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Minderheit der ständeräthlichen Kommission über den Beschlußentwurf, betreffend die Einführung eines neuen Jnfanteriegewehrt.

(Vom 27. Januar 1863.)

Tit.!

Mit Botschaft vom 7. Januar 1863 bringt der Bundesrath einen Beschlussesentwurs , betreffend die Einführung eines neuen Jnsanteriegewehrs an die Räthe, worin für alle Handseuerwaffen der eidgenosstsehen Armee (Auszug und Reserve) ein einheitliches Rormalkaliber von 35IV vorgesehlagen wird.

Von der Rothwendigkeit der Einführung gezogener Handfeuerwaffen bei der Jnsanterie ist seit einer Reihe von Jahren nebst der Armee auch die Bundesversammlung durchdrungen. davon zeugen die Bundesbesehlüsse vom 25. September l 856, betreffend die Einsührung des Jägergewehrs; ^) derjenige vom 26. Januar 1859, hinsichtlich der Umänderung der Rollgewehre naeh dem Systeme Prelaz-Burnand, und die Schlussnahme der Bundesversammlung vom 31. Januar 1860, laut .welcher der Bundesrath eingeladen worden ist, die Untersuchungen über die beste Form der Handfeuerwaffen ernstlieh an die Hand zu nehmen . und besorderlieh die neuen Muster auszustellen. ^^^) Bekannternmassen ist die Umänderung der Rollgewehre allgemein als eine blosse Ueberga..gsmassregel betrachtet worden, um das wankend gewordene Vertrauen unserer Armee in ihre Bewaffnung wieder herzustellen

^ Siehe eldg. Gesezsammlung . Band V, Seile 416 '^^

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Bundesblatt. Jahrg. XV. Bd. 1..

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und die nothige ^eit ..ur Aufstellung eines neuen Gewehrmodells ^.. g^ winnen.

Das nach Brela^-Burnaud unbehinderte Gewehr ist eben keine ^räzistonswaffe und entspricht nicht mehr den Anforderungen, die man zu..

Zeit an die Handfeuerwaffen stellt. Die U.nändern..g ist übrigens nicht bei allen Gewehren gelungen, vielmehr ein grosser Theil derselben, enl..

weder weil das Kaliber bereits z.. sehr erweitert war, oder weil ^as Ziehen selbst nicht gelungen, oder der Laus durch's Ausbissen unrein geworden ist, durchaus uni nichts besser, als ^ie alten Rollgewehre sind.

Ueberdiess . ist die Munition schwerer geworden, die Kngel mit ihren schwachen Wanden gibt keine Gewahr für die Erhaltung der Form beim ^Transport^ die Ladung wird, sobald die Gewehre etwas versehleimt sind, wegen des dünnen Ladstockeu^es sehr schwierig, und ^ie Länge des Gewel^rs ^Lanflänge mit Schwan^sehraube 3^ 6^) wird beim Laden für die kleinen Leute, so wie die .Handhabung überhaupt schwerfällig.

Die vom Bundesrath in Vollziehung des ^Bnudesbeschlusses vom 31. Januar l 860 ernannte Expertenkommission für Einführung besserer Handfeuerwaffen und Erzielnng eines einheitliehen Kalibers bei der schweizerischen Armee sagt in ihrem Berichte vom 2l). November 1860, dass sie einen Kaliber unter 40l^ für die Bewaffnung der Jnsanterie als un^weckmässig erachte, indem die Bel^audlnng der Gewehre kleinere Kalibers und deren Munition Eigenschaften des .Soldaten voraussehe, welche bei einer Milizarmee in erforderlicher Ausdehnung nicht vorhanden seien.

Auf Grundlage ^er stattgefundenen Untersuchungen und als Grundzüge für das neue Gewehr stellte ..ue Kommission folgende Antrage an den Bundesrath : 1) Als einheitlicher Kaliber für die ganze Armee einen Normalke..libex von 40l^, dessen Erweiterung bei gebrannten Gewehren den Dnrchmesser von 42l^ nicht übersteigen dürfe.

2) Für den ^all, . .ass .^ie Scharfschü^en nicht berücksichtigt , be..

ziehungsweise der ^tnt^er als besondere und eigenthümii...he Waffe für sieh bestehen und durch nachträgliches Auskolb^.n nicht erweitert werden soll, wäre ein Rormalkaliber von 43^ und ^ie Kalibergren^e für gebrauchte Gewehre ans 45l^ sest..use^en.

Unter dieser Voran.^se^nng dürste der ehvas grossere Kaliber von 43I^ darum zweckmäßig sein, weil er die Handhabung des Gewehrs etwas erleichtert nnd dasselbe für ^en Einfluss kleiner Unregelmäßigkeiten der ^M.u.ition und geringerer Qualität des Vulvers weniger empsäuglich ma^t.

3) Für das neue Gewehr sind E^pansivgesehosse ^u verwenden.

Endlich spricht die Expertenkommission den Wunsch aus, es mochten auf Grundlage des Ganzen e i g e n t l i c h e M u s t e r g e w e h r e angeschafft und deren Handhabung und Leistungen noch durch besonders anzuordnende

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Versuche durch die Mannschaft selbst erprobt und. bewährt werden. Damit nichts unterlassen ^er.^e, was mit da^u beitragen konne, der neuen Wasfe

di^ angestrebte Leistungsfähigkeit zu sichern und die Behorden über die so wichtige .^chlussnahme der Einführung eines neuen Gewehrmodells ins Klare zu fetzeu.

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Mittlerweile sprachen^ sich ungeachtet der Erfindung des Buholzer^schen E^pa..sivgeschos.es die Militärbehörden ^er Kantone, die Jnspektoren der Jnfanterie, di^ Ehefs der verschiedenen Waffen, die von .^eite des Militärdepartements zur Abgabe von Gutachten über das Ja^ergewehr angegangen worden waren , ^nm. weitaus grossten Theil gegen die allgemeine Einführung des Jagdgewehrs aus , indem sie es wohl für ein vortreffliehes Schiessgewehr halben, das dem Stutzer beinahe gleich komme, dem aber die übrigen Eigenschaften einer guten Kriegswaffe abgehen, und daher für die Bewaffnung der gesammten Jnfanterie nicht zu empsehlen sei.

Jm Januar 1862 ergänzte der Bundesrath die Expertenkommission und vermehrte dieselbe. mit drei neuen Mitgliedern, woraus die Berathungen über die Antrage des ...^.hlussberichtes vom 20. Rovember 1860 wieder aufgenommen wurden und sie sich mit Mehrheit zu solgenden Vorschlagen an den Bundesrath entschied:

l) Die Scharsschützen sollen ihre bisherige Waffe beibehalten.

2) Die Jnsanterie sei mit einem neuen gezogenen Gewehr zu bewassnen.

3) Das Kaliber des neuen Gewehrs soll 43l^ mit einer Toleranz bis 45l^ betragen.

. 4) Die Lauflänge soll 33 Zoll sein.

