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Schweizerisches Bundesblatt.

.XXin.3a.5rgang. II.

Nr. 18.

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6. 9M 1871.

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des Schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1870.

·Seschäftekreia dea IHilitärdepartement».

..Der neue Bund hat seit feinem Bestehen ncch nie in solchem Umfange an die militärischen Kräfte des Sandes appetti...:, wie dies infolge des franjö[iseh--beutsi.hen Krieges im Berichtjahre ber galt war.

©as plojtiche lind umfangreiche Aufgebot hat manche Sicht- und ·Schattenseiten unseres Wehrwesens schärf« hervortreten lassen, als dies in normalen Zeiten geschieht, und es wird daher bas Jahr 1870 ohne Zweifel der ...lusgangspunft ju eingteisenben mtlUärisehen Reformen werden..

Wir haben übet die zur Wahrung der .Neutralität ergriffenen Maßnahmen bereits einen ljesondern -.Bericht an die h. Bundespersammlung erstattet und glauben, da die ordentlichen Verwaltungsgeschäfte gegenüber den ausserorbentlichen Massnahmen ohnedies in den Hintergtunb treten niussten, uns über erstere hier um so fürzer fassen 511 tonnen.

Sunbeeblatt 3ahrg.XXUI. '-ob. U.

12

166 L .^

^efeze, ^erordn^tn^n und .Clemente.

Die Bundesversammlung hat im Jahr 1870 erlassen.

Bundesgesez betreffend die Organisation der Seharfschüzenbataillone, vom 23. Dezember 1870 l^ffi^. Samml. .^, 355) und Bundesbeschluß betreffend die Handseuerwassen vom 24. Dezember 1870 ^..sfiz. ^amml. .^, 359).

der Berittenen,

Mit dem ersten Geseze ist die schon lange angestrebte Organisation der Schüzenkompagnien in Bataillone zu 3--4 Kompagnien erreicht worden. Das zweite Gese.. führt bei den Dragonern den Karabiner und bei den übrigen Berittenen den Revolver ein.

Vom Bundesrathe wurden erlassen : 1) Reglement über die vom Bunde an freiwillige Schiessvereine zu verabfolgenden Unterstützungen, vom 10. Januar 1870 (.^, 31).

Dieses Reglement enthält die Voll^iehungsbestimmnngen zu dem von Jhnen unterm 23. Dezember 1869 erlassenen Bundesbeschluße.

2) Verordnung betreffend Besoldung und Reiseentschädigung der Hilfsinstrnktoren und der Jnftruktorasviranten , vom 16. Mai 1870 (^, 18l), enthält Bestimmungen über die Besoldung der in eidgenossiseheu Dienst berufenen kantonalen Jnstruktoren und der Aspiranten für Jnstrnl.torstellen.

3) Verordnung betretend Einführung des metrischen Mass^ und Gewiehts.^tems bei der eidgenossischen Armee, vom 23. Mai 1870

^, 197).

Diese Verordnung wurde durch den Umstand veranlasst, dass die meisten uns umgebenden Länder bereits das metrische Mass und Gewicht bei sich eingeführt haben und dasselbe demnach .n allen wissensehaftlichen Werken angewendet wird. Zudem hatte aueh unsere Ar-

tillerie das nene System faktisch eingeführt, und es schien zwekm.issig,

die Einführung desselben auch für die Jusanteriebewasfnnng rechtzeitig ^u beschlossen, nm die Absehen^Graduation der nenen Waffen später nicht umändern zu müssen.

4) Verordnung über die Vergütung an Bediente der berittenen Offiziere des eidgenossischen Stabes und der Kavallerie, vom 31. Angnst

zember 1870 (^, 295^.

5) Handbnch für den Batteriebau, vom 2l.

^ebrnar 1870.

Die neue Ausgabe des Handbuches ist durch die Einführung neuer Geschüzs^steme zur Rothwendigkeit geworden.

167 6) Vorschrift über die Ausrüstung der Jnsanteriebataillone und der Scharfsehüzenkompagnien mit Büchsenschmiedwerkzeug und GewehrBestandteilen, vom 13. Juni l 870, ein den nenen Gewehrs^stemen angepasstes Reglement.

7) Ordonnant über das Gesnndheitsmaterial, vom ..). März 1870.

Diese Ordonnanz beschreibt das gegenwärtig eingeführte, zum Theil neue Sanitätsmaterial.

8) Ueberdies hat das Militärdepartement im Juli 1870 den Entwurs einer Manövrir-Anleitung für grossere Trnppenkorps erlassen.

Mit diesem Entwurse, der bei seiner Annahme an die Stelle der frühern Brigadeschnle treten würde, sollen vorerst Versuche gemacht werden.

Kantonale Militärgesezgebung.

Die

Genehmigung

des Bundesrathes

erhielt

unterm

4.

Juli

ein Dekret des Grossen Rathes von Waadt vom 7. Mai 1870 datirt, betreffend einige Modifikationen des kantonalen Militärgesezes.

Unter gleichem Datum ein vom Grossen Rath des Kantons Genf den 17. Juni erlassenes Gese^, betreffend Bildung einer ReserveSchüzenkompagnie.

II. ^efchaft^theilun^en und Beamte der Militärverwaltung.

Jm Beamtenpersonal der Militärverwaltung fanden keine wefentlichen Veränderungen statt.

III. Spezialkommi^onen.

1) Ueber die Thätigkeit der ständigen Artilleriekommission perweisen wir auf Abschnitt ....^V.l.11.

2) Die Veusionskommissiou versammelte sich einmal zur Revision der frühern Venfionen nnd zur Abgabe ihres Gutachtens über einige neue Vensionsfälle.

3) Die Kommission, welche die Bewaffnung der Berittenen zu begutachten hatte, gab ihr Gutachten ab, und es ist durch das von Jhnen untern. 24. Dezember 1870 erlassene Gesez die .Angelegenheit nunmehr erledigt.

4) Einer Spezialkommission (Fornaro, Bluntschli, Reuenschwander und Wirz) ist die Revision des Regimentes über den Traindienst übertragen worden.

Diese Kommission hat ihre Ausgabe bereits erledigt.

168 IV. ^nstrukti^n^ersonal.

Jm Berichtia^re wurde die Stelle eines Oberinstruktors der Artil.lerie neu besezt, indem als solcher Hr. Hermann Bleuler von Riesbach, Oberstlientenant im Artilleriestabe, gewählt wurde.

Die übrigen Aenderungen im Bestande des eidgenossischen Jnftruktionspersonals sind nicht von gelang , und es zählte dasselbe am Ende des Jahres bei den verschiedenen Waffen : Genie

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Artillerie .

Kavallerie .

Scharsschüzen .

Jnsanterie .

Sanitätswesen

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5

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1 4

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.31 .12 .12

65 gegenüber von 57 auf Ende 1869.

Die Jnstrnl.toren waren wie die übrigen Beamten im Jahr l 870 einer Wiederwahl unterworfen.

V. Ei^en^flfche ^assen^laz....

Ans dem Waffenplaze Th..n ist die Versorgung der Kaserne. und der Stallnngen mit Onellwasser nun vollendet, und es darf sowohl die ^on der Gemeinde ^....hn.. übernommene Leitung bis vor die Kaserne, als aneh die Leitung in der Kaserne u. s. w. selbst als vollkommen gelungen bezeichnet werden.

in

Ueber die Erweiterung der Schusslinie in Thun haben wir Jhnen der Dezembersizung Vorlagen gemacht, welche genehmigt wurden.

Die .^lussührung fällt in das Jahr 1871.

Die von Jhnen bewilligten Raehtragsarbeiten an den M.litärgebänden Thun, wie Verrichtung des Hürnerhauses als Spital, Verbessernng des Kasernements ob den Stallungen sind ebensalls ans-

geführt.

Ueber Be..n^nng der Wafsenplaze Winterthnr und ^olothurn sind n^.e Verträge abgeschlossen worden.

VI.

a,.

^enie^ Unterricht.

^el..r^tenschulen.

Die Vo..tonnierrel^r..tens..hule fand in Brngg in folgender Stärke statt : 61 Rennten, 2 Aspiranten und 18 Offiziere und Unteroffiziere, zusammen 81 Mann.

16^ Die Sappeurrekrutensehule wurde in Thun abgehalten und zählte 117 Rekruten, 4 Aspiranten und 19 Ossiziere und Unteroffiziere, zufammen 140 Mann.

Beide Schulen gaben befriedigende Ergebnisse, obsehon durch die Grenzbesezung der zweiten Schule ein Theil der Eadres entzogen wurde.

b.

^^d^rholun^l.urse.

Den Wiederholungsunterrieht bestanden 5 Sappeurkompagnien (1 Auszug, 4 Reserve) und 3 Bontonnierkompagnien (1 Auszug und 2 Reserve) in 6 verschiedenen Kursen.

Die 2 Bontonnier^Wiederholungskurse fanden gleichzeitig mit den Wiederholungskursen der zur Bespannung des Brükentrains bestimmten Varl.trainkompagnien statt, .^as fur bei.^e Waffengattungen sehr lehrreich war.

c.

^ f p i r .

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Die Aspiranten L Klasse sur Truppenoffiziere in der Zahl von 3 hatten eine Rekrutensehule mit der betreffenden Wasse zu bestehen.

Die Aspiranten L Klasse sur den Geniestab (2) eine Bontonnier.^ und eine Sappeursehule.

Die Aspirantenschule ....... Klasse musste wegen der geringen Zahl von Teilnehmern auf das folgende Jahr verschoben werden.

d. ^ele^pl^nl^r.^.

Derselbe wurde in ^olge der Grenzbesezung ebenfalls verschoben.

VII.

Artillerie Unterricht.

a,.

^l.rutenfchuten.

Die Sehulen nahmen im Ganzen einen normalen Verlauf, doeh war immerhin der Krieg nieht ohne storenden Einfluss ans einige derselben geblieben.

An

den 6 Rekrut^.nschule.. nahmen im Ganzen

1273

Rekruten.

und 4.^ Aspiranten L Klasse mit 316 Mann Eadres Theil. Die

Zahl von 1273 Rekruten mit 41 Aspiranten L Klasse entspricht 20^ der gesammten Zahl des Bundeskontingentes der Kantone an Artillerie-^ mannhaft im Auszuge. Von diesem allgemeinen Durchsehnittsverhältnisse zwischen Stärke der Rekrutirung und des Mannsehastskontingentes weichen die Zahlen der von den einzelnen Kantonen gestellten Rekruten,.

170 wie gewohnt, erheblich nach oben wie nach unten ab zwischen 14 % für Aargau bis 36 % sur Neuenburg.

und wechseln

Auch in der Rekrntirung für die einzelnen Artillerie-.Gattungen maehen sich bedeutende Verschiedenheiten und Abweichungen von dem Durchschuittsverhältnisse bemerkbar. Ausfallend und ganz unvorhergesehen start war die Rekrutirung von Bern, welche an der übermässigen, der Jnstruktion schädlichen Stärke der 11. Rekrntenschule in Frauenseld

hauptsächlich Schuld trng.

Die physische und geistige Tauglichkeit der Rekruten erwies sich

im Durchschnitte befriedigend, ohne jedoch einen Fortschritt gegenüber srühern Jahren erkennen zu lassen , Mängel in dieser Richtung treten noch zahlreich und grell genug zu Tage, als dass nicht immer wieder aus noch sorgfältigere Auswahl der Rekruten ausmerksam gemacht werden müsste. Am meisten liess die Rekrntirnug des Train zu waschen übrig, wobei freilich ...ie für dieselbe ungünstigen besondern Verhältnisse einzelner. Kantone, so wie die stets zunehmende Schwierigkeit, sich sreiwillig zum Train stellende Rekruten überhaupt in der nöthigen Zahl zu finden, nicht verkannt werden dnrsen. Je länger je mehr wird es nothwendig, darauf Bedacht zu nehmen, durch Verbesserung nnd Auszeiehnnng des Trainsoldaten den Dienft beim Train beliebter zu maehen, wenn ohne Zwang gntes Material ..n hinreichender Menge zur Rekrutiruug soll genommen werden konnen.

Die

sanitarisehe Untersuchung in den Kantonen

lässt immer noch

zu viele physisch dienstnntüchtige Leute durchschlüpfen und schenkt be-

sonders der Prnsnng der Gehkraft der Kanonierrekrnten uoeh zn wenig Aufmerksamkeit.

Kleidung, Bewaffnung und Ausrüstung der Rekrnten waren im Wesentlichen in Ordnung, doch zeigten sich immer noch einzelne Mängel und Abweichungen von deu bestehenden Vorschriften.

Lebhaft empfanden wurde der bei den Kanonierrekruten mancher Kantone herrsehende Mangel an einer Aermelweste oder Blouse, ohne welche der Uniformrok zu raseh zu Grnnde gehen muss . au einer Ausxüstnng mit 2 Baar Beinkleindern liessen es dagegen nur wenige Kantone fehlen.

