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Schweizerisches Bundesblatt.

0. Jahrgang. III.

Nr. 23.

# S T #

3. Juni 1908.

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Genehmigung der Berichte des Verwaltungsrates und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1907.

(Vom

19. Mai 1908.)

Tit.

Der Verwaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen unterbreitete unterm 30. April 1908 den Bericht der GeneralDirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1907 dem Bundesrat .zu Händen der Bundesversammlung zur Genehmigung.

Auf Grund einer bezüglichen Zusammenstellung der Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben weist der Verwaltungsrat darauf hin, dass im Berichtsjahre die Ausgaben verhältnismässig mehr gestiegen sind als die Einnahmen.

Trotz den wesentlich gesteigerten Betriebsausgaben ergebe die Betriebsrechnung pro 1907 immer noch einen um Fr. 1,056,936 günstigeren Rechnungsabschluss als im Vorjahr.

Wenn gleichwohl die Gewinn- und Verlustrechnung nur einen Aktivsaldo von Fr. 2,854,206 gegenüber Fr. 4,828,523 pro 1906 aufweise, so sei dieser Umstand der vermehrten Zinsenlast von Fr. 1,791,813, der Mehreinlage in den Erneuerungsfonds mit Fr. 607,4.42, der Minderentnahme aus demselben mit Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. m.

34

502

Fr. 859,750 und der zum erstenmal in die Rechnung eingestellten Annuität zur Verzinsung und Amortisation des Defizites der Hülfskassen der ehemaligen Privatbahnen mit Fr. 915,000.'zuzuschreiben. Da aus dem obgenannten Aktivsaldo per 31. Dezember 1907 von Fr. 2,854,206 noch die Teuerungszulagen iür das Rechnungsjahr abzuheben seien, sowerde sich derselbe um den Betrag von. zirka Fr. 2,500,000 vermindern und endgültig nur noch den verhältnismässig kleinenBetrag von zirka Fr. 350,000 aufweisen.

Der Verwaltungsrat konstatiert sodann, dass die Aussichten für das laufende Jahr nicht günstige; seien. Der Hochkonjunktur werde eine Periode geschäftlichen Stillstandes oder gar. eine rückläufige. Bewegung folgen. Im Interesse des Bundesbahnunternehmens müsse vor allem den Begehren um Führung neuer Züge, soweit nicht die Befriedigung wichtiger Verkehrsbedürfnisse im Interesse der Bundesbahnen selbst in Frage stehe, mit Energie entgegengetreten werden, und es seien auch die auszuführenden Bauten auf das Notwendigste und Dringendste zu reduzieren. Er habe im übrigen die Generaldirektion eingeladen, zu prüfen und zu berichten, welche Massnahmen getroffen werden können, um das Anwachsen der Ausgaben einzuschränken und wieder ein besseres Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben herzustellen. Er werde bei Vorlage des Budgets pro 1909 eingehender auf die Angelegenheit zurückkommen.

Diesem Vorgehen des Verwaltungsrates pflichten wir bei.

Zum Berichte der Generaldirektion übergehend, erlauben wir uns, zunächst auf unsern Bericht über die Geschäftsführung des Eisenbahndepartements im Jahre 1907 zu verweisen, der verschiedene Angaben über die schweizerischen Bundesbahnen enthält.

Über die im Jahre 1907 für Bauzwecke verausgabten Summen im Vergleich mit den ins Baubudget aufgenommenen Beträgen gibt, soweit B a h n a n l a g e u n d f e s t e E i n r i c h t u n g e n in Betracht kommen, die beiliegende Tabelle Auskunft.

Vergleichung der Bauausgaben 1907 mit dem Budget.

Ausgaben im Jahr 1907 Baubudget

1907

für budgetierte Bauten

Fr.

Simplontunnel Rickenbahn

. . .

. . . .

Kreis ! . .

Kreis n Kreis III .

Kreis IV . . . . .

Total der 4 Kreise Gesamtsumme

. . .

Fr.

300,000 250,000 3,200,000 2,900,000 6,001,000 6,171,700 8,135,900 6,585,200 6,098,300 4,786,000 5,434,900 4,676,550 25,670,000 22,319,450 29,170,100 25,369,450

249,189 2,898,622

.

(Ur nicht im Budget enthaltene Bauten

Fr.

-- --

.

4,418,149

-- 78,623

6,709,900

55,963

3,882,275

182,606

3,938,855

-- 329,850

18,949,179

-- 169,904

22,096,990

-- 169,904

Total

°/odes Budgets

Minderausgaben gegenüber dem Budget 1907 Betrag

Fr.

Fr.

Fr.

249,189 1,924,303 2,898,622 3,245,222

83,i 769,7 90,6 lll,g

50,811 + 1,674,303 301,378 + 345,222

. 4,339,526 4,580,935 6,765,863 4,686,916 4,064,881 . 2,851,370 3,609,005 3,377,244 18,779,275 15,496,465 21,927,086 20,665,990

73,6 74,2 82,5

1,582,851 1,590,765 1,426,000 1,898,284 2,216,025 1,934,630 1,496,045 1,299,306 6,720,921 6,722,985 7,073,110 4,703,460

NB, Die Kursivzahleji beziehen sich auf die^Bauausgaben pro 1.906, . - . ! . .

71,2

63,7 59,6 72,5 72,2 73,8

69,i 75,8 81,5

% des Budgets

Fr.

16,9

669,1 9,4

11,, 26,4 25,8 17,5

28,s 36,3 40,* 27,5 27,8

26,2 30,3 24,2 18,5

504 Aus derselben geht hervor, dass die Gesamtausgaben sich auf Fr. 21,927,086 gegenüber einer Budgetsumme von Fr. 29,170,100 belaufen haben. Das Verhältnis zwischen den beiden Zahlen (75,8 °/0) ist etwas ungünstiger als im Vorjahr (81,5 %)5 trotzdem im Jahre 1907 tatsächlich über eine Million Franken mehr als im Jahre 1906 verausgabt worden sind, was davon herrührt, dass das Baubudget 1907 dasjenige pro 1906 um beinahe 4 Millionen überstieg. Die Bautätigkeit im Berichtsjahr kann somit, und zwar besonders in den Kreisen I, II und IV im allgemeinen als eine befriedigende bezeichnet werden. Das Gleiche gilt für den Bau der Rickenbahn und für den Simplontunnel, welcher im Jahre 1907 gänzlich vollendet wurde.

Weniger günstig erscheint die Verteilung der Verwendungen auf die verschiedenen Budgetposten. Bei einigen wenigen Arbeiten wurden -nämlich die Budgetansätze ganz erheblich überschritten, was zur Folge hat, dtiss für die Gesamtheit der ändern weit zahlreicheren Arbeiten die effektiven Verwendungen bedeutend hinter den budgetierten Beträgen zurückstehen.

Sieht man daher sowohl für die Budget- als für die verausgabten Beträge von den Arbeiten, für welche grössere Budgetüberschreitungen eingetreten sind, ab, d. h. von den Bahnhoferweiterungen Renens, Lausanne, Vallorbe, Basel und Oerlikon, den Stationserweiterungen Uetikon und Richterswil, der Werkstätteerweiterung Yverdon, dor Einführung der neueii Juralinie in den Bahnhof Basel und der zweiten Spur Oberwinterthur-Romanshorn, so ergibt sich für sämtliche ändern Arbeiten in den einzelnen Kreisen folgendes Verhältnis : Baubudget 1907

Ausgaben im Jahre 1907

4,344,500 5,735,900 5,588,000 5,034,900

2,190,342 2,324,882 2,939,979 2,656,561

% des Budgets 50,4 40,5 52,6 52,8

Total der 4 Kreise 20,703,300

10,111,764

48,8

Kreis

I

*

n

*

"I

« iv

Dieses Missverhältnis ist wohl vorab auf die Art und Weise der Aufstellung des jährlichen Baubudgets zurückzuführen, welches, wie schon mehrmals erwähnt, eine Reihe von Posten enthält, welchen bloss programmatische Bedeutung zukommt

505

·und deren Ausführung während des Budgetjahres kaum im Ernst vorauszusehen ist.

Für folgende grössere Bauten mit Gesamtvoranschlagssumme über Fr. 100,000 sind die im Baubudget pro 1907 eingestellten Posten entweder gar nicht oder nur zum kleinern Teil verausgabt worden : Bahnhof-, bezw. Stationserweiterungen Vevey, Villeneuve, Sion, Visp, Neuchâtel, Payerne, Vauderens, Bern (Weiermannshaus), Schönbühl, Thun, Alt- und Neu-Solothurn, Liestal, Zwingen, Cham, Baden, Wädenswil, Uznach, Mühlehorn, Sargans, Wattwil, St. Fiden, Rheineck und Romanshorn ; Zweites Verwaltungsgebäude Lausanne, Dienst- und Postgebäude Delsberg, Umbau Kesselschmiede Biel, neue Werkstätten Zürich, Lokomotivremise Sargans, Wagenwerkstätte Romanshorn ; Entwässerung des Coteau du Day ; Strassenunterführungen in Allaman, Morges, Lutry, Territêt, Aigle, Herzogenbuchsee, Baden (Römerstrasse), Thalwil; Umbau der linksufrigen Zürichseebahn ; Zweites Geleise Aigle-St. Maurice, Daillens-Bofflens, Wilerfeld-Gümligen, Ruchfeld-Aesch, Aarburg-Sursee, St. FidenSt. Gallen.

Dabei ist zu bemerken, dass für einzelne dieser Arbeiten, die Ausführungsprojekte noch nicht zur Vorlage gelangt sind und für einige andere noch nicht genehmigt werden konnten.

Unter den pro 1907 definitiv auf den Baukonto übertragenen Ausgaben ist besonders zu erwähnen : die Simplonlinie Brig-Iselle mit Fr. 68,220,332.

Hierauf ist die eingetretene grosse Abnahme des Kontos der unvollendeten Bauobjekte von Fr. 115,852,214 auf Fr. 60,140,767 zurückzuführen. In letzterem Betrag figuriert der Bahnhof Basel allein mit Fr. 18,564,404.

Für R o l l m a t e r i a l a n s c h a f f u n g e n wurden Fr. 14,506,348 gegenüber einer Budgetsumme von Fr. 16,082,200 und für M o b i l i a r und G e r ä t s c h a f t e n Fr. 951,240 gegenüber einer Budgetsumme von Fr. 969,000 verausgabt.

Die G e s a m t b a u a u s g a b e n pro 1907 betragen inklusive Kosten für Verwendungen auf Nebengeschäfte (Dampfschiffbetrieb auf dem Bodensee) und unter Berücksichtigung der Nachtragskredite Fr. 37,211,433 (Baubudget 1907

SQ6

Fr. 46,274,050), wovon Fr. 2,860,584 der Betriebsreclmung Fr. 34,350,849 (1906 Fr. 30,755,350).

belastet werden. Die Nettoausgaben belaufen sich also auf Im Jahre 1906 sind 130,689 laufende Meter Geleise mit Material nach -dem neuen Normal der S. B. B. (Schienen von 46 kg. per m.) erneuert worden, bis jetzt im ganzen 747,512 laufende Meter.

Im Anschluss an die im Bericht des Eisenbahndepartements enthaltenen Bemerkungen betreffend die Zugsleistungen möchten wir besonders auf die auf Seiten 148---158 des Berichtes der Generaldirektion gegebene Zusammenstellung der im Berichtsjahre eingetretenen Verbesserungen und Neuerungen im Zugsverkehr hinweisen.

Die Gesamtmehrleistungen im Personenzugsverkehr betragen auf Grund der genehmigten Fahrpläne für das Jahr 1907 gegenüber 1906 total 1,582,865 Zugskilometer und für die Zeit vom 1. Mai 1907 bis 30. April 1908 gegenüber der gleichen Periode 1906/07 total 1,571,251 Zugskilometer.

Anlässlich der Behandlung des Geschäftsberichtes und der Rechnungen der Bundesbahnen pro 1906 hat sich die Kommission des Nationalrates bezüglich des vom Verwaltungsrate unterm 28. Dezember 1906 genehmigten K o n k u r r e n z v e r trages mit der D a m p f s c h i f f g e s e l l s c h a f t auf · d e m G e n f e r s e e dahin ausgesprochen, dass die Verwaltung der Bundesbahnen mit dem Abschluss des in Frage stehenden Vertrages innerhalb ihrer Kompetenz und im wohlverstandenen Interesse der Bahn gehandelt habe, dass die Kommission ·es aber trotzdem vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus begrüssen würde, wenn die Bundesbahnen sich entschliessen könnten, den Vertrag nicht ins Leben treten zu lassen.

Wie Sie dem Geschäftsbericht der Generaldirektion (Seilen 128 und 129) gefl. zu entnehmen belieben, konnte sie diesem Wunsche nicht entsprechen.

Wir haben die uns am 30. April überwiesenen R e e h n u n g s a u s w e i s e der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1907, insoweit als das vorhandene Material und die verfügbare Zeit dies gestatteten, einer Prüfung im Sinne des Rechnungs- und des Rückkaufsgesetzes unterzogen. Die belegweise Durchsicht, die sich bis dahin auf die Baukosten und die Ausgaben zu Lasten des Erneuerungsfonds beschränkte, ist angeordnet. Das Prüfungsergebnis wird der Bahnverwalttmg

S07

«rst später mitgeteilt werden können. Auftretende Differenzen sind, wie üblich, in der folgenden Jahresrechnung auszugleichen.

Die nachfolgenden Ausführungen zu den einzelnen Ka'piteln der Rechnung haben also mehr nur erläuternden und vergleichenden Wert.

Gewinn- und Verlustrechnung.

Einnahmen.

1907

Betriebseinnahmen Betriebsausgaben, inkl. Erneuerungen Einnahmen-Überschuss , Ertrag verfügbarer Kapitalien . .

Bauzinse Ertrag von Nebengeschäften, (Bodensee) 'Zuschuss aus dem Erneuerungsfonds "Zuschuss ausdem Pensionsfonds J. S.

Betriebssubventionen (Italien) . .

Aus sonstigen Quellen . . . .

SummaderEinnahmen

1906

Fr.

Fr.

142,934,991 132,837,573

96,450,388

87,407,906

46,484,603 4,073,761 578,797

45,429,667 4,150,615 1,388,058

179,303

165,314

6,069,473 90,105 99,000 : 40,886 57,615,928

6,922,296 97,033 -- 59,039 58,212,022

Ausgaben.

1907

Pachtzins für Vevey-Chexbres. .

Kontokorrentzinse, Provisionen etc.

"Verzinsung der konsolidierten Anleihen Gesetzliche Amortisation von Anlagekosten .Abschreibung beseitigter Anlagen.

Amortisation von Geldbeschaffung»kosten Umlage in den Erneuerungsfonds Übertrag

1906

Fr.

30,000 344,721

Fr.

30,000 609,167

40,675,531

39,505,387

5,405,449 209,764

5,103,721 507,725

337,844 7,692,151 54,695,460

278,995 7,084,709 53,119,704

.

508 1907 Fr.

1906 Fr..

Übertrag Einlage in den Pensionsfonds J. S.

Abschreibung auf dem HülfskassaDefizit Verschiedene Ausgaben . . . .

54,695,460 21,881

53,119,704 24,323

915,000 48,202

-- 291,205

Summa Ausgaben

55,680,543

53,435,232

Überschuss der Einnahmen . .

Dazu: Aktivsaldo vom Vorjahr .

1,935,385 918,822

4,776,790 51,734

Gesamter Überschuss

2,854,207

4,828,524

2,500,000 --

2,246,652 1,366,852

-- 354,207

296,198918,822

Vorgeschlagene oder vollzogene Verwendimg : Teuerungszulage an das Personal Tilgung von Bauverlusten . . .

Kursverluste auf Obligationen, Hülfskasse Vortrag auf neue Rechnung . .

Der beträchtlichen Steigerung der Betriebseinnahmen um 10 Millionen Franken oder 7,6 % steht eine noch bedeutendere Erhöhung der Lastenposten gegenüber. Auf den Abschluss haben nachteilig eingewirkt : Mili. Franken

die die die die die

Mehrausgabe für den Betrieb mit Verminderung der Bauzinse (Simplem) mit . .

Vermehrung der Zinslasten mit grössere Einlage in den Erneuerungsfonds mit Amortisation auf dem Hülfskassendefizit mit .

9 0,8 1,5 0,6 0,9

zusammen Mehrbelastungen

12,8

Der Einnahmen-Überschuss pro 1907 stellt sich infolge dieser Mehraufwendungen auf bloss l,9 Millionen Franken und ist um 2,8 Millionen Franken niedriger als im Vorjahre.

Wie in Bericht und Rechnungen der Bundesbahnen einlässlich dargetan ist, sind die Betriebsausgaben infolge der Mehrleistungen für Personal, und Konsummaterial neuerdings wesentlich gestiegen. Die Kosten für das Brennmaterial der Lokomotiven sind allein um zirka 2 Millionen Franken oder 17 % angewachsen. Neben dem vermehrten Verkehr haben

509

auch die erhöhten Gewichte der neuen Lokomotiven und Wagen zur Steigerung des Kohlenverbrauches heigetragen.

Für die Zeit seit der Verstaatlichung der Hauptbahnen bietet die Betriebsrechnung folgendes Bild. Bei den Ausgaben sind die dem Erneuerungsfonds zufallenden Kosten nicht inbegriffen.

Einnahmen

Ausgaben Überschüsse in Mili. Franken

pro 1903 lll,i 67,o 44,i 1904 114,6 70,5 44,i 1905 120,7 73,2 47,5 1906 132,8 80,5 52,3 1907 142,9 90,4 52,5 Den Ausgaben der letzten zwei Jahre sind noch je 2 Millionen Franken für Teuerungszulagen zuzuzählen.

Neben der raschen Steigerung der direkten Betriebskosten geht, wie schon gezeigt wurde, eine anhaltende Erhöhung der Ausgabeposten der Gewinn- und Verlustrechnung einher (Schuldenzinse, Erneuerungsfonds und Amortisationen). Die allgemein verbreitete Befürchtung, dass die Einnahmen bald nicht mehr zur Bestreitung der vielen Ansprüche ausreichen dürften, und zur Erhaltung des finanziellen Gleichgewichtes ausserordentliche Massnahmen nötig sein werden, hat gewiss alle Berechtigung.

Baurechnnng.

Der Baukonto und die Rechnung für unvollendete Bauobjekte haben im Berichtsjahre zusammen einen Zuwachs von Fr. 33,722,748 erfahren ; pro 1906 waren es Fr. 30,504,515 und pro 1905 Fr. 30,041,013.

Für im Jahr 1907 abgerechnete Bauten und Anschaffungen wurden 89,4 Millionen Franken auf Baukonto übertragen.

Darin sind 68,4 Millionen Franken für die fertiggestellte Simplonstrecke Brig-Iselle inbegriffen. Dieser letztere Betrag hat die gesetzmässige Prüfung schon bestanden, während dieselbe für den Rest von 21 Millionen Franken noch durchzuführen ist.

Bei dieser Nachrevision sind bis jetzt über entstandene Differenzen jeweils Verständigungen erfolgt und nötige Berichtigungen wurden in den folgenden Rechnungen durchgeführt.

Der Anlagekonto für das Nebengeschäft, den Dampfschiffbetrieb auf dem Bodensee, ist um Fr. 628,200 gestiegen und steht, nach der üblichen Abschreibung von 5°/0, mit Fr. 2,861,517 in der Bilanz. Der Zuwachs ist hauptsächlich durch den Bait

510 ·der neuen Schiffswerfte und den Reparaturhafen in Romanshorn verursacht worden.

Erneuerungsfonds.

Die Einlage für 1907 ist nach den Ansätzen des Réglementes vom 17. Dezember 1906 berechnet ; auch die Entnahmen stützen sich auf diese vom Bundesrate gutgeheissenen "Vorschriften. Die ziffernmässige Nachprüfung der Belastung 'des Fonds erfolgt erst später, nach Eingang der besonderen .Nachweise.

Für die letzten 3 Jahre erzeigt der Erneuerungsfonds : 1907

. ..

. .,

.

.

Mehreinlagen .

nSchlussbestände . ..

.

.

Einlagen .

Entnahmen

.

.

Fr.

7,692,151 6,069,473

1906 Fr.

7,084,709 6,922,296

1905

Fr.

8,735,071 6,971,280

1,622,678 1,763,791 162,413 60,398,662 58,775,984 58,613,571

Die Mehreinlage für 1907 hängt mit dem grösseren Zugsverkehr und der Ausdehnung der Geleiseanlagen zusammen.

Die Differenz zwischen 1906 und 1905 beruht dagegen zum Teil auf den veränderten Normen.

Der Gegenwert des Erneuerungsfonds ist in Wertschriften angelegt und bildet für die Bundesbahnen eine bedeutende Barreserve, die auf so lange, als noch kein Reservefonds besteht, sehr zu begrüssen ist.

Kapitalamortisation.

Die vollzogene Amortisation von Fr. 5,405,449 entspricht ·der Gesetzesvorschrift. Sie ist nach den früher gutgeheissenea Normen, d. h. auf Grund der gesamten Anlagekosten (abzüglich von 70 % des Wertes von Rollmaterial und Betriebsinventar), sowie, des Überschusses des Rückkaufspreises über die frühern Aktiven ermittelt worden. Bis Ende 1907 erreicht der Amortisationskonto einen Bestand von Fr. 24, j Millionen. Bei ·dem raschen Ansteigen der Bauansprüche und der Schuldverpflichtungen wird die Amortisation noch auf Jahre hinaus keine merkbare Zinserleichterung zu bringen vermögen.

511

Zu amortisierende Verwendungen.

Der Konto der ,,Non valeurs" ist nach der vorliegenden Bilanz noch mit 19 Millionen Franken behaftet. Diese Summe entfällt auf Kursverluste und Geldbeschaffungskosten, sowie auf das von der Bundesverwaltung übernommene Defizit des frühem Eisenbahnfonds.

Für die Abschreibung der Verluste ist bis jetzt kein Plan vereinbart worden, weil sie Jahr für Jahr nach Möglichkeit erfolgte. Die Löschungen betragen pro 1907 Fr. 547,608, gegen Fr. 2,153,572 im Vorjahre.

Zu den übrigen Teilen der Jahresrechnung sind weitere Erörterungen nicht erforderlich.

Wir schliessen unsern Befund mit der Erklärung, dass die Eechnungsvorlage zu Bemerkungen oder Einwendungen keinen Anlass bietet. Die erwähnte Nachprüfung wird, weil die Verhältnisse dies nicht anders gestatten, nachträglich vorgenommen.

Wir finden auch die Anträge des Verwaltungsrates über die Verwendung des Aktivsaldos der Gewinn- und Verlustrechnung sachgemäss.

Indem wir Ihnen den nachstehenden Beschlussesentwurf zur Annahme empfehlen, benützen wir auch diesen Anlass, Sie, Tit., unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 19. Mai 1908.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident:

Brenner.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

Beilagen : 1. Bericht und Antrag des Verwaltungsrates vom 30. April 1908.

'2. Bericht der Generaldirektion vom 13. April 1908.

512

(Entwurf.)

BundesbescMuss betreffend

Genehmigung des Geschäftsberichtes und der Rechnungen; der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1907.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht 1; des Berichtes der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1907, vom 13. April 1908, nebst Bei1

5

2. des Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen vom 30. April 1908 ; 3. einer Botschaft des Bundesrates vom 19. Mai 1908.

beschliesst: 1. Die Rechnungen des Jahres 1907 und die Bilanz auf 31. Dezember 1907 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt.

. 2. Dem Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung von Fr. 2,854,206. 95 wird der Betrag des durch den Bundesbeschluss vom 20. Dezember 1907 bewilligten Kredites von Fr. 2,500,000 zur Deckung der an das Personal entrichteten Teuerungszulagen des Jahres 1907 entnommen und der Rest auf neue Rechnung vorgetragen.

3. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen im Jahre 1907 wird genehmigt.

513

Beilage 1.

Bericht und Antrag des

Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen an den schweizerischen Bundesrat zu Händen der Bundesversammlung, betreffend den Bericht der Generaldirektion über die Geschäftsführung und die Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1907.

(Vom 30. April 1908.)

Hochgeachteter Herr Bundespräsident!

Hochgeachtete Herren Bimdesräte !

Die von der Generaldirektion aufgestellten Jahresrechnungen der schweizerischen Bundesbahnen und der von ihr erstattete Jahresbericht über die Geschäftsführung pro 1907 sind von uns gemäss Art. 17, Ziffer 3, des Bundesgesetzes vom 15. Oktober 1897, betreffend die Erwerbung und den Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen, geprüft worden.

Die Rechnungen ergaben volle Übereinstimmung mit den Büchern und geben uns zu keinerlei Bemerkungen Veranlassung.

In bezug auf das Rechnungsresultat gestatten wir uns dagegen, folgendes beizufügen : Die Verkehrssteigerung hat auch im Rechnungsjahr in einem Masse angedauert, wie es nach der allgemeinen Geschäftslage nicht erwartet werden konnte, und wie es auch im Budget nicht vorgesehen war.

014 Die Betriebseinnahmen betragen . . .

Vermehrung gegenüber der Rechnung 1906

Fr. 142,934,991

,, . 10,097,418 Vermehrung gegenüber dem Budget . . ,, 10,375,406Steigerung der Einnahmen beim Personentransport ,, 2,767,701 oder 5,17 % .

Steigerung der Einnahmen beim Gütertransport ,, 6,984,648 oder 9,52 % .

Erhöhung der verschiedenen Einnahmen ,, 345,069Die Betriebsausgaben erreichen dagegen einen Betrag von ,, 96,450,388 Vermehrung gegenüber der Rechnung 1906 ,, 9,042,482 oder 10,85 % .

Vermehrung gegenüber dem Budget . . ,, 6,810,848 Überschuss der Betriebsrechnung 1907 ,, 46,484,603 Überschuss der Betriebsrechnung 1906 ,, 45,429,667.

Überschuss der Betriebsrechnung laut Budget ,, 42,920,045.

Aus der vorstehenden Zusammenstellung ergibt sich die unbefriedigende Tatsache, dass im Berichtsjahre die Ausgaben verhältnismässig mehr gestiegen sind als die Einnahmen. Der Betriebskoeffizient ist im Jahre 1907 auf 67,48 angewachsen, während er im Jahre 1906 gegenüber 1905 von 66,42 auf 65,80 gesunken war. In letzterer Hinsicht ist aber zu beachten, dass.

die Teuerungszulage von Fr. 2,246,652 bei der Berechnung nicht in Betracht gezogen wurde. Geschieht letzteres, so erhöht sich der Betriebskoeffizient für das Jahr 1906 von 65,80 auf 67,49. Ebenso steigt derselbe für das Rechnungsjahr von 67,48.

auf 69,22, wenn die Teuerungszulagen im ungefähren Betrage von 2,5 Millionen bei den Betriebsausgaben mitgezählt werden.

Der Betriebskoeffizient zeigt in den bisherigen Jahren des Staatsbetriebes folgende Bewegung : 1903 -- 65,53 ' . .

1904 -- 67,68 1905 = 66,42 1906 -- 67,49 inklusive Teuerungszulage.

1907 = 69,22 inklusive Teuerungszulage.

51&

Die Vermehrung der Betriebsausgaben pro 1907 ist der gesetzlichen Gehaltserhöhung auf 1. April 1906, deren Wirkung das ganze Betriebsjahr urnfasst, der Steigerung der Löhne und der Verminderung' der Arbeitszeit in den grossen Bahnhöfen, der erhöhten Preislage aller Materialien, namentlich Kohlen und Bisen, in der Hauptsache aber den vermehrten Fahrleistungen zuzuschreiben. Die letzteren sind von 34,784,683 Lokomotivkilometern im Jahre 1906 auf 38,371,981 Lokomotivkilometer im Jahre 1907, also um 10,31 % , angestiegen. Daraus erklärt sich auch die Vermehrung des Personals von 28,642 Mann per Ende 1906 auf 31,235 Mann per Ende 1907 -=· 2593 Mann, oder 9,05 % , und damit im Zusammenhang die erhöhten Einlagen in die Pensions- und Hülfskasse, und ebenso der beträchtliche Mehrverbrauch an Brennmaterialien.

Trotz den wesentlich gesteigerten Betriebsausgaben ergibt die Betriebsrechnung pro 1907 immer noch einen um Fr. 1,054,936 günstigeren Rechnungsabschluss als im Vorjahr.

Wenn gleichwohl die Gewinn- und Verlustrechnung nur einen Aktivsaldo von Fr. 2,854,207 gegenüber Fr. 4,828,523 pro 1906 aufweist, so ist dieser Umstand der vermehrten Zinsenlast von Fr. 1,791,813, der Mehreinlage in den Erneuerungsfonds mit Fr. 607,442, der Minderentnahme aus demselben mit Fr. 852,823 und der zum erstenmal in die Rechnung eingestellten Annuität zur Verzinsung und Amortisation des Defizitesder Hülfskassen der ehemaligen Privatbahnen mit Fr. 915,000 zuzuschreiben. Da aus dem obgenannten Aktivsaldo per 31. Dezember 1907 von Fr. 2,854,207 noch die Teuerungszulagen für das Rechnungsjahr abzuheben sind, so wird sich derselbe um den Betrag von zirka Fr. 2,500,000 vermindern Und endgültig nur noch den verhältaismässig kleinen Betrag von zirka Fr. 350,000 aufweisen.

Leider sind die Aussichten für das laufende Jahr nicht günstig. Der teure Geldstand in der zweiten Hälfte des Rechmingsjahres und die dadurch hervorgerufene geschäftliche Beunruhigung liess keinen Zweifel mehr darüber aufkommen, dass der beispiellose Aufschwung in Handel und Industrie die Grenzen einer normalen Entwicklung überschritten hatte, und dass der Hochkonjunktur eine Periode geschäftlichen Stillstandes oder gar eine rückläufige Bewegung folgen werde. Dieser allgemeine Umschlag wird nicht verfehlen, auch die Ökonomie der Bundesbahnen ungünstig zu beeinflussen und legt den Behörden die Pflicht auf, den Vorgängen im wirtschaftlichen Le~

S16

ben des Landes mit grösster Aufmerksamkeit zu folgen und ·eventuell die im Interesse des Bundesbahnunternehmens aus der allgemeinen Lage abzuleitenden Schlussfolgerungen zu ziehen.

Vor allem aus wird den Begehren um Führung neuer Züge, soweit nicht die Befriedigung wichtiger Verkehrsbedürfnisse im Interesse" der Bundesbahnen selbst in Frage steht, mit Energie entgegengetreten, und werden auch die auszuführenden Bauten auf das Notwendigste und Dringendste reduziert werden müssen. Wir haben im übrigen die Generaldirektion eingeladen, zu prüfen und zu berichten, welche Massnahmen getroffen werden können, um das Anwachsen der Ausgaben einzuschränken und wieder ein besseres Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben herzustellen. Wir werden bei Vorlage des Budgets pro 1909 eingehender auf die Angelegenheit zurückkommen.

Inzwischen ersuchen wir Sie, der Bundesversammlung folgende Beschlüsse zu unterbreiten : 1. Die Rechnungen des Jahres 1907 und die Bilanz auf 31. Dezember 1907 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt.

2. Dem Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung von Fr. 2,854,206. 95 wird der Betrag des durch den Bundesbeschluss vom 20. Dezember 1907 bewilligten Kredites von Fr. 2,500,000 zur Deckung der an das Personal entrichteten Teuerungszulagen des Jahres 1907 entnommen und der Rest .auf neue Rechnung vorgetragen.

3. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizeri.schen Bundesbahnen im Jahre 1907 wird genehmigt.

Genehmigen Sie, hochgeachteter Herr Bundespräsident, hochgeachtete Herren Bundesräte, die Versicherung unserer ·vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den 30. April 1908.

Namens des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen, Der Präsident:

Casimir von Arx.

Der Sekretär:

Mürset.

517 Beilage 2.

Bericht der

Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1907 an den schweizerischen Bundesrat zu Händen der Bundesversammlung.

(Vom 13. April 19080

Hochgeachteter Herr Sundespräsident !

Hochgeachtete Herren Bundesräte!

Wir haben die Ehre, Ihnen zu Händen der Bundesversammlung gemäss Art. 17 des Rückkaufsgesetzes über die Geschäftsführung der Bundesbahnverwaltung für das Jahr 1907 zu berichten und die Rechnungen dieses Jahres zur Genehmigung vorzulegen.

Das Resultat des Jahres ist insofern ein günstiges, als die Steigerung der Betriebseinnahmen immer noch fortgedauert hat, allerdings in vermindertem Masse, was als sicheres Anzeichen eines bevorstehenden Stillstandes, wenn nicht eines direkten Rückganges zu betrachten ist. Bedenklich ist dagegen das stete Anwachsen der Betriebsausgaben, welches, wie bisher, auf die starke Steigerung der Personalausgaben zufolge Erhöhung der Löhne und Verkürzung der Arbeitszeit einerseits, und auf die Verteuerung der Konsummaterialien, insbesondere Kohlen und Metalle, anderseits zurückzuführen ist, obwohl in letzterer Hinsicht die bestehenden günstigen Lieferungsverträge noch preisermässigend wirken, was nach Ablauf der bestehenden Verträge kaum mehr der Fall sein dürfte. Der Betriebsüberschuss beträgt Fr. 46,484,602. 89 gegenüber Fr. 45,429,666. 95 im Jahre 1906; Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

35

518

in Wirklichkeit ist derselbe noch um Fr. 2,500,000, den Betrag der Teuerungszulagen, zu kürzen. Der Betriebskoeffizient ist von 65,80 % auf 67,48 % gestiegen und geht über die Höhe von 1905 (66,42 % ) hinaus.

Auch der Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung ist von Fr. 4,828,523. 79 im Jahre 1906 auf Fr. 2,854,206. 95 gefallen, wovon die Fr. 2,500,000 als Teuerungszulagen abgehen, welche laut Beschluss der Bundesversammlung vom Dezember 1907 auszurichten sind. Wir verweisen zur Erklärung dieses unerfreulichen Ergebnisses auf die nähern Ausführungen der folgenden Abschnitte.

Die K r e i s e i n t e i l u n g des Bundesbahnnetzes hat während des Berichtsjahres keine Änderung erfahren. Die L ä n g e der dem Bunde angehörenden Linien beträgt nach den neuesten Erhebungen : Kreis I ,, II ,,III

.

.

,, I V

Total

Baulänge km.

644,052 615,oii 736,4oo

Betriebslänge km.

657,222 620,975 757,919

415,109

418,578

2410,572

2454,69*

Die Betriebslänge der von den Bundesbahnen betriebenen, fremden Bahnen angehörenden Anschlussstrecken Mitte Rhein-- Waldshut, Vallorbe-Grenze--Pontaiiier, Les Verrières-Grenze-- Pontarlier und Delle-Grenze--Dello umîasst km. 36,2s6, wozu die den italienischen Staatsbahnen gehörende Strecke Iselle-- Domodossola mit 19,068 km. kommt, auf welcher wir den Zugsund Fahrdienst besorgen.

Ausserdem betreibt die Bundesbahnverwaltung zufolge Eintrittes in die von der Jura-Simplon-Bahn abgeschlossenen Betriebsverträge die Nebenbahnen Bière--Apples--Morges, Bulle-- Romont, Cossonay-Bahnhof--Stadt, die Traverstalbahn, Visp-- Zermatt und Pruntrut--Bonfol, zusammen km. 108,58g Betriebslänge, sowie die Linie Nyon--Grassier der Bahngesellschaft NyonCrassier (5,941 km.), die anschliessende Linie Crassier--Divonneles-Bains der Paris-Lyon-Mittelmeepbahn (3,2oa km.) und die im Eigentum der Bahngesellschaft Martigny-Châtelard stehende Linie (20,740 km-) gemäss besondern Betriebsverträgen. Ferner wird die Linie Vevey--Chexbres mit einer Betriebslänge von 7,785 km. laut Pachtvertrag vom 2. Juli 1903 mit der Eisen-

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bahngesellschaft Vevey-Chexbres von den Bundesbahnen betrieben. Für den Betrieb der Bahn Wald-Rüti mit einer Betriebslänge von 6,570 km. ist dagegen im Jahr 1906 die Besorgung des Zugs- und Fahrdienstes bis zum 1. Oktober 1909 der Tösstalbahn übertragen worden.

A. Verwaltungsrat.

Der Verwaltungsrat hat im Berichtsjahre 12 und die ständige Kommission 14 Sitzungen abgehalten ; in denselben sind folgende Geschäfte behandelt worden : 1 . V or l a g e n a n d e n B u n d e s r a t z u H ä n d e n der Bundesversammlung: a. G e s c h ä f t s b e r i c h t und R e c h n u n g e n der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1906, vom Verwaltungsrat durch Beschluss vom 29. April 1907 genehmigt.

Die Bundesversammlung hat über diese Vorlage am 18. Juni 1907 Beschluss gefasst (vergi. C, I, 1, .&, 1).

b. V o r a n s c h l a g der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1908, umfassend : 1. das Betriebsbudget mit 17 Beilagen, enthaltend die Voranschläge der Hülfs- und Nebengeschäfte ; 2. das Budget der Gewinn- und Verlustrechnung ; 3. das Baubudget ; 4. das Budget der Kapitalrechnung, vom Verwaltungsrat durch Beschluss vom 30. September 1907 festgestellt.

Die Bundesversammlung hat über diese Vorlage am 18. Dezember 1907 Beschluss gefasst (vergi. C, I, l, d, 2).

2. E i n t r i t t s b i l a n z der P e n s i o n s - und Hülfskasse der Beamten und ständigen Angestellten der schweizerischen Bundesb a h n e n auf den 1. Januar 1907 und Amortisationsplan mit einer Amortisationsquote von Fr. 915,000 (erste Quote Ende 1907 zahlbar), vom Verwaltungsrat zur Vorlage an den Bundesr a t genehmigt am 27. Dezember 1907.

3. R é g l e m e n t e . Durch Beschluss vom 27. Dezember 1907 hat der Verwaltungsrat Änderungen zum Reglement Nr. 7 betreffend die Organisation der Dienstabteilungen beim

520

Finanzdepartement der Generaldirektion in Abschnitt IV, Hauptkasse, und Abschnitt V, statistisches Bureau, genehmigt.

4. W a h l v o r s c h l ä g e . Vom Verwaltungsrate wurden zur Wahl vorgeschlagen und vom Bundesrat ernannt : 1. zum Mitglied der Kr eisdirekt ion III, an Stelle des am 28. August 1907 verstorbenen Herrn B i r c h m e i e r , Herr Arnold B e r t s c h i n g e r , von Lenzburg (Aargau), Direktor der städtischen Strassenbahnen in Zürich, unter Übertragung des Präsidiums und des Betriebsdepartementes ; 2. zum Mitglied der Kreisdirektion IV, an Stelle des zurückgetretenen Herrn S e i t z , Herr Ernst M ü n s t e r , von Chur und St. Gallen, Oberingenieur des Kreises IV, unter Übertragung des Baudepartementes.

5. W a h l e n . Zu Mitgliedern des Verwaltungsrates sind neu gewählt worden : 1. vom Bundesrat an Stelle des zurückgetretenen Herrn Dr. E. K ü r y in Basel, Herr Dr. Guido E i g e n m a n n in St. Gallen, Präsident des Verbandes des Personals schweizerischer Transportanstalten und des Vereins schweizerischer Eisenbahn- und Dampfschiffangestellter ; 2. vom .Regierungsrat des Kantons St. Gallen an Stelle des verstorbenen Herrn Regierungsrat R u'k s t u h l , Herr A. M e s s m e r , