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9609 Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe (Vom 25. November 1966)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren !

Wir beehren uns, Ihnen mit vorliegender Botschaft Objektkreditbegehren vorzulegen für : PTT-Gebäude Burgdorf (Erweiterung) Postgebäude Goldach St. Margrethen Zürich-Altstetten (Erweiterung) Postgebäude und Postautohof Verbier Telephongebäude Freiburg-Vignettaz Zürich-Aussersihl Zweisimmen (Erweiterung) Erwerb von Liegenschaften Basel-St. Clara (Stockwerkeigentum) Genf (rue de Berne) Nidau Vernier WilSG Winterthur (Wartstrasse) Wir haben Ihnen bereits in der Botschaft vom 6. Juni 1966 (BB11966,1,986) über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTTBetriebe anhand der Verkehrsentwicklung der letzten fünf Jahre die Gründe nachgewiesen, weshalb die PTT-Betriebe vermehrt gezwungen sind, Betriebsgebäude zu erstellen und die dafür notwendigen Grundstücke zu beschaffen. Es wurde auch dargelegt, dass die Hochbautätigkeit der PTT-Betriebe - obwohl sie in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen hat - hinter den zunehmenden Raumbedürfnissen des Post- und Fernmeldebetriebes zurückgeblieben ist, und dass nach den bereits vorliegenden Ergebnissen der Bauplanung auf weite Sicht die PTT-Betriebe in den nächsten Jahren im Bausektor bedeutende Anstrengungen unternehmen müssen.

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Wir erlauben uns, auf diese Ausführungen zu verweisen, da sie nach wie vor ihre volle Gültigkeit haben. Die PTT-Betriebe befinden sich heute gezwungenermassen in einer Periode ausserordentlicher baulicher Investitionen, die mit der Ausdehnung des Verkehrsvolumens, aber auch mit der angestrebten Rationalisierung zusammenhängen. Darin liegt mit ein Grund, weshalb wir Ihnen nach so kurzer Zeit wieder eine Botschaft mit 14 Objektkrediten vorlegen, obschon bereits die Botschaft vom 6. Juni dieses Jahres deren 12 umfasste.

Ein weiterer Grund hängt mit den Baukosten zusammen. Es ist festzuhalten, dass von den in diesem Jahr anbegehrten 27 Objektkrediten 7 den Erwerb von Liegenschaften betreffen und fast ein Drittel der Kredite wegen der Preisentwicklung der letzten Jahre die Grenze von 800000 Franken überschreiten und deshalb den eidg. Räten mit besonderer Botschaft vorgelegt werden müssen. Neben der erhöhten Bautätigkeit sind es somit auch formelle Gründe, welche die PTTBetriebe zwingen, Ihnen vermehrt kleinere Projekte vorzulegen.

Vom gesamten Kreditbedarf von 36,179 Mio Franken entfallen 24,192 Mio auf die acht Bauten und 11,987 Mio Franken auf den Erwerb der sechs Liegenschaften.

Die Bauprojekte sind von der Direktion der eidgenössischen Bauten oder in ihrem Auftrag von privaten Architekten in Zusammenarbeit mit der Hochbauabteilung sowie den Betriebsdiensten der PTT-Betriebe ausgearbeitet worden.

Der Delegierte für Konjunkturfragen hat ihnen mit Rücksicht auf die betriebliche Notwendigkeit und Dringlichkeit zugestimmt.

1. Erwerb der Postlokale Basel St. Clara im Stockwerkeigentum

Das Postamt Basel 5 St. Clara ist in einem 1959 erstellten Geschäfts- und Wohnhaus am Claragraben eingemietet. Das Amt, das als Hauptpost von Kleinbasel bezeichnet werden kann, ist nicht nur Annahme-, sondern auch Zustellpoststelle für Kleinbasel. Einzig die Pakete v, erden vom Postamt Basel 2 für das gesamte Stadtgebiet zugestellt. Das Postamt Basel 5 weist folgenden Verkehr auf: Post Basel 5 St Clara

Wertzeichenverkauf in Fr Briefpost, Aufgabe . ...

Paketpost, Aufgabe . . .

Einzahlungen , . ..

Briefpost, Zustellung . . .

Paketpost, Zustellung in Paketfächer Auszahlungen

1940

1950

509 800 645 600 1 56 400 246 900 548 100

867 400 843 400 282 200 447 300 783 900

2800 12800

16400 95200

I960

1965

Index 1965 1940 = 100

1 368 900 1 270 600 2 177 900 1 963 100 221 700 203 7001 873 100 791 200 16 103 200 17 388 100

249 304 130 354

52 8001 262 400

1 885 2050

40000 213 300

2

1 Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

2 Zustellung durch Boten erst ab 1959; Zahlen mit 1940 nicht vergleichbar.

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Die vorübergehend rückläufige Tendenz beim Wertzeichenverkauf sowie der Aufgabe der Brief- und Paketpost ist auf den Wegzug einer grossen Versandfirma zurückzuführen. Neben Basel 2 und dem Checkamt ist Basel 5 St. Clara das personalreichste Postamt der Stadt, stehen doch dem Amtsleiter 71 Personen zur Seite, wovon 50 im Zustelldienst eingesetzt sind.

Das Amt liegt für das Publikum und den Postbetrieb günstig; die Schalterhalle mit 9 Schaltern sowie die Betriebsräume werden auch einem zusätzlichen Verkehr gewachsen sein. Die PTT-Betriebe sind deshalb an der dauernden Unterbringung der Post an diesem Standort sehr interessiert, denn eine Kündigung der Lokale und die damit verbundene Verlegung würde die Post in dem vollständig überbauten Gebiet vor ein kaum lösbares Problem stellen.

Die PTT-Betriebe haben sich aus dieser Überlegung neben einem Mietvertrag, der bis 1988 läuft, ein bis 1969 befristetes Kaufrecht an einem die Mietlokale umfassenden Stockwerkeigentum einräumen lassen. Der Kaufpreis wurde dabei auf Grund der seinerzeitigen Anlagekosten der Vermieterin festgesetzt, verbunden mit einer Anpassungsklausel nach dem Landesindex der Konsumentenpreise. Mit Rücksicht auf den baldigen Ablauf der Kaufrechtsdauer beantragen wir Ihnen, das Kaufrecht auszuüben und das Stockwerkeigentum an folgenden Räumen zu erwerben : Kellergeschoss :

Garderoben Schutzraum

Erdgeschoss :

Schalterhalle mit Windfang und Telephonkabinen Postbüro Schlossfächerraum Paketraum

l. Obergeschoss : Briefbotenraum Wertkammer Kassenbotenraum Garderoben Aufenthaltsraum Instruktionsraum Die gemeinschaftlichen Räume, Anlagen und Einrichtungen umfassen den Heizraum samt zudienenden Einrichtungen, ein Treppenhaus sowie die erforderlichen Zu- und Wegfahrten.

Das Kaufsobjekt bildet einen mit dem Sonderrecht zur ausschliesslichen Benutzung und zum inneren Ausbau ausgestalteten Miteigentumsanteil von 465/ 1000 an der Geschäfts- und Wohnhausliegenschaft. Der auf den Landesindex der Konsumentenpreise abstellende Kaufpreis beträgt bei 225,9 Punkten (30. September 1966) 1680000 Fr.

Mit den Handänderungskosten von ca 20000 Fr.

und einem noch zu bezahlenden Anwänderbeitrag von 17000 Fr.

ergibt sich ein Objektkredit von

1717000 Fr.

804 2. Erweiterung des PTT-Gebäudes Burgdorf

Das PTT-Gebäude Burgdorf l, das im Jahre 1924 bezogen wurde, beherbergt im Erdgeschoss das Postamt, im ersten Stock das Checkamt, Einrichtungen und Anlagen des Telephons sowie das Telegraphenamt mit bedienten öffentlichen Telephonsprechstationen. Das automatische Ortsamt, das Netzgruppenhauptamt sowie das Fernbetriebsamt belegen das zweite Obergeschoss. Im Dachstock befindet sich eine Dienstwohnung für den Chefmonteur, im Posthof eine Autogarage und ein Wagenschopf.