5) Sobald moglich sollen Versuche mit Wassen von diesen Dimensionen gemacht ..^er.^en. Dabei sei namentlich der beste Drall (Windung) uud die besten Züge ins .^luge zu fassen , so wie auch die Mogliehkeit, den ^atagan für einen Lauf von 33^ .Länge ohne Jnkonvenienz zu adoption.

6) Die Verstehe sollen so stattfinden, dass die damit beauftragte Kommission in einer bestimmten Zeit ein definitives Modell vorlegen konne, das den obigen Anforderungen entsprechend sei.

7) Die Versuche mit dem Sturer sollen in der Absieht fortgesetzt werden, um dieser Waffe die grosstmöglichfte Vräzision zu sichern, uud deren Gebrauch so praktisch als moglieh zu machen.

Aus diese Vorschläge der Expertenkommission und in Vervollständig gung eines diessfällige.. Antrages des Bundesrathes, bes.hloss die Bundesversammlung am 7. Februar 1862: ,,Die bisherigen Versuche sind fortzusetzen, uud dabei namentlich auch ,,die in Frage kommenden neuen Waffen stetssort mit den bisherigen einer ^genauen Vergleichung zu unterziehen.^

248 Am 2l. Februar 1862 wurden unter dem Vorsi^., des Tit. Ehefs des Militärdepartements die neu anzufertigenden Gewel..rmodelle berathen und beschlossen, und im Jnni 1862, im Beisein von einzelnen Mitgliedern der Kommissionen beider Räthe, das Programm der Versuche von der Expertenkommission festgestellt, das sich ans folgende Vnnkte erstrekte : 1) Schiessversuche zur Feststellung der relativen Tressfähigkeit jeder einzelnen Waffe mit normalem und grossem Spielraum.

2) Versuche für Bestimmung der Flugbahn und die .Länge der be..

strichenen Räume.

3) Versuche über die Ablenkung der Projektile dur.h den Wind.

4^ Versuche über die .^erkusstonskraft , d. h.^ das Eindringungsvermögen des Geschosses am Ziel.

5) Versuche, betreffend den Rückstoss.

6) Versuche über Verschleimuug durch anhaltendes Feuern.

7) Vergleichende ...^.hiessversuche mit schlechtem Bulver.

8) Schiessvers^che mit Kalibertoleranz, abgenu^ter, resp. ansgefr.schter Laufe.

d. h. Verwendbarkeit stark

..)) Bestimmung des Gewichts von Waffen und Munition.

10^ Form und Lange der Batro^.en.

Ueber das Ergebebuiss dieser Versuche stnt.. Jhne.., Tit., di^ Tabellen mitgetheilt worden.

Wie vorauszusehen war, konnte die Expertenkommission bei ihrer Sehlussberathnng hinsichtlich der Kalibersrage zu keinem einstimmigen An-

trage gelangen. Beiläufig gesagt, hätte der Bundesrath bei Besetzung

der Kommission daraus Bedacht nehmen sollen, dass es unthnnlich sei, in einer ....^ache gleichzeitig Varthei und Experte zu sein.

Die Mehrheit der Kommission, sechs Mitglieder, empsehlen sür das neue Jnsanteriegewehr d e n Kaliber von .

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43l^ und nach dem Berichte der Minderheit sollen drei Mitglieder f ü r d e n Kaliber v o n .

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38-40^ gestimmt haben.

Eine zweite Minderheit hat sich, wie es scheint, erst nach der Schlnsssimung der Expertenkommission gebildet, und diese empfiehlt den Kaliber von 35I^.

Der Bundesrath hat sich für den le^tern, von e i n e m Mitgliede nachträglich gemachten Vorschlag entschieden, indem er laut Art. 1 des Be..

schlussentwurfes den Räthen den An^ag bringt : ,,Es mochte für alle Handfeuerwassen der eidgenossischen Armee ,,(Aus^..g und Reserve) ein einheitliches Rormall.a liber von 35l^ festge,. stellt werden.^

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249 Dieses ist, Tit., in Kürze der historische Gang de.. Angelegenheit bezüglich der Versuche mit Handfeuerwaffen, widerholten Malen beschlossen haben.

deren Vornahme Sie zu

..^ie von Jhnen zur Vrüsnng des Besehlnssentwurses niedergesetzte kommission ist einstimmig darüber, dass die Einführung eines praktischen Jnsanteriegewehrs keinen langen Aussehub mehr erleiden dürfe, da in mehreren Kantonen der Mangel an Gewehren bereits fühlbar geworden ist.

Bezüglich der Kaliberfrage aber herrscht bei den Mitgliedern der Kommission eine bedeutende Meinungsverschiedenheit.

^ie Mehrheit bringt Jhn.m übereinstimmend mit dem buudesräthliehen Befchlussentwurfe den Antrag : für alle Handfeuerwaffen der Armee den Kaliber von 35I^ anzunehmen.

^ie Minderheit dagegen will die Scharfschützen nicht berücksichtigen, beziehungsweise deu Sturer als befondere und eigenthümliehe Waffe für sieh bestehen lassen, und stellt Jhnen den Antrag, Sie mochten den Kaliber von 43l^ für das neue Jnfanteriegewehr annehmen.

^ie glaubt, einige Betrachtungen über die Kaliberfrage dürsten nicht überflüssig sein und gleichzeitig il^ren Antrag begründen, zumal die boudesräthliehe Botsehast hauptsächlich den Kaliber von 35I^ hervorhebt, und die eben so günstigen. in manchen Buukten noch günstigeren Resultate des

Kaliber^ von 43l^ nur oberflächlich berührt.

Vor Allem aus aber wollen wir die Gründe angeben, warum

wir

die ..^eharfsehützen nicht berücksichtigen, folglich den Sturer (Kaliber 34IV bis 37l^) als mochten.

besondere

und eigeuthümliehe Wasse fortbestehen

lassen

^ie Scharfschützen sind bei uns von jeher als eine Spezialwasfe betrachtet worden, ob mit Recht oder Uure.ht, ist hier nieht der Ort zu untersuchen. Wir glanben, es liege im Jnteresse der ...^eharssehützen, ihnen ihre Autonomie zn lassen, um so mehr, als der Stn.^er von jeher als die ^ationalwafse der ..Schweizer angesehen worden ist. ^ie Absicht, dem ...^tn^er deu gleichen Kaliber ...ue deu. Jnfa^t..riegewehr zu gebeu, wie der Bundesrath beantragt, würde so viel heissen, als die Scharsschützen als .^pezialwasfe eliminireu und sie zu Jufauterietruppen stempeln zu wollen Fexner fragt es sich , ob es überhaupt ein Rachtheil für die Armee sei, .venu die ....^charssehützen nicht den gleichen Kaliber mit der Jnsanterie gemein habend Wir glaubeu entschieden mit ^Rein^ antworten zu müssen, d...n mit den Scharfschützen und ihrer ausgezeichneten ^räzisiouswaffe bleibt uns der europäische Rus dieser eigenthnmliehen Truppengattung, bleibt uus das so nützliehe Feldschützenwesen erhalten, während die Scharf.^ schützen gewiss als Spezialwaffe untergehen würden^ sobald sie das gleiche Kaliber mit der übrigen Jnfanterie gemein hätten.

