen ähnlichen Vertrag mit Frankreich, schien uns der Zeitpunkt gekommen zu sein, in welchem au die Revision des Handelsvertrages der Schweiz mit Sardinien, vom Juni l 851, .^and gelegt werden sollte. Wir haben Grund anzunehmen, dass die koniglieh italienische Regierung diese Anschauungsweise theilt, so dass voraussichtlieh di^ Unterhandlungen bald dürften erofsnet werden konnen.

^38 Wir werden auch bei diesem Anlasse trachten , den schweizerischen Interessen nach Möglichkeit Geltung zu verschaffen.

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^ i s ^ n

nach

..^a.^an.

Wie wir in unserm Geschäftsbericht pro 1861 mittheilten, gewärtigten wir die Ankunft der japanesischen Gesandtschaft in Europa, in der Erwartung , von ihr diejenigen Aufschlüsse über die Lage der Dinge in Japan zu erhalten, aus welche gestü^t dann eine bestimmte Schlnssnahme über die Opportun.tat der A...ssührn..g einer schweizerischen Mission nach Japan gefasst werden konnte.

Diese Erwartungen sollten nicht in Erfüllung gehen. Die Gesandten .erklärten unserem Minister in Baris , bei einem Besuche, den er ihnen im April l 862 abstattete, sie seien nur an die Höfe von Baris, London, Haag, Berlin und ^t. Betersburg abgeordnet, nnd ihre Instruktionen .erlauben ihnen nicht, stch in irgend welker Weise in Fragen, die andere ^..ls die vorgenannten Staaten betressen , einzulassen. Aneh eine Einladung, die Schweiz ...u besuchen, .^ie wir ihnen durch unsern Generalkonsul in London zugehen liessen, lehnten sie ans den gleichen Gründen ab.

Dagegen ist uns, ebensalls im April 1862, durch Vermittlung der

königlich niederländischen Regierung eiue Zuschrist der japanesischen

Regierung vom 24. August 1861 an den Generalkonsul der Niederlande in Japan mitgetheilt worde.., worin sie erklärt, sie h a b e b e s c h l o s s e n , in Hinblik ans die e i n m a l e r t h e i l t e n A n s a g e n , mit der .... ..h w ei z in U n t e r h a n d l u n g e n ü b e r den Abschlnss e i n e s V e r t r a g e s t r e t e n zu w o l l e n .

Durch diese Erklärung durften wir die bestandenen Zweifel als gehob.n betrachten, und beschlossen hierauf, den 30. April 1862, die Ab....rdnuug nach Japan nun definitiv ins Werk ^u se...en. Während den.

Winter 1861^62 waren jedoch die Vorbereitungen vollig i^ Stoknng ^gerathen und mussten neu organisirt und a^tivirt werden. Diess ersorderte längere Zeit, so dass erst im Spätherbst l 862 alle Anordnungen beendigt werden konnten. Bei den Geschenken haben sich Wissenschaft und .^unst, Judustrie, Handel und Gewerbe in sehr erheblicher Weise betheiligt, und nur aus wenigen .Antonen stud keine Beiträge geflossen. Dieser Teilnahme ist es ^n verdauten, dass, inbegriffen die Gaben des Bundes, ^vei direkte nach Japan bestimmte holländische Segelschiffe , im Ganzen mit 5l Kisten G .^ ..henke beladen werden konnten; nebstdem nahm die Ge^.ndtschast selbst noch mehrere Kisten, die werthvolleren und feinern Gegen.stände enthaltend, mit sich. Die .Schweiz wird somit im Stande sein, in Japan durch die Ausstellung ihrer Brodnkte ein günstiges Bild ihres .^.ltnrstandpunktes vorzuführen.

Jm Lause des ^omn.ers 1862 benuzten wir den Anlass einer Reise ^es Herrn Aime Hn.nbert, unseres G^sa^dten sür Japan, nach den

139 Niederlanden, u.n dnr.h denselben einige, für die Expedition nach Japan

wichtige ^nnkte mit der koniglich niederländischen Regierung besprechen zu lassen, und zn trachten, daraus bezügliche Zusagen zu erhalten. Unser .Abgeordnete fand bei jener Regierung nicht nur sehr zuvorkommende Ausnahme^ sondern anch das bereitwilligste Entgegenkommen für die Wünsche

der Schweiz. Die königlich ^ niederländische Regierung versprach, die

schweizerische Mission während ihres Aufenthaltes in ^apan nnter den S.hu^ ihrer ^.agge nehmen zu wollen, stellte zur Uebersa^rt unserer Ge^ sandts.haft von Nagasaki nach ^eddo ein in jenen Gewässern stationirtes Kriegsschiff znr Verfügung und übernahm auch einstweilen den Schnz der in Japan niedergelassenen Schweizer. Wie man sieht, sind diess wich^tige Dienste, welche die Niederlande dadurch der Schweiz leisten, für die aber ledere jenem .Staate zu besonderm Dank verpflichtet ist.

Ausser dem schon genannten Gesandten besteht das personal der Mission noch ans folgenden ^ersonen .

Herr Caspar Breunwald, Legationsrath, mit dem kommerziellen Theil der Mission beauftragt, gleichzeitig ...Sekretär der Legation, und aus den Attaché : ,, John Bringolf, Stabsmajor, ,, Jwau Kaiser, Jngenieur, ,, James Favre-Brandt, Mechaniker und Uhrenmacher, .. Eduard lavier, Kaufmann.

Lettere vier Herren reisen auf ihre eigene Rechnung mit.

Es erschien passend und notwendig, durch den Gesandten Batavia besuchen zu lassen, um sich dort mit den koniglich niederländischen hoehften Behordeu über mehrere Detailsragen noch zu besprechen und zu verständigen. Da nun aber no^h verschiedene Vorbereitungen zu beendigen waren , so^ fand die Abreise in z.vei Abteilungen statt. Hr. Humbert schiffte sich, im Begleit der Herren Bringolf und Kaiser, den 2l). Rovember 18^2 in Marseille ein, und die andern drei Herren folgten den 2l). Dezember, um sich in Singapore mit der ersten Abtheiln..g, die inzwischen Batavia zu besuchen halt.., wieder zu vereinigen.

Die seitdem von beiden Abteilungen eingelaufenen Berichte lauten in allen Theilen gan^ günstig. Es dient hervorgehoben ^n werden, dass unser Gesandte un.^ seine be^en Begleiter in Bombay von den dortigen englischen Behorden sich einer sehr zuvorkommenden Aufnahme zu ersreuen gehabt haben.

Die den Winter von l 862 ans l 863 verbreiteten beunruhigenden Zeitungsberichte über die in Japan abgebrochenen Unruhen und den eingetretene.n Regierungswechsel scheinen sieh nicht zu bestätigen, indem die uns

mitgeteilten direkten Rachriehten aus Japan darüber volliges Stillschweigen beobachten und auch die kürzlich veroffentlichten Akten aus dem englischen Blaubuch über Japan von nichts Derartigem Erwähnung thnn. Zuverlässige Berichte erwarten wir von Batavia aus zu erhalten.

140 Der Ursprung aller dieser beunruhigenden Nachrichten datirt sieh übrigens aus Ehina, wo befürchtet zu werden scheint, dass durch die Ausdehnung der Niederlassung von Europäern in Japan das Monopol des Handels mit diesem Lande, in dessen Besi.^ sich einige .^...senpläze ^hina's besnnden haben^ hierdurch verschwinden werde.

b. V e r k e h r s v e r h ä l t n i s s e mit e i n z e l n e n H a n d e l s p l ä t z e n .

So unvollständig auch bis ^..r Stunde die Jahresberichte der schweiArischen Konsulate eingelangt si..d, so wollen wir dennoch ans den angekommenen hier auszugsweise Das^enig.. mitteilen , was wir vo^. besonderem Jnteresse halten , unter Beifügung der allfällig notwendigen ^ ergänzenden und erläuternden Bemerkungen und ^ns.^e. Die wichtigern unter diesen Berichten sollen seiner ^eit durch das Bundesblatt verossentlicht werden.

Leipzig ist bekanntlieh einer der bedeutendsten Handelsplätze des deutschen Zollvereins, so dass es hier am Orte sein dürste, die gegeuwärtigen Verhältnisse dieses kommerziellen Staatenbundes einleitend mit einigen Worten zu berühren, um dann zu dem eigentlichen Konsulatsberichte, der ebensalls den ganzen Zollverein umfasst, überzugehen.

Vreussen für sich und im Ramen des Zollvereins schloss ^m Berichtsjahre einen Handelsvertrag mit Frankreich ab, mit dem sich ein Theil der Vereinsstaaten, an deren ^pi^e Bauern und Württemberg, nicht einverstanden erklärt. Reben politischen Motiven , die dabei mitgewirkt .^aben mogen, wird dem Vertrag der Vorkurs gemacht, er bewillige auf mehreren wichtigen Artikeln zu tief gehende, die vereinsländisehe Judustrie gesährdendeZolltarisreduktiouen, während andererseits in den Konzessionen Frankreichs kein genügendes Ea^..ivale..t liege. Vreussen , nuterstü^t von andern Vereinsstaaten, beharrt auf der Ratifikation des Vertrages, und scheint von derselben seiu ferneres Verbleiben in dem gegenwärtigen ^ollverband.. abhängig machen ^u wollen. Roch kann über den wahrsehein.^ lichen Ausgaug dieser Krisis nichts gesagt werden, immerhin bat es den Anschein , als sei eine endliche Verständigung unter den Parteien noch nicht als unmogli^h zu betrachten.

Anf^ die Schweiz üben diese Zustände insosern eine storende Rül.wir^ kung, als sie der Regelung ihrer Verkehrsverhältnisse mit senen ^t.^ten hindernd entgegen treten, ...ue bereits unter der Rubrik ..Deutschland^ na^hgewiesen wurde.

Auf den Stand der Jndustrie des Zollvereins übergehend, so ist ein bedeuteuder Fortschritt in manchen Zweigen nicht zu verkennen. Wie viel grosser und schneller aber würde Dieser Fortschritt sein, bei der Einführung eiues freisinnigeren Zolls.^stemes l Jn Kurzem musste vor den überraschenden folgen eines solchen S.^stemweehsels das Geschrei der .... eh u^ oll ..er über Ruin ihrer Jndustrie verstummen. Man werfe nur einen Blik aus die

t41 kürzlich^ Vorgänge in Frankreich, und man wird sich von der Richtigkeit dieser Voraussezungen schlagend überzeugen konnen. Die sranzosisehen Baumwollindustriellen (Spinner und Weber) z. B. hegten ähnliche Besürehtungen wie die deutschen von der Aushebung der prohibition und der Einführung massiger Einfuhrzolle. Run kam der Handelsvertrag mit England ; einen Moment waren sie rathlos und hielten sich für verloren, bald aber ermannten sie sich ; die alten Maschinen wurden durch neue, den gemachten Fortschritten in andern Ländern angepaßte, erseht, alle notwendigen Verbesserungen eingeführt, und in verhältnissmässig sehr kurzer ^eit stand^ eine Menge dieser Etablissemente ganz nach neuestem System ^ eingerichtet und reorgan.sirt da , die nun keine sremde Konkurrenz mehr zu sürchten haben, im Gegentheil befähigt sind, mit ihren Brodutten auch auf fremden Märkten zu erscheinen, was srüher nur bei wenigen der ^all war.

...^o müsste und würde es anch in Deutschland, bei einem Wechsel des Zolls^ftemes kommen.

Die Jndustrie und der Handel des deutschen Zollvereins leiden gegenwärtig wie überall in Europa unter den betrübenden Zuständen Nordamerikas . am meisten wurde dadurch die Wollen- und Baumwollenfabrikatio.. getrofseu, .eztere hat auch bereits in erheblicher Weis.. ihre

Arbeit reduzirt. Mit diesen ungünstigen Verhältnissen fiel im Jahr l 862 die vo^ den Vereinigten Staaten vorgenommene bedeutende Erhöhung der Einfnhrzolle zusammen , wodurch der Export nach dorteu uo.h mehr erschwert^vurde. Etwelehen Ersaz hofft man von den durch Breussen abgeschlossenen Verträgen mit Ehina und Japan, zu welchem Zweke sieh in Rl.^inpreussen uud Hamburg E^portgesellschaften bilden.

Die innern Verhältnisse des Zollvereins betresfeud, ift zu erwähnen, dass das neue Handelsgesez uud in dessen Gefolge die Handelsgerichte nach und nach iu den meisten Vereiusstaaten eingeführt werden, eine vom Handelsftande freudig begrüsste Massregel. Dann macht auch die Gewerbefreiheit, die .^lufhebnug der veralteten ^u..stschrankeu , zum Wohle der Gewerbe weitere Fortschritte, und gegen die in einigen Zweigen erdrükende Konkurrenz der Fabriken bilden sieh unter den .Handwerkern Genossenschasten, von denen günstige Resultate gemeldet werden. Ebenso versprüht man sieh einen wohlthätigen Einfluss von der, in einigen Staaten beschlossenen Einführung von Handelskammern.

Uebergeheud zu dem je^igen Staude der L e i p z i g e r Messe, so kann von demselben gesagt werden, dass er in Beziehung ans die Bedeutung der Messen mit der Ver^ehrszunahme im Allgemeinen nicht Schritt halte.

Obschou nämlich der Umsaz ans diesen Messen zwar noch immer etwas im Steigen begriffen ist, so ergibt sich dennoch relativ eine Verminderung, wenn man diesen Umsaz mit dem frühern und dem gegenwärtigen .^.andels^ verkehr des Zollvereins im grossen Ganzen vergleicht. Die Ursachen dieser relativen Abnahme der Bedeutung der Leipziger Messen find die gleichen, die das Eingehen oder die stark abnehmende Wichtigkeit anderer Messen

142 veranlasst haben, nämlich die eingetretenen, stets noch im Wachsen beOffenen grossen Verbesserungen der Verkehrsmittel, wodurch in manehen ändern der Produzent und der Konsument in viel leichtere , schnellere und nähere Verbindung getreten sind, und die immer grossere Ausdehnung des Jnftitntes der Handelsreisenden. Es ist vorauszusehen, dass sich diese Ursachen in der Zukunft zunehmend fühlbar machen dürsten.

f

Ueber den speziellen Verkehr zwischen der Schweiz und dem deutsehen Zollverein fehlen amtlich.. statistische Angaben - auch deutscherseits -- ganz, so dass man dafür anf allgemeine Beobachtungen und Sehä^ungen angewiesen ist.

