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im

Bundesblatt 108. Jahrgang

Bern, den 5. Juli 1956

Band I

Erscheint wöchentlich. Preis 30 Franken im fahr, 16 Franken im Halbjahr zuzüglich Nachnahme- und Postbestellungsgebühr ' Einrückungsgebühr: 50 Rappen die Petitzeile oder deren Baum. -- Inserate franko an Stämpfli & Cie. in Bern

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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung über die Errichtung von Neubauten der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Versuchsanstalt für Industrie, Bauwesen und Gewerbe (EMPA) in Dübendorf (Vom 11 Juni 1956) Herr Präsident !

Hochgeehrte Herren!

Wir beehren uns, Ihnen hiermit eine Botschaft samt Entwurf zu einem Bundesbeschluss über die Neubauten der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Versuchsanstalt für Industrie, Bauwesen und Gewerbe (Hauptabteilungen A und B) zu unterbreiten.

I. Einleitung Am 15.Mai 1953 unterbreiteten wir Ihnen eine Botschaft über den Ankauf von Liegenschaften in der Gemeinde Dübendorf für die Neubauten der Hauptabteilungen A und B der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Versuchsanstalt für Industrie, Bauwesen und Gewerbe (EMPA)1). Am 18. Juni 1953 haben Sie die für den Kauf der genannten Liegenschaften erforderlichen Kredite bewilligt 2). Gleichzeitig haben Sie auch der Schaffung der Projektgrundlagen für die Neubauten zugestimmt. Es handelt sich nun um die Erstellung dieser Neubauten.

II. Entwicklung und heutiger Stand der EMPA Die EMPA ist aus der Vereinigung der 1880 gegründeten «Eidgenössischen Anstalt zur Prüfung der Festigkeit von Baumaterialien am schweizerischen Polytechnikum» mit der 1906 geschaffenen «Eidgenössischen Prüfungsanstalt für !)

BEI 1953, II, 159.

2 ) BEI 1953, II, 662.

Bundesblatt. 108. Jahrg. Bd. I.

93

1290 Brennstoffe» und der seit 1911 in St.Gallen bestehenden «Schweizerischen Versuchsanstalt» für Textilien, Leder, Seife und technische Fette hervorgegangen.

Sie erhielt ihre heutige Organisation (Hauptabteilungen A und B in Zürich und Hauptabteilung C in St. Gallen) durch die vom Bundesrat am 16. Februar 1937 erlassene «Verordnung über die Organisation und den Betrieb der EMPA» 1 ).

Die Einsicht in die unbedingte Notwendigkeit einer ausreichenden Prüfung sämtlicher in der Technik verwendeter Materialien ist mehr und mehr Allgemeingut geworden. Zugleich hat sich die Mannigfaltigkeit der Bau- und Werkstoffe, nicht weniger aber auch die Vielfalt der Betriebs-, Schutz- und Hilfsstoffe aller Art in einem ungeahnten Ausmass erweitert. Jahr für Jahr gesellen sich zu den althergebrachten eine ganze Eeihe neuartiger Materialien. Sodann besteht moderne Materialprüfung längst nicht mehr aus einigen wenigen klassischen Prüf versuchen, sondern aus einer ständig zunehmenden Zahl verschiedenartigster Materialuntersuchungen. Neben mechanisch-technologischen müssen mannigfaltigste physikalische, chemische und biologische Versuche durchgeführt werden. Sie betreffen zudem keineswegs bloss die Werk- und Baustoffe als solche, sondern auch Bauteile und Zwischenprodukte aller Art ; ebenso gehören Untersuchungen an daraus hergestellten fertigen Fabrikaten und Bauwerken zu den täglichen Prüfaufgaben.

Bereits im Zeitpunkt der Eeorganisation der EMPA, im Jahre 1937, herrschte in deren Hauptabteilungen A und B empfindliche Kaumknappheit.

Sie verschärfte sich rasch, so dass schon wenige Jahre später die Erstellung von Neubauten erwogen werden musste. In unserer Botschaft vom 24. März 1944 über den Ankauf einer Liegenschaft in Zürich für die Erweiterung der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Versuchsanstalt a) haben wir nach einer eingehenden Würdigung der Entwicklung und Bedeutung der EMPA für die schweizerische Wirtschaft die grosse Eaumnot der Hauptabteilungen A und B in Zürich dargelegt. Wir schrieben damals : «Die Kaumverhältnisse in den Hauptabteilungen A und B der EMPA sind schon seit Ende der zwanziger Jahre äusserst prekär geworden, da sich die Anstalt in Anpassung an die Entwicklung der Industrie, des Bauwesens und des Gewerbes unseres Landes fachlich zu erweitern hatte und eine alljährlich grösser werdende
Zahl von Aufträgen erledigen musste.» «Die im Herbst 1938 und im Herbst 1939 erfolgten Inspektionen der Gebäude der EMPA in Zürich durch die Herren Bundesräte Etter und Obrecht sowie durch den Schweizerischen Schulrat und den Direktor der eidgenössischen Bauten hinterliessen den Eindruck, dass weitgehend unhaltbare Raumverhältnisse vorliegen. Verschiedene Abteilungen der Hauptabteilung A gleichen heute einem Sammelsurium vonPlickereien, und ganz besonders müssen die Räume und Laboratorien für den Unterricht im Materialprüfungswesen, der in der EMPA für die Studierenden der ETH erteilt wird, als gänzlich ungenügend bezeichnet werden. Dieser heute so wichtige Unterricht, an dem zahlreiche Dozenten der ETH beteiligt sind, musste in den letzten Jahren mehr und mehr wegen der in der EMPA herrschenden Raumnot vernachlässigt werden. » *) BS 4, 269.

2 ) BB11944, 242.

1291 «Diese akute Raumnot in den Hauptabteilungen A und B der EMPA in Zürich und die dadurch bedingte Betriebsunsicherheit lassen allein schon Erweiterungsbauten nicht nur rechtfertigen, sondern als dringend notwendig erscheinen. Dazu kommen nun aber noch die unerlässlichen Forderungen der nächsten Zukunft. » «Die Kriegswirtschaft hat ferner in bisher unbekanntem Masse auf das Problem der neuen Werkstoffe aufmerksam gemacht. Wenn unsere Industrie gegenüber der ausländischen konkurrenzfähig bleiben will, so muss in erster Linie den Werkstoffen vermehrte Beachtung geschenkt werden. Hier erwächst der EMPA in Zusammenarbeit mit der Industrie eine grosse Aufgabe, deren Inangriffnahme nicht verzögert werden darf, es sei denn zum Nachteile unserer Volkswirtschaft. Neben die Prüfung neuer Werkstoffe, wozu neue Prüfmethoden und -apparate notwendig sind, muss in dem für die EMPA zulässigen Rahmen die Forschung über neue Werkstoffe hinzutreten. Alle diese neuen Arbeiten können heute wegen der Raumkalamität nur ganz ungenügend an die Hand genommen werden. »

Gestützt auf diese Botschaft und in Erwartung einer weitern, die geplanten Neubauten betreffend, gewährten die eidgenössischen Eäte am 22. Juni 1944 einen. Kredit von 268 000 Franken für den Kauf einer 33 230 m2 grossen Liegen-r schaft in Zürich 9, unmittelbar an der Stadtgrenze gegen Schlieren1). Sie bewilligten ausserdem einen Kredit von 500 000 Franken für daselbst zu errichtende Notbauten und die dazugehörenden Umgebungsarbeiten, wie für den.Bau der erforderlichen Kanalisations-, Wasser- und Stromversorgungsanlagen. Die erste dieser Notbauten dient heute vornehmlich der laufenden Qualitätsprüfung von Beton und seiner Zuschlagsstoffe, die andere dagegen vor allem für Versuche mit grösseren Bauelementen, wie Trägern aus Stahl und Eisenbeton oder Bauwerksteilen aus den verschiedensten Baustoffen. In den letzten Jahren mussten diese Notbauten noch erweitert und zudem eine Anzahl Baracken aufgestellt werden.

Auf dem «Baugelände Schlieren» wurden die 1944 in Aussicht genommenen definitiven Neubauten nicht erstellt. Es wurden in den Jahren 1944/45 die unmittelbaren und zukünftigen Eaumbedürfnisse der EMPA eingehend abgeklärt und auf Grund dieser Planung zwei Wettbewerbe für ein Projekt der EMPANeubauten in Schlieren und für ein EMPA-ETH-Lehrgebäude im Hochschulareal durchgeführt. Die Verwirklichung der erstpräniiierten Wettbewerbsprojekte musste in der Folge aufgeschoben werden, um zunächst das bereits in Ausführung begriffene Bauprogramm für die Erweiterung der ETH-Institute nach Möglichkeit zu fördern, dann aber auch im Hinblick auf den im Herbst 1949 fällig werdenden Wechsel im Direktorium der Hauptabteilungen A und B der EMPA.

