780 Jnteresfe betrachtet und mit grosser Freude entgegengenommen, .vas auch, .

wie versichert wurde, beim ......aikon der Fall sein werde, da in Japan noch nie etwas so Gelungenes dieser Art gesehen worden sei.

Anläßlich dieser Bekanntmachung kann das Departement die Raeh..

rieht beifügen, dass zufolge der neuesten Depesche der Abordnung nach Japan die kosten dieses Unternehmens die im Budget dafür bewilligte Summe noch nicht erreichen. Die Besorgnisse wegen grosser Kreditüber..

schreitung, die diesssalls in lezter Zeit laut geworden sind, erweisen sieh somit für einmal als ungegründet.

Bern, den 30. Oktober 1863.

Das schweiz. Handels- nnd Zolldepartement.

#ST#

Bericht über

den Seiden-Export von Japan.

Von den bis jetzt den Fremden eröffneten Hafen Ja p a n ' s ist Y o k o h a m a unstreitig der bedeutendste Platz für den Seiden-Handel, da er in der Nähe der grossen Seid.mdistrikte liegt, woher die meiste Seide an den Markt kommt.

Ueber die Grosse der Broduetion Japans herrschen sehr verschiedene

Ansichten. man hat sie auf 120,000 japanesische Ballen, eirea 80,000

Ballen , wie sie gewohnlieh nach Europa verschickt werden , angegeben ; doch ist diess wohl etwas hoch gegriffen , denn welch ein enormer Eonsum müsste im Lande selbst sein , da in der legten Saison 1862.--63 25,890 Ballen von Yokohama allein ansgesührt wurdeu.

Es lässt sich bei der bekannten Zurückhaltung der Japanesen wohl schwerlich etwas Bestimmtes über den Seideneonsnm im Lande selbst sagen , da die sremden Kanslente in den drei eröffneten Häfen Japans : Y o k o h a m a , N a g a s a k i und H a k o d a t e , nur auf sieh selbst angewiesen sind. -- Sieher ist wohl, dass Broduetion und Aussnhr sieh von Jahr zu Jahr vermehren werden , sobald die Daimios und die Regierung aushören, dem Handel allerlei Hindernisse in den Weg zu legen ; denn durch eine vierjährige Exportation naeh L o n d o n und M a r s e i l l e ist nun die japanesisehe Rohseide in Europa genügend bekannt , um gegenüber der chinesischen für gewisse Stoffe den unbedingten Vorzug zn erhalten.

Sehon jetzt, d. h seit der Erofsnung der Häfen , hat die Broduetion der Rohseide in Japan fast um das Doppelle zugenommen , denn

^

78l seitdem die Japanesen ihren eigenen Vortheil darin erkennen . betreiben^ sie die Seidenzucht in weit grosserm Massstabe als früher. Die E..ltur der Maulbeerbäume hat sich ebenfalls mehr verbreitet und die Auslegung des ^aamens wird in grossartigem Massstabe betrieben , so dass also die Vroduetion von ^eide jährlich Annimmt. Alle Eoeons werden in Japan selbst abgesponnen und namentlich die feinere Seide nach Ehina und Europa e^portirt, während die mittlern und geringern Sorten meistens für die inländische Fabrikation verwendet werden und daher in geringern Quantitäten am Markte erseheinen.

Die Annahme, dass sich der Seidenhan^el zwischen Fremden und^ Japanesen in O s a e e a eoneentriren werde, sobald einmal diese ^tadt ^dem freunden Verkehr eröffnet sein wird, ist jedenfalls irrig, und es wird fi^h Y o k o h a m a vor der Hand als Hanptabsa^ für den Seidener.port behaupten. Die grossten und bedeutendsten ^eidendistrikte liegen nämlich uni ^edo herum und sind vou Osaeea durch höh.. Gebirge getrennt , während die auf ^er andern Seite der Gebirge in den Umgebungen von Osaeea liegenden Seidendistrikte bei weitem nicht so grossartig und bedeutend sind. Da nun die Seide gewohnlieh auf Bserden über schlecht unterhaltene Fussstege transportât werden muss und Y o k o h a m a den um ^ e d o herum liegenden Hanptseidendiftrikteü näher als irgend ein anderer Hafen liegt, so bietet Y o k o h a m a den doppelten Vorteil, dass die .^.ei.^ schneller und mit weniger Kostenaufwand dorthin gebracht werden kann , als naeh ...^saeea.

