986

# S T #

9491

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe (Vom 6. Juni 1966)

Herr Präsident !

Hochgeehrte Herren !

Wir beehren uns, Ihnen mit vorliegender Botschaft den Entwurf zu einem Bundesbeschluss über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe zu unterbreiten. Unsere Anträge umfassen verschiedene Objektkreditbegehren für PTT-Betriebsgebäude in Genf, Laufen, Liestal, Pfäffikon SZ, Samen, Schönenwerd, Solothurn, Steffisburg, Würenlos, Zuchwil und Zürich sowie den Erwerb einer Liegenschaft für PTT-Zwecke in Ariesheim.

Die PTT-Betriebe sind vor allem aus zwei Gründen gehalten, Betriebsgebäude zu erstellen und die hiefür notwendigen Grundstücke zu beschaffen : - Erstens, um ihrer Leistungs- und Betriebspflicht gemäss Artikel 36 der Bundesverfassung nachzukommen, und - zweitens, um ihr Unternehmen gemäss Artikel 2 des PTT-Organisationsgesetzes nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen führen zu können.

Dem staatlichen Post-, Telephon- und Telegraphenregal und dem sich daraus ergebenden Benützungszwang steht die Pflicht der PTT-Betriebe gegenüber, jedermann zu den gesetzmässigen Bedingungen als Kunde anzunehmen sowie die nötigen Einrichtungen zu erstellen und zu betreiben. Daraus ergibt sich zwangsläufig auch die Obliegenheit, der ständig wachsenden Nachfrage nach Leistungen der PTT-Betriebe durch entsprechenden Ausbau der Betriebsanlagen entgegenzukommen. Wie diese Nachfrage in den letzten Jahren zugenommen hat, illustrieren die Zahlen auf der folgenden Seite.

Aber auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen sind die PTT-Betriebe gehalten, neueie, zweckmässigere Betriebsgebäude zu erstellen und so mitzuhelfen, ihre Ertragslage von der Aufwandseite her zu verbessern. Das trifft vor allem auf die oft veralteten und einen rationellen Betrieb erschwerenden oder verunmöglichenden Postgebäude zu, zumal die in ihren Räumen vermittelten Dienste unter den gegebenen Verhältnissen grösstenteils nicht kostendeckend erbracht 1966 - 332

987 Entwicklung des PTT-Verkehrs im Laufe des Jahres 1965 (1964-1965)

Fernmeldedienste Teilnehmeranschlüsse Taxpflichtige Gespräche ....

Telexverbindungen . . .

Post Postreisende Adressierte Briefpostsendungen Pakete Gesamtumsatz Postcheck in Franken . .

Zeitungen

wahrend der letzten 5 Jahre (1960-1965)

Zunahme 77732

1960 1,09 Mio

1965 1,47 Mio

Prozent

90,5 Mio 2,1 Mio

1,21 Mrd.

7,4 Mio

1,69 Mrd.

16,2 Mio

+ 40,0 + 118,9

+ 34,9

2,1 Mio

25,8 Mio

36,9 Mio

+ 43,0

52,0 Mio 2,4 Mio

1139,8 Mio 116,4 Mio

1363,3 Mio 124,8 Mio

+ 19,6 + 7,2

19,3 Mrd.

15,7 Mio

199,4 Mrd.

765,2 Mio

331,7 Mrd.

875,3 Mio

+ 66,3 + 14,4

Zahl der wartenden Telephoninteressenten : 44 822

werden können und der grössere Verkehr somit lediglich zu grösseren Verlusten führt, wenn es nicht gelingt, durch Rationalisierung die Kosten zu senken. Allerdings tritt die angestrebte Betriebsvereinfachung und Kostensenkung nicht immer sofort und unmittelbar ein, denn die Bauten und betriebstechnischen Einrichtungen werden auf lange Sicht geplant und errichtet ; bei der Inbetriebsetzung sind sie daher regelmässig noch überdimensioniert und erreichen ihre Nutzschwelle erst später. Trotzdem sind diese Investitionen nötig und machen sich auch auf die Dauer bezahlt.

Wesentlich günstiger liegen die Verhältnisse bei neu zu errichtenden Anlagen für die Fernmeldedienste. Diese sind nicht nur nötig, um u. a. die Zahl der auf einen Telephonanschluss wartenden Interessenten zu verringern, sondern sie helfen sofort nach ihrer Betriebsaufnahme in wesentlichem Ausmasse mit, die Ertragslage der PTT-Betriebe zu verbessern, da die Vermittlung von Telephongesprächen heute noch zu den gewinnbringenden Dienstleistungen der PTTBetriebe gehört.

Obwohl die Hochbautätigkeit der PTT-Betriebe in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen hat - innert 15 Jahren hat sich der Gebäudebestand beinahe verdreifacht - bleibt sie hinter den zunehmenden Raumbedürfnissen des Post- sowie des Fernmeldebetriebes zurück. Die PTT-Betriebe werden denn auch wegen des Rückstandes beim Bau von Betriebsgebäuden kritisiert : Postkunden müssen in ungenügenden Postlokalen oft allzulange vor dem Schalter anstehen, und Tausende warten auf einen Telephonanschluss. Schon seit einiger Zeit befassen sich deshalb die PTT-Betriebe mit einer auf die dringlichsten Raumbedürfnisse ausgerichteten Bauplanung auf weite Sicht. Nach den bereits vorliegenden Ergebnissen muss die Hochbautätigkeit für PTT-Zwecke in den nächsten Jahren

988 noch beträchtlich gesteigert werden. So werden bereits 1966 über 100 Mio Franken für PTT-Hochbauten aufgewendet werden müssen, gegenüber noch rund 74 Mio Franken im vergangenen Jahr.

Unter den geschilderten Gesichtspunkten ist auch die Auswahl von 11 Bauprojekten zu würdigen, die wir Ihnen mit dieser Botschaft zur Genehmigung unterbreiten. Bei allen Projekten handelt es sich um Betriebsgebäude, d.h. Bauten, die unmittelbar der Abwicklung des Post- und Fernmeldebetriebs dienen.

Mit sechs Projekten überwiegen dabei die Zentralenbauten für die Fernmeldedienste (Liestal-Altmarkt, Pfäffikon SZ, Sarnen, Schönenwerd, Steffisburg, Zürich-Seebach). Dazu kommen zwei PTT-Gebäude, die sowohl den Post- wie den Fernmeldediensten dienen (Würenlos und Zuchwil) sowie zwei reine Postgebäude (Genf-Le Bouchet und Laufen). Überwiegend handelt es sich dabei um kleinere Projekte, die nur wegen der Bauteuerung der letzten Jahre die Grenze von 800000 Franken überschreiten und deshalb den eidgenössischen Räten mit besonderer Botschaft vorgelegt werden müssen. Teil einer grundsätzlichen und dringlichen Sanierung der PTT-Betriebsbauten in Solothurn bildet das Projekt des neuen Fernmeldegebäudes, wofür ein erster Teilkredit von 7,87 Mio Franken verlangt wird. Ein weiterer Objektkredit betrifft schliesslich einen vorsorglichen Landkauf in Ariesheim. Vom gesamten Kreditbedarf von 27,382 Mio Franken entfallen 22,097 Mio auf die Bauten und 5,285 Mio auf den Landkauf.

Die Bauprojekte sind von der Direktion der eidgenössischen Bauten oder in ihrem Auftrag von privaten Architekten in Zusammenarbeit mit der Hochbauabteilung sowie den Betriebsdiensten der PTT-Betriebe ausgearbeitet worden.

Der Delegierte für Konjunkturfragen hat ihnen mit Rücksicht auf die betriebliche Notwendigkeit und Dringlichkeit ausnahmslos zugestimmt.

1. Erwerb einer Liegenschaft für Telephonzwecke in Ariesheim Seit 1954 ist in Basel die zentrale Automobilwerkstätte für die Post- und die Fernmeldedienste im PTT-eigenen Gebäude an der Zwingerstrasse eingerichtet.

