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#ST#

B ^ tschaft des

Bundesrathes an die h. Bundesversammlung ,. betreffend

Er

höhung des Bundesbeitrages für die eidg. polytechnische Schule.

(Vom 3. Dezember 1863.)

Tit. l Der schweizerische Sehulrath in Zürich ist mit beiliegender Eingabe vom 2.8. Oktober 1863 an uns gelangt, nm für die dortige ...dg. pol...technische Schale eine nochmalige Abänderung des sachl..ezugliehen Bundesgestes vom 7. Februar 1854^) hervorzurufen, indem derselbe beantragt, den durch Art. 2 des Ra.htragsgesezes von. 2.). Januar l 85.) ^) aus

Fr. .l 92,000 festgelegten jährlichen Beitrag der Eidgen ossenschast sur die polytechnische Sehule anf Fr. 250,00l) zu erhohen.

Diese Eingabe wurde zunächst veranlagt durch Jhre, aut 23. Jnli

1862 bei der Budgetberathnng gefasste und später dem Schulrath mitge-

theilte Schlussnahme, also lautend.

,,Der Bundesrath ist eingeladen, Berieht zu hinterbringen, "ob und in welcher Weise die Aussezu..g von Personalzulagen ,,für langjährige vorzügliche Leistungen oder für ausgezeichnete ,,Lehrkräste an dem schweizerischen Polytechnikum überhaupt er-.

"möglichst werden soll."

Eine fernere Veraulassuug dazu lag für den Schulrath in den gesteigerten Anforderungen an die .gedachte Anstalt, namentlich in einem

^ Siehe eidg. Gesezsammlung, Band lV, Seile 1.

^)

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..

VI

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152

961 an uns gerichteten Gesuche ^des schweizerischen Lehrervereins vom 20. Mai ^862 um vollständigere Ausbildung von Lehramtskandidaten. Dazu kam die stets zunehmende Frequenz des eidg. Polytechnikums. welcher die vorhaudenen Lehrkräste bezüglich der Repetitorien , Konkursarbeiten, Laboratorien u. s. w. nicht mehr gewachsen sind. die Wahrnehmung der .^lnstrengnngen anderer Länder, unserer eidgenossischen Lehranstalt den Rang, auf den solche sich nun einmal emporgeschwungen, abzulaufen, und mit der Erweiterung der Räumlichkeiten , die im Renban zu finden ist, der grossere Bedars an Beleuchtung und Heizung, so wie in Folge der Zunahme der Sammlungen die Steigerung der .Ausgaben snr den^ Unterhalt des Mobiliars, für .^lbwartsdienste und Reparaturen. Reiehte die bn^getirte Snmme ^nr Deknng der Bedürfnisse des Polytechnikums schon leztes Jahr nicht mehr hin . obsehon es mit keinen ausserordentlichen Belastuua.eu ^ ringen hatte , mnssten schon damals nahezu Fr. 2000 Defizit von.

Jahr 1862 aus 1863 übertragen werden, so zeigte sich die Unzulänglich-

keit der verfügbaren Geldmittel vollends im lausenden Jahre beim Bezng des Renbaues, wie übrigens der Sehulrath schon bei Vorlegung seines Bndgetentwurses vom 3l. März abhin pro l 864 vorausgesehen hatte.

Wir sind vollig damit einverstanden, dass, wenn einmal eine Revi..

sion des Raehtragsgesezes über den jährlichen Beitrag der Eidgenossen^ sehaft an das Polytechnikum will vorgenommen werden, sie sich nicht aus die zunächst liegenden, ausserhalb der .Anstalt angeregten Fragen beschränke, sondern dass eine weitere Umschau gehalten werde und der von den ^ehul^ behorden selbst ans deren Erfahrungen und Detailkenntnissen gestopften Einsicht von der Notwendigkeit anderweitiger Bedürfnisse Reehnung zu tragen sei, damit die einzige eidgenossisehe Lehranstalt auf Jahrzehnte hinaus in ihrem Bestande, in ihrer ^wekbestimmnng und in ihrer natür^

lichen Entwiklnng gesichert sei.

Der steigende Besuch des eidg. Vol^technikun.s ergibt sich aus sol^ genden Zahlen feit der Eroffnnng der Anstalt: S.hüler. ^n^rer. Zusammen.

Einleitender ^ommerknrs l 855 . .

50 l.)

6.)

Schuljahr 185^56 .

,, 18.^6^57 .

,, 1857^58 .

,, 1858^59 .

,, 185.^60^) ..

1860.^61 .

,, t86l^62 .

,, 1862.^63 .

,, 1863^64 .

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68 94 98 103 195 336 434 5l0 535

115 120 10.)

136 86 108 112 112 115

183 2l4 207 239 28l 444 ^546 622 650

.^) ^ll diesem Schuljahre fäng.^ der dureb ^achtrag^gesez ^om 29. Januar 1859 eingeführte mathematische Vorkurs an.

962 Um bei Erwägung der Bedürfnisse sicher zu gehen , hat der Schnlrath den Gegenstand durch mehrere Kommissionen vorberathen lassen.

Auch ermangelte er hinsichtlich des ihm vorgelegten Ergebnisses nicht, unsere finanziellen Zustände im Ange behaltend, Begehren abzulehnen, die ihn.. nicht vollkommen begründet schienen, und andere aus das Mass des Unentbehrlichsten zurükzusühren.

Das Endergebnis aller dieser eben so umfassenden, als einlässlichen schulrätl..lichen und ^eitern Berathungen für den finanziellen und organisatorisehen Ausbau der eidg. polytechnischen Sehule ist folgender Mehrbedarf .

