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Schweizerisches Bundesblatt.

XV. Jahrgang. lll.

Nr. 31.

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18. Juli 1863.

B o tsch aft des

Bundesrathes an die h Bundesversammlung , den Kasernenbau und die Erstellung einer Schußlinie in Thun betreffend.

(Vom 1. Juli 1863.)

Tit..

Bereits zu Ende des vorigen Jahres waren wir im Falle , unser Militärd.partement zu beaustragen, über den Erwerb der erforderlichen Grnndftüke zur Erzielung eiuer neuen und zwekmässigern Schusslinie aus dem Waffenplaze Thun mit den betreffenden Grundeigenthümern und nber den Bau einer neuen Kaserne daselbst mit der Einwohuergemeinde unter Ratifikationsvorbehalt in Unterhandlung zu treten.

Nachdem nun diese einleitenden Unterhandlungen. zum Abschlusse gekommen sind, haben wir die Ehre, Jhnen über die Sache selbst einlässliehern Bericht zu erstatten und unsere daherigen Antrage Jhrer Genehmigung zu unterbreiten , und wir beginnen dabei mit dem Reuban ei.uer Kaserne aus dem Waffenplaze Thnn.

l.

1.

Kasernenbau.

M a n g e l der j e z i g e n K a s e r n e n in Thun.

Die jezigen Kasernenräumlichkeiten in Thun bestehen in einem alten Staatsgebäude des Kantons Bern, das frnher zu einem Kornhause und theilweise auch zu einen. Salzmagazin gedient halte. Als im Jahre

l 8l.) eine eidgenössische Zentralmilitärschule gegründet und von den

eidgenossiseheu Bel.orden dazu der Plaz Thun ausersehen Borden war, Bundesblatt. Jahrg. XV. Bd. ..II.

..)

1l0 wurde von Seite der Regierung des Standes. Bern der erste Boden im westlichen ......heile dieses Gebäudes zur Benuzung als .Kaserne überlassen..

Rach ^er Reorganisation der Militärschule im Jahre 1827 wurde auch der zweite Boden und der Estrich des ganzen Geländes beigefügt^ und.

nach Einsührnug der nenen Militärorganisation von l 850 von der EidGenossenschaft das ganze Gebäude zur Benn^ung als Kaserne und znm.

Theil als Zeughaus übernommen.

Dieses Gebäude nun . an dem seither mehrfache Valliativrepara-^ turen vorgenommen wurden, entspricht den Bedingungen einer nnr einigermasseu erträglichen Kaserne nicht. Die Mannsehaslssäle entbehren der

nothigen Lust und des Lichtes , die Säle sind viel zu niedrig, die Fensterofsnuugen in den sehr dil.en Manern viel zu klein und in den auge-

füllten Sälen die Luft so dunstig, dass es kaum zum .Aushalten ist.

Das Urtheil .^lller. welche di.. Räumlichkeiten kennen, ist darin ein-

stimmig, nnd nur zn hänfig lässt sich. der bittere Vorwurf horen, dass es eine Schmach sei für die Eidgenossenschast, ihre Wasfensohne in ein solches Lokal ein.^.logiren.

Die Treppen

in

den. Gebäude

sind sel.^r enge, u..l^ im Fall von

Feuerausbrneh wäre das sehreklichste Unglük ^u befürchten, da die 800 bis

1000 Mann, die osters in ^er Kaserne logirt sind, dnrch die, ^ndeni noch bloss von Holz erbauten Treppen sich unmöglich alle retten konnten.

Die Latrinen^Einr..ehtnngen sind so sehleeht, dass i^n Sommer das ganze Gebäude von der Ausdünstnng infi^irt wird und die Handhabung von Reinlichkeit eine Unmöglichkeit ist.

Es fehlen so zn fagen alle Gänge im Jnnern der Kaserne, so dass das Reinigen von Waffen und Kleidern bei regnerischem^ Wetter in den Zimmern selbst geschehen muss, was wiedernni ans die Reinlichkeit einen

sehr naehtheiligen Einflnss übt.

Es fehlen die Lokale sür die Küchen und die da^n dienenden Magasine, so dass für dieselben eine außerhalb der Kaserne stehende holzerne, für ihren Zwek sehr mangelhafte Barrai benu^t werden ^nuss.

Es fehlen di.. Räumlichkeiten sür Eantine.., so dass die Mannschaft an die in ^er ^tadt gelegenen zerstreuten Wirtschaften g^bnu^en ist.

Es kouneu in der Kaserne keine ^fsi^iere untergebracht werden, was ni,..ht nur einen Mangel für die Disziplin, sondern a n eh eine besondere Log^vergütn..g an die Offiziere zur ^.olge l.^at.

Es fehlen alle Räume für Krankensäle, Theoriezimmer, Bnreau^ und ^ministrationslokale, so dass sür alle diese Zweke die Eidgenossensehaft ^weilen in ^rivathänsern oder Gastl^osen sich einmiethen muss.

Es fehlt endlich an jedem Hofraume ^ur Kaserne . alle Trnppenappelle nu.ssen a.uf offener Strasse gemacht werden ^ auch die kleinsten ^erzierül.nngen stnd daselbst nicht u.oglich, sondern es u.uss dafür aus

1l1 die ^.. Stande entfernte Allmend marschirt werden, wodurch alltäglich ein nicht unerheblicher Zeitverlust entsteht.

2.

B i s h e r i g e S c h r i t t e und Blane zum K a s e r n e n b a u .

Die oben berührten Uebelstände wurden seit Langem erkannt. nnmittelbar nach Einführung der neuen Bundesverfassung wurde die erste Anregung zu einem Kasernenneubau gemacht. Jn Folge Ermächtign..g des Bundesrathes vom 28. September 184.) liess das Militärdepartement Vlan und Devis zum Ban einer Kaserne aus der Allmend in

Thun aufnehmen, die für 2000 und im Maximum bis ans 40^0 Mann beregnet war. Die Autoren des planes waren die Herren Architekten ^ u n k und Dähler von Bern.. Die Kosten wurden, ein Zeughaus und die

nothigen Stallungen inbegrissen, aus ^r. 700,000 a. W. veranschlagt.

Reben einem Reubau wurde von den nämlichen Teehuikern dem Austrag..^ des Bundesrathes gemäss auch der Umbau, beziehungsweise die Erweiteruug der bestehenden Kaserne uutersueht uud .darüber eiu Blau und Devis ebeusalls augesertigt.

Die Kosten für dieses Brojekt waren aus Fr. 8.),000 a. W. veranschlagt.

Beide Broiekte wurden unterm 8. Juni 1852 dem Bundesrathe vorgelegt, mit dem Autrage des Militärdepartemeuts, dass dem ersten Brosekte, d. h. dem Renbau einer Kaserne auf der Allmend, der Vorzug zu geben sei. Der Bundesrath trat jedoch auf diesen Antrag nicht ein,

sondern besehloss am 2. Jnli 18^2 die Vervollständigung der Akten dnr^

Beibringung von technischen Gutachten, von eiulässlichen Koftenbereehnungen, Baubesehreibungen .e., sowie die nähere Begutachtung der Angelegenheit in militärischer und architektonischer Begehung überhaupt.

Das Militär- und das Bost. und Bandepartement, an welche beide die Angelegenheit überwiesen wnrde, holten noch im Lause des gleichen Jahres ein Gutachten der Herren eidgenossischen Oberst und Architekt S t e h l i n von Basel, Bauinfpektor W o l f s von ^ürich und Architekt ^ r a ne l l von Veve^ ein. Diese Experten verwarfen von vornherein, übereinstimmend mit den. Militärdepartement, das Brockt eines blossen U^ubaues der bestehenden Kaserne. Hinwieder pflichteten .sie auch dem Antrage nicht bei, einen Renbau auf der Allmend auszuführen, soudern schlugen einen soleheu auf dem Blaze der alten Kaserne in Bälliz vor ; sodann sollte die Kaserne nicht aus den vom Militärdepartemenl beabsieh-

tigteu Umfang von 2 ..-4000 Manu, sondern nur sur et^a 8l)0-1l)l)l) Manu erstellt und dazu für zirka 400 Bferde Staltungen mit zwei gedekte^. Reitbahnen und einem Zeughause hergerichtet werden.

Hieraus ruhte die ^rage längere Zeit. Man beschränkte sich einige Jahre darauf, an der innern Einrichtung des bestehenden Gebendes zu verbessern was moglich war, und si.t. wiederholt Blane und Devife vorlegen zu lassen über umfassendere Reparaturen. Ein Bostulat der Bun-

112

desversammlung bei Berathung und Erledigung des Geschäftsberichtes für das Jahr 1856, lautend: ,,Der B u n d e s r a t h i s t e i n g e l a d e n , bis z u r n ä c h s t e n o r d e n t l i c h e n Sizung d e r B u n d e s v e r s a m m l u n g A u t r ä g e v o r z u l e g e n , w e l c h e d i e b e f o r d e r l i c h e H e r s t e l l u n g einer dem B e d ü r f n i s s e entsprechenden Kaserne ermöglichen^ (Amtl. Sammlung Band V, S. 574) srischte die Sache neu aus.

Am 4. Januar 1858 erstattete das Militärdepartement dem Bundesrathe einen ausführlichen Bericht über den Stand und den bisherigen Verlaus der .Angelegenheit, und schloss mit den Anträgen, es sei der Reubau einer Kaserne nebst Stellungen und Reitbahnen aus der Spitalmatte in Thun grnnds.^lieh gutznheissen und das Departement zu beaustragen, saehbezügliehe Plane und Kostenberechnungen besorderlu.hst ausarbeiten zu lassen, und fowol mit ...er Regierung von Bern als mit der Gemeinde ......hun die nothigen Unterhandlungen zu pflegen.

Der Pla^ ans der Spitalmatte wnrde vom Departement deshalb vorgeschlagen, weil inzwischen das Tra^e für die Eisenbahn und den Bahnhos .... hun projektirt worden war, nach welkem die alte Kaserne von der Altmend abgeschnitten wurde. Um diese Absehneidnng zu vermeiden, sollte der Bau ansserhalb des Bahn^ra.^s verlegt werden.

Der Bundesrath genehmigte diese Anträge untern. 2l. Januar 1858, und der nächste Schritt war die Erofsnung einer Konkurrent sür die Anfertignng von Planen und Devisen für den fraglichen Renbau.

Das Programm wurde entsprechend dem Gutachten der Herren ...^tehlin, Wolfs und Frauell vom Jahre l 852 ausgestellt, nämlich sür eine Kaserne sür 800-1000 Mann, nebst den ersorderli^hen Administrationszimmern, Wacht- und Gesangenschaftslokalien, Theoriesälen ^e., sür ein ^ekonomiegebäude mit Eautine, Küchen, Hol^ha..^ .^e., .^tallnngen für zirka 400 Bferde, nebst Ansbewahr^ngslokalien für Heu und Haser und zw^.i ^edekte Reitbahnen. Auf ein Zeughaus ward nicht Bedacht genommen, .^eil beabsichtigt wurde, die alte Kaserne dafür zn benuzen. Für die drei besten Arbeiten wurden Vreise von Fr. 1500, Fr. 1000 und Fr. 500 ausgesezt.