Obschon die PTT am Bahnhof ein Lokal benützen, wo die abgehenden und zum Teil auch transitierenden Poststücke verarbeitet werden und ferner dem Publikum in der Oberstadt ein Annahmeamt zur Verfügung steht, genügen die Räume in Burgdorf l dem Postverkehr in keiner Weise mehr.

Post Burgdorf 1

1940

1950

Wertzeichenverkauf in Fr Briefpost, Aufgabe in Mio . .

Paketpost, Aufgabe . . . .

Einzahlungen. .

Briefpost, Zustellung in Mio Paketpost, Zustellung Auszahlungen

380 400 3,3 191 700 98200 2,6 138400 31 100

594 200 4,6 312 800 175 500 3,7 239 500 45900

I960

1965

909 700 1 023 300 6,5 7,9 443 600 460 9001 351 700 408 300 6,2 5,1 311 100 379 8001 72300 81900

Index 1965 1940 = 100

269 197 240 416 238 274 263

1

Die Änderung des PaketbegrifTs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Das Postamt Burgdorf l verfügt über eine Betriebsfläche von lediglich 410m2. Für die Annahme sindnur vier Schalter vorhanden, die Schlossfachanlage ist seit Jahren voll besetzt, das Zustellpersonal behindert sich in dem zu kleinen Raum gegenseitig bei der Arbeit, und im Sackstückversand müssen die Kartenschlüsse und Paketsäcke aufgeschichtet werden, statt dass sie nach dem Bestimmungsort ausgeschieden werden können. Auch genügt die Garage für die Unterbringung der Dienstmotorfahrzeuge nicht mehr.

Platzmangel herrscht aber auch beim Telephon, dessen Anlagen einen von Jahr zu Jahr steigenden Verkehr bewältigen müssen.

Ortsamt Burgdorf

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche Ferngespräche, Ausgang (ganze Netzgruppe) . .

Gesprächseinnahmen in Fr

1940

1950

I960

1965

Index 1965 1940 = 100

2 152 3 840 1 307 5 100 1 953 3417 5 842 7574 636 300 1 049 900 1 762 800 2 203 100

390

1 447 300 2 864 100 5 570 100 8 543 700

590

581 800 1 122 600 1 561 100

608

256700

387 346

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Das 1949 automatisierte Fernendamt Burgdorf umfasst gegenwärtig : - das automatische Ortsamt mit 6000 Anschlusseinheiten, das die Telephonteilnehmer der Gemeinden Burgdorf, Oberburg, Heimiswil, Mötschwil, Rüti und einen Teil von Lützelflüh bedient; - das automatische Netzgruppen-Hauptamt für den Verkehr nach und von den acht Landzentralen Hasle-Rüegsau, Hettiswil b. Hindelbank, Kirchberg BE, Koppigen, Wynigen, Sumiswald, Affoltern i. E. und Wasen i. E. ; - das automatische Fernamt für die Abwicklung des Verkehrs nach und von den Netzgruppen der übrigen Schweiz ; - das handbediente Auskunfts- und Störungsamt sowie das Telegraphenamt mit bedienten Sprechstationen, Telegrammaufgabe und Vermittlung; - die Stromversorgungsanlagen, Batterien und andere Hilfseinrichtungen.

Die 6000 Teihiehmeranschlüsse, von denen 1000 lediglich als Provisorium montiert sind, können in den vorhandenen Räumen nicht vermehrt werden; der nötige Platz fehlt auch für den dringenden Ausbau der Netzgruppen- und Fernbetriebsausrüstungen. Auch die Platzverhältnisse im Telegraphenamt sind äusserst prekär, und die vier bedienten öffentlichen Sprechstationen im l. Stock genügen den Anforderungen nicht mehr.

Eingehende Projektstudien ergaben, dass die ursprüngliche PTT-Parzelle mit einem Ausmass von 1967 m2 für eine zweckmässige Gebäude-Erweiterung zu klein ist. Die Generaldirektion PTT hat deshalb in den Jahren 1962/63 zwei weitere Grundstücke erworben, so dass heute ein Areal von 3134 m2 zur Verfügung steht.

Das Neubauprojekt sieht an der Südseite des äusserlich im wesentlichen unveränderten Altbaues einen Neubau vor. Die bestehende Postschalterhalle soll künftig dem Telegraphenamt dienen, wogegen im Anbau für die Post eine neue Schalterhalle vorgesehen ist. Diese Grundkonzeption bestimmt weitgehend die weitere Raumeinteilung : 2. Untergeschoss (nur Neubau) : Betriebsschutzräume 1. Untergeschoss : Einstellhalle für Motorfahrzeuge Einstellhalle für Velos und Roller Werkstatt Sacksammelstelle Garderoben Heizung Kabelkeller, Batterie-, Starkstrom-, Stromlieferungs- und Notstromraum weitere TT-Räume Erdgeschoss : Schalterhalle Post Versanddienst Briefbotenraum Schlossfächer Paketbotenraum Telegraphenamt

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Posthof Karrenremise Ortsamt II Storungsdienst Telexzentrale Checkamt Garderoben Netzgruppenhauptamts- und Fernbetriebsausriistungen Tragerausriistungen Ortsamt I 3 Wohnungen Konferenz- und Instruktionszimmer Ruhezimmer

1. Obergeschoss:

2. Obergeschoss:

Dachgeschoss:

Die zusatzliche Nutzfiache im Erdgeschoss fur die Post gestattet eine zweckmassige Organisation der Dienste. Fur das Telephon wird im Erweiterungsbau ein neues Ortsamt f iir 18000 Teilnehmeranschliisse Platz finden; vorlaufig werden 4000 zusatzliche Anschlusse installiert.

Der Voranschlag rechnet mit Baukosten von insgesamt 6697500 Franken.

Davon entfallen insbesondere 3470000 Franken auf den Erweiterungsbau des Haupttraktes, 925900 Franken auf Hofunterkellerung, Garagen und Dependenzen, 500000 Franken auf den Umbau und die Fassadenrenovation des Altbaus, 455900 Franken auf die Einrichtungen des Betriebsschutzes sowie 417 300 Franken auf die notwendige Grundwasserwanne.

Der Voranschlag stellt auf den Baukostenindex von 311,3 ab. Unter Beriicksichtigung der Teuerung bis zum Baukostenindex vom I.April 1966 (319,7) ergibt sich ein Objektkredit von 6878 000 Franken.

3. Telephongebaude Freiburg-Vignettaz

Das Einzugsgebiet des Ortsamtes Freiburg umfasst die Gemeinde Freiburg und 11 umliegende Gemeinden, deren Telephonteilnehmer vom Telephonhauptamt und den drei Unterzentralen Belfaux, Diidingen und Tafers bedient werden.

Der Telephonverkehr hat sich gesamthaft wie folgt entwickelt: Ortsamt Freiburg

1940

1950

Hauptanschliisse . . .

3420 1889 3 350 Sprechstellen 6327 Ortsgesprache 1 110400 2 093 200 Ferngesprache, Ausgang 891 000 5 458 9001 Gesprächseinnahemen 451 100 1 139 300 Fr 1

I960

6316 10960 4 782 400

1965

9840 16726 6 888 000

Index 1965 1940 = 100 521

499

620

9 363 400 15610400 2 179 300

ab 1945 Fernausgangsverkehr del· ganzen Netz gruppe

3 691 600

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Am I.Januar 1966 waren von den 12000 Anschlusseinheiten 10159 belegt, wobei 81 Telephoninteressenten auf der Warteliste standen. Um den dringendsten Anschlussbegehren noch entsprechen zu können, wird ein provisorischer Ausbau um 2000 Teilnehmeranschlüsse mit Altmaterial ausgeführt. Der Bau einer Entlastungszentrale bleibt aber trotzdem dringend. Da die Be\ ölkerung an den westlichen Randgebieten der Stadt infolge der grossen Bautätigkeit besonders rasch zunimmt, ist eine Quartierzentrale in Freiburg-Vignettaz vorgesehen.