A. Verwaltnngskosten . . . . F r . 8,000. Jm Jahre 18^2 betrugen die Ausgaben dasür laut d e r ^taatsrechnung . . . . . . , , 26,2^)2. 05 Jn Ankunft werden sie muthmasslich betragen eirea . Fr. 34,2.)2 05 Die polytechnische Schule verlässt allmälig ihre srühern engen und beschränkten Räumlichkeiten und tauscht solche, ihrer vermehrten Frequenz entsprechend, an grossere. Die Mehrkosten der Verwaltung bestehen daher hauptsachlich ans Hei^- und Beleuchtungskosten. Abgesehen davon, dass das Verhältnis ausgehort hat, wornach im srühern Unwerfitätsgebände die .^äiste der Beheiznngs- und Beleuchtungskosten wegen Mitbenuzung dem Kanton Zürich zur ....ast fiel, ist nicht ansser Acht zu lassen, dass der Kubikinhalt der anssehliesslich snrs Polytechnikum bestimmten Ränn.e des Neubaues ^,954,763 Fuss beträgt, mährend derjenige des Bundesrathe haus..s bloss aus 1,041,^00, also auf l)l3,26.) ^uss weniger sich be-

länst. Zählt man die 7.),409 Knbiksuss Räumlichkeiten hie^n, die zn gemeinsehastlieher Benu.^nng des Polytechnikums und der zürcherischen Hochsehnle bestimmt n^.^ daher wenigstens ^eit.veise von jenem zu be^

leuchten und zu beheizen sind, so ergeben sieh dasür 2,034, l 78 Kubiksnss.

Was in.. Bundesrathhans dnrch die zu^ei darin befindlichen Amtswolu.nngen abg^.l..t, wird in Zürich so ziemlich durch die eidgenössische ^ternwarte ausgewogen, die iu obiger Berechnung des Kubikinhaltes nicht begriffen ist.

Demnach muffte die Heizung und Beleueht....g d^.r pol^-

technischen .^ehulgebäulichkeiten ungefähr das Doppelte derjenigen des

Bu..desratl.hauses kosten,^ die 18^2 Fr. 663^. 74 betrng und für ^863 ans Fr. 10,000 veranschlagt ist. Von jenen ^r. 6^35. 74 Hei^ nnd Beleuchtungskosten des Buudesratl..l^auses im Jahre 1862 sind für Hei^uug Fr. .^14^. 84 (worunter Fr. 5..)0 Entschädigung zweier Heizer) und ^r. 1487. .)0 snr Beleuchtung ausgegeben worden. Wenn einerseits oie Ferienmonate des Polytechnikums dessen Bedarf an Beleuehtnugsmaterial ermäßigen und u.ehrere seiner Räun.e im Winter uicht während ^der ganzen Tageszeit geheizt werden müssen, so ist andererseits nicht

minder richtig, dass die Säle der gesezgebenden eidg. Räthe und ihre

^.ebenzinnner, ^uit Ausnahnie von hoehstens ein bis zwei Monaten, das ..^anze Jahr hindurch ungeheizt nnd unbeleuchtet bleiben. Dagegen kommt

963 dem Bol^technikum zu Statten, dass nieht jeder Schüler oder Zuhorer ^ viel Licht braucht, wie ein Büralist, dass jene, massenhaft zusammen^ gedrängt , weniger Heizung bedürfen und dort die erforderliche Heizung des einen Zimmers von einem andern, das Dieselbe nicht nothig hat, durch die angebrachten Sperreinrichtungen leichter abzusehliessen und das

Gas billiger ist, indem dieses in Zürich den Staatsgebänden mit einem halben ^ro^eut Rabat, nämlich für Rp. 1,25, statt wie im Bundesrathhaus für Rp. 1,84 der .^nbiksuss geliefert wird.

Die Laboratorien allein erforderten im ersten Winter für Hebung und Beleuchtung Fr. l^)0 mit Jnbegriss der Heizerbesoldung. Die Beleuchtung kommt schon desshalb hoher als srüher zu stehen, weil bisher nur im Stistsgebäude Gas benu^t und in keinen ^eichnungssälen bet Licht gearbeitet werden konnte. Autikeusaal und Aula ungerechnet, werden uun aber in den Auditorien , ^eichum.gssälen , Verwaltungs- und Sammlu..g.^immern und Gängen des Reubanes 540 Gasflammen zu unterhalten sein. Wenn aneh nicht alle auf einmal oder aus längere Zeitdauer angezündet werden , da einzelne Auditorien in der Regel überhaupt nur bei Tage gebraucht werden und uni 7 Uhr Abends sast alle geschlossen sind, so darf man doch sur uugesähr 250 Flammen während 4.^ Monaten oder 140 Sehnltagen des Wintersemesters durchs.huittlieh zwei Stunden Brennet annehmen. die ersahrungsgemäss per Stunde je vier ^.biksuss Gas verzehrt, was jährlieh, vier .^ubiksuss zu Rp. 5, ^r. ....5..).) ansmaeht. Rechnet u.an die den. Ru^uiesser^ur Last sallenden Reparaturbedürfnisse hinzu, so greift man kaum zu hoch, weun man sur alles iu runder Summe ^r. 4.)00 ausezt.

Die Abwartskosten werden nun^nehr auf nahezu Fr. 5000 sieh belausen.

Sämmtliehe ^lbwartsl^osteu des ^undesralhhauses erforderten laut

der lezten .^taatsrechnnng Fr. 9000 für sechs Weibet und Fr. 4495

für anderweitige Bedienung (Abwarte). Ein so grosses, weitläufiges und vielbetretenes Gebäude, wie das eidg. ..^ol^teehuiknm ist, dars nicht ohu.. beständige Hut, Obsorge und Wachsamkeit gelassen werden, wenn darin stets Reinlichkeit, Ordnung u^.d Sicherheit herrschen und jeder dariu ^u erfüllende Anftrag, jedes Hausgeschäft ungestörten. ^ortgaug haben soll. Die oa^u uothi^e Dieustbereitsehast nimmt eine gauze Familie in Anspruch und erheiseht eine allseitige Aufmerksamkeit und unausgesäte dienstliche Thätigkeit. Eine Besoldung von Fr. 2000 für einen zuverlässigen Hauswart und sür dessen ^ran (die Stelle ist provi-

sorisch bereits besezt) ist n.eht zu hoch mit Ritksicht ans die kolossalen

Räumlichkeiten des neuen Gebäudes , die er zu bedienen hat.

Die

übri-

gen Fr. 700 Mehrkosten sind hauptsächlich für weiter erforderliche Aushilse und grosseru Materialverbranch iu Aussieht genommen.

zu.

Auch die ^au^leikosten nehmen mit der ausgedehntern Verwaltung Der Mehrbedarf rührt hauptsächlich her vom umsaugreichern Rech-

964 nungswesen, vermehrten Konturen u. dgl., wie solche bei zunehmendem ^ Besneh der Anstalt unvermeidlich sind.

Die angegebenen Fr. 8000 Mehrbedarf für die Verwaltung ergeben sieh in ihren Einzelnheiten aus folgenden Ansäen.

.^

I. Heizung des Hauptgebäude... . Fr. 6,000. ^ H. Beleuchtung . . . . . . ,, 4,000. ^

III. Heizung und Beleuchtung der Sternwarte

.

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zusammen

bisher Fr. 5000--6000, naeh der eidg. Staatsrechnung über 1862

,,

500.

-

Fr. ^ 0,500. -^,,

5,192. 85

IV. Hauswartsbesoldnna. und Reiuhaltung der Räumlichkeiten . Fr.

4,755. 25

,,

2,055. 25

Mehrbetrag für Hebung u. ^eleud.tung .--- --..-. ^ bisher, d. h. laut der legten Staatsrechuung . . . . . . .

Mehrbedarf für die Znknnst . . .------ ^^...^ V. Kan..leikosteu: Kanzlist, Auslanser, Schreibmaterial u. dgl.

. . Fr. 4. l 33. 05 laut der legten Staatsrechnung . . ,, 3,833. 05

Fr. 5,307. l 5

^ 2.700. -.-

Mehrbedarf für die Zukunft ungefähr -^

^.^....^ ^ ^.)^)^ ...znsanunen Fr. 8,307. l 5 B. Unterhalt des Mobiliars, Mehrbedarf . . Fr. 5,000. ---

.Laut lezter Staatsrechnnng unter de^ Benennung ,,Unvorl..ergeseh..nes^ . . . . . . . . . .

,,

998. 90

zusammen in Ankunft beiläufig Fr. 5,998. 90 Erst seit de^u Befuge des Reubanes ist das eidg. ^Vol^techni^.m zu einem bedeutenden Mobiliar von .^..er.ithschasten aller .^lrt gelangt. ^o lange die polytechnische Schule provisorisch in verschiedenen zerstreuten Gebäulichkeiten untergebracht ^oar, ^nusste nur der im Jahr 18^9 er^ richtete .^ork..rs von der Eidgenossenschaft mit den nothigen Gerathsehasten versehen werden, indem die den ubrigen Abtheilungen eingeräumten Gebäude, die von der ^,ochsch..le und .^antonss..hule mitbennzt wurden, von Seite des Kantons Zürich bereits moblirt waren. Am 3l. Januar 1863 hat aber die h. Bnndesversammln..g .^em eidg. Volhtech..itn.n be^.

hnfs Anschaffung vo.. eigenen. Mobiliar folgende ...^nnnnen bewilligt .

.... für die gemeinschastli.hen Sammlungen, d. h. solche, wovon ein Theil den. Kauton Zürich oder der ^tadt Zürich gehort

Fr. 35,000 b. sür die übrige Ansstattn..g des Reubanes . . . ,, 240,000 zusammen Fr. 275,000

965 Uebertrag Fr. 275,000. --nachdem schon früher bewilligt worden waren.

t 859 für Ausstattung des Vorkurses . . .

am 15. ..Dezember 1860 sür Ausstattung der

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Laboratorien

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1,200. --5 l ,090.

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am 26. Jnli l 862 sür den gleichen ^wek . ,, ^2,728. 15 im Ganzen Fr. 340,018. l 5 ^ieht man von den vor dem Jahr 1863

bewilligten Snmmen die dnr.^s Regulativ sür das Rechnungswesen des Bol^teehnikums vom

8. Januar 1857 vorgeschriebenen 5^. mit ab^ so bleibt ein Mobiliarwerth von .

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.,

5,840. 76

Fr. 334,177. 39

Ju der übrigen eidg. Verwaltung wird nach der bundesräthlichen Verordnung vom 25. August 1859 jährlich jeweilen 10 vom Hundert als Abnuzung oder Minderwerth abgeschrieben. Verbleibt man bei den 5 .^, so maeht dies beim gegenwärtigen Mobiliarbestande des Polytechnikums, ohne den Jnhalt der Sammlungen desselben, jährlieh Fr. .^16,708. 97.

Wenn ^.r Erse..u..g dieses Abganges jährlich weniger als die Halste verlangt wird, so darf beim Vol...tech..iknm die grosste Sorgfalt und Sparsamkeit für Erhaltung seines Mobiliarbestandes vorausgesezt werden. ^as eidgenossische Mobiliar des Bnndesrathhauses hat laut der Staatsre.hnung über l 862 uur einen Wertl.^ von ^r. 1l 6,^47. 3l, während für seine

Unterhaltung oder sür Ergänzung Fr. 64l)0 im Voranschlag sür 1863

erscheinen.

^ C. Bese^mg und Vermehrung der Vrosessuren an der Vl. Abtheilnng und an der Banschule ^r. 21,000. - Von den im Reglement sürs Vol^techniknm ^Art. 6l) vorgesehenen 2 Brosessuren ,,sür allgen.eine und Sehweizergesehiehte^ ist wol die sür allgen.eine, nicht aber die sür Schweizergeschieht^ beseht , eben so von 2 Vrosessnren für ^Nationalökonomie nnd Slatistik^ nur eine, und zwar mit einem Vrofefsor sranzosischer Znnge.

Herr Gaullieur .vard im Ansang zum Vrofessor der ^ehweizergeschiel.t...

gewählt, l..at aber die Stelle eines solchen nie angetreten. Es haben nachher wesentlichere Momente die Ausmerksamkeit der ^ehulbel.^rde ans sieh gezogen. Ju. Laus der legten Jahre musste daraus Bedacht geuommeu werden, einzelne Besoldungen zu erhohen, sei es, un. Jnl.^aber von .Lehrstühlen zur Ablehnung anderweitigen Rnses oder zun. Bleiben ^n bewegen, sei es, um ledig gewordene Stellen wieder zn besten. ^o ist man nie dazu gekommen, die ledigen ^vei Professuren zu besehen. Wie förderlich und dringend au.h sur eiue so stark besnchte und zur Hohe technischer und wissenschaftlicher Bildung führende Anstalt eine ^weite Brosessur sür ^.atioualokonomie und Statistik erseheinen mag , wie sehr auch der eidgenössische ^l.^arakier der betreffenden Lehranstalt einen gnt besehen Lehrstuhl für die Geschichte der Schwe^ erfordert . wie s^.hr auch

966 jedes dieser betdei. Fächer geeignet ist, entweder das Fachstudium mit der ^esammten sozialen Güterwirthschaft in Znsammenhang zn bringen oder den Zoglingen aller Abtheilnngen die hohern Beweggründe aller bürgen liehen Thätigkeit in. Gang unserer Geschichte vor klugen zu legen : so sind doch die eingegangenen Besoldungsverpslieht.mgen bereits so hoch, dass ohne Erhohnng des jährlichen Anschusses der Eidgen ossensehast nicht einmal diese beiden Brosessnren besezt, geschweige nen^.. geschaffen werden tonnen.