. Es laugten im Ganzen 12 Konkurreu^plane ein, welche der Prüfung der Herren Professor Semper in Zürich, Bauinspektor ^rian iu Basel und Architekt Gindroz in Gens unterstellt
wurden. Aus deren Berieht hin nnd nach den davon etwas abweichenden Anträgen des Militärdepartements wnrde vom Bundesrathe unterm 12. Mai 18.^8 der erste Vreis vou Fr. 1500 keinem der Konkurrenten, dagegen der ^weite

Preis von Fr. 1000 doppelt, d. h. für den Plan des Herrn Jench,

Architekt in Baden, und denjenigen des Herrn Hops, Baumeister in Thun, und der dritte Preis von F.^ 500 ebensalls zweisach, nämlich fur den Plan der Herren Tugginer und Tschokke, Architekten in Solo-

113 thurn, und für denjenigen des Herrn Dr. Ba... in Mü..d.enstein, Kan..

tons Basel-.^andschast, zuerkannt.

Jnzwischen wurden vom Militärdepartement die Unterhandlungen mit der Gemeinde Tl.un über dere^ materielle Betheiligu..g an d.^m B-u anzuknüpfen versucht. Dabei traten aber zu.ei funkte hervor, die Thun schon früher und jezt auch wieder ^.m Angelpunkte der Verhandlungen machte, nämlich die Frage über den .^rt des Kaserneuueubaues, für welehen Thuu an dem ^laz in der Stadt^ an der Stelle der alteu Caserne, festhielt, und die Fra.^e der Errichtung von Os^iers^mmern in der Kaserne an. .^laze der bisherigem ^ssi^iers^ogis bei den Bürgern, be^üglich auf weiche Thun die Tendenz. verfolgte, den bisherigen Anstand möglichst zu erhalten. Erst wenn über diese Vunkte bestimmte .Ausschlüsse ertheilt seien, konne Thun üb.^r seine Betheiligung sich aufsprechen.

Das Militärdepartement seinerseits nahm die eutgegengesezte ^tellnng ein und gab zu verstehen, dass erst, wenn die Leistungen von Thun bekannt seien und je nach der Grosse dieser leztern, der Bund über jene zwei Vun^e si.^h definitiv ausspreehen konne. Un. ans dieser Kreisbewegung herauszukommen, versuchte Thnn einen andern Weg. Es ^e.gte dem Milit..rdeparteme..t unterm 15. Juni 1858 an, dass von ihni in nächster Zeit ein ^lan über die Erstellung einer neuen .Kaserne in der ^tadt de^n Departement werde eingereicht werden. Eine inzwischen ausgebrochene kontroverse über die Lag... des Bahuhofes Thun, nämlich ob solche aus die obere ^pitalmatt.., wie zuerst projektirt worden, oder aber auf die untere, wo solcher je^t liegt, zu stehen kommen solle, hielt den Gang des .^asernenprojektes für einige .^eit auf, und der von Thun in Ansfieht gestellte neue Blan wurde aus diesem Gruude erst am l 2. Januar l 85.) dem Militärdepartemeut eingereicht. Rach diesem von Herrn Baumeister Hops ausgearbeiteten Vlane sollte die neue Kaserne am Blaze der je^igen und ^war unter ^thunliehstex Benn.^ung der alten ^ ..usamente und Mauern erbaut, eine Brülle über die ...lar.. erstellt und in der gegenüberliegenden ^tudermatte die ^talinngen und Reitbahnen anf^sührt werden.

Das Militärdepartement berichtete darüber an den Bundesrath, und obwol es einem Baue ausserhalb d.^r .^tadt immer noch den Vorzug.

gab , erklärte es das neue Projekt einer nähern ^rüsuug werth , die es^
währen^ der Zentralschule durch eine Kommission aus ^..r Zahl der anlesenden Ostiere vorzunehmen gedenke. Der nämlichen Kou.mission wurd^ neb..n dem Blane der Gemeinde auch ^as ^rojett des Departements über den Bau a^sserhalb der ^ta^t vorgelegt. Der Bundesrath gab hie^n die Ermächtigung. Die zu Rathe gezogenen Ossifere gaben ihr Gutachten ab nnd sehlossen sieh iu.. Ganzen dem .^laue der Gemeinde Th.m an,.

nämlich die .Kaserne in der .^..tadt zu erstellen und die ..^sfiziere anch^ künftig nur in einen. Minimum in der Kaserne selbst ^u logiren, machten

1l4 aber immerhin mehrere Wünsche und Bemerkungen gegenüber dem vor^legten Blane geltend.

Zur weitern Brüsung dieses Blanes wurden auch eigentliche Techniker, die Herren Baumeister Wolfs, Architekt Wähler und Jngenieur ^ Gränicher beigeren . verschiedene Variationen über die Situation der Stallnngen in der ^tndermatte, die Anbringung eines Kasernenhofes n. s. w kaufen in ^rage , aus den Offizieren der Zentralschule zusammengieße Kommissionen wurden in.. Lanse der Jahre l 860, 186l un^ 1862. über das Bedürfnis. der baulichen und innern Einrichtungen wiederholt zu Rath^

.gezogen , und das Ergebnis^ war schliesslich die Eingabe eines revidirt^n

Blaues und Devises des Herrn Hopf, d. d. September und ^klober 1862. Dieser Blau nebst Devis wnrde den Herren Wolfs und Oberst Hammer wiederholt zur Brüsung zugestellt, und in einem Berichte vom t. Rovember 1862 malten sie noch einige Ausstellungen, welchen durch eine neue Eingabe des Herrn Hopf vom Dezember 1862 Rechnung ge^ tragen wurde, und über die Herr Oberst Wolss einen vom l0. Februar 1863 datierten ...^chlussbericht erstattete.

Lant diesen. Blaue würde die am Bla^ der seligen anzuführende neue Kaserne Raum bieten für 1160 und mit Benu.,..ng des Dachbodens für 1500 Mann, ^ssizierszimmer würden nur 3 angebracht, die alten Mauern ganz beseitigt und auch die Fnudameute mit Slü^mauern gegen die Aare neu erstellt. das ie^ige Waisenhans gegenüber der Kaserne zu Administrationslokale.. und ^heori.^sälen erweitert uud neu umgebaut ^ eine Fussgängerbrüke über die Aare nach den Stallungen in der ^..tnder-

matte hin angelegt und ..^tallnngen für 300 Bferde, 2 Reitbahnen, Besel.lagplaz und Kuranstalt erstellt.

Die Kostenberechnung g^l..t ans 8.)5,.^l) ^r. , worin ^r. 5l),000

sür den Ankauf .^..s Waisenhauses und ^r. 424.). l l) für den Ankanf der sog. Trainseheuer begriffen sind. Ab^üglieh dieser beiden Bosten be^ trugen^ die Kosten somit ^r. 84..),750. .)0, oder rnnd Fr. 840,000 über welche Berechnung sich Herr Oberst Wolfs in seinem ...^ehlnssgutaehten voui 10. ^ebruar 186^ dahin ausspri.ht, dass dieselbe in. Ganzen als richtig zu betrachten sei. nur begeht Herr Wolss den Jrrthum, zu d...^u ^esannntansaze des Herrn Hops von 895,000 Fr. für die Erhohnng des dritten ..^t^kwerkes noch weitere ^r. 2l),000 hinzuzurechnen, während sür ledern Zwek Herr Hos bereits Fr. 35,l)00 hingeschlagen hatte.

3.

U n t e r h a n d l un g s e r g e b n i s.. m i t der G e m e i n d e und de m Kanton B e r u .

T h un

Hand in Hand mit der Feststellung und Brüsu..g des Hopsten Bla....s uud Kostenberechnung giengen die Unterhandlungen mit der Ge^ meinte Thun über ihre Beitragsleiftnngen an den neuen Bau, mit welchem das Militärdepartement Herrn Oberst Hammer beauftragt hatte. Entsprechend dem Vorgange mit Frauenfeld wurde in erster Linie der Ban

1l5 ^er Kaserne mit Zugehorden durch die Gemeinde Thun gegen jährlichen Miethzins und Amortisation durch die Eidgenossensehast besprochen und die für diesen ^.all geltenden nähern Bedingungen in das Konferenzprotokoll vom l 7. März 1863 niedergelegt. Die Leistungen, welche Thun sur diesen Fall anerbietet, bestehen .

a. in unentgeltlicher Abtretung des Waisenhauses, b. unentgelticher Ueberlassung der bisherigen Stallungen, und c. unentgeldlicher Ueberlassung der sogenannten Trainseheuer, alles

zusammen

Fr. 100,00l).

von

der

Gemeinde

veranschlagt

zum

Werthe

von

Der von der Eidgenossenschaft zu bezahlende Miethzins sollte dem auszuwendenden , nach dem Haschen Devise ans Fr. 840,000 flirten

Baukapital entsprechen und die Amortisation des Kapitals in längstens

41 Jahren durchgeführt werden.

Für den Fall des Selbstbaues durch die Eidgenossenschast nach der Grundlage des Hopf^schen Blaues anerbot die Gemeinde ebensalls einen Beitrag im Werlhe von Fr. l00,000 durch Abtretung der nämlichen oben bezeichneten ^bjette.

Da in beiden Eventualitäten nach den Ansichten des Militärdepartementi mehrfache Missstände , wie Abschneidung der Kaseruenlokalitäten von der filmend durch die zwiseheuliegende Eisenbahn, Ausschluß von Ofstzierszimmern ans dem Renbau u. a. m. sich zeigten , so legte es in diesem Stadium der ^ache die Frage über die Wal^l de^ Blazes der Kaserne noch die Begutachtung der Herren Oberst Stehliu in Basel, Architekt ^imo.. von ^t. Gallen und Oberst Wolfs von Zürich vor, und diese sehlossen übereinstimmend mit den Vorschlägen des Militärdepartements von 1858 dahin , dass die Verlegung der Kaserne außerhalb der Eisenbahn das einzig Rationelle sei, ein Gutachten , aus das wir weiter unten näher znrükkommen werden.

Jn Folge dessen wurden die Unterhandlungen au..h^ auf diese dritte Eventualität gerichtet und die Gemeinde Thun zu entsprechenden Beitrags^ Leistungen zu vermögen versucht. Da die Blaeirung der Kaserne ausserhalb der Stadt und di.. .Logirung der Ostiere in der Kaserne selbst, die für diesen ^all natürlich vorbehalten ist, den bisherigen ..Bestrebungen ^huns schnnrstraks entgegen war, so fand steh anfänglich w.mig Geneigt^ heit, für diesen ^all einen Beitrag zu leisten. Ra.h langen Erörterungen entschloß sich die Gemeinde jedoch auch für diesen dritten Fall zu einem Anerbieten.