Es ist allerdings moglich, dass man bei Erossnung von O s a e e a , wo sich unstreitig die grossteu Kausleute Japans aufhalten , grosse Lager von Beiden vorfinden werden, welche vielleicht seit 2 bis 3 Jahren dort ausgehänst liegen, wie diess anch bei der Eroffnung von ^ o ko h a m ^ der Fall gewesen ist.

.^lm 1. Januar l 860 sollte ein Hasen an der Westküste R i p p o n ^ s eröffnet werden, nud es wurde von der japanesisehen Regierung R i a ^ a t a im Rordweften von .^edo vorgesehlagen.

Die Vertreter ..^r sren....en Mäehte verweigerten diess jedoch aus ^eni einzigen Grunde, weil ^ie Ein^.

fahrt in den Hasen für grössere Fahrzeuge gefährlich ist und nur mit grossem Kosteuaufwand ein ordentlicher Hafen erstellt werden könnte. -^ Man. ist allgemein der Ansicht , dass , im Fall
dennoch mit der Zeit R i a g a t a dem fremden Handel eröffnet werden sollte, da R i p p o . . aus der Westküste sehr arm an gnten Hafen ist, diess wahrscheinlich der wichtigste Seidenmarkt Japan^ werden könnte, da Riagata in einer Bro^inz liegt, die allein 20,000 Ballen ^eide prodneiren soll.

R a g a s a k i und H a ko d a t e werden nie von grosser ^edeutu..^ sur den ...^eideuhandel werden.

Die Seiden-Ausfuhr .pon Y o k o h a m a betrug sehou währ..nd .^..r ersten Saison, unmittelbar uach Eröffnung des Verkehrs, über 4000 fallen,

782 und vom 1. Juli .l ..^0 nach England direet .

,, Shanghai

,, ,,

Hongkong .Amerika .

.

.

bis 30. Juni li 8^ l I.^1-^ Ballen 2,002 3,ll2 8,911 ,, 9,^7

.

.

.

Total

,, ,,

^^ ^^

Ballen 11,729

-

-

12,023

18^-^3 6,862 17,740 1,145 143 25,890

Die aus den. Markte erscheinenden japanesischen Seiden tragen gewohnlich den Rau.en der Vrovinz oder des Distrikts, wo sie gesponnen wurden, und die fremden Kausleute klassieren sie in neuerer Zeit je nach dem Titre der Seide unter folgenden Ramen : Maih.islü , ^mcliiu , ld.i , ^od...i , .^shio, Coshio, Hadchiod^i und leisen.

Es kommen allerdings noch Seiden unter andern Benennungen vor, die aber meistens unr in kleinern Ortschaften produeirt werden, welche in den oben genannten Ortschaften liegen und von so geringer Bedeutung sind, dass mau sie zur Vereinfachung in die E^.tegorie jener Brovinzen reiht.

Jch hoff. , ini Laufe des nächsten Winters eine complete Mustersammlnng aller oben ermähnten Seidensorten, von der legten Erndte, einschicken zu konnen, und lasse hier einstweilen die nähern Details über jede .einzelne Sorle folgen, welche ich einem s..it vielen Jahren im Seidensach bewanderten, in Yokohama niedergelassenen Freunde zu verdanken h..be.