Das am 2..). September 1854 vom ^chulrath erlassene und nachher ^on uns genehmigte Reglement sur die polytechnische Schnle enthält für mathematische Wissenschaften ausser den. erst später beim Vorkurs eingeführten Lehrftuhl für Malhematil. nur 2 Professuren für Mathematik und 1 für darstellende Geometrie. Damals dachte man noch wenig an die Wichtigkeit einer Lehramtskandidateuschule. Aber schon im Jahre 185.^ hatte dieser Zweig eine ersreuliehe Bedentuug erlaugt und die besondere Aufmerksamkeit der Räthe auf stch gezogen. Die stäuderäthliche Kon.mission liess sieh nämlich in ihrem Berichte vom 15. Juni 1858, betreffend unsere Geschäftsführung, solgendermasseu darüber vernehmen : ,,^en hinz...^ gekommen ist die sogen. L e h r a m t s s e h u l e , die nicht unbeträchtlich fre....uentirt ist. Mau dars dieser leztern eine bedeuteude Z...km.ft prophezeien, wenn sie so organisirt wird, dass sie unmittelbar an die bessern Geminare der Kantone ansehliesst. Bis dahin mangelt es nämli.h für Kandidaten des hohern Lehramtes ..- sogar für Lehrer an sogen. Seknndar^, Be.^irks^ ^dex Milt^.lschulen , .oie für diejenigen au hohern Gewerbs- oder Judustriesehulen --- fast absolut ..u geeigneten Bildnugsanstalten. ^ür .Lehramtskandidaten der humanistischen Richtung geben die Hochs^nlen d^

passende Vorbereitung ; allein snr solche der realistischen Richtnng ist bisher nicht gesorgt gewesen. Die ^eminarien find vorherrschend nnr für Volt^schullehrer eingerichtet; und n.^enn es auch wünsehbar ist, dass d^e hohern .L.ehranitskandidaten die ..^ennnarien durchmachen , so konneu und sollen diese doeh nur eine Vorschule sein, auf die noch etwas Weiteres folgen muss. Diesen. Bedürsuiss wird je^t auf Akademieu u. dgl. nur hochft ungenügend entsprochen, und die passende, genügende Hilse kann fast nur vom sch.o^erischen Vol..,teehnikuni herkonnnen. Diese ^achschnle sollte nun aber so organisirt werden, dass sie nach unten an die bessern ....^ennnarien auschliessen wurde, so dass der Unterricht si.h in regelmäßiger

..^tnseufolge entwikeln konnte. Es hätte diess zugleich die vortheilhafte

.l.ükwirkung aus die schweizerischen ^emina...ien, dass ste sieh beffer be^ streben müssten , ein gewisses, natürlich nieht allzu hoch gehaltenes Rioean zu erreichen. Wir empfehlen diesen Gegenstand zu näherer Vrüfung für den Bundesrath und den ei.^geuossischen Schulrath.^ ^. Bundesblatt

.l 858, ll. 51 u. 52.)

Eine solehe Prüfung hat nun stattgefunden, zun.al a^eh der schwel prische Lehrerverein durch eine Eingabe vom 2^). Mai ^8^2 verlangt

967

hat , ,,dass die Lehramtskandidaten der ^l. Abtheilung des schweizerischen Bolhtechniknms eine eben sowol die praktischen, als die wissenschaftlichen

Bedürfnisse ihres künstigen Berufs umfassende Ansbildung erlangen ko.^

nen, wodurch dann die .Lehramtsschule auch zur Heranbildung von Lehrern

für Mittelschulen geeignet würde. ^

Das Gesez vom 7. ^ebruar 1.^54 spricht sieh über die fragliche Lehr^ .amtsschule so ans . ,,Die polytechnische Schule kann aneh zur Ausbildung von Lehrern für technische Lehranstalten benu^t werden.^ Wenn wir auch nicht d.^r Ansieht sind, dass unter solchen Lehranstalten Mittelschulen, wie Seknudar- o.^er Be^irkssehulen, zu verstehen seien, sondern dass die techn^ schen Lehranstalten erst auf der Stufe eigentlicher Gewerbe^. oder umfassender Realschulen beginnen , so si.^d wir doch damit einverstanden, dass sur deren Bedürfnisse, so wie für diejenigen der hohern kantonalen Jndustriesehulen an. eidg. Polytechnikum mehr gethan werden sollte. Dem Lehrerbedürfuiss solcher Jndustrie- oder Kautonsschulen will mau nun durch Errichtung eines dritten Lehrstuhles sür Mathematik au der ^l. Abtheiluug des eidg. Polytechnikums entgegenkommen. Die Lehramtskandidaten dieser Anstalt gehoren ersa^rungsgemäss mehr der mathematischen, als ^er natnr^ ivisseusehaftliehen R^htuug an. Diejenigen der erstern Richtung pflegen im ersten und ^weiten Jahre die Mathematik mit den Sehulern der Jn.^ genienr und Meehanikerabtheiluug ^u horeu. .^o vortheilhast dies in^

ersten Jahr für ihre praktische Befähigung ist, so uuerlässlich ist es sür

sie, wenn sie ^...r Hohe il..rer wissensehastlieheu Ausgabe gelangen sollen, dass ihre mathematischen .^urse im zweiten oder spätestens im dritten Jahre von denen der Jngen^eure und Mechaniker getrennt werden, .^amit die l.^te Hand an die Ausbitdung solcher Kandidaten gelegt werden kann, bevor dieselben ^ur Uebernahme eines mathematischen Lehramtes au mitt^ lern oder hohern Gewerbeschulen befähigt zu erachten sind. Hat man einmal die Mittel ^ur Erwerbung einer tüchtigen matl.^ematiseheu Lehrkraft für dieselben geschaffen , so ist es dann Sache der reglementarisehen Or^ ganisation , ^ie Lehran.tskandidaten beider Richtungen, der matheu.^atischen und naturwissensehastlichen, sür ihre lezten zwei Stndienjahre in ein ...^e^ minar ^u vereinigen, in welchem sie durch mündliehe und sehristliche Uebungen auch den Ansang einer praktischen Vorbereitung für ihren Beruf erhalten würden, und dadurch dee ^l. Abteilung die bisher ihr allein noch fehlende gesehlossene Ordnung und Aufsicht und einen diszipliuareu

Absehlnss z.. verleihen, wie es bereits in der Absicht des ^.hulrathes liegt.