Die seit Kriegsende immer intensiver werdende Tätigkeit der Wirtschaft wirkte sich in einem steilen Anstieg des Auftragsbestandes der EMPA aus. Die in Schlieren erstellten Notbauten konnten die betriebshemmende Baumnot nur ungenügend beheben, so dass verschiedene ältere Wohnhäuser in nächster Umgebung des heutigen Hauptgebäudes der EMPA an der Leonhard- und Clausiusstrasse belegt werden mussten. Ein rationeller Prüfungs- und Forschungsbetrieb *) AS 60, 421.

1292 ist allerdings durch diese räumliche Zersplitterung sehr erschwert worden. Die seit 1945 erfolgte Intensivierung und Ausweitung der Prüftätigkeit der EMPA wird durch die Tabelle auf Seite 1293 hinreichend belegt. Die Gebühreneinnahmen im Jahre 1955 haben sich gegenüber jenen im Jahre 1945 annähernd verdreifacht. Trotz prekärer Baumverhältnisse konnten auch die Einnahmen je Personaleinheit im gleichen Zeitraum auf das Doppelte erhöht werden.

Die Tätigkeit der EMPA hat sich keineswegs über den ihr durch die massgebende Verordnung zugewiesenen Aufgabenbereich erweitert. Sie hat auch keine Monopolstellung auf dem Gebiete der Materialprüfung. An der école polytechnique de l'université de Lausanne besteht seit 1918 ein Materialprüfungslaboratorium, das gegenwärtig ausgebaut wird. In der Wirtschaft bleibt das Bedürfnis erhalten, bestimmte Untersuchungen solchen unabhängigen Prüfstellen anzuvertrauen, obwohl sich in zahlreichen Unternehmen auch die werkeigene Prüftätigkeit stark entfaltet hat. Lebensnotwendig ist diese Möglichkeit für die Mittel- und Kleinbetriebe. In andern Fällen liegt es vor allem im Hinblick auf viele moderne Prüfmethoden, deren Anwendung steigende Ansprüche an Apparate und Prüfpersonal stellt, in einem allgemeinen Interesse, in der Schweiz über Laboratorien verfügen zu können, die höchsten fachlichen Anforderungen gewachsen und zugleich in der Lage sind, innert nützlicher Frist auch auf Spezialgebieten der Materialuntersuchung ausreichende Erfahrungen zu sammeln - ein Gesichtspunkt, welcher für die Selbstbehauptung eines Kleinstaates iin scharfen internationalen wirtschaftlichen Wettstreit besonderes Gewicht erhält.

Einnahmen, Ausgaben, Ausgabenüberschuss und Personalbestand der EMPA Tabelle l

(Hauptabteilungen A, B und C) Jahr

1937 1940 1945 1946

1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955

Einnahmen

Ausgaben

Fr.

Fr.

497684.20 550142.40 917008.49 1005465.67 1104801.70 1359494.48 1695678.34 1672783.84 1765607.39 1751406.47 1791316.10 2014658.83 2335727.32

831615.88 1076927.07 1918651.99 2311518.78 2582454.03 2775682.17 2754712.93 3016299.25 3185366.27 3501 687.31 3501152.07 3713902.94 3885268.--

Ausgabenüberschuss Fr.

333931.68.

526784.67 1001 643.50 1306053.11 1477652.35 1416187.69 1059034.59 1343515.41 1419758.88 1750280.84 1709835.97 1699244.11 1549540.68

Ausgabenüberschuss in%

der Ausgaben % 40,2

48,9 52,2 56,5 57,2 51,0 38,4 44,5 44,6 49,9 48,8 45,7 39,8

EtatPersonal

GesamtPersonal

Anzahl

Anzahl

115 147 201 200 212 216 225 231 243 249 256 264 284

127 161

246

234 247 261 267 '

272

271 279 285 289 310

Fr.

3918.75 3417.05 3727.65 4296.85 4472.90 5208.80 6350.85 6149.95 6515.15 6277.45 6285.30 6971.15 7534.60

1293

Nicht berücksichtigt sind tiie Gebühren für Bundesaufträge uiid die Ausgab an unter Globeilrubriken.

Einnahmen pro Einheit Gesamtpersonal

1294 Tabelle 2

E M PA u

Hauptabteilung A (Zürich) 1 Natürliche Bausteine und künstliche Baumaterialien 2/3 Anorganische Bindemittel, Beton und Eisenbeton 4 Metallische Bau- und Werkstoffe

Hauptabteilung B (Zürich) 20 Metallchemie, allgemeine physikalischchemische Untersuchungen 21 Farben und Lacke 22 Wasser- und Bauchemie, Keramik

Hauptabteilung C (St. Gallen) I Textilindustrie II Lederindustrie III Technische Fette, öle, Seifenindustrie IV Papierindustrie, graphisches ' Gewerbe

6 Druckbehälter

23 Allgemeine organische Chemie, Kunststoffe und Schmiermittel

7 Peuerungs- und Wärmetechnik

24 Flüssige Treib- und Brennstoffe

8 Messtechnik und zerstörungsfreie Werkstoffprüfung

Chemisch-technisches Fachlaboratorium

25 Strassenbau-, Isolier- und Sprengstoffe

Physikalisches Fachlaboratorium

9 Werkstoff- und Spannungsmeohanik, Photoelastizität

26 Feste und gasförmige Brennstoffe

Biologisches Fachlaboratorium

5 Holz

27 Metallographie und Korrosion 28 Industriestaube und Abgase

Zur Ergänzung der in den Tabellen l und 2 auf Seiten 1293 und 1294 enthaltenen Angaben über den Gesamtumfang der Tätigkeit der EMPA mögen einige Beispiele die Beanspruchung der Anstalt durch Industrie, Bauwesen, Handel und Gewerbe noch deutlicher machen. Unter anderem wurden im Jahre 1955 folgende serienmässig durchführbare Untersuchungen in Auftrag

1295 1080 Normenprüfungen von Zementen, was die Verarbeitung von mehr als 6 Tonnen Zement erforderte. Ferner wurden 12 200 Betonwürfel oder -prismen auf Festigkeit geprüft. Die Probekörper, von auswärtigen Baustellen zur Prüfung eingesandt, umfassen total eine Betonkubatur von rund 90 m3 mit 220 Tonnen Gewicht. 73 336 Druckgefässe für den Transport von verdichteten, verflüssigten oder unter Druck gelösten Gasen sind revidiert und abgepresst worden. Ferner gelangten verordnungsgemäss 10 Prozent der 31 555 in der Schweiz neu in Betrieb genommenen Druckgefässe zur eingehenden Untersuchung. 4820 Proben von festen und gasförmigen Brennstoffen kamen zur Qualitätskontrolle und Heizwertbestimmung. 6839 Proben von flüssigen Treib- und Brennstoff en davon rund die Hälfte für die Zwecke der Armee bestimmt - wurden in verschiedenem Umfang untersucht.

Bei den meisten der EMPA gestellten Aufgaben handelt es sich indessen um ganz individuelle Fragestellungen, die von Fall zu Fairverschiedenartige und aufeinander abzustimmende Versuche erfordern. Die Einzelaufträge können einen sehr grossen Umfang annehmen. So belaufen sich die Aufwendungen für die materialtechnischen Abklärungen, die vor Inangriffnahme des Baues einer Talsperre notwendig sind, auf Hunderttausende von Franken. Die erwähnten Materialuntersuchungen müssen zudem durch Kontrollversuche während der Bauzeit ergänzt werden, die oft nach Fertigstellung des Bauwerkes noch weiterzuführen sind.

Als neutraler Prüfinstanz werden der EMPA häufig im Wettbewerb stehende Produkte zur objektiven Feststellung bestimmter Eigenschaften übergeben. Es darf als Beweis für das zwischen Wirtschaft und EMPA bestehende Vertrauensverhältnis gewertet werden, wenn solche Aufträge von sich konkurrenzierenden Auftraggebern gemeinsam erteilt werden. Als Beispiel sind etwa die wärmetechnischen Versuche zu erwähnen, die gegenwärtig in Schlieren an neun aus verschiedenen Baumaterialien aufgebauten Versuchshäuschen im Gange sind. Von ähnlichem Charakter sind die von Produzenten und Konsumenten gemeinsam vereinbarten Qualitätsüberwachungen, wie sie beispielsweise für Teer und Teerprodukte üblich sind.

Unter massgebender Beteiligung des Fachpersonals der EMPA werden ständig Normvorschriften über die Qualität von Materialien oder die ihrem Nachweis dienenden Prüfmethoden bearbeitet. Auf
diesem Gebiet fällt der EMPA die wichtige Bolle einer neutralen Mittlerin zwischen den Interessen des Verbrauchers und jenen der Produzenten, Fabrikanten oder auch der Importeure zu.