So viel steht ausser Zweifel, dass der Handelsverkehr des Zollvereins nach der Schweiz fortwährend in starkem Steigen begriffen ist und in den lezten Jahren ein bedeutendes Uebergewicht über die Ausfuhr der Schweiz nach dem Zollverein erlangt hat.

Unter den Gegenständen , die Deutschland nach der Schweiz ansführt, sind es vorerst die Erzeugnisse der Bodenkultur: Lebensmittel, Rohstoffe und Halbfabrikate für die Landwirtschaft, welche, der theilweise außerordentlich grossen Quantitäten wegen, besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Darunter sind speziell folgende Artikel zu nennen . ..^ieh, ^etraide, Mehl, Weingeist, Branntwein, Wein, Bier, Zuker, Tabak,

Salz, Eisen, Wolle ..e. Dann dehnt sich die Anssnhr nach der Schweiz

auf die meisten Fabrikate aus, und erreicht Bedeutung namentlich in folgenden Artikeln : Leder uud Lederwaaren, Wollen-, Leinen-, undBanmwollenwaareu , Strumpfwirkerwaaren, .^uineaillerie und Spielzeug, Maschinen, geringere Wanduhren, Silberwaaren , Apothekerwaaren , Glaswaaren, Tabake, fabrizirte, Bü.her und Musikalien, und viele andere mehr. Fragt man dagegen naeh der Ausfuhr der ...^eh.oei^ na..h dem Zollverein , so

xednzirt sich dieselbe aus einige wenige . Artikel von Bedeutung , nämlich :

Käse, feinere Banmwollengarne und Banmwollen^aaren, ..^.eidenwaaren, Uhren, ...^troh- und Rossl..aargefleehte , und diese Artikel haben noch, der ..nsserordentlich hoh^..n Zolle wegen, oft Mnhe g^nng, mit Vortheil Absaz^ zu finden.

Bremen. Die amerikanische Krisis, so tont es, .oie von überall her , auch von Bremen , hat das Warengeschäft vollständig ans seinen Fugen gebracht dnreh die, aus den starken Preisschwankungen hervorge^ gangene grosse Unsicherheit. Die direkte Baum^olleneinfuhr aus Rordamerika war gleich Rnll, und nur das Tabakgeschäst bot , bei anhaltend steigenden Breisen, lohnende Mühe.

Ungeachtet dieser ungünstigen Verhältnisse des Waarengeschästes hat die Rheder.^i Bremens im Jahre 18.^2 dennoch an Ausdehnung gewonnen und sich gut gestellt. Sie musste zwar aus ihr ge.^ohnliches Hauptgeschäft,..

14.^ den Transport amerikanischer Brodukte, grosstenthe.ls verzichten, fand dann aber Ersaz in erhöhten Frachten für andere Bläze.

Von den in Bremen im Jahr 1862 erlassenen Gesezen ist zu erwähnen: Die Umwandlung des alten Waaren^olles , der Aeeise, in eine Umsazsteuer mit ermässigten Ansähen , und das Gesez über die Einbürgerung, welches ebenfalls einige Erleichterungen enthält Roch fehlt das Material über die Handelsbewegung zwischen Bremen und der Schweiz ; dessen Zusendung steht jedoch in baldiger Aussicht, un^ wir werden seiner Zeit für dessen Veröffentlichung besorgt sein.

H a m b u r g . Die gleichen plagen, wie von Bremen, über bedeutende Stokung des regelmässigen Warenverkehrs mit Rordamerika, hört man auch wie begreiflich von Hamburg. ^war scheinen gegenwärtig die^ hohen Warenpreise in Amerika Gewinn zu versprechen und zn Unternehmungen aufzumuntern ; allein die nachtheiligen Wechselkurse absorbiren

die vermeintlichen Vortheile vollständig.

Ungeachtet der Kriegszustände in Rordamerika hat die Auswanderung dahin im Berichtsjahre erheblich zugenommen. Das Rähere hierüber findet sich in dem Berichte des Departements des Jnnern.

London.

Mit Ausnahme der Baumwolldistrikte, wo zeitweise wot

500,000 Arbeiter ohne Beschädigung sein mögen, hat der .^andel Eng-

lands unter den amerikanischen Wirren saktisch wenig gelitten, da der Gesammte^port im Jahre 1862 beinahe denjenigen des Jahres 1861 erreichte ; relativ hingegen litt er insofern , als in srühern Jahren sich gewohnlieh eine erhebliehe Vermehrung gegen das Vorjahr zeigt..., die dieses Jahr nicht eingetreten ist.

Der Geldmarkt war im Berichtsjahre stets reichlich versehen, und der Diskonto stand in Folge dessen meistens tief und erlitt weuig Schwankungen. Diess begünstigte manch^ grossartiges Aktiennuternehmen und das Zustandekommen bedeuteuder Anleihen sremder Staaten in England. Unter den Aktienunternehmen verdient die transatlantische Tele^rapheu^Eompagnie besonderer Erwähnung, die nun wieder mit neuen Geldmitteln ausgerüstet ist, und, wie man sagt, alte Aussichten ans diessmaliges dauerndes Gelingen des Unternehmens hat.

Günstigen Einfluss aus den Handelsverkehr Englands übte der Handels^ vertrag mit Frankreich auch im Berichtsjahre, wobei hervorzuheben ist, daß ungeachtet der Aushebung der Einsuhrzolle ans den meisten Artikeln die Einnahmen ^er englischen Staatskasse sich gegen das Vorjahr noch gehoben haben.

Erwähnung verdient die Errichtung unterirdischer Eisenbahnen in London , welche die Ei^ naeh und nach mit allen Bahn^sen und den

144 hauptsächlichsten Verkehrspunkten Londons in Verbindung bringen sollen.

Bereits ist d.e Linie vom Westend nach der Eitp im Betrieb.

Ueber die Stellung der schweizerischen Exportartikel aus dem englochen Markte im Jahr 1862 kann Folgendes gesagt werden: S e i d e n st o s s e u n d B ... n d e r. Für den Absaz der breiten Scosse

von Zürich ebneten sich im Ansang des Jahres 1862 günstige Ans-

sichten, in deren Folge ein sehr beträchtliches Gesehäst eintrat. Die UrAachen dieses Aufschwunges sind in den damaligen , durch die Geschäftsstokung ..u Amerika hervorgerufenen billigen preisen aller jener Stoffe ^u suchen ; gleichzeitig war auch zu erwarten , der Verbrauch Englands selbst werde durch diese niedere Breise sich steigern , was anch wirklich eingetreten ist. Diese günstigeu Verhältnisse erfreuten sich jedoch keiner langer Dauer. Als der Bedarf einmal mehr als genügend gedekt war, trat

^egen Mitte des Jahres Stokung ein , und das Ges^äst blieb in der

zweiten Hälfte von 1862 unbedeutend, ja schlecht.

Roch sind die Aussichten für das kommende Jahr nicht mit Bestimmtheit zu bezeichnen, versprechen jedoch bei den seitdem um zirka t0 ^, Bestiegenen preisen kein sehr belebtes Geschäft.

Dem Seidenbandgeschäst, in welchem Basel seine Ueberlegenheit be-

hauptet, steht gegenwärtig in England die dort herrschende Mode hindernd entgegen.

Es ist deshalb über diesen Fabrikation....^^ von. Jahr

1862 wenig Erfreuliches zu melden, und we.^ig Aussicht auf Besserung sur das Jahr 1863.

M o u s s e l i n e , S t i k e r e i e u und V o r h äuge. Stül.güter. Es .war wenig Begehr für den englischen Markt, und die Breise fallend, bis

der Export sich dieser Artikel bemächtigte und die Lager zu steigenden

Vreiseu räumte. Gegeu Ende der Saison trat indessen wieder Stillstand ein.

G e st i k t e V o r h ä n g e scheinen die Gunst des Vnblikums zn verlieren. ^ür die reichereu Porten war .venig Rachfrage, uud in den MittelDualitäten die Konkurrent der schottischen Produkte erdrükend. Geringe Waare ist uieht begehrt.

G e w o b e u e V o r h ä n g e sanden ebensalls wenig Liebhaber, zudem dass auch dieser Artikel durch die schottischen Fabrikate bedroht ist , vom englischen Markte gänzlich verdrängt zu werden.

G e s t i k t e K l e i d e r finden wenig Absaz mehr, die verbesserten ^ro^nkle d^s Webstnhles haben sie mehr uud mehr ausser Begehr gestellt.

M aschi n e n st i k e r e i. Die ausserordeutliehe Vervollkommnung dieser Vrodukte hat deren rasches Aufkommen begünstigt^ der Jmport derselben im Jahre 1862 nach England soll sehr bedeutend gewesen sein.

Baumw^o l le nw a a r e n, b e d r u k t e u u d a n d e r e . Jn Folge der allgemeinen Uebersnllnng der auswärtigen Märkte, verbunden mit den ..^itkwirknngen der Baumwollnoth, war der Verkauf dieser Artikel ein sehr

14^ unbefriedigender und unregelmäßiger. Es sind Falle vorgekommen , da^ Vartien aus Ostindien zum Wiederverkauf in England zurückzogen wurden, da die Vreise dort niedriger standen als in Enropa.

Türkisch Rothgarn. Der Umsaz in diesem Artikel beschrankte sich ans den unmittelbaren Verbrauch, da die greife zu hoch stunden, um die .Konsumenten zu veranlassen. Vorräthe einzulegen.

U h r e n . Die dnreh den Handelsvertrag mit Frankreich eingetretene ^ollsreie Einfuhr der Uhren hat einen verstärkten Andrang der Uhren auf dem englischen Markt zur Folge gehabt, worunter indessen die Breise litten. Quantitativ hat der Absaz gegen das Vorjahr zugenommen ; allein ^ er umsasste vorzüglich geringe Sorten. Spieluhren haben in Bezug auf den Umsaz wenig Veränderung erlitten. Wenn dem bedeutenden Fremdenverkehr wahrend der Weltausstellung mehr Rechnung getragen worden wäre , so wurde in gewissen Sorten dieses Artikels sich ein sehones Geschäst haben einleiten lassen.

S t r o h w a a r e n , R o s s h a a r g e s l e e h t e . Jn den ^an^-Artikeln, dem Hauptzweige der Aarganer-^abrikatiou, zeigte sich noch kein rechtes Wiederaufleben, während die ^trohgesleehte des Kantons Freiburg ziemlich gnten Absaz fanden. Anch die Rosshaargefleehte aus den Kautonen Aargau, Ludern und ^ürieh erfreuten sieh einer lebhaften Rachsrage.

Mau schäzt den Gesammtwerth der Einfuhr dieser Artikel nach England pro 1.^2 auf zirka ^ei Millionen ^ranken.

K ä s e , E i g a r r e n , W e i n , A b s i n t h . Ganz seine schweizeris.^he K ä s e finden stets lohnenden Absaz, jedoch nur in kleinerem ^nantnm, da ihnen billigere Porten sran^osis^hen Ursprungs starke Konkurrenz machen.

Ju S^ab^ieger ist der Absaz unbedeutend, scheint jedoch in der Zunahme begriffen zu sein.

Von Eigarren schweizerischer Fabrikation beschränkt sich der Absaz in London aus die Waare eines einzigen ....^.h.veizerhauses.

W e i n wird nur wenig in feinern Porten und in Flaschen umgesezt. für geringere Qualitäten ist in England kein .begehr.

A b s i n t h in anerkannt gnten Sorten hat, in limitirten .^nantitäten, seine regelmäßigem Abnehmer.

Brüssel. ^ Jn den von Belgien jährlich publizirten Tabellen über seinen Handelsverkehr mit .^em Auslande befindet sieh die Schweiz nicht speziell ausgesührt, soudern der Verkehr mit ihr erscheint, vermengt mit demjenigen anderer Länder, in der Abtheilung ,,diverse ^taaten^, so dass es unmöglich ist, hierüber aueh nur annähern^ zuverlässige Angaben u..itzutheilen, zudem, dass noch wahrscheinlich ein Theil des Verkehrs Belgiens nach der ^ehweiz dem Handel uut Frankreich und Deutschland zugerechnet wird. über w.^lehe Länder er si.h vermittelt. Thatsa.he ist, dass.

namentlich die Ausfuhr belgischer Produkte nach der Schweiz in den legten.

Jahren und au.h im Jahr 1862 ungeachtet der allgemeinen ungünstige..^

.^und^bIat... Jahrg. ^.v. Bd. II.

^

^l1

146 Verhältnisse des Handels , in steter Annahme begriffen war und bereit....

eine grosse Bedeutung erreicht hat. Diese Ausfuhr umfaßt, nebst einer Menge von Produkten untergeordneter Wichtigkeit , namentlich folgende Artikel: Eisen, Waffen, Wollen-, Baumwollene und Leinengeweb.., ^pi^en, chemische Produkte ^e. nicht gerechnet, die Boden- und Rohprodukte, so wie die Kolonialwaaren. Die Ausfuhr der .^hwei^ nach Belgien r^.duzirt sich hingegen auf die ^t. Galler Artikel, die Seidenbänder, die Uhren, die Stroh- und Rosshaargeslechte und den Käse , und erreicht l^i weitem nicht den hohen Werth der belgischen Aussuhr nach der Schweiz. Raeh den. Jnkrafttreten ^es neuen Handelsvertrages werden diesen Artikeln in Zukunft noch die Seidenzeuge beizuzählen sein.