Wir lassen nun die Erklärung von Thun , welche als Ergebniss der langen und mühsamen Unterhandlungen anzusehen ist, wörtlich folgen : ,,Ju .^^e der fe^t längerer Zeit obgewalteten Unterhandlungen zwisehen dem. Vertreter des eidgen. Militärdepartements und den Delegirten

^16 der. Einwoh^er^m^...^ ...... ^nn, bezüglich ans die Leisiu.^en dieser lezt.^n, für einen . ueu^ Kasernenban in Thun, erklärt die Einwohner.iemeinde dieses Ortes sich ^u folgenden drei Alternativanerbieten, der Eidgenossenseha^t überlassend, da.^ .Eine oder Andere derselben auszuwählen.

l.

Die Einwohnergemeinde Thun verpflichtet sich, am Blaze der jezigen alten Kaserne im Välliz eine neue Kaserne auszuführen, serner en.e ^rnke über die Aare zn erstellen und in der sogenannten Studermatte ..^tallungen un^ Reitbahnen anzulegen, sowie endlich ein Theorie- und Verwaltung.^ gebaute durch Umbau des gegenüber der Kaserne stehenden Waisenhauses herzurichten , und zwischen der Kaserne und lezterm Gebäude einen abgefehlossenen Hosranm zu erstellen, Ailes in dem Jnhalte und Anfange der Plane , welche durch Herrn Architekt .^.opf angefertigt und dem sehweizergehen Militär^epartement vorgelegt worden sin^ , mit Beifügung derjenigen Ergänzungen und Abänderungen, welche in den darüber stattgesundeneu K.^serenzen als zwekmässig erachtet worden sind. (^iehe .^onserenzprotokoll vom l^. und l 7. Mä^ l .^63. Gutachten der Herren Obersten Wolsf und Hammer von. l. Rovember l 862 und Schreiben de.^ Herrn Oberst Wolfs von. l0. Februar 1863.)

Die Einwohnergemeinde Thnn verpflichtet sich überdiess , die ihr z..^ stehenden gegenwärtigen Militärstallungen nebst der gedekten und offenem Reitbahn nnd zugehörigem Umschwunge. so wie die der ...^urgergemeinde Thun gehörende sogenannte Trainsehener ans den. Graben der Eidgenossenschaft al^ Eigenth..nn zur unentgeltichen ^enuzung zn überlassen.

Dagegen verpflichtet sich die Eidgenossenschaft . der Gemeinde Thnn einen jährlichen Miethzins zu befahlen , welcher der Verzinsung des von der Gemeinde anszunehmenden Vaukapitals zn 4^.^ ^^ entspricht, u..d überdiess einen jährlichen^ Amortisationsbeitrag zn leisten , in deni Masse, dass das Kapital in spätestens 4l Jahren getilgt sein wird.

Zur ^ereehnnng der Mieth^ns.. nnd der Amortisation wird ein ^au-

kapital von Fr. 84^,00l) zn Gründe gelegt, worin der direkte Beitrag

der Gemeinde ..^hun , bestehend in d...r unentgeldliehen Ueberlassnng der bisherigen Militärstallungen und Reitbahnen nebst U^nsehw^ng nnd in der Abtretung der ^raiuschener und des jezigen Waisenhauses, veranschlagt

z.. Fr. l 00,000, nicht inbegrissen ist.

Rollte die Einwohnergemeinde Thun das aufzunehmende ..^..ul^pilal zu wohlfeilerem ^inssus... als 4^ ^ erhalten, oder die Eidgenossenschaft ihr solches direkt zu niedrigeren. Zinssnsse verschaffen, so ist der jährliche Mietzins zu redu.^iren , hn Falle nothwendigen hohern Zinsfusses aber aueh entsprechend zn erhohen ; in beiden Fällen ist einer allsälligen Bro^ vision für die Anleihens-Anfnahme ebenfalls Rechnung zu tragen.

Der Eidgenossenschaft steht das Recht zu, die Amortisation des Ka^.

pitals auch in kürzeren Zeitraum durehzusühren in der Art und Weise, dass

ll^ sie uaeh vorhergehender einjähriger Kündigung entweder das gan^e Kapital oder Beträge von mindestens je Fr. 100,000 abtragen kann.

Raeh vollständiger Amortisation oder Abzahlung des Baukapital..^ fällt die Kaserne mit allen oben bezeichneten Gebäuliehkeiten , Stallungen und sonstigen ^ugehorden der Eidgenossenschaft eigentümlich ^u.

Jm Uebrigeu gelten sur dieses erste Anerbieten alle ...Bestimmungen,.

welche in dem Konsere..^Brotokoll vom l 6. und l 7. März ausgestellt worden siud.

ll.

Für den Fall. dass die Eidgenossenschaft die A..sfül,r..ng der unte^ Rubrik l oben be^eich..eteu Bauten mit Grnnderwerb ^aus eigene R...chnung übernimmt und die bauten ans dem nämlichen Biaz und nach Massgabe ^er nämlichen Bläue stattfinden . verpflichtet sieh die Einwohner^ gemeinde Thun zu solgenden B.utragsleistu..gen .

1. Zur unentgeltlichen Abtretung der bisherigen Milit^rstallnuge^ mit Reitbahnen und zugehorendem Umschwung, nebst der, der Bnrger^ gemeinde Thun zustehenden Traiuscheuer.

2. ^ur unentgeldliehen Abtretung des gegenüber der Kaserne liegenden Waisenhauses mit zugehorendem Garten, beides der Bnrgergemeinde Thun zustehend , und des zwischen der Kaserne uud dem Waisenhans zu gewiunendem Kaser^eu-.^osraumes.

Die unentgeltliche Abtretung der je^igen Kaserne u.it zugehorenden^ Grnnd und ...^oden dnreh den .^taat Bern sällt in diesem Reiten ^alle der Eidgenossensehast zu.

lll.

Jm ^alle der Erstellung der Kaserne mit ^tall..ngeu , Reitbahnen und Zugehorden außerhalb des Bahnhofes der Allme..dstrasse entlang und der Bauanssührung dnreh die Eidgenossenschaft, verpflichtet sieh die Eiu.^ wohnergemeiude Thuu , deu da^u erforderlichen Grund und Boden ne^st

übrigen^ , zwischen diesen Geb^ulichkeiten und der je^ig.^u Allmendgränze

liegendem Grundeig^enthnm sanunt den. Gebäude des Herrn Hürner, der Eidgenossenschaft uuentgeldlieh abzutreten und zur Versügung zu stellen, und ^war in de^u Umfange und nach der Grenze, wie solehe auf deu. dieser

Erklärung beigesügteu koutradiktoriseh beglaubigten ^itnationsplau vorge-.

^eiehuet sind, mit einem Flächeninhalt von ungefähr l 6 bis l 7 Jueharten,.

genaue ortliehe Ausmessung vorbehalten.

Dieses ganze Grundeigenthinn wird der Eidgeuossenschaft aus de.^ 1. Oktober 1863 übergeben. Die Gemeinde ^rpflieht...t sieh überdiess, die^ ^ ans deni beigefügten Sitnationsplan angezeigten Zufahrtsstrassen ostlich.

der Kaserne und den ^tallungen im nämlichen Zeitranme zn erstellen, wi.^ die Eidgenossenschaft ihre .^asernen-Gebäulichkeiten.

^l8 Die Eidgenossenschast ist in der Bestimmung der sämmtliehen Pläne ^rei, jedoch sollen eine Kaserne sur wenigstens 800 Mann und Stallnngen ^sür wenigstens 300 Pserde erstellt werden.

Die Gemeinde Thu.. übernimmt die ossentliche Strassenbeleuehtung .nnd die Anlage der desssalls erforderlichen Gasleitung ans der Allmend-

strasse bis vor die Mitte des Kasernengebäudes.

Die allsällige Gas-

.leitung in den Kasernenhos und die Gebäulichkeiten , wie die Kosten der

^iessfallsigen Beleuchtung selbst sind dagegen Sache der Eidgenossenschaft.

Jn diesem dritten ^alle kommt die unentgeldliehe Abtretung der .alten Kaserne dnrch den Kanton Bern der Einwohnergemeinde Tl.mn zu Statten. ^ Der Eidgenossenschaft steht aber die Ben..z.mg derselben, so wie der bisherigen Stellungen nnd Reitbahnen zu den bisherigen Bedingungen ...n, so lauge bis die neuen Gebäude vollendet sind, jedoch längstens bis

1. Oktober l 866.

Für alle drei Fälle verpflichtet sieh die Einwohnergemeinde Thun, .der Eidgenossenschaft als Beitrag au die Kosten sur die Erstellung einer Sehusslinie für gezogene Gesehü^e die ^...mme von Fr. l 0,000 zu leisten, Zahlbar oder verzinslich zu 4 ^ ^ vom 1. April l 864 an.

So weit ersorderlich wird der Bundesrath das E^propriatio^.sreeht ^u Gunsten der Einwohnergemeiude Thnu auswirken.^ Der Staat Bern seinerseits, der um die nnentgeldliche Ueberlassung der alten Kasernengebäuliehkeiteu angegangen worden war, sagte dieselbe ..ant Schreiben vom 23. Mai l 86^ zu.

Raeh der obigen Erklärung ^on Tl..nn kommt dieselbe aber der Eidgenossenschaft nur zu Statten, w.^nn l^t^.re sieh znr Aunahu.e des l. ^der ll. Alt^rnativanerbielens er^.art.

4.

R o i h i g e G r osse d e r K a s e r n e u n d .^ t a l l n n g e n

u n d A u s w a h l d e s B a n p l a z es .

l.lm sieh über die Alternativanerbieten der Gemeinde Tl.,un ^. enlScheiden, ist znnaehst darüber in^s Reine ^n ko^nmen , welches die wirklieh ^.forderliche Grosse der Kaserne nnd ^tallungen für den Waffenplaz ^hnn sei.

Bei den. Bau ans dem Plaze der alten Kaferne naeh den. ^lane des ..^..rrn Hopf wird nämlich Rauni gewonnen für die Unterbringung .von 1200 bis 1500 Manu. bei einem Bau ausserhalb der .^ladt naeh ^em Programme von t 8.^8 , dem auch die nenesten Experten sieh in.

Wesentlichen auschliessen , dagegen nur für ^00 bis zirka 1l 00 Mann.

Wir sind nun der Ansicht, dass eine Kaserne von leztere.u Umfange genügt, da die in .^hun .^u gleicher Zeit vereinigten Schulen und Wieder^holungskurse nnr selten die Stärke von 800 Mann übersteigen, und nnr während der Applikations^Abtheilung der Zentralschule auf eine Dauer

l19 von etwa drei Wochen 2000 bis 3000 Mann sich vereinigt finden. ...lus diese ausnahmsweise Truppenstärke ist aber nicht nothig Bedacht ^u nehmen, da, ohne dem Unterxiehtszweke und den Sanitätsverhältnissen der Mannschaft Abbruch zu thun, ein Theil der l^tern aus der Allmend eampirt werden kann, wie dies bisher stets ^u geschehen pflegte, und was übrigens aneh bei einer Kaserne, die bis ^l)0 Mann sasst, geschehen müsste. Eine Kaserne in dem bezeichneten geringern Umfange ist übrig.^.s schon in dem Gutachten der .^erren S t e h lin und Eomp. von 1852, vom Militärdepartement von 18.^8 und in dem neuesten Gutachten der Herren Stehlin, W o l f s und Simon als genngend erkannt wor.^ den.