Die EMPA veröffentlicht in ihren Berichten, aber auch in Fachzeitschriften wissenschaftliche Arbeiten, die ihr Tätigkeitsgebiet beschlagen. Sie publiziert neuartige oder verbesserte Prüfmethoden, die systematische Auswertung inaterialtechnischer Erfahrungen und berichtet über -das Verhalten eines Werkstoffes in seiner Beziehung zu dessen strukturellem Aufbau und chemischen Zusammensetzung. Schliesslich beteiligt sich die EMPA am Unterricht der ETH und an der Handelshochschule St. Gallen. Die grosse Bedeutung, die den vielfältigen Fragen des Materials für alle Gebiete der Technik zukommt, machen es wünsch-

1296 bar, die von der EMPA erarbeiteten Kenntnisse und Erfahrungen dem Nachwuchs auf diesem Wege zur Kenntnis zu bringen. Vertreter der EMPA hielten an der ETH im Wintersemester 1955/56 wöchentlich 40 Vorlesungsstunden, wozu noch eine Reihe von Übungen und Praktika an der BMPA kommt. Absolventen der ETH ergreifen gerne die Gelegenheit, ihre Promotionsarbeiten in Laboratorien der EMPA auszuführen.

Durch die geplanten Neubauten für die beiden in Zürich domizilierten Hauptabteilungen A und B sollen die seit Jahrzehnten unhaltbar gewordenen Raumverhältnisse durchgreifend verbessert werden; erst dadurch wird dieser Anstalt von. gesamtschweizerischer Bedeutung auch eine rationelle Betriebsführung ermöglicht.

Die EMPA hat sich im Verlaufe ihres 75jährigen Wirkens einen weit über die Landesgrenzen reichenden Ruf erworben, der auch unserer Wirtschaft zustatten kommt und den es zu erhalten gilt.

m. Die Richtlinien für die Projektierung der Neubauten Die im Herbst 1949 neu ernannten Direktoren der Hauptabteilungen A und B der EMPA wurden unverzüglich mit der gründlichen Überarbeitung der 1944-1947 aufgestellten Bauprogramme und Projekte beauftragt. Sie haben in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Schulrat und der Beratenden Kommission der EMPA den Aufgabenkreis der Anstalt überprüft und ein Bauprogramm aufgestellt. Im Auftrag der Direktion der eidgenössischen Bauten sind durch den I.Preisträger des Wettbewerbes 1947, Architekt Forrer (Zürich), auf dieser neuen Grundlage zuerst Projektstudien, nachher ein Vorprojekt verfasst worden. Dieses ist so weit gediehen, dass die Baukosten mit ausreichender Genauigkeit ermittelt werden können.

Über die Ergebnisse der neuen Planung haben wir Ihnen bereits in unserer Botschaft vom 15.Mai 1953 ^ eingehend berichtet. Die durch die Bebauungsverhältnisse im Hochschulviertel Zürichs bedingte organisatorische Gliederung der EMPA muss anders vorgesehen werden, als dies 1944 geplant war. Die beim Betrieb der Provisorien in Schlieren gesammelten Erfahrungen, die dauernd erweiterte und verstärkte Inanspruchnahme der EMPA durch praktisch alle Zweige unserer Industrie, des Bauwesens und Gewerbes, schliesslich aber auch die Erweiterung der ETH selber machen es notwendig, die 1944 vorgesehene funktionelle Aufteilung der EMPA abzuändern. Einer möglichst rationellen
Betriebsführung der EMPA kommt entscheidende Bedeutung zu. Dieser Forderung kann durch eine Organisation entsprochen werden, bei welcher die nach Dübendorf zu verlegende Anstalt eine in sich geschlossene Einheit hinsichtlich Verwaltung, Prüftätigkeit und Forschung bildet und dadurch, erst Gewähr für einen rationellen Betrieb bietet. Im Hochschulviertel verbleiben nur noch die unmittelbar der Lehre dienenden Hör- und Übungssäle für Materialkunde und Materialprüfung. Sie sollen in einem später am heutigen Standort der EMPA zu x

) BEI 1953, II, 159.

1297 errichtenden Gebäude der ETH untergebracht werden, das indessen nicht Bestandteil dieser Botschaft und unseres Antrages bildet. Das darüber hinaus frei werdende Areal wird für die spätere Erweiterung von ETH-Instituten reserviert.

Diese betrieblich vernünftige Organisation, die -der EMPA eine optimale Leistungsfähigkeit ermöglicht, führte zu einer namhaften Vergrösserung des Bauvolumens für die Neubauten. Die Anstalt hätte auf dem Baugelände Schlieren nur knapp und ohne jede Arealreserven errichtet werden können. Das Baugelände Schlieren ist inzwischen an die PTT abgetreten worden. Die dort erstellten Bauprovisorien bleiben aber zur Verfügung der EMPA, bis deren Neubauten bezogen werden können. Für sie ist das Gelände in Dübendorf bestimmt, dessen Ankauf Sie mit Beschluss vom 18. Juni 1958 *) zugestimmt haben.

Gleich wie für die Gesamtorganisation ist die rationelle Betriebsführung auch als Leitmotiv für die Gestaltung der Bauten selber beibehalten worden.

Bei der Vielfalt der heute durchzuführenden Prüfversuche bedarf die Mehrzahl der EMPA-Aufträge der ständigen Zusammenarbeit mehrerer Abteilungen. Es galt daher, der Intensität der Beziehungen zwischen den einzelnen Prüfabteilungen besonders Eechnung zu tragen und darauf aufbauend die gegenseitige räumliche Anordnung festzulegen. In mehreren Projektstudien sind die Vor- und Nachteile verschiedener Lösungsmöglichkeiten gegeneinander abgewogen worden. Parallel dazu ist der Baugrund auf seine Beschaffenheit, seine Tragfähigkeit und auch in bezug auf die Fortleitung oder Dämmung von Erschütterungen untersucht worden. Auch die Lärmquellen, die in Dübendorf wegen des Militärflugbetriebes recht störend einwirken können, sind ausgemessen und berücksichtigt worden. Sehr gründlich musste schliesslich die Wärmewirtschaft der Anlage untersucht werden, weil mehrere Prüfräume aus versuchstechnischen Gründen auf ganz bestimmte, zum Teil recht extreme Feuchtigkeits- und Temperaturverhältnisse zu klimatisieren sind.

Das auf Grund dieser Studien schliesslich entstandene Projekt ist seiner Zweckbestimmung nun sehr gut angepasst. Die Konstruktion der Baukörper ermöglicht eine grosse Anpassungsfähigkeit an nicht voraussehbare, sich später einstellende Bedürfnisse.

Das dem Projekt zugrundeliegende Raumprogramm ist anfangs 1951 aufgestellt worden. Es berücksichtigt
das Tätigkeitsgebiet der Hauptabteilungen A und B der EMPA in jenem Zeitpunkt mit den damals vorhandenen Einrichtungen. Darüber hinaus wurde alles in die Planung einbezogen, was innerhalb der nächsten Jahre, bis etwa 1960, an neuen Bedürfnissen mit Sicherheit erwartet werden muss.

Anfangs 1956 verfügte die Anstalt über eine Nutzfläche von 10 900 m2. Im Neubauprojekt sind 26 500 m2 vorgesehen. Dabei sind unter Nutzflächen die Grundflächen aller Bureauräume, der Laboratorien, der Werkhallen, gedeckten Werkplätze usw. verstanden.

!) BEI 1953, -II, 662.

1298 Die in den Neubauten vorgesehenen Nutzflächen scheinen auf den ersten Blick, verglichen mit dem jetzt Vorhandenen, reichlich bemessen. Es kommt indessen in diesen Zahlen einfach die in der heutigen EMPA bestehende, ein rationelles Arbeiten nahezu verunmöglichende Eaumnot zum'Ausdruck. Schlecht geeignete Wohnbauten sind heute vom Keller bis zum Dachgeschoss mit Bureaux und Versuchsräumen vollbelegt. In den Werkhallen sind Prüfmaschinen so eng aneinandergerückt, dass ihre Bedienung umständlich, gefährlich und zeitraubend ist. Das Instrumentarium muss in der geplanten EMPA so aufgestellt und gruppiert werden, dass es die optimale Ausnützung der einzelnen Prüfeinrichtung zur termingerechten Erledigung der Prüfaufträge möglich macht. In den heutigen EMPA-Eäumen konnte darauf keine Eücksicht genommen werden.

Man musste froh sein, die notwendigen Apparate und Maschinen wenigstens unter Dach zu bringen.

Obwohl das Eaumprogramm 1951 nur die Bedürfnisse bis 1960 voll erfasst, werden indessen gewisse Eeserven über diesen Zeitpunkt hinaus in den neuen Bautrakten vorhanden sein. Die sofortige Erstellung grösserer Eeserveräume halten wir nicht für angezeigt. Es scheint uns wichtiger zu sein, über genügend freies Baugelände zu verfügen, das einen eventuellen späteren Ausbau erlaubt.

Dieses Eeserveareal ist in Dübendorf vorhanden. Es erlaubt theoretisch eine Verdoppelung der jetzt geplanten Bauten. Allfällig neu auftauchende Aufgaben werden später zunächst vorteilhaft in Bau-Provisorien bearbeitet, bis sich die zweckmässige Form ihrer Behandlung und Unterbringung so weit geklärt hat, um definitive Bauten hiefür zu rechtfertigen. Von den eine derartige Behandlung erfordernden neuen Prüf aufgaben, die in kommenden Jahren der EMPA übertragen werden könnten, erwähnen wir z.B. die mit dem Bau von Atomkraftreaktoren zusammenhängenden Fragen. Heute können sie in bescheidenem Ausmass noch im bestehenden EMPA-Eahmen behandelt werden. Es ist aber vorauszusehen, dass mit der Zeit, allein schon wegen des Strahlungsschutzes, worden besondere Bauten notwendig werden können.

Die heute vorhandenen und noch gebrauchstüchtigen Prüfmaschinen, Apparate und Geräte aller Art werden in den Neubauten weiter verwendet1).

Dasselbe gilt vom Mobiliar, das nahezu ausnahmslos für die Neubauten übernommen werden kann. Überalterte,
nicht mehr mit der notwendigen Präzision arbeitende Apparate und Maschinen sind allerdings durch neue, modernere zu ersetzen. Es gilt dies vor allem auch für die Werkzeugmaschinen. Einige der älteren Prüfmaschinen sollten bei der ETH verbleiben, wo sie für die Übungen der Studierenden noch längere Zeit nützliche Dienste leisten können. Mit Neuanschaffungen wird Mass gehalten. Immerhin ist zu berücksichtigen, dass gerade im Hinblick auf die nun seit über 10 Jahren geplanten Neubauten der Ersatz der älteren Ausrüstung immer wieder hinausgeschoben worden ist und deswegen auch dringliche Neuanschaffungen gar nicht mehr in Betracht gezogen sind.

1

) Vergleiche Anmerkung auf Seite 1312.

1299 Unter den vorgesehenen und weiter unten noch zu nennenden Neuanschaffungen befindet sich eine Gruppe von sehr grossen Prüfmaschinen sowie ein kräftiger sogenannter Aufspannboden zur kraftschlüssigen Befestigung grosser Prüfkörper. Sie sind wegen der Anfofderungen, welche vor allem der Hoch-, Tief- und Brückenbau, neuerdings aber auch die Maschinenindustrie an die .

EMPA stellen, notwendig geworden. Immer mehr wird es unumgänglich, grössere Bauelemente auf ihre Tragfähigkeit und Verformbarkeit zu prüfen, was beträchtliche Kräfte voraussetzt, die bisher weder erzeugt noch abgefangen werden konnten. Im Vergleich zu gewissen Anlagen im Ausland halten sich die vorgesehenen Anschaffungen in bescheidenem Bahmen. Trotzdem sind die dadurch entstehenden Kosten recht erheblich. Auszubauen ist sodann die Prüfung des Verhaltens von Bauelementen unter der Einwirkung von Brandtemperaturen und der Löschvorgänge. Die bis anhin mit behelfsmässigen Mitteln und einem Versuchsofen betriebenen Untersuchungen können technisch kaum weiter verantwortet werden. Ein eigenes Feuerhaus ist notwendig. Für die damit gebotenen Versuchsmöglichkeiten besteht sowohl bei den Brandversicherungsanstalten wie bei den Baustoffabrikanten ein grosses Interesse., Durch den Bezug der Neubauten in Dübendorf wird die Betriebsrechnung der EMPA in Zukunft zusätzlich belastet. Verrichtungen allgemeiner Art, die bisher von der ETH übernommen worden sind, wie Heizung, Telephondienst, Hausdienst usw., werden in Zukunft durch EMPA-eigenes Personal versehen werden müssen. Der jährliche Mehrbetrag für Personal- und Sachkosten ist auf rund 200 000 Franken veranschlagt. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre kann aber erwartet werden, dass diese Mehrbelastung nach einer gewissen Anlaufzeit durch rationellere Betriebsführung zum Teil ausgeglichen werden kann.

Eine in Einführung begriffene Betriebsbuchhaltung wird in Zukunft die Kontrolle der Betriebsführung erleichtern. Für die neuen Obliegenheiten sind einige zusätzliche Hilfskräfte nötig. Darüber hinausgehende Neuanstellungen sind aber nicht vorgesehen. Diese Zusicherung betrifft allerdings jene Neuanstellungen nicht, welche durch eventuelle vermehrte Prüfaufträge oder durch neue zugeteilte Aufgaben bedingt sind und deren Kosten durch entsprechende Mehreinnahmen gedeckt werden.

IV. Beschreibung der EMPA-Neubauten 1. Überblick

Das für die EMPA-Neubauten erworbene Baugelände in Dübendorf und die projektierten Bauten sind im Situationsplan dargestellt.

Das Gelände liegt zwischen der Überlandstrasse Zürich-Dübendorf (A-A in Abb.l) und der Strecke Wallisellen-Dübendorf (B-B) der Bahnlinie ZürichUster-Eapperswil. Auf seiner Westseite wird es durch das Grundstück eines industriellen Unternehmens und den Kriesbach, auf seiner Ostseite von der Kriesbachstrasse, bewohnten Grundstücken und Wiesland begrenzt.

1300 Baugrundsondierungen zeigten, dass die Belastbarkeit des Bodens von Westen nach Osten von etwa 1,0 kg/cm2 auf mindestens 2,5 kg/cm2 zunimmt.

Die Gegenstand dieser Botschaft bildenden, nicht über drei Geschosse aufweisenden Bauten erfordern auch im westlichen Teil mit weniger tragfähigem Baugrund noch keine speziellen Fundierungen. Lediglich tiefe, ins Grundwasser reichende Keller sind als dichte Wannen auszuführen.

Der zur Überbauung vorgesehene Teil des Gesamtgeländes wird von dem nur durch die Prüfgruppe «Sprengstoffe» belegten Beserveareal (I) durch eine von der Überlandstrasse (A-A) bis zur Bahnlinie (B-B) sich erstreckende Werkstrasse (C-C) getrennt. Nach einem späteren Vollausbau wird diese Werkstrasse dereinst die Hauptachse der EMPA bilden.

Eechts an der Werkstrasse, von der Überlandstrasse her gesehen, liegt das «Pförtnerhaus» (D). Zur Linken findet sich das langgestreckte dreigeschossige «Laborgebäude» (E), mit drei Quertrakten, nämlich dem ebenfalls dreigeschossigen «Verwaltungsgebäude» (F), dem «Holzprüfhaus» (G) mit Holzschuppen (H) und dem Gebäude für die motorische Treib- und Schmierstoffprüfung, kurz bezeichnet als «Motorenhaus» (J).

Nördlich des Laborgebäudes und parallel zu ihm stehen die Prüfhalle für anorganische, nichtmetallische Baustoffe, die sogenannte «Bauhalle» (K) und die Prüfhalle für Metalle, «Metallhalle» (L), mit je einem mittleren hohen Teil und ein- bis zweigeschossigen Vorbauten.

Das Laborgebäude und die beiden Prüfhallen sind auf der Höhe des 1. Obergeschosses durch drei gedeckte Stege verbunden. Auf gleicher Höhe sind die Obergeschosse der Bauhalle und der Metallhalle durch einen Verbindungsbau, der Bureaux und Korridor enthält, verbunden.

In der Westecke des Neubaugeländes befinden sich die Grundwasserfassung (M), ein Lagerschuppen für feuergefährliche Stoffe, starke Säuren und Laugen (N), nördlich der Prüfhallen ein Gebäude für die Behälterprüfung (0), das Gebäude für Bauakustik oder «Schallhaus» (P) genannt und ein Schutzdach (Q) für die von Frühjahr bis Herbst im Freien aufgestellte Kies-Sandwäscherei und -trocknerei.

Am nördlichen Ende der Werkstrasse (C-C) liegen das «Feuerhaus» (B) und die Heizzentrale (S). Dorthin und zu dem zwischen Feuerhaus und Durchgangsgeleise liegenden Abladeplatz führt ein Industriegeleise (T-T), das gestattet, das
Heizmaterial und verschiedene Prüfgüter durch die SBB herbeizuschaffen.

Neben dem nördlichen Teil der Werkstrasse liegt auch die Kantine (U) mit angebautem Personalhaus.

Im Beservegelände I wurden schliesslich einige kleine, der Sprengstoffprüfung dienende Provisorien (V) vorgesehen, d.h. kleine Gebäude, die ausserhalb dieses Beservegeländes verlegt werden können, sobald letzteres einmal von der EMPA für andere Zwecke benötigt werden sollte. Das Beservegelände II ist gleichzeitig Werkgelände für im Freien durchzuführende Versuche. Das Beservegelände III ermöglicht eine spätere Vergrösserung der Metallhalle.