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Aber, sagt die b..ndesräthtiche Botschaft, mit dem kleinen Kaliber ist die ^urchführnng. der Kalibereinheit für alle ..^andfeuerwasfen möglich.

mau hatte folglieh auch sür den Sturer vollständige Munitlonseinheit.

^.as sind Theorien ohne praktischen Boden , ledigerdingen um ans dem Vapier sagen zn konnen, wir haben unr e i n e Kugel, nur e i n e Vatrone.

Wir zitiren hier eine Stelle ans einer Eingabe von eidgenössischen Stabs^ offneren an .^ie Bu..^esversammlu..g , der wir vollkomme.. beipflichten, wo gesagt wir.^. ,,Wird man für 60,000 die Sorgfalt anwenden wie ,,sür 6000^ Wird ni.ht immer ein Unterschied bestehen..' Und .vozn im ,,besteu Fall diese Kalibereinheit mit den ^.charfschü^.n.^ Wir gelten ,,hochst.ms zu, .^ass für die Administration im Krieg .und Frieden diese ..Vereinfachung wünschenswert^ und einsamer ^väre, oon wesentlichem ,,Vortheil ini Felde aber sehr selten. Hatten doch die Franzosen ... der ,,Krimm vier.. und in Jtalien im Jahr 185.) dreierlei Muuition, und ,,waren dennoch Sieger. (Hat nicht aueh die Artillerie, selbst bei der ,,taktisehen Einheit der Malterie , verschiedene Gattungen Munition , die ,,sie wahrscheinlich noch la...ge beibehalten wird..') Wir sind daher en t,, schieden ^er Anfleht, es sei besser, die Scharfschütze.. als Elite der Armee ,,beftehen und sich frei bewegen ^u lassen, im Stande, sich jede ..^ervoll,,kommuung , jede Verbesserung in und ausser dem Dienste zu Rul^eu .^u ,,mache.., welche die Technik und Erfahrnng bieten. Bewahren wir uns ,,diese wahrhast nationale Spe^ialwaffe in Wirklichkeit, m.d nicht nur zum ,,Schein , stelle man au sie diejenigen Anforderungen , welche ihrer Be,,sähigung entsprechen, und versuche man nicht, durch eine unnütze Gleich,,ma.ch..rei diese Ueberlieferung , welche au.^ historischem Boden steht, in ,,einen theoretischen Rahmen ^u zwingen.^ Wir wiederholen unsere Ansicht, dass die Kalil..ereinheit wnuschenswerth wäre, allein sie wird nicht gestort, wenn kleinere Korps, die als selbständige, taktische Einheiten bestehen und als solche ausgerüstet sind, wie unsere ^charsschü^e.^ompagnien , eine abweichende Bewaffnung be^ halten.

Wir schreiten ^.un ^u den Betrachtungen über die drei von derE^pert...nkommission sür das neue Jufa..teriegewehr vorgeschlagenen Kaliber von 35^, 38l^ und 43l^, und wollen zunächst bei demjenigen von
38l^ ver..

weilen, den wir als ein Zwischending betrauten, das aus sehwachen Fiissen steht. Wir s.^h^.n übrigens in der Zusammenstellung der Versuche , dass nur von einem Kaliber von 40I^ n..it Spielraum bis ans 42l^ (Gewehr ^.r. 9) die Rede ist, im Berichte ..^er Minderheit der Expertenkommission, ebenso in mehreren Tabellen finden wir aber , dass auch Versuche anf

.Trefffähigkeit,. Rückftos. u. s. w. mit einem Kaliber von 38l^ gemacht

worden sind, der wie es seheiut nachträglich beigebraeht wurde, von de^n indessen ^im offiziellen Ver^eichuiss (2l. ^ebruar 1862) der Waffen und Kaliber, mit denen Versuche vorgenommen werden sollen, nichts enthatten ist.

^er Minderheitsbericht der Expertenkommission gibt uns^dann Anf-

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251 schlnss, wie dieselbe auf den .Kaliber von 38I^ gekommen ist. Sie führt nämlich zu Gunsten dieses Kalibers den Umstand an, dass mittelst einer sehr einfachen und nicht kostspieligen Veränderung alle vorhandenen Jägergewehre auf dieses Kaliber erweitert .verden konnten, und glaubt, dass die aus diese Weise umgeänderten Wassen besonders brauchbar sein würden, da sie , wenn gleich nicht vom nämlichen Modell , wie das Jnsanteriegewehr von diesem Kaliber, die Verwendung der gleichen Munition ^uliessen.

Auch die ^.tn^er, führt die Minderheit an, konnten ans das Kaliber von 38l^ erweitert werden, wenn die Kalibereinheit den Sieg davon tragen

sollte.

Das Kaliber von .3.^ hat nach unserer Ansicht beinahe diejenigen ^aehtheile, wie sie beim noch kleinern, das vorgeschlagen ist, vorkommen, wesshalb für eine allgemeine, für die Jnsanteriemafsen bestimmte Bewaffnung in keinem Heere so weit herabgestiegen worden ist.

E.n solches Kaliber konnte hoehsten.^ bei einem Gewehr weniger Rachtl.eile zeigen , das von geübten ....^..hü^en und solchen Truppengattungen geführt wird, die weniger ^um .^ahefeuer, sondern hauptsächlich zum Fernfeuergefecht bestimmt sind.

Wer wollt.. aber einen so theuren Versuch wagen, wenn es sieh um die Reubewasfnu..g einer ganzen Armee handelt .^ Die unsrige, seit Jahren ohne praktische Uebung. muss entschieden den kriegsgewohnten Armeen folgen, sie darf nicht einen besondern Weg gehen , ^.er il^r noch da^u von blossen Theoretikern vorgezeichuet werden will, die gewohnt sind, mit den feinsten Gewehreu um^.gehen.

Die vo^. dieser Minderheit empfohlene Erweiterung des Kalibers der vorhandenen Jägergewehre und ^tntzer ans 38I^ wird von unsern besten Waffenl.euuern als unstatthaft und unzulässig erklärt. Dieselben behaupteu entschieden, dass diess ho^.hftens bei .^en Slahlläuseu oder einer kleinen Zahl von Eisenläufen angienge, und dass nach gelungener Operation die betreffenden Ge.vehre durchaus ..icht mehr in Bezug auf Vräzifion und Dauerhaftigkeit das sein würden , was sie j.^t sind.

Die gegen das Ausbohren vorgebrachten Einsendungen werden folgeudermassen teehntseh begründet .

l . Da.^ ^tabeisen kann bei seiner Darstellung und Bearbeitung niemals in flüssigen ^...stand verset werden, daher es unmoglieh ist, eine vollkou^nene Gleichförmigkeit seiner Masse zu erreichen. Hieriu liegt die Ursa^e sowohl der vorfindliehen ungau^en Stellen, als auch der oft vorkommenden verschiedenen Härte, welche ein und dasselbe Eisenstück an verfehiedenen Stellen zeigt. Dnrch Ansreissen wird das beste Eisen, welches das über einen Dorn geschmiedete und geschweisste innen und aussen zeigt, hinweggenommen, und das rohere, porosere in der Mitte dargelegt, was

die Friktion vergrossert und somit die Trefffähigkeit beeinträchtigt.