Die der Kreistelephondirektion Basel angegliederte Werkstätte besorgt den Reparatur- und Unterhaltsservice für alle PTT-Fahrzeuge auf dem Platze Basel. Als Fläche stehen heute Werkstatträume von rund 810m2 sowie ein Abstellplatz im Ausmass von rund 800 ma zur Verfügung. Vor zehn Jahren mussten
hier 150 Fahrzeuge betreut werden; heute sind es bereits 370. Die deswegen bestehende Raumnot wirkt sich auf die Organisation der Unterhaltsarbeiten an den Fahrzeugen sehr nachteilig aus. In den nächsten Jahrzehnten ist zudem eine weitere Zunahme der Motorisierung bei den Post- und Fernmeldediensten zu erwarten.

So schätzen die PTT ihren Fahrzeugbestand in Basel für 1980 bereits auf rund 600 Fahrzeuge. Eine Erweiterung der bestehenden Räume drängt sich somit auf, wobei aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen die heutige Zentralisierung der Automobilwerkstätte für die Post- und Fernmeldedienste beibehalten werden sollte.Da die Erweiterung am jetzigen Standort aber nicht möglich ist, muss eine Verlegung ins Auge gefasst werden.

989

Mehr Raum benötigen in Basel auch die Materialdienste der Kreistelephondirektion. Ihr Lagerplatz und die Magazine für das schwere Linienmaterial (Stangen, Kabelrollen, Zoreseisen, Betonwaren usw.) befinden sich auf dem sogenannten Dreispitzareal. Die PTT-Betriebe sind dort seit 1928 auf Grund eines Baurechtsvertrages Eigentümer von Lagerbauten. Sie beanspruchen dabei eine im Laufe der Jahre auf rund 4550 m2 erweiterte Fläche. Ein weiteres Lager von 350 m2 haben sie im vierten Stockwerk eines benachbarten Lagerhauses an der Reinacherstrasse gemietet. Das Kleinmaterial für den ober- und unterirdischen Linienbau, das Apparatemagazin, die Betriebswerkstätte sowie das Werkzeuglager sind dagegen im gleichen Gebäude wie die Automobilwerkstätte an der Zwingerstrasse untergebracht. Da der Telephonmaterialbedarf und der entsprechende Güterumschlag durch die starke Bautätigkeit in den letzten Jahren ständig zugenommen haben, herrscht auch hier Platzmangel. Eine gewisse Entlastung des Lagerraumes im Gebäude Zwingerstrasse ergibt sich zwar durch die Verlegung des Magazins für das Kleinmaterial auf den Lagerplatz Dreispitz. Jedoch sind auch hier die Platzverhältnisse bereits knapp. So muss der Vorrat an Kabelstangen schon heute in der Fahrbahn gelagert werden, und die Kabelstangenmontage erfolgt in einem Raum, der für die Instruktion der Freileitungsmonteure dienen sollte.

Wegen der geschilderten, auf die Dauer unbefriedigenden Garage- und Lagerunterkünfte sahen sich die PTT-Betriebe bereits seit einiger Zeit nach einem geeigneten Bau- und Lagergelände für die Neuunterbringung sowohl der Automobilwerkstätte als auch der Lagerplätze und Magazine der Kreistelephondirektion Basel um. Dabei wurde ein Areal gesucht, das mit Rücksicht auf die erforderliche Grosse und die Preislage möglichst ausserhalb der Stadt, im Interesse der Zusammenarbeit mit den Betriebsdiensten jedoch in der Nähe liegt. Nach verschiedenen ergebnislosen Bemühungen bietet sich nun Gelegenheit in Ariesheim, fünf Kilometer vom Bahnhof Basel, ein unüberbautes Areal von rund 34000 m2 zu erwerben, das in der Industriezone zwischen Birs und der Bahnlinie Basel-Laufen, südwestlich Münchenstein, liegt. Das Areal ist durch Zufahrten erschlossen und verfügt überdies über einen privaten Geleiseanschluss. Es kann deshalb für die vorgesehenen Zwecke als
ausserordentlich günstig bezeichnet werden.

Die PTT-Betriebe haben mit dem Verkäufer einen Kaufvertrag abgeschlossen unter Vorbehalt der Genehmigung durch die eidgenössischen Räte. Der dabei vereinbarte Kaufpreis setzt sich wie folgt zusammen : Franken 2

Erwerbspreis für Parzelle Nr. 2222 (34005 m zu 135 Franken) . . . 4 590 675.Einkauf in das Industriegeleise und die Zufahrtsstrasse 680 100.Total 5270775.Dieser Preis darf mit Rücksicht auf die günstige Lage und auch im Vergleich mit ändern ähnlichen Liegenschaftskäufen als angemessen bezeichnet werden.

Das Grundstück wird erlauben, die geschilderten Bedürfnisse der Kreistelephon-

990

direktion Basel auf lange Zeit hinaus zu befriedigen. Die Grosse des Areals wird es ermöglichen, die gesamten Material- und Transportdienste der Kreistelephondirektion sowie die PTT-Automobilwerkstätte in Ariesheim zu konzentrieren.

Die heutigen Miet- und Baurechtsverträge können dadurch allmählich aufgelöst werden. Darüber hinaus stellt das Areal eine im Hinblick auf die Bodenknappheit im Räume Basel wichtige Landreserve für weitere betriebliche Zwecke der Fernmeldedienste dar.

Zu der genannten Preissumme kommt noch ein Betrag von 14225 Franken für Nebenkosten (Handänderung), so dass sich ein Objektkredit von 5285000 Franken ergibt.

2. Postbetriebsgebäude Genf-Le Bouchet Bis nach dem zweiten Weltkrieg hatte das Quartier von Le Bouchet im Nordwesten der Stadt Genf den Charakter eines relativ dünnbesiedelten Villenquartiers. Seit ungefähr 1950 hat sich diese Situation grundlegend geändert. Das rapide Anwachsen der Stadt Genf führte zu einer sukzessiven Überbauung der wenig besiedelten Gebietsteile in Richtung Nordwesten. Im Quartier von Le Bouchet, das sich an die wichtigen Verbindungsstrassen Genf-Lyon und GenfFlughafen Cointrin anlehnt, war die bauliche Entwicklung besonders intensiv.

Heute weist das Gebiet zahlreiche Überbauungen und Wohnblocks auf; entsprechend hat sich die Zahl der durch die Post zu bedienenden Haushaltungen vervierfacht.

Die nächstgelegenen Poststellen für die Postaufgabe sind Châtelaine, Cointrin und Le Petit Saconnex. Die durchschnittlichen Anmarschdistanzen betragen für die Bewohner von Le Bouchet demnach gegen einen Kilometer, was für städtische Verhältnisse kaum mehr tragbar ist. Die Eröffnung einer zusätzlichen Annahmefüi ale für das rund 100 haumfassendeSiedlungsgebiet ist daher dringend.

Dabei ist es zw eckmässig, dem neuen Amt auch die entsprechenden Zustelldienste zuzuteilen, um damit die das Einzugsgebiet heute bedienenden Poststellen zu entlasten.

Vor vier Jahren konnte in günstiger Lage das notwendige Bauland erworben werden. Es handelt sich um ein Areal im Halte von 1200 m2, im Schwerpunkt des 'künftigen Aufgabesektors. Die längsten Anmarschdistanzen für die Postkunden lassen sich dadurch wesentlich verkürzen. Auf der Parzelle, die gemäss Servitut nur mit einem Erdgeschossbau von höchstens 5 m Höhe überbaut werden kann, ist folgendes Betriebsgebäude projektiert : Untergeschoss : Schutzräume Veloraum Heizung Garderoben Archiv

991

Erdgeschoss :

Schalterhalle Postbüro Botenraum Posthof Fahrzeugeinstellhalle Kiosk

Die Kosten des Neubaus belaufen sich gemäss Kostenvoranschlag auf 1019000 Franken (Index 311,3).

Durch die Schaffung der geplanten Zustellzentren in Genf wird das Postamt Le Bouchet möglicherweise später zu einem reinen Annahmeamt. Der Botenraum bildet für diesen Fall eine Reserve für die Erweiterung des Annahmeamtes. Ob der Postbetrieb die Fahrzeugeinstellhalle im hintern Teil des Posthofes in diesem Zeitpunkt noch benötigt, lässt sich heute noch nicht voraussehen; sie könnte jedoch mit geringem Aufwand in vermietbare Garagen unterteilt werden. Die langfristige Nutzung der Gebäudeanlagen ist somit sichergestellt.

