198

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Botschaft des

Bundesrathes an die Bundesversammlung betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1891.

(Vom 5. Juni 1890.)

Tit.

Wir beehren uns hiemit, Ihnen das Materialbüdget für das Jahr 1891 zur Genehmigung vorzulegen.

Den Betrag desselben werden wir, wie üblich, seiner Zeit im Gesammtbüdget einschalten.

D, IL D. a. Bekleidung.

1. Gradabzeichen.

1. Gradabzeichen 2. Schützenabzeichen 3. Aufschlagtücher

Fr. 10,000 ,, 2,000 ,, 3,000 : Ad 1. Gegenüber dem Vorjahre um Fr. 1,000 vermindert.

Fr. 15,000

Ad 2. "Der Vorrath an Schützenabzeichen muß wieder durch Beschaffung von zirka 2000 Sortimenten ergänzt werden.

Uebertrag

Fr.

15,000

Uebertrag Ad 3. Das Lager an Aufschlagtüchern, welches von unserm Oberkriegskommissariat Kur Disposition der Kantone gehalten wird, bedarf der Ergänzung.

Durch Verkauf wird der verlangte Betrag nach und nach der eidgenössischen Staatskasse wieder zufließen.

Fr.

15,000

2. Exerzierwesten.

4000 Westen . . . . à Fr. 17. -- Fr. 68,000 1000 Transportsäcke . ,. ,, "2. 50 ,, 2.500 70,500 Ad 1. Gemäß Spezialbotschaft vom 29. November 1887 ist für das Budgetjahr die Beschaffung von 4000 Westen vorgesehen. Der fortwährende Tuchaufschlag bedingt eine Erhöhung des Einheitspreises, den wir einstweilen zu Fr. 17 veranschlagen.

Ad 2. Transportsäcke für Exerzierwesten, die in der Folge auch für andere Transporte aller Art (Kapüte, Gamaschen etc.) verwendet werden, müssen im Budgetjahr weitere 1000 Säcke à Fr. 2. 50 angeschafft werden.

3. Arbeitskleider für Kavaüerie.

40 40 50 50 50 50

Blousen für Bereiter Mützen ,, ,, Blousen für Wärter Mützen ,, ,, Arbeitsblousen . .

Stallblousen

à Fr. 22.

4.

19.

4.

4.

2.

50 -- -- 50 --

Fr. 880 180 950 200 225 100

2,535

4. Arbeitskleider für Artillerie.

200 Sortimente für Positionsartillerie .

50 Sortimente für Festungsartillerie, bestehend aus Hose und Blouse 50 Mützen mit Öchirm für Festungsartillerie

à Fr. 16.

Fr. 3,200

16. --

800

4. 60

230

Uebertrag

Fr.

4,230 92,265

200

üebertrag Fr.

5. Arbeiìskleider für Genie.

100 Sortimente à Fr. 16 Die ad 3--5 vorgesehenen Anschaffungen entsprechen von den Waffenchefs namhaft gemachten Bedürfnissen.

6. Exerzierkleider für alle Waffen.

Anschaffung von 5600 Paar Exerziergamaschen .

In den Divisiouskreisen V, VII und VIII mit je 2 Infanterie-Waffenplätzen bedürfen wir der doppelten Anzahl Exerziergamaschen, nämlich 1600 Paar statt 800. Diese Mehrbeschaffung von 2400 Paar ermöglicht die sehr wUnschbare Verabfolgung von Garnaschen für Spezialzwecke, wie Unteroffiziersschuleii, welche in die rauhe Jahreszeit fallen, Märsche der Gebirgsartillerie, der Feldtelegraphenablheilungen etc.

Mit dieser Anschaffung werden alle 8 Divisionskreise in den Besitz von Exerziergamaschen gesetzt.

92,265

,,

1,600

,,

25,200

7. Landsturmkapüte . . . ,, 457,500 Von 80,000 für den bewaffneten Landsturm erforderlichen Kapüten konnten aus den bis heute bewilligten Krediten zirka 50,000 beschafft werden.

Wir verfugten, die weitern 30,000 Stück in den Jahren 1890 und 1891 anzuschaffen und die Anschaffung auf die Jahre 1891 und 1892 unter Inanspruchnahme des Kriegsmaterialbüdgets dieser Jahre zu vertheilen. 15,000 dieser Kapüte sind bereits vergeben. Die Ansebaffungskosten der Laudsturmkapüte betrugen im Jahr 1890 durchschnittlich Fr. 29, nicht gerechnet die ziemlich beträchtlichen Unkosten für Unterbringung und Unterhalt, bei einem Tuehpreis von durchschnittlich Fr, 7. 70 per Meter.

Heute stellt sich der Tuehpreis auf durchschnittlich Fr. 8. 10, was per Kaput einem Tiu-haufschlag von wenigstens Fr. l gleichkommt. Die Arbeitslöhne sind ebenfalls in die Höhe gegangen. Wir sehen uns daher genöthigt, den Einheitspreis unter Berücksichtigung der oben bezeichneten Unkosten um Fr. 1. 50, also auf Fr. 30. 50 zu erhöhen.

Üebertrag Fr. 576,565

201 Uebertrag Fr. 576,565 Zu der auf Rechnung des Jahres 1891 fallenden Beschaffung von 15,000 Stuck bedürfen wir Fr. 457,500 und suchen um Gewährung dieser Summe nach.

8. Ausrüstung der Schuster- und Schneiderkisten

.

,,

22,800

a. Ergänzung der Ausrüstung.

