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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 23. März 1874.)

.Nach den neuesten Erhebungen über die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche ist dieselbe in den Kantonen Freiburg, Waadt und Neuenburg so zu sagen erloschen und hat in den Kantonen Bern und Graubünden bedeutend abgenommen; dagegen sind neulich Fälle von Lungenseuchen in zwei waadtländischen Bezirken vorgekommen. -- Mit Rüksicht auf diese Sachlage hat der Bundesrath nach Anhörung der betreffenden Regierungen beschlossen: . , 1) Das Viehmarktverbot vom 19/21. Januar sei für die Kantone Bern, Freiburg und Neuenburg ganz, für die Kantone Graubünden und Waadt mit Ausnahme einiger Bezirke aufgehoben, vorbehalten die Bestimmungen der Vollziehungsverordnung zum Seuchengeseze vom 20. November 1872 über Viehmärkte (§§ 33-35) und der Verordnung vom 3. Oktober 1873.

2) Die Regierungen von Graubünden und Waadt seien ermächtigt, allfällige Gesuche um Abhaltung von Vieh markten in denjenigen Bezirken, für welche das Viehmärkteverbot noch aufrecht bleibt, von sich aus zu erledigen und übrigens dieses Verbot selbst, für den Fall nachhaltiger Abnahme der Seuche, im geeigneten Zeitpunkte aufzuheben.

Nachdem die Cholera in München bedeutend nachgelassen hat und sicherm Vornahmen zufolge selbst die bayerischen Verkehrsanstalten die dießfälligen Vorsichtsmaßregeln aufgehoben haben, hat auch der Bundesrath die unterm 11. Dezember 1873 gegen die Einschleppung der Cholera aus Bayern angeordneten Vorkehrungen zurükgenommen.

519 Die Errichtung neuer Telegraphenbüreaux wird bewilligt für Glarus und Wiesen (Graubünden) und für Bubendorf (Baselland.)

Zufolge der von der Bundesversammlung anläßlich der dießjährigen Budgetberathung beschlossenen Einladung an den Bundesrath, vor Beginn der Prägung neuer Ein- und Zweifrankenstüke zu untersuchen, ob nicht für dieselben ein neues Geprage gewählt werden soll, hat das Finanzdepartement bezügliche Zeichnungen anfertigen lassen und vorgelegt. Vom Bundesrath ist nun ein Entwurf gewählt worden, der eine stehende Helvetia mit Lanze und Schild darstellt, umgeben von 22 Sternen. Die Rükseite der Münzen soll unverändert bleiben.

(Vom 25. März, 1874.)

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Die Gemeinde Sattel (Schwyz) erhält unter üblichen Bedingungen ein eidg. Telegraphenbüreau.

(Vom 27. März 1874.)

Auf einen Bericht des Schweiz. Postdepartements hat der Bundesrath die Erstellung von 2cS neuen Post kursen beschlossen, unter der Bedingung, daß annehmbare Angebote erhältlich seien. · !

Diese neuen Postkurse sind : 1.

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4.

Nyon-St. Cergues.

Le Sentier-Nyon über St. Cergues.

Fribourg-La Koche II.

Morges-Yens (Doppelkurs).

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520 5.

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28.

Sion-Evolène (Sommerkurs).

Bex-Monthey (SomniQrkurs). . ~ ; Bern-Aarberg über Rp-deìfingen.

Walkringen-Worb (Doppelkurs).

Worb-Bera (Umänderung, des bisherigen Kurses Bem-Walkringen).

Bern-Riggisberg (Doppelkurs im Sommer).

Utzenstorf-Schönbühl.

Tavannes-Delémont III.

,, -Porrentruy über Undervelier.

,, -Saignelegier. , . ..

Chauxdefonds-Màlettes resp. Porrentruy-Delémont, .

Verrières-Brévine IL Ponts-Neuchâtel H.

Neuchâtel-Dombresson (Sommerkurs).

Liestal-Reigoldswyl III.

Balsthal-Langenbruck (Dqppelkurs).

Lostorf-Olten (Doppelkurs).

Solothurn-Balsthal IL Langenthal-Dürrmühle, Ausdehnung bis BalsthaJ.

Reiden-St.. Urban-LangeHthal.

Walzenhausen-Rheirieck.

Heiden-Oberegg-Au.

Urnäsch-Appenzell, bisheriger Sommerkurs, Umwandlung zum Jahreskurs.

Tiefenkasten-Davos-Dörfli.

Postkurse, welche mit Rüksicht auf die bezügliche Vorschrift des Bundesrathsbeschlusses vom 10. März 1869 auf den Zeitpunkt der Erstellung von Telegraphenbüreaux an dea Kuramdpuukteu oder deren Nähe bewilligt wurden: 1. Hessigkofen-Bußwyl.

2. Aarberg- Täuffelen (Doppelkurs).

3. Höchstetten-Wyl-Worb (Doppelkurs).

4. St. Imicr-Breuleux.

5. Porrentruy-Montigtìez« 6. Fontaines-Rochefort,, , .

7. Burg-Therwyl.

8. Artli-Saf,tel ütaf Eece-hoino, bisheriger Sonimerkurs, Uniwand lung zum Jahreskurs.

9. Chuï-L-angytïes, ·

521 Postkurse, die nicht auf Rechnung der Postverwaltung übernommen werden, für die dagegen die Verabfolgung einer Subvention für den Transport der Postsendungen vorbehalten ist> wenn auf diesen Routen Privatkursunternehmen zur Ausführung kommen sollten : 1. Sion-Bramois.

2. Cudrefin-Cornaux.

3. Aigle-Ollon-Chésières-Villars, 4. Steffisburg-Thun.

5. Flamatt-Schwarzenburg, Erhöhung der Subvention wegen Mehrbespannung.

6. Aeschi-Spiez.

/ 1. Porrentruy-Bressancourt und Villars.

8.

,, -Bure.

9. Locle-Cerneux Pequignot.

10. Neuchâtel-Chaumont, Sommerkurs.

11. Dozweil-Amrisweil-Bischofszell 11. Kurs.

12. Schwellbrunn-Herisau.

13. Mendrisio-Arzo-Meride.

14. Bignasca-Peccia, Sommerkurs, Ausdehnung bis nach, Fusio.

(Vom 27. März 1874.)

Zum Gehilfen bei der Hauptzollstatte Boncourt wurde, unter gleichzeitiger Aufhebung der Controleurstelle für diese Zollstätte, gewählt: Herr Achille Metthée von Bonfol.

Vom Bundesrath sind gewählt worden: (am 23. März 1874) .zum Posthalter in Turbenthale .Herr Adelrieh Schadler, von Einsiedeln ; Posthalter in Schuls: Herr Hermann Planta, von Schuls;

522 (am 27. März 1874) zu Telegraphisten in Schuls (Graubunden): Hl', ïïeiiîiainj P l a n t a , Posthalter von und in dort; Turbenthal (Zürich) : ,, Adelreich S c h a d l e r, Posthalter, von Eiusiedeln; Glarus : ,, Joachim Fa t z er, von Romanshorn, Telegraphist in Wattwyl; Interlaken: ' ,, Karl H e c h t , Telegraphist, von und iii Basel; Zürich : ,,^ Alfred R u e g g, von Wald, Telegraphenaspirant in St. Gallen ; Gummenen (Bern): ,, Johannes S a l v i s b e r g , Posthalter, von Muhleberg.

Telegraphistinnen in Schonenberg (Zürich): Frau Ida Z u r r e r , geb. Frick, von und in dort; Triengen (Luzern): «Jgfr. Elise A r n o l d , von und in dort.

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