Bezüglich auf die nähere Eintheilung des Baues verweisen wir aus das Gutachten der .^erren Stehlin, Wolfs und Simon, das darüber das nähere Programm enthält.

Was ^ie ^tallnng.m betrifst, so sind deren nach allen darüber vorhandenen Gutachten sür 400 Bferde notl.ig. Jm Falle des Baues der Kaserne a..s den. alten Vlaze würde Thun die alten ^tallungen überlassen, in wel.hem Falle nur sür 300 Bfe.^e Reubauten auszuführen wären. wird aber der Bau außerhalb der ^tadt ausgeführt, auf Grundlage des dritten Alternativ-Anerbietens von Thun. wonach die alten ...^tallungen nicht abgetreten werden, so wird ein Reuban sür 4l)0 Vserde

uotl^ig.

Sobald in d..r ^ladt so kann über stinunend mit

nun die grossere Räumlichkeit, welche ein Kasernenueubau darbietet, kein Motiv bildet, den Bau dahin zn verlegen, die Ans.vahl des Bauplanes kein Zweisel sein. Uebereindem legten Gn^achten der Herren ..^tehlin, ^in.on und

Wolff und übereinstimmend mit den Vorschlägen , die das Militärdepar-

t^nent seh on im Jal^r l .^58 machte, müssen wir nämlich finden, dass d..r ..^laz außerhalb dem Bahnhose und der Bahnlinie, der bestehenden Allmostrasse ^^.^tlan^, in jeder Beziehung der geeigneteste ist. Derselbe grenzt unmittelbar au die^lllmend und liegt auf der andern .^eite anch nahe geung ^...r ^tadt, nm die Be.^nemliehteit.^n, welche diese dem militärischen Leben i.ud Bedürfnissen bieten kann, zu benuzen.

^ie Kommunikation mit de... ^lhnend ist .^urch die Eisenbahn nicht unterbrochen. jeder Zeit^ vertust sür Ein- und .^usmarseh der Trnppen aus den Manovrirpla^ verseh^vin^et^ ^ie Kaserne und neuen Gebäuliehkeiten konunen in die Rä^, ja unmittelbar in .Zusammenhang mit den in Thun bereits vorhandenen Militäretablissements zu stehen , wodurch die Aufsicht und Verwaltung sehr vereinfacht wird; es ble.bt jede künstige Entwikelung vollständig frei, ^a aus ..^m von ..^hnn abgetretenen Vla.^ Raum genug dazu vorhanden ist, und endlieh ist s..r^die bauliche Schönheit die Lage eine solehe, wie sie in Thun nirgends besser ausgewählt werden kann.

W.r s.hiiessen desshalb sehr entschieden aus Auswahl und Annahme des Bauplanes, wei.her in dem dritten Alternativanerbieten von Thnn bezeichnet ist.

120 5.

F i n a n z i e l l e V e r g l e ichu n g.

Reben den berührten militärischen und baulichen gründen sprechen auch die finanziellen für das dritte ....llternativanerbieten von Thun.

^er Reubau in der Stadt kommt, mag die Eidgenossenschaft den Bau ausführen oder ihn durch die Gemeinde Thun ausführen lassen, nach der verisizirt.... Kostenberechnung des Herrn Hops aus ^r. 840,000 zu stehen, tro^ dem das Material der alten Kaserne theilweise wieder benn^t werden kann. Was namiieh hier ansser tem etwas grossern Baue ^ie Kosten vermehrt, sind die anzubringenden Fundamente und Stü^mauern gegen die Aare, die Brül^ über die ...lare, die theure Espropriatiou der .^tu.^ermaite, was alle^ durch die unentgeldliehe Abtretung des Waisenhauses, der alten Stallungen sammt Trainsehener Seitens der Gemeinde Thun nicht ausgewogen wird.

^ie Kosten sür den Reuban ansserhall... de.^ Stadt veranschlagen die Herren Stehlin, ...^imon und Wolfs in. Ganzen zu ^r. 740,00l), oder wenn die Reitbahnen von .^ol^ statt von Mauer^vexk erstellt werden, zu Fr. 720,000. Werden Stallungen für 400, statt bloss sür 300 Bferde berechnet, so kommen die Kosten uni Fr. 40,000 hoher, d. h. also im

Ganzen ans Fr. 780,000, beziehungsweise Fr. 760,000, also in jedem

Falle Fr. 60,000 und eventuell ^r. 80,000 billiger, als der Bau in der .^ta.^t, u..... bei den Osfizierslogisvergüt^ngen , die bei dem Baue außerhalb der ...^tadt wegfallen, bei dem sür den Bau in der Stadt aufgestellten Projekt aber. nicht, noeh keine Rechnung getragen ist.

^iese Vergütungen betragen bei Fr. 3 -. 4000 jährlich und reprasentiren also einen weitern Mehraufwand von Fr. 75 100,000, der bei dem Bane in der Stadt entsteht.

Zur Würdigung der Vreisausä^e fnr den Bau sowol in der Sta.^t, als außerhalb derselben reihen uur hier solg.mde Vergleichung mit den Kosten neuerer Kasernenbanten in der Schweiz an : Gesamm^.

^ Kubikinhalt ^samm.^sten.

kosten des Gebäudes.

per .^ubilfuß.

.^. Kasernen in

Lausanne (Projekt) t,445,000 Herisau (im Bau). l,I02,40l) Zürieb (Vrojekt) Basel^tadt (im Bau) ^ehafshausen Projekt)

Aarau .

Lnzern .

Frauenseld Liestal .

Tl......

,,

.

.

.

.

.

.

.

.

. 912,650 . 1,437,357 . 1,0l 2,779 . 807,700

(Projekt in der Stadt) (Projekt ausser

der ^tadt)

Fr. 530,000 ,, .^..)0,500 ,, 736,000

36^ Rp.

35^ 32 30

,, ,, ,, .,

26 25 2l 2l

252,000 356,000 210,300 165,484

27

28

1,^00,000

26

12l ^ferde^ahl.

b. ^ t a l l u n g e n in Basel^tadt Wi..t^rth..r . . .

^ürich Aarau

.

.

.

.

.

.

.

.

Frauenseld Thun (Projekt ansserhalb der ^tadt)

c. R e i t b a h n e n .

Zürich I.

.- ,, ll.

Winterthur Frauenseld

...

. . .

. . .

. . .

.^olothurn (im Bau)

Basel^tadt

. .

Lieftal . . . .

Thun (Brojekfausser der ^tadt).

massiv . .

von Holz .

.^esammtk^en.

Fr. 400.

., 465.

., 385.

,, 400.

,, 350.

156 240 170 223 400

. Dosten per ^erderaum.

Fr. 160,000

400.

l^nhall.

Gesamm^osten.

per .^ub.ksuß.

0,657.

7,800.

10,500.

7,200.

Fr. 5 l ,406.

,, 35,000.

,, 2.), .30.

,, 16,922.

,, 40,000.

,, 40,000.

17^. Rp.

-7^ ,,

8,750.

8,316.

-.-

^ -1^ ^ ^^ 1^

,, ,, ,, ,, ,,

,, 35,000.

,, 24,000.

Ans dieser Vergleiehung ergiebt sich, dass die Koftenansäze für die .Bauten in Thun i^u Vergleich zu denjenigen anderer ^l.äze ungefähr die ^itte halten. ^ie Experten, Herren ^tehlin, Simon nnd Wolfs, sagen, dass sie aus diese Ausäze steh vereinigt haben, .,naeh s o r g s a l t i g ^ e r Vrüsung des eingegangenen Materials, namentlich derseuigen Bauten, w e l c h e bezüglleh der . ^ o n s t r u k t i o n s a r t und der ^aterialpreise am meisten A n a l o g i e mit den sur Thun proj e k t i r t e n M i l i ^ ä r g e b ä u d e n haben.

6.

R e u .. s Z e u g h a u s u n d B o n t o n s eh o p s.

Durch die Ausgabe der alten Kaserne in der Stadt muß das daselbst befindliehe Zeughaus geräumt werden. Zu bedauern ist es nicht, da das ^okal wegen seiner ehemaligen Bennzung als Salzmagazin, seiner diken Manern uud seiner geringen ^icht^ und Luftossnungen wegen sehr seueht ist und das Material darin rostet und erstil^t. Die ^erreu .^tehlin,

Simon und Wolfs, über die znkünstige Beugung dieses Gebäudes. als Zeughaus angesragt, rathen ^anch entschieden hievon ab.

Das darin untergebrachte Material, welches meistens aus ^hulbatterien besteht, kann in das in lezter Zeit erbaute neue Zeughaus nieht verlegt werden, weil diese mit Batterien gezogener Gesehü^e und anderm ^eldmaterial bereits beseht ist. Es kann dieses neue Zeughaus durch Abschiebung d^s

122 Materials auch nicht geräumt werden, weil überall anderswo die Magazine und die kantonalen Zeughäuser bereits angefüllt sind.

Demnach bleibt nichts anderes übrig, als der Bau e.nes neuen Zeughauses oder Magasines für Aufnahme des bisherigen und allfällig neuen Sd.ulmaterials auf dem Wassenpla^e Thun. Wir nehmen dafür ein Gebäude ungefähr in dem Umfange an, wie das bereits bestehende neue ^eughaus daselbst, mit Vorbehalt von allfällig vermehrten Ein- und Anssahrten, da es ..üblicher scheint, das Seh.dmaterial auch während den Schulen und Kursen hie und da unter Dach ^u bringen, statt es beständig bei Regen wie bei Sonnenschein in ossen stehendem Bark aufzuführen. Als Kostenvoranschlag dafür kann die nämliche Summe ange^.

uommen werden, welche für das bestehende neue ^enghaus devisirt war,

nämlich rund Fr. 60,000.

Diese Ausgabe wird sich mehr als lohnen, indem dadurch nicht nur das Material dem bisherige.. durch schlechte Ansbewahrnng veranlassten Verderben entzogen, sondern anch der sehr kostspielige Transport von einen. Wasfenplaz auf den andern erspart wird. Gerade aus okonomischen Gründen sind ähnliche Magazine anch in Franenfeld und Biere, die neben ...... hu n die künstigen Hanptwasfenpläze für Artillerie sein werden, anzustreben.

Reben dem Artilleriematerial für Schulen wird in Thnu auch das Brükeumaterial sur einen Bontontrain aufbewahrt. Durch sueeessive Anschasfungen ist das eidg. Brül.enmaterial nach und nach aus drei Brükentrains angewachsen. Aus Juftruktions- und strategischen Gründen sind diese Trains aus die drei Bläze Brngg, ^olothnrn und Thuu verteilt;.

in Brngg und .^olotl^urn in gemietete Magazine, ^u Thuu in einem der Eidgenossenschaft angehorigen Boutonsehops auf der Allmend.

Dieser Sehopf ist nun aber gänzlich in. Zerfalle und droht dem nahen Einstufe.

