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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 19. August 1874.)

Das eidg. Zolldepartement erstattete dem Bundesrath einen Bericht über die. Frage der Zollbefreiung, welche den in der Schweiz residirenden Vertretern auswärtiger Staaten und dem Personal der Gesandtschaften eingeräumt werden könne.

Auf diesen Bericht hin hat dur Bundesrath Folgendes beschlossen : Den diplomatischen Vertretern des Auslandes bei der Schweiz.

Eidgenossenschaft und den zu diesen Missionen offiziell gehörenden Personen -- diplomatischen Sekretären und Attachés, sowie dem Gesandtschaftskanzler --- bleibt die zollfreie Einfuhr der zum eigenen Gebrauche dienenden und nicht zum Verkaufe bestimmten Gegenstände auch für die Zukunft gesichert.

Zur Erzielung eines einheitlichen Verfahrens werden aber folgende Vorschriften aufgestellt : 1. Begehren um zollfreie Waareneinfuhr sind vor dem Eingänge, der Objekte über die schweizerische Grenze bei der eidgenössischen Oberzolldirektion anzubringen.

2. Diese Begehren haben zu enthalten : a) die Bezeichnung der einzuführenden Waare ; b) die Bezeichnung der Zollstätte, über welche die Waare eingehen soll ; c) die Bezeichnung des Empfängers.

3. Begehren, welche nach erfolgter Verzollung einlangen, können nicht weiter berüksichtigt werden.

4. Die Begehren sind vom Chef der Gesandtschaft zu unterzeichnen.

5. Die Vorschriften, beziehungsweise Begünstigungen finden auf die Konsulate keine Anwendung.

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(Vom 24. August 1874.)

Die Herren Professoren Schneider in Lausanne und Bonjour in Hauteville bei Vivis, welche zufolge Beschlusses vorn 11. dies als eidgenössische Abgeordnete Hrn. De m o le auf seiner zum Studium der Phylloxéra gemachten Reise in Frankreich begleiteten, haben dem Bundesrathe einen Bericht über das Ergebniß ihrer Beobachtungen erstattet, in welchem sie zu folgenden Schlüssen gelangen : 1) die Phylloxéra nähere sich immer mehr der südwestlichen Grenze der Schweiz; 2) die strenge Handhabung der bisher ergriffenen Sicherungsmaßregeln gegen das Eindringen der Reblaus sei notwendig und das weitere Verbot der Einfuhr animalischen Düngers wünschenswerth ; 3) von der vom Bundesrath unterm 11. dies in Sachen bestellten Centralkommission sei mit Beihilfe der Winzergesellschaften möglichstbald ein wohlgeleitetes Beobachtungssystem in den schweizerischen Weinbaubezirken, zumal in den an Frankreich angrenzenden, zu organisiren.

Auf die Verwendung des Bundesrathes hin hat die französische Regierung die Wiedereröffnung des längere Zeit geschlossen gewesenen Douanenbüreau G o u r c e l l e s vom 1. September d. ,1.

hinweg in seiner früheren Eigenschaft als Zollstätte zur Einfuhr von Waaren, welche weniger als 20 Franken per 100 Kilogramm bezahlen, bewilligt.

(Vom 26. August 1874.)

Der Bundesrath hat sein Post- und Telegraphendepartement ermächtigt, wegen Errichtung eidgenössischer Telegraphenbüreaux in S c h w e l l u n g e n , P r o v e n c e , V a u l i o n und A v e g n o Verträge mit den Regierungen von Graubünden, Waadt und Tessin abzuschliessen, basirt auf die am 1. März 1867 in Ziffer 3 abgeänderte Verordnung vom 6. August 1862*)

*) Siehe eidg. Gesezsammlung, Bd. VII, Seite 329 und Bd. IX, Seite, 33.

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(Vom 28. August 1874.)

Die ijm Artikel 5 des Bundesbeschlusses vom 24. September 1873, betreffend eine neue Konzession für die Ligne d'Italie, angesezte Frist zur Biureichung der vorschriftsmäßigen technischen und finanziellen Vorlagen, sowie der Statuten, ist vom Bundesrathe bis zum 1. Juni 1875 verlängert worden.

Der Bundesrath hat die Uebertraguug der durch Bundesbeschluß vom 2G. Januar 1874 der internationalen Gesellschaft für Bergbahnen in Basel für eine Eisenbahn von R o r s c h a c h nach H e i d e » ertheilten Konzession au die R o r s c h a c h - H e i d e n B e r g b a h n g e s e l l s c h a f t in Basel genehmigt.

Der Bundesrath hat gewählt: als Posthalter in St. Margrethen: Hrn. Johann B a u m g a-r t n e r, Sticker und Fergger, von und in Altstätten (St. Gallen); ^ Gehilfe auf dem MaterialbUreau der eidg. Telegrapheudirektion : ,, Adolf K ä g i, von Goßau (Zürich), Telegraphist in Zürich ; ,, Telegraphist in Schnottwyl : ,, Johannes L e i b u n d g u t , Posthalter, von und in Schnottwyl (Bern) ; ,, ,, ,, Lausanne: ,, Adolf K o f m e h l , von Deitingen (Solothurn), Telegraphist in Genf; ^ ,, ,, Neueneck: ,, Benedikt W i ß m a n n , Gemeindeschreiber, von und in Neueneck (Bern);

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als Telegraphist in Lignières:

,, ,, ,, ,, ,,

Hrn. Auguste P é t r e m a n d , von Reconvillier (Bern), Postablagehalter in Lignières (Neuenburg); ,, Erhard M i c h e l , von Da,, ,, Glaris: vos-Platz, Postablagehalter in Glaris (Graubünden); ,, Wiesen: ,, Hans B e r n h a r d , von und ,, in Wiesen (Graubunden); Telegraphistin in Ortschwaben : Frau Maria S t u d e r , von Grafenried , in Ortschwaben (Bern); ,, ,, Nods: Jgfr. Elise B o t t e r o n , von und in Nods (Bern); ,, Dudingen : ,, Josephine Thal mann, ,, von und in Freiburg.

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