Die Jnftrnktion vollzog sich genan nach den sestgesezten Jnstrnktionsplänen. Dank der guten Zeitnng der Schulen, der augestrengten Thätigkeit des Jnstruktionspersonals und dem von Eadresmannschast und Rekrnten allseitig bekundeten guten Willen und Fleisse dars der Ersolg der Jnstrnktion als ein allen, billigerweise zu sollenden Ansorderungen befriedigend entsprechender bezeichnet werden. Jedenfalls wurde die kurze Zeit gehorig ausgenüzt, und es gelaug auch, deu

171 Rekruten die ihnen zur Einreihung in die taktischen Einheiten ersorderliehe Ausbildung zu geben. Daraus darf aber noch nicht geschlossen werden, dass eine längere Schulzeit nicht noch sehr am Biaze gewesen wäre ; denn wenn man es anch dazu bringt, nach Verlauf von 6 Wochen

den Rekruten für den Dienst bei seiner Artilleriegattnng seldtüchtig

ausgebildet erscheinen lassen zu konnen, so ist es doch nicht moglich, dem Rekruten diese Ausbildung dabei zugleich so fest haften zu machen, dass ihm nicht nach Austritt aus der Schule bald wieder ein guter Theil derselben verloren ginge, wie man es dann in den Wiederholuugskursen nur zu deutlich erfahren kann. Diesem Uebelstande abhelfen, kann nur eine Verlängerung der Dauer der Rekxutenschnlen, nicht um dem Rekrnten noch mehr zu lehren, sondern was ihm jezt gelehrt wird, tiefer als bisher zu gründen. Einer weitern Verlangerung der Rekrntenschnlen ruft dann noch die alte Erfahrung, welche sich auch im Berichtjahre wiederholt hat, dass uemlich die kantonale Voriustruktion eine sehr ungleichmäßige ist, so dass die ihr gewidmete Zeit besser zur eidgenossischen Rekrutenschule geschlagen würde, um auch die erste Ausbildung des Rekruten durch die einheitlichere und gewohnlieh intensivere eidgenossische Jnstruktion geschehen lassen zu konuen.

Bezüglich der zu den Rekrutensehnlen bezogenen Eadresmanuschaft wurde mit vermehrtem Rachdruke daraus hingearbeitet, Offiziere und Unteroffiziere bei der Justruktiou der Rekruten in ausgedehntem Masse zu verweudeu und sie dadurch wie dnrch passenden Wiederholungsnnterricht und rege Betätigung bei allen Dienftverrichtungen vor Allem aus zu durchaus selbstständiger Rührung der Gruppe in allen Zweigen des praktischen Dienstes geschikt zu machen.

Die geossen Lüken, welche sieh im Allgemeinen beim Diensteintritte im militärischen Wissen und Konnen der Offiziere nud Unteroffiziere eiugerisseu zeigten, erschwerten zwar ihre Verwendung bei der Jnstruktion .

doch waren wenigstens die Offiziere in der Regel bald wieder genügend vorbereitet, um sich bei der Jnstrnktion nüzlich machen und sich selbst durch ihre Beteiligung bei derselben im Dienste weiter auszubilden und bei der Truppe in Ansehen zu sezen.

Weniger befriedigenden Erfolg als bei den Offizieren hatten bei den Unteroffizieren, namentlich den Kanonierunteroffizieren , die Bemühungen, sie bei der Jnstruktion zu verwenden und sie zur Selbstständigkeit und Wahrung ihrer Stellung in allen ihren Dienstverrichtungen zu

erziehen, obgleich gerade aus die Ausbildung der Uuteroffiziere doppelte

Sorgsalt verwendet wurde , um der beständigen Klage , dass sie ihren Dienst nicht zu versehen und ihre Stellung nicht zu wahren wüssten, zn begegnen. Mangel an richtiger Ausfassung ihrer Stellung, an Vermogen überhaupt , dieselbe auszusüllen , an Eiser , die zur Ausbildung

172 gebotenen Angelegenheiten auszunüzen, sowie an Muth, gegenüber den Untergebenen gehörig anzutreten , machte sich bei den Unteroffizieren.

leider vielfach fühlbar.

Jn sämmtlichen Schulen war das Betragen der Truppen im All^ gemeinen ein ganz befriedigendes, und es wurde nichts versäumt, um die..

selben an strenge Disziplin zu gewohnen. Die Bferde und das Kriegsmaterial, über welches die Schulen verfügten, waren vo.. guter Besche.ssenheit, und es gelangten die Schulbatterien und Trainabtheilungen dazn,.

unter guter ^ül,rung eine befriedigende Manovrirthätigkeit entwikein zu.

konnen. Die Schiessübungen weisen an absoluten Trefserzahlen zwar kaum bessere Ergebnisse aus, als sie in frühern Jahren erreicht worden sind, doch ist ein etwelcher Fortschritt in der Schiesssertigkeit, besonders für seldmässiges .^chiessen, unverkennbar.

b. ^ie^rh^um^urse.

Jusolge der grossen Trnppenansfteilung für die Grenzbeseznng in den Monaten Juli und Augnst konnte die Abhaltung der Wied^rho^ lungskurse nicht, wie im Schultablean ursprünglich vorgesehen gewesen, stattfinden. Mit Beginn der Grenzbeseznng wurden alle Wiederholung^..

kurse eingestellt und verschoben und nach Verlauf derselben die an der Grenze gestandenen Batterien und Kompagnien von ihrem Wiederho^ lungskurse dispensirt und für die übrigen taktischen Einheiten ihre .^urse neu geordnet. Die Zahl der abgehaltenen Wiederholungskurse belief sich so sehliesslich aus 17, an welchen Theil nahmen: 12 fahrende Batterien des Auszuges, 7 ,, ,, der Reserve,

1 Gebirgsbatterie des Auszuges, ,.

der Reserve, 2 Bositionskompagnien des Auszuges, 4 ,, der Reserve, ... B a r k k o m p a g n i e n des Auszuges, 1

3 ,, der Reserve, 7 Parktraiukompagnien nebst Linientrain der entsprechenden Kantone.

Die Batterien Rr. 8 , 12 und 20 und die Barktrainko^upagnie Rr. 8l, welehe im Berichtjahre ebenfalls ihren ordentlichen Wiederho^ lungskurs hätten bestehen sollen, waren wegen Theilnahme an der Grenzbesezung davon enthoben worden.

Von den 40 in Wiederholungskurs gekommenen taktischen Einheiten rükten nieht weniger als 17 mit einem meistens erheblich unter der.

Rormalstärke bleibenden Bestande an Mannsehast ein , ganz abgesehen davon , dass anch bei den mit vollem oder^ überzähligem Bestande ein-

173 rügenden taktischen Einheiten oft die Ostiere und Unteroffiziere nicht

vollzählig waren , oder zur Ergänzung des Offizierskorps sieh Offiziere anderer Einheiten beigezogen fanden. Besonders bei den Batterien und .Kompagnien der Reserve und bei den Barktrainkompagnien zeigte sich ein unvollständiger Bestand und in ganz bedenklichem Grade bei der Reserve-Gebirgsbatterie von Graubünden mit nur 58 Mann.

Bekleidung, Bewaffnung und Ausrüstung der Truppen zeigten sich bezüglich der Vollständigkeit und Beschaffenheit durchschnittlich besriedige..d ; Bserde und Besehirrnng, wie sie von den Batterien mitgebracht oder den Barktraiukompagnien oder dem Linientrain gestellt wurden , zeigten sich

im Ganzen diensttüehtig und billigen Anforderungen entsprechend.

Sämmtliche Wiederholungskurse nahmen einen normalen Verlaus und ersreuten sich einer umsichtigen , saehgemässen und festen .Leitung Seitens der mit dieser betrauten Offiziere des eidgenössischen .Artillerien stabes. Unterricht und Uebungen geschahen nach den ausgestellten Jnstrnl.tionspläuen , wobei im .Allgemeinen die Kommandanten von der ihnen durch dieselben gelassenen Freiheit, die den einzelnen Unterrichtsund U..bungsgeg..nständen zu widmende Zeit nach eigenem Ermessen zu Bestimmen, einen weis.n Gebrauch malten. Ueberhaupt zeigten im Ganzen die Kurskommandanten in erfreulicher Weise vermehrte Selbständigkeit, Jnitiative und Bethätigung bei der Justruktion. Da den Wiederho-

lu..gsknrse.. nur ein perhält..issmässig wenig zahlreiches Jnstruktionsper-

sonal hatte zugeteilt werden kennen, so waren die Kommandanten nm so mehr veranlagt , nieht nur sieh selbst mit ihren Adjutanten bei der Jnstrnktion ihrer Truppen zu betheiligen , sondern hiezu auch die Offiziere und Unterossiziere der Truppen in Anspruch zu uehmen. Es geschah dies auch in ausgedehnter und intensiver Weise und nicht ohne

Ersolg sür die Jnstruktion wie sür die bessere Ausbildung und Hebung

des Offiziers- nnd Unteroffizierskorps selbst. Der Ersolg der Betheiligung der Offiziere und Unteroffiziere bei der Jnstrnktion wäre freilich ein noch grosserer gewesen, wenn diese besser vorbereitet als es gewohnlieh der Fall gewesen ist, in Dienst getreten wären, u..d würde sieh sür die Zukunft noch mehr sicher stellen lassen , wenn man die Eadres vor dem Wiederholungskurse ihrer taktischen Einheit einen mehrlagigen besondern Vorkurs bestehen lassen konnte. Dies würde namentlich zur Hebung des Unterossizierskorps sehr erwünscht sein, denn troz aller in den Wiederholungskursen des Beriehtjahres gemachten vermehrten Anstrengungen , die Unteroffiziere den Anforderungen ihres Dienstes allseitig gewachsen zu machen , hat sich ein durchschlagender Ersolg nicht erzielen wollen , hauptsächlich wohl darum , weil die mangelhafte Vor.vereitung der Unteroffiziere beim Diensteintritte sie nur zaghaft anftreten und sich gegenüber ..er Mannschaft zu viele Blossen geben lässt.

174 Der Betrieb des Unterrichtes und der Uebungen nahm in gegenüber frühem vermehrtem Masse einen vorwiegend auf feldmässige Ansbildnng der Truppen gerichteten Charakter an.

Wenn dabei auch im ganzen die richtigen Grenzen eingehalten und der Begriff feldmä^ger Ausbildung vernünftig ausgefasst wurde , so mahnen doch einzelne Erscheinuugen zur Vorsieht, .^ass nicht die Bezeichnung ,,feldmässig.^ missverstanden und zu einen. blossen .^chlagworte werde , hinter das sieh Ungebundenheit, Hinwegsezung über die Reglemente und Vernachlässigung der Elementarinstrnktion verstehe.

Guter Wille und Fleiss, sieh auszubilden, waren bei den Truppen in allen Graden reichlieh vorhanden , doch trifft die Ossiziere noch zu oft der Vorwurf, zu wenig Jnitiative und rastlose Hingebung in ihrem Dienst zu entwikeln und zu sehr an ihre Bequemlichkeit zu denken.

Allgemein ist die Klage, dass die Zeit der Wiederholungskurse zu gerade da zu Ende geht , wo mit Mühe diejenige Ausbildung der knapp bemessen sei, so dass selbst bei denjenigen des Auszuges der Kurs Truppen erreicht ist, weiche ermogliehen würde, durch weitere Uebnugen

ihre seldtüehtige Ausbildung so sieher zu stellen und sest hasten zu maeheu, dass nicht bis zum folgenden Wiederholnngskurse wieder das meiste persehwi^t und in demselben wieder alles von vorn anzufangen wäre.

Erweist sieh die Zeit der Wiederholungskurse des Auszuges zu kurz,

so kann die derjenigen der Reserve noch viel weniger genügen, die Ansbildung der Truppen auf seetüchtigem Stande zu erhalten.

Wie bei den Schulen, so weisen auch die Sehiessübnngen der Wie..

derholnugsl.nrse in ihren Ergebnissen zwar kaum günstigere Trefferzahlen auf als in vorhergehendem Jahre, während sich do.h ein Fortschritt in der Sehiessfertigkeit der Truppen , vor ^lllem aus bezüglich des feldmassigen ^chiessens nicht verkennen lässt. Die Zutheilung einer grossern Zahl seharf geladener Granaten und Shrapnels aus Kosten der Zahl der blind geladenen Granaten hat sich wohl angebracht erwiesen.

Die bei der Grenzbesezung in den Monaten Jnli und August be.^ theiligt gewesenen Batterien und Kompagnien haben dabei allerdings Gelegenheit gehabt, sieh in einzelnen Zweigen des Verdienstes gründe lieh zu üben . für andere wichtige Zweige ihres Dienstes haben sie aber dabei doeh keinen t.em Unterrichte und den Uebungen eines gewohnlichen Wiederholungsknrses entsprechenden Erfolg finden konnen.

c. Allgemeine ^rt^eri^^dr^schnle.

Die allgemeine Artillerie^Eadresschule , unter welcher Bezeichnung znm ersten Male im Beriehtjahre die bisher mit der allgemeinen Zentralschnle verbunden gewesen , nun aber ga..z für sich allein gestellte

175 Zeutralartillerieschule abgehalten wurde, vereinigte 16 Ostiere und 70 Unteroffiziere, welche im ersten theoretischen theile der Schule für sich unterrichtet, im zweiten Theile mit der Mannschaft der l. Rekruteusehule.

Thun zur Applikationssehule, welche 4 Schulbatterien, zu je 4 Gesehüzen eiugetheilt, in 2 von Osf^ieren des eidgeuossischen Artillerieftabes kommandirte Brigaden sormirte , mnssten wegen zu schwachen Mannschaftsbesta^.des der Re^ruteuschnle zur Verstärkung noch Ueberzählige und Raehdienstpflichtige von Batterien des Kantons Zürich beigezogen werden.