M a i b a s h i ist diejenige Seide, welche .von Ansang au am be.^ liebtesten war und am leichtesten Eingang ans dem Markte fand. Lant den Berichten aus Europa soll dieselbe , wenn sie wirklieh von bester ^.alität ist, fast keinen oder nur sehr wenig Absall geben. Der DnrchsehniltsTitre dieser Seide ist von 15 -..20 ds. Da immer grosse Nachfrage darnach herrscht . so haben die Japanern angesangen, Eoeons aus andern Vropi.^en zu kaufen, in der Vrovin.^ Maibashi abspinnen und als solche ausmachen lassen, und verkaufen sie nun unter den.. gleichen Ramen, daher dau.... auch nach und uach die verschiedenen ^nalitäten Maibashi. Sie kommt gewohnlich in hellgrüner, dunkelgrüner oder weisser Farbe vor und sühlt si^.h etwas trockeu und hart an.

.... i nchi u hat ganz gleiche Ausmachung (plia^ wie Maibashi , kommt aus einer etwas entfernter gelegeneu , gebirgigen Vrovin^. Die Seide ist durehschuittlich sehr glanzvoll , weisser als Maibashi und fühlt sich etwas fettiger an als diese. Durehschnitls-Tilre wie bei Maibashi

15-20 ds.

J d a. Die seine und ganz weisse Jda- Seide kommt nur selten aus den Markt, ist aber, wenn sie vorkommt, mit Rovi-.^eide zu vergleichen. Alle übrige ist ziemlieh gering, viel grober in Tilre und sehr ^mischt in Qualität.

783 S e d a i kommt, ebenso wie Jda, fast .nur in weiss.r ....^eide vor, wovon jedoch nur ein kleiner Theil ganz fein ; die übrige in ziemlieh grobem Titre.

.

O s h i o wird in grossen Varthien , in sehr verschiedenen ^nalitäten auf den Markt gebracht und in allen mog.liehen Farben , von weiss bis ganz dunkelgrau.

Oshio ist eine sehr grosse Brovinz im Worden Rippon^s und produei.rt sehr viel Seide . es kommen meistens grossere Barthien von 3000 bis 4000 ^atties auf. den Markt (l 00 Eatties .......

1 Vient - 133..^ engl. .^), während von den andern Provinzen gewohnlich eine Masse kleinerer ^arthien anlangen. -^ Der Titre ist vom feinsten bis ganz grob ; mittlerer und groberer Ture ist immerhin , wie überhaupt bei der japanesisehen Seide , vorherrschend. Ganz feine und schon regelmässig gesponnene Seide kommt nur selten auf den Markt, ist aber, wenn sie so vorkommt, sel^r gesucht und wird gu. bezahlt.

E o s h i o war früher sehr beliebt in Europa , theils wegen der ^ualitat , theils wegen der Ausmachung , da sie gewohnlich in kleinere Vaketehen ausgemacht wird und folglieh leichter zu assortire^ ist. Jn neuerer Zeit sieht man jedoch diese Seide nur selten mehr aus dem Markt und man sehliesst allgemein daraus, dass ein grosser Theil der Eoeons aus dieser Brovinz von den Japanesen selbst aufgekauft, in einer andern Brovinz abgesponnen und die Seide .unter ^dereu Rameu verkauft w.rd, weil dann bessere preise dafür erzielt werden.

H a d eh i o dg i wurde früher sehr grob und unregelmässig gesponnen.

Seit lester Saison scheinen jedoch die Japanesen mehr Sorgsalt daraus zu verwenden, da sie jetzt viel seiner gesponnen und in Folge dessen besser bezahlt wird.

J tz i s e n , Goshoo , Ragahama und andere mehr im Süden von .....ippon gelegene Brovinzen prodneiren Seiden , die alle den chinesischen Ta.^saams gleichkommen, sind daher meistens nur in grobern Titern vertreten. Viele davon eignet sich nur zur Rähseide^Fabrikatiou , gewohulieh sind sie von weisser Farbe. - Tro^dem dass diese Distrikte mehr in der Rahe von Nagasaki liegen , kommen die dort produeirten Seiden doch grosstentheils nach Yokohama anf den Markt.