Die Beschaffung der Ausrüstung a l l e r Schuster- und Schneiderkisten des Auszuges und der Landwehr (vide Materialbüdget 1890) wurde als dringlich bezeichnet und im Jahr 1890 ganz zu Ende geführt. Wir ersuchen um die formelle Genehmigung eines Kredites, entsprechend dem in's Budget 1891 fallenden Drittheil der Anschaffungskosten, betragend Fr. 20,800.

b. Vorrath an Ausrüstung.

Es ist wünschenswerth, zu den nun komplet ausgerüsteten Schuster- und Sehueiderkisten, wie üblich, einen kleinen Vorrath von Ersatzstücken auf Lager zu halten, um daraus Verlust und Verbrauch zu decken. Die dießbezüglichen Kosten werden gegen Fr. 2000 betragen.

NB. Die bisher in das Militärbudget aufgenommenenPosten: Militärbeschuhung, Waschen, Flicken, Unterhalt und Transport der Exerzierwesten und Arbeitskleider, sowie die Lokalmiethen, werden wir, weil nicht direkte Materialbeschaffungen betreffend, in das ordentliche Budget des Jahres unter einer Rubrik ,,Unterhalt und Dislokationen der eidgenössischen Bekleidungsvorräthe"1 einstellen.

Total Bekleidung

Fr. 599,365

D. II. D. b. Bewaffnung und Ausrüstung.

I. Handfeuerwaffen.

a. Neue Waffen.

Während der Anschaffungszeit der 150,000 Gewehre Modell 1889 werden wir im Materialbüdget keine Rekrutengewehre aufnehmen.

202 Den Totalbetrag des Gewehrkredites, dessen Verwendung für das jeweilige Budgetjahr in Aussicht genommen wird, beabsichtigen wir dagegen an passender Stelle im Hauptbüdget einzustellen.

b. Aufgerüstete

Waffen.

Für Aufrüsten gebrauchter Waffen

Fr.

50,000

w

62,220

li. Blanke Waffen.

1,400 Säbel für berittene Mannschaft . .

2,500 Faschinenmesser .

900 Pionniersäbel . .

400 Säbel für Infanterie-Feldwei bei .

700 Säbelbajonnettefür Infanterie-Fouriere und Spielleute .

à Fr. 14. -- ,, ,, 9. -- ,, ,, 10. --

Fr. 19,600 ,, 22,500 ,, 9,000

,, ,, 11. 70

,,

4,680

,, ,,

,,

6,440

9. 20

III. Ausrüstungsgegenstände.

à 15,000 Gewehrriemen 20,000 Leibgurten ti 2,000 Faschinenmesser tascben, einfache ·n 1,600 Faschinenmesser laschen, mit zwei Schnallen .

n 14,500 Bajonnetscheidentaschen n 1,600 Bajonnetscheiden mit Schlaufen il 13,500 Patrontaschen für Infanterie .

·n 500 Patrontaschen für Kavallerie.

·n 400 Säbelkuppel für Kavallerie .

·n 1,800 Säbelkuppel für Traia . . . . ·n

Fr. 1. 20 t> 1. 35

Fr. 18,000 27,000 T)

fi

1.

30

T>

2,600

n

1.

50

·n

2,400

n

1.

30

11

18,850

n

1.

40

n

2,240

n

4. 45

n

60,075

n

3. 50

n

1,750

n

4. 20

11

1,680

n

4. 20

·n

7,560

Uebertrag

Fr. 142,155

Fr. 112,220

203 Uebertrag Fr. 142,155 Fr. 112,220 250 Trommelkuppel mit Kniefell .

400 Trompetertaschea 150 Tragriemen für Trompeten . .

100 Fouriertaschen mit Ausrüstung für Unberittene .

130 Fouriertaschen mit Ausrüstung für Berittene 400 Karabinememen.

120 Revolverfutterale 200 Revolversehuüre.

360 Kavallerie - Reitzeuge, komplet .

300 Karabinerhalftern 60 Revolvertaschen .

400 Feldflaschen für Kavallerie .

-- Arbeitertaschen .

360 Stallhalftern . .

360 Stallgurten . .

360 Pferdedecken . .

360 Kopfsäcke . .

360 Futtersäcke . .

360 Paar Heugarne .

360 Pouragirstricke .

360 Pferdeputzzeuge .

100 Feldbeile . . .

100 Cornets. . . .

125 Bügel,lange,kurze 80 45 50 Baßtrompeten 40 Althorn . . .

50 Barytons B .

20 Barytons B (Helikon) . . . .

40 Barytons Es . .

Aufrüsten von M usikinstrumenten

-~ 3. 50

n ·n

3,000 1,400

1- 60

n

240

,, ,, 10. -

·n

1,000

~n ·>i ·>i ·n

1,300 2,400 360 100

n

94,320 2,460 216

* ,, a ,, » ,,

12

,, ,, 10. -- ,, r 6- ·1 D

3.

,, ,, -- . 50

* ,,262.,, ,, 8. 20 ,, ,, 3. 60

VI

·n

öQ

1,200

·n ·n * ,, 2. 30 ~n ,, ,, 2. 20 11 ^ 11. 50 n ,, n 1. 70 ·n ,, ,, 4- - ·n ,, ,, 3.20 ->i ·n 7, B 1- ,, * 8. 50 n * « 3- - r, r « 40. 11 * T, 41. - t>

1,440 1,152

,, ,, 60. ,, fl 62. -

T)

n n

T)

3,000 2,480 3,600

·n -n n 11

·

70 ' ''·

·n

828 792

4,140 612 360

3,060 300

4,000 5,125

,, B 80. ,, ,,100. -

n

1,600 4,000

fl

n

1,000

Tl

·

n

Uebertrag Fr. 287,640 Fr. 112,220

204 250 Trompetersclmüre 450 Mundstückschnüre 230 Trommeln mit Schlägel . . . , 230 Vorrathsschlagfelle

Uebertrag ,, ,, 2. 80 ,, ,, 2. --

Fr. 287,640 ,, . 700 ,, 900

. ,, 45. -- ,, ,, 3. 20

r

,,

Fr. 112,220

10,350 736 ,, 300,326

Total Bewaffnung und Ausrüstung Fr. 412,546 Laut Bundesrathsbeschluß vom 5. November 1889 wird der größte Theil der hier büdgetirten Gegenstände schon pro 1890 beschafft, während auf Grund des gleichen Beschlusses pro 1891 die in's Materialbüdget für 1892 aufzunehmenden Ausrüstungsgegenstände zur Anschaffung gelangen werden.

