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Uebersicht des

Standes der Viehseuchen in der Schweiz auf 16. August 1874.

Kanton.

Zürich .

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Bern .

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Luzern .

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Uri . . . .

Schwyz .

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Unterwaiden ob dem Wald ,, nid ,, ,, Glarus .

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Zug . . . .

Freiburg .

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Solothurn .

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Basel-Stadt .

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Basel-Landschaft .

Schaffhausen .

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Appenzell A. Rh. .

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Appenzell I. Rh. .

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S t . Gallen .

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Graubünden .

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Aargau .

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Thurgau .

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Tessin .

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Waadt .

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Wallis .

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Neuenburg .

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Genf .

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Zahl der infizirten Ställe und Weiden auf 16. August 1874 auf 1. August 1874 .

Lungenseuche.

Ställe.

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Weiden.

-- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --

l

-- l

Vermehrung l Verminderung --

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Maul- und Klauenseuche.

Ställe. Weiden.

7 -- l 59 -- 7 -- -- 8 10 (14) 2 2 6 -- 5 9 20 -- -- -- -- -- -- -- -- 8 28 115 10 46 57 798 259 -- -- -- -- 6 34 2 37 25 60 '42 -- -- -- 1083 864

594 415

219 --

179 --

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Bemerkungen.

Der heutige Stand der M a u l - und K l a u e n s e u c h e verzeigt gegenüber unserm lezten Berichte wieder eine bedeutende Zunahme, eine Ausdehnung, welche die Seuche bis dahin noch, nie erreicht hat. Die größte Zunahme hat stets Graubünden zu verzeichnen, und es ist in diesem Kanton die Zahl der von der Seuche betroffenen Gemeinden bereits auf 95 gestiegen. Infolge dessen hat Tirol gegen die Graubündnergrenze gesperrt.

Die kantonalen Berichte konstatiren im Allgemeinen einen milden Krankheitsverlauf, doch finden sich auch Kantone, in welchen die Seuche sehr intensiv auftritt, und namentlich auf größern Weiden im Kanton B e r n bis auf 4% Opfer an Thierleben gekostet hat, die schweren Nachkrankheiten nicht gerechnet. Leider herrscht fast überall unter den Viehbesizern die gleiche Nachläßigkeit, daher die Unmöglichkeit, den vorgeschriebenen Sicherungsmaßregeln überall genaue Nachachtung zu verschaffen.

Während der Kanton Seh ä f f h a u s e n von der Maul- und Klauenseuche frei ist, tritt dort dagegen das Fleck fi e b e r (Rothl a u f ) unter den Schweinen, und zwar dieses Jahr mit einer ziemlich großen Intensität auf. Die Seuche nimmt jedes Jahr ihren Anfang im Monat Juni und erreicht ihr Ende im Monat September.

Die Zahl der Fälle beläuft sich dieses Jahr auf ungefähr 350, d. h. so viele Stüke, als der Seuche zum Opfer fielen. Dieselben vertheilen sich auf folgende Gemeinden : Beringen 12, Löhningen 2, Neunkirch 32, Osterfingen 7, Schaffhausen 3, Schleitheim 100 bis 150, Silblingen 44, Stein 2, Unterhallau 43, Wildlingen 20. Die Seuche, gegen welche die bisher angewandten Mittel sich als vollständig erfolglos erweisen, erscheint in diesem Kanton seit etwa 40 Jahren und trifft in den meisten Fällen Mastsehweine, am .stärksten aber solche englischer Bastardrace. Die Gemeinde Schleitheim allein berechnet den ihr durch diese Krankheit in den lezten 2 Jahren verursachten Sahaden auf mindestens Fr. 11,200.

Die nämliche Krankheit hat sich auch im Kanton Luzern, besonders im Amt Willisau, über eine Anzahl Gemeinden verbreitet.

Hier wird ebenso über den Intifferentismus des Publikums geklagt;

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die Anzeigen vom Ausbruch der Krankheit werden oft unterlassen, wohl hauptsächlich, um im freien Fleischverkauf nicht gehindert zu sein.

In Bezug auf andere Thierkrankheiten gelangten zur Anzeige : «in neuer sporadischer Fall von Lu n g e us e u e h c im W a lli s, Rozfälle in den Kantonen Z ü r i c h , B e r n , Zug und Tessin, und endlich je zwei neue Fälle von M i l z b r a n d in den Kantonen B e r n und L uz e r n.

B e r n , den 20. August 1874.

Eidg. Departement des Innern.

Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 17. August 1874.)

Der Bundesrath hat dem Hrn. Dr. Eduard 0 11, von Basadingen (Thurgau), die gewünschte Entlassung von seiner seit 1873 bekleideten Stelle als Assistent in Mechanik und Maschinenlehre am eidg. Polytechnikum auf Ende September d. J. ertheilt, unter Verdankung der geleisteten guten Dienste.

Herr Ott übernimmt eine Lehrstelle an der Kantonsschule in Solothurn.

Bundesblatt. Jahrg. XXVI. Bd. II.

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682 Der Bundesrath votirte für den schweizerischen Lehrertag, welcher am 7. und 8. September d. J. in Winterthur stattfinden wird, einen Beitrag von 500 Franken.

(Vom 19. August 1874.)

Herr Henry de B u r e n , welcher unterm 11. dies als drittes Mitglied der am gleichen Tage niedergesezten eidg. Centralkommission für die Phylloxera-Gefahr gewählt wurde, hat die auf ihn gefallene "Wahl abgelehnt.

An dessen Stelle wählte nun der Bundesrath Hrn. Louis Philipppe de P i e r r e , Präsident der Société des vignerons, in Neuenburg.

Der Kommandant des Scharfschüzenbataillons Nr. 18, Herr Major A. B e n z in St. Gallen, ist mit Schreiben vom 9. dies um Entlassung von dieser Stelle eingekommen, und es hat ihm der Bundesrath die nachgesuchte Entlassung unter Verdankung deigel eisteten guten Dienste ertheilt.

Der Bundesrath hat dem vom Verwaltungsrath der RorschachHeiden Bergbahngesellschaft geleisteten Finanzausweis für Ausführung der Eisenbahn Ro r s a h a c h - H e i d e n die Genehmigung, ertheilt.

Die Frist zum Finanzausweis für die W a s se r fall en b a h n ist vom Bundesrath bis zum 1. Februar 1876 verlängert worden.

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Der Bundesrath hat beschlossen, es sei für das Pferderennen, welches am 13. und 14. September d. J. in Basel stattfinden wird, ein Cavallerie-Carabiner als Geschenk zu verabfolgen.

(Vom 21. August 1874.)

Vom Bundesrathe sind gewählt worden: als Zolleinnehmer in Wallbach Hr. Rudolf K a u f m a n n , von und in Wallbach (Aargau); ,, Anton Z ü g e r , von Lachen ,, Postkommis in Rorschach : (Schwyz), bisher Kommis auf dem dortigen Postbureau; ,, Leonhard Blöchlinger, Post,, Lachen: aspirant, von Eschenbach (St.

Gallen), in Rorschach ; Posthalter in Strengelbach : ,, Kü n zli- Grü ter, von und in Strengelbach (Aargau);

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Uebersicht des Standes der Viehseuchen in der Schweiz auf 16. August 1874.

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Jahr

1874

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

22.08.1874

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679-683

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10 008 283

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