1189 nach Annahme dieses Gesetzes beginnen. Es bleibt vorausgesetzt, daß die Wittwe den erwähnten Soldaten vor der Annahme dieses Gesetzes geheiratet hat.

4. Kein Agent, Anwalt oder andere Mittelsperson, die bei der Aufstellung oder Einreichung des .Gesuches oder der Vertretung des Pensionsanspruches behülflich ist, darf dafür mehr als 10 Dollars annehmen ; dieser Betrag ist von dem betreffenden Pensionsbeamten auf Anweisung des Pensionskommissärs auszubezahlen.

Zuwiderhandelnde und wer einem Pensionär oder Pensionsansprecher die Pension ganz oder theilweise vorenthält, werden mit einer Geldstrafe bis zu 500 Dollars oder mit Gefängnißstrafe bei harter Arbeit bis zu zwei Jahren oder mit beiden bestraft.

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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 11. Juli 1890.)

Laut Mittheilung der Regierung des Kantons Appenzell Innerrhoden, vom 9. Juli, hat die Landsgemeinde dieses Kantons unterm 27. April d. J. den Rücktritt vom Konkordat über Bestimmung und Gewähr der Viehhauptmängel, vom 5. August 1852 (A. S.

Bd. IV, Seite 210) erklärt. Die noch im Konkordat stehenden Kantone sind: Zürich, Schwyz, Baselstadt, Basellandschaft., Aargau und Thurgau.

(Vom 29. Juli 1890.)

Die Regierung des Kantons Aargau theilt unterm 30. Mai abhin folgenden Beschluß des dortigen Großen Rathes vom 27. Mai mit : ,,Das B e g n a d i g u n g s r e c h t über " V e r g e h e n gegen d i e B u n d e s g e s e t z e betreffend J a g d u n d V o g e l s c h u t z

1190 und betreffend die F i s c h e r e i wird wenigstens bis zu dem Zeitpunkte, da die zustäüdige Bundesbehörde in Sachen entschieden haben wird, vom Großen Käthe ausgeübt." Dieser Beschluß wird damit begründet, daß aus dem durch die eidgenössischen Räthe beschlossenen Verschub eines Entscheides in dieser ihnen vorgelegenen Angelegenheit (s. Beschluß der Käthe vom 20. Dezember 1888) mannigfache Uebelstände hervorgehen, einerseits für die Verurtheilten selbst, welche nicht wissen, woran sie sind, anderseits für die Gerichte, deren Urtheile unvollzogeu bleiben. Der Bundesrath erklärt sich mit dem Beschlüsse des aargauischen Großen Käthes einverstanden.

Laut Art. IV der internationalen Vereinbarungen vom 15. Blai 1886 über t e c h n i s c h e E i n h e i t i m E i s e n b a h n w e s e n ist denjenigen Staaten, welche an der dermaligen Berner-Konferenz nicht Theil genommen, der Zutritt zu den getroffenen Vereinbarungen gestattet. Von dieser Befugniß haben, außer Holland und Rumänien, deren Beitrittserklärungen den betheiligten Staaten schon unterm 23. März 1887 bekannt gegeben wurden, seither auch Belgien, Serbien und Griechenland Gebrauch gemacht, während die Türkei erklärt, daß ihre europäischen Eisenbahnverwaltungen, durch anderweitige Vereinbarungen gebunden, von einer Beitrittserklärung absehen müßten. Hievon wird den Regierungen von Deutschland, Frankreich, Oesterreich-Ungarn, Italien, Holland und Rumänien Kenntniß gegeben.

(Vom 31. Juli 1890.)

Der am 15. Juli 1890 gestorbene schweizerische Dichter Herr Dr. Gottfried K e l l e r in Zürich hat in seinem Testamente folgende Verfügung getroffen : ,,Von dem Reinvermögen, das sich nach Ausrichtung aller ändern Legate ergibt, hat der Testamentserbe (der Hochschulfond des Kantons Zürich) die Hälfte dem eidgenössischen Winkelriedfond abzuliefern. Da ich zu meiner Zeit nie Gelegenheit hatte, meinem Vaterlande gegenüber die Pflichten als Soldat abzutragen, so hoffe ich und freut es mich, ihm in dieser Weise einen Dienst leisten zu können."

1191 "Wahlen.

(Vom 7. August 1890.)

Mitglied der Kommission für pharmazeutische Fachprüfungen des Prüfungssitzes Lausanne: Hr. Professor Dr. Louis Bourget, in Lausanne.

Instruktor II. Klasse der Infanterie : ,, Oberlieut. Schlappbach, Hans, von Oberlangenegg, in Bern.

Verwalter des eidg. Kriegsdepots in Zürich : ,, Zeughausdirektor Liechti, Jakob, von Winterthur.

Postkommis in Genf: ,, Julius Anderwerth, von Emmishofen (Thurgau), Postaspirant in Genf.

,, ,, ,, n Jules Mossaz, von. Eaux-Vives (Genf).

Posthalter in Landquart: ,, Job. Gabathuler , von Malans, Postpacker in Chur.

Telegraphist in Nieder-Erlinsbach: Frl. Elise Meyer, Telegr?-Gehüian, von und in Nieder-Erlinsbach.

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Aus den Verhandlungen des schweiz. Bundesrathes.

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09.08.1890

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1189-1191

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