Auch die zwei Vrosessuren der Baukunst genügen dem vorhandenen Bedürfnisse nicht mehr. Die Jnhaber dieser beiden Lehrstühle werden zu sehr sl.r die Jngenieur- und meehauiseh-teehuische Abtl^eilnug, deren Schüler ^er .^onstruktionslehre in baulicher Richtnng sou^ol nach Vortrag, als nach instruktiven. Zeichnen zu folgen haben, in Anspruch genommen. Zwei Professuren der Baukunst erscheinen bei einem dreijährigen Knrs kaum .genügend für die ....^..hüler der ersten Abtheiluug, wenn u^an deren Mannig^

968 faltigkeit der Unterrichtszweige ins Ange fasst.

Glosse Palliativmitte und Assistentenpermehrung lassen für eine kräftige Organisation , für den

festen Halt dieser Abtheilung allzuviel zu wünschen übrig.

Es ist nicht anzunehmen, dass die zwei leztern Professuren, eine für holdere Mathematik und eine für Baukunst (hauptsächlich für Konftrnktionslehre), beide eine eben so grosse praktische, als theoretische Begabnng erfordernd, mit weniger als je Fr. ....000 jährlicher Besoldung dem Bedürs.nsse gemass zu besehen seien. Es würden alsdann noch Fr. 9000 für die Vrosessnr der Schweizergeschichte und sür die zweite Professur der

Rationalökonomie und Statistik übrig bleiben.

D. Hilfslehrer .

.

. .

.

Rach der Staatsrechnung nber das Jahr 1863

J n Znknnft ungefähr

.

.

.

.

. F r . 10,000 ^ .

.

.

.

,,

l 5,025

Fr. 25,025

Jn allen 6 Abtheilungen ist eine Vermehrnng der Hilfskräfte nöthig.

Am meisten tritt dieses Bedürfniss selbstverständlich in den besuchtesten Fachschulen, nämlich in der Jugenieur- und in der mechanisch-technischen Schule hervor, obschon ost ein und derselbe Faehkurs sür dieselben aueh von Schülern anderer Abtheilungen gemeu.sam zu besuchen ist. Während z. B. sür Differential- und Jutegralreehnnng der erste Jahreskurs l 40 Schüler, der zweite t l 5; fur deskriptive Geometrie der erste Jahreskurs 1 51 , der zweite 60, für Mechanik der erste Jahreskurs 1l 3, und derjenige sür theoretische Maschinenlehre 73 Schüler zählt, steheu den ohnehin ausserordentlich angestrengten Brosefsoren dieser Fächer sür die Repetitorien, die in kleinern Schülergruppen vorzunehmen sind, und für die Ueberwachung, Durchgehung und Zeusirung der monatlichen Konkursarbeiten blos zwei Hilfslehrer zu Gebote , welche nicht nur di... gesamn.te Lehrthätigkeit für hohere Mathematik, Mechanik und deskriptive Geometrie zu u..terstüzen, sondern theilweise auch noch den Zeichnungsübungen beiznwohnen haben.

Solche Uebuugen erfordern nicht wenige Hilfskräfte für Ueberwachung und

Anleitung. Gegenwärtig z. B. zählt der erste Jahresknrs sür Maschinen-

zeichnen 136 Schüler, derjenige sür Baukonstrnktionszeiehnen 72, während die Konstruktionsübnug der Jngenienre 75 und das Masehinenkonstruiren 1 10 Schüler beschäftigt. Jn den zwei grossen neuen Laboratorien , wo der Zudrang eine Vermehrung der Bläze von 72 auf 80 nothig geu.acht hat, ist ebenfalls das Erfordernis. einer grossern Assiftentenanshilfe eingetreten. Ohne Vern.ehrung von Kräften, welche jedem Schüler die Masse von Arbeitsstoff geistig und technisch bewältigen und znr Wertigkeit bringen helfen, ist es nicht mehr moglieh, die Durchschnittsergebnisse der Vrüs..ngen und Uebungeu ans ihrer bisherigen Hohe zu erhalten , Ergebnisse, die den Ruf der Anstalt begründet haben und um keinen Vreis ausgegeben werden sollten. Sie beruhen aus der Grundansehanung , dass, neben der den Deutschen nachgerühmten Hingebung au die Wissenschaft um deren selbst willen, der praktische Geist der französischen Studienrichtung nicht

969 fehlen dürfe und daher ein unausgeseztes Augenmerk aus Stoffverarbeitung

Fieiss, Anschikigkeit und Fertigkeit zn richten sei. Solches ist durch Anstellung von noch etwa 5 Hilfslehrern mit einer Besoldung von je Fr. 2000 am leichtesten zu erzielen , und zwar mit je einem Hilfslehrer mehr .

L für die Zei..hnm.gssächer, namentlich für d.is Banzeichnen, H. für die Jngenieursehule ; .lll sur die mechanisch technische Schule.

IV. für Assistenz in den zwei grossen Laboratorien, deskriptive Geometrie.

Mathematik u. dgl.

...

Man hat dabei Assistenten erster Klasse im Auge, welche den Stoff zu beherrschen vermogen und auf der Hohe ihrer Ansgabe stehen , indem man sich bei der Auswahl von Assistenten zweiter Klasse moglichst auf die Zahl der bessten diplomirten Schüler beschränken wird, die mit der Besoldung von Fr. 400-700 für die ersten Semester oder für ein kurzes Bleiben verliebnehmen.