Die Instruktion in der Eadresschnle geschah, nach dem für dieselbe festgesäten Bla..e, strenge und mit Aufbietung aller versngbaren Mittel im Sinne der ^ortführnug und Erweiterung der theoretischen und praktischen Ausbildung der .^sfiziere und Uuterosfi.^iere über das in Aspirantenund Rekrntenschule zu gebende Mass hinaus, wobei freilieh hindernd in den Weg trat, dass an Offizieren und Unteroffizieren beim Eintritte in

die ^..ehule sich dieses Mass der Ausbildung nichts weniger mehr als ...oll fand.

Besondere Anf.ueri.saml.eit wurde den. Unterrichte und den

Uebnngen im Sehiesseu , Felddienft und Taktik geschenkt und der Wah-

rung der verschiedenen Jnteresseu beider zur Applikationsschnle vereinigten ungleichartigen Elemente einer Rekrnten.^ und einer Eadressehule.

Der Erfolg der Eadr..sschule, darf, ohne dass derjenige, der mit ihr verbun^ deu^.n Rekrutensehule verkümmert worden wäre , als ein befriedigender bezeichnet werden, namentlich bezüglich der Unteroffiziere, deren Ausbiß dung auch hier die grosste Sorgfalt zugewendet worden war.

d. .Schule für ^..fpir^nten II. ^.l.^sse.

Jn der S^hnle für Aspiranten ll. Klasse erhielten 4l Aspiranten, darunter einige, welche die Schule zum zweiten Male bestanden , ans ...^rundiage des bestehenden Uuterriehtsprogrammes ihre Ausbildung zu ........feieren durch ein hiezn sorgfältig ausgewähltes Jnstruktionspersoual.

Während so aus der Aspirantenschule dem Artillerieosfizierskorps ^36 ueue .^sfi^iere, worunter 1 vom Barttrain, Angeführt wurden, erhielt .^s einen weitern Zuwachs durch die Beförderung von drei Uuterof^ie.en. ^ Es macht sich bei .....r Befordernng geeignet erachteten Unteroffizieren vielfach Widerwillen gegen die geforderte Brüsung und die sogleich daruach ^u bestehende Rekrutenschnle und mitunter an eh die Ansicht geltend, dass sie beanspruchen dürsten , ohne vorhergehende Brüfung besorgt zu werden. Die in den Rekrutenschulen oder anderweitigem Dienste mit der Mehrzahl der seit einigen Jahren von Unteroffizieren beorderten Offizieren bezüglich ihrer Tauglichkeit gemachten Erfahrungen konnen aber nicht ermuthigen , von dieser Brüfuug abzulassen uud sich damit aller Kontrolle über die Besorderungen zu begebe.., und noch wen.g^

176 .

peranlassen, in strenger Durchführung der Bestimmung nachzulassen, wonach zum Offizier beförderte Unteroffiziere im gleichen Jahre noch eine Rekrutenschule durchzumachen haben.

e. ^pez^nr^.

Die Spezialkarse beschränkten sich auf einen speziellen Train knrs für Truppenoffiziere und auf einen ..^rs für subalterne Offiziere und jüngere Majore des Artilleriestabes.

Am speziellen Trainkurse nahmen 7 Offiziere Theil, von denen troz aller Mahnungen das Schultableau leider nicht alle sich sür diesen

^urs passend ausgewählt zeigten. Anf die speziell artilleristischen Unterrichtsfächer wurde diesmal mehr Rachdruk als in de.. lezten Jahren gelegt. anch war, Dank dem Eiser und Fleisse der Jnstrnktoren wie der Schüler, der Ersolg des Knrses ein sehr befriedigender.

Der vom Monat Juli mit 6 Offizieren begonnene Stabsosfi^.erskurs wnrde schon nach der ersten Woche durch die Grenzbesezung unterbrochen und konnte erst im Rovember wieder fortgesezt werden, wo dann von den ursprünglichen ^Teilnehmern nur 3 wieder erscheinen konnten und 3 frische Ossiziere beigezogen werden mussten. Diese Umstände waren von ftoxendew .^inflnss^ und verhinderten die volle Ausführung des mit diesem Knrse beabsichtigt gewesenen Unterrichtes , so dass um wenigstens einen Theil desselben, die das Technische und das Schieß wesen der Artillerie betreffenden Fächer vollständig durchnehmen zu konnen , ein anderer Theil , die in der Taktik einschlagenden Fächer, etwas hintenan g^sezt werden mussten.

VIII..^ .^a^alleri^nuterricht.

a. ^......rntenschulen.

Die Gnidenrekrntenschule fand in Luzern statt, die drei Dragoner^ rekrutenschulen wurden in Aarau , Biere und Winter.^hur abgehalten.

Die Zahl der Theilnehmer war folgende: Guidensehnle 38 Rekruten, 5 Aspiranten, 23 Eadres. Dragonerschulen 212 Rekruten, l2 Aspiranten, 126 Eadres, zusammen 416 Mann.

Die Dauer der Dragonersehulen betrug diesmal zum Behufe der Versuche mit dem .Karabiner 60 Tage, mit Weglassung der kantonalen Vorkurse.

Die Rekrutiruna ist wieder im .Zunehmen begriffen . doch haben die Kantone ^ern , ....^olothurn und .^Iargau .^e.tere Massnahmen zur ^ompletirung ihrer Kompagnien zu treffen.

177 Die Verlängerung der Schuldauer hat mit Bezug auf das Reiten und die Vferdedressnr ersichtliche Fortschritte zur Folge gehabt, so wie dies auch überhaupt allen Dienstzweigen sehr zu Statten kam.

Die Versuche mit den Karabinern sind in einer Weise gelungen, dass die Einführung dieser Waffe eine unmittelbare Folge davon war.

b. .^pez^tl.urse.

Der Offizierskurs und die Unteroffiziersschule waren diesmal vereinigt, und zwar unter dem Kommando des Oberinstrnktors der Waffe aus dem Wassenpl..ze von Basel. An diesen Spezialkursen nahmen ein Generalstabsoff^ier, 7 Ossifere der Wafse und 29 Korporale Theil.

Die Vereinigung der beiden Kurse hat sich als zwekmässig erwiesen, und es wird der Unterricht auch dieses Jahr von gutem Einsluss auf die Eadres dieser Wasfe sein.

...

^ ied r r h o tu n g .^ l.ur ^ .

Auszug.

Die Wiederholungsknrse haben 18 Dragonerkompagnien und 2 Guidenkompagnien bestanden . die übrigen wurden vom Wiederholungskurs dispensirt. weil sie, als die Reihe an sie kam, bereits zum Grenz^esezungsdienst gezogen worden waren.

Die Dragoner wiesen eine Stärke von 1142 Mann und 1151 Bserden auf., 244 Mann unter dem reglementarisehen Bestand, wobei ^u bemerken ist, dass die Rekruten dieses Jahres wegen der verlängerten Rekrntensehulen nicht zu den Wiederhol ungskursen gezogen wurden.

Die beiden Gnidenkompagnieu waren zusammen 58 Mann stark.

Reserve.

Alle Dragoner- und Gnidenkompagnien wurden entweder kompagnien- oder detaschementweise zu eintägigen Jnspektionen zusammengezogen und wiesen dabei eine Stärke auf von:

Dragoner 838 Mann, 838 ^ferde, Guiden 123 ,, 123 ^, der effektive Stand ist damit um 128 nicht erreicht.

d.

^emontenhurse.

Es fanden wieder zwei Remontenkurse statt, wovon der eine in Aarau, der andere in Eolombier mit zusammen 7..) Remonten (Guiden und Dragoner).

178 Die Remontenkurse von 10 Tagen zeigen sich wie immer ungenügend, um die Bserde auch nur einigermassen zum Dienste geeignet zu machen.

e.

^..spir^nten.

Zt^ den verschiedenen Rekrutenschulen waren 10 Aspiranten erster blasse und 7 zweiter Klasse zugezogen.

Die erstern wurden alle bis an einen in die zweite Klasse besorg dert und die leztern sämmtlich zum Ofsi^ersgrad zugelassen.

I.^. Scharffchuzen .. Unterricht.

.^ ^el.rntenschnlen.

Die Rekrutenschulen sanden in Viere, .Luzern und Luziensteig statt^.

sie wurden auf den beiden ersten Blähen vom Oberinstruktor der Wasfe und in dessen Behinderung durch aktiven Dienst auf dem zulegt genannten Vlaze durch einen Jnstrnktor L Klasse geleitet.

Der Gesammtbestand all.^r drei Schulen betrug 883 Rekruten, 12

Aspiranten L Klasse, 24 Aspiraten IL Klasse. 208 Eadres. zusammen 1127 Mann.

Jn ^olge des Umstandes, dass ein T^eil der schulen mit dem aktiven Dienst der betreffenden Schüzenkompagnien zusammenfiel, wa^ ein Theil der Schuleadres unvollzählig.

Reben vorzüglicher geistiger Befähigung und gnter Schulbildung des grossten Theils der Rekruten, war bei einem andern Theil. namentlieh den kleinen Kantonen angehorend, eine auffallend geringe SchnlBildung bemerkbar.

Die Leistungen der Schulen waren im Ganzen sehr befridigend .

im Schiessen wurden erreicht 29/70^ im Einzelnseuer ans 200-800^ Schritt und 63 ^ im Massenfeuer (reglementarische Scheiben).

Als ein grosser Uebelstand für den Unterrieht wird im Berichte des Wafsenehefs bezeichnet, dass es den Wassenpläzen an geeigneten .Lokalitäten fehlt, um den taktischen .Unterricht im Terrain betreiben zu konnen, statt immer aus den ebenen Er^erzierplaz angewiesen zu sein ; auch wird, und gewiss mit gleichem Rechte, über den Mangel an .^wekmassigen Schiesseinrichtungen aus den meisten Wasfenpläzen geklagt.

b.

^^der^lun^^l.^^.

Es sind im Ganzen neun Wiederholungsknrse abgehalten worden.

Drei weitere sind unterblieben, weil die betreffenden Korps mittlerweile.

179 in aktiven .Dienst berufen waren. Die Kurse wurden zwar von ..^eneralftabsosfizieren geleitet, doch hatten fie den Auftrag, den ihnen speziell bezeichneten Schüzenhauptlenten. so ost als thunlich, das Kommando zu übertragen, um sie zur Führung der Schüzenbatailione vorzubereiten.

Die Wiederholnngskurse bestanden 18 Auszügerkompagnien mit einem Bestand von 1836 Mann und 14 Reservekompagnien mit einem Bestand von 1352 Mann.

Der Gang des Unterrichts hatte einen besridigenden Erfolg.

Die Zielschiessübungen ergaben als Resultat: Einzelnseuer aus 300, 400, 600 Schritt 25/68 ^., Massenfeuer

5l ^.

c.

Schi^nrse.

Dieselben sanden kompagnieweise unter Beigabe von eidgenossischen Jnstruktoren statt. Es betheiligten sich an denselben

23 Kompagnien des Auszugs mit 2625 Mann, 14 ,, der Reserve .. l 42 5 .,,

Diese Kurse standen unter dem Kommando der betretenden Hauptleute.

d.

^..fpir^nten.

Jn den Rekrntenschnlen wurden instruira 23 Aspiranten zweiter Klasse, wovon 22 zur Brevetirung empsohlen werden konnten und 13 Aspiranten erster Klasse, welche in die zweite Klasse befordert wurden.

Die Offiziersprüsung nach Vorschrift des Reglements vom

22.

April 1867 haben im Ganzen 11 Unteroffiziere passirt, wovon 8 als wahlfähig erklärt, 3 abgewiesen worden sind.

^.

^nfanterieofsizier..^ und ^l^irantenschnlen.

Schulen sur Ausbildung der J..fanterie^Aspiranten und angehender Jnfanterie- und ^chü^enoffiziere sollten nach Jnstruktionstableau drei stattfinden, und zwar eine für die. tessinisehen Offiziere und Aspiranten in Bellenz, eine sür die deutseh sprechenden Aspiranten in Thun und eine dritte für deutsch sprechende Offiziere und franzosisch sprechende Offiziere und Aspiranten in St. Gallen.

Die beiden ersten Schulen find wirklich abgehalten gegen musste von der dritten wegen der Aufgebote für fezung U.ngang genommen. beziehungsweise die Schule zosich sprechenden Aspiranten beschränkt werden. ^omit

worden , dadie Grenzbeauf die franerhielten die

180 im Jahr 1870 ernannten oder sür die dritte Schule bestimmten Jnsanterie-Sehüzenosfiziere keinen Unterricht. Derselbe wird 1871 nachgeholt werden.

Die i t a l i e n i sch... Schn l e in Bellenz kommandirte der eidg.

Oberst Hess, und es nahmen an derselben 8 Offiziere und 23 Aspiranten, überdies 4 sür die .........chiesssehule bestimmte Ossifere Theil, sämtlich vom Kanton Tessin gestellt.

