Sammelfrist bis 15. September 2017

Eidgenössische Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» Vorprüfung Die Schweizerische Bundeskanzlei, nach Prüfung der am 25. Februar 2016 eingereichten Unterschriftenliste zur eidgenössischen Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot», nachdem das Initiativkomitee sich am 24. Februar 2016 mit der deutschen, französischen und italienischen Sprachfassung des Initiativtextes abschliessend einverstanden erklärt hat, gestützt auf die Artikel 68 und 69 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte, gestützt auf Artikel 23 der Verordnung vom 24. Mai 19782 über die politischen Rechte, verfügt: 1.

1 2 3

Die am 25. Februar 2016 eingereichte Unterschriftenliste zur eidgenössischen Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» entspricht den gesetzlichen Formen: Sie enthält eine Rubrik für Kanton und politische Gemeinde, in der die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stimmberechtigt sind, sowie für das Datum der Veröffentlichung des Initiativtextes im Bundesblatt, ferner Titel und Wortlaut der Initiative, eine Rückzugsklausel, den Hinweis, dass sich strafbar macht, wer bei der Unterschriftensammlung für eine eidgenössische Volksinitiative besticht oder sich bestechen lässt (Art. 281 StGB3) oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht (Art. 282 StGB), sowie Namen und Adressen von mindestens sieben und höchstens 27 Urheberinnen und Urhebern der Initiative. Die Gültigkeit der Initiative wird erst nach ihrem Zustandekommen durch die Bundesversammlung geprüft.

SR 161.1 SR 161.11 SR 311.0

2016-0582

1669

Eidgenössische Volksinitiative

BBl 2016

2.

Folgende Urheberinnen und Urheber sind ermächtigt, die Volksinitiative mit absoluter Mehrheit zurückzuziehen: 1. Freudiger Patrick, Waldhofstrasse 58A, 4900 Langenthal 2. Haldimann Roland, Schönenwerderstrasse 82B, 5036 Oberentfelden 3. Schlüer Ulrich, Postfach 54, 8416 Flaach 4. Wobmann Walter, Sagigass 9, 5014 Gretzenbach 5. Zingg Daniel, Dorfstrasse 11, 3366 Bollodingen 6. Addor Jean-Luc, chemin du Grand Roé 21, 1965 Savièse 7. Bartuma Robert, Schachenstrasse 70, 8645 Jona 8. Canonica Iris, via cantonale, 6958 Bidogno (Capriasca) 9. Clottu Raymond, Le Bois de l'Halle 3, 2406 La Brévine 10. Cippà Olga, al Strecin 7, 6574 Vira (Gambarogno) 11. Freysinger Oskar, chemin de Crettamalernaz 5, 1965 Savièse 12. Fuchs Thomas, Niederbottigenweg 101, 3018 Bern 13. Geissbühler Andrea, Oberer Galgen 26, 3323 Bäriswil 14. Ghiringhelli Giorgio, Postfach 911, 6616 Losone 15. Glarner Andreas, Eggächerstrasse 9, 8966 Oberwil-Lieli 16. Hämmerli Ronald, am Bach 7, 8865 Bilten 17. Lei Hermann, Mühletobelstrasse 59A, 8500 Frauenfeld 18. Liebrand Anian, Luzernerstrasse 142, 6014 Luzern 19. Masoni Marina, via Frasca 10, 6900 Lugano 20. Moser Hans, Hostetgasse 9, 9470 Buchs 21. Nidegger Yves, Délices 2, 1203 Genève 22. Onken Julia, Bilchenstrasse 12, 8580 Amriswil 23. Pulver Adrian, Morillonstrasse 13, 3007 Bern 24. Quadri Lorenzo, via S. Gottardo 20A, 6900 Lugano 25. Reimann Lukas, Ulrich-Röschstrasse 13, 9500 Wil 26. Uebersax Judith, Lindenstrasse 90, 8738 Uetliburg 27. Voiblet Claude-Alain, avenue de la Vallombreuse 50, 1004 Lausanne

3.

Der Titel der eidgenössischen Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» entspricht den gesetzlichen Erfordernissen von Artikel 69 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte.

4.

Mitteilung an das Initiativkomitee: Egerkinger Komitee, Postfach 54, 8416 Flaach und Veröffentlichung im Bundesblatt vom 15. März 2016.

1. März 2016

Schweizerische Bundeskanzlei Der Bundeskanzler: Walter Thurnherr

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Eidgenössische Volksinitiative

BBl 2016

Eidgenössische Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» Die Volksinitiative lautet: Die Bundesverfassung4 wird wie folgt geändert: Art. 10a

Verbot der Verhüllung des eigenen Gesichts

Niemand darf sein Gesicht im öffentlichen Raum und an Orten verhüllen, die öffentlich zugänglich sind oder an denen grundsätzlich von jedermann beanspruchbare Dienstleistungen angeboten werden; das Verbot gilt nicht für Sakralstätten.

1

Niemand darf eine Person zwingen, ihr Gesicht aufgrund ihres Geschlechts zu verhüllen.

2

Das Gesetz sieht Ausnahmen vor. Diese umfassen ausschliesslich Gründe der Gesundheit, der Sicherheit, der klimatischen Bedingungen und des einheimischen Brauchtums.

3

Art. 197 Ziff. 125 12. Übergangsbestimmung zu Art. 10a (Verbot der Verhüllung des eigenen Gesichts) Die Ausführungsgesetzgebung zu Artikel 10a ist innert zweier Jahre nach dessen Annahme durch Volk und Stände zu erarbeiten.

4 5

SR 101 Die endgültige Ziffer dieser Übergangsbestimmung wird nach der Volksabstimmung von der Bundeskanzlei festgelegt.

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Eidgenössische Volksinitiative

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BBl 2016