252 2. Durch das Einmeisseln des Absehens ist der Laus gerade an einer Steile nm 5^ gesehwacht worden, wo die Gasspannung am heftig^ sten ist, so dass Ausbauchungen hier am ehesten zu befurchten stehen.

3. Die Tresssähigkeit leidet an und sür sich bei geringerer Metallstärke , wie diess die Theorie erklärt und die Erfahrung gezeigt hat.

Der dünnere Laus gibt der Gasspannung mehr nach , die Spannung ist bei gezogenen Gewehren überhaupt viel heftiger, als beim Rolllaus (der desshalb auch mit geringerer Wanddicke ausreicht^, die Schwingung daher . stärker und ungleichmässiger. Je kürzer der Lauf , .^esto heftiger ist die

Wirkung.

4. Schon bei der iezigen Laufdicke wird das Gewehr ziemlich schnell erhitzt, nach der Verdünnung der Wände aber noch viel mehr, so dass . der Lauf nach zwanzig schnell gegebenen Schüssen fast nicht mehr augerührt werden könnte. Anch bildet sich aus der Oberfläche des Laufs eine Schicht erwärmter Lust, welche das Zielen unsicher macht, weil die Strahlenbrechung das Ziel beinahe verschwinden lässt.

5. Der Rückstoss wird nicht bloss vergrossert bei Verdünnung der Metallstärke, sondern es tritt auch die Verschleimung schneller ein, somit alsbaldige Beeinträchtigung des Treffens, oder die Rothweudigkeit, früher und ofter auszuwischen.

6. Durch die Erleichterung des Gewehrs unter ein bestimmtes Mass wird das Zielen erschwert, und das ohnediess wenig als Stosswasse geei.^ nete Jägergewehr in dieser Eigenschast noch mel^r l,erabgebraeht.

7. Die Kammer der Bodeusehraube kaun wegen des tiefern Gewindes nieht ausgesräst werden ; sie .vird daher ziemlich weit in der Seele vorstehen , Veranlassung zur Ansammlung von Rost und Unreinigkeit geben und der Lauf schwieriger zu reinigen sein.

8. Ein weiteres Ausfrischen um ein oder gar ^vei Buul.te wird uuthuniich, da alle gerügten Uebelstände in erhohtem Masse hervortreten müssen. Die erweiterten Gewehre versprechen demuach wenig Dauer.

9. Die Umänderung der Jnfanteriegewehre hat gezeigt, dass v^e ^äuse im Dienst gebogen werden. Dieser grosse Uebelftand würde sich auch alsbald bei den geschwächten Läusen der in ^rage stehenden Gewehre zeigen.

10. Der Sturer insbesondere würde durch die Ausbohruug bedentend verlieren, seinen eigentümlichen Charakter vollständig ausgeben und zu einem gewohnlichen gezogenen Gewehre herabsinken.

Rach diesen Eroberungen hat der vorgeschlagene Kaliber von 38^ zur Er^ielung einer Kalibereinheit für uus einen höchst zweifelhaften Wertl.., dessnahen wir nieht länger bei demselben verweilen wollen, da wir ihn ^ur Bewassnung der Jusanteriemassen sür zu kleiu halten, und die empfohlene Erweiterung der vorhandenen Jägergewehre aus Diesen Kaliber uns als unstatthast, sogar als unmöglich erscheint.

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2.53 Wir gehen nun zu den. von einer .^weiten Minderheit der Expertenkommission nachträglich vorgeschlagenen Kaliber von 35^ über, der vom Bundesrath als Rormalkaliber für alle Handfeuerwaffen der Armee beantragt wird. Dieser Kaliber ist derjenige des gegenwärtigen Jägergewehrs, mit welchem die gan^e Armee beseheert werden soll.

Mit der Einführung des Jäa.ergewehrs ist es seiner Zeit sonderbar zugegangen. Die hiefür bestellte Kommission hatte damals schon eine gewisse Ahnnng, dass früher oder später die gan^e Jnfanterie mit einem gezogenen Gewehr bewaffnet werden und das einheitliche Kaliber durch^ dringen müsse. Es hatten sieh auch wirtlich einige Mitglieder gefunden, die, von einer gesunden Tattik getragen, den Autrag stellten: es s o l . ^ b e i E i n f ü h r u n g e i n e s b e s s e r n G e w e h r e s f ü r d i e J ä g e r gleich Rücksieht genommen werben aus die künftige Reubewaffnung der ganzen Jnfanterie. Leider. und zum grossen Raeht^eil der Armee und der Fiuan..

^eu wurde denselben verdeutet, dass der Kommission nicht diese .^rage, sondern einfach die gestellt worden sei, wie ein Jägergewehr aussehen müsse. Anfänglich konstrnirte man ein Jägergewehr mit 28 Zoll Lauf^änge, die dann später (1856) um 3 Zoll vermehrt wurde, und sel^t sind selbst die Theoretiker damit einverstanden, dass 28 ^oll Lauflänge zu kur^

gewesen, sa dass 3l Zoll noch nicht hinlänglich seien.

Aber nicht genng; es wurde von Mitgliedern damaliger Kommission erklärt, dass ein Gewehr, für ^ie Jäger bestimmt, unmöglich für die Masseninsanleri... angenommen werden dürse, als wenn die Jäger nicht immer zur Masfeniusa..terie gehort hätten, als wenn sieben Tage mehr Rekruten^ unterrieht einen ausserordentlieh vom Füsilier verschiedenen Soldaten machen würden.

Roch nicht genug. so finden die gleichen Theoretiker auf einmal,.

dass die ..^.ppositiousmänuer auch bei dem ..^tut^er Recht hatten, als sie behaupteten, dass die Seharssehü^en mit der je^igen Ladweise nicht iu's Gefeeht gebracht werden dürften, .sondern ^ort mi^ der ganzen Batroue laden müssteu. Jn ^olge dessen wird je^t auch beim ^tu^er nieder geprobelt und versucht, ihm eine passende ^eldladung ^u verschaffen. Glücklieherw^ise lässt die Buhol^er's^e patrone bei nur geringer Ra.chhülfe am Sturer das .^..este hoffen.

Endlich si.^d dieselben uoeh ^u der Ueberzeugung gelangt, dass die Stu^r- und Jägergewehrkapsel v i e l .z n k l e i n sei, .nnd stimmen daher frischweg zu einer Mittel- und Einheitskapsel.

Unter solchen Verhältnissen muss man sich niebt .^nndern ^ wenn die Vraktiker o.^er Soldaten die ...Stimme warnend erheben. Zum Glück ^ibt es viele solcher Stimmen in der Eidgenossenschaft^ davon zeugen ^ie bei den Akten liegenden Gutachten der kantonalen ...^ilitärbehorden, der sämn.tliehen Jnspektoren und Wasfenchess, die steh mit überwiegender Mehrheit gegen die Annahme des Jägergewehrs, beziehungsweise des Kalibers von 3.^^ ausgesprochen haben.