Dazu werden von dem Terrain, das in den Jahren 1954 und 1963 zusätzlich zu der TT-Garage-Liegenschaft an der Route de la Glane erworben wurde, ca.

2200 m2 beansprucht. Die neue Zentrale wird in der Nähe des künftigen Netzschwerpunktes liegen und erlaubt zugleich die PTT-Betriebswerkstätte im Gebäude aufzunehmen, die heute in einem provisorischen Holzbau neben den TTMagazinen untergebracht ist.

Das Projekt sieht ein unterkellertes, viergeschossiges Telephongebäude mit einem Attikageschoss vor : 2. Untergeschoss : Schutzräume Pumpenraum Öltank Wohnungskeller l. Untergeschoss : Kabelkeller Batterie-, Starkstrom- und Verteilerraum Heizung Erdgeschoss : Hauptverteiler Garderoben Monteurraum 1. Obergeschoss : 2. Obergeschoss:

Automatenraum Automatenraum Klima- und Ventilationsanlage

l, Obergeschoss :

Werkstätte- und Betrjebsräume

Attikageschoss :

Instruktionsraum 2 Wohnungen

i

Das Gebäude ist für die Aufnahme von 20000 Anschlusseinheiten bemessen, von denen im Erstausbau 8000 erstellt werden, so dass die Räume des zweiten Obergeschosses vorläufig vermietet werden können. Die beiden Wohnungen dienen als wertvolle Ergänzung der Dienstwohnung im Magazintrakt, der mit der neuen Zentrale und den vorhandenen Garagen einen zusammenhängenden Betriebskomplex bildet.

Für die Erstellung des Gebäudes und die erf orderlichen Umgebungsarbeiten ist ein Objektkredit von 2523000 Franken erforderlich (Index 311,3). Mit Einschluss der Teuerung bis l. April 1966 (Index 319,7) betragen die Kosten 2 591000 Franken.

808 4. Erwerb einer Liegenschaft in Genf (rue de Berne)

Bereits im Jahre 1963 haben wir Sie im Zusammenhang mit Kreditbegehren für Grundstückkäufe in Genf (Botschaft vom 22. Oktober 1963) über den Wohnungsbedarf des Bundespersonals in der Agglomeration Genf orientiert und die Notwendigkeit der Beschaffung von Wohnraum für PTT-Personal dargelegt, um die unumgängliche Rekrutierung zu erleichtern. Die Verhältnisse auf dem Wohnungsmarkt der Stadt Genf haben sich seither nicht wesentlich gebessert.

So wird es namentlich immer schwieriger, preiswürdige möblierte Zimmer zu finden, weshalb sich die Kreispost- und Kreistelephondirektion veranlasst sehen, ihrem vielfach aus ändern Landesgegenden stammenden ledigen Personal vermehrt Zimmer zu annehmbaren Preisen in Wohnheimen und bei Privaten bereitzustellen. So verfügen die PTT heute schon über rund 70 Betten in zwei Wohnheimen; dazu kommen noch einige Dutzend Betten bei Privaten und wohltätigen Organisationen. Im PTT-eigenen Gebäude an der rue Pénates können nach Aus- ' logierung der dort wohnenden Dritten weitere 30-40 Betten bereitgestellt werden. Diese Massnahme sowie die Zimmervermittlung bei Privaten genügt jedoch nicht, um das dringende Unterkunftsbedürfnis des ledigen PTT-Personals - das zum Teil in Hotels wohnen muss - zu befriedigen, besteht doch zur Zeit ein Bedarf von über 250 Betten.

In Genf fehlen auch geeignete Sozialräume für die vielen auswärtigen PTTBediensteten, wie Aufenthaltsräume und Freizeitwerkstätten. Diese aus der Sicht moderner Personalfürsorge notwendigen Räume mussten aus betrieblichen Gründen immer mehr aufgehoben oder dann so dezentral verlegt werden, dass sie vom Personal kaum benützt werden können. Im Raumprogramm für das neue Postzentrum am Bahnhof Cornavin sind zwar entsprechende Räume vorgesehen, doch dürfte dieses Bauvorhaben noch mehrere Jahre nicht realisierbar sein, so dass die Schaffung befriedigender Sozialräume nicht länger hinausgeschoben werden kann.

Im Hinblick auf diese Bedürfnisse haben sich die PTT-Betriebe ein Kaufsrecht an einer geeigneten Liegenschaft einräumen lassen. Es handelt sich um ein rund 50 Jahre altes Gebäude an der rue de Berne 8 mit Unter- und Erdgeschoss sowie 5 Obergeschossen und einer Parzellenfläche von 345 m2. Das Kaufsobjekt liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des PTT-Gebäudes Mont-Blanc sowie der Telephonzentrale Pâquis und grenzt an das
von den PTT-Betrieben bereits erworbene Gebäude rue de Berne 10. Es ist vorgesehen, das Gebäude zusammen mit Nr. 10 heute in erster Linie als Wohnheim und Freizeitzentrum herzurichten.

Ausserdem sollen darin auch die in den benachbarten Betriebsräumen zum Teil fehlenden Hilfsräume wie Instruktions- und Konferenzzimmer Aufnahme finden. Für eine weitere Zukunft stellt die Liegenschaft dank der ausserordentlich günstigen Lage eine willkommene betriebliche Raumreserve für die Post wie auch für die Fernmeldedienste dar.

Als Kaufpreis wurde mit der heutigen Eigentümerin, einer Immobiliengesellschaft, die Summe von 1150000 Franken vereinbart. Dieser Preis darf mit Rücksicht auf die Lage und den baulichen Zustand als angemessen betrachtet

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werden. Er ist von den PTT-Betrieben durch Übernahme des Aktienkapitals der Immobiliengesellschaft zu entrichten. Mit Einschluss der Handänderungskosten ergibt sich für diesen Liegenschaftskauf ein Objektkredit von 1220000 Franken.

5. Postgebäude Goldach

Die Gemeinde Goldach, die im Jahre 1965 7700 Einwohner zählte, hat sich infolge des starken Wachstumsdrucks der Stadt Rorschach und dem wirtschaftlichen Aufschwung von Industrie und Gewerbe seit 1950 rasch vergrössert, doch dürfte die Hauptentwicklung erst noch bevorstehen. Im Postverkehr von Goldach widerspiegelt sich das Wachstum der Gemeinde : Post Goldach

Wertzeichenverkauf in Fr Briefpost Aufgabe . . . .

Paketpost, Aufgabe . . . .

Einzahlungen .. ..

Briefpost, Zustellung . . .

Paketpost, Zustellung . .

Auszahlungen .

1940

1950

I960

1965

89600 214 400 253700 384 500 352 000 1 003 600 1 243 100 2 555 100 23900 64100 87 OOO1 81000 43400 73500 155000 191 300 841 800 1 030 500 1 614 900 2 266 600 23200 53400 93700 145 2001 8500 13000 32400 29400

Index 1965 1940 = 100

430 726 364 441 269 626 383

1

Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Die gemieteten Postlokale vermögen diesen Verkehr nicht mehr zu bewältigen : Die Betriebsfläche ist viel zu klein, es sind zu wenig Schalter vorhanden, und ungünstige Niveau-Verhältnisse bedingen zusätzliche Arbeiten. Ein Kauf der privaten Liegenschaft mit anschliessendem Um- und Ausbau musste aus betrieblichen wie baulichen Gründen abgelehnt werden. Die PTT befassen sich deshalb seit über 10 Jahren mit der Bereitstellung grösserer Betriebsräume. Ein Projekt auf einer Liegenschaft neben dem Bahnhof lehnte die Gemeindebehörde ab, weil die überwiegende Zahl der Bevölkerung auf der ändern Seite, nördlich der Bahnlinie, wohnt. Das als Standort der neuen Post in Frage kommende Gebiet, nicht weit vom Bahnhof und vom Dorfzentrum entfernt, ist jedoch nahezu vollständig überbaut, und Liegenschaften mit genügend Umschwung waren nicht vorhanden.