3. Postbetriebsgebäude Laufen Die Post in Laufen ist heute in einem Mietgebäude an der verkehrsreichen Hauptstrasse untergebracht. Die Postlokale sind seit dem Bezug im Jahre 1902 praktisch unverändert geblieben, während der Postverkehr seit Jahren stetig, in den letzten Jahren zum Teil sogar beschleunigt zugenommen hat.

Post Laufen

1940

Wertzeichenverkauf in Franken Briefpost, Aufgabe . .

Paketpost, Aufgabe . .

Einzahlungen Briefpost, Zustellung .

Paketpost, Zustellung Auszahlungen

62800 355800 28100 43 300 653600 34000 7200

1950

141 000 447300 74200 75 300 939200 64100 11 600

I960

1965

190 400 242 700 603 400 707000 92000 89500 130 600 157400 1 311 100 1 502 900 86000 126 700 16 100 20700

Index 1965 1940 = 100

386 199 319 364 230 373 288

Heute genügen die vorhandenen Räume den Anforderungen des Betriebes in keiner Weise mehr. Bei einem Personalbestand von 16 Bediensteten stehen nur 90 m2 Betriebsiiäche zur Verfügung; diese engen Verhältnisse behindern den Betriebsablauf. Die mit einer ungenügenden Beleuchtung versehene Schalteranlage ist zudem veraltet, und die drei \ orhandenen Aufgabeschalter sind dem anfallenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Eine Möglichkeit, die Lokale zu erweitern, besteht nicht. Eine Verlegung des Standortes drängt sich auch aus verkehrstechnischen Gründen auf; wegen Fehlens eines Vorplatzes müssen heute die Fahrzeuge der Postkunden auf dem Trottoir und der verkehrsreichen Hauptstrasse parkieren, wodurch der Durchgangsverkehr gestört wird.

992

Bereits 1948 bemühten sich die PTT-Betriebe um ein geeignetes Terrain für einen Neubau. Verschiedene Projekte zerschlugen sich jedoch wegen fehlender Bereitschaft zum Verkauf oder ungenügender Fläche der Liegenschaften. Erst 1961 gelang es, in zentraler Lage, rund 40 m östlich der Hauptbrücke und knapp 150 m vom Bahnhof entfernt, an der Abzweigung Bahnhofstrasse/Rampenweg, eine Liegenschaft im Halte von 1797 m2 zu erwerben. Das Terrain für ein neues Postbetriebsgebäude liegt für die Postbenützer (Zentrum) und die Betriebsabwicklung (Bahnhofnähe) günstig.

Das Überbauungsprojekt sieht ein östlich an die Nachbarliegenschaft angebautes dreigeschossiges, im hintern Teil eingeschossiges Gebäude mit den Posträumen im Erdgeschoss sowie Wohnungen in den Obergeschossen vor. Unabhängig vom Hauptbau sollen an der rückwärtigen nördlichen Parzellengrenze vier Garageboxen entstehen. Der Vorplatz mit der Schlossfachanlage, Windfang und Schalterraum sind von der Strassengabelung Bahnhofstrasse/Rampenweg her zugänglich, während der Eingang zu den Diensträumen, die Massenannahme und die Garagen wie auch der Wohnungseingang über ein privates Seitensträsschen erreichbar sind. Der rund 500 m2 messende Posthof mit Parkplätzen befindet sich auf der Nordseite des Haupttraktes. Eine allfällige spätere Gebäudeerweiterung könnte in dieser Richtung erfolgen.

Im einzelnen ist folgende Raumaufteilung vorgesehen : Untergeschoss : Veloraum Schutzraum Archiv Garderoben Heizung Wasch- und Tröckneraum Erdgeschoss : Windfang mit Telephonkabinen Schalterhalle Postbüro Paketraum Botenraum Einstellgarage (unabhängig vom Hauptbau) l. und 2. Obergeschoss : Aufenthalts- und Ruheraum 5-Zimmer-Wohnung Drei 3-Zimmer-Wohnungen Die Kosten des Neubaus setzen sich wie folgt zusammen: Abbrucharbeiten Hauptgebäude Garageboxen Umgebungsarbeiten Künstlerischer Schmuck

Franken

13 000.1092 000.43 000.56 000.26 000.Total 1230000.-

993

Dem Voranschlag liegt ein Baukostenindex von 310,6 zugrunde. Bis zum l. Oktober 1965 mit 311,3 Punkten ergibt sich daher eine Teuerung von 3000 Franken, womit der beantragte Objektkredit 1233 000 Franken beträgt.

4. Telephongebäude Liestal-Altmarkt Mit Botschaft vom 18. Dezember 1959 (BB11959, II, 1382) haben wir auf die prekären Platzverhältnisse der Post- und Fernmeldedienste in Liestal hingewiesen. Zu deren Sanierung haben die eidgenössischen Räte mit Beschluss vom 17. März 1960 (BB11960,1,1227) einen Kredit von 2126000 Franken für den Bau eines neuen PTT-Gebäudes bewilligt. Vorgesehen war der etappenweise Abbruch des heutigen verwaltungseigenen Gebäudes beim Bahnhof und die Erstellung eines Neubaus für das Postamt und die Telephonzentrale am jetzigen Standort.

Aus verkehrstecrmischen Gründen lehnte jedoch der Kanton Baselland das Projekt ab. Obwohl auf Grund des Urteils vom 8. Februar 1961 des kantonalen Verwaltungsgerichts die Baubewilligung hätte erzwungen werden können, wurde in der Folge, den dringenden Wünschen der kantonalen Behörden entsprechend, nach einer neuen Lösung gesucht und auf die Verwirklichung des Projektes am heutigen Standort verzichtet. Dabei musste der Plan bald einaml fallen gelassen . werden, das Postamt und die Zentrale im gleichen Gebäude unterzubringen, da für einen gemeinsamen Neubau kein geeignetes Areal gefunden werden konnte.

Zudem ergab die Überprüfung der Verkehrsentwicklung beim Telephon und der künftigen Netzgestaltung neue Raumbedürfnisse, die ein getrenntes bauliches Vorgehen für die Post und die Fernmeldedienste als vorteilhafter erscheinen liessen.

Die automatische Telephonzentrale Liestal bedient die rund 4200 Telephonteilnehmer der Gemeinden Liestal, Frenkendorf, Füllinsdorf, Hersberg und Lausen sowie einen Teil der Gemeinde Seltisberg. Als Knotenamt vermittelt sie zudem den Verkehr nach den Endämtern Holstein, Bubendorf, Oberdorf, Reigoldswil und Sissach sowie nach der Unterzentrale Orismühle. Der Telephonverkehr hat sich gesamthaft wie folgt entwickelt : Knotenamt Liestal

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche Ferngespräche, Ausgang Gesprächseinnahmen Franken

1940

1950

I960

1965

888 4158 1 542 3217 1 699 2921 7886 5703 563 600 632000 1 485 000 1355000 2 250 000 4 879 400 5 934 400

266400

507700 1 132 000 1 628 100

Index 1965 1940 = 100 468

464 438 611

Während sich die Teilnehmerzahl seit 1940 mehr als vervierfacht hat, sind die Gesprächseinnahmen heute sogar mehr als sechsmal so hoch. Infolge dieser Verkehrsentwicklung mussten die Zentraleneinrichtungen schon vor Jahren vergrössert werden. Ein weiterer Ausbau am heutigen Standort ist jedoch unmöglich.

994

Von den vorhandenen 5000 Anschlusseinheiten sind bereits heute 1400 im südöstlichen Keller des PTT-Gebäudes provisorisch untergebracht. Die Unterhaltsarbeiten an der im Jahre 1935 in Betrieb genommenen Zentrale werden zudem allmählich so umfangreich, dass sie in einigen Jahren ersetzt werden muss. Bauliche Massnahmen sind daher dringlich.