Die S c h u l e s ü r deutsch sprechende A s p i r a n t e n kommandiere der eidg. Oberinstruktor der Jnfanterie bis zu dessen Ausgebot in den ^rossen ^eneralstab als sous..chek d'el^ m.^or. Das Kommando übernahm dann der eidg. Oberst Stadler, und als auch dieser in die mobile Armee einrüken mnsste, der Oberinstruktor von Glarus, Kommandant Moser.

An dex Schule nahmen 100 Aspiranten Theil.

Die S eh u l e s ü r f r a n z o s i s eh s p r e eh e n d e A s p i r .^ n t e n kommandirte der eidg. Oberstlieutenant de Eoeatrix^, Oberinstrnktor des

Kantons Wallis. An dieser Schule nahmen bloss 16 Aspiranten als

Schüler Theil, die angesagten 12 Aspiranten von Freibnrg konnten nicht einrüken, weil ihr Rekrntenunterricht erst begonnen hatte.

Aus Obigem ist ersichtlich, dass im Gaumen dieses Jahr nur 12 Ossifere, und zwar 4 von Tessin, aber 139 Aspiranten die ^ehule passirt haben.

Von Lezteren musst.^ nnr einer von Bern und einer von Tessin als nicht geeignet zum Offizier ^..alifizirt werden. Dabei ist aber zu Bemerken, dass die Forderungen nieht sehr hoch gestellt werden, und dass nicht nur diese, sondern auch die Dauer der Schulen uothweudigerweise erhoht werden ^ n.üssen , sosern man den heutigen Ansorderungen an ^ssiziereu genügen will.

Jm Allgemeinen. sind die Wahlen besser als^ vor einigen Jahren ausgefallen . die Kantvne senden nur ausnahmsweise ein ganz ungebildet....^ Jndividinm, doeh befindet sich n ....eh immer eine starte ^ahl von .^e^ten vor, die bei allem Fleiss^ und gutem Willen den Bildungsgra^ nicht besten, der ihnen gestattet, den Vorträgen ü.^er Taktik, ^eldbesestignng und ^.errainlehre zu folgen.

Ein weiterer Uehelstand klebt unserm Aspiranten^vesen an, ^ämlieh die vollständige Unkenntniss des Dienstes, der ohne praktische Vorübnng theoretisch nicht ^u erlernen ist. Die Rekrntenschnle oder besondere A.spiranten-Vorübung sind nicht darnach angethan, in den Dienst eingeführt ^u werden. Dies kann nnr in nnd mit ^en Bataillonen gestehen, wesshalb die Aspiranten vor Eintritt in die eidg. Schule Unterossiziersdienst beim Bataillon machen sollten. Dabei hätten sie Ge-

.

181 legenheit, sich einen richtigen Begriff von einer taktischen Einheit zu bilden, ohne den sie, auch bei lebhaftem Vorstellungsvermögen, doch zu keinem rechten Verständnis^ in den Vorträgen über die Bewegungen eines Bataillons gelangen.

Erst wenn unsere Aspiranten nach den. gnt bestandenen Rekrutenkurs einen oder zwei Wiederholungskurse als Unteroffiziere durchgemacht und dabei auch ihre Fähigkeit gezeigt haben, mit der Mannschaft umzugehen, ist eine passende Wahl und ein ganzes Verständniss der Vorträge einerseits moglich und andererseits das Schulkommand.^in der Lage,

die eigentliche Offiziersbildung, unter Hinweglassuug der Details des Soldaten- und Uuterossiziersu..i.errichts, zu pflegen.

Was die Verlängerung des Unterrichts anbetrifft, so hält der Oberinstruktor der Jufanterie eine Verlängerung auf drei Monate für uothwendig, davon ein rein theoretischer Theil a 6 Wochen im Winter ^.ud ein theoretisch.^praktischer in Verbindung mit einer Rekrutensehule im Nommer ebensalls à 6 Wochen. .Unsere ie^gen kurzen Seh.ll^.u .geben nur einen oberflächlichen Schliff, während von einem ganzen mititärischen ^erftändniss und der Führung im Terrain keine Rede sein kann, von lezterer um so weniger, weil bei der grossen Zahl Schüler ^hne^ Truppen der Einzelne nur selten wirklieh als .^.ommandirender

in Thätigkeit kommt.

.^I. ^nfanterie^immerlentenknr^.

Die Sehule wurde wie bisher vom .^berinstrnktor des Genie geleitet und vom Jnspektor .^es Genie inspizirt.

Es nahmen am Unterricht Theil: die Ossifere des eidg. Stabes, 11 Jnsanterie- und Schüzenoffiziere , 13 Unteroffiziere der gleichen Waffen und 66 Jnfanterie-Zimmerleute.

Die Auswahl der leztern war im Ganzen gut , dagegen lässt dieWenige der Cadres so sehr zu wüuschen übrig, dass selbst der Gang der Schule darunter leidet. Es kann nicht genug wiederholt .verden, wie sehr eine gute Auswahl in intellektueller und beruflicher Beziehung zur Forderung dieses so ausserordentli.l^ wichtigen Dienstzweiges beitragen ..vürde.

Jm Uebrigen war das Ergebniss der Schule ein sehr besriedigendes.

^II. Schie^fchuleu fur infanterie.

Es fanden drei Schulen statt, die erste und dritte in Basel und .Biere wurden von Oberst Bruderer, die zweite in Wallenstadt von Oberst ^.eiss geleitet.

BundesbI...^. ..^ahrg. XXIII. Bd. II.

13

1^ Für di.... tess^schen. Ofsi^re fand der bezügliche Unterricht v.^ einigt mit der von Oberst .^.ess ^.leiteten tessinischen Aspirantenschule

s^tt..

Jm ganzen nahmen an den Schiessschulen .... Offiziere de.^ eid,^ ^t..^ und 130 Jnfanterieos^i...re als Schule The^il.

Jn den diesjähxig.m Schuie.r wurde auf die .^enntniss de^ Repet^weh..^. und die Uebunge.r mit demselben ein besonderes Gewicht

.^t.

Au.^ di.^es Jahr kann konstatirt werden, dass sich die ^ehülex bald mit der neuen Waffe vertraut gemacht hatten, dass sie dieselbe liebgewonnen und erfreuliche Resultate mit derselben erreichten. J.r lezterex Beziehung folgen hier einige Angaben.

Durchschnitt der drei Schulen :

300 Schritt. 400 Schritt. 500 Schritt.

3.^83 ^29/74 2^70 2.

Schnellfeuer (aus dem Mag.^in geladen)

auf Seheiben po^

^ .

Durchschnitt der drei Schulen.

1 Minute Dauer.

1/2 Minute Dauer.

Tresser per Mann n. Minute : Treffer per Mann u. Minute :

300 Schritt. 400 Schritt.

6,80 5,58 .

.

^ .

I I .

.

.

.

.

300 Schritt. 400 Sehritt.

^ 6,30 5,45

.

.

^om m i ff ar i a t .

.

.

. kur.

.

.

. .

An demselben nahmen nute... der Leitung von Oberstlieu..enant^ Sehenk 2 Oberstlieutenants, 6 Majore und 4 Hauptleute als Schüler

Theil.

E... wurden gelehrt: Armeeorganisation, Rapportwesen, Eomptabi^ ltti.t, Transportwesen, Unterkunst der Truppen, Harten lesen und Reiten.

.^tm. ......chluss.^ des Kurses machten die Teilnehmer ein.^ Rekognos^irun^ mit Zugrundlegun^ einer strategischen Supposition.

Die Resultate der Prüfungen fielen ^ur vollkommenen ^ufriedenh^t de^ inspizirenden Herr.r Oberkriegskommissär aus.

.^.IV. Unterricht d^ ^undheit....^^^.

Es wurden im Jahr 1.^70 folgende Sanitatsknrfe abgehalten : in Zürich 4, in .Lnzern 2, alle sür inkorporirtes ..^er^nal.

183 Jn denselben wurden 6 Am^ülaneen^ Kommissäre, 84 Frater und 3..) Krankenwärter, alle deutscher .^unge, unterrichtet.

Wegen dem außerordentlichen Truppenausgebot mussten von den be.schlosfenen Sanitätskursen unterbleiben : 1 Kurs für deutsche und 1 für ^..mzosiseh... Aerzte, desgleichen die 3 Operationskurse und die drei Kurse.

für deutsch, französisch und italienisch sprechende Frater und Krankenwärter.

Jn den verschiedenen Jnstrnktionskursen. waren überdies im Dienst .18 Ambülaneenärzte, 46 Korpsärzte, 148Frater und 60 Krankenwärter und eine Anzahl Eivilärzte. Dem Departement stnd keine Klagen über Besorgung des Gesundheitsdienstes zur Kenntniss gelangt.

^..V. ^tral.^ilitar^ule.

Für den Generalstab und die Stabsoffiziere der Jnfanterie hat erst die normale Zentralschule stattgefunden, als sich aber im Verlauf der Grenz.besezung das Bedürsniss herausstellte, den nachträglich ernannten Stabsoffizieren der infanterie,. den Schüzenhauptleuten, welche bezeichnet waren, Bataillone zu übernehmen und den Generalstabsoffizieren, welche schon vor vielen Jahren eine Een.ralschule pasfirt hatten , neuerdings eine hohere Schule. durchmachen zu. lassen, so würde eine zweite Eentralsehule im Spätherbst eingerichtet.

I.. E e n t.r a.l.sch u i e. An derselbe... haben Theil. genommen.

1...) e rd g e n ö ssts.ch e. O.berstlieuten.ant.s. und Sta.bsmajore, 1 Kommandant, 27 ^J.nsanterie^Maiore und 5 .^chü^enhauptleute.

Das Kommando der Schule führte der eidgen. Oberinstrnkto.. der Jnfantexie. 5 Wochen wurden vornehmlich auf Theorie und den Reit-^ unterricht und eine Woche zu Rekognoseirungen verwendet. Der Unterxicht wurde naeh einem vom eidgen. Militärdepartement genehmigten Sehulplane ertheilt und umsasste die Fächer^ Generalstabsdienst, Ge-

fechtslehre, Jnfanteri.e-.^aktik,. Axtille.ri^.^rganis.a.tion und Taktik, Ter-

rain- und Karten.lehre, Feldbefestigung, Verpfl^gungs.^esen und Reiten.

Dem Genexalstabsdienst wohnten nur die Ostiere des Generalstabes, dem übrigen Unterricht alle ..^sfiziere , meistens auch die .Lehrer selbst bei. Der taktische Unterricht erhielt eine weitere .^lus.^hnung durch Vorträge über das Projekt einer Manövrir-Anleitung sür grossere Txuppenkorps (Vrigadeschule). Dieses Projekt wurde nachher und vervollständigt durch die Kommission in dieser Schule und einer Spezialkommis.sion als provisorisches Reglement. erlassen.

Dte Rekognoseirnng,. welche sich von Thun bis Ludern ausdehnte, erhielt eine neue bisher nicht eingeführte Grundlage, indem. die Sehüler in drei Gruppen . je den Stab einer Armeedivision vorstellte,. welche a.lle in einer solchen während der Operation gewohnlieh vorkommenden ...lrleiten schxistlieh zu ^erledigen hatten.

184 Die Zentralschule ist unsere hochste Militärbiidungsanstalt. Wenn man ihre Bedeutung einer^ un.^ .^ie kurze dasür eü.geränmte Zeit andererseits in Betracht zieht, so ist die unerlassigste Anforderung an jeden Teilnehmer allgemeine und mindestens diejenige militärische Bildung, welche die Elemente überwunden hat. Die meisten Schüler haben diesen Forderungen entsprochen, und die von ihnen bei der Reeognoseirung gelieferte .Arbeit lassen daraus schlössen, dass der erhaltene Unterrieht nieht ohne Gewinn für sie gewesen sei.

Die Zentralschule wird ihrem ^wel. und Ramen erst ganz entsprechen, wenn neben den oben genannten Ossizierskategorien auch die neu^ ernanuten Hauptleute der Spezialwassen herbeigezogen und die Anzahl der Unterrichtstage bedeutend vermehrt werden konnen.

ll. Z e n t r a l s c h u l e . Dieselbe ist von den gleichen Osfi^ieren kommandirt worden, und es haben daran Theil genommen . 4 eidgen.

Obersten (freiwillig), 7 eidgen. Oberstlieutenants und 9 Stabsmajore, überdies 1 .Kommandant , 26 Jnf.^nterie-Majore und 6 Schüzenhauptlente, die jezt mit denen der l. ^..ehnle fast sämmtlich zu Sehüzenmajoren Gefordert worden sind.

Die Sehnte wurde in der Hauptsache ganz so organisât und geführt wie die erste, nur musste die besondere Reeognoseirung der Jahreszeit wegen unterbleiben, dasür konnte das neue vollendete ..Projekt einer neuen Brigadeschule wie die andern Reglemente gelehrt und geübt werden . auch wurde der Uuterricht im speziellen Geueralstabsdienst erweitert, und zwar sowohl dnrch Ausarbeitung der in der Gren^besezung ausgesührten Märsche und Dislokationen, als auch dur^ die .^ehre der Büreauorganisation für die eidgen. Stäbe. Was .^ie Beurtheilnn^ der Schüler anbelangt, konnen wir anch für die zweite Sehule dasjenige bestätigen, was oben für die erste gesagt worden ist.

...^VI. ^ isi.. n ..^ n s a mm e n z u .^ .

