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Berichte über die Rinderpest.

(Fortsezung.)

Schreien des fchweizerifchen Konsulates in Lyon, vom 9. pannar 1871.

Jch habe das Vergnügen, Jhnen meine lezten Anzeigen zu betätigen.

Jn Lyon oder Umgegend ist kein Fall von Rinderpest vorgekommen, wie der Direktor der Veterinärschule mir versicherte.

. Ich lege einen Brief bei vom Herrn Präsidenten der landwirthsehastlichen Gesellschaft des Doubs, der in solchen Fragen gut orientirt

ist, aus welcher Mittheitung ersichtlich ist, dass der Gesundheitszustand

des Vtehes in seinem Departement keine Besorgnlss einflossen darf.

Schreiben des fchweiz...rifchen Konsulats in Mühlhaufen.

I.

Vom 2. Januar 1871.

Unsere Verbindungen mit den benachbarten Departements sind dera.rt unterbrochen, dass wir mittelst Raehriehten, die aus der Schweiz kommen, indirekte das Vorkommen von Rinderpestsälten in der Umgegend von Montbéliard erfahren. Bis anhin ist uns im Departement Ober-Rhein kein Fall verzeigt worden.

ll. Vom 14. Januar 1871.

Jch habe die Ehre, Sie zu benachrichtigen, dass ieh in einem hiesigen Vlatte folgenden Artikel fand, datirt von Weissenburg .BiederRhein): ,,Jm Anzeigeblatt von Weissenburg vom 7. dies erklärt ein amtlicher Avis, dass die Rinderpest sieh in den Gemeinden Lembach, Forst-

95 .^eim und Worth geze^t hat, in Soul^(Rieder-Rhein), wo die Seu..^...

...nn 6. Dezember verschwunden war, ist ein neuer Fall aufgetreten.^ Jeh füge bei, dass bisher kein Fall dieser Seuehe im Departement .^....er-Rhein vorgekommen ist.

^

Schrien der schweizerischen Gesandtschaft in ...^ien .^om ....l. Januar 1^71.

Der Stand der Rinderpest in Galten hat sich, naeh neuesten offiziellen Mittheilungen, ^emlich stationär erhalten. ^is Ende 1870 .^aren während der noch andauernden Epidemie in diesem ^ronlande, ^ei einem Hornviehstande von 50 l0 Stüken in 127 Seuehenhofen,

.329 Stük erkrankt, davon 82 Stük gefallen und 247 gekeult worden.

^nßer diesen wurden als senehenverdäehtig noch 5l4 Stük ersehlagen. Es ^ind also bis zu dem bezeichneten Zeitpunkte von dem gesammten Vieh.^ ^nde 16.,8^ der Senehe znni Opfer gefallen, wenn auch nur 6,5.^ wirklich erkrankten. Die Seuche ist in 9 Ortschasten erloschen, in 3 ^rtschasten aber neu ausgetreten. Es herrschte nach dem lezten Berichte die Rinderpest in Galicien in 16 Ortschaften und zwar in einer de^ Zaleszez.^ker^, in z^vei des Sl^alater-, in drei des Gortkover-, in ^ier des Bors.,^ooer- und in sechs des .^.arnopoler.^ezirkes.

Schreiben der schweizerischen Gesandtschaft in Deutschland, ^^ ^ Berlin, 1^. ^uu^r 1.^71.

Ueber den gegenwärtigen ^tand der Rinderpest in Deutsehland und ^n den von den dentsehen Truppen besezten sranzosischen Departements

^st mir wiederum nur eine osfizielle Mittheilung zugegangen. Obgleich

.^.^ch nicht erloschen, ist die Seuche desshalb iezt weniger als früher ^e^enstand publizistischer Erörterung , als die .Erfahrung zur Genüge ^..^eigt hat , dass die gesezlieh bestimmten und in Anwendung gebrachten ^^rkehren hinreichen, um eine allgemeine Verbreitung der Seuche zu verAndern.

Amtliche ^r^rnn^.

Wochenbericht der ^. bayerischen Regierung der Vsalz über den ^tand der Senehe in dieser Vrovinz bis zum 23. Dezember v. J., au^

^6 welchem hervorgeht, dass die Gemeinde Medelsheim, Bezirkamtes Zweibrücken, wieder als verseucht zn betrachten ist.

,,Wir beehren uns, mitzuteilen, dass naeh Seuchensreierklaruna^ der Gemeinde Riederbe.^bach noch die Gemeinde Medelsheim, Bezirksamtes Zweibrücken, dicht ..n der Lothringer Grenze, als verseneht zn betrachten ist. Diese Gemeinde war srüher schon verseucht und wnrd.^ .am 2. Dezember seuehensrei erklärt. Die neuen Erkrankungen, hoehst wahrscheinlich verursacht durch eine jezt vernichtete und inserte Bserde.^ haut, haben stattgehabt vom 11. bis ^4. Dezember.^

...^ d...n ^ittheilnn^n ..^r ^eitnn.^n.

Die .^renzzeitung vom 12. d. Mts. enthält Folgendes: Dessau, 6. Januar.

Die im Rittergute zu Häehlingen ausgebrochene Rinderpest seheint,.

Dank den schleunigen Anordnungen unserer Regierung , auf den Entstehungsort beschränkt worden zn sein. . Jm Rittergut selber sind sofort bei Konstatirung der Seuche l 00 Stük Rinder getodtet worden..

Die Absperrung des Ortes durch Militär dauert sort. Da Ansangt des Jahres aber aueh im Dorse Dellnau unweit Dessau der Ausbrnch der Rinderpest festgestellt werden, so ist ebenfalls die absolute Sperre.

dieses Ortes angeordnet worden.

Berlin, t2. Januar..

Die Rinderpest ist in der Rheinprovinz, wo sie die grosste Verbreitung hatte, als erloscheu zu betrauten. Jn anderen Theilen Rorddeutschlands hat sie dagegen vo^ Reuem Boden gewonnen. So kam sie aus dem neuen Viehmarkt bei Berlin znm Vorsehein. Jm Re^ierungsbe.^irk Gumbinnen wurde ste aus Russland in die Preise ^...k und Johannisburg eingeschleppt. .^lusserdem ist sie im Herzogthum Anhalt ausgebrochen. Die Behorden ini .^onigreieh Sachsen und in Mecklenbnrg haben die Verbote der Vieheinsuhr ans der Provinz Brandenburg^ wieder ausgenommen und gegen die Einsuhr aus Anhalt solche Verbote erlassen. .Legeres ist auch von leiten der Regierung von Merseburg geschehen. Die Regierung von Gumbinnen hat die Vieheinsuhr ^ns Rnssland verboten.

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21.01.1871

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