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497

Bundesblatt 9l. Jahrgang.

Bern, den !.. November 1939.

Band II.

Erscheint wöchentlich Preis 20 Franken im Jahr,l0 Franken im Halbjahr, zuzüglich Nachnahme- and Postbestellungsgebühr.

Einrückungsgebühr : 60 Rappen die Petitzeile oder deren Raum. -- Inserate franko an Stämpfli & de, in Bern.

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3973

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1940.

(Vom 30. Oktober 1939.)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Wir haben die Ehre, Ihnen hiermit den vom Verwaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen mit Bericht vom 11. Oktober 1939 behufs Genehmigung eingereichten Voranschlag für das Jahr 1940 zur Beschlussfassung zu unterbreiten.

Die Vorlage umfasst: 1. den Bauvoranschlag mit Aufwendungen von Fr. 25 000 000, wovon Fr. 9 896 600 zu Lasten des Betriebsertrages ; 2. den Betriebsvoranschlag, abschliessend bei Fr. 337 639 000 Einnahmen und Fr. 231 456 000 Ausgaben mit einem Einnahmenüberschuss von Fr. 106183000; 3. den Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 134 470 000 Einnahmen und Fr. 161120 000 Ausgaben, d. h. mit einem Ausgabenüberschuss von Fr. 26 650 000 ; 4. den Voranschlag für den Kapitalbedarf von Fr. 474 000 000.

Vorweg ist ausdrücklich zu erwähnen, dass der Voranschlag auf normaler Grundlage, gewissermassen für Friedenszeiten aufgestellt wurde. Es konnte nicht anders sein, einmal weil er im Laufe des Sommers und daher vor Ausbruch des bewaffneten Konfliktes, der mehrere europäische Mächte ergriffen hat, aufgestellt wurde und sodann insbesondere deshalb, weil es praktisch unmöglich war, mit einiger Wahrscheinlichkeit die Eückwirkungen der Ereignisse, die heute die Weltwirtschaft erschüttern, auf den Verkehr des Jahres 1940 -- und zwar sowohl der Einnahmen wie der Ausgaben -- vorauszusehen, nachdem die Dauer und die Auswirkungen dieser Ereignisse ungewiss sind.

Der normale Voranschlag wird indessen, durch einen Vergleich mit den Ergebnissen der Jahresrechnung, den wirklichen Einfluss des Krieges auf Bundesblatt. 91. Jahrg. Bd. II.

, 38

498 unser Eisenbahnnetz festzustellen erlauben, Unter diesem Gesichtspunkte möchte der Voranschlag gewürdigt werden.

I. BauToranschlag.

Die Bundesbahnen veranschlagen die Bauausgaben für das Jahr 1940 auf 25 Millionen Franken gegenüber 24,8 Millionen Franken im Vorjahr und 20,8 Millionen Franken effektiver Aufwendungen im Jahre 1938.

Wie in den letzten Jahren sind die Ausgaben im Eahmen der aus Tilgungen und Abschreibungen frei werdenden Mittel gehalten worden. Dieses Prinzip soll ohne zwingende Notwendigkeit nicht verlassen werden.

Nachdem in der Volksabstimmung vom 4. Juni 1939 dem Bundesbeschluss vom 6. April 1939 betreffend den weitern Ausbau der Landesverteidigung und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zugestimmt wurde, kann nun mit der Elektrifizierung der Brüniglinie und mit den beiden Doppelspuren BrunnenFlüelen und Taverne-Lugano begonnen werden.

Die nachstehende Aufstellung orientiert über die wesentlichsten Bauten und Anschaffungen, wobei die Subventionen von den Kreditsummen bereits abgesetzt sind.

Voraussichtliche

" AusgabenAusgaben auf.

voranschlag Neu- und Ergänzungsbauten an den Kreditsummen Baukonto bis fUr 1940 im Betrieb stehenden Linien.

Ende 1939 Fr.

Fr.