1301 2. Beschreibung der einzelnen Gebäude Das zentrale Gebäude ist das L a b o r g e b ä u d e , sollen in ihm doch 13 der heute 18 Prüfabteilungen sowie 4 der 8 Hilfsbetriebe untergebracht werden. Es erstreckt sich über eine Länge von rund 175 m, besitzt auf der Nordseite 8 m tiefe Laboratorien, auf der Südseite dagegen nur 6 m tiefe Laboratorien; hier liegen auch die Bureaux der Abteilungsvorsteher und ihrer nächsten Mitarbeiter.

a. Im T i e f p a r t e r r e des Laborgebäudes (E) sind untergebracht (von Westen nach Osten) : aa. die Prüfabteilung (26) *) für «feste und gasförmige Brennstoffe»; ab. je eine mechanische und eine elektrotechnische Werkstätte für den Bau und die Eevision von Prüfapparaten und -Vorrichtungen, mit zugehörigen Magazinen; ac. drei Tiefkühlräume, die allen Prüfabteilungen dienen; ad. die Abteilung (2) für die Prüfung des technologischen Verhaltens anorganischer Bindemittel, insbesondere der Zemente ; aa. Laboratorien der Abteilung (28) «industrielle Staube und Abgase».

b. Im Hochparterre des Laborgebäudes finden sich auf Eampenhöhe (von Osten nach Westen) : ba. die zentrale Eegistrier- und Annahmestelle für die Prüfgüter und andere Waren (neben der Werkstrasse C-C) ; Hier werden nur jene Güter abgeladen, die im Laborgebäude und in seinen Quertrakten untersucht werden sollen. Die für die Prüfhallen bestimmten Güter und die Druckgefässe gelangen nach erfolgter Begistrierung ohne Umlad an ihren Untersuchungsort.

bb. einige Laboratorien der Abteilung (28) «industrielle Staube und Abgase»; bc. die Prüfabteilung (25) für «Strassenbau- und Isolierstoffe», ebenfalls mit einer Eampe für das Abladen von Ausschnitten aus Strassenbelägen, Mustern von Strassenschottern, von Bitumen usw. ; bd. zwei allen Prüfabteilungen dienende Eäume, ebenfalls mit vorgebauten Zufahrtsrampen, für technologische Versuche, die wegen der Grosse der Prüfstücke nicht in den Bäumender einzelnen Spezialabteilungendurchgeführt werden können; be. die Abteilung (9) für «Werkstoff- und Spannungsmechanik»; Wegen der besonders hohen Anforderung an Erschütterungsfreiheit muss für sie auch noch im Tiefparterre ein Laboratorium vorgesehen werden; bf. die Laboratorien der Abteilung (8) für «zerstörungsfreie Werkstoffprüfung» (mit Eöntgenstrahlen, mit magnetischen Feldern, mit fluoreszierenden Flüssigkeiten, mit
Ultraschall usw.) ; bg. Prüfräume der Abteilung (7) für «Feuerungs-, Wärme- und Kältetechnik».

1 ) Die eingeklammerten Zahlen entsprechen der Abteilungsnummer in Tabelle 2, S. 1294.

1302 c. Im ersten Obergeschoss des Laborgebäudes liegen (von Osten nach Westen) : ca. das Hauptmagazin der EMPA, direkt über der Annahmestelle für Waren und Prüf gut und unmittelbar neben dem Warenauf zug ; cb. die Abteilung (22) für «Wasserchemie, Bauchemie und Keramik»; Hier wird auch das von einer Grosszahl der EMPA-Laboratorien benötigte total entsalzte Wasser hergestellt ; cc. die Bureaux und ein Labor der Prüfabteilung (5) für «Holz», deren Räume für technologische Untersuchungen jedoch ausschliesslich im für die Holzprüfung bestimmten mittleren Quertrakt (G) des Laborgebäudes untergebracht sind; cd. die Abteilung (23) für «allgemeine organische Chemie, Kunststoffe und Schmiermittel»; ce. die Prüfabteilung (24) für «flüssige Treib- und Brennstoffe».

d. Im zweiten Obergeschoss des Laborgebäudes werden angeordnet (wiederum auf der Ostseite beginnend) : da. die Photoabteilung als Hilfsbetrieb der gesamten EMPA, mit Aufnahmeateliers, Dunkelkammern und Räumen für die Wässerung, Trocknung und Fertigung der Kopien ; db. die Prüfabteilung (21) für «Farben und Lacke»; de. die sich mit Metallchemie, Spektrographie und allgemeinen physikalisch-chemischen Untersuchungen befassende Prüfabteilung (20) ; dd. die Prüfabteilung (27) für «Metallographie und Korrosion».

Die sich mit anorganischen, nichtmetallischen Stoffen befassenden Prüfabteilungen (2, 21, 22, 25, 28) finden sich aus betrieblichen Gründen somit in dem der Bauhalle direkt gegenüberliegenden Teil des Laborgebäudes. Die sich vorab mit Metallen abgebenden Prüfabteilungen (8, 9, 20, 27) liegen ihrerseits der Metallhalle gegenüber. Die zur dritten Hauptarbeitsgruppe «organische S t o f f e » gehörenden Prüfabteilungen (5, 23, 24, 26) sind wiederum den beiden für die Holzprüfung und die motorische Prüfung der flüssigen Treibstoffe und der Schmierstoffe bestimmten Quertrakten des Laborgebäudes benachbart.

Über dem zweiten Obergeschoss des Labortraktes verläuft ein 7,5 m breiter A u f b a u , in dem die Frischluft- und die Abluftkanäle mit den zugehörigen Kapellenventilatoren, mit wenigen Ausnahmen auch die Konditionieranlagen für die zu klimatisierenden Prüfräume, untergebracht werden.

Der westliche Quertrakt des Laborgebäudes, das Motorenhaus (J) enthält die Maschinen für die motorische Prüfung der flüssigen Treib- und Schmierstoffe. Er beherbergt
auch einen Tiefkühlraum, in dem unter anderem das Verhalten der Treib- und Schmierstoffe in kalten Motoren ermittelt werden kann.

Der mittlere Quertrakt, das H o l z p r ü f h a u s (G), birgt die technologischen Räume für die Prüfung des Holzes und eine der gesamten EMPA dienende Schreinerei.

1303 Im Kellergeschoss des östlichen Quertraktes, des V e r w a l t u n g s g e b ä u d e s (F), sind die Archive der EMPA und die technischen Installationen der Telephonzentrale untergebracht. Im Brdgeschoss sind ein Vortragssaal für 70 Personen, die Betriebsbureaux und Arbeitsräume für Assistenten vorgesehen. Das erste Obergeschoss birgt die Bureaux der Direktion, die Begistratur, die Kanzlei, die Buchhaltung und die Kasse. Das 2. Obergeschoss enthält das Zeichnungsbureau, den Vervielfältigungsraum sowie die Bibliothek der EMPA.

Für die mannigfachen technologischen U n t e r s u c h u n g e n benötigen die Abteilung (1) für die Prüfung der «natürlichen Bausteine und der künstlichen Baumaterialien» sowie die Abteilung (3) für «Beton und Eisenbeton» z. T. grosse, hohe Bäume. Diese beiden umfangreichen Abteilungen werden deshalb in einer vom Laborgebäude getrennten Halle, der Bauhalle (K), untergebracht. In ihrem hohen Mittelteil verfügt diese Halle, von Ost nach West, über je einen mittelhohen, konditionierbaren und einen hohen, nicht konditionierbaren Baum für das Herstellen und meistens langdauernde Lagern und Beifenlassen grösserer Versuchskörper. Aus diesen beiden Bäumen können die vorbereiteten Mauerwerkskörper und Konstruktionselemente in die nebenan aufgestellten Pressen eingefahren werden, deren eine, bereits vorhandene, eine Arbeitshöhe von 6 m und eine höchstzulässige Druckkraft von 500 t besitzt. Für die zweite, neu zu beschaffende Presse hingegen sind eine Nutzhöhe von 8 m und eine zulässige Druckkraft von 2000 t vorgesehen.

Diesen Hallenräumen folgt im hohen Mittelteil der Bauhalle ein Aufspannboden von 23 m Länge und 18 m Breite. Auf diesem etwa 1,5 m dicken, armierten und mit verschweissten Stahlplatten abgedeckten Aufspannboden können verschiedenste Bauteile fest verankert und in beliebiger Bichtung mit hohen Kräften belastet werden.

Neben diesem Aufspannboden werden fünf der sechs grossen Prüfmaschinen wieder aufgestellt, die heute in der provisorischen Grossmaschinenhalle der Aussenstation.«Schlieren» untergebracht sind; die sechste wird in der Metallhalle montiert.

Durch eine Staubabschlusswand gelangt man in den mit Zement-, Sandund Kies-Silos sowie mit einer Mischmaschine ausgerüsteten Werkraum der Prüfabteilung (3) für «Beton und Eisenbeton». Unmittelbar daneben befinden
sich eine kleine Werkstätte für das Herstellen und Beinigen von Verschalungen, ein Lager für Verschalungsmaterial sowie das Magazin der Armierungseisen mit zugehöriger Schneid- und Biegemaschine.

' Dieser mittlere Teil der «Bauhalle» ist nicht unterkellert. Unter den beiden Anbauten hingegen erstrecken sich 2,5 m hohe Kellerräume, in denen einige Prüfräume, vor allem aber die betriebstechnischen Anlagen, wie elektrische Zentrale, Konditionier- und Wasser-Bückkühl-Apparate, untergebracht sind.