Bastia ( K o r s i k a ) . Durch das in neuerer Z...it vervollständigte, über die Jusel gezogene .^trassennez wurde der Export der mannigfaltigen und reichen Produkte dieses Landes sehr erleichtert und befördert, so dass ein zusehender Anssehwung der Handels- und Gewerbsthätigkeit fühlbar

ist, der nicht verfehlen wird, günstig ans den Wohlstand und das Ge-

deiheu der Jnsel zurükzuwirken.

Direkte Handelsverbindungen unterhält Korsika nur sehr unbedeutende mit der Schweiz ; sie beschränken sich aus den Bezug von Uhren. Dagegen werden von den Haseupläzen des französischen uu^ italienischen Kontinents indirekte einige andere schweizerische Mauusal.tnr-Artikel uaeh dorten importirt.

Das Zustandekommen eines Handelsvertrages mit Frankreich dürste auf den direkten Verkehr der Schweig mi.^ Korsika günstig einwirken.

M a i l a n d . Die ^eidenärnte, der Hauptertrag d^r Lombardie, befindet sich leider noch i.. steteni Abnehmen , und es scheint erwiesen, dass das verderblieh... Oidiuni auch Raupen ergreift, die ans Eiern gezogen wurden, welche aus Ländern herstammen, wo die Krankheit des ..Beidenwurmes nieht herrscht; wenigstens si^.d Beweise vorhanden, dass Raupen aus deinen untermischten leiern von solcher Herkunft schon un dritten Alter znm grossten ^heil verloren gingen.

Reben der an.erikanischen Krisis wirkte der gestorte Absaz nach dem Venetianisehen sehr nachtheilig auf die Baumwollspinnereien nnd Webereien der Lombardie, ^ie theils stille stehen, theils nur noch in halber ^it arbeiten. Zum Glük haben die Arbeiter wohlfeiles Brod ; denn Korn- und ^ais^rnt^ waren gesegnet und die Preise dieser Produkt.. billig.

Ratürli.l.. leitet unter diesen Verhältnissen auch der Absa^ seh^eizeriseher Produkte in der Lombardie. Etwelehe Kompensation findet di... ..^..h^ve^ in dem dureh reichliches und wohlfeiles Futter begünstigten Viehhandel, der gut geh..n und Ruzen abwerfen soll.

147 S^enausfuhr im Jahr 18^2.

Ueber den Splügen Ballen ^,22l gegen 6,268 im Jahr l86t.

,, ,, St. Gotthard ,, 3,935 ,, ^3,377 ,, ,, ,, Ballen 12,156 gegen 9,645, wovon zirka ^ asiatische nach der Lombardie zur Verarbeitung bezogene

Seide.

Trieft. ^as zunehmende Vertrauen in die neu geordneten Finau^^zustande ^Österreichs bewirkte ein erhebliches Steigen der Valuten und einen Rükgang des Silberagios.

Momentan wirkten diese Verhaltnisse , im Verein mit der amerikanischen Krisis , höchst storend auf die inlandische Jnduftrie, welche das hohe Silberagio als einen vermehrten Sehu^oll benuzt hatte. Arbeiteiuftellungen in bedeutendem Umfange haben ftattgesundeu, und ohne die wohlseilen Lebensmittelpreise und die Fürsorge der Gemeinden wäre die Roth der Arbeiter auch in Oesterreich gross.

Von der bessern Konsolidirnng der Valuten , die je^t noch häufigen Schwankungen unterworsen sind, von der Verbesserung und Vermehrung der .Kommunikationen mit dem Jnnexn und wohlseilern Fxaehtsäzen erwartet man in Triest in nicht zu serner Znknnft einen nenen bleibenden Ausschwung von Handel und Verkehr, namentlich anch was das GetraideGeschäst betrifft, für welches Trieft besonders günstig gelegen ist.

Speziell den Verkehr mit der Schweiz betreffend, so hat der früher über Trieft vermittelte bedeutende Zwischenhandel mit Griechenland, der Levante und Aeg^pteu sich von dort fast ganz weggezogen. Theils wird er gegenwärtig direkt von der Schweig ans betrieben , theils zielet er sich über Genua und Marseille, welche Hafen mit der Schweiz in besserer Verbindung stehen als Triest.

Genua. ^ie amerikanischen Zustände lasteten im Jahr 1861 schwer, nicht nur auf dem ^la^e Genua, der bedeutende Verbindungen mit jenem .Lande unterhält, sondern namentlich auch aus der ausgedehnten Banniwollsabrikation der alten sardinis.^hen Provinzen, und hatte au vielen Orten theilweise und gänzliche Arbeitseinstellung zur ^olge. Wenn demnach das Baumwollgesehäst im Allgemeinen auch sehr daruiederlag, so hatten diese Verhältnisse doch das Gute, dass sie ^ie Liquidation der bedeutend angehäuften alten Lager von Baumwollenwaaren erleichterten und beforderten , und für den Artikel sowol iu Beziehung aus dessen greife,

als hinsichtlich des Gleichgewichtes zwischen Ein- und Verkauf, gesündere

natürlichere Zustande schufen.

Ueber die einzelnen Waarengattungeu m.t besonderer Beri.ksiehtigu..g des Verkehrs der S.hweiz mit Genua kann Folgendes gesagt werden :

14^ Bedrukte Baumw^llenarlikeI.

Die Glarner-Mouchoirs, namentlich in kleinen Grossen, erfreuten sich bedeutenden Absa^es. Die türkischrothen gleichartigen .Artikel bewährten zwar a^.ch ihre Ueberlegenheit, allein deren all.^u hohe preise und wenige Abwechslung in den Arten drükte aus den Konsum. und hat zur Folge, dass sie immer mehr durch englische und sranzosisehe Modeartikel erseht werden. Bedrukte Jndienne wird wenig aus der Schweig bezogen, für den grossen Konsum haben die englischen Artikel, in Folge der reichen Auswahl uu.^ der billigen Breise, entschiedenen Vorzug.

Weiße und gefärbte Baumwollenlücher.

.-

Ein ungewohnt starker Bezug dieses Artikels aus der Schweig hat im Berichtsjahre stattgefunden, der theilweise einer verbesserten Appretnr der Waare, theilweise aber auch den ^reisen zuzuschreiben ist, die billiger waren als in England.

St. Galle^Baumwollenar^el, glatte ^aeonats . glatte und broschirle Mousseline.

Mit Ausuahme der zum Stiken dienenden Sorten , welche wenig begehrt waren, weil die Geuueser-Fabrikanten nicht arbeiteten, fanden die übrigen Artikel, namentlich aber die brochirten, guten Absaz, bessern vielleicht als in srühern Jahren.

.^eine Stlkereien und gestire Vorhänge.

Gestikte Vorhänge, in schmälern billigern Sorten, sanden einigen Verkauf, während feine .^tikereien ganz ohne Begehr waren.

^.osen^ und Mobelzeuge.

Auch in diesen Artikeln wurden einige Geschäste gemacht, obsehon sie sonst Mühe haben , neben den einheimischen , dnreh hohe Zolle geschürten Fabrikaten auszukommen.

Wollen^ und .^atbwollenst^sfe.

Die englischen Artikel verdrängen diejenigen schweizerischer Her^mst immer mehr vom dortigen Markte.

Leinewaaren und Zwllch.

Die Leinwand hat stets Mühe, mit der weit ansehnlichern Waare aus England zu konkurriren.

Von rohen Zwilch dagegen wurden ansehnliche Vartien verkaust.

Seldensteffe und Bänder.

Mit

Ausnahme der Modebänder, von denen Einiges umgesezt wird,

ist der Verkauf in den übrigen Seidenartikeln gleich Rull. Die Gründe hierfür liegen in den zu hohen Zollen, welche die Einsuhr nicht zulassen.

Uhren und Bi^utexie.

Die allgemeine Geschästsstokung wirkte ungünstig aus den Absaz dieser Waare.., der das gan^e Jahr matt war.

149 Gnte Qualitäten Greper^er.^ und Emmenthalerwaare hat sich für die innere Konsumation des Landes ziemlich gut verkaust; dagegen ging wenig für den weitern Export.

..^ilchznker.

Der Konsum dieses Artikels hat, ungeachtet der sehr niedrigen Vreise, sehr abgenommen.

Der schweizerische Transit über Genua leidet ebenfalls und dürfte sich fühlbar vermindert haben, da andere Riehtungen ihm mehr Freiheit ..^u^d kleinere Lasten bieten.

Die hierfür in Genua noch bestehenden Douaueu^ormalitäten und damit verbundenen Kosten sind nämlich der Art, dass die Versender die Linie über Marseille meistens vorgehen, zum grossen Rachtheil der italienischen Eisenbahnen und übrigen Transportanstalten.

L i v o r n o . Roch immer entbehrt der Handel Toskana's und speziell der Livorno^ normaler, ruhiger Zustände, uni seine frühere Bedeutung wieder ,.,u erreichen. Theils^ sind die Ursachen dieser Anstände in den immer noeh bewegten politischen Verhältnissen zn suchen, theils mangeln noch die notwendigen Anschlüsse des toskanischen Eisenbahnnezes an die übrigen Bahnen Jtaliens, namentlich an die des Rordens, welche für Toscana gau^ besondere Wichtigkeit haben. Die daherigen Arbeiten befinden sieh indessen in allen Richtungen in vollem Gange und sehen theilweise ihrer baldigen Beendigung entgegen.

Die reichen inneru Hilfsquellen dieser Vrovin^ bieten übrigens in mancher Beziehung Ersa^, so dass die Prosperität des Landes im Allgemeinen unter den ebvas gedrükten Verhältnissen des Handels wenig gelitten hat. Einmal die Anschlüsse der Eisenbahnen vollendet, erwartet man ein rasches Emporblühen des Handels und der Gewerbthätigkeit.

Der Umsaz der Sehweizerartikel hat in Livorno im Berichtsjahre wenig Veränderung erlitten. Eine starke Konkurrenz haben die sehweizeris.hen Seidenbänder dnr.h die Brodnkte von St. E.ienne und Lhon zu bestehen, namentlich in den glatten Sorten, die früher gan^ in den Händen der schweizerischen Fabrikanten waren. Rothgarne, wollene und halb^ wollene Artikel ans der Schweiz sind sast gänzlich vom Markte in Livorno versehwunden.

Die Anssnl..r Toskana^s nach der Schw..^ zieht sieh nun meistens über Marseille. ^ie umsasst indessen nur wenige Vrodnkte, wie Farbund Medieinalwaaren , Südfrüchte , Honig . Olivenol , Talg und Schweinefett.

150 Reapel.

Von hier wird eine fühlbare Annahme des Absazes schweig. Fabrikate gemeldet, die hauptsächlich den wichtigen Baumwollene artikeln zu gut kommt.

Unter diesen sind es besonders die GlarnerMouchoirs, die eine immer wachsende Verbreitung finden und die gleich^ artigen .Produkte anderer Länder vom dortigen Markte mehr und mehr verdrängen. Auch die farbigen Baumwollengewebe und die halbwollenen Stoffe .^ssin.^ aus dem Aargau waren begehrt, und werden es auch nach allen Anzeichen im Jahr 1.^3 bleiben. ..^bschon glatte und b^o..

schirte Mousselinen^Vorhange und brodirle St. ^aller und Appender Artikel auf dem neapolitanischen Markte keiner ernstlichen Konkurrenz be..

gegnen , so ist der Absaz dennoch schwierig und die preise sehr gedrükt,.^

in Folge des Umstanden, dass der Artikel in all^uviele Hände überging, un^ vielfach verschleudert wurde.

Zunehmendes Begehren findet die rohe Leinwand ^do^, drill^ ans den Kantonen Bern und Aargau, und der Artikel scheint fur ^en Export der Schweiz wieder eine gewisse Bedeutung erreichen zu wollen.

^ehwei^erische Seidenstoffe haben, der hohen Zolle wegen, dnrch welche die gleichartigen italienischen Fabrikate noch geschü^t sind, Mühe, verkauft zu werden, und ihr Umsaz beschränkt st.h aus einige wenige leichtere

Artikel, .väl..rend .^ie glatten Seidenbander stets sehr begehrt blieben, und unbeachtet der Zolle kurrirten.

vortheilhast mit ^en italienischen Produkten kon-

Elastische Gewebe aus der Schweiz können den besten ^rodnkten dieser Art ans andern Ländern ruhig an die .^eite gestellt werden.

^ie Einsuhr schweizerischer Maschinen nach Neapel fährt fort, und ist im Zunehmen begriffen.

Die während dem Jal^r 1862 noch fortdauernde Unsicherheit in einigen neapolitanischen Provinzen hat auf die Einsuhr der Genser.^iiouterie naehtheilig eingewirkt, und diese Einfuhr dürfte sieh von daher wol um einen Drittheil vermindert haben. Weniger fnl^lbar ^varen diese Zustände snr die Einfuhr der Uhren, doch beschränke sich deren Verkauf mehr als gewohnlich auf knxrente .Qualitäten ^u w^.uig lohnende preise.

Von besonderem Juteresse erscheint die Mitteilung der zunehn.enden Kultur von Baumwolle in einigen neapolitanischen Provinzen auf ^izilien. folgendes wird uns darüber mitgetheilt.

^Ein ^weig der Produktion dieser Provinzen, der in der gegen,,wärtigen industriellen Krifis die Ansmerksan.keit de^ schweig. Fabrikanten ,,verdient, ist die Baumwolle, die iu vielen Gegenden dieses Landes und ,,auf Sizilien gebaut wird. Die hauptsächlichsten Vrodnktions^entren sind ,,Eastellamare und Roeera bei Neapel, die die beste .Qualität liefern , dann ,,.^arente, Leeee, Barletta in Apuli.^n, und aus ...^izilieu die Ebene von Catania. Die guten ....Qualitäten sind ziemlich sein, obschon etwas kürzer ^,,in der Wolle und nicht so stark als die amerikanische Baumwolle. Bis^

151 ..,dahin hatte der Anbau dieses ..^....duktes einzig die Verproviantirung der ^Fabriken des Landes im Auge . da indessen die Aernte dieses Jahres ^ziemlich gut war, so hat der Mangel dieses Rohstoffes aus den sremden ,,Märkten bereits Australe von Aussen her zur Folge gehabt, wodurch ,,die preise mit denjenigen der maßgebenden Markte ausgeglichen und die ,.Vorräthe erschoßt wurden. Alleiu die außerordentliche Steigerung der greise, die si ..h gegen früher wol verdreifacht haben, wird der Broduk,.tion einen starken Jmpuls geben, und so ist Wahrscheinlichkeit vorhanden, ,,dass ausgedehnte Länderstre^n in. Jahr 1863 mit Baumwolle werden ,,angesäet werden, von woher dann sur die nächste Aernte viel grossere ..Quantitäten als gewohulich i.. Aussicht stehen, so dass der Markt von Neapel die ernste Aufmerksamkeit der Baumwollkonsumeuten aus sich zu

,,ziehen geeignet sein dürfte^

Auch im Eisenbahnen herrscht Thatigkeit. und Reapel wird nun bald mit Rom und mit den nach Oberitalien fuhrenden Linien verb..n^.

den sein.