1. Einführung der elektrischen ZugFr.

f örderung : Brünigbahn 4 285 000 815 000 l 610 000 2. Übrige Neu- und Ergänzungsbauten : Kreis I: 15 300 000 200 000 Bahnhof Genf, Erweiterung . . . 15 750 000 Verlegung von Hauptgeleisen und Anpassung der Eangiergeleise630 000 200 000 anlage 830000 Bahnhof Neuenburg, Umbau und 11 725 000 200 000 Erweiterung 12 077 200 Bern-Wilerfeld, Verlegung der Bahnlinie und Ausbau auf zwei 7 800 000 2 000 000 Doppelspuren 9870000 Kreis II: Bahnhof Basel, neue elektrische 254 000 220 000 Kraftstellwerkanlage 674000 Erstellen getrennter Personen- und Güterzugslinien zwischen Basel 500 000 l 200 000 DEB und Basel SBB . . . . 2 650 000 Zweites Geleise Giubiasco-Chiasso 700 000 150 000 (Taverne-Lugano) 3132000

499 Kreditsummen

Kreis III: Zweites Geleise Richterswil-Sargans (Pfäffikon-Lachen) . . . " . . .

Bahnhof Borschach, Personendurchgang beim Aufnahmegebäude Notstandsarbeiten in allen drei Kreisen (vornehmlich Beseitigung von Niveauübergängen) .

Voraussichtlich Ausgabe

Baukonvoranschalg für 1940 Fr.

Fr.

Fr.

935000

235 000

600 000

216000

77000

139 000

l 500 000

Rollmaterial.

16 elektrische Triebfahrzeuge für Brüniglinie 4075000 4 elektrische Lokomotiven . . . . 2 700 000 4 elektrische Leichtlokomotiven . l 440 000 3 elektrische Rangierlokomotiven 675 000 11 elektrische Traktoren für den Stationsdienst 924000 83 Personenwagen 11 138 000 710 Gepäck- und Güterwagen . . . 9750000 18 Dienstwagen 300000 Verbesserungen am Rollmaterial . . l 130 000

l 500 000

l 725 000 800 000 595 000 3 548 000 6 050 000

800 000 l 900 000 480 000 80000 310 000 3 660 000 l 890 000 180 000 800 000

II. Betriebsvoranschlag.

Betriebseinnahmen. Auf die einzelnen Rechnungsrubriken bezogen, zeigen die Einnahmen folgendes Bild: Rechnung 1938

Voranschlag 1939

1940

in Millionen Fr.

Personenverkehr . . . .

Gepäck, Tiere und Güter , Postverkehr Verschiedene Einnahmen

131,9 165,8 9,9 15,5 323,1

133,0 168,0 9,0 12,5 322,5

128,0 188,0 9,0 12,6 337,6

Die Veranschlagung der Transporteinnahmen für das Jahr 1940 erfolgte auf Grund der Ergebnisse der ersten sechs Monate des Jahres 1939. In diesem Zeitraum stiegen die Güterverkehrseinnahmen gegenüber dem Vorjahre um 9,0 Millionen Pranken oder 10,8 %, während die Einnahmen aus dem Personen-

b

500 verkehr um 2,8 Millionen Franken oder 4,5 % zurückgingen, so dass sich im gesamten eine Einnahmenvermehrung von 6,2 Millionen Franken ergibt.

Unter Berücksichtigung dieser Entwicklung, die auch im Juli und August angehalten hat, wurden die Transporteinnahmen für das Jahr 1940 auf 825 Millionen Franken geschätzt. Der veranschlagte Betrag übersteigt die Transporteinnahmen von 1938 um 17,4 Millionen Franken und diejenigen gemäss Voranschlag 1989 um 15 Millionen-Franken. Er erreicht 80,9 % des Höchststandes der Transporteinnahmen im Jahre 1929.

Der Voranschlag der rohen Betriebsausgaben erreicht unter Beobachtung grösstmöglicher Einschränkungen in allen Zweigen des Betriebes den Betrag von Fr. 281 456 000. Dabei sind die Besoldungen und Löhne gemäss Bundesbeschluss vom 22. Dezember 1988 über die Durchführung der Übergangsordnung des Finanzhaushaltes im Jahr 1989 eingestellt worden. Die für 1940 veranschlagten Betriebsausgaben sind um Fr. l 971 000 (0,86 %) höher als diejenigen des Jahres 1988 und um rund Fr. l 978 000 (0,85 %) niedriger als die für 1939 veranschlagten Ausgaben.