Bei Aufstellung des Materialbüdgets für das Jahr 1893 wird zu entscheiden sein, ob die dannzumaligen Verhältnisse eine Reduktion der Bestände gestatten oder ob wieder auf ein Jahr vorzugreifen sei oder endlich ein verstärktes Bildgetverlangen gestellt werden solle, welches erlaubt, die im Jahr 1889 beschlossene Vermehrung der Vorräthe bleibend zu erhalten.

Im vorliegenden Budget haben wir zum ersten Mal einen Betrag von Fr. 1000 für Aufrüsten gebrauchter Musikinstrumente eingestellt, um noch reparaturfähige Instrumente wieder derart herstellen zu lassen, daß dieselben an Rekruten abgegeben werden können. Durch diese Vorkehr werden namhafte Ersparnisse bei den Neuanschaffungen gemacht.

D. ÌI. F. EquipementsentscMdignng.

l. Erste Entschädigung.

328 unberittene Offiziere à Fr. 200 Fr.

65,600

Infanterie. Artillerie. Genie. Sanität. Verwaltung.

250 10 5 Feldpost. Feldtelegraph.

-- 3

15

45

152 berittene Offiziere

,, ,, 500

,,

76,000

,,

400

Kavallerie. Artillerie. Genie. Sanität. Veterinäre, Verwaltung.

20 50 15 50 12 5

2 un berittene Offiziere der Artillerie, Landwehr . . . . . . . . . . , , , 2 0 0

Uebertrag Fr. 142,000

205 Uebertrag 2 berittene Offiziere der Artillerie, Landwehr 74 Supplemeotar-Entschädigungen an beriitene Offiziere des Auszuges . .

Fr. 142,000

à Fr. 250

,,

500

,, ,, 300

,,

22,200

,, ,,

750 500

,,

300

Generalstab. Infanterie. Artillerie. Genie. Sanität. Verwaltung.

-- 38 2 5 4 25 15 Supplementarentsr.hädigungeti an berittene Offiziere der Landwehr . . ,, ,, 50 5 Feldprediger ,, ,, 100 5 Supplementarentschädiguugen au Lieutenant-Stabssekretäre . . . . T ,, 60 Entschädigungen an Adjutant-Unteroffiziere, Stabssekretäre ; Feldpost u.

Feldlelegraph ,, ,, 140 33 Entschädigungen an un berittene oder solche berittene A dj u tan t-Unteroffiziere, die schon als Unteroffiziere beritten waren ,, ,, 110

,,

' --

,,

3,630

Infanterie. Artillerie. Genie. Sanität.

20

8

5

--

8 Entschädigungen an solche herittene Adjutant-Unteroffiziere der Artillerie, die bisher unberitten waren . . .

,, ,,150

*,, 1,200 Fr. 171,080

II. Erneuerungsbeiträge.

285 Evneuerungsbeiträge an unberittene Offiziere à Fr. 100 Fr. 28,500 Infanterie. Artillerie. Genie. Sanität. Verwaltung.

250 2 0 -- 1 0 5 258 EiT.euerungsbeiträge an berittene Offiziere à Fr. 125 Generalstab. Infanterie.

--

70

Kavallerie. Artillerie

20

Sanität.

Veterinäre.

Verwaltung.

35

8

40

60

,, 32,250

Genie,

25 ,,

Beitrag für Revolveranschaffungen durch Offiziere : 400 Revolver à Fr. 17 Total E q u i p e m e n t

60,750

,, 6,800 Fr. 238,630

Die Ansätze entsprechen dem wahrscheinlichen Bedarf.

Bnndesblatt. 42. Jahrg. Bd. III.

14

206 D. lï. H. Kriegsmaterial.

II. Neuanschaffungen.

A. Stäbe.

1) Anschaffung von Apparaten, insbesondere eines Objektives für photographischß Vergrößerungen von Karten und Brieftaubendepesohen Fr. 400 2) Anlage einer kleinen Modellsammlung von Geschossen, Pulver und andern Munitionsgegenständen zu Unterrichtszwecken in Generalstabsschulen ,, 200 Total Stäbe B. Infanterie.

a. K o r p s a u s r ü s t u n g .

1) Neue Fuhrwerke der Infanterie 2) Ergänzung der Ausrüstung von Fuhrwerken . .

3) 104,000 Revolverpatronen . °/oo à 40 Fr. 4,160 416 Revolverpatronenkistchenàl. 50 ., 624

Fr. 100,000 ., oS^OO1

fl

b. I n s t r u k t i o n s m a t e r i a l .

4) Ergänzung des Instruktionstnateriuls in den Divisionskreisen Total Infanterie

Fr. (JOO

.,

4,784

5,000

Fr. 165,284

Ad 1. Zweite Quote für Beschaffung von Infanterie-Fuhrwerken gemäß Botschaft vom 15. März, 1889.

Ad 2. Beschaffung der Fuhrwerksausrüstung, wie Blacheu, Laternen, Biodstricke, Wagenbeile, für zirka 2/s der zur Anschaffung in Aussicht genommenen Wagen.