M e s s i n a . Der Ha..^elsstand von Messina erwartet von der ans I. Januar 1866 in Aussicht gestellten .Aufhebung der Freihasenrecht-

same und der Einführung eigentlicher .....iederlagshäuser nur günstige ^ol-

g..u, da er sich alsdann sreier wird bewegen konneu , als unter den gegenwärtigen komplizirten Douane-Einrichtnngen.

Der Handelsverkehr ...^teiliens litt im ..Berichtsjahre theils unter der amerikanischen Krisis, theils unter der ungunstig ausgefallenen Aernte der vorzüglichsten Produkte der Jnsel. Der .^eil^euertrag fehlte i^u südlichen Jtalien fast ganz, indem ^ie Krankheit des Seidenwnrnies noch mit grosserer Heftigkeit austrat, als in frühern Jahren.

Die Olivenärnte war h o ..h st unbedeutend , und ^as Getraide blieb unter einem mittleren Jahresertrag zurük. Der Wein einzig lieferte eine ...olle schone Aernte, welches günstige Ergebniss .^eu. allgemein eingeführten Schwefeln der Reben zugesehrieben wird.

Auch auf ...^ieilien gewinnt die ^aumwollpslan^ung stets grossere Ausdehnung. Mau schäzt das Erträguiss derselben im Jahre 186... auf das Dreifache gegenüber dem des Vorjahres, und bei den hoheu Baumwollpreisen ist mit Bestimmtheit vorauszusehen, dass der Aubau dieses Broduktes sich noch sehr bedeutend vergrossern werde.

A^.s den vorstehend angeführten allgemeinen Gründen hat im Beriehtsjahre die Einsuhr der Baumwollenwaaren und der Verkauf derselben sehr abgenommen, und noeh sind nieht einmal die vorhandenen Vorräthe erschopst, was bei einer guten Aernte längst der ^all gewesen wäre. Aus den gleichen Gründen ging anch das Uhren- und Bijouterle-Gesehäft n^r langsam. Dennoch steht dem Handel .^ieiliens eine sehone Zukunft bevor , wenn ruhige Zeiten den Bau der projektirten Eisenbahnen und

152 Strassen znlaffen und dadurch der ......erkehr mit dem Jnnern der Jusel Bleichtet sein wird.

O d e s s a . Für den Handel von Odessa war das Jahr l862 ein sehr ungünstiges, namentlich in Folge der fast im ganzen Künstengebiet des schwarten Meeres, mit Einschlnss von Bessarabien und der Krimm, total gefehlten Getraideärnte. Auch die Ausfnhr von ^el-.^ameu nahm fühlbar ab, da deren lernte ebenfalls sehr gelitten hatte.

Gleiche Abnahme wird vom Talg berichtet, ^em das Petroleum eine fühlbare Konkurren^ maehe.

Wenn übrigens die Ursachen der Stoknng des Handels von Odessa nur in der schlechten Aernte z.. suchen w.iren, so würde mit einer guten ^lernt.. auch sogleiehe ^essernng sich einstellen . allein das Ueb^.l liegt tiefer.

Von den vielen Fortschritten u..d Verbesserungen , die Russlaud in. Veriehtsjahre ans den.. Gebiet seiner Gesezgebung und Staatsverwaltung einführte, haben zwar ^..^ssa und die anliegenden Brooinzen ihr..n gehörigen Anteil ^habt^ allein jenen Gegenden fehlen di^ nothigen leisten und wohlseilen Verbindungen mit dem Juneru, namentlich die nicht mehr zu entbehrenden Eisenbahnen. Während nämlich ^. ^. Nordamerika nut Leichtigkeit seine ^lernten sogar aus den entferntesten Gegenden aus ^ie europäischen Märkte werfen kann, ist ^iess aus ^eu. Jnnern Rnsslands äusserst schwer und theuer. So halten die Gonveruemente von Kiefs, ^odolien und Volh^nien leztes Jahr zwar ziemlich ergiebige Aernten, allein der grosste

Theil derselben blieb dort liegen und wird erst im Monat Juni l.^3

nach dem Hafen von Odessa gelangen können. ^..ie ebensalls sehr sruehtbaren Go.wernemenle von Tschernigos, Eharkos und Voltava sangen sogar an, ihre Vrodul^t.. na eh Moskau und Warschau zu versenden, um sie dort der Eisenbahn zu übergeben, alles von s.^r naehth^.iligen Folgen für den Handel und die ^hifffahrt ^dessa^s und der übrigen Hasen des ^.hwarzen Meeres.

Diese Verhaltnisse wirkten hoehst ungünstig aus den Einfuhrl.andel ^dessa's .zuritk, der gegenwärtig sehr leidend ist.

....le^erseeische ^^ze.

P h i l a d e l p h i a . Ungeachtet des andauernden Bürgerkrieges haben Handel und Jndnstrie i^n Berichtsjahre gegen alle Erwartung ^iemlich ungestörten Fortgang gehabt. Zwar waren die unverhältnissmässig hohen Lasten, --^ die Entwerthung des Papiergeldes und daraus erfolgter hoher Wechselkurs, die stark erhohten Einfuhrzölle, empfindliche Hemmnisse für manche Zweige des Jmportgesehästes, namentlich aueh sur di.. Hauptindustrieprodukte der Schweig , allein der Haudel saud etwelche AnsGleichung darin, dass die Verzinse sich iu..mer mehr nur gegen sogleiehe Bezahlung absehlossen, wodurch Verluste verniieden wurden.

15.^ Jm Kleingesch..st aller Art war im Allgemeinen der Verkehr ein reger und günstiger. Bei den grossen grasten, die der Krieg absorbirte, entstund Mangel an Arbeitern, die leicht und lohnende Besehästignng fanden. Dadurch kam die untere, arbeitende Klasse iu bessere Verhältnisse als sonst.

Bei allen Uebelständen hat der Krieg noch nicht so schwere Folgen zu Tage gesordert, wie derartige langwierige und blutige Kriege solche sonst mit sich zu führen pflegen. Dnrch reiche gesegnete Aernten blieb, ausser iu den direkte vom Krieg... heimgesuchten Gegenden, Mangel und ^Theurung von der Bevölkerung fern.

S.^dne^ (Australien). Einem einlasslichen Berichte des schwerer.sehen Konsuls in S^dne..., umfassend das Jahr l 86l, wird folgendes.

entnommen: Seit der Entdekuug der Goldminen im Jahr 1851 ist die Bevölkerung in der Kolonie Reusüdwales in beständiger starker Zunahme begriffen, und auch im Jahr 186l war der Zudrang von Einwanderern bedeutend. Unter diesen Einwanderern befindet sieh seit einigen Jahren eine erhebliche Zahl Ehinese.., die namentlich in den Minen durch ihre.

Jntelligenz und Arbeisamkeit gnte Geschäfte machen.

Die Goldausbeute im Jahr 1861 erreichte einen Werth von zirka 41 Millionen Franken , und die Gesammtausbeute in Reusudwales seit dem Jahr l 851 einen solchen von zirka 382 Millionen Franken.

Der Export von Vrodul.teu der Kolonie, bestehend in Wolle, Talg,

Häute, .^..ele, Eedernhol^, Stei..kol.le und Gold , betrug im Jahr 1861 bei den durch die amerikanische Krisis gedrükten Vreisen zirka 142 Millionen Franken, und die Einfuhr europäischer, meistens englischer Vrodukte^ die .^..umme von 161 Millioueu Franken, Beträge, die bei einer Bevol.^ kerung von nur 363,500 Seeleu sehr hoch erscheinen müssen.

Eisenbahnen siud im Bau begriffen und 50 englische Meilen davon bereits im Betrieb. Eine ununterbrochene Telegrapheulinie verbindet nun auch die Kolonien .^ueensland im Worden mit der von South Australia im Süden, mit Abzweigungeu uach den bedeutendern Ortschaften im Jnnern.

Der grossern Ausbreitung der .^.dwirthsehast stehen noch immer die hohen Arbeitslohne und der Mangel an genügenden guten Kommuuikationsmitteln entgegen, welche Hindernisse übriaens von Jahr zu Jahr mehr Abhilfe finden, so dass iu nicht all^userner Zeit die Kolonie im Stande sein wird, ihren Bedarf selbst zu produ^ireu. Das herrliche Klima begünstigt den Anbau aller moglieheu Bodeuprodnkte. Sehou wird

sehr guter Tabak gebaut, und man beschäftigt si.h gegenwärtig mit der Einführung der Baumwollpfla.^ung mit aller Aussicht ans Erfolg.

Der Rebstok gedeiht ebensalls gan^ gnt und liefert recht gute Weine. Die hauptsächlichste Beschäftigung der Farmer im Jnnern bildet übrigens die^

.^4 ^ncht von Hornvieh und Schafen. sie bietet reichen Erwerb, bedarf aber ^um Betrieb bedeutendes Kapital.

Zusammengefaßt ist Australien ei.. Land mit außerordentlichen Hilfs.^ quellen, und wird noch Jahrhunderte lang die Auswanderung ansehen.

Nichts desto weniger sollten alle die, welche das Glük haben, ein Land zn .bewohnen, das gedeiht und von der Ratnr begünstigt ist, wie die Schweiz, sich zweimal besinnen, eh.. sie sieh entschließen , nach so entfernten GeSenden auszuwandern , wo die Erwartungen so hanfige Enttäuschungen finden.

M a n i l a (.Philippinen). Ueber das dortige Waarengesehäft wird folgendes mitgetheilt: Der Jmporthandel hat sich noeh immer nicht ge^ hoben, und der Markt in Manila entwikelt das Bild der meisten über...

seeischen ^läze, denen, in Folge der Ueberproduktion in Europa, seit tängerex Zeit Waaren.^uantitäten aufgebürdet worden sind, die ihre Kon^umtionsfähigkeit bei Weiten. überschreiten. Der stokende Absaz und die ^bermässigeu Zufuhren verursachten auch in Manila Anhäusnng beträchtlieher Waarenoorräthe, die mit den sehwebenden Sendungen dem Ver.kaus ..für das nächste Jahr (l 863) Genüge zu leisten vermogen. Bei dem Mangel au Baumwolle in Europa sind für das kommende Jahr nnr f.^hr .kleine Zufuhren zu erwarten. Trogen.. wird der Markt in Manila nur langsam von der Banmwollkrisis beeinflusst werden, denn die Massen von Gütern, die dort liegen, stammen ausschließlich n o ..h von der wohlseilen ^abril^ationsperiode her. Den ersten Ausschlag von Belaug dürften die glatten weisen und rohen Baumwollentüeher (^hirtengs und Longeloths) erfahren. farbig gewobene und bedrukte Baumwollenwaaren sind immer noeh gedrütt und werden, da sehr belangreiche ..^ager davon vorhanden sind, noch längere ^eit einer wesentlichen Besserung entrükt bleiben. Das gleiche gilt von fa^onnirten Mousseline-Geweben. Halbseidene Roben sind mühsani abzusehen ; von seidenen Bändern hat der Konsum sehr abgekommen, ebenso von seidenen .^.assetas. Rothgarn, schweizerisches Fabrikat, kam schon längere Zeit uicht niehr an dortigen Markt; dagegen wi..^ Ziemlich viel in Glasgow- und Elberseldwaare unigesezt und sur die einheimische Weberei verwendet , die in einer d.^r südlichen Provinzen

.30,000 Webstühle beschäftigen soll. Riedere Rnmmern Rothgarn würden sich jezt sehr leieht verkaufen. Der A^sa., von Uhren ist änsserst ^imitirt. Käse und Absinth finden nur sehr geringen Verbrauch.

Das ^portges.häft von Produkten der Jnseln ^eigt im Vergleich zu frühern Jahren eine bedeutende Zunahme, namentlich in den beiden ^Hauptartikelu Z u k e r und H a n s. Die in Aussicht stehenden Aeruten versprechen reißen Ertrag, was snr die dortigen Marktverhältnisse nnr von günstigem Einflusse sein kann , um so mehr, als die Jnseln im Laufe ^es nächsten Jahres weit mehr an Werth ausführen , als einführen werden.

155 .^. ^erhandtan^en betretend die ^.ne^eris^en ^nfnlate.

Jm Berichtsjahre wurde die bereits seit einigen Jahren eingeleitete Gleichförmigkeit der Siegel und ^tämpel , der Schilde aus den Bässen und Briefen vollends bei allen Konsulaten durchgeführt. Die bisher in dieser Begehung bestandene baroke Mustertarte wurde durch diese Massregel beseitigt.

a. ^nsn^ate in ..^nr^a.

B a l l a u z a.

Jn Folge der Uu.gestaltuug Jtalieus ist dieses

...Konsulat nach und nach stets bedeutungsloser geworden. Rachdem hierauf der dortige Konsul sei^.e Entlassung eingereicht und wir sie ihm in allen Ehren ertheilt hatten, beschlossen wir das. Konsulat nicht mehr zu besten.

Madrid. J.. der Berson des Herrn A. B u g n o t von Rolle erhielt dieses Konsulat im Berichtsjahre einen Vi^ekonsul.