Das .Material leidet wegen des schlechten .^.chuzes gegen die Witterung, und ist ^es schlecht^. Verschlusses wegen anch vor Dieben nicht sieher, wesshalb ein Reubau dringendes Be^urfniss ist.

Der

Voranschlag dafür beläust sich aus Fr. 1l),l)0l).

Mit diesen beiden Hiuzufügungeu k^ninien die sämmtliehen Reubauten in T^nn in. ^alle des Kasernenbanes an der Allmendstrasse aus folgende Summen zn stehen .

a.

.Kasernenbau

mit ^tallungen

vorigem Abschnitte ans .

und m a s s i v e n Reitbahnen

.

.

h. Renes Zeughaus sur ...^..hulmaterial .

c. Reuer Bontonsehopf für einen Brükentrain

lauf

.

. F r . 780,000

.

.

.

zusammen

,, ,,

6^,000 l 0,000.

^r. 850,000

Die beiden leztern Bauten würden sich ganz gleich wiederholen,.

wenn die neue Kaserne am Blaze der alten in der Stadt erstellt würde ; denn auch in diesen. Falle würde das jezige alte Zeughauslokal wegsallen^

l 2.^ und ein neuer Voutonsehops wäre in gau^ gleichem Grade ^ringend.

Für den Bau in der Sta.^t würden also die kosten sich belausen.

a. Für den Kasern.mbau, Stallungen und Reitbahnen ^r. 840,000 h. sur ein Zeughaus für das Schulmaterial .

.

,, 60,000 c. für d e n neuen Bontonsehopf .

.

.

.

, , l0,0l)0 zusammen

Fr. ^ l 0,000

Das ist wieder Fr. 60,000 mehr als bei de.u von uns vorgeschlagenen Baue an der Allmendstrasse , auch hier ungerechnet die Last der Osfizierslogisvergülnnge...

7.

B e u r t h e i l u n g d e r L e i st u u g e n d e r G e m e i n d e T l.. u n u u d d e s K a n t o n s B e r u.

Was bei einen. nur oberflächlichen Blik einen nicht günstigen Eindrnk auf die vorliegenden ^rosette macht, ist ^er verhältnissmässig nicht sehr bedeutende Beitrag, den die Gemeinde Thun dazu leistet, besonders im Vergleiche zu den Anstrengungen , welche andere Ortsehasten machen.

um eidg. Wasfenpläze zu gewinnen. folgende Bemerkungen mogen jedoch geeignet sein, in dieser Beziehung das Urteil in etwas zn berichtigen.

Vorerst ist das Opfer, das ...... hu n ie^t bringt, nicht so unerheblich, wie es den Anschein haben mochte. Die l 6 bis 17 Ju..harten Boden mit einem daraus stehenden komsortabelu und auch für die Eidgenossensehaft benuzbareu Wohngebäude mit Scheune find unmittelbar am Bahnhose und an einer der schönsten Stellen Thuns gelegen. Der Boden ist gan^ ähnlicher Ratur, wie der seiner ^it von der ^entralbahn sür die Anlage des Bahnl^ofes a.^uirirte, und durch di.. Thatsa^he der Erstellung .^es Bahnl^ofes hat das uu..lieg...nde Land natürlich noch gewonnen.

Die ^entralbahn ..nn bezahlte sür die von einem einzigen Eigenthümer, dem Spitalgute in Tl^un, znr Bahnhofanlage ae.^nirirten l l Jueharten die Summe von Fr. .)0,000, Jnkonvenienz inbegrisfen.

Umliegende Ländereien, die ga..^ nahe dem nenen ^asernenplaze ge-

legen sind, wurden von der nämlichen Gesells.hast mit l0 bis l2 Rp.

per i^^uss und u^t fast eben .^ -ie.^ für Jnk.^nvenienz bezahlt.

Rach de^u nämlichen Massstab.^ berechnet, ist also de^u Boden mit Gebäude, welches Thun abtritt, ein sehr erheblicher Werth beiznmessen, der mindestens anf Fr. l 00,000 angeschlagen werden kann.

Dagegen fällt der Gemeinde Thun allerdings die selige alte Kaserne, die von.. Staate Bern unentgeldlich ausgegeben wird, anheim. Welker Werll.^ derselben beizumessen sei, hängt lediglieh von ihrer künstigen Beftimmuug ab. Reute wird sie keine mehr eintragen, wenn sie nicht mehr als Zeughaus und Kaserne benuzt wird , und es kann ^essl..alb nur dex Vla^ und das Abbruchmaterial einen Werth haben sür den Fall, dass ein neuer Bau daselbst ausgesührt werden will. Lezteres seheint denn

124 ^uch in der Absicht der Gemeinde .......hun zu liegen , indem sie am Piaze .der Kaserne ein nenes Ortssehulgebände ansznsühren vorhat.

Dann beruft sich die Gemeinde Thun ans das Opfer, welches sie ^. Z. bei dem Verkaufe der filmend an die Eidgenossenschast gebraut .hat, indem sie den Gesammtkomple^ von 505 Jueharten um die Summe .von 150,000 alten Franken, oder die Jucharte zu 435 neuen Franken der Eidgenossenschaft überliess. Und Thatsache ist nun allerdings, ^ass im Verglei.he zu den preisen für das umliegende Land, wie solche nan.ent..iich in neuerer Zeit sich herausstellen, jener ^erkaus ein sehr billiger zu nennen ist. So ^ B. wurden die sogenannten Vsrnndmatteu, die un...

mittelbar an die Allmend grenzen und von ähnlicher Bodenbeschassenheit sind, wie im Durchschnitte die Allmen^ oder eher uoeh geringer, vor ^wenigen Jahren am Fr. 1450 per Jncharte offentlieh versteigert. nnd das ..eidg. ^inanzdepartement hatte vergeblich bis aus ^r. l 440 per Jueharle dabei mit^onknrrirt.

Für die z..r Erstellung der Schnsslinie nothigen Erwerbungen, welche .in der zweiten Abtheilung dieses Berichtes aufgezählt werden und meistens ..Land betreffen, das demjenigen der .^llmend ähnlich ist, mnss die Eidge^iossensehast jezt ebenfalls viel hohere Preise bezahlen. Es ist also aller.dings nicht zu bestrebten, dass wenn Thun die Allmend je^t uoch belasse ..und solche aus freier Hand verkaufen würde, es mindestens den doppelten Erlos wie früher darans beziehen würde.

Endlich weiss Thun nur zu gut, und diess bildete sein Bollwerk in ..allen mit ihm gepflogenen Unterhandlungen, dass die Eidgenossenschaft .den Wassenplaz Thun nicht so leieht ausgeben kann, weil sie ^urch den .eigenthuu.^lichen Besiz der dortigen filmend und durch die nach und nach .daselbst errichteten Militäretablisseu.ente an diesen Vlaz mehr oder minder .gebenden ist, und lezterer überdiess, ^ie allbekannt ist, der sehoufte und

^bestgelegene Wasfenübnng^plaz der ^ehweiz ist.

Besonders aus legerem Grunde

^aren die Unterhandlungen n.it

.^hnn sehr schwierig und ist das Ergebniss nicht so , wie ^s vielleicht bei

andern Gemeinden in der .^ch.oeiz, die noch keine Militäranstalten haben, erhältlich gewesen wäre. Ein Mehreres ^u erhalten .var aber, wie wir ^uns genau überzeugten. nieht moglieh, uno es blieb daher nur die Wahl, .entweder endlich einmal abzusehliessen , oder aber die sogenannte Tl^uner ^asernenfrage abermals ans Jahre hinaus zu verschieben.

B^üglich auf die Leistungen des Kautons ..^ern , redu^iren sieh dieselben ans die unentgeltliche Aufgabe der Kaserne, wofür ihn.. bis sezt von der Eidgenossenschast ein jährlicher ^ins von ^r. 2550 bezahlt wurde, u^.d dies^ Ausgabe konnut direkt bloss der Gemeinde Tlu.n und nur indirekt d^.r Eidgenossens^aft zu Statten. Eine grossere Betheiligung ^ von .^eite Berns n.o^te nnn .vohl au.ch billig erscheinen . allein nach den Verhältnissen, u.ue sie obwalten, .oar sie nicht zu erhalten, und es ^ist dies einigermassen auch erklärlieh.

125 Die ueue Kaserne und der Wasfenplaz in Thnn können nämlich uieht zugleich als kantonale Kaserne und kantonaler Wasfenplaz dienen, ^wie solches in mittlern und kleinern Kantonen moglich wäre. Bern muss vielmehr sür sein starkes Militärkontingent eine selbstständige Kaserne und .einen Uebunasplaz besten, und es ist im Falle, in nächster Zeit dafür ebenfalls sehr grosse Reubauten in Bern zu machen, so dass ihm allerdings nicht wol .^ugem..thet werden kann, auch noch erhebliehe Beiträge an einen eidgenossischen Kasernenbau in Thun zu leisten.

8. W e g f a l l b i s h e r i g e r A u s l a g e n in Thun.

Die seligen Räumlichkeiten in Thun hatte die Eidgenossenschaft nicht ....hne Entgeld zu beuten, sondern musste dafür jährlich sehr erhebliche Auslagen bestreiten. Wir stellen alle diejenigen Auslagen, welche dureh die vorgeschlagenen Reubauten in ^nkuust wegsallen werden, hier ^usammen, und zwar nach den Ergebnissen der drei legten Jahre. Sie sind folgende :

1^.

a. Pachtzins.. für Kaserne und Zugehorden , Gebäude im

1^1.

1^.

.

Bäll^, ^tallnngen und Reitbahnen^. . . . Fr. 5,821.89^5,821.89 6,361.89

h. ^inse für vorübergehende Miethenvon Theoriesälen, Büreaulokalen , Kranken^

zimmern^. . . . . ,,

3,85^.44 5,001.04 6,369.15

c. Reparaturen an den alten

Gebäuden . . . . . ,, 2,0l)0. ..-. 2,857. -

3,835. 91

d. .Logisvergütungen an ...^s-

fixere . . . . . . ,, 4,599. .--^ 4,150. 30 3,83.0. -zusammen . . . . . . ^r. 16,279. 33.17,830. 23 20,396. 95 oder im Mittel . . . . . . . ^r. 18,168.83.

Diese in Zukunst wegsallenden jährlichen Auslagen repräsentiren bereits den stärkern Tl^eil des anzuwendenden Kapitals für die Ren-

banten, und ....as davon als jährliche Mehrausgabe mit^irka Fr. 15,800 noch zu deken übrig bleibt, ...urd sicherlich anfgewogen durch die Vortheile, welehe . die neuen Einrichtungen für die militärischen wie für die administrativen Jnteressen bieten werden, uieht gerechnet das endliche ..lush...ren des beschämenden ..^esi.hls. das für die Eidgenossenschaft i....

^em jezigen Zustande der Kasernengebaulichkeiten von Thun liegt.

Bundesblatt. Jahrg. ^.v. B.^.^I.

10

^ l l. ^rstelliu^ einer nenell Schußlinie.