Anfangs 1962 wurde den PTT die Liegenschaft «Sonne» zum Kaufangeboten, doch zeigte sich, dass auch dieses Grundstück allein für ein Postgebäude zu klein gewesen wäre. Die Gemeindebehörde stellte jedoch in Aussicht, vom eigenen Land abzutreten, damit die Parzelle «Sonne» arrondiert und für die Post überbaubar wäre. Vorher liess sie für das in Frage stehende Gebiet einen Überbauungsplan erstellen, der die städtebaulichen und verkehrstechnischen Bedingungen festlegt. Der von der Gemeinde genehmigte Überbauungsplan sieht an der Hauptstrasse fünfgeschossige Gebäude vor. Nur unter der Voraussetzung, Bundesblatt. 118. Jahrg. Bd. il

61

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dass auch die PTT sich an diese Bedingung halten, war die Gemeinde Goldach bereit, Land für die neue Post abzutreten. Es kam dann zwischen SBB, PTT, der Gemeinde und einem privaten Grundeigentümer gegenseitig zu Landumlegungen, so dass den PTT heute 1670 m2 für die Überbauung zur Verfügung stehen.

Das Projekt sieht folgende Einteilung vor : Untergeschoss :

Erdgeschoss :

l. Geschoss :

Heizung Garderoben Betriebsschutz 25 Autoeinstellplätze Schalterhalle Postbüro Botenraum Paketraum Massenannahme Autoeinstellplätze 2 4-Zimmerwohnungen Aufenthaltsraum

2.-4. Obergeschoss : je 2 4-Zimmerwohnungen und l l-Zimmer wohnung Durch die Unterkellerung des Hofs gemeinsam mit dem Nachbarn entsteht eine Einstellhalle, deren Plätze vermietet und später als Reserve für den Postbetrieb herangezogen werden können.

In dem über 40 m langen Erdgeschossanbau befinden sich die Postbetriebslokale, wobei im Rahmen der Gesamtüberbauung schon heute auch für zukünftige Bedürfnisse vorgesorgt werden muss. Auf die Einstellplätze, die vorläufig ebenfalls vermietet werden können, wird der Betrieb bei gleichbleibenden Verkehrszunahmen schon in einigen Jahren greifen müssen. Die Wohnungen sollten sich in dieser vorteilhaften Lage und bei den günstigen Steuerverhältnissen in Goldach leicht vermieten lassen. Die Baukosten des Postbetriebstraktes, der unterirdischen Einstellhalle und des Wohnhauses betragen bei einem Index von 311,3 2980000Franken. Unter Berücksichtigung der Bauteuerung bis I.April 1966 (Index 319,7) ergibt sich ein Objektkredit von 3 060 000 Franken.

Obschon bei Fertigstellung des Gebäudes nur der kleinere Teil Postbetriebszwecken dienen wird, sollte mit Rücksicht auf die gegebene Zwangslage das Projekt, das - im Endausbau erstellt - mit seinen Reserven dem Betrieb aufweite Sicht dienen wird, ausgeführt werden. Die Schaffung der dringend benötigten Postbetriebsräume könnte sonst nur durch ein teures Provisorium erfolgen, wobei keine Aussicht bestände, in absehbarer Zeit eine andere geeignete Lösung zu finden.

811 6. Erwerb einer Liegenschaft in Nidau

Die'Kreistelephondirektion Biel lagert das Telephonlinien- und -apparatematerial in Magazinen, die sich seit 1951 an der Aarbergstrasse befinden, wo auch die Motorfahrzeuge in einer Garage gewartet und eingestellt werden. Das Grundstück im Halte von 5673 m2 wie auch die vorhandene Überbauung genügen dem ausserordentlich gestiegenen Materialumschlag als Folge der Verkehrsentwicklung auf dem Fernmeldesektor nicht mehr.

iCreistelephondirektion Biel

1950

I960

1965

Index 1965 1950 = 100

Hauptanschlüsse Sprechstellen Drahtlängen der Ortskabel in km . . .

Motorfahrzeuge .. .

Gefahrene km/Jahr .

. .

27268 42512 142300 32 422500

57361 84977 319000 60 937200

78 653 115269 454900 101 1 231 000

288 271 320 316

291

Die einfachste und billigste Lösung wäre, die bestehenden Magazine aufzustocken. Leider ist vorgesehen, im Zuge der Sanierung der Biel-Täuffelen-InsBahn unmittelbar beim PTT-Garagetrakt eine Bahnstation zu bauen, so dass die Aufstockung oder der Umbau der PTT-Magazin- und Garagegebäude nicht mehr zulässig sind, weil das gesamte Grundstück in die Planungszone fällt. Die PTT sind aus diesem Grunde gezwungen, vorsorglich eine Ersatzliegenschaft zu erwerben, um den für die Material- und Transportdienste benötigten Raum zur Verfügung stellen zu können. Es bietet sich nun die Gelegenheit, eine in der Industriezone gelegene Parzelle von 6845 m2 zum Kaufpreis von l Million Franken zu erwerben. Das Areal liegt nur 0,4 km von den gegenwärtigen TT-Magazinen und 0,8 km vom PTT-Gebäude Biel entfernt und stösst an das Industriegeleise BielNidau. Das neu zu erwerbende Land würde vorerst als Schwermateriallager dienen; der in den Magazinen dadurch frei werdende Raum könnte für die Unterbringung der in Biel privat garagierten Motorfahrzeuge verwendet werden. Der Landerwerb erfolgt insofern vorsorglich, als erst nach dem definitiven Entscheid über die Führung der Biel-TäufTelen-Ins-Bahn ein verbindliches Projekt über die Organisation der Material- und Transportdienste der Kreistelephondirektion Biel vorgelegt werden kann.

Für den Erwerb der Liegenschaft ist inkl. Handänderungskosten ein Objektkredit von 1020000 Franken erforderlich.

7. Postgebäude St. Margrethen

Die Post in St. Margrethen befindet sich in 1926 gebauten Mietlokalen. Im Jahre 1956 wurde der Paketraum etwas erweitert, doch genügen heute weder die Publikumsräume noch die Betriebsräume dem lebhaften Postverkehr dieses wichtigen Grenzortes.

812 Post St Margrethea

Wertzeichenverkauf in Fr.

Briefpost Aufgabe Paketpost, Aufgabe Einzahlungen Briefpost, Zustellung . . . .

Paketpost, Zustellung . . . .

Auszahlungen

1940

1950

I960

1965

93500 216 700 321 400 403 700 346 400 627 400 854 000 965 100 37800 71 800 90200 121 2001 44200 75800 142900 185 100 596 200 947 400 1 365 200 1 644 300 31800 66100 90000 129 9001 9300 14800 21200 23500

Index 1965 1940 = 100 432

279 321 418 276 408 252

1

Die Anderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit fruheren Jahren.

Eine Erweiterung der gemieteten Lokale ist nicht moglich und ergabe zudem betrieblich auch keine giinstige Losung. Die Generaldirektion PIT hat deshalb bereits 1961 beim Bahnhof ein Gmndstiick im Halte von 1484 m2 erworben, auf dem ein Postgebaude mit folgender Raumeinteilung erstellt werden soli: Untergeschoss:

Garderoben Heizung Betriebsschutzraume Karrenremise Erdgeschoss: Schalterhalle Postbiiro Boten- und Paketraume Garage f iir Kleinfourgons und Elektrofahrzeuge 1. und 2. Obergeschoss: zu vermietende Buroraume Attikageschoss: 4-Zimmerwohnung Die Buroraume im ersten Obergeschoss dienen als Reserve, wenn allenfalls spater die Erdgeschossraume f iir den Betrieb nicht mehr geniigen sollten.

Der Standort beim Bahnhof ist fur das Publikum wie fur den Postbetrieb giinstig. Den Postkunden und Mietern stehen genugend Parkplatze zur Verfugung.

Die Kosten des Neubaues sind bei einem Index von 311,3 mit 1597 000 Franken veranschlagt. Unter Berucksichtigung der Baukostenteuerung bis I.April 1966 (Index 319,7) ergibt sich ein Objektkredit von 1640000Franken.