E. Gratifikationen und Entschädigung sür Stellvertretung Fr. 4,000 Lant der lezten Staatsrechnnug . . . . . . . . ,, 12,850 Jn Zukunft beiläufig . . . . . . . . . Fr. 16,850 Die Hauptlehrer, die sich behufs Ausfüllung von Luken zu MehrLeistungen verstehen liessen, konnten bisher nicht nach Gebühr entschädigt werden; auch zur verdienten Entschädigung von Privatdozenten reichten in solchen fällen die verfügbaren Geldmittel nicht aus. Es ist nicht uuwichtig, Privatdozenten nötigenfalls mehr bethätigen und sie aufmuntern zu konnen, besonders wenn irgend ein Lehrfach in Stokung zu gerathen droht, sei es in Folge von Todesfällen, für welche noch das sogenannte Sterbquartal anzurichten ist, sei es in Folge vorkommender Rüktritte, Erkrankungen oder .Erschlaffung des Diensteifers.

F.

Sammlungen

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Laut der legten Staatsrechnung, nach Abrechnung der dem .Spezialkredit für die ersten Anschaffungen eut-

uommeneu Fr. 10,000 . . . . . . . . .

Jn Zukunft ungefähr

. . . . . . . .

Fr.

10,000.

-

^ 40,342. 88 Fr. 50,342. 88

Für die ersten Anschaffungen in die Sammlungen hat die Bundesversauuulung au.. 19. Juli 1854 ausser dem ordeutlichen jährlichen Beitrag aus der Bundeskasse im Ganzen die Summe von Fr. 144,000 bewilliget, welche, nach Verwendung der sürs Jahr 1863 veranschlagten

Fr. 10,000 bis aus Fr. 23,388. 14 erschopst und bei Fortsezung der

Anschauungen in diesen. Massftabe, wie wir sie a..ch für 1864 vorschlagen, vor Ablauf des Jahres 1866 vollständig aufgezehrt sein werden.

070 Abgesehen davon, dass dieser .Kredit snr Anlegung von .^ammlungen, nicht für deren Unterhalt bestimmt ist, hort derselbe also in den nächsten Jahren anf, wodurch dem Bol^teehnikum ein Znsl.uss entgeht, der, auf 12 Jahre v.rtheilt, mehr als die verlangten Fr. l0,000, nämlich Fr. 12,000 ansmacht.

Bei der Thätigkeit, die heutzutage aus wissenschastlichem Gebiete herrscht ; bei der Ausdehnung, welche namentlich die naturwissenschaftliehen Forschungen erlangt haben ; bei den Anstrengungen , die anderwärts für Aensnung wissenschastlieher und Kunstsammlungen gemacht werben . bei der allgemeinen Anerkennung, die der Anschauungsunterricht an Lehranstalten

erlangt hat, ist es leicht begreiflich, d..ss das eidg. Vol.^techniknm für seine

Sammlungen eines hohern ordentlichen Jahresbeitrages bedarf. Die verschiedenen Abtheilungen dieser Anstalt verlangten dafür einen Mehrbetrag

von Fr. 16,000, den die schulräthliche Kommission aus obige Fr. 10,000 ermässiget hat. Ein ......heil der Sammlungen konnte bisher, vor Vollendung des Renbaues, ans Mangel an Vlaz nicht zur Entwiklung gelangen, oder war bis in die lezte Zeit zu gering , als dass für seine Besorgung erhebliche Abwart - oder Eustoskosten nothwendig geworden wären So tritt das physikalische Laboratorium erst im Reubau in Wirksamkeit. ebenso kann sieh erst in diesem eine archäologische Sammlung entfalten.. sowie auch die Sternwarte erst nach ihrem Ausbau ^ur vollen Blüthe gelangen kann. Während der Kanton Zürich jezt schon znr Ansführm.g der Bauten sur Erweiterung des gemeinschaftlichen botanischen Gartens schreitet, wofür ihm der Vertrag vom 18. Oktober 1860 die

Frist bis Ende t 8^7 einräumt, darf die Eidgenossenschaft mit Erstellung der ihr obliegenden anderweitigen Sammlungen und mit deren anstand^ gem Unterhalte nicht zurükbleiben. l^s gehoreu dahin a.isser deui Beitrag au den botanischen Garten die Unterhaltung und der .......ubstanzenverbrauch zweier grosser und sehr besuchter chemischer Laboratorien, die Werkstätten für Arbeiten in Thon, G...ps, .^.ol^ und Metall, die Jnstrnmente und Mod.^llsammlungen sur die Bauschule, Jngenie..irsehule, Meehanikerschule u.^d Forstschule, die technologischen Sammlungen, die Zeiehunngsvorlagen für alle Fachschulen nebst denjenigen fürs Fignren- und Landschaft^eichnen und für die ...Ornamentik, die von allen sechs Abtheilungen benuzte San.mlung von Jnstrumenten für Bh^sik, die mineralogische, geologische und botanische Sammlung, die zoologischen Saunnlungen , die Waarenvorlagen für den technologischen und pharmazeutischen Unterricht und die ans

die Bedürfnisse aller Abteilungen berechnete Bibliothek. Aus dem Kredite für die Sammlungen muss nicht nur deren Unterhalt bestritten werden, sondern es sind auch di.. Besoldungen ihrer Abwarte, serner diejenige des

Ordners der geologisch -paläontologischen und zum Theil diejenige des

Eustos der entomologisehen Sammlung, sowie auch die sür Messübungen ans dem Felde zu bestreitenden Baarauslagen daraus angewiesen, die mit .^er Zunahme der Schuler steigen.

971 Jn .^olge der darauf bezüglichen verschiedenartigen Bedürfnisse sind im Einzelnen folgende jährliche Mehrausgaben erforderlich .

L Bibliothek

. . . . . ^ . . . . . . ^ Fr 2500.

Gegenwärtig stehen der Bibliothek jährlich nur ^.r. 4000 zu Gebot, aus denen noch die Abwartsbesoldnng zu bestreiten ist. Die andern Bibliotheken in ^ürich sind natürlich am wenigsten mit Werken ans denjenigen Fächern versehen, die dort nirgends als am eidg. Polytechnikum gelehrt werden. Die Werke über Architektur, Jngenieurwissenschasten, Mechanik u. dgl. gehoreu bekanntlich zu den theuersten , wie diejenigen aus dem Gebiete der Ratnrwissenschasten. Schon das Abonnement der bedeutendsten Zeitsehristen für das Lesezimmer nimmt eine namhafte Summe in Anspruch. Ueberhaupt steht der bisherige Ansaz für die Aensnung der Bibliothek, die allen Abteilungen des Polytechnikums dienen soll, mit .^en an andern ähnlichen Anstalten für die^ Literatur gebrachten Opsern in keinem Verhältnis...