9. U n z ulä n g l i c h k e i t der b e s t e h e n d e n .^ehusslinie.

Die bisherige Schusslinie aus der Allmend in Thun vom ^olugon^ bis zum Zielwall ^ählte 1200 Schritte. Die nudare Lange der Allmend zum Artillerieschiessen ist zwar länger, und es kennen dur.h AufStellungen links und rechts des Bolhgons und dureh Verlängerung der

Linie über den Ziel.^all hinans Schiessdistanze.. bis ans 2400 schritte

gewonnen werden. Allein schon bei den glatten Geschü^en ergab sieh häufig, da.ss .die Geschosse über die Allmend hinaus in das dahinter liegende. ^rivateigenthnm, die Kandergrien-Walduugen und das Mühlematt-

gut rikosehirteu , und es mussteu dessfalls jährlich für Beschädigungen ani Walde einige hundert Franken Vergütung bezahlt werden.

Viel ungünstiger gestaltete sich die Sache mit der Einfül..ru..g der gezogenen Gesehü.^e, ^elehe fur die praktischen Uebungen eiue Schusslinie von mindestens bis ans 3500 ^ehritle erfordern. ^.ho.. bei .^en sür Einsührnng dieser Geschü^e gemachten Vergehen ans der All.nen... in ... hnn erzeigte sich die totale Unzulänglichkeit des ^la.^e.... Die Gesel.oss^ slogeu weit über die Allmend hinaus, nnd es mussten in de^ le^te^. zwei Jahren einzig dem Besser der Mühlematle, der seine Wohnung jeweilen ^u verlassen gezwungen war, nach ^chä^uug und ^prnch vou Unparteiischen se

Fr. ^2000 nebst Kosten bezahlt werden. Diess ^vang die Militärbehörde,

die Erstellung einer neuen ^..usslinie ernstlich in Betracht zu nehmen.

Alle ergangenen Unternehmen un... Zurathe^iehnngen vou Offizieren und ^aehverständigen gingen dahin, dass eine nene Schnsslini.. a^u ^vekmässigsten .und stiersten in der ..^erlängernug der je^igen ^llniend gegen das Mühlemattgut und den hinter demselben sieh Befindlichen natürliehen ^ielwall hin sieh erstellen lasse.

10.

Zu e r w e r b e n d e s Eigenthum sür die neue Linie.

Auf ein vom Militärdepartement erstattetes ausführliches Gutachten hin genehmigte der Bundesrath untern. 3l). Dezember vorigen Jahres die Erstellung der neuen ^chussliuie in der angegebenen Richtung gegen die Mühlema.t hiu und beauftragte das Departement mit den ^ur Erwerbung des uotl.^gen Eigeuth^ms ersorderlichen Unterhandlungen. Die Eigenthümer, deren ^Land laut dem beiliegenden ^lane in den Bereich ^er ^ehusslinie

fällt, sind folgende.

a. Der Besser des Mühlemattgutes, Herr ^habot^arlen, einen erhebliehen Theil der Mül^lemattbesi^uug , im Ganzen von ^8 charten und 290 ^^uss Jnhalls.

b. Die Bnr^.rgemeinde Thieraeheru für ^irka 34 Juch.^rten mendland, ^irka 25 Jueharten Wald, am Kan^ergrien und 1 bis 3

für JuAllJn-

charten Wald hinten au der Mühlmattbesizuug nnd ^es küuftigen .^iel..vall^.s.

127 c. ^er Staat Bern für Wald im Kandergrien mit zirka 32 Jucharten.

d. ^ie Se^-Korporation oder das vereinigte Familiengnt von Thun für zirka 7 Jucharten Allmendpflanzland.

Mit all^ diesen Eigenthümern sind durch den Vertreter des Militardepaxtements, Herrn Oberst Hammer, Unterhandlungen gepflogen worden,.

und dieselben haben zu dem nachfolgenden Ergebnisse geführt .

11. Ergebniss der Exwerbungs-I.lnterhandlnngen.

a. .^u.^.uatt-^s^un^.

Bezüglich aus diese sind Ankaussversuche schon früher angeknüpft worden. Rechtliche Auftritte, die der Besizer, Herr Ehabot^Ka^len. gegen das Schiessen auf sein Gut machte, führten bereits im Jahre 1861 ^u einer ...^chazung des Gutes durch vom Bundesrathe ernannte Experten, die Herren Nationalräthe Meister von^ Benken nud V o g e l von Wangen.

dieselben schalten. die Besi^uug auf Fr. ..)0,700, mit der Bemerkung, dass dieser Werthansa.^ nur mit Rüksicht auf die in der Gegend herrschenden Käufe und Läufe gemacht und dabei keineswegs .eine zwangsweise Abtretung im Auge behalten sei, die allerdings eine hohere Summe rechtfertigen dürfte. ^ie nämlichen Experten sprachen sich zuglei^ über den allfälligen Abtansch mit Thierachern und die künftige Exploitationsweise d..r der Eidg.mosseus..haft bleibenden Mühlematt ans.

Herr Ehabot-Karlen selbst liess eine ^.häzung aufnehmen, die auf ^r. 180,000 ging, und sei..e erste Breisforderung sezte er auf Fr. 1.^0,000, die er später aus ^r. 1.^0,000 re.^uzirte.

^as erste Angebot, welches ihm von ^ite des Militärdepartements gemacht wurde, betrug Fr. 100,000, und nachdem in diesen. Stadium die ^rage längere Zeit geruht, wurde endlich ein Breis von ^r. 1I0,000 für ^as gan^e Gut vereinbart. Auf dieser Grundlage wurde der Ankauf unter Vorbehalt der Genehmigung des Bundesrathes wie der Bundesversammluug vorläufig versehrieben, und derselbe liegt diesem Vortrage in

Abschrift bei.

Zur Beurtheilung der Annehmbarkeit dieses Vertrages sür die Eidgenossenschast führen n.. ir an, dass die vereinbarte Ankausssnmme aller-

dings um ^r. 19,3l)0 hoher ist, als die der E^pertenschäzu..g vom

Jahr 186l , allein .diese Eierten selbst hatten .bereits .auf die Rothweudigkeit einer hohern ..^uu.u^e fur den Fall ein.er Zwangsabtretung hingew.iesen, und dann ist der ..i^lieh... laufende ^Vreis sür das Land jene Gegend erheblieh hoher. als .^ie . Experten .angeuommen. haben, wie aus deu nachfolgenden Anführungen si^ ergibt. Sie schälen ^. B. da^s Laud der Mühlematt, ungere^net d^ie Gebäude, nur zu ^r. 6^0 ^ie Jucharte, während notorisch in der ganzen Umgegen.. Land von ähnlicher Qualität ü.^.r Fr. 1000 per Jucharte bezahlt zu werdet pflegt. ^

128 Es konnte au.h gefragt werden, ob die Eidgenossenschaft nicht bloss denjenigen Theil des Mühlemattgutes ankaufen sollte, welcher wirklich in

den Bereich der Schusslinie fällt nnd etliche 30 Jncharten beträgt ; allein mit Rüksicht ans den Abtauseh, welcher bei Erwerbung der ganzen Mühlematte mit der Gemeinde Thierachern moglich wird , nnd weil bl.oss für einen Theil des Gutes verhältn.ssmässig ein viel höherer Breis bezahlt werden müsste (Herr Ehabot forderte in diesem Fall Fr. 2000 per Juehart) , stellt sich die Erwerbung der ganzen Besizung für die Eidgenossenschast günstiger heraus.

t.. .^ltn^nd nnd .^ald der ^..n...in.^ ..^era.^rn.

Rach langwierigen und zähen Verhandlungen wurde mit der Burgergemeinde Thierachern endlich ein Kanf- und Abtauschvertrag geschlossen.

wie folgt.

Sie überlässt der Eidgenossenschaft das Allmend-, d. h. das bepflanzte Land, per Jueharte zu Fr. l 400,

macht für zirka 34 Jueharten

Fr. 47,600

und den Waldboden am Kandergrien abgeholzt, zu Fr. 750 per Jueharte, macht für zirka 25 Jueharten endlich den Wald hinten au der Mühlemattbesi^ung, mit dem Waldbestande daraus, 1 bis 3 Jueharten,

^ Fr. 1800, macht für 3 Jucharten

,,

. . . .

zusammen

18,750

,, 5,400 Fr. 7 l ,750

dagegen übernimmt sie von der Eidgenossenschaft abtauschweise sol-

^ende Theile der Mühlemattbesi^ung .

^. Die Sagemühle mit .^ägepla^ für . . . .

^r. 8,000

b. 20 bis 30 Jucharten von der Mühlemattbe-

simung zu Fr. 140l), macht für das Mittel von 25 Jucharten . . . . . . . .

zusammen

so dass der Gemeinde Thierachern nur ausbezahlt ^u

,, 35,000 Fr. 43,000 werden brauchen Fr. 28,750

Bezüglich auf die Annehmbarkeit dieses Vertrages führen wir znnächst das Urtheil der Herren Vogel und Meister in ihrem Gutachten vom Jahre 1861 an, welche sagen, dass der Boden der Allmend von Thierachern zwar von etwas geringerer ....Qualität sei, als derjenige des in den Abtauseh fallenden Theiles der Mühlematt. ,.Wenn dann aber, fügen sie bei, berüksichtigt wird, dass der Gemeinde Thierachern dnrch die projektirte Abtretung in der Weise eine sehr bedeutende Jnkonvenienz entsteht, dass sowot ihre Allmend als ihre Waldung durchschnitten und in zwei Theile getheilt wird nud überdiess das Besahren in den obern The.l zeitweis unsicher, ja sogar ^.umoglieh wird, so dürfte unter diesen etwas.

12..)

kasualen Umständen ein Tausch von J..eharten gegen Jucharten als annehmbar erscheinen, zumal wenn dann die Gemeinde ans anderweitige Entschädigung verwehten würde. ^ Die lezterwähnten Bedingungen sind in dem Vertrage wirklich aufgenommen, und es ist die Eidgenossenschaft von künftigen Reklamationen des-

falls gesichert, überdiess hat die Burgergemeinde die Verpflichtung einge-

gangen , auf ihrem hinter der Schusslinie gelegenen Lande , dem je^igen Haslihol^e, keine Gebäude zu erstellen oder erstellen z... lassen.

Den Schäzungspreis des Landes haben die Experten ..war auch hier erheblieh niedriger angenommeu, als der nunmehrige Abtausch- oder Kaufpreis beträgt ; allein durch die Thatsaehe , dass die Gemeinde Thierachern den Abtauseh von Jucharten gegen Jucharten zum gleichen Breise, nämlich

für beide Seiten zu je .^r. 1400 maeht, wird dieses Missverhältniss vollständig ausgeglichen und an..h dadurch bewiesen, dass die Experten in den üblichen laufenden Breisen der Gegend sich etwas geirrt haben.

c. .^.n.^.^ri^nu..^ d^ ^taat..^ ^ern.