St. B e t e r s b u r g . Jm .Derbst 1862 starb bei Genf, wohin ex si.h auf Urlaub begeben hatte, der langjährige, verdienstvolle schweizerische Generalkonsul. iu ^t. Betersb..rg, Herr Francois L o u b i e r . Wir ernannten seitdem zn seinem Nachfolger den Herrn Franz Bonenblust von Marburg, ein seit vielen Jahren in St. Betersburg niedergelassener, angesehener Kaufmann.

Rach dem Abtritt der Funktionen durch den neuen Generalkonsul wir^ es an der Zeit sein, die Eingabe einer großen Zahl von den in Rnssland niedergelassenen Schweizern näher ^u berüksichtigen, die si.^ darüber beschweren, dass die Kon^peteu^en der schweizerischen Konsuln in Russland niel^t so weit gehen, als die der Konsuln anderer Staaten, .voraus den Schweizern in Russland Raehtheile erwachsen.

Wir haben sodann im ^ Berichtsjahre die von^ Brivaten beantragte Errichtung folgender Konsulate, als kein uaehgewiesenes Bedürsniss, ab.gelehrt. für München, Hull, Montpellier, Toulon und Eatania.

^. ^ln^e^a^ .^u.r.^.^a.

.^t. .Louis. Der iu Highland niedergelassene beliebte und eifrige Konsul Herr konstant R il li et von Gens ist im Berichtsjahre zum allgemeinen Bedauern gestorben. .^ln seine Stelle ernannten wir den ^errn Julius ^aue von Wildegg, Kaufmann in .^.t. Louis, seit vielen Jahren dort niedergelassen. Dureh diese Wal..l ging der Konsulats^ von ^ighlaud nach ^t. ^ouis über, wohin er eigentlich gehort.

M o n t e v i d e o . Der schweizerische Konsul in Buenos^.^res hatte bis dahin auch die Stelle eines schweizerischen Konsuls in Montevideo

156 bekleidet, in weleh^ lezterer Stadt dann noch ein schweizerischer Vizekonsul funktionirte. Beide haben im Berichtsjahre ihre Entlassung sür Montevideo eingereicht, eine Ersazwahl konnte noch nicht stattfinden.

M a u r i e i u s (Bort Louis). Zum Konsul in dort ernannten wir den Herrn G. E. B o u r g u i g n o n , und zum Vizekousnl den Herrn B o u r g u i g n o n , Sohn, beide von Reuenstadt. Kts. Bern, in Bort Louis als Kausleute niedergelassen.

Manila. ^as nen errichtete dortige Konsulat wurde dem Herrn B. Je n n... von Schwanden (Glarus), in Manila als Kaufmann etablirt, übertragen. Bereits stnd .^ir im Besi^ mehrerer interessanter Berichte .

von demselben über die dortigen Verhältnisse.

S.^dne.^. Nachdem es sich herausgestellt, dass Herr E h a p a l a ^

beim Falliment des Hauses Dreutler in dort nicht betheiligt war, bestätig-

ten wir denselben .Bieder in seiner Stellung als Konsul in S^dn..^, mit Rükstcht aus den Umstand, dass die Konsulatsgeschäste von ihm stets znr ^ufriedeuheit besorgt wordeu waren.

Rieht eingetreten sind wir in die von verschiedenen Seiten angestrebte Errichtung von Konsulaten in Beirut (Sirien) Maranhao (Brasilien) und Ma^obamba (Bern).

.^.

^erl^n^lungen mit den .^nt^nen.

K a n t o n a l e G e s e z e über H a n d e l , und Gewerb- und Hausir.^ geseze. Verkehr im Jnnern.

Brodta^e in ^uzern.

Eine Beschwerde der Baker von Luzern gegen die Wiedereinführung

der amtlichen Brodta^e fand ihre Erledigung dadurch , dass die Regierung von Luzern die Vollziehung jener Verordnnng snspendirte.

.^.auslrges^ von Unlerwalden ob dem Wald.

Ueber eine Beschwerde von Kausleuten aus dem Kauton Sehw^ , gegen ein im Kanton Unter.valden ob dem Wald bestehendes Gese^ , welches den Verkehr der Handelsreisenden , die mit oder ohne Muster Bestelluugen von Waaren von Haus ^u Haus aufnehmen , ans zehn Tage im Jahr beschränke, steht die Vernehmlassu..g der Regierung jenes Kan^ tons noch aus.

Zunftzwang in Unlerwalden nld dem Wald.

Gestüzt aus die Verfassung von Unterwaldeu nid dem Wald ist bei uns Beschwerde über dort geübten Zunftzwang geführt worden. Wir habe^ diese Besehwerde begründet gefunden und die Regierung eiugeladen, die nothigen daherigen Vorkehren zu treffen.

157 Saum.^eg ans den .^igl.

Eine Beschwerde der Wirthe von Art über Absperrung der Saumwege von Art und Goldau nach dem Rigi durch die Landeigenthümer fand ihre Erledigung durch einen Vergleich zwischen den Varteien.

^.ausirgesez von Waadt.

Betreffend das feilbieten von Waaxen m.t oder ohne Muster , pon Haus zu Haus, hat eine darauf bezügliche Beschwerde dargethan, dass das Hausirgesez von Waadt sieh nicht ganz im Einklang mit dem hierauf beglichen Bundesbeschluss befand. Die Regierung von Waadt, daraus ^aufmerksam gemacht,^ versiate die Rükvergütung der ausgesprochenen Bussen und sorgte für angemessene Abänderung des fraglichen Gesezes.

Getränkesteuer.

Geseze der Kantone.

Bern. nachträglich fand im Berichtsjahre die Vrüsnng und Genehmigung der Vollziehungsverordnungen vom ^. September 1848, 15.

Februar 1850 und ... September 18.^2 zum Ohmgeldgesez des Kantons Bern statt, ohne dass jene Verordnungen Anlass zu Bemerkungen geboten he.ben.

Basel-.^tadt. Eine theilweise .Abänderung der dortigen Verord^ n^ng über den Bezug der Konsumostener wurde geprüft nnd mit den Vorschriften der Bundesverfassung im Einklang gesunden.

B a s e l ^ a u d s c h a f t . Ein Besehluss der Regierung von BafelLandschaft, betreffend Abäuderung einiger Vorschriften. ihrer Verordnung vom 10. ^lpril 1855 über den Vollzug des dortigen Getränkesteuergesezes, erhielt gleichfalls, unter gewissen Vorbehalten für die Zukunft, unsere Zustimmung.

Reuenburg. Das durch Vermittlung der Regierung von Renenburg erneuerte Ausueheu der politischeu Gemeinde von La Ehau^de^Fouds um Bewilligung der Einführung von Konsumogebühren auf Wein uud geistigen Getränken musste in Hinblik auf die bestimmteu Vorschriften der Bundesverfassung uochmals ablehnend beschieden werden.

Waadt.

Einem Dekret der Regierung von Waadt vom 1. Okto-

ber 1862 über die ^orm der Ursprungszeugnisse für Wein und geistige Getränke schweizerischer Herknnst konnte die Beistimmung desshalb nicht ertheilt werden, weil dasselbe Bestimmungen enthielt, die hemmend aus den Verkehr dieser Artikel im Jnnern der Schweiz zurükwirken mussten , u..d sich demnach uicht im Einklang mit den Vorschriften der Bundespersassnng befanden.

Brükengelder.

Dem uus gewordenen Austrage nachkommend, haben wir nicht ermangelt, über die in der Schweiz noch bestehenden Brükengelder Erkun-

l 58 digungen einzugehen. Jn einer speziellen Botschaft an die hohen Rathe ^) befindet si.h das Resultat dieser Erkundigungen niedergelegt, woraus wir, nach unserem Antrage, ermächtigt worden sind, in Unterhandlung über den Moskaus dieser Gebühren ^n treten. Wir werden nicht ermangeln, dieser Schlussnahme angemessene Vollziehung ^u verschassen , um s. Z. weiter über den Gegenstand einzurichten.

S.hneebruch.

Das Jahr 1862 war für den Schneebruch aus dem ^t. Gotthard ein überaus günstiges , so dass die daherigen Rosten sich nur auf ^r. 2 3 , 3 4 2 beliesen, ein Resultat, wie es seit vielen Jahren ni.. mehr ^ hat erzielt werden konnen. Den gleichen Gründen ist es denn auch ^uzusehreiben, dass keine Unterbrechungen des Verkehrs stattfanden.

Bei der Leitung der Arbeiten ist man übrigens stets bemüht, neben möglichster Sparsamkeit die durch die Erfahrung bewährten Verbesserungen einzuführen.

^. Zollverwaltung.

^lln.emeiu^.

Der Gang der Zollverwaltung im Allgemeinen gibt zu keinen besondern Bemerkungen. Anlass. Alles ging aueh diess Jahr seinen ordeutlichen Gang, und wir kamen nicht in den ^all, Verfügungen zu erlassen, welche auf die Verhältnisse der Verwaltung in abänderndem .^inue ein.

wirkten.

^ollhanser.

Die im legten Geschäftsbericht besprochene Reubaute auf den. Tägermoos bei Tägerweileu wurde im Berichtsjahre in Angriff genommen und unt^.r Dach gebracht. Die Vollendung derselben ist erst im laufenden Jahre

moglieh.

Die in M.^so.n. Monsieur angekauften zwei Däuser wurden im Berichtsjahre renovirt und dadux..h ihrem Zwek entsprechend eingerichtet. Dieselben konnten im ..^pät^ahr bezogen werden.

Ebenso wurde das ueuerbaute Zollhans in H a a g uach seiner Vollenduug an die Hand genommen und bezogen. Ein dabei gelegener kleiner Landabsehnitt wurde erworbeu, um dem Beamten als Garten und Bflanzland ^u dienen.

^) Siehe Bunde.^blal.l. v. J. 18^2, Band III, Sel^e .^.^.^.

l 5.^ Jm Danton Basel-Stadt hatte die Zollverwaltung von der dortige^ Regierung vier kleine Gebäude aus verschiedenen Gränzpunkten (Lisbühel, B u r g f e l d e n , W i e s e u b r ü k e und Horn) in Miethe. Diese Gebänd^ dienten ursprünglich zur Unterbringung der Daselbst stationirten Grän^wäehter und später, nach Veränderung der ^ollorgauisatio.. in Basel, zur Aufnahm....

der betretenden ^ollstatten. Der daherige Mietvertrag wurde gründet,.

und da solche zu einem billigen Breise nebst den dabei befindlichen Landftüken erhältlich waren , so haben wir dieselben um die Summe vo.^ Fr. 32,000 angekauft. Damit konnten wir die sonst unumgänglich notwendigen Reubauten vermeiden, die beträchtlich hoher zu stehen gekommen wären.

Bei E a m p o e o l o g no , wo die Korrektion der dortigen Strasse di.^ Versezung der Zollstätte daselbst nöthig macht, resv. die Zollverwaltung zu einer Reubaute zwingt, konnte noch nichts vorgekehrt werden, weil da^ Traee für die neue Strasse noch nicht definitiv festgestellt ist.

Jn R o g g e n b u r g (Kts. Bern) hat ein Vrioatmaun die Erstellung eines neuen Zollhauses aus seine Rechnung übernommen, um es de^ Zollverwaltung zur Miethe ^u geben. . Da dasselbe noch nicht vollendet ist, so konnte solches im Berichtsjahr nicht mehr bezogen werden.

Eine Hauptreparatnr u..d namentlich die Eindämmung eines Baches.

bei dem ^ollhause in G ou m ois mussle auf das Frühjahr ^863 verschoben.

werden. Der Kauton Bern übernimmt einen verhältnissmässigen Antheil an die Eindämmungskoften.

Die im Jahre 186l beschlossene Verlegung des Riederlagshauses in Z ü r i c h , aus der Stadt in den dorligeu Bal^uhof, konnte im Berichtsjahre nicht erfolgen, weil die dafür von der Rordostbahnverwaltun^ gemietheten Räumlichkeiten noch uicht versügl.^ar waren. Die Uebersiedlun^ wird daher erst im Lause des Jahres 1863 stattfinden.

Die bisher im Dorfe K l e i n l ül^e l bestaudeue Reben^ollstätte wurde an die äusserste Grande, in das sogenanute Klosterlein verlegt, wo sie, nach.

gemahlen Erfahrungen, zwekmässiger untergebracht ist.

.^^sonelle^.

Die Gesammt^ahl der ^ollbea^uteu hat sich im Berichtsjahre um.

zwei vermehrt.

Die zunehmenden Gessaste an den Zollstätten vo^ Romanshoxn nnd ^e^s, Bahuhof, erforderten eine Verniehrnng des dortigen Personals um je einen Gehilfen.

Zwei Bevute, die wegen ^amilienverhältuisseu ihre Stellen niederlegten, wurden sofort ersezt.

Durch Tod verlor die Verwaltung im Berichtsjahre den Sekretär der Zolldirektion in Lugano, Herrn Jnduni , einen langjährig treuen

160 Beamten, und die Einnehmer der Zollstätten Gondo, Eullp und Figiuo.

^llie diese Stellen wurden wieder besezt.

Mit dem Be^ng des neuen Zollhauses in Haag wurde die Hanpt^ ^ollstätte von Tübbaeh dahin verlegt und ihr eine den Verhältnissen en tsprechende Anzahl Rebenzollstätten des Rheinthales untergeordnet.

Die badische Eisenbahn wird nächstens von Waldshut durch den Danton ..^haffhansen bis Konstant dem Betrieb übergeben werden.

Mit ^Rüksicht ans diesen Umstand waren wir genothigt, in der Organisation der Zollverwaltung im Kanton Schafshanseu entsprechende Modifikationen

^zu beschließen. Diese bestehen darin, dass die bisherige Hanpt^ollstätte^ von Trasadingeu nach der badischen Eisenbahnstation E r z i n g e u verlegt^ nnd im Bahnhose ^u Schaffhausen, sowie bei der Haltstelle in T h a ^ n g e n , .Hanpt^ollstätten errichtet wurden , welche jedoch erst mit der Erossnnng der fraglichen Bahnftrete in Wirksamkeit treten werden.