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Diess scheint der Minderheit von grosser Bedeutung ..n sein ; sie will daher die gründe anführen, welche in jenen Eingaben niedergelegt worden sind. Sie lauten ungefähr so. Der Ka.iber des Jägergewehrs (34^, .5

- 35^, 5) ist ausserordentlich empfindlich gegen Einflüsse jeder Art ,

verspricht demna^ weder eine lange Dauer, noeh einen gehörigen Wider^ ^tand gegen die nie ausbleibenden Mängel in der Fabrikation, in der Verfertigung der B.rtrone , des Bulvers , des ^atronenpapiers, dessen ....Beschaffenheit allein schon nachtheilig auf den ...^chnss wirken kann.

Die .^nautitativ so kleine Ladung duldet keinen Verlust, ol.me sosort uu-

^erhältnissmässig .^. leiden. Die Einwirkung des Luftzuges aus das kleine ^ Gesehoss verspürt sich unverhältnissmässig auf die grossen Distanzen.

Die Berknssious^rast reicht zwar im Allgemeinen aus, nicht so aber die davon wohl zu nnterseheidende Zerstorungskrast, d. h. das Vermogen, Menschen und Bferde sofort und nachhaltig .^.sser Gefecht zn setzen.

Jedenfalls ist es von Bedeutung, dass mit der grossern Kugel getrogene Pferde el.er ^augenbliklieh stürzen, als die von sehr kleinen. Gesehoss er..

reichten, was besonders wichtig sür's Earregesecht ist.

Unzweideutig dargethan ist, dass sich nur das Er.pausiv^esehoss für die Feldwafse eignet, weil nur ein solches einen grossern Spielraum ver^ trägt, ohne dass darunter die Präzision leidet. Ebenso fest steht es, dass je grosser das Geschoss ist, desto mehr Spielraun. gestattet werden darf.

Jn technischer Beziehung sind diess die z^oei wichtigsten Grundsätze. ^er .Kaliber von 35^ erlanbt aber nur eine Toleranz im Maximum von .^,7, was snr eine, jeder Witterung ausgesetzte und in fanden nicht immer sorgsamer Mannschast befindliehe Waffe zn wenig ist. . Ein paarmaliges Raehsrischen würde schon ein besonderes ..^uaelmodelt für das be^ treffende G^^vehr ersordern.

Die Reinhaltung eines sehr engen Hanfes ist überdiess s^wierig, ebenso die .^adnng. Der letztern ^andlnng müssen wir besondere Auf^ .^nerksamkeit sehenken, indem eine Kriegsu^affe eine leiehle und sichere ^adnug bedingt. Die patrone des Kalibers von 3.^ ist zu lang, wir.^ dem..nach leicht beim Ergreisen oder schon i^u ..^ack oder der Tasche zerbrochen,

d. h. das Geschoss von der Hülse getrennt . das Einschütten ist doppelt

^erschwert, nämlich einmal durch die bleiftistartige, dünne patrone, sür^s Zweite dureh die enge ^^iudnng , dem nun durch eine triehterformige ErWeiterung vorgeb^gen werden will. Die lange patrone wird leicht ge^ bogen oder ^erdrütt, und dadurch, oder sehon durch die Dünue selbst, das Aus^ und Einleeren verzogert oder ganz zerstort. Dadurch wird einem übereilten fielen und Feuern gerufen. Ans den Uebungspläzen erscheinen bereits ^iese Uebelstände, und .werden stch bei der projektirteu Vermehrung der ^auslange um zwei Zoll in bedeutenderem Masse steigern.

Roch bedeutender werden diese Uebelstände hervortreten, wenn naeh .anstrengenden korperliehen Bewegungen, oder in aufregenden Momenten ...^r Gefechtsübungen, oder bei kalter Witterung geseuert werden soll.

255 Diess find aber nur unbedeutende Anforderungen an den Wehrmann.

Es erwarten denselben gan^ andere, nämlich die im Gesecht. Es ist einleuchtend , dass wer den Krieg nicht gesehen, selten Bhantasie genug hat,

um sieh die Lage, die Stimmung des Menschen in der Aktion richtig

vorzustellen. Berichte von Schlachten und grossern Gefechten weisen übri^ gens auss Unzweideutigste nach, dass der Soldat für nichts Sinn, für nichts Gehor, keine Zurechnungsfähigkeit mehr hat, er ladet und zielt mechanisch ; se besser er's gelernt hat, desto wirksamer. Daher das alte, s... richtig verlangte Eindrüllen der Leute im Frieden, daher eine gewisse Ueberlegenheit der stehenden Heere über Volksheere , wenn nicht le^tern der grossere Vatriotismus ^u Hülse kommt. Der eben angedeutete Zu^ stand ist nun freilieh nicht für Alle von gleicher Dauer, doch verlässt er Viele gar nicht . nur Wenige kommen aus einem Zustande ungewöhnlicher

Heftigkeit und Erregtheit hinaus. Rur die Glücklichsten . und meistens

anch ^ie Blesfirteu finden ihre. Gemüthsr.che bald wieder, leben aber eigentlich erst ^ann wieder aus, weun vom unnatürlichen Feuergefecht zum uatürlicheu Handgemenge vorgeschritten wird.

Ans solchen Anschauungen zum Theil hat sich als erster militärischer Grun.^sa^ ,,die Einfachheit für jede Handlung im Kriege^ ergeben, und dem entsprechend will die Minderheit Jhrer Kommission ein Gewehr, welches mogliehst leieht gehandhabt und geladen werden kann, und ^war nicht bloss in dem fürchterlich rohen ...lkte des Kampfes, sondern selbst in

der Dunkelheit.

Wir fragen nun . Entspricht der vorgeschlagene .Kaliber von 3.^ (Jägergewehrkaliber) den Anforderungen, die man an eine tüchtige, leicht zu handhabende Kriegs.vasfe zu stellen berechtigt ist.^ und hierauf antworten wir mit einem entschiedenen ,,Reiu.^ Gegenwärtig hort mau viel von g r o s s e m und k l e i n e m Kaliber reden, was eine .wahre Wortspielerei ist. Jedermann wir^ Angeben, dass der Kaliber von 6l)l^, den die gegenwärtigen Jusauteriegewehre haben, sür ein g^ogenes Gewehr ^ u g r o s s sei, obsehon unsere Jnfanterie noch Jahre lang mit diesem Gewehr bewaffnet bleiben .^ird, bis eine neue Bewaffnnng durchgeführt ist. Der vom Bundesrath vorgeschlagene ^ägergewehrKaliber von 3^ ist aber offenbar z u k l e i n , und hat bisher bei keiner Armee Eingang gefunden , ein Beweis , dass derselbe ungeachtet seiner

Eigenschaften als .^ehiess^asfe nirgends für deu Kriegsgebraueh als zweckmassig auerkaunt worden ist.