^ür denselben waren die Stäbe und Truppen der VlI. Division (Jsler) in Aussieht genommen, und es sollte die Uebung aus dem Terrain

zwischen W..,l und ^t. Gallen stattfinden. Da die. Division an die Grenze berufen wurde, so unterblieb die Uebnng.

.^VII. ^renz^efezun^.

Ueber das ansserordentliche Truppenausgebot zur Wahrung der schweizerischen Neutralität im deutsch^sranzosischen Kriege haben wir be-.

reits im Dezember 1870 einen besondern Bericht erstattet, und es wird ein solcher über die seitherigen militärischen Anordnungen auch für die Juli-Si^nng 1.871 erstattet werden, so dass wir hier, uni Wiederholungen zu vermeiden, nicht weiter daraus eintreten.

185 ^VIII. Unterricht in ^en ^aut^nen.

An Rekruten der ^pezialwassen haben den Vorunterricht in den Kantonen bestanden 2734 Mann.

Jnfanterierekruten wurden instrnirt 10,401, darunter 9726 Gewehrtragende.

An Eadres wurden zum Jnsanter^Unterrieht im Ganzen 2601 beigezogen.

Den Wiederholungskurs bestanden in Folge der Grenzbefezung

bloss.

a. vom Auszug 27 Bataillone, 1 Halbbataillon, 4 Ei..zelnkompagnien, zusammen 19,562 Mann.

b. von der Reserve 11 .Bataillone und zwei Eiuzelnko.npagnien,

8,612 Mann.

An besondern Ziel.schiessübungen nahmen 4948 Auszüger und 3 l 63 Reservisten Theil.

Bei den Landwehrübungen aller Waffen waren 40,978 Mann anwesend.

Endlich behelligten sich an Speziall.ursen 648 Mann Eadres.

^

.^I.^. ...lnterftuzun.^ freiwilliger Schiererete.

Eine solche wurde 50^ ^eldschüzenvereinen zu Theil, welche zu-

sammen 17,968 Mitglieder zählen. Die durch das Reglement vorgeschriebene ^ahl von 50 Schüssen

haben

13,988 Mitglieder gethan,

davon 13,323 mit dem kleinl.alibrigeu Gewehr, 665 mit dem grosskalibrigen.

Die verabfolgte Unterstüzung beträgt Fr. 2l ,335. 80. Es kam dabei zum ersten Male das neue Reglement in .Anwendung, wonach sür jedes berechtigte Mitglied 25 Schüsse nach dem Kostenpreise der neuen Hinterlader Munition vergütet wurden.

^. Sta^ureau.

A r b e i t e n d e s t o p o g r a p h i s c h e n Bureau. A u f n a h m e n .

Jm bernischen Jura find die Ausnahmen im Jahr 1870 um zirka 20 ^uadratstunden fortgeschritten, wodurch in diesem Landestheil die Arbeit ihrem Ende nahe gerükt ist, indem noch ungefähr 9 ^.uadratstunden im Jahr 1871 zu vermessen sind.

Die topographische Vermessung im Kanton Reuenbnrg wurde durch drei Jngenieure begonnen.

^ Die Verifikationen , denen alle Ausnahmen unterworfen werden, lieferten meisten... gute Resultate ; nur wenige Arbeiten mussten zur Ver....ollständigung oder .Verbesserung zurükgegeben werden.

R e v i s i o n . Aeltere Ausnahmen, .die zur Vublikatlon koi.nm.n, werden revidirt. Jm Beriehtjahre ist für 4 Sektionen am Got..hardgebirge diese Revision vorgenommen worden, nachdem der schweizerische

Alpenklub mit gesezmässiger Kosten-Betheiligung die Publikation verlangt

hatte. Die dazu gehörenden theilweisen Reuausnahmen mussten wegen Militärdienst verschoben werden. Rach Vertrag mit dem Danton Bern wird die Revision des ins Blatt XVII fallenden Gebietes dieses Kantons von der Eidgenossenschaft revidirt. An den betretenden Sektionen arbeitete ein eidgen. Jngenieur, während ein Jngeni...nr des Kantons Bern einige Sektionen der bernischen Ausnahmen des Blattes XII für die bevorstehende Publikation revidirte.

T r i a n g u l a t i o n . Jn jedem Jahre werden in den Landestheilen , die im folgenden Jahre zur Detail-Vermessung kommen , die Triangulationen ausgeführt.

Jm .Berichtsahr wurde für die Fortsezung der Aufnahmen im Kanton Bern, in der Landesgegend zwifehen dem Seeland und der Emme (ins Blatt VIl fallend), die Triangulation HL Ordnung vorgenommen , nachdem die Signale gestellt und die Bunkte dureh Versteinung gesichert waren. Bis jezt entbehrte dieser bis nahe an die Stadt Bern reichende Landestheil jeder Triangulation III. Ordnung und jeder regelmäßigen topographischen Ausnahme.

Jm Kanton Basel musste schon wegen der mangelnden Ve...ficherung .der Vunkte der srühern Triangulation aus die Benuzung dieser altern Vermessung verzichtet werden. Unter Anschluß an die gesicherten Vunkte der eidgenossischen Triangulation L und H. Ordnung wurde im Kanton Basel die Triangulation HL Ordnung .im Jahr 1870 beTonnen und sür die Halste des Kantons mit Signalstellung , Versteinung, Beobachtung und Berechnung ausgeführt.

J.n Kanton Reuenburg ist die vorhandene Kataster-Triangnlation durch ein trigonometrisches Rivellement bloss zu ergänzen, um die Detail-Vermessungen vornehmen zu konnen.

Die Vorbereitungen. sind somit getroffen, uni im Jahr 187l die Ausnahmen in .den Kantonen Bern, Reuenburg und Basel fortzusezen.

K a r t e n st i eh. Die auf den Kupferplatten des topographischen Atlases stets fortzusezenden Rachträge der Veränderungen sind im Berichtjahre unbedeutend gewesen. Sie betreffen Korrekturen in den Blätteru Vl und XVI, sowie das Einzeichnen sämmtlicher Waldungen nnd einiger neuen Strassen in den Blättern XV und XXIII

1.^7 Der Stich des Blattes Hl .der Ge^ralkart... wurde so weit gefordert, dass das Blatt ^bis auf das Terrain von Savo^en und Biemont beendigt ist. Es ist nun die Fra^e ^n entscheiden, ob sosort der Stich des legten Blattes (..V) zu beginnen und die Zeichnung des ^luslande.^ im .Blatt IH noch zu verschieben ^i.

Dr u k des A^las. Die Zahl der im Jahr 1870 gedrukten ^tlasblätter .^etrn^ 11,915.

A t l a s der A u f n a h m e n . Die erste .Liefern^ des Attases der Aufnahmen konnte gegen Ende des Jahres dem Publikum üb.^e^n werden. Sie enthält 8 Blätter ans der Umgegend von Bern und 4 glätter der Gegend von Jnterlaken, die ^ersteren im Massstab 1.^25,000

und die leztern 1,^50,000.

Gegenwärtig find sür die zweite Lieferung in Bearbeitung weitere Blätter der Umgegend von Bern und^ Blatter der neuen Ausnahmen au... dem Jura, beid... Kategorien als ^ememschastliehe Publikation des .Kantons Bern und .der Eidgenossen^..^. Daran werden sich anschlössen einige Blätter ans dem Ho^ebirge, deren Publikation unter Mitwirkung des .sehw.^z. ^llpenklubs .^so^t.

A r b e i t e n im S t a b s b ü r e ... u.

Jn Folge der Grenzbesezung fand weder der Kurs für Offiziere im

Stabsbüreau, noch die .bea^bstchti^te Re.kognoszirung st..^tt.

Um die Offiziere des .eidg. Stabes zu ^rmehrt^r Venuzu.ng ^d.^r

Bibliothek zu veranlassen, wu^de de.r Druk .eines neuen .Kataloges .^..^-

anstaltet.

Jn Ausführung des vom Militärdepartement gegebenen ^luftx...^, für alle Waffenpläze Karten anzufertigen, damit d.ie Kenntni^ und der Gebrauch topographischer Karten in unserer Armee allgemeiner werde, wurden im Berichtjahre zu ^dem vorhandenen Vorrathe noch 6000 l.thographirte Karten .gedrukt.

Die in die Jnstruktionskuxse abgegebenen Exemplare kommen auf Rechnung der Schulen und sollen bei dem geringen Postenpreise tn de^ Händen der Ostiere verbleiben. Es ist .zu wünschen, da.ss auch bei der Jnsanterie^Jnstrukti.on in den Ka.nton.^n ein eben so regelmäßiger Gebrauch von dieser Gelegenheit gemacht werde, wie es .von ^eite der ^pezial.wasfen ^geschieht.

Wahrend der Grenzbesezung konnten alle Korps ausreichend mit den ^Grenzkarten versehen werden, die dnrch lit^hographirten Ueberdruk ^ die betreffenden Gebenden schon friiher zü.sam.n^ngesezt .^urd.m ; es mangelt jedoeh .no^h .vi^l, ^m für alle Eventualitäten ^nng Karten fux die Armee porräthig zu haben.

188 ^.l. ^m.ui^ariat^er^ltung.

^. ^er^^nng.

Die Brodration kam durchschnittlich ans 23 1/2 Rp. , die Fleisch^ ration ans 34 Rp. die Mundportion, inklusive ..^emüsezulage von 10 Rp..

also auf 67 ^ statt der büdgeti^ten 80 Rp. zu stehen. Die reglementarische Fourage^Ration für Reitpferde betrug Fr. l. 81, diejenige fur Zugpferde Fr. 2. 03, so dass die aus Fr. 1. 80 büdgetirte Ration übersehritten wurde.

b. ^eterin^r.^n^.

Die ^ahl. der eingeschalten Bserde betrug 7271, davon wurden abgeschält .

.

.

.1,175 umgestanden sind .

.

.

.

16 und versteigert wurden .

.

.

13 Die Absehäzungssummen betrugen

.

.

Die Vergütungen für umgestandene Bferde .

und diejenigen für versteigerte .

Zusammen

.

.

.

.

.

.

.

.

.

, .

Fr. 46,877. 70

,, 11,700. --,

5,725. --

F r . 64,302. 7 0

Die Durch^chnittssumme per Dienstpserd beträgt somit Fr. 8. 84, während die durchschnittliche Einbusse aus den abgeschälten, umgestandenen und versteigerten Bferden auf Fr. 52. 57 steigt.

Zu obigen Abschäzungsbeträgen komu^en sodann noch : 1. Ex^pertenkosten für Ein- und Absehäzungen

Fr. 4,735. 2. Behandlungskosten . . ., 6,694. 3. Medikamente nnd Veterinärausrüstnng . . . . , , 2,614. 2 0 4. Kosten der Stabspferdärzte sür Revisionen . . . . ,

, 7,815. 0 5

5. Kosten des Oberpferdarztes . ,, 1,508. 60 6. Büral.kosten des ledern . ., 528. 65

,. 23,8.^5. 50 Totalkosten der Dienstpferde .

. . F r . 88,198. 20 oder durchschnittlich per Dienstpserd Fr. 12. 13, was gegenüber dem

Vorjahre, wo sich diese Kosten aus Fr. 16. 91 belausen haben, als ein günstiges Resultat betrachtet werden kann.

189 .

.

.

.

^ o m w iss...r ^ m^t er i .

.

1

und

^..nr^e.^rr^the.

Auf Ende des Berichtiahres stellen steh die Jnventare nach Abzug .^...n 10^ der Sehäzungssumme wie folgt:

Thun.

346,245. 69 Fr.

.^tp.

.Luziensteig.

28,755. 32 .).p.

Fr.

Winterthur.

7,973. .^5 Fr.

.^p.

Fr.

Total.

382,974. 56 .).p.

Die Fouragevorräthe ans Ende Jahres betrugen : Hafer

.

.

.

Heu . . .

Stroh . . .

Zentner 11,400

,, .,

7,000 2,400

Diese Vorräthe xepxäsentiren einen aprox^mativen Werth^ von Fx. 200,000, und es sollen daraus die Bedürfnisse der Schulen pro 1871 bestritten. werden.

d. ^echnnn^ergelnn^. der ^s..mmten ^ilitär^erw..^^^.

E i n n a h m e n: Die Einnahmen waren büdgetirt zu Fr. 47,200. betrugen aber .

.

.

.

. ,, 50,741. 26 Die Mehreinnahmen von .

. Fr. 3,541. 26 finden fieh auf den Rubriken ,,Verkaus von Reglementen und .^arten^ und ,,Vermiethung von .^rtilleriematerial an die ^antone^.

.

.

.

^ .

.

^

Angaben.

Die Ausgaben gestalten sieh wie folgt : a. Ordentliche.

^ Kredite und ....^txaa^redite.

Bü^etruhrit.

...tn^al..^.

.^r.

Mehr.

^p.

Fr. 129,3l1.- ..^ Verwaltun^spexsonal . ^13,20..). 21 ,, 187,066. --- B. Jnstruktionspersonai . 166,243. 40 ^ 2,125,980. .-- C. Unterriehtskurse . . 1,520,929. 6..^ 228,074. -- D. Kriegsmaterial . . . 224,514. 84 ,, 84,110. 46 .^. Militäranstalten und Festungswerke . .

77,375. 32 50,100.

--

^.

9,000. --

^.

Stabsbüreau

.

.

.