8. Postgebaude und Postautohof Verbier-Mondzeu Im Jahre 1952 hat die Post in Verbier-Mondzeu einen PTT-Eigenbau bezogen, der fur die damaligen Verhaltnisse mit 105 m2 Flache grossziigig bemessen war. Die ungeahnte bauliche und touristische Entwicklung von Verbier und damit auch der Verkehrszuwachs bei der Post waren indessen derart gross und iibertrafen alle Erwartungen dermassen, dass die Betriebsraume der Post bereits

813 1956 durch einen Ausbau von 56 m2 erweitert werden mussten. Seither hat der Fremdenverkehr erneut sprunghaft zugenommen. Verfügte die politische Gemeinde Bagnes, die geographisch mit dem Val de Bagnes identisch ist, im Jahre 1950 erst über 380 Gastbetten, so waren es Ende 1965 für den Ort Verbier allein 1100 Betten in Hotels und Pensionen. Ein gutes Bild der rasanten Entwicklung gibt die Statistik des Verkehrsvereins, in der auch die Chaletgäste inbegriffen sind.

Betrug die Zahl der Übernachtungen in Verbier im Jahre 1950/51 noch 55 000, so stieg sie bis 1964/65 auf 392000, wobei allein zwischen den beiden letzten Wintern eine Zunahme von 46 000 Übernachtungen zu verzeichnen war. Es ist begreiflich, dass diese explosionsartige Entwicklung im Postverkehr ihren Niederschlag fand.

Post Verbier-Mondzeu

Geldumsatz in Mio Fr. . . .

Wertzeichenverkauf in Fr Briefpost, Aufgabe Paketpost Aufgabe Einzahlungen . . ., Briefpost, Zustellung Paketpost, Zustellung . .

Auszahlungen Reisende (Einheiten) Gepäck und Güter (Einheiten)

1950

I960

1965

1,6 13800 61400 3900 5800 100 000 11800 1 100 3000 5300

15,8 93200 343900 10300 28500 345 100 35 100 4600 11400 17700

27,2 201500 5878001 16800 41700 5949001 63 500 6700 14500 15900

Index 1965 1950 = 100

1657

1462 958 425 721 595 539 590 488 300

1

Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den1 Vergleich mit früheren Jahren.

Die PTT-Betriebe mussten schon bald einsehen, dass ein solcher Verkehr im bisherigen Postgebäude nicht mehr abgewickelt werden kann und erwarben deshalb in den Jahren 1958 bis 1965 mehrere Grundstücke von zusammen 4707 m 2 für die Erstellung eines Neubaues. Weil trotz allen Anstrengungen der Postverkehr im bisherigen Gebäude nicht mehr bewältigt werden konnte, musste der Postbetrieb in eine flächenmässig grössere provisorische Holzbaute verlegt werden, die jedoch bald durch einen Neubau abgelöst werden sollte.

, Das Projekt für eine Gesamtüberbauung der erworbenen Bauparzellen sieht folgende Anlagen vor : a. Postgebäude Untergeschoss :

Heizung Keller Archive Garderoben

Erdgeschoss :

Schalterhalle Schlossfachanlage

814 Telephonkabinen Büro-, Paket- und Botenräume gedeckter Vorplatz Kiosk l. Obergeschoss : zwei 4-Zimmerwohnungen Dachgeschoss :

zwei 2-Zimmerwohmmgen

Mit Rücksicht auf die anhaltende rege Bautätigkeit und weil noch Bauland in grossem Ausmass vorhanden ist, wurde grosszügig geplant, damit die Posträume sich nicht wiederum nach knapp zehn Jahren als ungenügend erweisen.

Bei den Betriebslokalen ist deswegen eine Reserve vorgesehen, die aus architektonischen Gründen schon jetzt in den Bau einbezogen werden musste.

b) Postautohof Die ständig zunehmende Reisendenzahl bewirkte seit 1954 eine Erhöhung der täglichen Autokurse von 9 auf 21, wobei einzelne Kurse während der Saison oft mit mehreren Fahrzeugen geführt werden müssen. Daneben stiegen aber auch die Gepäck- und Gütertransporte, so dass zeitweise bis zu 10 Reisewagen und Camions gleichzeitig abzufertigen sind. Der Bau eines Postautohofs mit einer Fläche von 1070 m2 und 6 Abfertigungsplätzen in einer gedeckten Halle ist insbesondere für den Winterbetrieb erforderlich, da nicht selten bis zu 2 m Schnee fällt und die Halle gleichzeitig als Einstellraum für die Motorfahrzeuge der Post dient.

c) Parkplatzüberbauung 12 gedeckte Autoparkplätze 6 Ladengeschäfte Café-Bar WC-Anlagen 19 offene Parkplätze Diese Bauteile unterhalb der Strasse und getrennt von Postgebäude und Postautohof umfassen - abgesehen von den für den Postbetrieb und die Postkunden benötigten Parkplätzen - ausschliesslich vermietbare Räume. Betrieblich sind sie nicht unbedingt notwendig, doch werden sie zusammen mit dem Kiosk die Wirtschaftlichkeit des Postgebäudes und des Postautohofes wesentlich verbessern helfen.

Die Kosten der Neubauten betragen gesamthaft 3700000 Franken. Davon entfallen insbesondere 1346 600 Franken auf das Postgebäude, 1322 400 Franken auf den Postautohof sowie 688900 Franken auf die Parkplatzüberbauung.

Die Baukosten sind mit 3,7 Millionen Franken hoch. Es ist jedoch zu bedenken, dass Verbier sich jährlich mit 70-80 Neubauten unaufhaltsam weiterentwickelt und deswegen die Postbetriebsanlagen auf weite Sicht konzipiert sind.

Ebenfalls bleibt die Höhenlage von 1500 m ü. M. nicht ohne Einfluss auf die Baukosten.

815

Der Gesamtkredit erhält dagegen bei der Prüfung der Jahresbelastung ein etwas anderes Gesicht. Dank den zu erwartenden guten Mieterträgnissen aus der Parkplatzüberbauung sowie den Wohnungen und dem Kiosk im Postgebäude, wie auch der ertragreichen Vermietung des alten Postgebäudes, ergibt sich eine recht günstige Belastung der Postbetriebslokale.

Es mag sein, dass das Projekt Verbier gewisse Gedankenverbindungen mit dem PTT-Gebäude St. Moritz weckt, das von den eidgenössischen Räten 1949 nach teilweise heftiger Gegnerschaft gewisser Kreise genehmigt wurde. Wir möchten dazu lediglich bemerken, dass jedenfalls die seinerzeitigen Befürchtungen, die PTT bauten viel zu gross, sich als unrichtig erwiesen haben. Das Gebäude St. Moritz genügt dem PTT-Ver kehr bereits heute kaum mehr und muss in naher Zeit vergrössert werden. Auf Grund dieser Erfahrungen sollte für den weiterhin in starker Entwicklung stehenden Kurort Verbier unbedingt gross genug gebaut werden. Eine Verkleinerung des Projektes würde sich voraussichtlich schon nach kurzer Zeit doch wieder als die teurere Lösung erweisen.

Die Gemeinde Bagnes hat auf Grund der seit dem 15. November 1965 aufgehobenen Bauordnung die Baubewilligung erteilt, die jedoch am 24. März 1968 erlischt und nicht mehr erneuert werden kann. Der Bau sollte deshalb baldmöglichst begonnen werden.

Unter diesen Umständen beantragen wir Ihnen, dem Bauobjektkredit von 3700000 Franken zuzustimmen.

9. Erwerb einer Liegenschaft in Vernier

In Genf stehen den Fermeldediensten für die Lagerung des Linien- und Apparatematerials sowie für die Transportdienste die Magazine und Garagen auf dem Areal in Les Acacias zur Verfügung. Als Folge der ausserordentlich raschen Zunahme der Teilnehmeranschlüsse entstehen dem Material- und Transportdienst immer weitere umfangreiche Aufgaben.

Kreiktelephondirektion Genf

Hauptanschlüsse Sprechstellen Drahtlängen der Ortskabel in km Motorfahrzeuge Gefahrene km/Jahr . . . .