Jm Berichte der zweiten Minderheit der Expertenkommission wird sodann eine Bemerkung gemacht, die wir nicht mit Stillschweigen übergehen konnen, da dieselbe von solcher Seite uns als sehr unpassend erscheint. Es wird nämlich gesagt : dass die Offiziere , welche gegen den Kaliber von 35I^ Widerstand Beigen, lange Jal..re gewohnt gewesen seien, die alte Muskete zu tragen, sich daher nicht so leicht entschlossen konnen, eine neuere, entschieden bessere Waffe anzunehmen. Diese alte Musate

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^

hat indessen Feldzüge mitgemacht und hat sieh bewahrt , während ^as J^gergewehr bisher nur bei Jnftruktionsübnngen und auf Schiessständen gebraucht worden ist.

Will die Schweiz als kleiner ..^taat ein Experiment machen und Millionen ausgeben sür die Bewaffnung ihrer Jnfanterie, um vielleicht früher oder später wieder ändern zu müssen, besonders wenn man sich in seinen Erwartungen getäuscht finden würdet Jst es nicht rathsamer und angemessener, bei der Wahl eines Kalibers für das Jnsanteriegewehr dem Beispiel und den Kriegserfahrungen anderer europäischer Staaten ...u folgen, die wissen, was sie thun ^ Wir antworten . Kein Experiment, keine Jllusioneu, ^.ine Liebhabexeien, die nur für den Sehü^enstand, aber nicht für den Krieg passen, und tragen dessnahen auf ^en Kaliber von 43I^ an, den wir k le i n nennen, da er u n t e r denjenigen aller andern europäischen .Armeen ist.

Wir glauben hierin das richtige Mass getroffen zu haben, da bei Einführung einer neuen Bewaffnung für eine ganze Armee Folgendes

hauptsächlich zu berücksichtigen ist.

Das neue Gewehr soll einerseits eine b.^ueme kriegsgemäss.. Ladweise gestatten und ^.gleich die Eigenschaft einer tüchtigen Stosswasse besinn .

diess führt zu einem starken Kaliber. Anderseits aber muss es auch mogliehst die Eigensehast eiuer Bräzisionswafse bewahren . Diess zieht zu einem kleinern Kaliber herab.

Das öfterreiehische nene, l 85.)

Kaliber von 46I^, bnsst aber schon an ein, und bedingt eine.. ziemlich schwere übrigens bal^ dnrch Raehsrischen , ja aus 47 und 48I^ zu stehen kommen.

bereits erprobte Gewehr hat einen Bräzision und gespannter Flugbahn Kugel. Ein solches Gewehr muss schon durch die nothige Toleranz

Das Kaliber von 43I^ hat, wie die Versuche dargethan haben, Ausgezeichnetes in jeder Beziehung geleistet, sowohl was Präzision, gespannte Flugbahn, Widerstand gegen den Wind, Toleranz, ^erkussions^rast, Handhabung der Wasfe und der Munition anbelangt.

Sobald mau mit dem Kaliber weiter herabsteigen würde, stosst man sosort wieder aus alle die oben beim Kaliber von 35I^ angedeuteten Uebel. stände, d. h. u.an bekommt eine Vrä^isiouswaffe, die nicht ungleich Feldwasfe ist.

^ ^ Geht man weiter hinaus, d. h. bis zum osterreiehischen Kaliber, so würde noeh etwas an Leichtigkeit beim Laden gewonnen, dagegen bei gleicher Eisenstärke (Gewicht), an Lausläuge und besonders au Vrä^ision verloren. Die Expertenkommission hat daher wohl gethan , das Kaliber in denjenigen .Schranken ^u halten , wie es der Gebrauch des Gewehres vor dem feinde verlangt.

257 Vergleichen wir n...n die Ergebnisse der Versuche der beiden m Fra^e stehenden Kaliber von 43^ und von 35^ , so ergibt sieh :

1. Mit Bezug aus Tresssähigkeit.

Gewehr mit normalem Spielraum.

Distanz in Schritten zu 2^ Fnss.

Gewehr Rr. 33 , verlängertes Jägergewehr, Kaliber 35^, Tresser.^.

Gewehr Rr. 3, Kaliber 43^ T r e f f e r

^

. . . . .

400.

800.

1000.

100 100

89

62 93

Radius der b e s s e r n H ä l f t e

98 ^

der Schüsse.

Gewehr .).r. 33, Kaliber 35^ . .

Gewehr Rr. 3, Kaliber 43^ . .

9^,5 7^,75

20^,7 21^,5

43^,0 27^,5

400.

800.

1000.

^ 4^, Treffer ^ . . . . ^ 100

90 92,5

84 96

Gewehr mit grossem Spielraum.

Distanz in Schritten zu 2^ Fuss.

Verlängertes Jägergewehr Rr. 34, Kaliber 36^,4, Tresser ^ .

Jnfanteriegewehr Rr. 2,1^, Kaliber

^

Radius der bessern Hälfte der Schüsse.

Gewehr Rr. 34, Kaliber 36.^,4 . ^ Gewehr Rr. 2,1.^, Kaliber 45^

.

--.

27^,.^ 9^,0 ^ 23,5

41^, 32,0

Hieraus folgt, dass der Kaliber von 43^ demjenigen von 3^ in Beziehung ans Tresfsähigkeit, besonders auf grossere Distanzen, über-

legen ist.

258 2.

Mit Bezug ans Fl^ugba^hn un.d b e s t r i e h e n e n Raum.

Ziel aus 400 ^.hr^tte, grosste Erhebung der Flugbahn über die

Visirlinie.

Wasfe. ^

.

Distanz in Schritten zu 2...^ Fnss.

^

^r.

33 127I,5

^rt.

. .^..llber.

Langes Jager.^ gewehr ^ .

Jnfanteriegewehr . .

^ 0 .100.

200.

300.

35^ 0. 2^,50 3^,70 3^,00 43^ ^ 2^0 3^,94 3^,l2

400.

0 0

^

Hieraus haben sieh auf grossere Distanzen sollende abgeleitete bestrichen... Räume gegen Jnfauterie, den Mann zu 6^ Hohe gerechnet, ergeben :

Bestochener Raum in Schritten zu 2^Fuss.

Wafse.

Rr. 33 .

^ ^7^ ^

^ax^lmum.

600.

800.

1000.

436 422

93 84

59 53

40 37

Hier zeigt sich ein kleiner Vortheil zu Gunsten des Kalibers von 35^ , der indessen für eine ^eldwasse ohne Bedeutung ist.

Die Bemerkung der Mehrheit der Expertenkommission verdient genau beachtet zu werden, dass die beim Kaliber von 35^ erweiterten Läuse grossere Visirwinkel und geringern gestrichenen Raum , beim Kaliber von 43^ dagegen die erweiterten Läufe umgekehrt kleinere .^ifirwinkel und gestrichenen Raum angeben, so dass der obige Unterschied sich bald naeh Einführung der Waffe vollig ausgleichen wurde.

25.^

3. ^ezüglieh^der A b l e n k u n g der v e r s c h i e d e n e n ^ . . o s e k t i l . ^ dureh den Wind.