50,100.

-

Fx.

..^em^er.

^.

.^p.

.)tp.

^reditrest.mz.

..^r.

.

^ .

- 16,101. 79 16,101. 7^ --- 20,822. 60 20,822. 60 8,961. 31 614,011.63 605,050.32 -----3,559. 1.6 3^9. 1^ ^ ..----6,735. 14 ^,735. 14.

..--.-.-

.....--...-

.

.

.

.

.

^

.

^

kommissionen und E^-

perten . . . .

5,503. 15 34,000. .-- H. Drnkkosten . . . . 33,812. 92 7,069. - I. Verschiedenes . . .

3,81^. 80 Fr. 2,854,7l0. 46 Uebertrag 2,195,507.^2

---.--.

----

3,496. 85 187. 08 3,250. 20

3,49^ 8.^ 187. 08 3,250. 20 ^,203. 14

^redite

.

.

.

.

n d

....^tra^edite.

.

Bi^^nl.........

..

^l^aben.

Fr.

Fr. 2,854,710. 46

^.

Mehr. ..

Fr.

^.

....^en^er.

Fr.

.^p.

Uebertrag 2,195,507. ^

. ^reditrest....^.

.^r.

^.

659.203. 14

b. A u s s e r o r d e n t l i c h e.

^re^tübertragüngen von 1869.

,, 3,288,6l 5. 92

1. Anpassung von .^ewehren . . .

,,

2. ^lns^ffun^ von Ge-

28,9.^3. 02

sehnen Fr. 6,172,309. 40

. . .

1,046,579. 18 - -

.^

.-..

2,242,036^ 74

5,365. 90 3,247,452. 40

^--

-^

23,617. 12 2,924,857. -

-

^

^u den ausserordentliehen Ausgaben kommen sodann noch diejenigen über die ^renzbe^achung hinzu, über welche .vir gesondert Berieht erstatten werden.

^ie wichtigsten .^...editüberschreitungen ans einigen Unterrubriken de.^ Unterrichts Betreffen die Artillerie- und .^avaller^sehulen, sowie die Zentralschule. ^a wir die Ursachen der .^...editüberschreitungen bereit.^ anlasslich des be^lich^ Raehtragskreditbegehrens dargelegt h..ben , so glauben wir , uns einer Wiederholung entheben ^u dürfen.

Ein^ fernere U^berschreitung ist aus der Rubrik "^chle^r..mien^ eingetreten (Fr. 7558. 79^. ^.ie däherige Mehrausgabe rührt von der v.^.n Jhl.en beschlossenen Erhöhung der^eiträge u^d von einer stärkern Betheiligung der Sehiessvereine h^r.

192 Die Minderausgaben ans der Rubrik ,,Beamtenpersonal^ rühren .^on vorübergehenden .^a^turen einzelner Beamtungen her. Die übrigen Miniausgaben stehen meistens im Zusammenhang mit dem erfolgten ^rössern Truppeuausgebot für die ^renzbesezung , welcher die .^..htabhaltung einer Reihe von Wiederholungskursen und namentlich aneh des .projektixten Divisionszusammenzuges znr Folge hatte.

..^II. .^ea.^litanifche ^en^onen.

Jm Berichtjahre wurde durch das Oberkriegskommissariat die Ausbe^ahlung von Bensioneu an 1041 in der Schweiz wohnende Bensionsberechtigte im betrage von Fr. 336,739. 85 vermittelt.

Verminderung

gegenüber 1869 nm Fr. 10,339. 80.

^

..^III. Bermaltun.^ d^ ^efuudh^t^f..^.

a. ^l.ll^emeine....

Zur Erledigung kam im Berichtjahre die Frage der Fussbeklei^ung, so weit diese Frage sanitarischer Ratur ist, indem ein definitives Sehnh..

modell ausgestellt und den Kantonen zur Anpassung empsohlen wurde.

Die. beabsichtigte Verbesserung , die sieh bei der lezten Tr..ppenausstellung neuerdings als hoehst dringender Ratur herausgestellt hat , wird indessen erst dann eintreten, wenn die Kantone Schuhe von zwekn.ässiger Beschaffenheit an die Rekruten abgegeben und so nach und nach im .Lande ein besseres ^..huhwerk Verbreitung findet. Selbstverständlich sind überdies grossere Depots für den Kriegssall nothwendig.

Das grossere Ausgebot und die außerordentliche Juanspruehnahme unserer Aerate hat eine Einberusung der Divisionsärzte zur Bespxeehnng mehrerer Reformen nicht zu Stande kommen lassen. Ein solche Zusammenkunst wird jezt nach den von unsern Aerzten an Ort und Stelle gemachten Ersahrungen nur um so sruehtbringender sein.

h. ^ranl.en.^..^.

Jn ^olge der Unterbrechung des Unterrichts ist die aussührlichere statistische Arbeit über die Krankheitsverhältnisse in den .Schulen diesmal nicht gemacht worden. Der Gesundheitszustand war übrigens ein günstiger, nur waren leider mehrere Unglükssälle zu beklagen. Drei in Thun, von dem 1 mit Tod endigte und zwei Amputationen zur ^olge hatten. Ein Unterinstruktor der Artillerie verlor beide Hände und das Gesicht. ^lueh in ..^...re starb ein Mann an den Folgen eines Unfalls beim Manovriren.

1...^ .... ^.....^nof^che ^enstonen.

Es verbleiben aus Anfang des Veriehtjahres 167 Pensionen mit

Ende des Jahres verblieben 164 ^ensionen mit

Fr. 39,272. 50 ,, 38,912. 50

Erloschen sind 3 ., dagegen kamen im Laufe des Jahres vom Jnstxuktionsdienste herrührend zwei neue Vensiousfälle hinzu, deren Be-

trag noch nicht festgesetzt ist..

Die Aufstellung zur

.^.renzbesezung hatte eine grosse Menge von

Entschädigungsreklamationen von Militärs zur Folge , welche längere oder kürzere ^eit krank waren und desshalb au ihrer Arbeitsfähigkeit Einbusse erlitten.

Viele dieser Entschädigungsgesuche wurden aversaliter erledigt, .andere geben zu Pensionen Aulass. Eine Reihe von Militärs ist in Folge des Dieustes gestorben, so dass der Bensionssond eine bedeutende Einbusse erfahren wird. Da indessen ^ur Zeit der Berichterstattung die Benstonskommission noch nicht besammelt war, um die Beusionssälle zu erledigen, so werden wir erst im nächsten Jahre im Falle sein, über .^ie Aversalentsehädigungen und die Pensionen einlasslicher zu berichten.

d.

^nt^risch.^ ^..t.^r^l.

1. Der Eidgenossenschaft.

Rach de.u Jnventar, das am Schlusse des Jahres aufgestellt wurde, betrug der Gesammtwerth des Sanitätsmaterial... ^r. 423.594. 06.

^ln neuem Material wurden aus dem ordentlichen Kredite u. a. 21 Blessirtenkarren, 12 Systeme Blattsederu^Apparate zum Transport Vexwundeter, und Güterwagen, sowie verschiedenes Spitalmaterial angeschafft.

Auf Gren^beseznngskoften wurden 8 vollständig ausgerüstete AmbülaneenFourgons und 8 .Blessirtenwägen augeschasst, so dass nun jede Division ihre Reservenambülaneen hat. Ferner wurden angeschasst 180 Eisenbahnbraneards und ein grosseres Quantum Spitalmaterial.

Da das Material in den legten Jahren bedeutend angewachsen ist und uns überdies einige Magazine gekündet wurden, so ist es unbedingt uothwendig geworden, für bessere Ilnterkunst des ^anitätsmaterials zu .sorgen, als dies bisher der Fall war.

2.

D e r K a n t o n e.

Das Sanitätsmaterial der Kantone ist in gntem Zustande und poll^ät.lig , mit Ausnahme für die Gebirgsbatterien von Graubünden und Wallis sur die neu kreirten Scharssehüzenbataillone , und sodanu für die Landwehr.

1^4 .^I^. ^u^i^^rwaltun^.

Au.^ ...lnl...^ des a.ktipe.. Dienstes bei der ^renz^ezung wurden ..^ Uxtheile erlassen, wovon 12 mit ..^eschwornen , 14 ohne B^lzu^ d.^el^n.

Di.^ .^h.l der Verurteilten betrag 33, und zerfallt. in folgende ^..te^.^ien: Desertion . . . . . . .

.^oth^uchtsversueh . . . . .

2 1

Jnsubordinatnm . . . .

Jnsubordination und Drohung .^orperverlezung . . . .

Veruntreuung . . . . .

.:..

1 1 3

Diebstahl . . . . . . . 14

Meuterei Hehlerei .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

2

.

.

.

.

.

.

.

1

^ freigesprochen.

Zw.^ Angeschuldigte wurden von den ^schwornen Jn Handhabung der Strafjustiz zei.^t stch eine gewisse Unsicherheit bei Erledigung minder wiehttger Fälle, welehe diseiplinarisch abgewandelt werden konnten, indem die O.^i^.e, welken die Straspolizeigewalt zusteht, zu selten von Art. 212 und folgende des Strafgesez..buehes Gebrauch machen , welche die Hemmung eines Strafverfahrens in disziplinarische Erledigung zulassen.

Geg..n d...s Jnstitut der Geschwornen für die Militärgeriehtsbark...^ st^d viel^eh.^ bedenken lant geworden, und es wird ferner eine Zwischen.^ ..^örd.^ ^wischen den Militärgerichten. und der Disziplinargewalt ver^ m.^t, welche ^ehorde. diejenigen weniger schweren ^trafgexichtss.^lle ....r e.el^d^en hatte, die si.ch nicht ^u. diseiplinariseher Erledigung eignen.

Jm Ganzen ist die Strasgerichtsbarkeit prompt ausgeführt worden.

Jm Jnstruktionsdienste kamen nur zwei. Fälle zu gerichtlicher Verhandlun^ , und es ersotgte in einem derselben eine Freisprechung .

.^V. ^e^er^i^^alt.

Der Bestand der Pferde betrug a.us 1. Januar 1870

124 Stük, ge^äzt zu .

.

.

.

Mehrerlos a u s verkauften Pferden

auf 31. D^ember 1870 45 Pferde, ^chazt zu . .

7^ Pferde, Erlos und Minderwerth

.

.

.

. F r . 84,800

.

"

4,200

Fr. 8.^,000 . ,,. 27,..)0^

.

.

.

.

. F r . 61^,10^

1.^ D^r A^ a n^ r..thr... .^....n Verkauf .^on^ 69 Bf.^den an Offizier d.^ ^.....ll^^. anläßlich der ...^..enzbesezun^ h...r , ferner Wurden au^xangirt und .^..........ust 5 .^fexde, und nm^ande^ sin.^ 5.

^ Die Einnahmen betrugen .

.

.

.

. F r . 120,514. 7^

., Ausgaben

..

..

.

. Fr. 86,132. 08 .

,, 56,958. 45 .-----^ 14^,090. 53 Ausg^enübexsehuss. Fr. 22,575. 77 Wen.^ auch. da^ Rechnungsresultat kein günstigem ist, so hat die^

Jn...entar.^erminderuna

...^egieanstalt nichts d...fto weniger gerade anlässlich des gössen Truppenausgebotes gezeigt, weiche Dienste ste zu leisten im Falle ist. Bei unserer Armuth an Reitpferden ist es namentlich wichtig, wenigstens einer grossexn Zahl von Offizieren solche perschaffen zu können. Jn .^l^e des Verkaufs einer großen Zahl von Bferden ist dann natürli..^ auch die Einnahme an Miethgeldern unter dem ......^dget-Ansaze geblieben, s.... dass dadurch ein bedeutender Ausfall entstand.

Wie immer hat das Bernal der Regieanstalt auch dieses Jahx in verschiedenen Kursen den Reitunterricht geleitet, was abgesehen von den vorzüglichen Leistungen der Betreffenden aueh in ökonomischer Beziehnng in Anschlag zu bringen ist.

..^V.I.

A.

.^r i eg ^ a t er i al .

^r...^m..t^ri...l der ^i^enossensch^ft.

1. Material des Genies.

Dem Ausweis des Budget gemäss wurde^ im .L..nfe des Jahre^ der f... unentbehrl^ehe^Vorrath pon Bionni.^rwerkzeugen be.^eut.^nd^ermehrt und das .^riegsbrükenmaterial in einzelnen starkem Verbrau..^ unter^ ^ ..^orfenen Theilen ergänzt, ebenso die^ Sammlung v.on Modellen und Jnstrumenten zux Verwendung .bei der Instruktion.^ Mit Anschaffung des Materials für eine. Abtheilnng des Feldtelegrapheneorps wnrde ebenfalls begonnen und. es wird in dieser Beziehung künfti^^ noch Me.hreres geschehen müssen.

.^. Mat.^xi^l d^ Artillerie.

D.^ Utnand^ru.n^. eine^ Theils. dex Bosttion.^esehüze. ne.bst Caissons ..^.d M.^nitio... in ^ogene., ....1...^ z.^ar theilweise in Hin.terladungs^es.^u^,. wurde.. na^ M..^b^ der bewirten Mittel fortgebt, so da^ a.^ .^..hlu^ de.^ Ja.hxes. d^ Zahl der gezogenen .^ofttions^es.^^ unt 20 Stuk permeh...^ war , ^ denen e.ine. Anzahl Risten zum ^....nspo........