H. physikalisches Moratorium . . . . . . . ^r. 1200.

Seit sich die physikalische Sammlung des Polytechnikums vergrossert hat und sür deren Ausstellung im Reubau ein besonderer Raum verfügbar wurde, horte ihre Vermengnng mit der ^.ammlu^g der züreherischen Kan^ tonssehule ans, so dass es nicht mehr genügt, zn ihrer Besorgung einen Theil an die Besoldung des Abwartes beizutragen , indem unter diesen Umständen ein eigener, vollständig vom Vol.^teehuikum besoldeter Abwart für sie bestellt werden muss. Jm Uebrigen ist bei stärkerm Gebranch dieser Sammlung anch ihren vermehrten Bedürfnissen Rechnung zu tragen.

III. Sammlungen der Bau-,

Jngenienr- und Meehanikersehule

^r. 4000.

Der bisherige Kredit sür den Unterhalt dieser Sammlungen reichte schon lauge nicht mel.,r aus, so dass man zum ...^pezialkredit für die Anlegung oder für die ersten Anschaffungen Zuflucht nehmen musste, dessen jährlicher Betrag von Fr. 10,000 in lezter Zeit grosstentheils auf Ersezung des Abgangs oder der Abnuzung verwendet wurde.

IV. Archäologische Saunulung , uatnrwissensehaftliehe Sammlungen und astronomische Sammlung . . . . . . . . . Fr. 2300.

Da ein ^ehrstnhl sür Archäologie und Kunstgeschichte in Zürich allein am eidg. Bol^technikum besteht und derselbe besezt ist, so kann die Eidgenossenschast den Mitunterhalt der archäologischen .^amml^ng, die von den Bol..teehnikern benuzt wird, nicht ablehnen. Derselbe darf um so weniger ansser Acht gelassen werden, als die Beiträge, zu denen sieh früher eine Dozentengesellschaft freiwillig verpflichtet hatte, nach erfolgter Uebergabe der Sammlung aufhoren. Daneben sind die gestiegenen Bedürfnisse der vielen naturwissenschaftlichen Sammlungen zu berüksiehtigen. Für den

972 Unterhalt der Jnstrumente der Sternwarte war bisher nichts vorgesehen, weil es an einem Gebäude fehlte, in dem die astronomische^ Jnstrnmentensammlung hätte ausgestellt werdet konnen.

G. Besoldungserhohungen . . . . . . . . Fr. 20,000.

Diese Erhohung würde, wenn man das Ergebniss der legten, Fr. 123,000 sür Besoldung der Professoren enthaltenden Staatsreehnnng als Grnndlage annimmt, etwas über 15 Prozent ausmachen. Selbst wenn die zwei verlangten Lehrstühle sür Baukunst und hohere Mathematik nebst den zwei Lehrstühlen für Sehweizergeschiehte und sur Rationalokonomie und Statistik beseht und darauf Fr. 20,000 verwendet werden, kommt znr Zeit die si.^e Besoldung eines Prosessors des eidg. Polytechnikums

durchschnittlich nicht hoher als anf Fr. 3863 zu stehen. Die ^...soldung der einzelnen Professoren schwankt zwischen Fr. 3400 und 5500. Da oie Schulgelder gering sind, so gelangen durch den Aulheil an denselben nnr wenige Professoren zu einer namhaften Erhohung ihres Einkommens..

Durch Erhohnng des Besoldnngskredites uni Fr. 20,000 stiege die dureh^ schnittliche si^e Besoldung der Prosessoren ans Fr. 43.)0. Mit der Zunah.ne des Verkehrs in Zürich werden dort aueh die Wohnungen und andere Lebensbedürfnisse theurer. Gegenwärtig beziehen die meisten Professoren

des eidg. Polvtechniknms kann. so viel Gehalt, uni dort mit Familie anständig leben, geschweige denn jährlich etwas aus die Seite legen zn konnen. Den grossten Werth muss man aus die Auswahl von Hanptlehrern legen , damit jede Fachschule tüchtige Vorstande erhält und die obligatorischen Fächer Männern anvertraut werden konnen, welche, nicht uur hohen Anforderungen der Wissenschaft, sondern anch denen der Lehrtl.^ätigkeit und der praktischen Begabung entsprechend , die jungeu Leute sür das Studium zn begeistern , sie an sich zu fesseln und auszubilden wissen. Es ist um so schwerer, solche Mäuner dem eidg. Polytechnikum zu gewinnen oder zu erhalten, als ihnen theils von .^eit^ des praktischen Berufslebens, namentlich was die Jngenienre, Mechaniker und Architekten anbelangt, theils von Seite auswärtiger ähnlicher Lehranstalten, sür w..lehe dermalen ausser Frankreich namentlich .^.esterrei.h , Preußen und Bauern grosse Tätigkeit eutwikeln, mitunter glänzende Aussichten offen stehen.

Universitäten begnügen sieh bei Anstellung ihrer Lehrer gewohnlich mit einen. geringern St^ndenpensum , als den Lehrern des eidg. Polvlechnikums übertragen wird.^ Rach dem unter Lut. .^ ^ G Gesagten wäre für die vorhandenen Abtheilungen der eidg polytechnischen Sehule eine jährliche Mehransgabe

von wenigstens Fr. 78,l)0l) in Anschlag zu bringen. Wir sind jedoch übereinstimmend mit den. ^l.ulratl..e der Ansieht , dass dieser Mehrbedarf

uieht lediglich von der ^nndeskasse zu bestreiten sei. Als wir im Regle^

mentseut.....rfe der fürs eidgenossische Polytechnikum 1854 ernannten Er^pertenkommission das Schulgeld von Fr. 80 auf 50 heruntersehen, g^chah es in der Meinung, man müsse den damals noch sehr .....sicher.. besuch

973 der Anstalt befordern. ...Dieser ..^.und für ein ...usserst geringes Schulgeld ist^nun aber nach dem Rufe, den das .Polytechnikum erworben hat, keines-.

wegs mehr von Bedeutung; wenn hinsichtlich der^Fre.^uen.^ eine Besorgniss Plaz greifen konnte, so wäre es eher die, dass die ^ehulräumliehkeiten überfüllt und das Lehrerpersonal und die Verwaltung zn stark in .Anspruch genommen werden. Für den seit 1859 bestehenden Vorkurs ist das Schul^eld bereits ans Fr. 100 festgesezt. Dass es tüchtigen, ganz armen Schülern erlassen wird , versteht sieh von selbst.