Die Th.itigkeit des Beamtenpersonals der Verwaltung war im All.gemeinen eine befriedigende. Ausnahmen kamen selten vor, und wo sie vorkamen, wurde eingeschritten. Der Einnehmer der Zollstätte au^ Blaees (Reuenburg ,. musste wegen mißbräuchlichen Losehnngen franzosischer Geleitseheine für Getränke entlassen werden.

Mehrere Gesuche um Besoldungserhohungen von Beamten mussten

desswe^en unberüksiehtigt bleiben , weil das im Besoldnngsgesez flirte ^Ma^imnm, obschon als zu niedrig anerkannt, eine Vermehrung nieht ge^ stattete. Wenn in dieser Hinsicht kei..e Ae^derung erfolgt, so dürfte die Verwaltung einige der besten Beamten verlieren.

Gränzschuz.

Ju der Zahl der zum Gränzschu^e vergeudeten eidgenossischen Gräu^ Pächter und kantonalen Landjäger sind im Jahre 1862 Veränderungen eingetreten, insofern die daherigen Verträge mit den Kantonen einige .Modifikationen mit si.h brachten. So sollte z. B. der Kanton Waadt .bis je^t 96 Mann Landjäger längs der ^..chwei^ergrän^e stellen , welche sowol den Grän^wach- als auch den kantonalen Volizeidienft zu versehen hatten. Nachdem die Regierung von Waadt diesen Vertrag gekündet und eine hohere Entschädigung vom Bund verlaugt hatte, sehlossen wir eine neue Konvention über diese Grän^wache mit ^ dem ^taatsrath von Waadt ab. Rach. diesem Vertrag stellt Waadl der Zollverwaltung fünf und vierzig Landjäger uuter einem Offizier zur Besorgung des Gränz-

Dienstes anss.hliesslich ^ur Disposition.

Dadurch hat der ledere viel g..-

wonnen , die Verwaltung hat jene 45 Manu ^u ihrer aussehliessliehen Verfügung sür den Gränzdienst , wodurch. lezterer anhaltend besorgt und tu Folge dessen auch viel wirksamer seiu wird.

Auch mit Thurgau wurde die daherige Konvention revidirt. Der Trosse Rath dieses Kantons hatte die Besoldung der Landjäger erhol.t,

. 161 und Thurgau verlangte die entsprechende Erhohung der resp. Entschädigung, was hierseits nicht bestritten werden konnte. Die Zahl der von Thnrgau gestellten Landjäger blieb sieh gleich.

Die Gesammtzahl der Grenzwache belauft sich dermalen : a. an eidgenossischen Gränzwächtern . . . . . . 153 Mann b. ...n kantonalen Landjägern . . . . . . . 215 ,,

Total 368 Mann Schmuggel.

Erfreulich ist die Thatsache, dass im lezten Jahre die Zahl der Zollumgehungen wieder bedeutend abgenommen hat.

Anno 1861 kamen 839 Fälle mit einer Zollumgehung von

Fr. 4297. 75 vor und 1862 bloss 658 Fälle mit einer Zollnmgehung von Fr. 2775. 97. Ein Beweis, dass der Schmuggel im Abnehmen ist. Die Eisenbahnen dürften dazu vieles beigetragen haben , da diese veränderten Bezugsverhältnisse dem Betrieb des Schleichhandels offenbar dadurch entgegenwirken, dass nicht mehr die nämlichen Vortheile dabei in Aussicht stehen, wie unter den srühern Verhältnissen, wo die Güter per Fuhre über jeden be-

liebigen Gränzpunkt spedirt werden konnten, der diesem Gesehäst günstig

war. Die billigeren Transportspesen einerseits und andererseits die starkeren Kosten sür die Fracht und Aus- und Abiaden auf Nebenwegen, sowie der Risiko der Waare beseitigen den dabei mogliehen Vortheil, wenn nicht ganz, doeh zum grössten Theil. Sobald aber kein hinreichen-

des materielles Jnteresse mehr dabei im Spiele ist, so fällt jedes Motiv zu diesem demoralisirenden Bewerbe dahin.

Die verhängten und eingezogenen Bussen betrugen: Jm Jahre 1862

Fr. 15,954. 66 und im Jahre 1861 ^r. 2 l ,314. 17.

Bis aus sieben und zwanzig wurden alle Strassälle durch freiwillige

Unterziehnng erledigt. Von diesen sind noch eilf vor Gericht hängend,

von denen sieben aus das '^I. Zollgebiet (Gens und Wallis) sallen, was beweist, dass jene Bevolkernngen den Zollinstitntionen noch immer nicht durchweg günstig gestimmt sind.

Zollabfertigungen.

Die Anzahl der vorgekommenen Zollabfertigungen hat abermals zugenommen.

Jm Jahre 1860 stiegen dieselben aus . . . . . 607,719 ,, ,, l 861 ,, ., , , . . . . . 636,207 ,, ,, 1862 ., ,, , , . . . . . 647,90.^ ohne dass im lezten Jahre neue Zollstätten errichtet worden sind.

Bunde.^blat... ^ahrg. ^v. Bd. II.

12

162 Diese Abfertigungen vertheilen sich :

auf ,, ,, ,, ., .,

die Einsuhr .

,, Aussuhr .

., Durchfuhr ....iederlagscheme Geleitscheine .

Freipässe .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

im ^ahr 18^.

365,048 l 09,5l 1 55,092 8,385 78,734 3t,l38

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

im ^r I.^l.

. 362,583 . 105,636 . 54,630 .

7.665 . 75,573 . 30,120

Alle diese besondern .^lbsertigungsarten haben also zugenommen, mit-

hin auch die Arbeit der ^ollstätten.

^.

Was den Verkehr der Riederlagshäuser anbetrifft, so verweisen wir auf die Zusammenstellung auf Seite 27 des gedrukten Generaltablean.

Wir machen blos darauf aufmerksam, dass diese in finanzieller Beziehung für d.e Zollverwaltung lästigen J.istitute , troz der sehr namhaften Er^ mässigung der daherigen Gebühren, immer weniger benu.^t werden.

So waren z. B.

Die Einlagerung . .

Die Ausgange . .

Restant aus Lager am

Jahressehluss

. .

im ^ahr I.^0.

I8^1.

^l.r.

^tr.

I8^.

^r.

151,568 l 34,256

l28,930 137,538

104,845 109,665

25,148

16,539

1l,719

Es geht daraus eine fortwährende Abnahme hervor.

Wie es fehemt, dient es dem Publikum besser,^ die Wahren an der .^rän^e beim Eintritt sogleich zu verzollen. um nachher srei darüber ver^ügen ^n konnen.

Fln...n^eIle ^rgebntsse.

^ie Einnahmen der Zollverwaltung waren folgende : I8.^.

Einfuhrzölle . .

Ausfuhrzolle . .

Durchfuhrzölle . .

Riederlagsgebühren Zollbussenantheile .

.^rdnungsbussen .

Waggebühren . .

Verschiedenes . .

.

.

.

.

.

.

.

.

. . . Fr.

. . . ,, . . . ,, . . . ,, . . . ^ . . . , , . . . ,, . . . ,,

...8..^.

Vermehrung.

Verminderung.

7,641,678. 14 Fr. 7,570,401. 39 Fr. 71,276. 75 415,406. 42 ,, 466,233. 21 . . . . . . Fr.

45,158. 21 ,, 46,822. 64 . . . . . . ,, 14,759. 24 ,, . 13,770. 20 ,, 989. 04 .^,257. 87 ,, 6,920. 01 . . . . . . ,, 710. 72 ,, 830. 08 . . . . . . ,, 14,022. 31 ,, 16,230. 71 . . . . . . ,, 19,464. 30 ,, 16,625. 82 ,, 2,838. 48

Total Fr. 8,156,457. 21 Fr. 8,137,834. 06

.50,826. 79 1,664. 43 1,662. 14 119. 36 2,208. 40 -

Fr. 75,104. 27 Fr. 56,481. 12

Mithin erzeigt sich gegenüber dem Jahre 1861 eine Mehreinnahme von Fr. 18,623. 15.

.

.

^

.

^

Die Ausgaben belaufen sieh : Mehrausgaben. Mmderausga^ben.

l 861.

l8^.

466,855. 18 Fr. 1,869. 80 98 Fin ^ 468,724.

Fr. 968. 06 8,343. 41 7,375. 35 ^ ,, ,, Reisen und Expertisen . . . ,, 95 ,, 3,587.

53 109,469.

113,057.

48 Büreaukosten .

.

.

.

.

,, ,, ,, ,, 22,103. 26 80,992. 49 58,889. 23 ,, ,, Bauten ,, ., 915.

86 17 6,919.

7,835.

Mobilien und Geräthschasten .

03 ,, ,, ,, . . . . . . ,, 278,986. 78 ^ 277,081. 25 . 1,905. 53 ,, Grän,..schu^ ,, 29,209. 96 ^ 2,462,405 87 ,, ,, 2,433,195. 91 ,, 22,780. 05 16 46,122.

23,342. 11 ,, ,, ,, ,, 1^5,874. 08 53 44,571.

28,697.

Versch.edenes .

.

.

.

.

.

45 ,, ,, ,, Fr.

90,935. 41 Fr. 8,279. 14 Total ^ 3,420,104. 32 Fr. 3,502,760. 59 Jm Vergleich zu 1861 zeigt sieh also aus den Ausgaben eme Ersparniss von Fr. 82,656. 27.

. Gehalte

.

.

.

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.

.

.

Zur Ausmittlung der wirklichen Verwaltunaskosten sind von den Gesammtkosten von .

Zuziehen, für Reubauten und Mobiliar . . . . . . . . . Fr.

die kosten des Schneebruchs und die Zollauslosungen mit . . . .

und für zurükerstattete Zolle . . . . . . . . . . . . .

zusammen

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66,724. 26

Fr. 3,420,104. 32

,, 2,456,538. 02 ,, 10,152. 91 ^^^^^^

,,

2,533,415.

19

Die wirkliehen Verwaltungskos.ten sind daher . . . . . . . . . . . . . . Fr. 886,689. 13, oder 10,.^ .^ der Bruttoeinnahmen, gegenüber l0,^ ^ im Jahre t.^61. ^iese kleine Erhohnng rührt .^-n vermehrten Gehalts^, Miethe- und Gränzschuzausgaben her. Jm Jahr 1860 betrugen die Ausgaben 11,.^.. uud

im Jahr 1859 11,.^^,..

.-^ ...^

165

Gegenüber dem Budget pro 1862 gestaltet sich das Rechnungergebniss der Zollverwaltung folgendermassen :

Die Einnahmen beliefen sich auf ...

hoher als der Budgetansaz, und die .Ausgaben dagegen waren um . . . . .

. geringer, als die entsprechenden Budgetkredite.

Fr. 1,256,457. 21 ,,

39,895. 60

Dadurch ergibt sich ein Vorsebuss gegenüber

dem Budget von . . . . . . . . . . Fr. 1,296,352. 89 wobei indessen zu bemerken ist, dass Fr. 19,000 als nicht verwendeter ...-Baukredit aus das lausende Jahr übergetragen wurden.

Die Bilanz erzeigt demnach bei

Fr. 8,156,457. 21 Einnahmen

und . . . . . . . . . . ,, 2,420,104. 32 Ausgaben einen Baarvorsehuss von der Bundeskasse.

. . . .

Fr. 4,736,352. 89 zu Gunsten

Da unter obigen Ausgaben noch Fr. 58,889. 23 für angekaufte oder neugebaute Zollgebäude inbegrisfen sind, so stellt sich der Reinertrag noch um so grosser heraus.

Allmonatlich stellte die Zollverwaltung dem Finanzdepartement eine vollständige Rechnung über Einnahmen und Ausgaben aus, die ieweilen genehmigt worden sind. Die Gesammtrechnung für das Jahr ist nichts anderes, als die Zusammenstellung der genehmigten Monatsrechnungen.

.

^ .

.

^ .

.

^

166

Handelsbericht über Singapore.

(Vom 20. Februar 1863.)

Das H a n d e l s - und Z o l l d e p a r t e m e n t glanbt dem schweizerischen Handelsstand angenehm zu sein, indem es in Rachstehendem den von der schweizerischen Mission nach Japan erhaltenen Berieht über den Handel in Singapore zur ossentliehen Kenntniss bringt: S i n g a p o r e , der Hauptsitz der englischen Regierung in den .^tr.nts settlemeats , worunter ..^.ingapore, B e na n g und M a l a e e a verstanden sind, kam im Jahre 181.) unter die Herrschast der Engländer, und war bis zu jener ^eit ein kleines ^ischerdors von höchstens einigen Hundert m a l a i i s c h e n Einwohnern. Ein Jahr daraus betrug die Bevolkerung schon 5000 Seelen. meistens Ehinesen, und im Jahre 1822 das Doppelte. So hob sich der Blatz immer mehr. 1827 war die Bevölkerung zu 3l),0l)0 herangewachsen, uud l 845 betrug sie 57,000, wovon 32,000 Ehinesen, 10,000 Malaien, einige Hundert Europäer und der Rest grosstentheils Eingeborne aus Hindostan uud den verschiedeuen umliegenden Jnseln. Jetzt ist es ein sehr bedeutender Handelsplatz von etn..a 85,000 Einwohnern, worunter wenigstens 50,000 Ehinesen. --. Es werden in Singapore allein 35 bis 40 Sprachen und

Dialekte gesprochen.

Singapore liegt am südliehen Theil der Jnsel gleichen Ramens,

hat eine sehr gute Rhede uud obschon in unmittelbarer Rahe des ...lee.uators, ist das .^lima dennoch sehr angenehm und vielleicht das gesündeste von allen indischen Vlätzen , weil das Land sehr hügelig und sehr stark bewaldet ist; es kommen fast täglich Regenschauer vor, demzufolge die

Vegetation im hoehsten Grade üppig ist. Eigentliche anhaltende Regen-

zeit kennt man in Singapore nicht, und nur beim Monsoon-Weehsel stellen stch dann und wann stürmische Tage ein.