Im Fernern wird die Anschaffung je .eines Kochapparates für die 8 Divisions-, die 16 Brigade- und 32 Regimentsfburgons des Auszuges in Aussicht genommen.

Die Stäbe sind im Felde meistens auf sich selbst angewiesen, da die Offizierskochgerälhe der Bataillone nur für deren eigenen Bedarf berechnet sind.

Ein vollständiger Apparat kostet zirka Fr. 90, was für die 56 Stäbe zirka Fr. 5000 ausmacht, welcher Betrag in obiger Summe Inbegriffen ist. IQ letzterer ist auch ein Posten von Fr. 10,483. 20

207

enthalten für Ausrüstung der Infanterie-Bataillone der Landwehr mit einem Vorrath an Gewelirfett. Nachdem im Vorjahre die Auszüger-Bataillone mit Gewehiiett versehen worden sind, ist es an der Zeit, auch die Landwehr damit auszurüsten, und wird hiefür auf die Begründung im letztjährigen Budget verwiesen.

Ad 3. Die Landwehr ist noch nicht mit Kevolverpatronen ausgerüstet, während bereits eine beträchtliche Anzahl Landwehroffiziere Revolver besitzt. Wir beantragen daher, die Caissons der Landwehr ganz gleich wie diejenigen des Auszuges mit Revolverpatronen à 400 Stück per Bataillon, bezw. 200 Stück per Halbcaisson auszurüsten.

Ferner müssen in nächster Zeit die durch den langjährigen Gebrauch abgenutzten und ziemlich rasch in Abgang kommenden Kochgeräthe alter Art der Landwehr durch Anschaffung solcher neuer Ordonuanz aufgefrischt werden. Mit Rücksicht auf die sonstige Belastung des Budgets verschieben wir jedoch diese Ausgabe auf nächstes Jahr.

Ad 4. Die schadhaften alten Exerzierfahnen der Bataillone bedürfen dringend einer Erneuerung, wofür erstmals eine Summe von Fr. 1000 verlangt und der Posten für Instruktionsmateria!

gegenüber dem Vorjahre um diesen Betrag erhöht wird.

C. Kavallerie.

a. K o r p s a u s r ü s t u n g .

1) 2) 3) 4) 5) 6) 7)

30 Maschinengewehre b. Instruktions- und R e m o n t e n m a t e r i a l .

200 Pferdedecken à Fr. 12 l Fahr-Einspänner- und Ì Zweispännergeschirr .

Medikamente und Instrumente für Errichtung der Apotheke i m Zentral-Remontendepot . . . .

Kompletirung der Werkzeuge der Hufschmiede im Zentral-Remontendepot fl Anschaffung von 2 Wagen für das Zeutral-Remontendepot Ersatz von abgehendem Instruktionsmaterial und Neuanschaffung von solchem Total Kavallerie

Fr.

--

,, 2,400 .., 700 ,,

1.000 500

,, 2,500 ,,

1,500

Fr. 8,600

Ad 1. Die Versuche sind zur Zeit noch nicht beendet und behalten wir uns vor, bei Behandlung des Gesammtbüdgets auf die

208

Anschaffung von Maschinengewehren zukommen.

für die Kavallerie zurück-

Ad 2. Durch die in den letzten Jahren gemachten Anschaffungen ist das Remontenmaterial so weit kompletirt worden, daß von der Beschaffung von Sätteln, Putzzeugen u. s. w. für einstweilen Umgang genommen werden kann. Dagegen bedarf es noch einer größern Anzahl Pferdedecken, da der Abgang an solchen, namentlich in den Krankenställen, immer ein ziemlich bedeutender ist und mit Einrichtung des Zentral-Remontendepots der Pferdebestand vermehrt wurde.

Ad 3. Nachdem seit bereits 4 Jahren keine Geschirranschaffungen mehr gemacht worden sind, muß nunmehr wieder eine Ergänzuog stattfinden.

Ad 4. Im neuen Krankenstall für das Zentral-Rernontendepot wird ein Zimmer als Apotheke eingerichtet. Es liegt nur im Interesse der Permanenz der Institution des ganzen Remontendepots, wenn der Pferdearzt nicht mehr auf den Gebrauch einer für das Feld bestimmten Pferdearzneikiste angewiesen ist und auch nicht für jede Kleinigkeit nach der Apotheke schicken muß, sondern die Mittel selbst herstellen kann. Aus diesen Gründen beantragen wir die Anschaffung der gewöhnlichen Materialien für diese Apotheke, sowie diejenige von verschiedenen Instrumenten, welche zur thierärztlichen Behandlung gehören.

Ad 5. Aus den gleichen Gründen und auf dieselbe Art, wie die Apotheke, muß auch die Hufschmiede des Zentraldepots vervollständigt werden.

Ad 6. Für das ständige Inventar unseres Zentral-Remontendepots sind zu beschaffen : Ein großer Fouragewagen und ein kleinerer leichter Wagen, Konstruktion Break oder ähnlich. Der leichte Wagen wird, um bei der weiten Entfernung der Kaserne vom Bahnhof Zeit und Auslagen zu ersparen^ namentlich bei Besichtigungen des Depots zur Verwendung kommen. Im Fernern kann auch sehr leicht das Militärdepartement in den Fall kommen, für eigene Besuche im Depot oder auf dem Waffenplatz, für fremde Gäste oder für Kommissionen aus den Räthen einen derartigen Wagen zu bedürfen.

Ad 7.

Gleich wie im Vorjahre.

209

1) 2) 3) 4)

D. Artillerie.

a. K o r p s m a t e r i a 1.

20 8,4 cm. Laffeten sammt Protzen und Ausrüstung Positionsartillerie-Reserve à Fr. 2400 . . . . Fr.