Die bis jetzt am meisten e^portirten Seiden sind Aufmachung ^lu^e) Maibashi und Sinehiu , nach diesen hauptsächlich Oshio.

Jda und So^ai sind weniger bedeutend ; man kann annehmen ,
dass von beiden Sorten ungefähr gleich viel er^portirt wurde. u.^eil von diesen gewohnlich nnr kleinere Barthien auf den Markt kommen. Der Export von Eoshio und Hadchiodgi ist noeh unbedeutender als von Jda und Sodai. Dagegen kommen in neuerer Zeit die Genres Ta^saams , nämlich Jtzisen , Goshoo ...... ...e. epochenwe^se in ganz bedeutenden Parthien , bis auf 4000 Eatties per Barthie , an den Markt und werden daher viel er^portirt.

Donnions und Frisons für Floretseide sind gegen Ende der legten Saison in kleinen Barthien zum ersten Mal vorgekommen . es ist mog^ lich, dass si^. mit der Zeit an Bedeutung gewinnen werden.

Die Eoeons-Aussuhr ist strenge verboten.

Verarbeitete ouvrirte Seide haben die Japanesen ausser einigen ganz kleinen Barthien von Traine, die in der Verarbeitung jedoch viel zn wünschen übrig lässt, bis je^t nicht ans den Markt gebracht. Organane ist noch gar keine angeboten worden. Da die fremden Kansleute jedoch häufig bei den Japanesen naeh verarbeiteter Seide sragen, so ist es mog^ lieh , dass mit der Zeit einiges aus den Markt kommt , wird jedoch nie

von ^Wichtigkeit sein.

D.e meisten japanesisehen Seiden eignen sich nur zu Trame von 3^50 ... .....0 d .^ . z w e i s a ch und zur Rähseidesabrikation. Rnr.die feinsten und schonsten Sorten eignen sich zu Organane.

Die Japanesen bringen die Seiden noch immer sehr vermischt an den Markt, und zwar gemischt in Titre, Farbe und ost selbst in Qualität, wie sie in den .^roduktionsdistrikten gerade ausgemacht werden. Sie verstehen noch nicht den Vortheil einer so sorgfältigen Sortirung, wie sie z. B. in El.ina stattfindet, u...d es muss daher der Kommissionär selbst die gekauften Barthien sortiren , so gnt es bei der ungewöhnlich starken Mis..hung moglich ist. Die europäischen Seideninspektoreu in Yokohama sind nun übereingekommen , znr Sortirung der Japan^Seide sollende Titre-Annahme ^ur Basis zu ^haben .

Maibashi, Sinehin, Jda, Sodai und Oshio Rr. l und 2 entsprechen

dem Titre 10-l4-20 ds.

Rr. t, 2, .. entsprechen dem Titre ll)-24 ds.

,,

^, 3^ 4

,,

,,

,,

t 4-^

,,

Eoshio Rr. 1 u. 2 entsprechen dem Titre l0--.ll^-22 ds.

,, 1, 2, 3 ,, ,, ,, ll)---^--.22--26 d^.

,, 2, 3^ 4 ,, ,, ,, 16^22^-26-30 ,,

H..dchiodgi und Genres Ta^saams^ wie auch die grobern Rununern aller übrigen Sorten konnen selbstverständlich nicht titrirt werden.

Da die preise sort^oährend variren, so wird es wohl das einfachste sein, die heutigen ^notirnngen (l0. .^lngnst) ^nit einem Vergleich der Vreise von. vorigen Jahre zu selbiger Epoche über den ^eidenmarl^t von Yokohama solgen zu lassen.

V r e i s n o t i r u n g e n vom ^. August 1862.