Die Temparatur ist durchgehends das ganze Jahr die gleiche; nnd wenn der Thermometer aus 19 oder 18.^ R. steht, so tauscht der Europäer seine gewohnliche ^eisse .Kleidung gerne mit etwas wärmern ...^tofsen.

Die Ehinesen kleiden sich Jahr aus Jahr ein in kurze weite, blaue baumwollene Hosen und eiue kurze Jacke desselben ^tosses . die ärmere Blasse geht immer baarfuss.

167 Die Malaien und Hindus kleiden sich mieden bekannten SchweizerSarongs, die sie einfach um die Hüfte schlagen ; der Oberkorper ist fast immer unbedeckt, und nur die wohlhabende Klasse tragt eine Art Jacken von Ginghams, Eotonnettes oder ähnlichen derartigen Stoffen.

Der Chinese geht meistens ohne Kopfbedeckung , währenddem der Malaie und Hindu ein Mouchoir, gewohnlich Battik, in ^orm eines Turbans ans dem Kopfe trägt.

Die Europäer haben ihre Eomptoirs in der Stadt, hart an der Rhede, und wohnen beinahe ausschliesslich aus schon gelegenen Hügeln, ..^ à 1 Stunde ausserhalb der Stadt.

Das schnelle Emporkommen von ^ingapore ist einzig der günstigen .^age des Blaues ^Anschreiben und theilweise auch , weit es Freihafen geblieben ist; auch haben die ein- und auslausenden Schiffe weiter niehts als eine ganz unbedeutende Leuchtthurm-Gebühr (3 Cents per Tonne) ^u bezahlen. Die Jnsel. selbst produit nur sehr wenig und gewinnt ihre Handelsbedeutung hauptsächlich nur dadurch, dass .sie ein Eutrepot für die näl,.er und entfernter gelegenen ..^läl^e bildet, mit welchen ein fortwährender Austausch von Brodnkten und Fabrikaten aller Art stattfindet.

Jnmitten des indischen Archipels gelegen, wo sich die Handeltreibenden der benachbarten Jnseln und Staaten Borueo, Eelebes, S u m a t r a , J a v a , Manila, Malaeea, Siam, E o c h i n c h i n a u. s. w. zusammenfinden, auf der eiueu ..^eite nach Ehina reichend, auf der andern nach V o r d e r i n d i e n und einen .^altpunkt für die besuchte ^trasse zwischen diesen beiden ......ändern und zwischen Ehina und Europa gewährend, -. hat der ^rt in Folge dieser günstigen lokalen Verhältnisse einen so lebhasteu Verkehr entwickelt, wie wenig andere Blä^e solchen in so kurzer Zeit nach ihrem Entstehen hervorzurufen vermochten.

Das ^rachteugeschäft ist von hochster Wichtigkeit, und es waren Jahre, wo die in Singapore eingelaufenen ^ehisfe mehr Tounengehalt auswieseu als die in Ealeutta. ^ur Londou und Liverpool liegen immer Schiffe in Ladung und auch sehr häusig für Eontinentalhäfen und in Friedens^eiten für Nordamerika, nach welcher Richtung hin seit Beginn des Krieges jedoch sast keine Schiffe mehr in ^ingapore befrachtet wurden. Von den Reishäfen (Moulmein, Ak.^ab ^e.) sind für die Reisernte (Mär^, April, Mai und Juni) immer Charter..ord.^ im Markt.

Rach Ehina ist fast immer rege Frage nach Fahrzeugen sur Küstenreisen, und für die meisten Reisladungen ab Bangkok und Saigon wird ebenfalls .n Singapore sür Räumte gesorgt.

.

^

R e g u l ä r e K a m p f s eh i f s p e r b i n d u n g e n .

Die ^eninsular- und Oriental-Steam Navigation -Compagnie fährt

den 7^. und 21.^23. jeden Monats nach Europa, und den 12^14. und 2.^30. nach Eh i n a.

Die Messageries Jmpériales den 4^. jeden Monats na.h E u r o p a

und den 20^22. nach Ehi n a.

Rach jeder Ankunft einer Europa^Mail fährt gewohnlieh den folgenden Tag ein Dampfer nach B a t a v i a , S a m a r a n g , S u r a b o j a u n d M a e e a s s a r aus der Jnsel E e leb e s , und ebenso bringt ein solcher monatlich drei Mal die Bost von B a t a v i a aus den naeh Europa abgehenden Steamer.

Es e^iftiren noch weitere Dampsschisfsverbindnng^m zwischen Singapore-Saigon. Singapore.^Bangkok, ....^ingapore^arawak auf B o r n e o .

Singapore..Ealeutta, mit Jnbegrifs der Reishäfen Moulmein , Ak^ab und Rangoon.

H a n d e l i m A l l g e m e i n e n.

Das Hauptgeschäft wird mit chinesischen Kausleuten gemacht u^.d ist der Bla^usus sür Jmporten drei Monat Ze^t, zahlbar in me^ikanischeu Dollars. Die europäischen Häuser remittiren gewohnlich nach vier Monaten, weil die Käufer ihren Termin selten oder nie strikte in nehalten. Die Chinesen verkaufen oder vertauschen die europäischen Artikel wieder gegen alle möglichen Brodukte, welche von Ehina. Eoehinchina, Siam, Malaeea, Vorderindien und den Jnfeln des Archipels kommen.

Singapore an und sür sich selbst produ^irt nur Bsefser, Gambier, welehe mit dem aus der Jnsel Malaeea gewonnenen Zinn die drei Haupter^portartikel bilden ; ferner .^ago, Museatnüsse und Eoeo^nussol, lettere zwei Artikel in ganz geringen .Quantitäten.

Jmportartikel.

Singapore ist für ^chweizer^Mannsaetnrwaaren, und zwar hanpt-

sachlich sür gesärbt gewobene und gedruckte Artikel, ein sehr wichtiger Blatz, ist aber seit ein bis zwei Jahren allzusehr davon überführt worden, so dass die preise ..n ^.olge dessen ziemlich gedrückt sind. Es ist diess aneh die Ursache, ^varum die gegenwärtige grosse Bauniwol1krisis noch ohne irgend welken entsprechenden Einfluss aus eben angeführte Schwei..erartikel geblieben ist, währenddem fast alle englischen Manufakturwaaren und namentlich Staples ^rey ^l ^hite ^oods) seit den legten acht Monaten sueeessive 40 bis 5l) ^, ausgeschlagen haben, und weitere Rückwirkungen der nunmehrigen ^abrikationsverhältnifse noch zu erwarten sind, da die Lager sich bedeutend zu lichten anfangen. Wenn die Zufuhren fernerhin so sehr unter dem Abflusse stehen bleiben, so ist voraus.^ Ansehen. dass Singapore nahezu auf Baritäts-Preise mit Manchester

16^ kommen wird. Sehnliches lässt sieh von den Hauptschweizerartikeln,.

wie Bng.s-Sarongs leider nicht sagen, da der Stock hierin für wenigsten.^

1^.. Jahre als hinreichend geschäht wird, wie ans beiliegender .......tockListe sämmtlicher hiesiger Jmportartikel deutlieh zu ersehen ist.

^ärl.t ^.............ne ....^l......

Das Hauptgeschäft hierin wird in baumwollenen Sarongs gemacht,.

welche von den Malaien und den hier angesiedelten Jndiern allgemein getragen werden. Dieser Artikel ist sehr stark der Mode unterworfen,.

und es bestimmt nebst .Qualität das Assortiment hauptsächlich den Breis ;^ , die beliebtesten Grundfarben sind solid roth, blau, weiss und hie und d..^.

gelb und grün. Sie werden in drei bis vier ...Qualitäten importirt, von 16 bis 24 Fäden im ^ französischen Zoll Die richtige Grosse ist 2.^160 Jnches:. ordinäre Sorten werden auch 1 à 2 Jnches schmäler und kürzer gemacht, finden aber in flauen Zeiten selten Abnehmer. Ein fester Jaeonat-Appret, in der Regel ohne Glan^, darf nicht fehlen. Ge-

wohnliehe Verpackung: Kisten von 25 Eorges a 20 Stücke.

Jn g e s t r e i f t e n und e a r r i r t e n E o t o n n e t t e n ist ebenfalls ein sehr bedeutender Umsat^. Beliebteste Farben dunkelblau und roth, solid und falsehsärbig; einige Genres mit Glanz, andere mit Jaeonat-Appret.

Die gangbarste Breite ist 30,^32 Jnches, in Stücken von 18 und 24 ^d.

G i n g h a m s in allen Farben : Roth ^und weiss , grün und weiss, blau und weiss , eafse und weiss ^e. werden ziemlich stark konsnmirt^ Breite: 30 Jnches in Stücken von 18 ^ards. Meistens Jaeonat-Apprer ohne Glanz. Kisten von ..^0 Stück.

M o u c h o i r s : hauptsächlich roth und weiss earrirt. am beliebtesten sind die Matadama^Muster. Gangbarste Breiten von 32 bis 36 Jnches .Quadrat. Jaeonat-Appret ohne Glanz werden aber auch theilweise sehwach ehlindrirt.

Die grosste Eoneurrenz in gesärbt gewobenen Artikeln hat die Schweiz mit S a c h s e n und Rord.^Ba.^ern zu bestehen.

^drnd.^ nn^ ^irl.^ .^rtl^^t.

T ü r k i s c h r o t h e Unis (Adrianoples) werden in grossen Massen von Schottland und Holland importirt. Die Waare ist nicht so s..ho^ wie diejenige der ...^ehweizer, findet aber den Vorzng, weil sie billiger ist.

Eonrranteste Dimension 24 ^d. und 32 Jnches breit; sie werden nach dem Gewicht verkauft von 2^ bis 3^ englische Bfund. Breitere .

Waare bis zu 56 Jnches wird hauptsächlich von der Schweiz importirt, ist aber von sehr kleinem .Konsum und selten gut bezahlt.

R o t h b e d r u c k t e A r t i k e l , wie Jndiennes Merinos, Slendangs,.

Sarongs und Mouchoirs sind von sehr grosser Bedeutung und werden

Zur Seite 169.

^to^Liste der in .^i^.^re im.^n.t.^ ^^

Am 31.Dezembe

^862.

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Grey T^sl. N^. ^ ^ N^. ..^

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30

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dito .^0 lo . 80 Imperia Red T^ . . ^ t)tl.er Colorcd T^ . . .

39 in Grev .^li^in^ .^d.^ 8 T..n.^ev

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d^ 8 .^ and over Grey Lon^ Cloths . . . . . .

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Mad^poll.^ms . . . . . .

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T Cloths undcr 6 .^ .

dno 6 ^ and o^er

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. Drills . . .

3^ in ^lüte .^bir^n^^ . . . .

^ m dito . . . .

^Vhne Madapollams . . . . .

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Cambrica .

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.l^^.onets

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l.^ured .^hi^m^s . . . .

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Bro.^.ades

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.^ Damasts .

Dved Slurtin^ . . .

.^ Fi^ired .^hirtin^^ .^

Damasts

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Tnrkey Red Cloth Mulls

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Dimitics . . . . .

Brocades . . . .

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I^rmts

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,, ,, ,, ,, ,, ,, Pieces ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

30. Sept.

l 862.

714 100 4l6

823 128 762

995 605 80 42,794 94,202 8,455 10,455

1,197 643 120 76,300 181,872 6,657 15,666

Ballen

^

. Am

i 1,.^^.^

13,^o^ 6,213 37,235 ...^,199 54,896 3,920 ^ .

^

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^

11,777

23,907 21,704 40,849 20,82l) 77,118 11,860

44,^l^

^ ^ ^ ^ ^

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1 .

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4

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21,342 ^ ^^^

12,I^ 22,697 4

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11,430

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24, .

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8,450

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49,123 1l ,270 ^ ^^^

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41,287 10,900 ^ .

^

4

Am 30. Juni 1862.

Am 31. März 1862.

857 106 663 8 1,209 1,029 138 33,151 111,850 9,357 17,479 7,640 42,666

1,007 216 878 17 1,659 1,130 157 75,550 148,363 13,690 20,743 8,625 80,996 11,716 57,584 5,955 75,516 12,280 73,202 65,593 10,310 33,141 6,700 100 24,862 9,054 4,568 330 10,330 14,320

5,480 ^

3,700 64,530 10,294 64,302 47,377 8,180 27,751 ,198 280 24,247 3,144 ,14l) 1tll) 10,056 14,966

^^^

400

^ ^ ^^

... ^

^-^

1.^,^4

20,892

Am

Am

Am

31 ..Dezember 3 .l .Dezember 31.^.ezember

^86l.

1860.

l859.

875 238 898

928 396 516 19 794 253 432

664 185 479 10 6 164 420

154,246

9,439

^ 4,895 ^ 30,128 ^ l 39,937 15,934 ^ 86,446 15,300 70,945 18,397 2,950 13,734 2,460 11,141 14,256 12,270 5,100 6,619 397 21,263 5,585

1,935 3,1l6 24,304 . 2,650 3,650 400 2,300 1,680 6,450 1,050 2,697 10,854 11,667 18,870 200 6,790 5,685 2,846

1,705 1,337 111 87,376 114,653 15,737 19,527 8,568 79,546 2,802 44,112 4,070 76,540 14,085 72,802 39,204 1,682 38,942 6,600 370 25,580 8,255 3,700 4,697 9,633 7,900 800

^

-

Am 31 Dezember

1862.

Prmted Handl^rch^ks . . . . .

Cotton Velvets . . . . . . .

^...roii^s Imitation Bu^ Battit

.

.

. . . .

.

.

.

.

douzaines ,, .^eces cordes

.

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Lon.^

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Ell^.

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^lannel

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.

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.

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.

.

.

.

.

.

23 653 54,463 398 37,683 26,742 4,560 7,837 572 3,534 1,960 4,748 1,897 5,300 1,67l 208

Am Am .

30. ^ept. 30. Juni 1862.

1862.

19,570 60,130 420 47,353 24,7^.4 4,996 8,380 412 4,604 2,320 5,932 2,709 5,925 2,559 243

18,437 59,451 170 57,043 11,748 5,l30 4,827 392 t ,571 1,090 5,247

2,872 4,461 1,59t 260

..tm Am Am 31. März 3l .Dezember 31 .Dezember 1862.