Das ursprüngliche Projekt von 1959 rechnete noch mit einem Raumbedarf für insgesamt 14000 Anschlusseinheiten im Endausbau. Die seitherige Verkehrsentwicklung sowie der wahrscheinliche Bevölkerungszuwachs in den nächsten Jahrzehnten lassen jedoch eine bedeutend grössere Teilnehmerdichte erwarten, so dass mit einem Bedarf von über 30000 Anschlüssen gerechnet werden muss.

Grund dafür ist u. a. die in letzter Zeit vor allem im Tal von Füllinsdorf/Frenkendorf bis Lausen äusserst rege Bautätigkeit. Eingehende Studien über die künftige Netzgestaltung haben überdies ergeben, dass es zweckmässig ist, das langgestreckte Netzgebiet neu durch zwei Zentralen zu bedienen. Dabei wurde eine Konzeption erarbeitet, die je eine Telephonzentrale in Altmarkt und Radacker vorsieht. Die Zentrale Altmarkt soll zuerst gebaut werden. Da sie in einem günstigen Schnittpunkt des Bezirkskabelnetzes liegt, wird sie neben den Teilnehmeranschlüssen auch die Knotenamtsausrüstungen aufnehmen. Der Bau der Zentrale Radacker ist für später vorgesehen; bis zu ihrer Einschaltung kann die alte Zentrale am Bahnhof noch weiter betrieben werden.

Für die heute zur Diskussion stehende Zentrale Altmarkt konnten die PTTBetriebe 1964 rund 1,4 km von der heutigen Zentrale entfernt ein geeignetes Grundstück im Halte von 2000 m2 erwerben. Das Projekt sieht ein dreigeschossiges, unterkellertes Telephonbetriebsgebäude mit Dachaufbau vor : Untergeschoss : Kabelkeller Fernverteiler Schutzräume Batterieraum Stromlieferung Diesel Heizung Erdgeschoss : Knotenamt Hauptverteiler Garagen 1. Obergeschoss : Ortsamt 2. Obergeschoss : Trägerraum Ortsamt und verschiedene weitere Ausrüstungen Telexzentrale Werkstatt Dachgeschoss : 4-Zimmer-Wohnung Liftmaschinenraum Die neue Zentrale wird die Telephonteilnehmer der Gemeinden Hersberg, Lausen sowie ungefähr die Hälfte der Anschlüsse der Gemeinde Liestal und zum Teil der Gemeinde Seltisberg bedienen. Das projektierte Gebäude trägt bereits

995

der Endentwicklung des in Frage stehenden Gebietes Rechnung, weshalb es für die Aufnahme von 20000 Telephonanschlüssen berechnet ist. Als Erstausbau sind für das neue Knotenamt 10000 Anschlusseinheiten vorgesehen. Das neue Betriebsgebäude benötigt für die Unterbringung der Träger-, Telex- und Knotenamtsausrüstungen, der Prüf- und Messeinrichtungen sowie der Stromversorgung rund 1000 m2 mehr Nutzfläche als ein gewöhnliches Ortsamt. Die Kosten des Projektes belaufen sich auf 2652000 Franken (Index 311,3).

Mit der Genehmigung dieses Kredites fällt der mit Bundesbeschluss vom 17. März 1960 für den Bau eines PTT-Gebäudes in Liestal bewilligte Objektkredit von 2126000 Franken dahin. Für den geplanten Neubau eines Postbetriebsgebäudes an einem neuen Standort sowie für das zweite Telephonbetriebsgebäude werden wir zu gegebener Zeit Objektkreditbegehren stellen.

5. Telephongebäude Pfäffikon SZ Wie die nachstehende Tabelle zeigt, hat der Telephonverkehr im Ortsnetz Pfäffikon in den letzten Jahren überdurchschnittlich stark zugenommen. Die Teilnehmerzahl im Einzugsgebiet der Zentrale, das die Ortschaften und Gebietsteile Breiten, Freienbach, Halten, Hurdenerwäldli, Luegeten, Pfäffikon SZ und Ufenau mit rund 11 km2 Fläche umfasst, hat sich seit 1940 mehr als verachtfacht.

Ortsnetz Pfaffikon SZ

1940

1950

I960

1965

Index 1965 1940 = 100

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche Ferngespräche, Ausgang Gesprächseinnahmen Franken

107 158 39700 120400

212 306 55200 189900

548 766 128 200 466 000

908 1 240 250 100 813400

785 630 676

33000

67700

164 600

293500

889

849

Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die 1955 bezogene Zentrale bereits in wenigen Jahren zu klein sein wird. Beim jetzigen Endamt handelt es sich um eine 1200er Zentrale. Von den vorhandenen Anschlusseinheiten waren bereits Ende 1965 rund 1000 Nummern besetzt. Für die nächsten Jahre lässt sich die Zentrale mit Altmaterial provisorisch noch auf 1600 Hauptanschlüsse ausbauen.

Bei der zu erwartenden Zunahme von jährlich über 100 Teilnehmern dürfte jedoch auch die nach dem Ausbau vorhandene Nummernkapazität spätestens 1970 aufgebraucht sein. Auf diesen Zeitpunkt muss eine betriebsbereite Neuanlage bereitstehen.

Im Hinblick auf eine Erweiterung des heutigen eingeschossigen Zentralengebäudes haben die PTT-Betriebe 1964 zu dem vorhandenen Grundstück von 217 m2 eine weitere direkt anstossende Parzelle von 1090 m2 erworben. Es ist vorgesehen, darauf ein unterkellertes, zweigeschossiges Telephonbetriebsgebäude zu erstellen. Da durch den Neubau ein Teil der Grundfläche des heutigen Gebäu-

996

des beansprucht wird, muss wegen der ununterbrochenen Aufrechterhaltung des Betriebes in zwei Etappen gebaut werden. Vorerst soll auf dem freien Areal der nordseitige Teil des Gebäudes erstellt werden. In einer zweiten Etappe, die einen Teilabbruch des bestehenden Zweckbaus bedingt, erfolgt dann die Fertigstellung der zweiten Gebäudehälfte.

Das Erweiterungsprojekt sieht folgende Raumeinteilung vor: Untergeschoss : Kabelkeller Fernverteiler Schutzräume Heizung Erdgeschoss : Hauptverteiler Batterieraum Stromlieferung Betriebsraum Garderobe Obergeschoss : Automatenraum Monteurraum Garderobe Entsprechend der voraussichtlichen Endentwicklung ist das Gebäude für die Aufnahme von 10000 Anschlusseinheiten geplant. Als Erstbau sind 2400 Telephonanschlüsse vorgesehen.

Die Kosten des Projektes belaufen sich auf 1020000 Franken (Index 302,1).

Im Vergleich zu den übrigen Baukosten entstehen verhältnismässig hohe Ausgaben für die Pfahlfundation und die Erstellung einer wasserdichten Wanne als Folge des schlechten Baugrundes und des hohen Grundwasserspiegels. Mit Einschluss der Teuerung bis 31. Oktober 1965 (Index 311,3) beträgt der beantragte Objektkredit 1051000 Franken.

6. Telephongebäude Samen Das Einzugsgebiet des Telephonknotenamtes Sarnen umfasst die Gemeinden Kerns, Sächseln und Sarnen. An das Knotenamt Sarnen sind überdies die Endämter Giswil, Lungern und Melchtal angeschlossen. Während dieses Einzugsgebiet vor Jahren noch einen überwiegend gewerblichen und landwirtschaftlichen Charakter aufwies, siedelten sich in den letzten Jahrzehnten vermehrt auch industrielle Betriebe an. Die wirtschaftliche Entwicklung spiegelt sich auch in den Telephonverkehrszahlen der letzten Jahre wider.

Knotenamt Sarnen

1940

1950

Hauptanschlüsse Sprechstellen . . . .

Ortsgespräche Ferngespräche, Ausgang Gesprächseinnahmen Franken

458 644 227 100

792 1 215 420 300 602000 237 100

I960

1965

1913 1323 2970 2103 774 400 1 060 300 1 131 400 1 671 700 427 400

628 700

Index 1965 1940 = 100

418 461

467

997 Die Entwicklung ist keinesfalls abgeschlossen ; die Teilnehmerzahl wird weiter ansteigen, da entsprechend der starken Nachfrage nach Wohnungen verschiedene Wohnbauprojekte in Vorbereitung sind.