Der Staat Bern hat sich zum Verkanse des in den ..^chusslinienbereich fallenden Theiles seines Kandergrienwaldes zu ^r. 580 per Jucharte abgeholten Bodens, nebst ^r. 1000 für Jnkonven.enz verstanden, und ein niedrigerer Breis ist von dem Vertreter des Militärdepartements und von diesem selbst vergeblich angestrebt worden. Für zirka 32 Ju...harten, die es hier betrifft, macht dies eine Kaufsnmme aus von

Fr. l9,560.

^

Anch dieser Vertrag ist vorläufig verschrieben.

Die Experten , Herren Meister nnd Vogel , schälten anch hier den Boden erheblich geringer, nämlich nur zu ^r 200 per Jueharte und den Hol^bestan.^ daraus zu Fr. l 20 per Jucharte. allein auch da ist nicht zu übersehen, dass ^. B. die unmittelbar angrenzenden sogenannten Bsrundmallen , die , wenn an..h etwas bessern , doch ebenfalls stark grienigen Bo.^eu enthalten, im Jahre l 859 ^n ,^r. 1450 per Jueharte verkauft wurden und das eidgenossische ^inanzdepartement vergeblich bis auf.

^r. 1440 geboten hatte, und dass bisher sür Waldsehaden durch S.hiessübungen in diesem Waldtheile .ehrlich bei ^r. 300 Entschädigung bezahlt werden mussten.

Mit Rüksieht aus diese Unistände kann der festgese^te Kaufpreis immerhin als annehmbar angesehen werden , so sehr es zu wünschen gewesen wäre. dass der Eigenthumer mit Ruksicht aus den osfeutliehen Zwek,

der hier in ^.rage liegt, einen billigern Breis gefordert hätte.

d.

.^.ttmend^^tan^tand der .^...^^rp^ra^n.

Diese Korporation ist verschieden von der Ein^vohnergemeinde Thun und begreist die Benu^ungsbereehtigten der Gemein^el.orporationsgüter oder sogenannten Bnrgergüter in sich^ zu welchen Gütern auch die sogenannten

130 All.nendloser gehoren, von welchem Land zirka 7.,^ Jucharten in die Schnsslinie fallen und desshalb erworben werden müssen.

Es war das Bestreben des Militärdepartements. die Erwerbung dieses Eigenthums der Gemeinde Thun zu überbinden , als billigen und sehr minlmen Beitrag an die Erstellung der ..^chusslinie, und weil vorausgeht wurde , dass ihr die Erwerbnng leichter sei , als den Behorden der Eidgenofsensehast.

^ie Einwohnergemeinde weigerte sich jedoch dessen bestimmt uüd zog v..^, der Eidgenossenschensehast eine Aversalsnmme von ^r. 10,000 zu befahlen, statt die Erwerbung jener 7^ Jncharten zu übernehmen. ^iese Thatsaehe ist deshalb bemerkenswert^, weil sie beweist, dass der Landwerth in dieser Gegend wirklieh bedentend hoher steht, als die Experten, Herren Meister und Vogel, angenommen haben, weil sonst die Gemeinde ......hun eher die direkte Erwerbung übernommen hätte, statt der Eidgenossenschaft

dasür per Ju.harte Fr. 1333. 35 ^n bezahlen.

Jn ^olge dessen wurden ^ie Unterhandlungen mit der ^..^Korporation ^irel^t angeknüpft und endlieh auf der Grnn.^lage von Fr. l .^00 per Ju.hart.. abgeschlossen, also allerdings um Fr. 165 per Jncharte hoher, als dafür die Gemeinde Thun der Eidgenossenschaft bezahlt, wogegen na-

...ürlich leztere die sofortige Ben^ung für ihre Rechnung erhält.

^ie 7^ Jncharten zu Fr. 1500 machen ans .

davon ab die Vergütung der Gemeinde ^hnn nnt verbleiben der Eidgenossenschaft znr Last

Fr. l l ,250.

,, 10,000.

Fr.

l ,250.

Jn einer ersten Versammlung d^r Se^.^Korporation wnrde der Vertrag vorläufig verworfen ; es erfolge deshalb in Beziehung aus denselben ein besonderer Vorbehalt im Beschlussent^nrs.

Z u s a m n^ e n z u g.

^ie sämmtliehen oben berührten Erwerbungen znsauunengereehnet, er.gibt sich folgendes Resultat : .^ucharlen.

zal^l.

a. Mühlemattbesi^ung h. Gemeinde Thieraehern .

^8

Allmendland 34 WaldamKandergrien 25^ ,, imHaslihol^ 3

c. Kandergrienwald des

..^rei^ p.^r

^uchart.

^r.

Rp.

14ll).25.

Gesamm^

prei^.

Fr.

l 10,000.

1400.-- Fr. 47,600.

750. -- ,, 18,750.

l800.^ ^^.^ .7.^7^

Staates . . .

32 611.25.

19,560.

Corporation . .^ ^... 1500.l 1,250.

Transport 179^ . . ^ . . . . F r . 2l2,560.

d. Alln.enderlos der Se...-

131 ^ueha.^en^ ^ zahl.

^re^ per ^uchart.

.^esamm....

prel^.

.^r .^p.

.^r.

Uebertrag 179^ . . . . . . . . 2 l 2,560.

^avon gehen ab .

a. sur die verkaufte Sage b. ,, der Gemeinde Thier-

Fr. 8,000.

achern überlassenes Land 25

Fr. l 400 ,, 35,000.

c. Beitragsleistnng der

Gemeinde Thun

^

,, 10,000.

l 54^

^ ^^

^

so dass das von der Eidgenossenschaft nun erworbene Land und die dasür zu bezahlende ^umme beträgt ^ . . ^r. l 59,560.

Zu diesen ^r. 159560 sind noch zu rechnen . Versehreibungskosten und Handandernngsabgaben , ^usammeu zirka 1 ^.. der Erwerbnugssnmme, macht . . . . .

,, 1,595 .^errichtungsarbeiten am Zielwall aus der Allmend laut Bericht des Herrn Oberst Hammer . . . . . .

,, 5,200 macht zusamme.. an nothigem Auswand für ^ie Erstellung

der Schussliuie

. . . . . . . . . . . . Fr. l 66,355.

.^iebei ist die in den Verträgen mit Thieraehern, dem Staate Bern und der ...^e.^orporatiou Thun stipuliate geuaue Ausmessung des Landes vorbehalten, die jedenfalls vor der Ratifikation durch die Bundesversammlung vollzogen wird , so dass bis dorthin die Summe genau wird ange..

geben werden konnen.

Jn dem Berichte, welcher dem Bundesrathe im Dezember v. J. vorgelegt wurde, und aus welchen hin legerer den Austrag zu den AnkanssUnterhandlungen ertheilte, waren solge^de ^läehen^ und Ankaufspreise angenommen .

Von der Mühlematt Jneh.

Thieraehernallmend Thierachernwald am Kandergrien Berniseher Staatswald

Bflanzland der ..^e^^orporation

33 a ^r..

35 ^ 25^..

,, 32.^ ^, 7^.^

,,

1400.

1400.

700.

7t)0.

^r. 46,200.

,, 49,000.

,, l 7,850.

,, 22,750.

20l)0.

,,

15,000.

zusammen Jueh. 133^^ . . . . . Fr. l 5..)^ 800.

da^u Herriehtungsarbeiten am Ziel^alle . . . . .

,, 5,200.

uud die damals nicht vorgeseheneu Verschreibungskosten und

Abgaben zu l ^ . .

^. . . . . . . . .

,,

1,508.

macht zusammen Fr. 157,508.

^ie sengen Unterhaudlungsergebnisse weisen nun allerdings eine hohere Summe aus um ^r. 8^8^, wogegen aber in Folge der Erwerbung .^er ganzen Mühlematt und von 3 Jueharten Wald hinter derselben 2l Jueharten Land mehr in das Eigenthum der Eidgenossenschaft übergehen,

132 nämlich statt bloss l 33^, l 54^ Jncharteu, und überdiess auch die Wohnund Oekonomiegebäu.^e der Mühlemalt de... Eidgenossenschaft erwarben werden . und wenn auch diesen Gebänlichkeiten nicht der von den Experten Herren Meister und ^ogel ausgesäte Werth -.-. ^.r. 40,000 mit J..begriff der ^äge.^ beigelegt werden kann, so sind sie doch für die küns^ tige Exploitation der Mühlemaltbesizung und ...^ierachernallmeud von erheblicher Bedeutung. Jm Falle der abgesonderten Vermietung veransehlagten die genannten Experten den jährlichen Ertrag der Gebäuliehkeiteu

und Säge anf 600-900 Franken.

Wir halten demnach dafür, dass im Ganzen genommen und im Vergleiche zu den Annahmen, welche dem Bundesrath hn Dezember v. J.

vorgelegt wurden, das Resultat der Unterhandlungen nicht als ein ungü..stiges angesehen werden tonne.

12.

Ben n^u n g s w e i s e und möglicher E r t r a g der e r w o r . ^ b en en L ä n d e r ei e n .

Ein Theil des neu zu erwerbenden Eigenthums nui ss mit in das Manovrirgebiet gezogen werden . .nämlich die ^... Jucharten, .oelche von der .^eh^orporation , und die 32 und 25 Jneharten Waldbo^en ini Kandergrien, welche vom ..^taa^e nnd der Gemeinde Thieraehern erworben werden. Diese 64.^ Jucharten werben .vie die bisl.^r.g.. .^llmend als Weide benu^t werden.

Die übrigen 9l) Jneharten dagegen , die hinten geg.^ den Ziel^vall zu liegen und zum Mano^rireu n^eht betreten zu werden brauchen, kennen, mit Ausnahme der 3 Jucharten l..inter dem Ziele, entweder verpachtet oder aber von der Eidgenossenschaft direkt zinn ^.utlerbau sur di.^ Regieanstalt e^ploitirt werdend Die Er^pert^., Herren Meister un^ Vogel, nehmen an, dass bei d..r Verpachtung und abzüglich der durch die ^esehiessung entstehenden ^esehä.^igung^u, ^et^oa Fr. 4l) jährlich ver ^ueharte erlost werden konnten , was für ^^ Jucharten jährlieh ^r. 348.) ans^naehen würde, wozu noeh nach Annahme derselben Eierten et^a ^r. 520 als Miethertrag der Gebäulichkeiten gerechnet werden konneu, so dass iu Diesem ^alle der jährliehe Ertrag znsaunnen zirka Fr. 4l)l)l) ansmaehen würde.

Die Experten rathen aber sehr ^ie ..^elbstbewirthüng dnrch ^ie Eidgenossenschast ans ^utterbau für die Regieanstalt an , wobei sie bei ^8 Jncharteu, d. l^. deu. bisherigen Uu.sange der Mühlemattbesiznng aus einen Reinertrag von Fr. 3600 gelangen. ^ei 8^ Jueharten, die je^t in Er^ ploitationsbereich fallen, wür.^e der Ertrag verhäl.nissmässig Fr. 40l 5.30 sein.

wozu noch et.va Fr. 2^l) bis Fr. 30..) sur eine t h e i l w e i s e Vernnethung der Wohugebände gerechnet ^erden konnen , so dass sich iu diesen. Falle ein Reinertrag von etwa Fr.. 4300 herausstellen würde.