Weit entfernt, die Zngänglichkeit des Polytechnikums in ^ökonomischer Beziehung wesentlich erschweren oder dessen demokratischen Charakter verwischen zu .wollen, finden wir doch es billig, dass die verhältnissmässig wenigen Landeskinder, denen dasselbe zunächst zu gut kommt, so wie auch die, nunmehr die Mehrzahl der Schüler bildenden Ausländer, welche dasselbe benuzen, für die gesteige...ten kosten mehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Ecole centrale in Paris fordert ein jährliches Schulgeld von Fr. 775, obsehon sie ebenfalls eine Staatsanstait ist , die polytechnische Schule in Karlsruhe

Fr. 141. 90, die in Dresden Fr. 148 von Jnländern und 222 von Ausländern , eben so das Gewerbinstitut in Berlin, die polytechnische Schule in Hannover für den Besuch der Vorschule Fr. 114 und sür den Besnch der hohern Klassen Fr. 88. 80 bis ^r. 133. 20 oder Thaler 5-16 per Kollegium. Jn Stuttgart, wo das Schulgeld der. ..^ol^tech-

niker nur ^r. 32. 25 beträgt, wird es nächstes Jahr verdoppelt. Selbst

au schweizerisch^. Mittelschulen zahlen die Zehnter der obern Klassen in.

der Regel ziemlieh über ^r. 50. Wenn aueh das Schulgeld sür die eidg.

polytechnische S.hule erhobt wird, so bleiben doeh deren Entschädigungstä^en für Laboratorien nnd Werkstätten immer noch beträchtlich unter den

diessälligen Forderungen ähnlicher ausländischer Anstalten. So beträgt

die T.^.e für Uebnugen imchemischenLaboratorinm in Karlsruhe Fr. 94. 6..), in Berlin Fr. 185, ^in Zürich ^.r. 40. Das Reglement der eidg. pol...technischen Schule erleidet ohnehin Abänderungen , wenn au derselben zwei neue Lehrstühle errichtet werben.. nnd bedars nach dem Ergebniss einer neunjährigen Erfahrung an^ i.. anderer Beziehung einer Revision. Was bisher von Schulgeldern der Schnlkasse verblieb , überstieg im Jahre

Fr. 18,000 nie. Würde man aber das Schulgeld von Fr. .^0 auf 1^ erhohen und den Antheil der Lehrer von ^ aus die Halste .....massigen.

so nähme der Ertrag sür die ...^ehull.asse um ungefähr ^.r. 20,.)00 jähr^ lich zu. Demnach genügt es znr Bestreitung der erwähnten regelmäßigen

Mehrkosten des eidg. Polytechnikums, den jährlichen Beitrag der E.dgenossenschast sür dasselbe von ^r. 192,000 ans Fr. 250,000 zu erhohen.

Jn der Vorausse^ung , dass das Schulgeld au den bisherigen sechs Abheilungen der Fachschulen des eidg. Polytechnikums füglich von ^r. 50 aus 100 erhoht werden darf, schlagen w^.r demnach vor, den jährlichen

Beitrag der Eidgenossenschaft für die erwähnten regelmässigen Bedürfnisse

von ^.r. 192,000 auf ^.r. 250,000 zu erhohen.

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974 Wird uns für das eidg. ^Bvi^technikum zur Erhohnng der Besoldung feiner Professoren die verlangte jährliche Snmme von Fr. 20,000 zur Verfügung gestellt, so konnen wir vor der Hand davon abstrahlen, bezüglich der Bersonalzulagen f..n. langjährige vorzügliche Leistungen oder für ausgezeichnete Lehrkräfte noch weitere Forderungen laut Postulat vom

23. Juli 1862 zu stellen. sollten später Umstände eintreten, welche. zu ^em bezeichneten Zweke grossere Hilfsmittel erfordern , so wird dan....,nmal das .^othige verfügt werden konnen.

Jn Bezug auf das eidg. ..^ol^techniknm ist nns serner vo.n schweig .).ationalrathe am 13. Januar .1860 .ein unterm 5. gi. Monats an die h. Bundesversammlung gerichtetes Gesuch der ^o^te ^nra.^iemie d'emnlation um Einführung einer landwirthschastliehen Rektion zur Beraterstattung und Ann.agstellung überwiesen worden. Von Seite des Vereins schweizerischer Landwirthe und des schweizerischen landwirthsehaftlichen Zentralvereins sind uns seither drei ähnliehe Bittschristen für Erweiterung

des polytechnischen Unterrichts^ngegangen. Allein hauptsächlich finanzielle

Bedenken haben nns abgehalten, dem Begehren ini jezigen ^uge..blike Folge zu geben und einen neuen Unterriehtszweig einzuführen, so das.. wir die Verwirklichung des angeregten schonen Brojekts aus günstigere Reiten verweisen müssen.

Jndem wir das nachstehende Raehtragsgesez Jhrer Genehmigung unterstellen, benuzen wir den Anlass, Sie, Tit., unserer vollkommensten ^Hochachtung zu versichern.

Bern, den 3. ^ember 1863.

Jm Ramen des schweiz. Bundesrathes , Der B u n d e s p r ä s i d e n t : ^. .^ornerod.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft:

^bi^.

975

Nachtragsgesez betreffend die eidgenössische polytechnische Schule.

D i e B u n de s ve r s am ml n n g .

der s c h w e i z e r i s c h e n Eidgenossenschaft beschliesst:

Art. 1. Der jährliche Beitrag der Eigenossensehaft für die p^technische Schule wird ans Fr. 250,000 festgesezt.

Art. 2. Gegenwärtiges Gesez tritt vom 1. Jänner 1864 an in .^raft.

Art. 3. Der Bundesrath ist mit der Vol^ehnng desselben beauftragt.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrathes an die h. Bundesversammlung, betreffend Erhöhung des Bundesbeitrages für die eidg. polytechnische Schule. (Vom 3. Dezember 1863.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1863

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

55

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

19.12.1863

Date Data Seite

960-975

Page Pagina Ref. No

10 004 280

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