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Sammelfrist bis 4. Oktober 2024

Eidgenössische Volksinitiative «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit» Vorprüfung Die Schweizerische Bundeskanzlei, nach Prüfung der am 14. März 2023 eingereichten Unterschriftenliste zur eidgenössischen Volksinitiative «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit», nachdem das Initiativkomitee sich am 9. März 2023 mit den drei verbindlichen Sprachfassungen des Initiativtextes einverstanden erklärt hat und bestätigt hat, dass die Texte definitiv sind, gestützt auf die Artikel 68 und 69 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte, gestützt auf Artikel 23 der Verordnung vom 24. Mai 19782 über die politischen Rechte, verfügt:

1.

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Die am 14. März 2023 eingereichte Unterschriftenliste zur eidgenössischen Volksinitiative «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit» entspricht den gesetzlichen Formen: Sie enthält eine Rubrik für Kanton und politische Gemeinde, in der die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stimmberechtigt sind, sowie für das Datum der Veröffentlichung des Initiativtextes im Bundesblatt, ferner Titel und Wortlaut der Initiative, eine Rückzugsklausel, den Hinweis, dass sich strafbar macht, wer bei der Unterschriftensammlung für eine eidgenössische Volksinitiative besticht oder sich bestechen lässt (Art. 281 StGB3) oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht (Art. 282 StGB), sowie Namen und Adressen von mindestens sieben und höchstens 27 Urheberinnen und Urhebern der Initiative. Die Gültigkeit der Initiative wird erst nach ihrem Zustandekommen durch die Bundesversammlung geprüft.

SR 161.1 SR 161.11 SR 311.0

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2.

Folgende Urheberinnen und Urheber sind ermächtigt, die Volksinitiative mit absoluter Mehrheit zurückzuziehen: 1.

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Blankart Rudolf, Thunstrasse 99, 3074 Muri bei Bern Boonen Georg, Seehofstrasse 1A, 8592 Uttwil Burkard Peter, Via Vigna 9B, 6877 Coldrerio Cahen Alain, Schlierenstrasse 17, 8142 Uitikon Dupraz Anne, Route des Deux-Villages 89A, 1806 Saint-Légier-La Chiésaz Faller Andreas, St. Jakobs-Strasse 25, Postfach 135, 4010 Basel Jenny René, Route de Corserey 4, 1745 Lentigny Kessler Margrit, Parkstrasse 14, 9450 Altstätten Koch Andreas, Rebenweg 28, 8917 Oberlunkhofen Lutz Nicolas, Archivstrasse 15, 3005 Bern Martinelli Enea, Lärchenweg 13, 3800 Matten bei Interlaken Müller Adrian, Chaseren 2, 8816 Hirzel Niemack Ernst, Chriesimatt 24, 6340 Baar Peter Christian, Rebstock 11, 6332 Hagendorn Plattner Marcel, Schafrüti 3, 3374 Wangenried Ray Didier, Steckbornerstrasse 27, 8535 Herdern Schmid Lorenz, Dreinepperstrasse 14M, 8708 Männedorf Sidjanski Malesa, Via Poggiolo 10C, 6948 Porza Sigg Frank Babette, Höhenweg 23, 8302 Kloten Stahl Jürg, Haldlerstrasse 8, 8311 Brütten Sulger Büel Evelyne, Rheinweg 47, 8264 Eschenz Tschan Andreas, Paradiesstrasse 96, 4102 Binningen Vecellio André, Egligenstrasse 10, 8638 Goldingen

3.

Der Titel der eidgenössischen Volksinitiative «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit» entspricht den gesetzlichen Erfordernissen von Artikel 69 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte.

4.

Mitteilung an das Initiativkomitee: Andreas Faller, St. Jakobs-Strasse 25, Postfach 135, 4010 Basel und Veröffentlichung im Bundesblatt vom 4. April 2023.

21. März 2023

Schweizerische Bundeskanzlei Der Bundeskanzler: Walter Thurnherr

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Eidgenössische Volksinitiative «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit» Die Volksinitiative lautet: Die Bundesverfassung4 wird wie folgt geändert: Art. 117c5

Medizinische Versorgungssicherheit

Der Bund schafft die erforderlichen Rahmenbedingungen, um einen Mangel an wichtigen Heilmitteln und anderen wichtigen medizinischen Gütern zu verhindern.

Zu diesem Zweck trifft er Massnahmen, um: 1

a.

die Erforschung, Entwicklung und Herstellung von wichtigen Heilmitteln in der Schweiz zu fördern und den raschen Zugang von Patientinnen und Patienten zu solchen Heilmitteln zu gewährleisten;

b.

sicherzustellen, dass genügend Vorräte an wichtigen Heilmitteln und anderen wichtigen medizinischen Gütern sowie ihren Ausgangsmaterialien in hoher Qualität gegen eine angemessene Abgeltung an die beauftragten Unternehmen gehalten und bewirtschaftet werden;

c.

in Zusammenarbeit mit dem Ausland zuverlässige Lieferketten für wichtige Heilmittel und andere wichtige medizinische Güter sicherzustellen;

d.

den geordneten und nachhaltigen Vertrieb von wichtigen Heilmitteln in allen Landesgegenden sicherzustellen;

e.

die dezentrale Abgabe von wichtigen Heilmitteln einschliesslich der fachgerechten Beratung und Betreuung sicherzustellen.

Zur Erreichung der Ziele nach Absatz 1 werden der Bund und seine Organisationen nicht als Anbieter von Gütern oder Dienstleistungen tätig; vorbehalten bleiben Notlagen, in denen die Wirtschaft die Versorgung mit wichtigen Heilmitteln und anderen wichtigen medizinischen Gütern nicht selbst erbringen kann.

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SR 101 Die endgültige Nummerierung dieses Artikels wird nach der Volksabstimmung von der Bundeskanzlei festgelegt; dabei stimmt diese die Nummerierung ab auf die anderen geltenden Bestimmungen der Bundesverfassung.

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