186l.

1860.

12,876 23,198 460 66,709 15,150 4,055 6,866 455 l,674 1,559 5,50l 2,760 2,465 2,737 440

28,923 ^ 31,644 20,222 ^ 2,0l,0 2,955 61,946 45,293 . 12,802 8,643 6,716 3,123 5,506 339 335 1,374 2,904 998 1,430 5,134 1,762 3,133 2,632 2,462 930 1,658 3,372 347 610

Am 31 .Dezember

1859.

5,520 2,100 19,934 6,844 1,757 246 2,500 1,790 207 758 1,717 383

170 ^rosstentheils von Schottland und der Schweig importât. Ein- und zweifarbige sind nicht von eourrantem Verkauf; am gesuchtesten sind die illuminirten, theils Bouquets, theils Ramages-Muster ; Jndiennes Merinos

find gewohnlieh 24 Jnches breit und 28 ^ards lang, oder aueh 31,^32

Jnches breit und 24 ^d. lang.

Sarongs sind immer 44.^80 Juches .^ es werden au.h etwas KinderSarongs importât in verschiedenen Grossen, von 23 bis 32 Jnches Breite mit entsprechender Länge.

Jn illuminirten Mouchoirs ist die Eoneurrenz von Schottland befonders gross, und es kann die Schweig kaum damit rivalisiren. Breiten 28, .30 und 32 Jnches Quadrat. es werden uur gan^ grosse dessins verkaust.

B a t t i k s , .ebenfalls ein sehr bedeutender .Artikel, aber stark der Mode unterworfen und ^aher die Vreise je nach Assortiment sehr verschieden. ..^..e Jmitation bietet den Fabrikanten grosse Schwierigkeiten dar, und nnr wenn sie gut reüssn.t, ist darin ein lohnendes Geschäft zu machen.

Sie werben in Sarongs, Mouchoirs, Slendangs und Kains gema^.ht. Breite sur Sarongs 44.^80 Jnche^, ., ,, Mouchoirs 34 Jnches Quadrat, ,, ,, ^lendaugs 32^2 Jnches, ,, ,, Kains 40^6 Jnches.

Schottland iu.portirt aueh Battiks, was eomplieirte Genres sind, kann ...s al^er mit der Schweig nicht eoneurriren, weil dessen Fabrikat gewohnlieh zu ordinär ist.

Jaeouats imprimas in 32 Jnches breit und 24 .^d. lang werden hier viel verkauft^ am beliebtesten sind weissbodige Muster und seine kleine Bouquets, .Objets und Ramages in soliden Farben mit viel Roth.

Rosa, blau u n l.. lila sind die gesuchtesten, werden aber nur von England und Frankreich importirt.

Mouchoirs imprimes sind wenig mehr verkäuflich und holen schlechte Vreise.

^..ei^a...^n.

^iese sind von sehr miuimer Bedeutung.

Mouchoirs und Stückwaaren fiud hier nur wenig verkäuflich, nnd

das Wenige, das i.uportirt wird, kommt grosstentheils aus ^.hottlan.^ Mousselines brodees en coulent, Ramages-Muster.

Mousselines

mit Blattstich-Gewebe ^^..imetik^ und Mouchoirs brodes, billige Muster, werden aus der ...^.h.vei^ importirt, sind jedoch von geringer Bedeutung.

^ e i n f t i c k e r e i findet hier gar keinen Absatz, was beider beschränkten Anzahl der europäischen Bevölkerung gar nicht zu verwundern ist.

171 G a ^ e s in weiss und grün für Mos.nntos^Vorhänge werden fast

ausschliesslieh in englischer Waare verkaust, weil diese billiger ist.

Jn S e i d e n w a a r e n ist nichts zu machen, was hieher kommt, wird aus Ehina und Vorderindien importirt.

Halbwollene .Artikel finden gar keinen Absatz.

Lochte Tnche und s.^nisli stripes sind in allen Farben verkäuflich, hauptsächlich aber in schwarz roth und blan. Gewohnliche Breite 52^53 Jnck^s für Tnehe und 60 Jnches für spamsh str^pes.

L e i n w a n d ist sehr unbedeutend, was importirt wird, ist englisch.

^

Elastine s, sehr unbedeutend, elastische Gürtel in Ballen Farben,^ mit Ausnahme von schwarz, finden zeitweise ordentlichen Absatz.

Jn R o t h g a r n wird mit den Malaien für ihre Sarongs-Fabrikation ein grosses Geschäft gemacht , es wird aber fast ausschliesslieh von Schottland, Holland und Elberseld bezogen, weil die Breise dort in der

Regel billiger sind als in der Schweiz. Rr. 3l) und 40 sind die bei-

den besst verkäuflichen Rnmmern, hauptsächlich aber Rr. 40.

Verpackung in Ballen von 200 englischen ^snnd, in langen Bünden von l0 Vfund.

Garue in andern Farben, wie grün, orange ^e. werden ausschließlich von England importirt.

^rt.^erle.

^ie Vreise sind hierin sehr gedrückt, weil der Vlat^ überführt ist , seine Uhren finden hier fast gar keinen .^lbsa^.

^as Hauptgeschäft wurde bis je^t fast ausschliesslich mit Arabern gemacht, welche gewohntieh die Uhren in Java einschmuggeln. ^ie einzigen hier noch verkäuflichen sind Anere.^ und E^linderuhren mit ^avonnet^s .^ent, argent dore und cuivre doré, und von diesen hauptsächlich .^r^ent doré, ^nllo.^ mit centre ^vé. ^ie beliebtesten Grossen sind

15, 16 und 17^.

Es wurden ziemlich viele von hier aus nach Siam verkauft, und seitdem die ^ran^osen in Saigon sind, wurde etwas dorthin gemacht in silbernen E.^linderuhren à k.^e ouverte^ hier selbst sind diese aber unver-

käuflich

Jn Brillanten und Rosetten wird etwas von .Amsterdam aus hieher geschickt ; Lettere werden aber meistens wieder nach Siam verkauft.

Als allgemeine Bemerkung ist noch zu erwähnen, dass das Geschäft in Singapore für die europäischen Kausleute mit sehr grossen Schwierigkeiten verbunden ist, weil die hiesigen Gesetze gegen Faltiten nur wenig Schutz gewähren. ^.iese sind ziemlieh hänfig, nnd wenn irgend eine

Liquidation vor die Gerichte kommt, so geht es oft 4 bis 5 Jahre, bis

172 dieselbe erledigt ist, so dass steh die Europäer fast immer mit dem begnügen müssen, was ihnen von den Falliten freiwillig offerirt wird.

Es kommt nicht selten vor, dass kleinere eingeborne Händler plolzlich mit Hab und Gut verschwinden.

Seit dem 1. Januar 1863 ist ein Stempelgeset^ verordnet worden, demzufolge die hiesige Handelskammer beschlossen hat, es fei in Faeturen ^ ^ und in Verkaussrechnungen ^ ^.. Stempelgebühr zn chargiren.

DieJmporten im Jahre^l862 betrugen 26,208,528 Doll., welches verglichen mit den Jmporten von 186l eine Vermehrung von 2,215,658 Doll. ergibt. Die Exporten im Jahre 1862 beliesen sich auf 18,805,102; verglichen mit 1861 stellt fich eine Verminderung von 1,593,305 heraus.

^nr^.

., Ealeutta und Bombay ..^ 3 Tage Sicht Bank Bapier eirea 230

Rup. per 100 Doll.

Hongkong - 30 Tage Sicht, selten p.^r., varirt von 3 bis 8 ..,^, Diseonto.

.^lnf Java wird gewohnlich 10 Tage .^ieht gezogen, Eurs fl. 270^275

per 100 Doll.

London - 6 Monate Sicht, Bankvaluta 4ss4 Den. bis 5 ss.

Gegenwärtige... Eurs 4 ss 9^ Den.

Brivat-Bapier steht gewohnlieh ^ Benn.^ höher.

Von Bangkok aus, im Konigreich .......iam, von wo ungeheure Guantitäten Reis nach Ehina er^portirt werden, für deren Deckungen man sieh gewohnlich aus Singapore erholt. wird zu 1 bis 1 ^ .^ Vrämie trafsirt.

..^ün^n.

1 mer^ieaniseher Dollar ....^ 1..)0 Eents.

Doll. 4. 40 E. bis Doll. 4. ^0 E. - L. ^terl. 1.

,, 1. - ,, - sl. 2. ^0 bis 2. ^5 (Java).

,, 1. -.- ,, ..^2 Rnp. 4 Annas bis Rup. 2. 5.

.^a^..

nnd

.^^^i.ht^

1 Vieule - 133^ engl. .^, ist eingeteilt in 100 Eatties.

1 l.^an .^ 4l) Vieules.

1 Eorge .... 20 Stück.

1 Laksa .^ 10,..)00 Stück.

173

Reglement über

die .^ont Bunde an freiwillige Schießvereine zu verabfolgenden l.lnterstu^nngen.

(Vom 8. April 1863.)

Der s c h w e i z e r i s c h e B u n d e s r a t h , in Ausführung des Art. 11 des Bundesgesezes, betreffend einige Abänderungen und Ergänzungen der eidg. Militärorganisation vom 15.

Heumonat 1862, betreffend die vom Bunde an freiwillige ..^ehiessvereine zu verabfolgenden Unterstüzungen ,

besehl.iesst: Art. 1. Um zum Bezuge einer eidg. Untersti^ung berechtigt zu fein , hat ein Schiessverein folgende Bedingungen zu ersüllen .

1) Er mnss jedem in der Miliz eingeteilten und zu dem in bürgerliehen Ehren und Rechten stehenden Sehweizerbürger den Eintritt in den Verein gestatten.

2) Der Verein muss wenigstens 15 Mitglieder stark sein.

3) Die Schiessübungen sollen ausschliesslieh mit gezogenen Ordonnanzwafsen und mit Ordonnan^munition stattfinden.

4) Es soll wenigstens auf folgende Distanzen geschossen werden :

auf 400 , 600 nnd 800 Sehritt für den Stuzer und das neue Jnsanteriegewehr (Jä^ergewehr) ,

auf 200, 300 und 400 schritt für das umgeänderte Jnfanteriegewehr.

5) Jedes Mitglied hat jährlich wenigstens an drei Uebnngen Theil zu nehmen und im Ganzen mindestens 50 Schüsse zu thun , angemessen vertheil.t anf verschiedene Distanzen.

174 6) ^.s soll nur auf Scheiben nach eidg. Forschrift ..reglementarisehe Grosse und eingezeichnete Mannesfigur) geschossen werden.

7) Sie haben ihre Statuten der kantonalen Militärbehörde zur Genehmignng vorzulegen.

Art. 2.

Die kantonalen Militärbehörden haben spätestens bis den

1. August dieses Jahres dem eidg. Militärdepartement ein Verzeichnis

der im Kanton bestehenden Schiessvereine, deren Statuten sie genehmigt

haben, mit Angabe der Mitgliederzahl und Beifügung je eines Ex^em-

plares der genehmigten Statuten, einzusenden, und bei gleichem Anlasse auch die in den Kantonen bestehenden Verordnungen , Reglemente oder Jnstruktionen betreffend die Schü.^envereine und deren Unterstüzung mit.^ zutheilen.

Art. 3. Um den Unterstüzungs-Ansprueh des Jahres geltend zu machen, hat jeder Schiessverein der Militärbehörde des Kantons bis spätestens den 15. Rovember einen Ausweis nach ausgestelltem Formular einzusenden, aus welchem ersichtlich ist: a. Anzahl und Ramen der einzelnen Vereinsmitglieder mit .Angabe,

ob und bei welcher Waffe sie in der Miliz eingeteilt seien;

h. Art der gebrauchten Sehiesswaffe (ob Stuzer, Jägergewehr ..e.)

und Anzahl der von jedem einzelnen Mitgliede aus die verschiedenen Distanzen gethanen Schüsse, c. Angabe der Trefserzahl, so wie das Verhältniss der Treffer zu den Schüssen, in Prozenten ausgedrükt ; d. die Richtigkeit dieses Ausweises muss vom Präsidenten nebst zwei

Mitgliedern des Vorstandes oder des Vereines bescheinigt sein.

Art. 4. Diese Verzeichnisse werden von den Kantonalmilitärbehorden geprüft und nach Richtigbefinden mit ihrem Visum versehen dem

eidg.. Militärdepartemente bis spätestens 1. Dezember eingesandt, welches

daraufhin die Ausbezahluug der Summen an die Kantonalmilitärbehorden zuhanden der berechtigten Vereine verfügt.

Art. 5. Die Unterstüznng, welche die Eidgenossenschaft leistet, besteht in der Vegütung von Munition sür 25 Schüsse sür jedes Mit^

glied eines Vereines, bei welchem die in Art. 1, 2. 3 und 4 aufge-

stellten Bedingungen ersüllt werden, und insofern der betretende Kanton die Vergütung für eben so viele Schüsse, oder eine diesem gleich kommende Unterstüzung leistet.

Die Vergütung geschieht im Verhältnisse von 4,5 Centimen für den Stuzer- und Jägergewehr-, und von 6 Eentimen sür den Brela^BurnandGewehr-Schuss.

Art. ^. Gegenwärtiges Reglement tritt vorläufig für das laufende Jahr in Kraft.

175 Dasselbe ist in die amtliche Sammlung der Eidgenossenschaft aufzunehmen und den Kantonen in einer angemessenen Anzahl von E^em.^ plaren mitzutheilen.

. .Bern, den ..... April 1863.

Jm Ramen des sehweiz. Bundesrathes^ Dex B u n d e s p r ä s i d e n t : ^. Fornerod.

^er ^an^le.: der Eidgenossenschaft : ^^ie^.

.

.

^ ^ ^ .

.

.

^ .

^ .

.

^

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1862.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1863

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

16

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

10.04.1863

Date Data Seite

113-175

Page Pagina Ref. No

10 004 035

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.