Mit normalem Kaliber.

Distanz.

Waffe.

Radins . Radius

Treffer .

der bessern

Hälfte.

^

^

^

^

l

^ Kaliber.

aller . Tresser.

^

Rr. 33 ,, 3^

.

35^ .^3

800 800

8^,5 100

^

1^,5 16,5

.

.

^

^ Mit grossem Kaliber.

Waffe.

Distanz.

Treffer

Radius

Radius

der bessern

aller Trefser.

^

.Kaliber.

Rr. 34 ,, ^,^

Hälfte.

^

^

36^,4 ^ 45 ^

400 400

.)

.)

83,3 l 00

45 22

^

Hier zeigt sieh ein bedeutender Vortheil sür den Kaliber von 43^ sowohl bei dessen normaler ^Grosse, als bei der Toleran^.

4.

Mit Begehung aus die V e r k u s s i o n s k r a f t .

Mit normalem Kaliber.

l 000.

600.

Waffe.

Kaliber.

Bxe^ durchge^ ^ Bretter durchge^ schlagen in Linien.

Rr. 33, langes Jägergewehr ,, 3^,^ Jnfanteriegewehr .

3.^^ 43^

^ ^

schlagen in Linien.

.^ll^.l.

..^illel.

35^^,2 38^^,4

22^^,5 20^,5

260 Die Tabelle V des Expertenberichtes gibt an , wie die relative Verkussionskrast der beiden Kaliber gemessen wurde. Sie bietet keinen erheblichen Unterschied ^wischen beiden Kalibern dar. ist aber, wie wir bereits gesagt, wohl zu unterscheiden von der ^erstorungskraft, .... h. den Feind unschädlich zu machen. Dieses Vermogen besitzt, Naturgesetzen zufolge, das Kaliber von 43^ in weit hoherem Masse, als dasjenige von 35^.

5. Mit B.^.g aus den Rüekstoss ergibt sich wie natürlich ein kleiner ......ortheil zu Gunsten des Kalibers von 35^ , und ^war im Ver-

hältniss von 31,5 zu 33.5. Jedenfalls soll derselbe bedeutend geringer

als beim gegenwärtigen Jnfanteriegewehr sein.

Jm Uebrigen ist das Messen des Rückstosse... mit der Maschine ein sehr prekäres Miltel, indem dieselbe im Allgemeinen nur die dnrch den Schuss verursachte Erschütterung konstatirt, während die Wirkungen des Rückstosses aus den Mann von ganz andern Umständen abhangen, und daher auch anders beurtheilt werden müssen.

6) und 7).

Mit Bezug aus V e r s c h l e i m ^ ng durch anhaltendes Feuern hat sich bei Veru.endung v ...n gutem und schlechten.. Vulver kein erheblicher Unterschied bei beiden Kalibern gezeigt.

8) Jn Betress der K a l i b e r t o l e r a n z . steht das Kaliber von 43.V weitaus im Vortheil, indem es e.ne solche von wenigstens zwei Vunkten zulässt, und dann noch ausgezeichnete ^chiessresultate ergibt.

Das Kaliber von 35I^ lässt dagegen nur eine Toleranz von 1,7l^ ,zu. Ueberhaupt kommt in Frage, ob dasselbe darauf gebracht werden konne, oder ob die Toleranz nicht bei 1,4l^ stehen bleiben müsse.

Wenn das Kaliber von 35l^ eine Toleranz von l ,7^ znlässt, so hätten die Versuche mit einem Rormalkaliber von 35l^ und einem grossen Kaliber von 36,7l^ vorgenommen werden sollen, und nicht wie geschehen ist, mit einem R o m i n a lkaliber von 35l^, dessen Rormall.aliber aber nur 34,7I^ und der grosse Kaliber 36,4I^ betragen hat.

Der Vortheil einer grosseren Toleranz, wenn sie ohne Veeinträchtiguug der Tresffähigkeit eingeräumt werden kann, wie dieses beim Kaliber von 43I^ der ^all ist. verdient von der Armee und den Finanzen ernstlieh berücksichtigt zu werden ; denn je weiter hinaus man den Aus^.husse^linder bringen kann, desto länger werden die Waffen im Gebrauch erhalten, folglich der Ersatz um so geringer sein.

^) Mit Bezug aus das G e w i c h t von Waffen und Munition ist den Naturgesetzen ^emäss der Kaliber von 35l^ im Vortheil, und zwar beim Gewehr um vier ^oth und bei einer Dotirung von 60 Patronen um 1 Bfund 2 Loth, ^usammeu t Vfuud 6 .^oth. Mit dem Gewieht des gegenwärtigen J^sauteriegewehrs mit gleicher Dotirung mit Munition verglichen, . ergibt sich sur den Kaliber von 43I^ eine Erleichterung, d. h.

ein Mindergewicht oon 1 Bsund 2.^ .^oth.

10) Ueber die bleistiftähulieheu Vatroneu des Kalibers von 35l^

haben wir schon frul^r unsere Ansicht geäussert.

^

261 1t) Ebenso über die Dauerhaftigkeit der Läufe. Wir fügen

nur noch hinzu, dass es mit dem Kaliber von 35l^ und seinen nnr etwas mehr als einen halben Bunkt (0,57^) tiefen Zügen gerade fo gehen würde, wie es schon mit einer grossen Zahl unserer umgeänderten Jn^ fanteriegewehre gegangen ist, die Ecken dieser seichten ^üge werden mit dem Ladstock und beim Butzen abgeschossen, und in nicht gar lauger Zeit entsteht wieder ein qn.^i Rollgewehr in veränderter Gestalt.

12) Bezüglich der K o s t e n der Anschaffung der Gewehre soll nach eingeholten Erkundigungen sieh kein oder nur ein sehr geringer Unterschied ergeben.

Bloss bei der Munition ist der Vortheil wie natürlich ^u Gunsten des Kalibers von 35I^.

Aus einem Eentner Blei konnen gepresst werden ,

v o m calibe.. 35I^ vom Kaliber 43I^

.

.

.

.

.

.

.

. 2745 Brojektile, . l 872 ,,

also würden sich ungesähr 4^..., Mehrkosten^ sür den Kaliber von 43l^ im Vergleich mit dem von 35l^ ergeben. .

^ Diese Mehrkosten für die Munition sind sür uns durchaus nicht absehreckend, da sie durch die mannigsaehen Vorthe.le, die der Kaliber von 43l^ darbietet, mehr als ausgewogen werden.

Machen wir nnn den Zusammen^g der Versneh^esultate , so bekommen wir zu Gunsten des Kalibers von 43l^ .

Grbssere ..^ressfähigkeit.

Grosseren Widerstand gegen den Wind.

Grossere Zerstörungskrast.

Grossere .^alibertoleranz.

Günstigere Vatronensorm.

Grossere Dauerhaftigkeit der Läuse.

Zu Gunsten des Kalibers von ^5I^ aber einen etwas grossern be.^ strichenen Raum, einen etwas geringeren Rückstoss und ein etwas gerin^ geres Gewicht der Waffe und der Munition. Bezüglich der übrigen Vnnkte, die hier nicht angeführt sind, stehen die Ergebnisse beider Kaliber einander

gleich.