Sie stellen weiterhin eine Beserve an Archiv- und Lagerraum für seltener gebrauchte Maschinen und Apparate, für Prüf gut und für Mustersammlungen dar.

Im Erdgeschoss der nördlichen und südlichen Anbauten der Bauhalle befinden sich Prüfgut-Annahmestellen sowie Bäume für die Vorbereitung der Bau-

1304 materialien auf die Prüfung und für deren Prüfung selbst. Ebenfalls im Erdgeschoss sind die Bureaux der Betriebsleiter dieser beiden Abteilungen untergebracht. Die Bureaux der Abfceilungsvorsteher und ihrer Mitarbeiter liegen jedoch in einem über dem südlichen Anbau vorgesehenen Obergeschoss, von wo man über die bereits erwähnten Gehstege auf kürzestem Wege in das Laborgebäude und in die Metallhalle gelangt.

Die Metallhalle (L) weist, wie die Bauhalle, ebenfalls einen hohen nicht unterkellerten Mittelteil auf; dieser beherbergt den Maschinensaal. In ihm sind sowohl die Maschinen für die statische als auch für die dynamische Prüfung der Metalle, Metallkonstruktionen und Drahtseile aufgestellt.

Auch bei dieser Prüfhalle schliesst sich an den hohen Mittelteil ein südlicher und ein nördlicher unterkellerter Vorbau ah. In diesem sind untergebracht : eine Annahmestelle für das Prüfgut, eine Werkstätte für die Entnahme der Metallproben aus dem Prüfgut und deren Bearbeitung, eine Schleifwerkstatt, eine Schmiede, ein Schweissraum, Vorrats- und mehrere Prüfräume, insbesondere auch für die Untersuchung der Metalle bei hohen und tiefen Temperaturen.

Im kleinen Lagerhaus für f e u e r g e f ä h r l i c h e S t o f f e , starke Säuren und Laugen (N) werden u. a. Vorräte an Schmier- und Treibstoffen untergebracht ; hier werden aber auch die leicht brennbaren Proben eingelagert, die nach der Untersuchung als Belegmaterial noch einige Zeit aufbewahrt werden müssen.

Das Gebäude für die P r ü f u n g der D r u c k g e f ä s s e zur B e f ö r d e rung von Gasen, das «Behälterprüfhaus» (0), - diese Prüfung ist durch bundesrätliche Verordnung (letzte Fassung vom 24. Februar 1956) seit jeher der EMPA Überbunden - umfasst einen in Eampenhöhe angelegten Prüfraum mit einigen Nebenräumen für Härteprüfung, Verpackung, ein Bureau für Meister und Mitarbeiter. Im Keller dieses Gebäudes sind eine Sprengkammer, ein Aufbewahrungsraum für Belegstücke, auch eine Kammer für die Schleuderprüfung von Schleifscheiben, Messerköpfen u. dgl. untergebracht.

Das Gebäude f ü r B a u a k u s t i k , das «Schallhaus» (P), dient der Bestimmung des Schallschluck- und des Schalldämm-Vermögens von Baumaterialien und Baukonstruktionen. Um den Lärm der Umgebung von den Prüfräumen fernzuhalten, besteht dieses Schallhaus aus einem schallisolierten
Gebäude, in das die Prüfräume federnd hineingestellt sind. An Prüfräumen finden sich hier insbesondere ein Hallraum, in dem durch Messung des Nachhalles das Schallschluckvermögen der Baumaterialien festgestellt werden kann, ein Baumpaar für das Ermitteln des Schalldämmvermögens von Wänden, Türen und Fenstern, ein Baum für das Ermitteln des Schalldämmvermögens der Deckenkonstruktionen gegen Trittschall und ein Baum für das Ermitteln des Schalldämmvermögens von Bodenbelägen. Die Ergebnisse werden in einem ins Obergeschoss verlegten Schallmessraum registriert'.

Die Bäume, in denen Material im Feuer geprüft und Ofenkonstruktionen auf ihre Funktionssicherheit untersucht, werden, sind im «Feuerhaus» (B) zu-

1305 sammengefasst. Es handelt sich hierbei insbesondere um je einen Prüfstand, in dem Konstruktionsplatten, Mauerwerk bzw. Deckenkonstruktionen unter Last beflammt und in heissem Zustande mit einem kräftigen Wasserstrahl behandelt werden können. Das Peuerhaus enthält zudem einen Prüfstand für Kamine, Bäume für die Prüfung von Öfen für feste, flüssige und gasförmige Brennstoffe sowie einen Baum für die Prüfung von Hochdruckschläuchen für flüssige Treibstoffe.

Die «Heizzentrale» (S) besorgt die Winterheizung der gesamten Anlage und auch die Warmwasserbereitung. Für den späteren Vollausbau erlaubt der . gewählte Standort kurze, symmetrische Leitungen. Er ergibt zudem eine minimale Belästigung durch Bauch und Abgase. Ein kurzer Geleiseanschluss sichert den einfachen Antransport der Brennstoffe.

Die Angestellten der EMPA, die nicht in der näheren Umgebung wohnen, können das Mittagessen in der « K a n t i n e » (U) einnehmen. Neben dem Eßsaal mit rund hundert Plätzen ist ein kleiner Speisesaal für Besucher, für die Direktion und für die leitenden Angestellten vorgesehen. Die Verpflegung der gegen 250köpfigen Belegschaft wird in zwei Schichten erfolgen. Die gestaffelte Mittagspause bringt für eine Prüf- und Versuchsanstalt den Vorteil, dass Dauerversuche über die Mittagszeit nicht unterbrochen werden müssen. Der grosse Eßsaal kann auch als Vortragssaal benützt werden. Die Kantine wird ergänzt durch eine Küche mit zugehörigen Vorratsräumen sowie ein angebautes Wohnhaus für die Leiterin der Kantine und für das ständige Kantinenpersonal. Im Untergeschoss sind ausser den Vorratsräumen auch Luftschutzkeller und eine Transformatorenstation vorgesehen.

Die Leitung und Verwaltung der Kantine ist entweder einer sich mit dem Betrieb von Fürsorgeeinrichtungen befassenden Wohlfahrtsorganisation oder einem geeigneten Pächter anzuvertrauen.

Das « P f ö r t n e r h a u s » (D) enthält die Loge für den Pförtner, ein Sanitätszimmer, einen Geräteraum für die Betriebsfeuerwehr und die Garage der EMPAeigenen Automobile und Messwagen. Im Obergeschoss des Pförtnerhauses befinden sich je eine Vierzimmer-Dienstwohnung für den Hauswart und den ersten Heizer.

Der elektrische Strom wird der EMPA durch die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich geliefert, deren 16 000-Volt-Kabel bis zu der im Keller der Kantine untergebrachten
Transformatorenstation geführt werden soll. Hier wird die Meßstation für die gesamte EMPA-Anlage und eine Transformatorenstation gebaut, die die Heizzentrale, das Feuerhaus und die Kantine selbst mit 220/880 V Drehstrom versorgt. Für alle übrigen Gebäude wird der 16 000-Volt-Strom bis zu einer zweiten, im südwestlichen Keller der Bauhalle vorgesehenen Transformatorenstation geleitet.

Das Trink- und Brauchwasser erhält die EMPA von der Wasserversorgungsgenossenschaft Dübendorf.

Bundesblatt. 108. Jahrg. Bd. I.

94

1806 In der Nordwestecke des Neubaugeländes wurde in eine im Grundwasser liegende, 8 m hohe Kiessandschicht ein Brunnen abgeteuft. Pumpversuche ergaben, dass diesem Brunnen stündlich bis 80 m3 Brauchwasser entnommen werden dürfen. Es besteht somit Aussicht, einen wesentlichen Teil des Brauchwasserbedarfes der EMPA durch ein eigenes Grundwasserpumpwerk decken zu können.

Das Leuchtgas bezieht die EMPA durch die bereits bestehende, nahe Fernleitung des Gaswerkes der Stadt Zürich.

Die Zuleitung des elektrischen Stromes und des Leuchtgases erfolgt über die Verteilnetze der Gemeindewerke Dübendorf. Die Lieferverträge sind mit diesen Gemeindewerken abzuschliessen.

V. Kostenvoranschiag 1. Grundlagen des Kostenvoransehlages Kostenvoranschläge liegen vor für - die Bauhalle und alle ihre technischen Installationen und Einrichtungen; - die technischen Installationen und Einrichtungen des Laborgebäudes ; - die allgemeinen technischen Einrichtungen ; - die Kanalisation, Fernheizkanäle, Stützmauern und Umgebungsarbeiten; - die Demontage der vorhandenen Prüfmaschinen, den Transport dieser Maschinen, des Mobiliars und des im Zeitpunkt des Umzuges vorhandenen Prüfgutes sowie Anpassungen und Wiedermontage der Prüfmaschinen; - neu benötigte Werkzeug- und Prüfmaschinen ; - zusätzlich benötigtes Mobiliar; - die Ausrüstung der Betriebsfeuerwehr und die auf die Gebäude verteilten Feuerlöschgeräte.