Die Personalkosten, einschliesslich Zulagen, Nebenbezüge und Beiträge aller Art an die Versicherungskassen, werden auf 186,8 Millionen Franken veranschlagt und stehen damit mit Fr. 268 881 über den Ausgaben des Jahres 1988. Die Mehrausgaben entfallen hauptsächlich auf die erhöhten Leistungen für die Alters- und Krankenfürsorge.

Über einen weitern beträchtlichen Aufwand in der Betriebsrechnung gibt die nachfolgende Zusammenstellung Aufschlags.

U n t e r h a l t und E r n e u e r u n g der Bahnanlagen und des Bollmaterials.

Rechnung Voranschlag 1938

Unterhalt und Erneuerung: der Bahnanlagen des Bollmaterials

1939

1940

in Millionen Franken 80,2 80,3 80,7 27,4 28,5 28,6

57,6

58,8

59,8

8,9 2,6

10,2 3,9

9,5 8,8

11,5

14,1

13,8

Als gewöhnliche Unterhaltskosten verbleiben: für die Bahnanlagen 21,8 für das Eollmaterial 24,8

20,0 24,7

21,1 24,9

46,1

44,7

46,0

Davon fallen zu Lasten des Erneuerungsfonds : für die Erneuerung des Oberbaues . . . .

für den Ersatz von Eollmaterial

501 Verbrauchsmaterial und K r a f t b e s c h a f f u n g s k o s t e n .

Rechnung 1938

Voranschlag 1939 1940

· in Millionen Franken Druckkosten 1,2 1,5 1,4 Material für Beleuchtung, Heizung und Beinigung der Diensträume und die äussere Beleuchtung der Bahnhöfe und Stationen . . 2,2 2,8 2,8 Verbrauchsmaterial des Stationsdienstes. . . 0,8 0,8 0,8 Brennmaterial der Lokomotiven und Wagen. 4,6 4,7 4,6 Elektrische. Kraft 21,2 20,7 20,6 Sonstiges Konsummaterial der Lokomotiven und Wagen 0,6 0,6 0,6 Gesamter Material- und Kraftverbrauch des Betriebes 80,1 Materialkosten für die Erneuerung des Oberbaues 6,7 Total Material- und Kraftverbrauch 86,8

80,1

29,8

7,7 87,8

7,8 87,1

Der Gestehungspreis der bahneigenen und fremden Energie für den elektrischen Betrieb ist für das Jahr 1940 auf 8,83 Eappen die kWh veranschlagt (Voranschlag 1939 = 8,93 und Eechnung 1938 = 4,2 Eappen).

Die Lokomotivkohle wurde dem Zugsförderungsdienst im Jahre 1988 zum Durchschnittspreise von Fr. 38.12 belastet; im Voranschlag 1989 wurde mit Fr. 38.50 und für 1940 mit Fr. 33 gerechnet.

Die kilometrischen Fahrleistungen zeigen folgende Entwicklung: Rechnung

1938

Voranschlag

1939

1940

in Lokomotiv-Kilometern 9 095 771 9 200 400 9 044 000

Fahrleistungen mit Dampflokomotiven.

Fahrleistungen mit elektrischen Lokomotiven und Motorwagen und andern Triebfahrzeugen 46817918 47666900 48514000 Total 55913689 56867300 57558000 Gegenüber dem Jahre 1988 beträgt die Zunahme der veranschlagten Leistungen l 644 311 Lok.-km oder 2,94 % und gegenüber dem Voranschlag 1989 voraussichtlich 690 700 Lok.-km oder 1,21 %. Im Jahre 1988 wurden 88,78 % aller Lok.-km elektrisch geführt ; nach den Voranschlägen wird dieser Anteil im Jahre 1989 auf 88,82 % und im Jahre 1940 auf 84,29 % steigen.

502 Die gesamten Betriebsausgaben verteilen sich folgendermassen auf die einzelnen Bechnungskapitel : Rechnung 1938

Allgemeine Verwaltung Unterhalt und Bewachung der Bahn Stationsdienst und Zugsbegleitung .

Zugförderungs- und Werkstättedienst Verschiedene Ausgaben . . . . . .

6,5 39,4 81,1 80,2 27,3

.

.

.

.

Später zu verteilende Ausgaben und Eückerstattungen : a. Bauausgaben zu Lasten des Betriebes b. Vergütung für Verwaltungs- und Bauleitungskosten ' .

c. Mehreinnahmen für Gemeinschaftsbahnhöfe, Betriebsbesorgungen usw.