. Rr.

,, ,, ,, . ,, ,,

1 u. 2 1, 2, 3 inlerio.r l u. 2 1, 2, 3

..

,, ^, ,, ,,

^^^..^

,,

Doli. 515--^525 ,, 500 -^5l5 ^, 470 -^ 490 ,, 500 -^ 5 l 0 ,, 480-^490 ,, ..^^.^--^^^ 450^-470

per ^i.

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ^ ,,

,,

785 Jda gleiche Ouotität wie Maibashi.

Sodai . . Rr. 1 u. 2 a Doll. 460-480 per Vie.

430-^450 ,, ^ ^ 4 ,, ,, ,,

.

Oshio

.

.

^

..

.

,,

Eoshio

.

.

.

.

,, ,,

Hadehiodgi .

best medium mfer.or be.^t .

medium mlerior

Genre Ta.^saam

keine.

. .

. .

,, ,, ,, ^

380-^420 330-370 395 --4 l 0 360-385 keine.

,,

. . . .

3l0-315

keine.

Eurs : Aus Shanghai 10 Tag Sicht 4 à 4^ ^, Diseonto.

F r a ch t e n.

^ach London : L. St. 7. 10 für Seide per Tonne von 50 ....^..bikfuss.

,,

6. 10

,,

Thee

,,

,,

,,

,,

,,

V r e i s n o t i r u n a e n vom 10. .^..igust 1863.

Maibashi und Sinehiu zusammen.

Rr. 1 u. 2 fehlt.

London.

,. 1, 2, 3 a Doll. 5l)5-^5l5 per Vie. e^v. mit 24. t 1 .. 25. 5 ,, 2, 3, 4 ,, ,, 4.)0^500 ,, ,, ,, ,, 24. 2 à 24. 8

Jda Oshio

Sodai ,,

sind noch keine nenen aus dem Markte erschienen, ansser einigen Mustern von Sodai, welche nicht verkaust wurden.

^r. 1 u. 2 fehlt.

,,

^ .. -^^ .^

.^

.^

^

,,

2 3 4 ,, iakerior^ Doll. 400^-420 e.^uiv. mit l9. 9 .i 20. 9.

Eoshio Rr. 1 u. 2 fehlt.

1 2 3 ,, ,, 2, 3,^ 4 Doll. 420--440 e.^uiv. mit 20. 9 .. 21. 8.

Hadchiodgi . ^ . . . ,, 360^375 ,, ,, 17. .) a 18. .^.

Genre Tahsaam

fehlt.

Eurs : Aus Shanghai 10 Tag Sicht T. 82^ oder 2 ^ Diseonto.

,, London 6 Monat Sicht Bank 5. 2^ Vrwat Shl. 5. 3^.

786 F r a eh t e n.

....ach London : L. St. 5. l0 à L. St. 6. 10 si.r Seide per Tonne v. 50^.

., ,,

3. i0 ,, 4. -

,,

.^. --. ,, ,,

Thee ,, Eotton .,

,, ,,

,, ,,

,, .,

Ber S t e a m e r

nach Shanghai Doll. 4. - sur Seide per Bienl.

.,

,,

.,

7. --- ,, Div. ,, Tonne von 40 Kubikfuss.

Die Breise von l 862 beziehen sieh meistens noeh auf alte Seiden von der vorhergehenden Saison, da im August 1862 noch sehr wenig neue Seide auf dem Markte war. während heute schon mit allen Seiden von voriger Saison aufgeräumt ist und von der neuen Erndte seit 1. Juli bis 1. August schon wieder 2334 Ballen, von eirea 80 Eatties jede, zu verh.^ltnissmässig hohen Breisen nach London und M a r s e i l l e verschifft worden sind, inelusive 600 Ballen, welche noch im Hasen aus direet nach London segelnden Schissen verladen liegen.