196 der Munition angeschafft wurde. Zur möglichsten Vervollkommnung unserer Artillerie geschehen verschiedene Versuche mit Gesehüzen, Zündern n. s. w., ans denen verschiedene Verbesserungen des Materials hervorgehen werden.

3.

F e u e r w e r t e r l a b o r a t o r i n m.

Jm .....ause des Geschäftsjahres 1870 lag dem .Laboratorium h.^nptsächlich die Anfertigung von Artillerie- und Jnsanteriemunition ob, und zwar an Artilleriemunition sowohl die sür Schulen und Kurse ersorderliche , als auch einen ......heil .^es sür die neu anzuschaffenden 8 und 10^ ..^ositionsgeschüze erforderlichen Mnnitionsbestandes.

An Jnfanteriemnnition .

Vollendung der .^ontiugentsm..nition sür die Gewehre kleinen und ^rossen Kalibers, sowie Anschaffung .^on Ersa^munition. für die von den Kantonen sowohl zur Jnstruklion verwendeten , als zu ^ehiessübungen .an Gesellschaften und privaten abgegebenen Patronen.

Nachdem während der ersten Hälfte des Jahres die Hülsen.. und Batronenfabrikation in ^olge baldiger Vollendung der l.^ontingentsmunition etwas weniger stark betrieben worden, mnsste gegentheils während der zweiten Halste die Vroduktiou wieder moglichst stark gesteuert werden, während 1./^ Monaten l^von Ansang August bis Mitte Sep.^ tember) selbst durch Einführung von E^.traarbeit, d. h. durch Verlan^erung der gewohnlieheu täglichen Arbeitszeit um 3 ...Stunden.

Die Arbeiterzahl, die während der ersten Halste des Jahres durchschnittlieh 220 betragen hat. ist während der zweiten Hälfte bis aus 340 vermehrt worden.

Obschon aus Ende Juni bereits sämmtliehe ^ontingentsmunition erstellt und an die Kantone abgeliesert war, ist das Laboratorium von ^diesen doch schon bei den ersten ..^rnppenausgeboten mit Munitionsbestellungen formlieh überschüttet worden, indem die meisten Kantone die Eontingentsmunitio..^ zum grossten Theil verbraucht hatten, ohne dafür, auch troz mehrsacher Ansragen von ^eite des Laboratoriums, Ersazmunition angeschafft zu haben.

Zum Glüke war ^eim .^lusbruch des Krieges das Laboratorium hinreichend mit Tombakrondellen, ^ueksilber, Salpetersäure und ^prit versehen , während nur zirka 3000 Rentner Blei vorräthig waren.

Um den in der Bundesversammlung ausgesprochene Wünschen gerecht zu werdeu , sind bereits zwei vollständige .Assortimente Reserven Hülsen- und Batronenstanzmaschinen in Arbeit genommen, und es wird der Bundesrath trachten, diese Reservemasehine so auszustellen, dass sie gege.^enenfalls in einer andern Landesgegend als derjenigen , in welcher

197 ....ie beiden bisherigen Munitionsfabriken sich befinden, in Betrieb gefezt werden können.

4. R e p a r a t u r w e r k s t ä t t e in Thun.

Die Zahl der Arbeiter, im Jahr 1870 bloss 36 betragend, m..sst^ in Folge vermehrter Arbeit anlässlich der Grenzbesezung auf 54 Mann .erhöht werden.

Die ausgeführten Arbeiten betrafen die Verstärkung einer Anzahl .8^.. Blechlaffetten und die Anbringung einiger Abänderungen an solchen Lasfette.. und Eaissons laut der Raehtragsordonnanz von 186^ d^ An-

Fertigung von 160 Stük Munitionskasten für die 12^. Vositionsge-

.sehü^e, Umänderung einer Anzahl 8^ Holzlaffetten und Caissons für das Bositiousgeschüz, nebst Anschafsn..g der für diese Gesehüze ersorderliehen Ausrüstungsgegenstände, die Anschauung und Anbringung ^er Ausrüstung einer Anzahl von Barkseldschmieden und Barkrüstu.ägen und zweier Feldtelegrapheuwagen, zweier 8^ Kassetten neuer Konstruktion (für Aargau) und 57 Systeme von Tragvorxiehtnngen zum VerwundeAntransport in Eisenbahnen , Herstellung von 20 Visirblel.den pon Stahl sür 12^. Bositionsgeschüze. Ausserdeni vollzog die Werkstätte eine Reihe vou Arbeiten behuss Anbringung von Transmissionen im .Laboratorium und sonstige kleinere Arbeiten sür einzelne Kantone.

Anfertignng von Modellen , Versuchsräder in ^iseul^nstrnktion , sowie ^ie ersorderliehen Reparaturen an dem eidgenössischen Sehnlmaterial.

...^ehr hinderlieh waren dem regelmäßigen Betriebe der Werkstätte die grossen ^torungen , welche der Krieg in Frankreich im Bezuge der ^us dem Ausland kommenden Stahlsorten, Faconeisen und Winkelbleche hervorbrachte.

Es war dieses der Grund , warn.... 9 10 ^ Eisenlassetten sür d^ Kantone Ludern und Zürich nicht .im Lanse des Beriehtjahres erstellt werden konnten, während es dagegen ^er Wexkstätte gelang, die ^u diesen 10 ^ Bron^gesehüzen gehörenden Versehlüsse zu vollenden^ Dieser Umstand wirkte dann begreiflicherweise sehr unangenehm aus die Betriebsergebnisse zurük. Statt der lant Budget vorgesehenen Arbeiten im Betrage von Fr. 54,620 sür Umänderungen^ Reparaturen u. s. w. kamen deren bloss für Fr. 24,960 zur Ausführung, so d-^ es einer ziemliehen Anzahl durch die kriegerischen Ereignisse hervorgerusenen Ex^traarbeiten bedurste , um den Gesammtvertehr der Werkstätt.^ auf die Hohe von Fr. 77,725 zu bringen , wie die Rechnung solchen ausweist.

B...^..^tt..^h^.XX1II. .....d.II.

14 ^

1^ 5.

...^w^hrf..^...^...^.^.

Nachdem die notwendigen Verbesserungen der .konstruktiv. de.^

Repetirgewehxes mit dem Jahr 1869 ihren Abschluß gefunden und die Fabrikanten die derselben entsprechenden ......orschrift^ ^halten hatten.

lag es ihnen um so mehr ob, die Fabrikation mit allem Eifer ^u bes.^unig^n. Die Verwaltung des ...idg. Kriegsmaterials, welche laut .^trag ^ie roh^n, r.^p. .^rg...arb...iteten .Läufe ^u liefern hatte, über..

gab den Fabrikanten von ..868 bis Ende 1870 mehr als 50,000 solche...

^..ufe zur weitern Verarbeitung. Dagegen gelangten bis zum Schlug

des Jahres t870 Kontrolbescheini^ngen für 215^ fertige Rep..tirge-

wehre an die Verwaltung, ferner sü^. 26,900 ....Bonnette und 10,900

.^uzst^e.

Wix werden übrigens in Folge Jhrer Sehlussnahme in der lezte.n De^em....ers^ung im ^alle sein, Jhnen über die Frage der Gewehrfabrikation im Jnli 1^71 einen Spe^ialberieht zu erstatten, aus welchen wir hiemit verweisen.

B.

^trie^m..^.^.. der ^nton....

D^ Kriegsmaterial d.^.r Kantone ist im Verlaus ...iner ^rundlichen Prüfung unterworfen worden.

des Berichiahre^

Diese Vrüs.^ wurde vorgenommen: 1) Jn den .Kantonen Zürich, .Lnzern, Uri, Sehw^z, Unterwalden, ^larus, Zug, Solothnrn, Basel, Sehafshauseu, Appenzell, St. Gallen, Graubünden und Thnrgau durch .^ine Kommission bestehend ...us den Herren eidg. Obersten Egloff, Oberstlieutenant Kielholz, Kommandant Ma.^er und Stabsmajor ...^luntschli.

2) Jn den Ka.ntonen Bern, ^......ibur^ , Aar^au, W.^adt, ...^all^^ Reuenburg und Genf durch die Herren eidg. Obersten Stocke, Oberste lieutenant Metrau^, Kommandant Egger und Stabsmajor Delarageaz.

.^) Jm Kanton Tesstn durch die Herren eidg. Oberst Weherer und .^berstlientenant Hertenstein.

Diese Jnspektionskommifstonen hatten .....u^er der .Konstatirnng des vorhandenen K..iegsmateriels und dessen Qualität namentlich auch die Ausgabe ^n prüfen, welches für jeden Kanton der notwendige .Bedarf von Kriegsmaterial fei, um die sammtliehe instruirte Mannsehast, ..^andwehr inbe^rissen , ...ors.^ists^m.^ ausrüsten ^nd .bewassnen ^u konnen..

Zu diesem Zwek^ wurde namentlich auch eine Untersuchung der ^.....hl der Wehrpfliehtig.^^. m den einzelnen Kantonen vorgenommen.

Jm Allgemeinen kann gesagt werden, dass nur wenige K^t.^ne das notwendige Material besten , um auch die Landwehr in gleicher

199 Weise ins Fel.d stellen zu kennen, wie den Auszug und die Reserve,

d...^ dagegen für diese beiden ledern verhältnissmässig wenige Lüken vorhanden sind.

Die sämtlichen Kantone, l.n deren Material steh Lüken erzeigten, wurden veranlasst, sich anzusprechen. wie sie diese Lüken erganzen wollen^ und nachdem dies geschehen , Rollte bei jeden. einzelnen Kanton eine nähere Untersuchung der gemachten Einwürfe stattfinden. Für dasjenige Material, das sieh bei dieser nähern Brüfnng der erhobenen Einwendungen als wirklieh mangelnd erzeigte , erfolgte eine Einladung zur Ergänzung binnen 6 Monaten, unter Androhung der Anwendung von

Art. 136 der Militärorganisatiou. .

^ Leider w.^rd^ diese Arbeit in Folge der außerordentlichen Ereiguisse unterbrochen, soll aber im Lause des Jahres 1871 gegenüber von sämmtlichen Kantonen durchgeführt werden.

^.VII. .^ul^utr.^e.

Jn dem Berichtjahre wurden 17 Partien Bulver im Betrage von bloss 1339 Zentnern der eidgenössischen Kontole unterstellt, nämlich 3 Vartien Rr. 3, 10 Vartien Rr. 4 und 4 Partien Rr. 5, welche alle ihrem Zweke entsprechend befunden wurden. Ramentlieh konnte die Qualität des Gewehrpulvers Rr. 4 im Durchschnitt als eine recht gute bezeichnet werden. Das .....gesühnte .^..uantum vertheilt sieh ans die fünf Vnlvermuhlen wie folgt: Gattung. Lavan^. .....^rblansen. ^xien.^. Mar^hal.

^hur.

^t......

Rr.

3

--.-

,, 4 108 ^ 5 ^Total 108

--

171 233 404

144

357 50t

-

I52 1 52

-

Ztnr.

144

174 . 810 3^5 174 Ztr. 1 339

Ja^dpulver wurde der Koutrole nicht vorgelegt. Von Schlagrohrehen kamen im Ganzen 119,600 ^tük , worunter 33,600 süx Gebirgskanonen von den Jahrgängen 1865, 66, 67 und 69 znr Unter^ suchung. Bei den von legerer Gattung probeweise abgefeuerten 600 Stüken ergaben sieh 11 mit etwas laugsamer Detonation ohne Versager,

von den 1700 Stük^n der gewohnlichen Art dagegen 3 Versager nnd 146

.langsam detonirende.

.^^...II. ^r ...i l.^r i e^ .n.^ i^^ n und artilleri^if^e ^er^e un^ ^lrl.eiten.

D^ Artill^riekomm^on .^.....^ im F.ebrnar und im De.^em.ber zu l^.^geren ^^uu^en und zur Abh^tnng vo.n Versuchen versammelt.

200 Sie besasste sich in der ersten Periode namentlich mit der Prüfung der na.h den Projekten der Herren Romberg, Stahel, von Esche... und Bleuler ausgeführten doppelt wirkenden Zündern. .

Diese Versuche wnrden durch die schrekliehe Verwundung des Unterinstrnktors Karl Frei unterbrochen, welche am 14. Februar durch die Explosion einer scharf geladeneu 8em Granate im Rohre während des ...lusezens stattfand, später jedoch wieder ausgenommen und unter Zuzug von Zündern na.h den Projekten des belgischen Generals ......ormann, des Herrn Major Huber und des Herrn Oberlientenant von Eschenbacher d..r osterreiehischen Artillerie erlitten diese Versuche einen neuen Unterbruch in Folge der Truppenaufstellu..g vom Juli und August und der hieraus erwachsenen vermehrten Arbeit des .Laboratoriums zur Er-

stellung von Mnnition aller Art, welche die Beschäftigung dieser ...lnstalt mit Proben verhinderte.

Von allen diesen Zündern entsprach noch keiner in gehöriger Weise den an solche zu stellenden Anforderungen, und man sieht neuen Vervollkommnungen von Seite der Erfinder entgegen , uni derartige Versuche wieder anzunehmen. Um so eifriger wurden dagegen in den Schulen und Wiederholnngsknrsen die Proben mit dem Zeitzündermodeil 1869 sortgesezt, welche man durch eine Reihe von kleinen VerBesserungen zu vervollkommnen trachtete.