Voranschlag 1939 1940

in Millionen Franken 6,8 6,7 39,5 39,9 82,3 81,4 81,8 81,3 27,8 26,6

1,9

2,2

2,3

-- 0,2

-- 0,1

-- 0,2

-- 6.7

-- 6,9

-- 6,5

Total rohe Betriebsausgaben Hiervon zu Lasten der Spezialfonds .

229,5 13,3

233,4 15,7

231,5 15,1

Eeine Betriebsausgaben

216,2

217,7

216,4

Die veranschlagten reinen Betriebsausgaben stehen somit um 0,09 % über denjenigen der Eechnung 1938 und 0,6 % unter dem Voranschlag 1939.

Abschluss der Betriebsreclinung.

v

Rechnung 1938

Voranschlag 1939 1940

in Millionen Franken Betriebseinnahmen 323,1 322,5 337,6 Eeine Betriebsausgaben 216,2 217,7 216,4 Einnahmenüberschuss ohne die Kosten zu Lasten der Spezialfonds 106,9 104,8 121,2 Die Erhöhung des veranschlagten reinen Einnahmenüberschusses beträgt 13,4 % gegenüber der Eechnung 1938 und 15,6 % gegenüber dem Voranschlag 1939.

503

III. Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung.

Einnahmen : FrÜberschuss der Betriebseinnahmen Fr. 106 183 000 Dazu: Zuschuss aus den Speziailfonds. . . . » 15083500 Keiner Betriebsüberschuss 121266500 Ertrag verpachteter Bahnstrecken (Wattwil-Ebnat-Kappel) . .

51 000 Zinsen für die zu Neubauten verwendeten Kapitalien . . . .

180 000 Ertrag der Wertbestände und Guthaben l 025 000 Kapitalverzinsung der Nebengeschäfte: a. Materialverwaltung Fr.

781300 b. Kraftwerke » 9408500 c. Werkstätten » 1481500 d. Schiffsdienst auf dem Bodensee. . . . » 90 600 : 11 761 900 Eeinertrag der Nebengeschäfte: a. Materialverwaltung Fr.

127 100 b. Kraftwerke » . 27 500 c. Werkstätten.

» 5900 d. Schiffsdienst auf dem Bodensee. . . . » -- 160500 Sonstige Einnahmen 25 100 Total der Einnahmen

134 470 000

Ausgaben : Entschädigung für gepachtete Bahnstrecken (Vevey-Chexbres und Nyon-Crassier) Verzinsung der festen Anleihen Verzinsung der schwebenden Schulden Finanzunkosten, Kursverluste, Gebühren usw Verlust auf dem Betrieb von Nebengeschäften (Schiffsdienst auf dem Bodensee)

47 000 96 732 000 12 959 000 420 000

Tilgungen und Abschreibungen: a. gesetzliche Tilgungen b. verschiedene Abschreibungen

-Fr.

»

498 200

6519600 5 477 200

11 996 800 Einlagen in die Spezialfonds : a. Erneuerungsfonds b. Feuer- und Unfallversicherungsfonds. .

c. Fonds zur Deckung von Unfallrenten .

Fr.

» »

21 671 000 200 000 300 000 22171000 Übertrag

144824000

504 Fr.

'

Übertrag 144 824 000 Sonstige Ausgaben: a. Subventionen Fr.

b. Ausserordentlicher Beitrag an die Pensions- und Hilfskasse » c. Verschiedenes »

95 000 15770000 431000

16 296 000 Total der Ausgaben 161120 000

Voraussichtlicher Ausgabenüberschuss 1940

26 650 000

Der Ausgabenüberschuss steht um 8,6 Millionen Franken niedriger als das Ergebnis der Eechnung 1938 und um 11,0 Millionen Franken unter dem Voranschlag 1939.

Die Verzinsung der festen Anleihen und der schwebenden Schulden weist eine Erhöhung auf von 4,4 Millionen Franken gegenüber der Eechnung 1938 und von 0,9 Millionen Franken gegenüber dem Voranschlag 1939; Sie ist teilweise auf die Zunahme der zu verzinsenden Schuldenlast infolge der Ausgabenüberschüsse der Gewinn- und Verlustrechnung zurückzuführen.