Die übrigen Kosten wurden vom Architekten, gestützt auf Erfahrungswerte, geschätzt.

Der Kostenvoranschlag ist von der Direktion der eidgenössischen Bauten eingehend überprüft worden. Parallel dazu haben sich Mitglieder des Schweizerischen Schulrates und der Beratenden Kommission sowie die Direktion der EMPA vergewissert, ob die Grössenordnung der für die einzelnen Objekte veranschlagten Kosten in vertretbarem Eahmen liegt. Diese Abklärungen erfolgten durch Besprechungen mit erfahrenen Industriearchitekten und durch die Analyse der von mehreren Industrieunternehmungen in entgegenkommender Weise bekanntgegebenen Erfahrungswerte für die Kosten von Laboratoriums- und Fabrikbauten. Durch Anfragen bei zahlreichen staatlichen und privaten Material-' prüfungs- und Forschungsanstalten des Auslandes wurde ferner überprüft, ob keine übertriebenen Anforderungen an die Ausrüstung der Anstalt gestellt worden waren. Die eingegangenen Antworten bestätigten durchwegs die Notwendigkeit der vorgesehenen Einrichtungen wie z.B. der Klimatisierung spezieller Prüf räume.

1307 2. Haupt-Kostenzusammenstellung Die vorstehenden Grundlagen ergeben folgende, auf den Preisstand vom I.August 1955 sich beziehende Haupt-KostenzusammenstellungJ) : Franken

1. Gebäudekosten 2. Allgemeine technische Einrichtungen 3. Kanalisation, Fernheizkanäle, Stützmauern und Umgebungsarbeiten 4. Künstlerischer Schmuck 5. Umzugsarbeiten (Mobiliar, Maschinen) und apparative Anpassungen 6. Neuanschaffungen von Mobiliar 7. Neuanschaffungen von Maschinen und Apparaten 8. Feuerwehrausrüstung

Franken

45000000 4100 000 2600000 100 000 51 800 000 310 000 480 000 6 830 000 80000

/ /uu uuu

59 500 000 9. Unvorhergesehenes (ca. 5%) 3000000 62 500 000 Die vorstehende Kostenzusammenstellung enthält keine Zuschläge für Teuerungen nach dem I.August 1955.

3. Zusammenstellung der Gebäudekosten2)

D. P f ö r t n e r h a u s 2555 m3 à E. Laborgebäude a. Baukosten 67 880 m 3 à b. Kellerabdichtung (Grundwasserwanne) à c. Technische Installationen und Einrichtungen à F. Verwaltungsgebäude o. Baukosten 11 495 m3 b. Spezialeinrichtungen c. Mobiliar

Fr. 100.--

Franken

Fr. 128.46

8 720 000

Fr. 14.70

l 000 000

Fr. 135.24 Fr. 278.40

9180 000

à Fr. 130.-- à Fr. 46.10 à Fr. 3.90 Fr. 180.--

1495000 530000 45000

Franken 255 000

18 900 000

2 070 000 Übertrag 21 225 000

J ) Einzelheiten der Kosten auf den Seiten 1307 bis 1309,1311 und 1312; Hinweise auf die in den Gebäuden enthaltenen Spezialräume, technischen Installationen und Spezialeinrichtungen auf den Seiten 1307 bis 1311.

2 ) Die Kennbuchstaben stimmen mit den Kennbuchstaben des Situationsplanes überein. A bezeichnet die Überlandstrasse, B die Bahnlinie und C die Werkstrasse.

1808 Franken

Übertrag 21 225 000 G. H o l z p r ü f h a u s

Tranken

a. Baukosten 8825 m3 à Fr. 80.-- b. Kellerabdichtung (Grundwasserwanne) à Fr. 10.-- c. Spezialeinrichtungen à Fr. 60.--

705000 90000 530000

Fr. 150.-- à Fr. 48.--

H. Holzschuppen 630 m3 I. Motorenhaus a. Baukosten 6330 in3 b. Spezialeinrichtungen

1325000 30000

à Fr. 80.-- à Fr. 60.--

Fr. 140.-- K. Bauhalle a. Baukosten 69 540 m3 à Fr. 79.42 b. Aufspannboden à Fr. 16.58 c. Technische Installationen und Einrichtungen à Fr. 55.--

505000 380000 885000 5523000 1153000 8824000

Fr. 151.-- L. Metallhalle a. Baukosten 35 665 m3 b. Technische Installationen Einrichtungen

10500000

à Fr. 80.--

2855000

à Fr. 82.60 Fr. 162.60

2945000

und

Stege zwischen Labortrakt und Hallen Verbindungsbau der Hallen Kranbahn zwischen den Hallen

5800000

--

100 000 90000 10 000

2UU UUU

N. Lagerhaus für f e u e r g e f ä h r liche S t o f f e 1045 m3 à Fr. 57.--.

60000 0. B e h ä l t e r p r ü f h a u s 5945m 3 . . à Fr. 120.-- 715000 P. Schallhaus 3670 m3 à Fr.220.-- .

810000 Q. Anlage für das Waschen und Trocknen von Kies und Sand 40000 E. Feuerhaus 10795m3 . . . . . à Fr. 125.-- 1350000 S. Heizzentrale 10725m 3 . . . . à Fr. 92.-- 985000 U. Kantine mit Personalhaus einschliesslich · Transformatorenstation mit Grundwasserwanne und Luftschutzraum · , Übertrag 43925000

1309 Franken Übertrag 43 925 000 o. Baukosten 5810 m3 à Fr. 142.-- b. Kücheneinrichturigen, Mobiliar und Kantinenzugehör V. Anlagen zur S p r e n g s t o f f p r ü f u n g a. Sprengstofflabor b. Sprengstand Total Gebäudekosten 248 860 m3

Franken

825000 150 000

gTM, QQQ 65000 85000 45 000 000

4. Hinweise auf die in den Gebäuden enthaltenen Spezialräume, technischen Installationen und Spezialeinrichtungen Es enthalten D. P f ö r t n e r h a u s , teils zweigeschossig, teils eingeschossig: Portierloge, Sanitätsraum, Feuerwehrlokal mit Garderoben und Waschanlagen, 2 Abwartswohnungen, Garagen.

B. L a b o r g e b ä u d e , dreigeschossig und voll ausgebautes Untergeschoss: chemische und physikalische Laboratorien sowie weitere Prüfräume der 18 verschiedenen, in diesem Gebäude untergebrachten Abteilungen. Entsprechende Installationen für elektrischen Strom, Gas, kaltes, warmes und entsalztes Wasser, säurehaltige Abwässer, Druckluft und Dampf. Zu- und Abluftanlagen (z.B. 100 Kapellen mit Einzelentlüftung), 12 Klimaanlagen für 36 im Gebäude verteilte Bäume, Klimakonvektoren *) in den übrigen Bäumen, Tiefkühlräume, Aufzüge, Kranen und Laufkatzen, Spezialeinrichtungen wie Faraday-Käfig, Böntgenraum und Photoatelier, Schall- und Erschütterungsisolationen, automatische Feuermeldeanlagen, Deckenkonstruktionen teilweise für hohe Nutzlasten, Grundwasserwanne.

Im Kostenvoranschlag sind ausserdem enthalten: Labortische, Kapellen, Waagtische usw. sowie die Beleuchtungskörper.

F. Verwaltungsgebäude, dreigeschossig, mit Untergeschoss: Klimakonvektoranlage *), Schallschutzmassnahmen, Aktenaufzug. Ausserdem sind im Kostenvoranschlag enthalten: Compactus-Anlage, eingebaute Schränke sowie das Mobiliar für Direktionsräume, Sitzungszimmer, Vortragssaal und die Beleuchtungskörper.

G. Holzprüfhaus, eingeschossig mit Untergeschoss: Baum für Festigkeitsprüfungen (Nutzhöhe 6,7 m, SpannweiteimLichten 16,5 m), technologisches Labor, Holztrocknungsanlage für Versuche, konditionierte Kammern für Dauerversuche, Schreinerei mit Späneabsauge-Vorrichtung zur Herstellung von Proben und Versuchseinrichtungen sowie für die allgemeinen Bedürfx ) Wegen des Flugzeuglärmes erforderliche Belüftungsanlage, die im Winter gleichzeitig der Kaumheizung dient.

1810 nisse der EMPA, Krananlagen, Spezialtore und Klappen, Grundwasserwanne.

H. Holzschuppen, offener Schuppen für Holzlagerung, kleine Laufkatze.

J. Motorenhaus, eingeschossig, mit Keller: Prüfstände für die motorische Prüfung der Treib- und Schmierstoffe sowie für Motorfahrzeuge; Laufkatzen; Tiefkühlraum, insbesondere für Versuche an Fahrzeugen, mit Zufahrt und Spezialtor ; Erschütterungsisolationen, automatische Feuerlöschanlagen, Brennstoffbehälter. Möglichkeit einer spätem Aufstockung.