1940

1950

I960

1965

Index 1965 1940 = 100

21 820 32804

39 864 63 196

81 327 125 774

110516 178 799

506

142400 16 195500

249500 26 410 000

482200 68 866 600

654 100 109 1 360 000

459 681 695

545

Mit der Fertigstellung der Quartierzentrale Acacias im Jahre 1959/60 erhielt der Materialdienst der Kreistelephondirektion erstmals zusätzliche Räume für die Lagerung und Ausgabe von Material zugewiesen. Auf dem angrenzenden Areal konnte ferner eine rund 5500 m2 umfassende Lagerfläche gemietet werden, und zudem wurden in verschiedenen weiteren PTT-Liegenschaften Materialdepots eingerichtet. Diese starke Dezentralisation hat jedoch zur Folge, dass der

816

zunehmende Materialverkehr kaum mehr wirtschaftlich bewerkstelligt werden kann. Aus diesem Grunde halten die PTT seit Jahren Umschau nach einem geeigneten Terrain. Auf den Erwerb eines rund 17000 m2 umfassenden Areals im Quartier Châtelaine musste aus planerischen Gründen verzichtet werden, da die künftigen Zufahrtsstrassen zu der im Bau befindlichen Satellitenstadt Lignon das Terrain durchschneiden werden.

Mit der heute angebotenen Liegenschaft in Vernier können die unbefriedigenden Verhältnisse auf sehr günstige Weise verbessert werden. Es handelt sich um eine in der Industriezone liegende Landparzelle im Halte von 8524 m2 mit einem 1962 erstellten Fabrik- und Magazingebäude. Dieses enthält im Untergeschoss eine Lagerhalle mit einer Nutzfläche von 1057 m2 und direkter Zufahrt für schwere Motorfahrzeuge. Das Erdgeschoss umfasst eine Werkhalle mit einer Nutzfläche von 1363 m2 und das 1. und 2. Obergeschoss Büroräume und zwei Dienstwohnungen. Das Gebäude kann mit Lastwagen vollständig umfahren werden. Die Liegenschaft bietet im übrigen Lagerplätze im Freien im Umfang von gegen 3000 m2, sowie die Möglichkeit der Mitbenützung des vorhandenen Industriegeleises.

Auf dem Kaufsareal kann praktisch der gesamte Materialdienst der Kreistelephondirektion Genf untergebracht werden. Vorgesehen ist folgende Nutzung : Keller :

Erdgeschoss :

1. Stock:

2. Stock:

Lagerung von Zentralengestellen Lagerung der Vorratskabel Kabelmesseinrichtung Linienmaterialinstandstellung Einstellplätze für Camions Kabelstangenmontage Lagerung des Apparatematerials Lagerung des Linienmaterials (ohne Kabel und Schwermaterial) Werkzeug und Gerate für Kabellegung Schalterraum Telex-Depot Starkstrom- und Reinigungsmaterial Instruktionsraum Büros Essraum Werkstätten (Apparatereinigung, -instandstellung u id Kontrolle) Dienstwohnung

Freilagerplatz : Lagerung des Schwermaterials Das dadurch teilweise freiwerdende Areal Les Acacias soll dem ebenfalls unter Raumnot leidenden Transportdienst überlassen werden. Es kann zudem weiterhin als Lagerplatz für besonders sperriges und einen geringen Lagerumschlag auf weisendes Linienmaterial verwendet werden.

817

Der mit der Verkäuferin unter Vorbehalt der Krediterteilung durch die eidgenössischen Räte abgeschlossene Kaufvertrag sieht einen Kaufpreis von 3 600000 Franken vor. Dieser Betrag darf für das nur einige Jahre alte Gebäude mit dazu gehörendem Land als angemessen bezeichnet werden. Die für die neue Zweckbestimmung unerlässlichen Ergänzungs- und Anpassungsarbeiten auf der Kaufsliegenschaft halten sich im üblichen Rahmen, so dass der Erwerb dieser Liegenschaft gegenüber einem Neubau die wesentlich günstigere Lösung darstellt.

Mit Einschluss der Handänderungskosten von 150000 Franken ergibt sich ein Objektkredit von 3750000 Franken.

10. Erwerb einer Liegenschaft in Wil SG Die Einführung des Schnellgutkonzeptes durch die SBB wird für die Postbeförderung eine grundlegende Änderung zur Folge haben. Die SBB beabsichtigen, in den kommenden Jahren die Nebenaufgaben, zu denen auch die Paketpost gehört, zu einer besonderen Beförderungsart, dem «Schnellgut ».zusammen zufassen. Die Briefpost würde damit, ausgenommen auf Nebenlinien, vom Paketgut getrennt mit den Reisendenzügen befördert. Der Transport der Pakete ist dagegen mit Schnellgutzügen vorgesehen, und zwar im Fernverkehr von Sammelstelle zu Sammelstelle. Von diesen Zentren aus sollen dann die Poststellen in einem bestimmten Umkreis durch PTT-eigene Auto-Regionaltransporte bedient werden.

In Wil wird ein solches Regionalzentrumfür die Post gebaut werden müssen.

Obschoii die Regionalplanung, auf die sich die detaillierte Post-Regionalstudie stützen muss, noch nicht vorliegt, steht doch eindeutig fest, dass das neue Postzentrum in der Nähe des Bahnhofs hegen muss, damit es über Geleiseanschluss verfügt und ferner die in der Stadt untergebrachte Post mit Annahme und Zustellung aufnehmen kann. Das gegenwärtige Postgebäude muss später dem Telephon allein überlassen werden, das ebenfalls unter Raumnot leidet.

Nach langen Verhandlungen ist es den PTT-Betrieben gelungen, das einzige für die Post in Frage kommende, nicht vollständig überbaute Land beim Bahnhof, unter Vorbehalt der Genehmigung durch die eidgenössischen Räte, zu erwerben. Der Kaufpreis setzt sich wie folgt zusammen : Franken

- 4836 m2 zu 250 Franken 1209000.- Inkonvenienzentschädigung für den Verlust des auf der Parzelle befindlichen Magazin- und Garagegebäudes 60000.1269000.Die in der Stadt Wil erhobenen Vergleichspreise wie auch die Äusserung der zuständigen Amtsstelle lassen diesen Preis als angemessen erscheinen.

Zum Kaufpreis von 1269000 Franken kommt noch ein Betrag von 11000 Franken für die Handänderungskosten, so dass sich ein Objektkreditbegehren von 1280000 Franken ergibt.

818 11. Erwerb einer Liegenschaft in Winterthur (Wartstrasse) Mit Botschaft vom 15. September 1964 haben wir ausgeführt, dass die PTT schon seit 1945 bestrebt sind, durch Erstellung eines grossen Postbetriebsgebäudes in Winterthur eine Gesamtlösung zu realisieren, bisher leider erfolglos. Die ständige Verkehrszunahme zwang schliesslich zu Dezentralisationen und Provisorien, wie der Miete der alten Korn- und Lagerhäuser an der Vogelsangstrasse für die Brief- und Paketausgabe, Eilzustellung, Massenannahme und Paketfächer. Trotz dieser Massnahmen konnte die Raumnot im Erdgeschoss des Hauptgebäudes nicht behoben werden, weswegen Sie mit Bundesbeschluss vom 18. März 1965 dem Erwerb einer Liegenschaft an der Stadthausstrasse für die Unterbringung des Telegraphenamtes mit den Telephonsprechkabinen und weiterer Dienste zustimmten.

Die technischen Dienste, sowie die Betriebs- und Verwaltungs-Abteilungen der Kreistelephondirektion und das Checkamt Winterthur wurden im Jahre 1962 im Neubau Wartstrasse 2 eingemietet, wo diesen Diensten 208 m2 Magazinraum im Untergeschoss, 59 m2 für den Kundendienst im Erdgeschoss, 1885 m2 Büroräume in den Obergeschossen 1-5 sowie 10 Autoeinstellplätze im Hofgebäude und 4 offene Parkplätze im Hof zur Verfügung stehen. Neben den PTTDiensten beherbergt das Gebäude noch drei Ladengeschäfte und eine CaféBar. Zur möglichst langfristigen Sicherung der Lokale haben die PTT eine Mietdauer von 15 Jahren mit Verlängerungsrecht für weitere 15 Jahre vereinbart; darüber hinaus Hessen sie sich noch das Vorkaufsrecht an der Liegenschaft einräumen.