Das Kaliber von 43I^ besitzt folglich die Eigenschaften, die eine praktische, sür die Jnfanteriemassen bestimmte Wasfe haben soll, und zwar in vorzüglicherem Masse, als dieses beim Kaliber von 35l^ der Fall ist.

Die übrigens geringen Vortheile des letztern mit Bezng anf den be^ stru.henen Raum, e^as geringeren Rückstoss und eiu kleiner Unterschied im Gewicht der Wasfe und der Munition rühren natürlich vom kleinern Kaliber her , können aber bei einer zu erstellenden Kriegswaffe nicht in Betracht kommen.

Wir konnen die .^nstchten des Bundesraths nicht theilen, mit denen er in seiner Bots..haft das Kaliber von 35l^ befürwortet.

Einmal ist dieses Kaliber oder das Jägergew.^hr nur bei 87 Jäger^ kompagnien des .Auszuges einheimisch , die übrigen Jnfanterietruppen, nämlich

Bund^blatt.. ^ahra.. .^. Bd. ll.

20

262 627 Jäger- und Füsilierkompagnien des Anzuges und der Reserve, kennen dasselbe nicht, oder nur vom Hörensagen.

Rach der bundesräthlichen Botschaft vom 27. November 1860 sind nur 9024 Jägergewehre bis dahin angeschafft und ausgeteilt worden.

Die laut Bundesbeschluss vom l 4. Dezember 1860 nen angeschafften 20^ überzähligen nebst dem Vorrath von 1000 Gewehren. zusammen

3000 Stück, befinden si..h als Depot in den Kantonalzeughäusern und in

eidgenossisehen Magazinen.

Weil nun aber 12,000 Jägergewehre angeschafft worden sind, deren kosten sich auf höchstens eine Million Franken belausen , so. mochte der Bundesrath, um die Finanzen zu schonen und um e i n e s c h w e i z e r r i f c h e K a l i b e r e i n h e i t zu erzielen, das Jägergewehrkaliber einführet.

Lasse man fi.h durch diesen trügerischen Ramen e i n e r s c h w e i z e r i s c h e n K a l i b e r e i n h e i t nicht täuschen, und gebe mau den eiteln Gedanken auf, in solch' tiefeingreifenden Bewaffnuugssragen den Ton im europäischen Kontert angeben zu wollen.

Die Million für die 12,000 Jägergewehre halten wir nicht für ver-

loren. Es dürste namentlich gegenwärtig nicht schwer sein, dieselben zu annehmbaren Vreiseu zu veräussern , oder dieselben für die Schüfen der Landwehr ^u bestimmen.

Wir geben ^u , dass das Jägergewehr ein leichtes , artiges Sehiessgewehr sür den Schü^enstand berechnet ist, mehr aber nicht.

Wir sprechen ihm die Eigenschaften einer tüchtigen und dauerhasten Kriegswafs... ab, und führeu sür unsere Anschauungsweise die Thatsaehe an, daß dasselbe tro^ der günstigen ^ugnisse, die ihm von Schüfen und Theoretikern ertheilt wurden, bei keiner europäischen Armee eingesührt worden ist, w e i l man es f ü r zu s u b t i l und s e i n K a l i b e r

für zu klein hält.

Betrefseud die finanzielle ^.rage , so stimmt begreiflieh nach unserm Antrag der Bedarf an Gewehren sür die Jnsanterie mit demjenigen der bundesräthliehen Botschaft nicht überein ,^ weil wir die sämmtliehe Jnsan^ terie des Auszuges und der Reserve mit dem Gewehr von 43^ bewaffnen wollen.

Der Bedarf an neuen Gewehren wäre demnach folgender, mit Jnbegriff von 20 .^ Ueberzähligen .

^. Fin. die Genie- und Artillerietruppen . . . 2,844 b. ^ür 714 Jäger- n.

Füsilierkompagnien des Anzuges und ^ der Reserve . . 88,134 Total der Gewehre c. .Bei der Kavallerie

je eine pistole

.

.

^ ^

90,9^8 zu hoehstens ^r. 80, macht ^.r. ^,2^8,24.)

3,443 ,,

,,

,, 40, ,, ,, 137,720 . Total .^r. 7,415,960

^

263 Der Bedarf an Munition würde folgender sein : Aus jedes Gewehr und jede fistole 160 Vatronen, na.h Vorschrift

des Gesezes über die Militärorg..nisation, macht 15,107,36l) Vatronen.

Wenn nun nach der bundesräthlichen Botschaft eintausend Patronen vom Kaliber 35^ ^r. 40 kosten, und .der Unterschied zwischen dieser Munition und derjenigen für das Kaliber 43^ 46^. beträgt, so würden demnach eintausend Batronen von. Kaliber 43^ Fr. 58. 40 kosten, nnd einen Gesamtbetrag von Fr. 882,26.) ausmachen.

^ ^ Diese Ausgabe ^vürde jedoch, wie iu der bundesräthlichen Botschaft gesagt ^..ird, zum geringsten Theil auf Rechnung der neuen Bewaffnung, sondern auf diejenige des ordentlichen Jahresbüdgets fallen.

Wir schlössen diesen Bericht mit folgendem Antrage : Die Bundesversammlung der schweizerischen E i d g e n o s s e n s c h a f t , nach Einsicht einer Botschast des Bundesrathes , vom 7. Januar

1863,

beschließt:

^Art. l. Für die Handfeuerwaffen der Jnfanterie , des Genies, der ^lrtill^rie uud der Kavallerie (.^lus^ug und Reserve) wird ein einheit..

liches Rormalkaliber von 43^ (drei und vierzig Bnnkten) festgestellt.

^rt. 2. Die Jnfanterie, sowie die gewehrtragende Mannschast des Genieß und der Artillerie, sind mit einen. neuen gezogenen Gewehr, und die Kavallerie mit neuen gezogenen Pistolen dieses Kalibers zu bewasfnen.

Art. 3, 4 und 5 nach dem Beschluss-Entwurf des Bundesrathes.

Bern, den 27. Januar l863.

Der Berichterstatter der Minderheit : L. T.el^ler.

^ o t e . Die ^lnderhell der ständerathttchen Commission bestand aus den .Herren General D u f o u r und Oberst D e n z l e r .

Dle Mehrheit der ständer...^lichen kommission bildeten die .^erren ^

J. ...lrn^ld, in^l.^dorf^

^. J. S u ^ e r , in Bühler (.^..enzell ..t. .^.^.^ un.^ .^. W e l t i , in Aarau, welel.,^ legerer Samens der Mehrheit mündlleh re^rirte, und auf Beistimmung zum^ nationalräthlichen Beschlusse antrug.

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Bericht der Minderheit der ständeräthlichen Kommission über den Beschlußentwurf, betreffend die Einführung eines neuen Infanteriegewehres. (Vom 27. Januar 1863.)

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1863

Année Anno Band

1

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06

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07.02.1863

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245-263

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