Welches dieser beiden ^...steme wirklieh anzunehmen sei, ist noch einer nähern Prüfung zu unterstellen. Es hängt diess viel davon ab , ^elehe Organisation der Bserde-Regieanstalt gegeben werden wird.

l33 Die 64^ Jucharten, welche zum Weideplaz der Allmeud geschlagen werden, fallen auch in eine Ertragsberechnnng. Die bisherige Allmeud er-

trug im Jahre 1862 au Weide^ins, naeh Abzug der Güterkost..n , für Jucharten 505 . Fr. 4.....)0, d. i. dnrchschn.ttli.h Fr. .). 10 per Ju-

chart. Da die neu hinzukommenden 64.^ Jucharten dem Betreten bei Manövern weniger ausgesezt sein werden, als die vordere Alimene, so ^kann für dieselben der durchschnittliche Ertrag wenigstens ans eben so hoch angesehlagen werden, d. i. zusammen aus Fr. 586. 95.

Einen indirekten Ruzen wird die ganze neue Erwerbung dadurch gewähren, dass die bisherigen. Landentsehädiguugen , die besonders seit der Einführung der gezogenen ..^eschnze jährlich befahlt werden mussteu , anshoren werden. Diese Entschädigungen betrugen .

l^l.

Für Beschädigungen am Wald im Kandergrien Fr.

An den Mül,.lemattbesi^er

l^^.

.^l3. l 4 ^r.

346.62

.

.

^, 2 l 2l.).

,, 216.). 5l) znsamu.^.n Fr. 2633. l 4 ^r. 2507. 12

Direkter Ertrag und indirekter Ruzen zusammengerechnet, ergibt sieh also folgendes Verhältniss : a. Ertrag von 87 Jueharten durch direkte Exploitation nebst Mietzinsen

von Gebäulichkeiten ^irkä

.

.

.

.

b. Ertrag von 64^^ Jneharten als Weidepla^ .

c. Wegfall bisheriger ^andentsehädignngen nach dem

Durchschnitte von l86l und 1862 .

.

Fr. 4300. --..

^,

586. 95

^, 2570. 13

u.a.ht ^nsammen Fr. 7457. 08 was bei einen. Zinssusse von 4 ^ einen. Kapitale von ^r. 186,427 entspricht.

Es darf also wol der .^a^ ausgestellt werden , dass durch den Auswand sür die Erwerbung der neuen .^.ehusslinie eine Mehrbelastung für das eidgenosfisehe Budget nicht entstehen ^vird.

lll. Allgemeine Bemer^un^eu nnd Schluß.

Rach den vorhergehenden Eroternugen ist die Frage des Kasernenbanes und der neuen ...^chusslinie ans dem Wafsenpla^ Thun re.f, und es kann endlich darüber entschieden werden. Der von der Eidgenossenschaft zu machende Aufwand erscheint allerdings a^s bedeutend; allein ^ies wird sieh auch bei einer sernern Verschiebung der ^rage kaum ändern, da güustigere Bedingungen bezüglich ans Beitragsleistungen und Bodeuerwerb nicht iu Aussieht stehen und nach den. natürlichen Laufe der Dinge Banuno Landpreise gegentheils eher n o ..h steigen werden. Es hängt daher nur davon ab, ob die Eidgenossenschast ^u ^en^ fraglichen ^tnfwande sich entschließen kann oder nicht, und darüber konnen sich die Bel^ordeu sezt eben so gut aussprechen wie später. ^

134 Die zu entscheidende ^rage ist übr.gens gleichbedeutend mit der Beibehaltung oder Aufgabe Thuns als eidgenössischer Waffeuplaz, uamentl.ch für Artillerie, und in dieser Beziehung kann die ^.rage, selbst von. militarischen und finanziellen Standpunkte aus auch nicht angezweifelt werden.

Mit der Einführung der gezogenen Geschüze, die eine Schusslinie von 3500 un.... mehr Schritten ersordern . wird die Auswahl der Wafsenplaze sehr beschränkt ; und wenn aus der einen Seite die Rothw.mdigkeit dazu zwingt, die Uebungen mit der weittragenden Artillerie aus wenige Bläze zu konzentriren, so ist aus der andern Seite zur Vermeidung grosser Reise- und Transportkosten für Truppen und Material doch zu wünschen , dass die Vlaze aus .^ie Hauptgebiete des Landes sieh verthe.len.

Hievon ausgehend sind drei Hanptwaffenpläze für die Artillerie in^s Auge genommen, nämlich ^ r a u e n s e l d für die ostliehe Schweiz, Biere für die westliehe, und T hu n für d.e Zentralschweiz.

Mit

Frauenseld sind die nothigen Verhandlungen bereits voriges

Jahr zum Abschluss gelangt.

Es stellt Kaserne, Stallungen und Reit-

bahnen, Manovrirplaz und eine entsprechende Schusslinie her gegen. einen jährlichen Miethzius von ^r. l3,5l)0, wozn noch ein weiterer Aufwand für ein ^enghaus fur .^ehuln.aterial und E^erzierplaz^Erwerbuug bei der Kaserne kommen, die den Jahreszins vielleicht bis auf ^r. 15,000 steigeru werden, im Ganzen ein Abkommen, das für die Eidgenossenschaft ein billige^ und jedenfalls mit sehr erheblichen ^..psern der Gemeinde Fraueuseld verbundenes ist.

Bezüglich auf Biere haben die Unterhandlungen mit Waadt begonn...n, und es werden dieselben voraussichtlich zu einem ähnlichen Ergebnisse führen, wie bei ^ranenseld. Waadt wird die Gebäuliehteiten erstellen un... ^ehusslinie uu.^ Mauovrirplaz liesern, und die E.dgenofsenschast dafür

einen billigen Miethzins bezahlen.

Die ^entrals.hweiz nnn kann sur die Artillerienbnngen weder nach ^rauenseld, noch nach Bi.^re verwiesen werden, da die diessälligen Mehrkosten sich ^auch holder belaufen wurden, als jeder Aufwand für einen Kaserneuban. Wenn dazn nicht der Blaz Thun ansersel^.n wird, so muss ein anderer in der Mittelsehu.eiz aufgesunden werden, und es ist in hohem

Grade zu bezweifeln, ob ein solcher verhältnissmässig viel billiger zu finden

sei, als in Tlmn und jedenfalls sicher, dass ein gleich zwekmässig nnd günstig gelegener Vlaz anderswo nicht zu finden wäre. Die finanzielle Mehrbelastung, welche sür die Eidgenosseusehast bei deu neuen Bauten und Einrichtungen in Thnn entsteht, betragen übrigens aueh nicht mel.^r

als t 5-^,000 ^r., und sind also in so grossem Missverhältnisse zu dem Aufwaude in ^rauenfeld und dem voraussichtlichen in Biere nieht.

Auf alles Angebrachte geftüzt, stelleu wir folgenden Antrag .

l.

Es sei der Bau einer neuen .Kaserne mit Rebengebände, Stallungen und Reitbahnen in dem Umsauge und nach. dem Vrogramme,

.

......

135

welches in dem Gutachten der Herren Oberst Stehlin , Architekt Simon und Oberst Wolfs, vom l 2. und 29. Mai l 863 enthalten ist, zu beschlossen und der Bau ausserhalb der ..^tadt Thnn aus der Spitalmatte und der sogenannten Ailmendstrasse entlang aus^u^ führen, und zwar nach Mitgabe des dem obigen Gutachten beige^ schlossenen ..^.ituatiousplanes.

2. Es sei damit der Bau eines Zeughauses für Ausnahme des ^chul^ materiali mit einem ....^uadratflächeninhalte im Erdgeschosse von höchstens l 6,^)00 ^uadratfuss und eines nenen Bontous.hopf..s von hoehstens^ ^l)l)l) .^na^ratfuss zu verbinden.

3. Es seien die abgeschlossenen Verträge mit dem Besser des Mühlemattgutes, der Burgergemeinde Thierachern, dem Staate Bern und dem vereinigten ^amiliengnte von Thun, welche ^ur Erwerbung des nothigen Landes für ^ie nene ^chnsslinie abgeschlossen wurden, ^n genehmigen.

^iese Genehmigung, so wie die Bestimmungen unter Art. 1 und 2 treten sedoch erst in Wirksamkeit, wenn von ^eite der vereinigten ^amiliengüter von Thnn die noch ausstehende Ratifikation des mit demselben abgeschlossenen Vertrages ersolgt sein wird.

4. Es seien sol^en.^e Kredite zu bewilligen :

^ür die Ausführung der im Art. 1 ...nd 2 bezeichneten Bauten Fr. 850,000

sur die i^u Art. 3 bezeichneten Erwerbungen. mit Reben-

kosten

.

.

.

.

.

.

.

,

, l 66,355

5. ^er Bundesrath sei mit der Vollziehung dieses Beschlusses beauftragt.

Bern, den l. Jnli 1863.

Jm Ramen des schweig. Bundesrathes ^er B u n d e s p r ä s i d e n t .

^. Fornerod.

^Der Kanzler der Eidgenossenschaft: ^^ie.^.

.

.

.

.

.

.

^ ^

136

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B

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ch

t

des

Bundesrathe.... an die gesezgebenden Räthe der schweiz. Eidge.nossenschaft, betreffend die neue Infanterie-Bewaffnung

(Vom 2. Juli l 863.)

T i t. . ^ Durch Jhren Beschluss vom 28. Januar 1863, betreffend die Einsührung eines neuen Jusanteriegewehres, beauftragten Sie uns, ,,über die ,,Art und Weise der Dnrehsührnng der neuen Bewaffnung und die finanBielle Beteiligung von Bund und Kantonen ans die nächste Julisession ,,der Bundesversammlung einläss liehe Vorschläge zu machen."

Diesem gemäss beehren wir uns, Jlmen folgenden Bericht zu erstatten uud darau die uns angefressen seheinenden Anträge zu knüpfen.

Was nun die nähere Ordonnanz des neuen Gewehres betrifft , zu deren Feststellung Sie uns durch den nämlichen Bundesbesehluss ermäehtigteu , so ist dieselbe bis auf einige wenig... funkte abgeschlossen, die Zeichnungen darüber und die Mass- und Toleranzbestimmungen entworfen uud aus Grundlage der lezteru eine vorläufige Ausschreibung für ...ie Lieferungen des neuen Gewehres erlassen worden, deren Ergebniss jedoeh im gegenwärtigen Augenblike noch nicht feststeht. Die noch der Ermittlung bedürfenden funkte der neuen Ordonnant betreffen den Zündstollen (Kapselgrosse), den Zündkanal und znm Theil auch das Schlosssystem (Kästlischloss). Dieselbe wird in allernächster Zeit abgeschlossen werden konnen. Diese Rükstände verhindern aber das Vorgehen in der Sache im Sinne Jhres Januarbesehlusses nicht.

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Botschaft des Bundesrathes an die h. Bundesversammlung, den Kasernenbau und die Erstellung einer Schußlinie in Thun betreffend. (Vom 1. Juli 1863.)

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1863

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

31

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

18.07.1863

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109-136

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10 004 119

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