Es bestätigt sich, das. die letzte Ernste abondant ansgesallen ist, und da die Japanesen sogleich bei Erossnung der neuen Saison grössere Quantitäten an den Markt bringen , so schliesst man allgemein daraus,

dass die diessiährige Aussuhr l 863^ l 864 sieh aus 36,l)l)0 Ballen oder mehr belausen .dürfte; also täglich 100 Ballen a ^0 Eatties ...^ 8000 Eatties oder 80 Bienles (l Bie. ........ 133^ engl. ^) zum Durchschnitt^ preise von Doll. 375 per Bieul , macht Doll. 30,000 per Tag.

Nehmen wir nun das Jahr zu 360 Tagen, da in Japan an jedem Tage Seide gekaust werden kann, so haben wir eine Aussuhr von ^eide allein, .im Betrage von Doll. l0,800,000 oder (a Fr. 6^ per Doll.)

67^ Millionen Franken per Jahr, in der That wichtig g.mng,

um die Aufmerksamkeit der ganzen Handelswelt aus sieh zu ziehen.

Die japanesischen Seidenhändler in Y o k o h a m a sind Angestellte, meistens nur zweiten und dritten Ranges, der in ^edo oder in den verschiedenen Seidendiftrikten selbst ansässigen Grosshändler , welche die Seide von den Brodneenten oder von den Daimios selbst kaufen. ^ ^ Die früher vorgekommenen Missbränche der Japauefen, welche eine Masse Bapier und Schnüre zur Ausmaehung verwendeten, sind nun dadureh gehoben, indem auf dem Markte selbst beim Einkausen das richtige Tara^Gewicht ermittelt und dem Verkäufer in den betreffenden Broten ten beim Regliren in Abzng gebracht wird und fo der Eommisstonär hier schon. auf der Faktnra das Retto-Gewicht der ......eide sehr annahernd bestimmen kann.

Rachstehend eine Fattura über Seide, die mir von einem der bedeutendsten hiesigen Hauser, das erste amerikanische Hans in Ehina die Einkäufe besorgt, zur Verfügung gestellt wurde.

welches sur

Faetura über Japan-Seide von . . . . . an Bord des Schisses . . . . . Eapitän . . . . . für

H .^ C .^

.....

Rr. 1,^50 50 Ballen Rr. l ^ 2 Maibashi Bieuls 40.^ a ^oll. 500 ^oll. 20,000 ,, 51^l00 50 ., ,, 1. 2. 3 ,, ,, 40.^ ,, ., 485 ,, 19,400 100 Ballen laut connaissement 80 Vie.

Doll. 3.9,400 U n k o st e n.

...lussnhrzoll und permit . . . . . . . . ^oll. l ,52 l. 76 Jnnere Verpackung (Shirting^äcke) per Ballen .^ 3l) Eeuts .

. ,, 30. --^ .^leussere Verpackung, heiler, Mara^niren, Bressen und Verladungkosten à ^oll. 1 per Ballen .

.

.

.

.

.

Eoolie-Lohn u n d Lagern .

.

.

.

.

.

.

.

,

Jnspektions^Eommission ^^ .

.

.

.

.

.

,, ,

.

^

l 00. 2 5 . -.-

,,

197.^ -^^ .

kommission

2^

^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,

,, l ,873. 76 ^oll. 41,273. 76 ,

1,031.

8 4

Mex^. ^oll. 42,305. 60 l 00 Ballen messen 18 Tonnen von 40 .^ubiksuss.

^ekauste ^..üter sind aus R.sieo des Eommittenlen bis ^um Verladen, können sedoch ge^en Fener versichert w^den m^ ^.^ ^ fi^r den ersten .^onat tlnd ^^ ^ für sieden nächstfolgenden.

^..^

.

^

.^

788 Vorstehende Faetura zeigt einzig die in Y o k o h a m a gebräuchlichen Spesen und Unkosten, womit die Japan^Seide gewohnlich ehargirt wird.