IV. Toranschlag über Kapitalbedarf und Kapitalbeschaffung.

Der voraussichtliche Kapitalbedarf der Bundesbahnverwaltung beträgt 474 Millionen Franken und setzt sich wie folgt zusammen: Fr.

Bauausgaben zu Lasten der Baurechnung 15 103 000 Kapitalrückzahlungen auf Anleihen 15 370 000 Ausgaben zu Lasten der Spezialfonds 15620000 Voraussichtlicher Passivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung 26 650 000 72743000 Abzüglich : Tilgungen und Abschreibungen Fr. 11 997 000 Gutschriften an Spezialfonds » 25159000 .

--87 15o 000 Kapitalbedarf für 1940 35 587 000 oder rund 36 000 000 Voraussichtlicher Betrag der schwebenden Schulden auf Ende 1939 443 000 000 Zusammen 479 000 000 Abzüglich : Von der Pensions- und Hilfskasse gegen Depotscheine erhältliche Mittel · 5000000 Gesamter Kapitalbedarf somit 474 000 000

505 Zur ganzen oder teilweisen Konsolidierung dieser Schuld wird der Bundesrat in Berücksichtigung der Verhältnisse auf dem Kapitalmarkt nach Anhörung des Verwaltungsrates und der Schweizerischen Nationalbank gestützt auf den Bundesbeschluss vom 23. April 1936 über die Aufnahme von Anleihen für die Bundesverwaltung und die Bundesbahnen die geeigneten Massnahmen treffen.

T. Schlussbemerkungen und Antrag.

Bei Vorlage der Eechnungen des letzten Jahres schrieben wir : « . . . Das Eechnungsjahr 1938 scheint eine gewisse Stabilität anzukünden. Dieses Ergebnis ergäbe ein ziemlich wirklichkeitsnahes Bild über das Ausmass der für die finanzielle Sanierung der Unternehmung notwendigen Opfer, wenn nicht die internationale Lage einerseits und das Tarifproblem anderseits die grundlegenden Elemente verändern.» Wir waren verpflichtet, diesen Vorbehalt anzubringen, da das. Gewitter, das inzwischen über Europa niedergegangen ist, schon damals am Horizont aufging. Bis Ende September sind die Bundesbahnen von demselben allerdings nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Wenn innerhalb der Einnahmen auch Verschiebungen eingetreten sind, so bleiben sie doch höher als diejenigen des Vorjahres. Dazu kommen noch über 4 Millionen Franken neue Einsparungen in den ersten drei Quartalen 1939. Dieses Eesultat konnte nicht ohne verdienstvolle Anstrengungen erreicht werden. Wir fühlen uns veranlasst, der Verwaltung und dem Personal unsere Anerkennung auszusprechen, die, unter zuweilen schwierigen Verhältnissen, grosse und heikle Aufgaben zur allgemeinen Zufriedenheit erfüllt haben.

Wir beehren uns, Ihnen gestützt auf Art. 6 des Bundesgesetzes vom 1. Februar 1923 über die Organisation und Verwaltung der Bundesbahnen zu beantragen : die Anträge des Verwaltungsrates laut beigeschlossenem Beschlussesentwurf zu genehmigen.

Wir benützen den Anlass, Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

Bern, den 30. Oktober 1939.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Etter.

Der Bundeskanzler:

G. Bovet.

506 (Entwurf.)

Bundesbeschluss über

den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1940.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht des Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen vom 11. Oktober 1939, der Botschaft des Bundesrates vom 30. Oktober 1939, beschliesst: .Einziger Artikel.

Die folgenden Voranschläge der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1940 werden genehmigt: 1. der Bauvoranschlag ira Betrage von Fr. 25 000 000, wovon Fr. 15 103 400 zu Lasten der Baurechnung und Fr. 9 896 600 zu Lasten der Betriebsrechnung ; 2. der Betriebsvoranschlag, abschliessend mit Fr. 337 639 000 Einnahmen und mit Fr. 231 456 000 Ausgaben; 3. der Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 134470000 Einnahmen und mit Fr. 161 120 000 Ausgaben; 4. der Voranschlag für den Kapitalbedarf im Betrage von rund 474 000 000 Franken.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1940. (Vom 30. Oktober 1939.)

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Jahr

1939

Année Anno Band

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44

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3973

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

01.11.1939

Date Data Seite

497-506

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10 034 115

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