Der Eigentümer beabsichtigt nun, die Liegenschaft zu veräussern. Wegen des grossen Interesses, das die PTT-Betriebe an der Erhaltung dieser Mieträume haben, setzten sie sich sofort mit dem Eigentümer in Verbindung und konnten mit ihm einen Kaufpreis von 2950000 Franken vereinbaren, der für die PTT als günstig bezeichnet werden darf. Die Belastung, die sich für die PTT-Betriebe aus dem Erwerb dieses Gebäudes ergibt, ist wesentlich niedriger als bei Erstellung eines entsprechenden Neubaus, so dass der Kauf, der die langfristige Bereitstellung von Büroräumen in unmittelbarer Nähe des Fernendamtes sicherstellt, empfohlen werden kann.

Mit Einschluss der Kosten für die Handänderung ergibt sich ein Objektkredit von 3000000 Franken.

12. Erweiterung des
Postgebäudes Ziirich-Altstetten Das Quartier Altstetten bildet zusammen mit Albisrieden den Kreis 9 der Gemeinde Zürich. Dank der Stadtnähe, des ebenen Geländes und der günstigen Verkehrslage mit Geleiseanschluss-Möglichkeiten, ist Altstetten schon früh zu einem sich rasch entwickelnden Industrieort geworden. So hat die Bevölkerung in den Jahren 1950 bis 1965 von rund 19000 auf 26183 zugenommen. Das frühere Dorfzentrum am Lindenplatz ist zu einem Geschäftszentrum geworden, das bereits die Merkmale eines Nebenstadtkernes besitzt. Dieser Wachstums-

819

prozess ist noch nicht abgeschlossen, die weitere Ansiedlung von Industrie und Geschäftsniederlassungen sowie die Erstellung von Wohnblöcken ist angesichts der vorhandenen Baulandreserven zu erwarten, wobei bis zur Vollbesiedlung mit einer weiteren Verdoppelung der Bevölkerung zu rechnen ist.

Entsprechend der starken Bevölkerungszunahme hat sich auch der Postverkehr entwickelt : Post Zurich 48 Altstetien

Wertzeichenverkauf in Fr.

Briefpost, Aufgabe Paketpost, Aufgabe Einzahlungen Briefpost Zustellung Paketpost, Zustellung Auszahlungen .

1950

I960

1965

541300 1 271 500 2355200 1 723 300 2 687 200 4 478 200 821 OOO1 212700 485700 374300 779000 827800 4 689 900 8 241 800 9 093 900 171 200 334400 5166001 54500 107300 152 400

Index 1965 1950 = 100 435

260 386 221 194 301 279

1

Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

In der gleichen Zeitspanne (1950-1965) musste der Personalbestand von 27 auf 59 Bedienstete erhöht werden.

Das Postamt Zürich 48 Altstetten befindet sich in einem 1950 bezogenen Gebäude am Rande des Quartierzentrums. Die Lage in der Nähe der wichtigsten Strassen und der öffentlichen Verkehrsmittel ist für die Post außerordentlich günstig, umsomehr als das Amt auch über eine kleine Quartierstrasse mit geringem Verkehr erreichbar ist. Entsprechend der Verkehrs-und Personalzunahme sind die Diensträume jedoch zu knapp geworden. Die Laderampe genügt der Doppelfunktion als Abstellplatz und Laderaum für Zustellfahrzeuge sowie für die Massenaufgeber und den Ortstransportdienst nicht mehr. Gegenseitige Behinderungen und Betriebsabwicklung unter freiem Himmel sind die unerfreuliche Folge dieser Raumknappheit. Im Botenraum können keine weiteren Arbeitsplätze mehr eingerichtet werden, obschon die Anzahl der zu bedienenden Haushaltungen noch zunimmt ; auch der Paketraum genügt nicht mehr.

Da die heutige Lage des Postgebäudes sehr günstig ist und eine Landreserve zur Verfügung steht, ist ein Ausbau der bestehenden Anlagen vorgesehen. Im Erdgeschoss sollen durch den Anbau einer eingeschossigen Pakethalle in Richtung auf das vor einigen Jahren erstellte Gebäude der Telephonzentrale die bisherigen Betriebsräume erweitert werden. Der bestehende Paketraum kann dadurch anteilsmässig zum Botenraum sowie zum Büroraum geschlagen werden.

Gleichzeitig wird der Anlegeplatz für Dienst- und Kundenfahrzeuge erweitert, was die Leistungsfähigkeit bei der Abfertigung der zahlreichen motorisierten Postbenützer (Massenaufgeber) mehr als verdoppelt. Das Untergeschoss des Anbaus mit Posthof soll als Einstellhalle ausgebaut werden, die durch Lift und Rampe für Motor- und Handfahrzeuge erschlossen ist. Darin sollen die Zustell-

820

fahrzeuge abgestellt und beladen werden. Im Unter-geschoss werden überdies die Zivilschutzanlagen, die Garderobe-, Aufenthalts-, Archiv- und Stapelräume erweitert und teilweise neu eingerichtet.

Die Kosten dieser Erweiterung belaufen sich gemäss Kostenvoranschlag auf 1800000 Franken bei einem Baukostenindex von 311,3 Punkten. Mit Einbezug der Bauteuerung bis zum 1. April 1966 (Index 319,7) ergibt sich ein Objektkreditbegehren von 1850 000 Franken.

Die vorgeschlagene Erweiterung der Postlokale in Altstetten gestattet, die Postdienste in diesem Amt so einzurichten, dass auch ein gesteigerter Verkehr auf Jahre hinaus reibungslos und wirtschaftlich abgewickelt werden kann. Sollten in einem späteren, heute noch nicht bestimmbaren Zeitpunkt die Massenannahme und die Paketzustellung im Zusammenhang mit dem Schnellgutkonzept der SBB in das im Raum Zürich geplante Paketumleitamt verlegt werden, so bilden die frei werdenden Räume eine wertvolle Raumreserve für die Briefund Eilzustellung.

13. Telephongebäude Ziirich-Aussersihl

Das Telephonortsnetz Zürich zählte Ende 1965 178200 Hauptanschlüsse mit 285700 Sprechstellen, die an 14 Quartier- und eine Unterzentrale angeschlossen sind ; die Zentrale Zürich-Enge ist zur Zeit noch im Bau, und für eine weitere Anlage in Zürich-Seebach haben wir Ihnen mit Botschaft vom 6. Juni 1966 ein Objektkreditbegehren von 1597000 Franken unterbreitet. Die in Betrieb stehenden Zentralen bewältigen einen seit Jahren immer zunehmenden Telephonverkehr.

Ortsnetz Zürich

1940

1950

I960

1965

Index 1965 1940 = 100

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Mio . . .

Ferngespräche, Ausgang in Mio Gesprächseinnahmen in Mio Fr

46814 75633 50,2

91783 142 038 100,6

155 137 237 079 125,6

178 191 285 714 131,2

381

1

14,9

32,6

65,5

163.81

12,2

30,7

54,4

70,1

378 261

575

Ab 1964 Ferngespräche der ganzen Netzgruppe.

Der Stadtkern links der Lirnmat mit der City und den Quartieren Enge und Aussersihl wird heute von einer einzigen Zentrale an der Füsslistrasse mit 30400 Anschlusseinheiten bedient. Der grösste Teil der Ausrüstungen dieser ältesten Zentrale der Stadt Zürich stammt noch aus dem Jahre 1926, ist technisch veraltet und stark abgenützt. Der von Jahr zu Jahr grösser werdenden Verkehrskonzentration ist die Zentrale nicht gewachsen, und für die Anschlussbegehren stehen nicht mehr genügend freie Nummern zur Verfügung. An einen Ausbau der

821

Zentrale Füsslistrasse kann nicht gedacht werden, da das Gebäude bereits bis zum äussersten ausgenützt ist. Als Lösung drängt sich der Bau einer weiteren Grosszentrale in der Innenstadt auf, die zusammen mit der Zentrale Zürich-Enge die Zentrale Füsslistrasse soweit zu entlasten vermag, dass eine Ablösung dieser Anlage und gleichzeitig die dringend notwendige Vermehrung der Telephonbetriebsanlage der City möglich wird. Für den Erwerb einer dafür günstig gelegenen Liegenschaft an der Müllerstrasse haben Sie mit Bundesbeschluss vom 14. März 1966 einen Objektkredit von 890000 Franken bewilligt (vgl. dazu Botschaft vom 20. September 1965).

Das Projekt sieht ein viergeschossiges Telephongebäude mit zwei Untergeschossen und nachstehender Raumeinteilung vor : 2. Untergeschoss : Batterie-, Gleichrichter- und Dieselräume Schutzraum Heizung l. Untergeschoss : Kabelkeller Transformatorenstation Verteilerraum !

Erdgeschoss : Hauptverteiler Prüf- und Messraum Ventilation 1. Obergeschoss : Wählersaal 2. Obergeschoss: Wählersaal Zwischengeschoss : Werkstatt 3. Obergeschoss: Ventilation Liftmaschine Dienstwohnung In der Zentrale Aussersihl werden von Anfang an 17000 Anschlusseinheiten installiert, damit die Zentrale Füsslistrasse mit neuen, modernen Einrichtungen versehen werden kann. Im Hinblick auf eine spätere Raumbeschaffung für weitere 10000, möglicherweise 20000 Telephonanschlüsse in der Zentrale Aussersihl wurden die beiden unmittelbar angrenzenden Liegenschaften durch Kaufrechtsvertrag gesichert.

Die Erstellung der Telephonzentrale Zürich-Aussersihl ist mit 2550000 Franken veranschlagt (Index 311,3). Mit Einschluss der Teuerung bis I.April 1966 (Index 319,7) ergibt sich ein Objektkredit von 2 619 000 Franken.

14. Erweiterung des Telephongebäudes Zweisimmen

In Zweisimmen befindet sich das Hauptamt der Netzgruppe 030, das die Zentralen Boltigen, Lenk i. S., Gstaad, Feutersoey und Lauenen umfasst. Das 1937 in Zweisimmen erstellte und 1948 erweiterte Telephongebäude beherbergt die Ausrüstungen für den Netzgruppen- und Fernverkehr und 1100 Hauptanschlüsse, wovonjedoch 100lediglich als Provisorium eingerichtet werden konnten.

822

Die Bezirks- und Fernleitungen müssen in den nächsten Jahren mehr als verdoppelt werden, weil sich der Verkehr in den letzten 10 Jahren fast verdreifacht hat, insbesondere wegen Gstaad, das rund zwei Drittel der Bezirksleitungen benötigt und auch weiterhin rasch zunehmen dürfte. Irgendwelche Raumreserven, um die benötigten technischen Anlagen unterzubringen, sind in der Zentrale keine mehr vorhanden. Dazu kommt, dass auch das Ortsamt 1967 vollständig belegt sein wird und vergrössert werden muss.

Die folgende Tabelle zeigt das typische Bild einer Fremdenverkehrsregion: die durch die Zentrale Zweisimmen fliessenden Fern- und Auslandsgespräche sind mehr als sechsmal höher als die Zahl der Ortsgespräche.

Zentrale Zweisimmen

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche Ferngespräche, Ausgang (der Netzgruppe) . . . .

Gesprächseinnahmen in Fr 1

1940

1950

I960

176 230

364 489

666 907

65500

170 600

292 900

398 400

772 500 89 100

1965

941

Index 1965 1940 = 100

1 328 395 500

535 577 604

1 592 400 2516400

632

190 700

287 800

3231

Index 1950 = 100.

Im Hinblick auf die notwendig werdende Erweiterung der bestehenden Zentrale hat die Generaldirektion bereits 1961 zu dem vorhandenen Terrain im Halte von 461 m2 zwei Parzellen von zusammen 866 m2 erworben. Es ist vorgesehen, auf diesem Areal ein zweigeschossiges Telephonbetriebsgebäude mit quer dazu liegendem Treppenhaus/Garage/Wohntrakt zu erstellen, wobei für diesen infolge nachbarrechtlicher Beschränkungen ein Teil des Altbaues beansprucht werden muss. Zuerst sollen der Betriebstrakt und das Treppenhaus erstellt werden, und anschliessend, nach der Inbetriebnahme der neuen Ortsamtausrüstungen im Neubau und dem Abbruch eines kleinen Teils des Alttraktes, können Garage und Wohnung gebaut werden. Die Erweiterung soll folgende Raumeinteilung aufweisen : 2. Untergeschoss : Batterien Stromlieferung Klima- und Pumpenraum Heizung und Öltank 1. Untergeschoss: Verstärkeramt Fernverteiler Kabelkeller Erdgeschoss : Ortsamt Hauptverteiler Monteurzimmer und Putzräume 1. Obergeschoss : Netzgruppenhauptamt und Fernbetrieb 5-Zimmerwohnung

823

Der Altbau wird für die Notzentrale, den Fernbetrieb sowie die Einstellung von zwei Motorfahrzeugen weiterverwendet.

Nach dem Ausbau kann die Zentrale Zweisimmen bis rund 1600 Fern- und Bezirksleitungs-Ausrüstungen sowie die Anlagen für 7000 Anschlüsse aufnehmen; als Erstinstallation sind 2600 Teilnehmereinheiten vorgesehen.

Die Kosten des Projektes belaufen sich auf 1805000 Franken (Index 311,3).

Mit Einschluss der Teuerung bis 1. April 1966 (Index 319,7) beträgt der Objektkredit 1854000 Franken.

*

*

*

Gestützt auf diese Ausführungen beantragen wir Ihnen, den beiliegenden Entwurf zu einem Bundesbeschluss zu genehmigen.

Bezüglich der Verfassungsmässigkeit der Vorlage halten wir fest, dass sich die Zuständigkeit der Bundesversammlung aus Artikel 13, Buchstabe/des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 1960 (AS 1961,17) über die Organisation der Post-, Telephon- und Telegraphenbetriebe ergibt, das sich seinerseits auf Artikel 36 der Bundesverfassung stützt.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 25. November 1966.

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident : Schaffner Der Bundeskanzler : Ch. Oser

824

(Entwurf)

Bundesbeschliiss über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 25. November 1966, beschliesst:

Art. l 1

Für PTT-Zwecke werden folgende Objektkredite bewilligt : Franken

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

Erwerb der Postlokale Basel-St. Clara im Stockwerkeigentum....

Erweiterung des PTT-Gebäudes Burgdorf Telephongebäude Freiburg-Vignettaz Erwerb einer Liegenschaft in Genf (rue de Berne) Postgebäude Goldach Erwerb einer Liegenschaft in Nidau Postgebaude St. Margrethen Postgebäude und Postautohof Verbier-Mondzeu Erwerb einer Liegenschaft in Vernier Erwerb einer Liegenschaft in Wil SG Erwerb einer Liegenschaft in Winterthur (Wartstrasse) Erweiterung des Postgebäudes Zürich-Altstetten Telephongebäude Zürich-Aussersihl Erweiterung des Telephongebäudes Zweisimmen

1717 000 6878000 2591000 1220000 3060000 1020000 1640000 3700000 3 750000 1280000 3000000 1850000 2619000 1854000

2

An den Bauprojekten dürfen im Rahmen der Objektkredite noch jene Änderungen vorgenommen werden, die sich nachträglich als notwendig erweisen.

Art. 2 1

Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

2 Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

9255

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe (Vom 25. November 1966)

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In

Foglio federale

Jahr

1966

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

51

Cahier Numero Geschäftsnummer

9609

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

22.12.1966

Date Data Seite

801-824

Page Pagina Ref. No

10 043 489

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