Beschirrung mit Zubehör ^ 60 Munitionskisten für Gebirgsartillerie à Fr. 40. 50 ,, Neue Feldkochgeräthe für die Trainbataillone, I.

und II. Abtheilung ,,

für die 48,000 80,000 2,430 10,080

Fr. 140,510 5) 6)

7) 8)

b. I n s t r u k t i o n s m a t e r i a l .

8 8,4 cm. Schulgeschütze sammt Laffeten, Protzen und Ausrüstung à 6600 Fr. 52,800 12cm. Munitionstransporl.kisten : 60 Granatkisten. . à 20 Fr. 1200 32 Shrapnelkisten . ,, 20 ,, 640 16 Patronenkisten für Kanonen . . .

....

,,.fi D 20 Patronenkisten für " " Mörser . . . .

,, 2,596 Schießbedürfnisse, Sicherheitsständer, Instruktionsmaterial, Wandtafeln . . ., 2,000 Ersatz abgehender Beschirrung . . ,, 15,000

c. M o d e l l s a m m l u n g .

9) Wie in früheren Jahren Total Artillerie

,,

72,396

,,

2,500

Fr. 215,406

Ad 1. Durch die Neubewaffnuog der Artillerie ist eine Anzahl älterer Geschützrohre disponibel geworden, zu denen ein bedeutendes Quantum Munition vorhanden und die für spezielle Zwecke der Positionsartillerie noch gute Dienste leisten können, weßwegen wir beantragen, die Bestände zu reserviren.

Zu diesen Geschützrohren früherer Ordonnanz fehlen gegenwärtig 80 Laffeten sarnmt Protzen, die anläßlich der Neubewaffnung der Feldartillere Verwendung gefunden haben und daher ersetzt werden müssen, um die Geschütze nutzbar zu machen. Es wird in Aussieht genommen, diese Ausgabe auf 4 Jahre zu vertheilen.

210 Die neuen Laffeten sammt Protzen sollen der Feldartillerie zugetheilt werden, um deren zum Theil älteres Fuhrwerkmaterial, welches, wie bereits früher bemerkt, durch den langjährigen Gebrauch gelitten hat, successive aufzufrischen. Die hiedurcli bei der Feldartillerie disponibel werdenden altern Laffeten können dann zu vorerwähntem Zwecke der Positionsartillerie-Reserve zugewendet werden.

Ad 2. Trotzdem die Fr. 5000 für Hülfsgeschirre der Unteroffiziersreitpferde dieses Jahr wegfallen, behalten wir den letztjährigen Posten bei, da infolge Einführung neuer Fuhrwerke bei der Infanterie der Train dieser Waffengattung vermehrt und somit auch die Beschirrung kompletirt werden muß. Ferner sollen aus diesem Kredit Lederhalftern beschafft werden, da sich die Notwendigkeit erzeigt hat, jedem Brustblattgeschirr eine Halfter aus Naturleder (braunes Leder j als Korpsausrüstung beizugeben, gleich wie dieß bei den Kummtgeschirren der Fall ist.

Ad 3. ßestbedarf an Kisten zum Munitionsnachschub an die Gebirgsbatterien.

Ad 4. Nachdem die Geniebataillone und Verwaltungskompagnien des Auszuges neue Kochgeräthe erhalten, scheint es angezeigt, auch die Trainabtheilungen, welche jene Korps zu führen haben, gleichmäßig mit Kochgeschirren auszurüsten, umsoniehr, als die denselben gegenwärtig zugetheilten Geschirre sehr alt und viel gebraucht sind.

Ad 5. Es ist nöthig, in den Feldartillerie-Rekrutenschiilen der 3 Waffenplätze, die meistens zu gleicher Zeit stattfinden, je 3 Schulbatterien zu formiren und mit Geschützen zu versehen, weßwegen das gegenwärtig vorhandene Material um weitere 8 Geschütze kompletirt werden muß.

Ad 6. Für die Instruktion in den Rekrutensehulen der Positionsartillerie sind einige 12 cm. Munitionstransportwagen vorhanden, zu denen jedoch die Kisten fehlen. Bis jetzt wurden Ordonuanzkisten des Korpsmaterials verwendet, wodurch diese jedoch zu sehr leiden. Wir beantragen deßhalb die Beschaffung eigener Munitionstransportkisten zu den erwähnten Fuhrwerken.

Ad 7. Für Instruktionsbedürfnisse aller Art ist der letetjährige Posten beibehalten worden, ebenso Ad 8. Zur Ergänzung abgehender Beschirrung auf den Waffenplätzen.

Ad 9.

Gleicher Ausatz wie seit J;ihren.

211

1) 2) 3) 4) 5) 6) 7)

E. Genie.

a. K o r p s m a t e r i a l .

Vermehrung der lafanterie-Pionnier-Rüstwagen und der Ordonnanz d e r 8appeur-Rüstwagen . . . .

Anschaffung vou Holzvorräthen fl Bearbeitung der vorhandenen Holzvorräthe . . .

Vervollständigung d e s Geniematerials . . . .

Werkzeuge für Befestigungsarbeiten Feldkoehgeschirre für die Geniebataillone . . .

Anschaffung von Schießbaumwolle

Aenderung F r . 20,000 6,000 ,, 5,000 ,, 14,000 n 15,000 ,, 3,000 ,, 32,000 Fr. 95,000

b. I n s t r u k t i o n s m a t e r i a l .

8) Modelle und Instrumente

,,

1,000

T o t a l G e n i e Fr. 96,000 Ad i. Fortsetzung der Anschaffung von Infanteriepionnier'rüstwagen für die Landwehr. Nachdem nunmehr auch in der Laodwehr der Bestand an lufanteriepionnieren sich zu vermehren beginnt, müssen nach und nach sämmtliche Landwehr-Infanterieregimenter mit dem ihnen gesetzlich zugetheilten Pionnier-Rüstwagen versehen werden. Bis jetzt sind sechszehn solche Fuhrwerke vorhanden; die Beschaffung der übrigen sechszehn wird, mit Einschluß des pro 1890 büdgetirten Postens, auf vier Jahre vertheilt.

Ad 2 und 3. Durch die jährlichen Ergänzungen und insbesondere durch die vermehrte Beschaffung von Brückenmaterial im Jahr 1890 sind unsere Vorräthe an Holz für solches Material so sehr zurückgegangen, daß wir trachten müssen, dieselben durch vermehrte Aaschaffungen wieder zu äuffnen.

Sodann wird es absolut nothwendig, das Pontonmaterial zu vermehren, da ein großer Theil unserer Pontons schon ziemlich alt ist und durch den fortwährenden Gebrauch in den Schulen und bei den Pontonnierfahrvereinen beginnt, sehr rasch unbrauchbar zu werden. Es wird daher gegenüber dem Vorjahr eine entsprechende Vermehruug eines jeden dieser Posten beantragt.

Ad 4. Der Ansatz für Vervollständigung des Geniematerials ist um Fr. 1000 reduzirt worden, da ein Theil desselben im Budget 1890 eine einmalige Anschaffung betraf, die durch das Aufstellen vou fünf neuen Brückeneinheiten bedingt war; dagegen kommt im Jahr 1891 die Beschaffung von 8'neuen Telegraphenapparaten für

212 das Korpsmaterial der Pontonnierkompagnien hinzu. Bis dahin hat man sich damit beholfen, dieselben bei der Telegraphendirektion zu leihen. Im" Mobilisirungsfalle dürfte aber der Vorrath dieser Direktion doch nicht ausreichen und müssen wir daher trachten, uns auch in dieser Hinsicht auf eigene Füße zu stellen.

Wir besitzen bereits 13 Stück, mit obigen 8 werden wir 21 haben, von denen wir je 2 den Kompagnien und 5 dem Schulmaterial zuzutheilen gedenken. Die noch fehlenden 15 Stück beantragen wir auf das Budget der folgenden drei Jahre zu vertheilen.

Ad 5. Gleicher Ansatz wie letztes Jahr und mit derselben Begründung.

Ad 6. Diese Summe wird als Schlußzahlung für die auf zwei Jahre vertheilte Anschaffung von Feldkochgeschirren genügen.

Ad 7. Mit Bundesrathsbeschluß vom 9. Juli 1889 ist das schweizerische Militärdepartement ermächtigt worden, eine Wagenladung Schießbaumwolle anzuschaffen, welche im Laufe des Monats August 1889 geliefert werden könne. Die Kosten im Betrage von Fr. 32,000 seien dagegen im Kriegsmaterialbüdget einzustellen.

Die Lieferung hat diesem Beschlüsse gemäß auf die bestimmte Zeit wirklich stattgefunden.

Ad ,8.

Gleicher Ansatz wie letztes Jahr.

F. Sanität.

a. K o r p s m a t e r i a 1.

1) Sanitätsmaterial für Stäbe und Truppenkorps, kleinere Ergänzungen Fr.

2) Feldlazarethe : a. 20 Blessirtenwagen für Landwehr-Ambülancen à Fr. 2150 ,, b. Vervollständigung des Inhaltes der Ambillancen, Auszug u n d Landwehr . . . . f l c. 16 neue Bastgeschirre für die Gebirgsambülancen ,,

Uebertrag

1,000

43,000 24,000 2,880

Fr.

70,880

Fr.

70,880

Uebertrag b. S p i t a l ma t er i al.

3) Ergänzung des Materials für das Militärspital Thun Fr.

200 4) 1000 Spitalbetten nebst Zubebör à Fr. 150 150,000

Fi-.

70,880

.

,, 150,200

c. T r a n s p o r t m a t e r i a l .

5) Lagerungsmaterial für Kranke in Hülfszügen : 400 Lagerstellen für 40 Güterwagen à Fr. 17 . . .

,,

6,800

,.

4,000

d. I n s t r u k t i o u s m a t e r i a l .

6) Muster und Modelle Fr. 3800 7) Ergänzung des Materials 200 T ·--

e. V e t e r i n ä r a b t h e i l u n g .

8) Ersatz von abgehenden Arzneigefässen, Instrumenten, Verbandmaterialien etc. . . Fr. 2000 9) Instrumente und Apparate für Erstellung einer Ergänzungskiste zu den Veterinärkisten der Pferdekuranstalten ,. 1000 3,000 Total Sanität

Fr. 234,880

Ad 1. Siehe Büdgetbotsehaft für 1890.

Ad 2 a. Siehe ebenda ad 2 b.

Ad 2 b. Die Revision und Umänderung des Feldlazarethmaterials auf einen Stand, welcher den heutigen Anforderungen entspricht, erweist sich als eine sehr umständliche Arbeit, von welcher es wahrscheinlich ist, daß sie dieses Jahr nicht mehr vollständig durchgeführt werden kann. Wir sehen uns daher genöthigt, noch für nächstes Jahr einen Posten in's Budget aufzunehmen, welcher ungefähr Fr. 300 per Fuhrwerk entspricht.

Ad 2 c. An die Instandstellung der fahrenden Ambülancen muß sich auch die der Gebirgsambülancen anschließen. Das dringendst Nöthige für diese sind neue Bastgeschirre mit Sätteln wie die der Gebirgsbatterien. Die jetzigen waren von Anfang an nicht ganz zweckmäßig und sind im Dienst abgenutzt.