Die im Jahre 1939 automatisierten Vermittlungseinrichtungen des Knotenamtes Sarnen befinden sich im ersten Stock des Postgebäudes. 1954 wurde der Automatenraum auf Kosten der Dienstwohnung des Postverwalters durch Abtrennen von zwei Zimmern bereits erweitert. Dadurch konnte die Kapazität der Teilnehmeranschlüsse von 1000 auf 2000 Einheiten erhöht werden. Alle Anschlussmöglichkeiten sind heute jedoch ausgeschöpft; bereits Ende Juni 1965 mussten 123 Telephoninteressenten wegen besetzter Zentrale und fehlender Kabeladern auf die Warteliste gesetzt werden. Eine Erweiterung der Zentraleneinrichtungen ist daher dringend. Am heutigen Standort ist sie auf lange Sicht aber nicht möglich, selbst wenn hiefür die ganze Dienstwohnung beansprucht würde, denn der Boden der Dienstwohnung erträgt keine weitere Belastung, und Hauptverteiler sowie Kabelaufstieg können am heutigen Ort nicht erweitert werden. Dem Platzmonteur sollte zudem eine Dienstwohnung mit Garage bereitgestellt werden. Aus all diesen Gründen kommt nur die Erstellung eines Neubaus in Frage.

Im Dezember 1962 konnte an der Flüelistrasse in Sarnen ein für ein Telephongebäude geeignetes Grundstück im Halte von 2887 m2 erworben werden. Der Standort ist günstig, da er praktisch im Netzschwerpunkt liegt, was die Kabelanpassungskosten auf ein Minimum reduziert. Das Überbauungsprojekt sieht ein zweigeschossiges Zentralengebäude mit einem Nebentrakt mit folgender Raumaufteilung vor : Telephontrakt Untergeschoss : Kabelkeller Batterie-, Stromlieferungs- und Fernverteilerraum Magazine Erdgeschoss : Automaten- und Hauptverteilerraum Obergeschoss : Automatenraum Wohntrakt Untergeschoss : Keller Magazin Heizung Erdgeschoss : Werkstatt Garagen Waschküche und Tröckneraum Obergeschoss : 4 ^-Zimmer-Wohnung Es ist vorgesehen, die Telephonzentrale vorerst für 4000 Anschlüsse auszubauen. In den projektierten Zentralenräumen kann die Zahl der Anschlüsse jedoch bis 11000 vermehrt werden. Das PTT-eigene Grundstück ist zudem gross

998

genug, um das Gebäude später nötigenfalls in nordöstlicher Richtung zu erweitern. Die im Postgebäude frei werdenden Räume benötigt der Postbetrieb.

Die Kosten des Neubaus sind bei einem Index von 302,1 mit 1,1 Mio Franken veranschlagt. Die Teuerung bis zum I.Oktober 1965 (Index 311,3) beläuft sich auf rund 30000 Franken, was einen Objektkredit von 1130000 Franken erfordert.

7. Telephongebäude Schönenwerd Die Telephonteilnehmer der Gemeinden Gretzenbach, Niedergösgen und Schönenwerd sind an die zu Aarau gehörende Unterzentrale Schönenwerd angeschlossen. Entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung und der Hand in Hand gehenden Bautätigkeit hat sich die Zahl der Telephonabonnenten im Netzgebiet in den letzten 24 Jahren verfünffacht, und die Gesprächseinnahmen sind seit 1950 um 117 Prozent gestiegen.

Unterzentrale Schönenwerd

1940

1950

Hauptanschlüsse Sprechstellen ..

Ortsgespräche Ferngespräche, Ausgang Gesprächseinnahmen Franken

345 511 108 800

582 863 237 900 443000 246 700

I960

1965

1392 1 743 3022 2 366 726 500 640 600 1 081 600 1 401 100 413 600

Index 1965 1940 = 100

505 591 668

535 500

Die Zentrale ist heute mietweise im ersten Stock des Postgebäudes untergebracht. Die verfügbaren 1900 Anschlusseinheiten sind durch Teilnehmer und Betriebsstromkreise belegt; zudem warten über 130 Abonnenten auf einen Anschluss. Eine Erweiterung der Zentrale ist daher dringend; am heutigen Standort lässt sie sich jedoch nicht verwirklichen, da die Mieträume bis zum äussersten belegt sind. Ursprünglich war vorgesehen, im geplanten Gemeindehausneubau eine Zentrale einzurichten. Als die Gemeindeversammlung den Neubau aber im Jahre 1960 ablehnte, musste ein PTT-eigenes Telephongebäude projektiert werden.

1961 konnte die Generaldirektion PTT an der Aarauerstrasse in Schönenwerd ein geeignetes Grundstück im Halte von 1065 m2 erwerben. Der Standort im Zentrum und in der Nähe des Hauptkabelstranges ist günstig. Geplant ist die Erstellung eines zweigeschossigen, unterkellerten Gebäudes mit folgender Raumaufteilung : 2.Untergeschoss: Magazin Baudienst Luftschutzraum Heizung Tankraum 6 Einstellgaragen

999

l. Untergeschoss : Kabelkeller Klimaanlage Batterieraum Stromlieferung Erdgeschoss : Hauptverteiler Zählerraum Monteurzimmer Obergeschoss : Automatenraum Im projektierten Zentralenraum haben 10000 Anschlusseinheiten Platz, womit der Bedarf für lange Zeit gedeckt werden kann. Als Erstinstallation werden 4000 Anschlusseinheiten installiert.

Die Kosten des Neubaus betragen gemäss Kostenvoranschlag 1140000 Franken, die sich wie folgt zusammensetzen : Franken

Abbrucharbeiten Gebäudekosten (einschliesslich Ventilation) Umgebungsarbeiten und Erschliessung

10 000.985 000.145 000.Total l 140000.-

Der Kostenvoranschlag basiert auf einem Baukostenindex von 310,6. Bis zum letzten Baukostenindex vom I.Oktober 1965 (311,3) beträgt die Teuerung 3000 Franken, so dass sich ein Objektkreditbegehren von 1143000 Franken ergibt.

8. Fernmeldegebäude Solothurn Das 1893 bezogene Hauptpostgebäude in Solothurn beherbergt zurzeit folgende PTT-Betriebsdienste : Postbetrieb: Annahmeamt Brief- und Paketausgabe Geldpostamt Ortstransportdienst Telephon- und Telegraphenbetrieb : Telegraphenamt Ortsamt mit 11000 Hauptanschlüssen Netzgruppenhauptamt Trägeramt Fernbetriebsamt Störungsdienst Spezialdienste Von den zur Verfügung stehenden rund 2800 m2 Nutzfläche werden ein Drittel durch die Postdienste und zwei Drittel durch die Fernmeldedienste beansprucht.

1000 Entsprechend dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung von Stadt und Region Solothurn, der vor allem auf eine intensive Industrialisierung zurückzuführen ist, hat auch der von den PTT-Betrieben zu bewältigende Verkehr in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Es ist deshalb nicht zu verwundern, wenn die im Hauptpostgebäude untergebrachten Betriebsanlagen ständig vergrössert werden müssen und demzufolge vor allem bei den Fernmeldediensten, deren Verkehr sich seit 1940, gemessen am schweizerischen Mittel, überdurchschnittlich entwickelt hat, grosse Raumnot herrscht.

Ortsnetz Solothurn mit Unterzentralen

Index 1965 1940 = 100

1940

1950

I960

1965

Hauptanschlüsse Sprechstellen . ..

Ortsgespräche in Mio . .

Gesprächseinnahmen in Mio Franken

2863 4965 1,6

5352 9021 2,9

11002 17282 6,6

14789 23 054 8,6

464 537

0,7

1,7

3,2

3,9

557

Netzgruppe Solothurn

1940

1950

I960

1965

Index 1965 1940 = 100

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Mio . .

Ferngespräche, Ausgang in Mio .. .