Nachfolgend findet sich eine foiche, welehe die Reduetion der Seidenpreise, alle Spesen und Unkosten von Y o k o h a m a bis .London per

Mail inbegrissen darstellt.

F a e t u r a über 10 f a l l e n S e i d e s r a n e o per Mail nach London.

...0 Ballen Seide, Retto Eatties 800, a ^oll. 260 ^oll. 2,080. -S p e s e n in Y o k o h a m a .

^er.:.it

.

.

.

.

.

^lasgangsgebühren 5 .^ .Jnspe^tion 1 ^ .

Doll.

.

....^..germiethe Doll. 1 per Vie.

.

1 .

.

.

l04. 20. ---

,,

Transport an Bord und Emballage ^euerassekuran.. ^ ^ Bracht nach Shanghai Doll. 3^ per Vieul .

.

.

.

8. -

,.

,,

16. .--.

2. 50

,, --^

...^ommissio^ 2^.^ .^

5 0

,, ,,

...8. --

^ .

.

.

.

.

^

^^

^^^^^

,,

.

^^

i.^..^.

--

Doil. 2,260. -, 56. 50 Doll. 2,3l6. 50 ^oll. 100 - 80 Tael^ T. 1,853. 20 .

.

.

.

,

Unkosten in .Shanghai.

^Boot, Eoolielohn und Abszissen .

. T.

-^agermiethe .

.

.

.

,, ^euerassekuran.^ ^ .^ .

.

. ^, Bracht per Mail-Steamer T. 11 (.^r ^vt.

^

20C.)

.

.

.

.

,.

112.

5. .--.

3. 35 2. 35 ---

^l^ekuranz von Yokohama nach Shanghai

T. 2000 a l^^ . ,, 25. ^tsseknran.. nach Europa T. 2000 a 2 ^^ ,, 40. -Spedition 1 ^ . .

.

. ,, 2l). -Bracht

und

Assekuranz

T. 1800 a 2^ .

der eontant...n

.

.

. ^ 36. -

^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^ .

.

.

.

.

.

^ .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^

^

^^^

.

^ .

)

T. 2,096. ..)0 Tratteneommission 1 .^ ^ Wechseleonrtage ^ ^^ l ^

^.^ ^ ^^^ ^

T. 2,120. 75 a 6 ss, L. St. 636. 4. 6

789 Ferner füge hier eine F a e t u r a bei über Japan .^ei^e d i r e e t per S e g e l s c h i f f von Y o k o h a m a s r a n e o nach L o n d o n spedirt.

10 wallen Seide ^etto Eatties 800 a Doll. 400

Doll. 3,200. ^

S p e s e n in Y o k o h a m a : ^nsgangsgebühren 5^ und Vermit Doll. l6l. 50

Jnspektion l ^.

.Lagermiethe Doll. 1. per Vie. .

,, ,,

32. .-8. --

Transport an Bord und Emballage F..uerassekuranz ^^ .

.

,, ,,

16. 4. -

---^-----

,, 22l. 50 Dol. 3,42l. 50 . ^ .

. ,, 85. 50 ^Doll. 3,507. à 5ss,L. ^t. 876. l 5. -

Eomm.sston 2^ .^

Bracht von Y o k o h a m a nach .London L. St. 1 ^r

Vie.

.

.

.

.

.

.

Assekuranz bis London L. St^ ..).).) a 3^ Tratteneommission 1 ^

.

.

.^

.

Eatties 800 (l0l.) l^atties - 133.^ engl^ .^)

,,

,,

^ ^

,, ,,

8. ^.

-

30. ---. 9^

^^

6

L. .^t. .)23. 17. 6

Engl. .^ l 066^ kommt nach obiger Berechnung per engl. ^ in L o n d o n ^u stehen ....^ Shl. 17. 4.