214

Ad 3. Wie bisher.

Ad 4. Vide Begründung sub 7 in der Büdgetbotschaft vom 29. Mai 1888. Da es wünsehbar ist, die benöthigten 5000 Spitalbetten in möglichst kurzer Zeit zu beschaffen, nehmen wir hiefür einen erhöhten Posten auf, wogegen die Ausgaben für Sanitätsmaterial der Truppenkorps und der Ambülancen im Abnehmen begriffen sind.

Mit dieser Anschaffung werden auf Ende 1891 3000 Betten vorhanden sein.

Ad 5. Siehe Botschaft für 1890. Wir bemessen den ersten Bedarf auf 3 Hülfskrankenzüge zu 30 Guterwagen à 10 Lagerstellen = 900 Lagerstellen; diesjährige Anschaffung 500, bleiben für 1891 400.

Ad 6. Die Erhöhung dieses Postens ist bedingt durch die beabsichtigte Anschaffung einer der in andern Armeen eingeführten transportabeln Döcker'schen Krankenbarake zur Erprobung für unsere Verhältnisse.

Ad 7. Wie im Vorjahre.

Ad 8. Dient als Ersatz für vorkommenden Abgang aus den in den Schulen und Kursen verwendeten Veterinärkisten.

Ad 9. In den vorhandenen Veterinärkisten (Modell 1886) für Pferdekuranstalten befindet sich nur das absolut erforderliche Material für ein im Felde stehendes Korps. Zu größeren Operationen, wie sie bei einem Felddienste in Kuranstalten vorgenommen werden müssen, fehlen aber die erforderlichen Instrumente und Verbandstoffe, sowie die Apparate zum Fällen und Chlorofovmirea der Pferde. Es muß deßhalb den Veterinärkisten für diese Etablissements eine entsprechend ausgerüstete Frgänzungskiste beigegeben werden.

G. Verwaltung.

a. K o r p s in a te r i a l .

1) 4 Ofengarnituren à Fr. 2500 . . . . . . .

2) 8 Geräthschaftswagen à Fr. 3300 . . . . . .

3) 8 Beleuchtungsapparate für die Verwaltungskompagnien Nr. l--8 des Auszuges à Fr. 500 . . .

4) Feldkochgeschirre neuer Ordonnanz für die Verwaltungskompagnien des Auszuges

Fr. 10,000 ,, 26,400 ,,

4,000

,,

5,040

Fr. 45,440 Uebertrag

Fr. 45,440

215 Uebertrag b.

Fr. 45,440

Instruktionsmaterial.

5) 10 Schießböcke für Schulen und Kurse à Fr. 45 6) Modelle, Präparate, Bibliothek wie im Vorjahre

Fr. 450

,300 -----

Total Verwaltung

.,

750

Fr. 46,190

Ad i und 2. Fortsetzung der Anschaffung einer fünften Ofengarnitur nebst je 2 Geräthschaftswagen für die 8 Verwaltungskompagnien des Auszuges (vide Botschaft betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1890, vom 31. Mai 1889).

Hiermit wären sämmtliche Verwaltungskompagnien des Auszuges mit der fünften Ofengarnitur ausgerüstet.

Ad 3. Da die Verwaltungskompagnien unter allen Umständen bei Verpflegung der Division zum Nachtbetrieb angehalten werden müssen, hat sich das Bedürfniß geltend gemacht, die Beleuchtung der Bäckerei-Installationen mit einem möglichst intensiven Licht eintreten zu lassen. Die letztes Jahr bei der Verwaltungskompagnie Nr. 3 mit der Döty'sehen Lampe vorgenommenen Versuche haben ein sehr günstiges Resultat ergeben, und es konnte mit diesem Beleuchtungsapparate der Bäckereibetrieb tageshell beleuchtet werden, was einen wesentlichen Einfluß auf die rechtzeitige Verpflegung dei- Truppen ausübte. Nebst dem Döty'schen Lichte werden wir dieses Jahr Versuche mit einem ähnlichen Apparate (Well'sches Licht) vornehmen lassen und alsdann das eine oder andere der beiden Systeme zur Beleuchtung der Verpflegungsanstalten adoptiren.

Ad 4. Die bisherigen Kochgeschirre der Verwaltungskompagnien sind zum Theil sehr alt und vermöge ihrer Konstruktion schwierig zu verladen. Es wird deßhalb die Zutheilung von Kochgeschirren neuer Ordonnanz, in Kisten verpackt, vorgesehen, wodurch zugleich eine Verladungsart im Fourgon ermöglicht wird, die mit einem bedeutenden Platzgewinn verbunden ist.

Ad 5. Nachdem der Schießunterricht in den Schulen und Kursen der Verwaltungstruppen eingeführt worden ist, müssen hiefür eine Anzahl Schießböcke beschafft werden.

Ad 6.

Gleicher Ansatz wie in frühern Jahren.

216

1) 2) 3) 4)

H. Allgemeines Korpsmaterial.

Anschaffung von Mannschaftsdecken . . . . Fr. 100,000 Anschaffung von Positionsmaterial .n 150,000 Hufbeschläge sammt Werkzeug 75,000 n Landesbefestigung : l 5,3 cm. transportable Paozerlaffete Fr. 18,300 Etablirung einer Batterie für l 12 cm.

gepanzerte Haubitze, 2 5,3 cm.

fahrbare gepanzerte Laffeten einschließlich Transport . . . .