K. Bauhalle (Prüfhalle für anorganische, nichtmetallische Baustoffe). Nörd· lieber und südlicher Gebäudelängsstreifen eingeschossig. Mittlerer Gebäudelängsstreifen südlich mit durchgehend zweigeschossiger Partie, teilweise mit Zwischengeschossen; nördlich durchgehende Hallenpartie mit Nutzhöhen bis Kranhaken von 7,0 m bzw. 10,0 m beim hohen Werkplatz. Im Pressenraum lichte Höhe 14,85 m, Spannweite im Lichten 14,0 m. Ganzes Gebäude mit Ausnahme der Hallenpartie unterkellert.

Aufspannboden für Grossversuche (ca. 300 m2), grosse Maschinenfundamente, Bassins, Faraday-Käfig, mehrere Lüftungs- und Klimaanlagen für Prüf- und Lagerräume, Tiefkühlraum, Klimakonvektoren in den Bureaux, umfangreiche Verteilnetze für elektrischen Strom, Gas, Kaltwasser, Warmwasser, Druckluft, spezielle Schlammwasserableitungen und Abscheider, 2 Warenaufzüge und zahlreiche Kranen, grosse Spezialtore, wärmeisolierende Aussen- und Innenwände sowie entsprechende Verglasungen für Fenster und Oberlichter, hohe Deckenbelastungen, Grundwasserwannen.

Der Kostenvoranschlag enthält ausserdem das bauverbundene Mobiliar und die Beleuchtungskörper.

L. Metallhalle (Prüfhalle für metallische Baustoffe): Geschosszahlen, Konstruktion und Gebäudedurchbildung analog der Bauhalle, Hallenpartie jedoch durchgehend mit einer Nutzhöhe bis Kranhaken von 7,0 m, Spannweite 14,0 m im Lichten. Ausbau im allgemeinen analog der Bauhalle, jedoch verhältnismässig höhere Kosten für Bodenbeläge, Starkstrom-, Lüftungs- und Klimaanlagen als in der Bauhalle, wegen der dichteren Belegung durch Maschinen. Ausserdem spezielle Schall- und Erschütterungsisolationen.

N. Lagerhaus für f e u e r g e f ä h r l i c h e S t o f f e , eingeschossig, ohne Keller: unterteilt in Kammern und Bäume mit Gestellen und Fasslagern. Automatische Feuermeldeanlage.

0. B e h ä l t e r p r ü f
h a u s , eingeschossig mit Untergeschoss: Behälterprüfraum, Härteprüfraum, Sprengkammer, Schleuderprüfstand, Lager- und Bureauräum'e, grosse überdachte Abstell- undVerladerampe, Krananlage, besondere Wasser-, Gas-, Dampf- und Drucklüftanschlüsse, Bodenbelag aus Metallgussplatten.

1311 P. Schallhaus (Gebäude für Bauakustik), eingeschossig, teils zweigeschossig und Untergeschoss : Konditionieranlage, spezielle Schallisolations- und Schallreflektionsbeläge. Innere Prüfräume durch Kontrollgänge und Kriechräume vom Gebäude getrennt und auf Spezialfedern gelagert. Laufkatzen und Einführvorrichtungen für schwere Prüfkörper.

Q. Anlage zum Waschen und Trocknen von Kies und S a n d : überdachter Arbeitsplatz mit Kies- und Sandsilos.

E. Peuerhaus, teils eingeschossig, teils zweigeschossig und Untergeschoss: Feuerprüfstände für Wand-, Decken- und Bauplattenelemente, technischer Kaum zur Prüfung der Feuerlöschapparate usw., Ofenprüfräume, Krananlagen, Laufkatzen, Eauchabzüge mit Ventilatoren, mehrere Kamine, Abspritzanlage, z.T. hitze- und feuerbeständige Konstruktionen, Heizöllagertanks, Grundwasserwanne.

S. Heizzentrale: Heizzentrale mit den notwendigen Nebenräumeri und kleiner Werkstatt, Kohlenbunker und Förderanlage, Grundwasserwanne.

U. K a n t i n e mit Personalhaus: Kantine eingeschossig, Personalhaus zweigeschossig. Ganzes Gebäude unterkellert. Grosser Eßsaal für Selbstbedienung, dient auch als Vortragssaal. Kein Buheraum, da nur kurze Mittagspause vorgesehen. Küche für Verpflegung in 2 Schichten bemessen.

Vorratsräume, Waschküche und Trockenraum. Luftschutzräume, Transformatorenstation in Grundwasserwanne für Kantine und umliegende Gebäude.

V. Anlagen für S p r e n g s t o f f p r ü f u n g : Eingeschossiges kleines Gebäude als Sprengstofflabor. Sprengstand in Eisenbeton. Zwei kleine, demontierbare Gebäude als Sprengstoffmagazin und Messhäuschen sind bereits vorhanden.

Alle G e b ä u d e , mit Ausnahme des Holzschuppens «H», sind in Massivbauweise vorgesehen. Der Entscheid, ob in Stahl, Eisenbeton oder reinem Mauerwerk gebaut wird, ist für jedes einzelne Gebäude auf Grund von Kostenvergleichen unter Berücksichtigung der Marktlage zu treffen.

5. Zusammenstellung der Kosten für die allgemeinen technischen Einrichtungen, der Anschlussgebühren und Gebührenablösung Franken Maurer-Beihilfearbeiten . , 170 000 Kesselanlage der Heizzentrale l 440 000 Eegulieranlage der Heizzentrale und Fernleitungen 450 000 Anlage zur Warmwasserbereitung 120 000 Wärmepumpenanlage . . · 80 000 Wasser- und Gasleitungsnetze 100 000 Grundwasserfassung 60 000 Übertrag 2420000

1312 Franken

Übertrag Wasser-Anschlussgebühr Starkstromanlagen Schwachstromanlagen Gebührenablösung für Telephonautomat Verschiedene Auslagen Honorare für Ingenieure und Architekt Verschiedene Arbeiten und Eeserve

.

2 420 000 100 000 770000 163'000 152 000 '40 000 885 000 120 000

4 100 000 6. Zusammenstellung der Kosten für die Kanalisationen, Fernheizkanäle, Stützmauern und Umqebunqsarbeiten y y

Franken

Erdarbeiten.

Maurer-und Eisenbetonarbeiten Äussere Kanalisation Strassenbauarbeiten Geleiseanschluss SBB Gärtnerarbeiten Einfriedungen Aussenbeleuchtung Kanalanschlussgebühr Honorare und verschiedene Auslagen Verschiedene Arbeiten und Eeserve

162000 268000 400 000 720 000 40 000 401 000 21000 110 000 100 000 200 000 183 000 2600000

7. Aufteilung des Kredites für Neuanschaffungen von Maschinen und Apparaten Maschinen und Apparate für das Herausarbeiten und Zurichten Franken von Materialproben 780 500 Maschinen und Apparate für die Materialprüfung 5 934 500 einschliesslich - horizontale 400-t-Zerreissmaschine für Proben bis zu 10 m Länge, insbesondere für die Prüfung der TragFranken kabel von Seilbahnen 710 000 - vertikale 2000-t-Presse für bis 8 m hohe Elemente von Baukonstruktionen .

l 280 000 - Ausrüstung des Aufspannbodens 328 000 Ausrüstung der Hilfsbetriebe 165 000

6 830 OOO1) x ) Der Wiederbeschaffungswert der von der heutigen EMPA in die EMPA-Neubauten zu überführenden Maschinen und Apparate beträgt schätzungsweise 8 000 000 Pranken.

1313 Gestützt auf die vorstehend dargelegten Erwägungen, nicht zuletzt auch in Würdigung der besonderen Bedeutung, welche die EMPA in den vergangenen 75 Jahren für unsere Industrie, aber auch für unser Bauwesen und das Gewerbe gewonnen hat, ersuchen wir Sie, dem nachstehenden Entwurf zu einem Bundesbeschluss Ihre Zustimmung zu erteilen.

· Da dieser Beschluss die Kreditgrenze von 5 Millionen Franken überschreitet, benötigt er gemäss Bundesbeschluss über die Finanzordnung das absolute Mehr der beiden Eäte (Ausgabenbremse).

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 11. Juni 1956.

2646

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident: Feldmann Der Bundeskanzler : Ch. Oser

1814

1815 (Entwurf)

Bundesbeschluss über

die Errichtung von Neubauten der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Versuchsanstalt für Industrie, Bauwesen und Gewerbe (EMPA) in Dübendorf Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 11. Juni 1956, beschliesst:

Art. l Zur Errichtung von Neubauten der Eidgenössischen Materialprüfungs- und "Versuchsanstalt für Industrie, Bauwesen und Gewerbe (EMPA) in Dübendorf und für deren maschinelle und apparative Ausrüstung wird ein'Objektkredit von 62 500 000 Franken bewilligt.

Art. 2 Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

2 Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

1

2645

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Errichtung von Neubauten der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Versuchsanstalt für Industrie, Bauwesen und Gewerbe (EMPA) in Dübendorf (Vom 11. Juni 1956)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1956

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

27

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

05.07.1956

Date Data Seite

1289-1315

Page Pagina Ref. No

10 039 450

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