Alle ...^eidengesehäste werden mit den Japanesen gegen baare Be^ zahlung in m e x i k a n i s c h e n Dollars abgeschlossen. Die europäischen und amerikanischen Eommissio..s^H.iuser verkaufen die bestätigten Kredite auf S h a n g h a i , L o n d o n oder V a ris bei den Banken gegen baare mexikanische Dollars, mit .Blechen die Seide bezahlt wird. Wechsel auf Shanghai werden in Y o k o h a m a besonders zahlreich begeben, entweder zu einem fi^en T a e l s - E u r s in T a e l s oder einem Diseonto.^uss in D o l l a r s , gewohnlich ist dieser Diseonto Bunter 2^....^ und geht oft aus 1^ a 1 .^ zurück. Die Kosten der eontanten Dollars, welche von S h a n g h a i nach Y o k o h a m a geschickt werden, sind 2.^ (Affe^ kuranz inbegrissen), so dass der Diseontofuss im Durchschnitt niederer ist

als diese. Am beliebtsten sind die Taels-Tratten, weil diess die in .^ h a n g ha i eursirende Münze ist.

Seit der Errichtung von Banken, deren seit Jahresfrist zwei S n e e u r s a l e n der .. Ce.itr.^ B.^ ol ^estera lnd^^ und der ^Cli^

7.)0 tered Merc.^t^e B^ml^ of ^ndla. London ^ Clima .^ iu Y o k o h a m a eröffnet sind, werden Wechsel aus L o n d o n in grosserer Anzahl begeben.

Londoner Kredite finden in. fernen Osten vor allen .ändern den Vorzug.

Die Pemnsn^r .^. Oriental ^t.^m ^av^ation Company hat bereits eine regelmässige Steam -Verbindung zwischen S h a n g h a i und Y o k o h a m a , via N a g a s a k i eröffnet, deren erster Steamer ,,Granada^ am 5. diess in Y o k o h a m a eingelaufen ist.

Die Mess..^.r.es lm^

^erial^ sind ebensalls in. Begriff, binnen Jahresfrist eine gleiche regel-

massige Verbindung herzustellen, und es wird Y o k o h a m a infolge dessen ein von S h a n g h a i unabhängiger und mit der Zeit ganz bedeutender Wechselpla..... werden.

.

Für unsere Seidenstoffe ist sehr wenig Aussicht vorhanden, dass dieselben je einen ordentlichen Absal^ in Japan finden werden. Die Japanesen können hierin ihrem Bedarf vollkommen genügen, und würden sich nnr zur Anschaffung ausländischer Stoffe herbeilassen, wenn diese billiger als die einheimischen zu stehen kämen. selbst wenn sie sehoner und besser wären.

Bei der grossen Distanz und den aussergewohnlich billigen Arbeitskrästen Japan's wird wohl schwerlich etwas aus diesen. Handel werden.

Hierauf werde ich jedoch fpäter an anderer Stelle noch ausführlicher zurückkommen , fobald einmal die schweizerischen Mnster-Stofse mit dem ^Ragasaki^ hier angelangt sein werden.

Ueber Seidenfärbereien, Seidenwebereien und Seidenzwiruereien lässt sich einstweilen noch nichts Bestimmtes sagen, da alle im Jnn^.rn des Landes sind, wo kein Europäer Zngang findet.

Etablissemente ^nm Abspinnen der ^.oeons (Seidenspinnereien) kennt man in Japan no.^ nicht. Es scheint, dass die meisten Eoeons von den Vrodueenten selbst anf dem Lande, in jedem einzelnen Hanse abgesponnen werden; ungefähr in derselben Weise wie rüher in K l e i u a s i e n .

Yokohama, den l0.^ August 1863.

^

^renn^^ld.

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Bericht über den Seiden-Export von Japan.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1863

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

48

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

31.10.1863

Date Data Seite

780-790

Page Pagina Ref. No

10 004 240

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