,, 10,000 Versuchsmunition für l 12 cm. Haubitze ,, 6,800 Versuchsmunition für 2 5,3 cm. Geschütze ,, 5,070 ,, 40,170 Total Allgemeines Korpsmaterial

Fr. 365,170

Ad 4 bildet die zweite Hälfte des Bedarfes an Mannschaftsdecken für die Spezialwaffen -- Artillerie und Genie des Auszuges -- wofür auf die Begründung im letztjährigen Budget verwiesen wird.

Ad 2. Der Park der Positionsartillerie bedarf der Ergänzung an Transportmitteln. Ferner sind wir gezwungen, eine Anzahl Schulgeschütze zu beschaffen, sofern die den Abtheilungen angehörenden Geschütze im Instruktionsdienste nicht allzu sehr leiden sollen. Mit der geforderten Summe gedenken wir die oben angedeuteten Anschaffungen und Ergänzungen zu beginnen, um solche in den folgenden Jahren fortzusetzen.

Ad 3. Nachdem der Bedarf an neuem Hufbeschläg mit dem Jahr 1890 beschafft sein wird, haben wir die Durchführung des Kaltbeschläges auch für die Reit- und Zugpferde der Landwehr in Aussicht genommen, und zwar auf Rechnung der KriegsmaterialKredite pro 1891 und 1892 mit je Fr. 75,000.

Ad 4. Im Materialbüdget für 1890 wurde die Beschaffung von l Stück gepanzerte transportable 12 cm. Haubitze und l Stück fahrbare gepanzerte 5,3 cm. Schnellladerkanone nebst Kosten für Munition und Aufstellung auf dem Waffenplatz Thun vorgesehen.

Um sich über die Brauchbarkeit dieses Materials ein klares Bild zu machen, ist es angezeigt, nach Abschluß der Versuche in

217 Thun auch noch eine feldmäßige Erprobung mit Transport etc. vorzunehmen, und beabsichtigen wir, zu diesem Zweck an passender Stelle eine Batterie erbauen zu lassen, welche geeignet ist, die Aufstellung des Materials unter feldmäßigen Verhältnissen zu bewerkstelligen, und würde die Lage dieser Batterie so gewählt werden, daß dieselbe auch im Ernstfälle benutzt werden kann.

Um eine solche Batterie zu vervollständigen, bedürfen wir noch ein zweites Schnell ladergeschütz und beantragen wir daher, die Beschaffung eines zweiten 5,3 cm. Geschützes gleich dem bereits beschafften, und die Bewilligung der Mittel zur Erbauung einer Batterie und zur Beschaffung von Munition zu weiteren Versuchen.

/. Verbesserung an bestehendem Material . . . . Fr. 15,000 Der Ansatz wird gegenüber dem Vorjahre um Fr. 5000 erhöht, da es sich als nothwendig erwiesen hat, an sämmtlichen Blessirtenwagen alter Konstruktion die mangelhaften Hemm Vorrichtungen den neuen entsprechend umändern zu lassen.

Ferner ist infolge Neubewaffnung der Artillerie eine Revision und Kompletirung des Inhalts der Feuerwerkerwagen der Parkkolonnen zum Bedürfniß geworden.

K. Mobilmachung.

Inventaranschaffungen

Fr. 10,000

Für die Zu- und Abfuhr von Material aller Art, im Falle einer Mobilisirung, sollten nothwendiger Weise in den großem Zeughäusern und Depots einige Fuhrwerke vorhanden sein, die auch in Friedenszeiten gute Dienste leisten würden.

Rekapitulation.

Voranschlag für 1891.

Fr.

Budget pro 1890.

Fr.

D. II. D. a. Bekleidung D.H. D.b. Bewaffnung und Ausrüstung .

D. II. F. Equipementsentschädigung . . .

599,365 412,546 238,630

239,600 1,150,855 226,410

Uebertrag

1,250,541

1,616,865

218 Voranschlag

Uebertrag D. II. H. Kriegsmaterial : A. Stäbe . . . .

B. Infanterie .

C. Kavallerie D. Artillerie . . .

E. Genie . . . .

F, Sanität G. Verwaltung . .

H. Allgemeines Korpsmaterial .

' J. Verbesserung an bestehendem Material . . . .

K. Mobilmachung .

Billiget

für 1891.

Fr.

pro 1890.

Fr.

1,250,541

1,616,865

Fr.

600 ,, 165,284 ,, 8^00 l 215,406 '- 96,000 v 234,880 1 46,190

1,898 119,000 4,500 263,640 118,400 199,500 36,700

,, 365,170

980,000

,, ,,

10,000

15,000 10,000 1,157,130 Total

2,407,671

-- 3,350,503

Wir benutzen den Anlaß, Sie, Tit., unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 5. Juni 1890.

Im Namen des Schweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsident:

L. Ruchonnet.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

219

(Entwurf)

Bundesbeschluß betreffend

Bewilligung der fUr die Beschaffung von Kriegsmaterial für das Jahr 1891 erforderlichen Kredite.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrathes vom 5. Juni 1890?

beschließt: Für die Beschaffung von Kriegsmaterial werden folgende Kredite bewilligt, welche einen Bestandtheil des allgemeinen Budgets für 1891 bilden und in dem bezüglichen, im Dezember laufenden Jahres vorzulegenden Voranschlag einzuschalten sind : D. II. D. a. Bekleidung Fr. 599,365 D. II. D. b. Bewaffnung und Ausrüstung , 412,546 D. II. F.

Equipementsentschädigung ,, 238,630 D. II. H. Kriegsmaterial, Neuanschaffungen, Positionsartillerie, etc ., 1,157,130 Total

Fr. 2,407,671

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrathes an die Bundesversammlung betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1891. (Vom 5. Juni 1890.)

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Bundesblatt

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Jahr

1890

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

25

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

14.06.1890

Date Data Seite

198-219

Page Pagina Ref. No

10 014 822

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