Die Proben mit Shrapnels, nach Konstruktion von Oberstlientenant Heuler aus gezogenen Eisenblechhülsen dargestellt , welche eine grössere Anzahl Kngeln zur Füllung anzunehmen permogen , wurden sortgesezt, und es verspricht diese Reuernng in den Hinterladungsgeschüzen guten

Ersolg.

Die Anschaffung des electro-ballistischen Apparates von Le Boulengé gestattete die Vornahme einer Reihe von Versuchen , theile um die Ansangsgeschwindigkeiten unserer Geschoß bei verschiedenen Ladungen noch präziser sestzusezen , theils um die brisanten Eigenschaften verschiedener Pnlversorten näher kennen zu lernen. Es wurde hiebei auch der Einfluss der Dampfzylinderkohle statt der gewöhnlichen Pnlverkohle studirt, und endlieh das prismatische Pulver , sowie das schon im vorjährigen Berichte erwähnte Pulver von Designolles , welehes pikrinsaures Kali statt eines Theiles Salpeter und statt des Schwefels enthält, dem Vergleieh mit unserem jezigen Gesehüzpulver unterzogen.

Derselbe Apparat wurde zu ei.ter Reihe von Versuchen beuuzt, deren Zwek war , die passendste Sorte Gewehrpulver sur die neuen Hinterladergewehre zu finden, indem die Erfahrung gezeigt, dass diese Waffen eine von dem frühern für Vorderladergewehre als das beste befundenen Pulver ganz abweichende Pulpersorte erheischen, welche d..treh

20l eine grosse.re gravimetrisehe und spezifische Dichtigkeit weniger rasch verbrennlich gemacht wird. Bei dieser Gelegenheit versäumte man nicht, auch den Einfluss der Trosse und Form des Vulverkornes , derjenige verschiedener Vulversäze , der Dampfzylinderkohlen u. s. w. sowohl in Bezug aus die ertheilten Anfangsgeschwindigkeiten als ans Tresssieherheit zu studiren , namentlich nm die Losung der Fragen vorzubereiten, inwiefern auch Bulver Rr. 3 zu Militärzweken herangezogen und ob das engste Korn an die Stelle des jezigen runden verwendet werden dürfe.

Die gesteigerte Wirkung der gezogenen Geschüze erheischt eine bessere Del.nng der Vositionsgeschüze und somit eine Verkleinerung oder ganzlieher Wegsali der Schiessscharten. Um Lezteres zu ermöglichen, ist eine hoher.. Stellung der betreffenden Geschüze in deren Lassetten ersorderlich.

Ein diessallsiges Vrojekt des Artilleriebüreans konnte nicht mehr zur Ans-

führnng gelangen, nnd es sällt dessen Brüsnng somit in das Jahr 1871.

Aehnlich erging es dem Projekte eines 8cm Hinterladungs-Rohres in Bronze, welches in der Rovember- Simung der Artilleriekommission vorgelegt wurde , jedoch die Erstellung dieses Geschüzes sammt Munition erst im Januar l 87 l zur Vollendung gelangte.

Die Versuche mit dem neuen Modell der Sielanggeschirre nnd der sogenannten Hilssgeschirre der französischen Artillerie, welche man von Netz bezogen hatte., wurden in mehreren Schulen und Wiederholungskursen sortgesezt, ebenso diejenigen über die Verwendbarkeit der Belhamtrense zur Zäumung der Trainpferde, und noch einige Verbesserungen an der Rachtragsordounanz über das Bserdgeschirr angebracht.

Zum Studium der besten Bewaffnung der Kavallerie und der berittenen Artilleristen wurden sowohl Vergleiehsvers..che zwischen dem Vetterli-Repetirkarabiner und dem Karabiner von Werder, als zwischen verschiedenen Revolvern und Hinterladuugspistolen vorgenommen, wobei die Waffen von Adams, Berrin, Gasser, Werndt nnd Galand znr Verwendung gelangten.

Weitläufige Versuche uuter der Leitung des Herrn Obersten Siegfried wurden angestellt, uni die nothigen Daten zu liesern zur Aüsstellung der Graduationen der Absehen aller im Gebrauche befindlichen Handfeuerwaffen, und durch eine spezielle Kommission, bestehend aus den Herren Obersten Wurstemberger und Müller uud Herrn Major Schmidt, die Ausrüstung der Büchse nmacherwerfzeug und Vorrathsbestandtheile sür die Jnsanterie.. und Schüzenbataillone der uenen Wassen entsprechend ausgestellt.

Die Umänderung sämmtlicher Geschüzaufsäze nnt Eintheilung nach

Tausendstel der Visirlinieulänge wurde für alle Geschüze dnrchgesührt.

202 Das Handbuch der Artillerie wurde in deutscher Ausübe vollendet, die Uebersezung der sranzostschen Ausgabe so weit gebracht , da^ nun ^oss noch 3 Kapitel zu druken sind.

Die Ordonnanzen über das Material und die Munition der 10^ Batterien und über die 12^ ^..ositionsgeschü^e wurden nun anch iu franzostscher Sprache vollendet, und das Reglement über den Tra^dienst anlässlich einer notwendigen neuen Auslage revidirt und in verschiedenen Punkten verbessert, endlich auch dasjenige für die Gebirgsbatterie einer Vervollständigung und Umarbeitung unterzogen.

^^. ^estuu^merke.

Auch dieses Jahr beschränkte sieh der Unterhalt der Festungswerke aus das .^..rnothwendigste, so dass von dem bewilligten .Kredit nur Fr. 32.^4. 86 ausgegeben werden mussten.

Der Ertrag de^ Schanzenbodens betrug Fr. 860. .-5. Rp.

^.^. Sendung I.on ...^^ziereu in^ ^u^land.

Obschon die kriegerischen Ereignisse dieses Jahres am meisten Ansbeute sür Sendungen ins Ausland versprochen hätten, so mnsste man doch ans ieieht erklärlichen Rüksiehten mit saehbezügliehen Begehren bei den Kriegsührenden rükhaltend sein . da^n kam, dass Bewilligungen, den ^riegsoperationen zu folgen, nur sehr sehwer erhältlich waren, und dass unsere Ossifere wenigstens im Anfange der Operationen durch unsere Gren^aussteliung in Anspruch genommen waren.

Vor Ausbrnch des Krieges hatte der Oberinstrnktor des Kantons Bern, .^..berstlieutenant Mezener, einige Garnisonsstädte der norddentfche..

Länder besucht, um über den dortigen Jnstruktionsmodus Beobachtungen z n machen.

Auf den Kriegsschauplaz wurden abgeordnet.

Die Herren Artillerie^Oberstlieutenant Bleuler, ^lrtillerie^tabsmajor Blnntschli und Geniestabshauptmann Dun.ur zur Belagerung von ^trassburg.

Die Herren Genieoberst Schumacher und Geniestabsn.ajor B^rnier ^ur Belagerung von Paris.

Beide Missionen wohnten den Schlnssakten der Bela^.run^en bei.

Herr Oberftlieutenaut Grandjean erhielt eine Misston, um über das Militärtransportwesen bei der deutschen Armee Beobachtungen zu machen.

^iner besondern Erwähnung verdient die Missen sehweizeris.^r Aerzte aus den Kriegssehauplaz.

203

XXXI. awrutirung unb Sianb be& -.Bunbeeheeree.

_Da§ ..Bunbeil-jüe'..! hot. im laufenben Jahre folgenden Zuwachs an .Rekruten erhalte« : 1&70.

1869.

©eni« 178 171

Sfrttttwte!

1,273

1,214

Ärtuatteti.!

250 259 ©(.harfschüäen 883 874 Jnsantetie 10,40'l 9,06.-.» iitfarnmen t2,98i> 12,487 ®eï Stand des -Sundesheeres auf ©ehluss des JahreS t»ax folSendet: 1. Eidgenössischer (Stab 824 2. .-truppe n : SßröjU..}.

...Referti«.. !t.an..«.,«.)r.

a. ©eitie : 847 722 ©appeuvs 551 386 377 ..Pontonniers .

131 b.

«.

«tHttwi«-: -.Bespannte Bctttetrttr ©efcitgâbatteïiett ..ßosttion6k.jmp.tgmen ..p,.it.:kom.|jagnien 5|..atkttatn SapaClerie : ^Dragoner ©utden

1233

1099

5,937

278 404 413 1,035

2,854 235 912 422 1,000

3,15$

8,103

5,423

4,649= 18,176

1,660

257 1,917

947 142 1,089

682.=:.

3,014

958

167 371

1,550 63 1,613=..=. 4,619

Seharssctjüjen 5,880 3,347 4,850= 14,077 Jnsanteïie .

66,125 39,343 55,131.= . 00,599 ©chwabroitsavzte : Varkpferdaï*te und 273 98 84= 465 .Srnnkeitwättei/ 19 -.Süchsenschiniede 19 -- ' -- .ïotatev ..ÄontrolefeeftUnd de& ..Ounbeiîheêreâ ftuf al. ®e= )cm*et 1870 201,782 A.

C.

f.

g-

204 Davon fallen aus den ^tab

.

.

824

,. ., Auszug ^, die Reserve

.

.

.

.

83,53l 50,418

,,

.

.

67,009

,, Landwehr

Aus Ende 1869

.

.

.

20^,782 . 203,053

Verminderung

.

.

.

.

l ,271 Mann.

.^..^II. .^ ftu l .. t e der Bunde^eriammlun.^.

Jm Lanfe des Jahres 1870 stnd von der Bundesversammlung folgende Postulate gestellt worden : Unterm 18. Juli.

.,Der Bundesrath wird eingeladen, sur die bessere ^lusbildnng der Offiziere des Geniestabes, sowie derjenigen des Generalstabes na.^ ihren Wasfen besorgt zn sein.^ Der Bundesrath hat wiederholt Gelegenheit gehabt, ans die Mangelhastigkeit der Ausbildung unserer Offiziere des eidg. Stabes hinzuweisen und sich darüber zu beklagen, wie wenig denselben, mit Ausuahme derjenigen des Artillerieftabes, Gelegenheit geboten werde, sich theoretisch und bei grosseren Trnppenzusammenzügen zu üben.

Wir werden nicht ermangeln, von Jhnen die Gewährung de... zu einer bessern Ausbildung durchaus nothwendigen Hilfsmittel zu verlangen, glauben indess, dass eine gründliche Reorganisation des Stabes mit zu den Bedingungen gehore, um denselben zur Erfüllung seiner Ausgabe ^ be^

fähigen.

Postulat vom 18. Jnli.

,,Der Bundesrath ist eingeladen, zu prüfen, durch welche Mittel ,,die Rekrutirung der Trainsoldaten zu erleichtern sei.^ Aueh diese Frage kann ossenbar erst anlässlich der Revision de.^ Militärgesezes erledigt werden. Eine nähere Prüfung der ^rage ist indessen angeordnet.

Postulat vom 23. Dezember: ,,Der Bundesrath wird eingeladen, wenn moglich bei Erweiterung

,,der Schusslinie in Thun ans den Ankanf desjenigen Theiles des Se...,,gutes, welcher auswärts des Blokhauses liegt ^irka 50 Jncharten) ^sich zu beschränken.^

Diese Angelegenheit ist dem Postulate gemäss erledigt.

205 postulat vom 23. Dezember : ,,Der Bundesrath ist eingeladen, die Rothwendigkeit oder Zwek,,mässigkeit neuer Vatronenfabriken in Erwägung zu ziehen und darüber ..noch in gegenwärtiger Session Bericht und Antrag einzubringend

Dieser Einladung ist durch den Berieht vom 21. Dezember 1870 entsprochen worden. Die Vollziehungsmassregeln, welche zur Ausstellung pon Reservemasehinen ergrisfen worden sind, sallen in das Jahr 1871.

,,Der

Bundesrath

wird beauftragt,

ohne

Erhöhung des jezigen

,,Munitionspreises über den jährlichen durchschnittlichen Verbrauch hinaus ,,eine entsprechende Reserve an Jnsanteriemunition anzuschaffen.

Jm ,,Weitern wird der Bundesrath die nothigen Massregeln treffen, dass der ,,von den Kantonen zu beschaffende Munitionsvorrath fortwährend in ^seinem Bestande erhalten werdet Jn Folge dieser Einladung ist auch nach Vervollständigung der von den Kautonen zu beschaffenden Munition und nach erfolgtem Friedensschluß mit der Munitionsfabrikation fortgefahren worden.

Da die Magazinirungskosten und der Zinsverlust nicht aus den Vreis der Munition geschlagen werden sollen, so werden wir im Falle sein, sur die daherigen Kosten einen besonderen .Kredit zu verlangen, einstweilen werden dieselben aus den Grenzbewachungskr.edit genommen.

Schon zu wiederholten Malen sind die Kantone angewiesen worden, den jährliehen Verbrauch an Munition zum voraus durch rechtzeitige Bestellungen zu deken. Jnfolge des Bostulates ist den Kantonen diese Massregel neuerdings eingeschärft worden.

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Bericht des Schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1870.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1871

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

18

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

06.05.1871

Date Data Seite

165-205

Page Pagina Ref. No

10 006 865

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