Gesprächseinnahmen in Mio Franken

4509 7247 2,1

8708 14284 4,3

18847 29044 9,6

26465 40157 13,4

587

516

554 638

24

5,6

102

15,6

650

1,1

2,6

5,2

7,3

664

Auch der Telegraphenverkehr hat seit 1940 einen ansehnlichen Zuwachs zu verzeichnen. So hat sich die Anzahl der versandten Telegramme bis 1965 nahezu verdoppelt.

Im Ortsamt waren Ende 1965 von den vorhandenen 11000 Nummern gegen 10000 Anschlusseinheiten belegt. Unter Ausnützung der letzten Raumreserven ist noch ein Ausbau auf 12000 Nummern möglich. Im weitern ist der Bau einer neuen Quartierzentrale in Zuchwil geplant, wofür der Objektkredit mit der gleichen Botschaft beantragt wird (vgl. Ziff. 11). In einigen Jahren dürfte jedoch auch diese Reserve erschöpft sein. Im weitern ist vor allem der Ausbau des Fernamtes dringend. Der bestehende Hauptverteiler kann aus Platzgründen nicht erweitert werden, und durch den Kabelaufstieg können keine weiteren Kabelstränge mehr hinaufgeführt werden. Bauliche Massnahmen sind deshalb nicht mehr zu umgehen.

Eingehende Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Umbau des bestehenden Gebäudes nicht zu empfehlen ist, da die Umbaukosten im Verhältnis zum Nutzeffekt zu hoch wären. Auch kann mit dem heutigen Gebäudegrundriss wegen der vorhandenen Flügelbauten kein befriedigendes Umbauprojekt realisiert wer-

1001

den. Weil die StadtbeLörden nicht bereit sind, eine grössere als die bisherige Überbauungsfläche zu bewilligen, drängt sich die Erstellung eines Neubaues auf.

Das vom Einwohnergemeinderat der Stadt Solothurn grundsätzlich genehmigte Neubauprojekt sieht einen unterkellerten, sechsgeschossigen, rechteckigen Baukörper vor mit einer totalen Nutzfläche von rund 6500 m2. Der Bau beansprucht praktisch die gleiche Grundstückfläche wie das heutige Gebäude, so dass nur ein flächen- und wertgleicher Terrainabtausch mit der Einwohnergemeinde notwendig ist. Mit Rücksicht auf die Ablösung der bestehenden Anlagen muss das Bauvorhaben jedoch in zwei Etappen ausgeführt werden. In einer ersten Etappe ist die Erstellung eines Anbaus an das bestehende Gebäude samt der erforderlichen Anpassungsarbeiten vorgesehen. In der zweiten Bauetappe soll alsdann das bestehende Hauptpostgebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Im übrigen ist beabsichtigt, das Gebäude grundsätzlich den Fernmeldediensten zu überlassen, so dass für die Postbetriebsdienste an einem ändern Ort die notwendigen Räumlichkeiten bereitgestellt werden müssen. Die Planungsarbeitenfür die Errichtung eines neuen Postgebäudes sind zurzeit im Gange.

Im einzelnen sieht das Projekt des neuen Fernmeldegebäudes folgende Raumaufteilung vor: I.Etappe 3. Untergeschoss: Heizung Ventilatorenraum Öltank 2. Untergeschoss : Luftraum Heizung und Öltank Verteilraum 1. Untergeschoss: Kabelkeller Notstromanlage Stromlieferung und Starkstromverteilung Batterieraum Fernverteilraum Erdgeschoss: Hauptverteiler Telexzentrale l.Obergeschoss: Ortsamt 2.Obergeschoss: Landamt Fernbetriebsamt 3. Obergeschoss : Verstärkeramt Spezialdienstamt Relais 4. Obergeschoss: Spezialdienstamt Störungsdienst Garderoben Attikageschoss: Apparateraum Aufenthaltsraum Nebenräume Bundesblatt. llS.Jahrg. Bd.I.

74

1002 2. Etappe l. Untergeschoss : Schutzräume Reserveraum Erdgeschoss : Einstellhalle für Autos und Fahrräder l. Obergeschoss : Büros für Baudienst Garderoben Magazine 2.Obergeschoss: Landamt, Erweiterung Fernbetriebsamt, Erweiterung 3.Obergeschoss: Spezialdienstamt Relais, Erweiterung Verstärkeramt, Erweiterung 4. Obergeschoss : Büros für Betriebsdienst Garderoben Reserveraum Attikageschoss : Zwei 4l/2-Zimmer-Wohnungen Das Ortsamt kann nach Abschluss der ersten Bauetappe 20000 Teilnehmeranschlüsse aufnehmen. Für die Fernbetriebs- und Netzgruppenhauptamtsausrüstungen dürfte der durch den Erweiterungsbau gewonnene Raum genügen, bis nach Abschluss der zweiten Etappe weitere Räume zur Verüfgung stehen.

Noch nicht endgültig entschieden ist die Verwendung des in der zweiten Etappe zu erstellenden Raumes im Erdgeschoss. Statt der geplanten Einstellgarage wird eventuell das Telegraphenamt, möglicherweise zusammen mit einer Postannahmestelle, darin untergebracht werden. Der definitive Entscheid darüber hängt vom Standort des geplanten neuen Postgebäudes ab und von der Möglichkeit, die Einstellgarage an einem ändern Ort einzurichten.

Die durch den detaillierten Kostenvoranschlag belegten Baukosten für die l. Bauetappe betragen : Franken

Kubische Kosten: 20350 m3 zu 226.50 Franken 4 609 275.Nichtkubische Kosten, ausserordentliche Fundationen 1185 000.Teilweiser Abbruch des bestehenden Gebäudes mit Unterfangungen 175 000. Umänderungen und Anpassungen am bestehenden Gebäude 480 000.Notdächer, Schutzarbeiten 125 000.Umgebungsarbeiten 189 000.Werkanschlüsse, Gebühren, Honorare für Vorprojekt II. Etappe, Expertisen, künstlerischer Schmuck 210 000.Unvorhergesehenes und Regiearbeiten 671 725.Kostenvoranschlag (Index 302,1) 7 645 000.Teuerung bis zum letzten Baukostenindex vom I.Oktober 1965 (311,3) 233000.Objektkredit 7878000.-

1003

Für die 2. Bauetappe ist noch mit Baukosten von ungefähr 5 Mio Franken zu rechnen, so dass sich eine totale Bausumme von rund 13 Mio Franken ergibt. Die relativ hohen Kosten der ersten Bauetappe sind bedingt durch die Ausführung der meisten technischen Einrichtungen wie Heizzentrale, Tankanlage, Liftanlage, Klimaanlage, sanitäre Installationen usw., die aber auch den später zu erstellenden Gebäudeteilen dienen.

Mit Rücksicht auf die zeitliche Staffelung der beiden Bauetappen sowie die zum Teil noch nicht restlos abgeklärte Verwendung einzelner Gebäudeteile im Rahmen des künftigen PTT-Betriebskonzeptes unterbreiten wir Ihnen mit dieser Botschaft nur den Objektkredit für die vordringliche erste Bauetappe. Eine Zurückstellung auch dieses Bauvorhabens würde jedoch nicht nur die Dienstqualität der Fernmeldedienste innerhalb der Netzgruppe Solothurn, sondern auch den nationalen Fernverkehr mit dieser Netzgruppe ernsthaft beeinträchtigen. Um den Objektkreditfür die zweite Bauetappe werden wir später nachsuchen.

9. Telephongebäude Steffisburg Das Ortsnetz Thun, dessen Telephonteilnehmer vom Hauptamt und fünf Unterzentralen bedient werden, umfasste Ende 1965 15373 Hauptanschlüsse.

Die im Hauptamt Bälliz vorhandenen 13000 Hauptanschlüsse sind belegt, und rund 1000 Telephoninteressenten warten auf einen Anschluss. Um wenigstens den allerdringendsten Begehren noch entsprechen zu können, wird in einem Keller ein provisorischer Ausbau mit Altmaterial um 1000 Teilnehmeranschlüsse vorgenommen. Ein Blick auf die folgende Tabelle zeigt, dass auch in Zukunft mit einer raschen Zunahme der Anschlüsse und des Telephonverkehrs zu rechnen ist.

Ortsnetz Thun

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Mio . .

Ferngespräche, Ausgang in Mio Gesprächseinnahmen in Mio Franken 1

1940

1950

I960

1965

2277 3462 1,5

4571 7205 2,4

9420 13712 5,6

12295 18048 7,0

13

47l

9,3 1

15.01

06

13

2,6

3,6

Index 1965 1940 = 100 540 521

467

600

Ab 1945 Ferngespräche der ganzen Netzgruppe

Eine Entlastung des mit technischen Einrichtungen stark belegten Hauptamtes ist unumgänglich. Dieses Ziel kann für die Teilnehmerausrüstungen erreicht werden, indem Abonnenten vom Hauptamt abgetrennt und an eine in Steffisburg neu zu erstellende Quartierzentrale angeschlossen werden. Gleichzeitig bietet sich die Gelegenheit, die Unterzentrale Heimberg mit 630 Anschlusseinheiten aufzuheben und deren Abonnenten ebenfalls an die neue Quartierzentrale anzuschliessen.

1004

Das für einen Neubau erforderliche Bauland hat die Generaldirektion bereits 1962 erworben.

Das Bauprojekt sieht folgende Raumeinteüung vor : 2. Untergeschoss : Tankraum Ventilations- und Notstromanlage l. Untergeschoss : Kabelkeller Batterieraum Stromlieferung Heizung Erdgeschoss : Hauptverteiler Garderobe Einstellgarage l.Obergeschoss: Automatenraum Die neue Zentrale kann 12000 Anschlusseinheiten aufnehmen und später bei Bedarf durch Aufstockung auf 20000 erweitert werden. Die Räume für die Stromversorgung, den Hauptverteiler sowie den Kabelkeller sind bereits für eine Zentrale mit 20000 Anschlüssen geplant.

Die Kosten des Neubaus belaufen sich auf 1141000 Franken (Index 311,3).

10. PTT-Betriebsgebäude Würenlos Mit Botschaft vom 20. September 1965 haben wir auf die Notwendigkeit eines neuen PTT-Gebäudes in Würenlos hingewiesen und um die Bewilligung eines Objektkredites von 1056000 Franken ersucht. Die Dringlichkeit eines Neubaus wurde damit begründet, dass die Post seit 1958 provisorisch in einer Holzbaracke untergebracht ist, und dass die Telephonzentrale Killwangen durch Zusammenfassung der rechts der Limmat liegenden Gemeinden Würenlos, Boppelsen, Dänikon, Hüttikon und Otelfingen in einer Unterzentrale Würenlos entlastet werden muss. Die PTT-Betriebe hatten das für die Ausführung des Bauvorhabens in Aussicht genommene Baugelände bereits 1961 erworben. Für das Bauprojekt verweisen wir im übrigen auf unsere früheren Ausführungen.

Nachdem die Botschaft vom 20. September 1965 bereits vorlag, stellten die kantonalen Behörden im Baubewilligungsverfahren die Bedingung, dass eine verkehrstechnisch bessere Ausfahrt auf die Strasse vorgesehen werde. Sie verlangten zu diesem Zweck den Erwerb des zwischen der PTT-Parzelle und der Strasse liegenden Grundstücks mit Wohngebäude sowie den Abbruch des letzteren. Da die Eigentümerin der in Frage stehenden Parzelle 3258 im Halte von 225 m2 sowie des halben Miteigentumanteils an der Parzelle 3259 im Halte von 63 m2 vorerst nicht bereit war zu verkaufen, beschlossen die PTT-Kommissionen des National- und Ständerates übereinstimmend ihren Räten zu beantragen, den Objektkredit für das neuePTT-Gebäude in Würenlos zurückzustellen, bis die Möglichkeit des Landerwerbs endgültig abgeklärt sei und der Kaufpreis feststehe. Der Nationalrat und der Ständerat folgten diesen Anträgen am 17. Dezember 1965 bzw. 14. März 1966.

1005 Nach nochmaligen Verhandlungen ist es den PTT-Betrieben gelungen, mit der Verkäuferin eine Einigung zu erzielen und den Kaufvertrag unter Vorbehalt der Krediterteilung durch die eidgenössischen Räte abzuschliessen. Vereinbart wurde ein Kaufpreis von 113000 Franken, wozu Nebenkosten im Betrage von 7000 Franken kommen.

Durch diesen zusätzlichen Landerwerb dürfte der Erteilung der Baubewilligung nichts mehr im Wege stehen. Abgesehen davon ermöglicht er die Verschiebung des Baukörpers bis an die Strassenbaulinie, wodurch eine grössere Landreserve für eine allfälh'ge spätere Erweiterung des Gebäudes geschaffen wird.

Damit gewinnt aber auch die architektonische Gesamtkonzeption. Andererseits entstehen zusätzliche Kosten durch den Abbruch des zu erwerbenden Gebäudes.

Diese werden jedoch durch Minderkosten aufgewogen, da die Brandmauer des Abbruchgebäudes nicht abgestützt und saniert werden muss.

Der beantragte Objektkredit für das PTT-Gebäude Würenlos berechnet sich demnach wie folgt: Franken.

Objektkreditbegehren vom 20.September 1965 (Index 310,6) l 056 000.Teuerung bis zum letzten Baukostenindex (311,3) 2 000.Zusätzlicher Landerwerb inklusive Nebenkosten < 120 000.Objektkredit 1178000.-

11. PTT-Betriebsgebäude Zuchwil Seit 1963 ist die Post in Zuchwil in einer Holzbaracke untergebracht. Die Einrichtung dieses Provisoriums erwies sich als notwendig, nachdem die seit 1947 gemieteten und nur als Annahmestelle eingerichteten Räume zu eng geworden waren und ein Erwerb oder eine Erweiterung der Mietlokale nicht in Frage kamen. Ferner ist der früher richtig gewählte Standort des Annahmeamtes wegen der Ausdehnung der Gemeinde in östlicher Richtung für einen Grossteil der Bevölkerung ungünstig gelegen. Infolge der ständigen Zunahme des Postverkehrs parallel zur Bevölkerungszunahme und Siedlungsausweitung ist die provisorische Massnahme auf die Dauer für die Postkunden wie den Postbetrieb untragbar.

Post Zuchwil

Wertzeichenverkauf in Franken .

Briefpost, Aufgabe . . .

Paketpost, Aufgabe . . .

Einzahlungen .

Briefpost, Zustellung1 .

Paketpost, Zustellung1.

Auszahlungen1 1

1940

1950

21 600 88100 14800 28200 424700 31400 6200

39000 148900 22300 54100 709900 47500 10800

I960

1965

79400 188200 169000 428600 40500 50400 107300 205 500 1309900 2 067 100 64300 106 300 28400 30800

Zustellung durch Boten (bis 1963 = Solothurn 2)

Index 1965 1940 -- 100

871

486 341 729 487 339 497

1006 Gleichzeitig muss in Zuchwil auch für den Telephonbetrieb Raum bereitgestellt werden. Die Telephonteilnehmer der Gemeinde werden heute durch das automatische Hauptamt Solothurn bedient, das - wie bereits erwähnt - unter akuter Raumnot leidet und deshalb durch die Errichtung einer Quartierzentrale in Zuchwil entlastet werden sollte. Durch Abtrennung von etwa 2500 Anschlüssen und dem vorgesehenen Ausbau auf 12000 Teilnehmer dürfte es möglich sein, die Teilnehmer des verkleinerten Einzugsgebietes bis zur Inbetriebnahme der geplanten Neuanlage im vergrösserten Fernmeldegebäude Solothurn zu bedienen (vgl.

Ziff. 8 dieser Botschaft).

Sowohl für die Post als auch für das Telephon ist somit die Erstellung eines PTT-Betriebsgebäudes in Zuchwil dringend. Nach Prüfung verschiedener Offerten haben die PTT-Betriebe 1962 an der Luzernstrasse unmittelbar östlich des Dorfplatzes ein Grundstück im Halte von 1905 m2 erworben. Im Frühjahr 1965 kam auch der zusätzliche Erwerb von 650 m2 für Zufahrten und die von der Gemeinde verlangten Parkplätze zustande. Dieses Areal soll mit zwei, durch eine Hof überdachung und einen unterirdischen Gang verbundene, Trakte überbaut werden, wobei der an die Luzernstrasse anstossende Posttrakt eingeschossig, der nördlich davon liegende Telephontrakt jedoch viergeschossig geplant ist. Es ist folgende Raumaufteilung vorgesehen : Posttrakt Untergeschoss :

Erdgeschoss :

Telephontrakt Untergeschoss :

Schutzräume Garderobe Archiv Einstellraum Schalterhalle Büro Botenraum Paketraum

Kabelkeller Batterieraum Stromversorgung Heizung Magazine Wohnungskeller Postgarage Erdgeschoss : Karren- und Einstellraum, bzw. Verladeraum Garageanbau (vermietbar) 1. Obergeschoss : Hauptverteiler 4-Zimmer-Wohnung 2. Obergeschoss: Automatensaal Werkstatt 3. Obergeschoss: Mietlokale

1007 Sowohl das Post- wie das Telephonbetriebsgebäude sind auf lange Sicht geplant. Im Telephonzentralenraum im 2. Obergeschoss können 9000 Anschlusseinheiten untergebracht werden; die Erstinstallation wird jedoch vorläufig nur 4000 Einheiten umfassen. Die vermietbaren Reservelokale im 3.Obergeschoss erlauben später eine Vergrösserung der Anlage auf 18 000 Teilnehmeranschlüsse.

Da der Hauptverteiler in das 1. Obergeschoss verlegt wurde, konnte das ganze Erdgeschoss für Garagen und Einstellräume reserviert werden. Diese stellen für die Post eine willkommene Raumreserve dar, die auch bei Vollausbau noch genügen dürfte. Im Hinblick auf den starken Wachstumsdruck der Stadt Solothurn auf das Einzugsgebiet Zuchwil drängt sich die Schaffung dieser Reserven auf.

Die Kosten des Projektes werden auf 1984000 Franken veranschlagt (Index 297,6). Bis zum 1. Oktober 1965 (Index 311,3) ergibt sich eine Baukostenteuerung von rund 91000 Franken, womit der Objektkredit 2075000 Franken beträgt.

12. Telephongebäude Zürich-Seebach Im Stadtgebiet von Zürich, das durch 14 Quartierzentralen und eine Unterzentrale bedient wird, ist heute mit einem jährlichen Zuwachs von rund 5000 Telephonteilnehmern zu rechnen. Wie aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht, vermehrten sich die Hauptanschlüsse in den letzten 25 Jahren von 46814 auf 178191 Einheiten.

Ortsnetz Zürich

1940

1950

I960

1965

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Mio . .

Ferngespräche, Ausgang in Mio Gesprächseinnahmen in Mio Franken

46814 75633 50,2

91783 142 038 100,7

155 137 237 079 125,6

178 191 285 714 131,2

14,9

32,6

65,5

163.81

12,2

30,7

54,4

70,2

1

Index 1965 1940 = 100 381

378 261

575

Ab 1964 Ferngespräche der ganzen Netzgruppe

In den nördlichen Randgebieten der Stadt ist der jährliche Zuwachs besonders ausgeprägt. Im Stadtkreis 11 mit den Quartieren Affoltern, Oerlikon, Schwamendingen und Seebach beträgt er jährlich allein über 1000 Anschlüsse, bedingt vor allem durch die enorme Bautätigkeit und die damit zusammenhängende rasche Bevölkerungszunahme in diesem Gebiet.

Seebach, das Ende 1965 mehr als 19000 Einwohner zählte, ist das einzige Quartier dieses Stadtkreises, das keine eigene Telephonzentrale besitzt. Die Telephonteilnehmer sind heute noch an die Zentrale Oerlikon angeschlossen.

Da diese Zentrale jedoch wegen baldiger Vollbesetzung - Ende 1965 waren von 16000 Anschlüssen bereits rund 14000 belegt - sowie wegen der notwendigen, schrittweisen Auswechslung von technisch veralteten Ausrüstungen baldmög-

1008 liehst entlastet werden muss, drängt sich der Bau einer eigenen Quartierzentrale auf.

Das für einen Zentralenbau notwendige Grundstück konnte im Juni 1961 erworben werden. Es liegt an der Hertensteinerstrasse in kabeltechnisch günstiger Lage, da der Anschluss an die in der Nähe verlaufende Kabelrohrleitung sehr leicht bewerkstelligt werden kann. Das Bauprojekt sieht ein am Hang liegendes Gebäude vor mit drei Vollgeschossen und einem Dachaufbau sowie einem Garageanbau für drei Motorfahrzeuge.

Vorgesehen ist folgende Nutzung: Untergeschoss: Kabelkeller Batterieraum Maschinenraum Heizung Schutzräume Keller zur Wohnung Erdgeschoss :

Hauptverteiler Automatenraum Bedienungsraum Verteilerbüro Garderoben Garageanbau

Obergeschoss :

Automatenraum Monteurzimmer Garderoben

Dachgeschoss : 4 Vi-Zimmer-Dienstwohnung Das Projekt trägt der Endentwicklung im fraglichen Gebiet Rechnung. Das Gebäude bietet Raum für die Aufnahme von 20000 Anschlusseinheiten. Die im Erstausbau vorgesehenen 13000 Anschlüsse werden die Zentrale Oerlikon um rund 7500 Anschlüsse entlasten und ihr erlauben, im verkleinerten Einzugsgebiet neue Teilnehmer zu bedienen.

Der Voranschlag rechnet bei einem Baukostenindex von 302,1 mit Kosten von 1550000 Franken. Unter Berücksichtigung der Teuerung bis zum Baukostenindex von 311,3 ergibt sich ein Objektkredit von 1597000 Franken.

Gestützt auf diese Ausführungen beantragen wir Ihnen, den beiliegenden Entwurf zu einem Bundesbeschluss zu genehmigen.

Bezüglich der Verfassungsmässigkeit der Vorlage halten wir fest, dass sich die Zuständigkeit der Bundesversammlung aus Artikel 13, Buchstabe/des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 1960 (AS 1961,17) über die Organisation der Post-,

1009 Telephon- und Telegraphenbetriebe ergibt, das sich seinerseits auf Artikel 36 der Bundesverfassung stützt.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vorzüglichen Hochachtung.

Bern, den 6. Juni 1966 Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident : Schaffner Der Bundeskanzler: Ch.Oser

1010

(Entwurf)

Bundesbeschluss über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 6. Juni 1966, beschliesst:

Art. l 1

Für PTT-Zwecke werden folgende Objektkredite bewilligt : Franken

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

Erwerb einer Liegenschaft für Telephonzwecke in Ariesheim .

Postbetriebsgebäude Genf-Le Bouchet Postbetriebsgebäude Laufen Telephongebäude Liestal-Altmarkt Telephongebäude Pfäfflkon SZ Telephongebäude Samen Telephongebäude Schönenwerd Fernmeldegebäude Solothurn (erste Etappe, bestehend aus einem Neubau am vorhandenen PTT-Gebäude und den entsprechenden Anpassungsarbeiten) Telephongebäude Steffisburg PTT-Betriebsgebäude Würenlos PTT-Betriebsgebäude Zuchwil Telephongebäude Zürich-Seebach 2

5285000.l 019 000.l 233 000.2 652 000.l 051 000.l 130 000.l 143 000.-

7 878 000. l 141 000.l 178 000.2075 000.l 597 000.-

An den Bauprojekten dürfen im Rahmen der genehmigten Objektkredite noch jene Änderungen vorgenommen werden, die sich nachträglich als notwendig erweisen.

1011

Art. 2 Mit dem Inkrafttreten dieses Bundesbeschlusses ist Artikel l, Absatz l, Ziffer 2 des Bundesbeschlusses vom 17. März I9601) über die Bewilligung von Objektkrediten für PTT-Betriebsgebäude in Köniz, Liestal, Martigny, Neuenburg, Ölten, Schuls, Sitten, Spiez und Zürich aufgehoben.

Art. 3 1 2

Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

9009

*) BB1 1961, I, 1227.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe (Vom 6. Juni 1966)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1966

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

26

Cahier Numero Geschäftsnummer

9491

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

30.06.1966

Date Data Seite

986-1011

Page Pagina Ref. No

10 043 303

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.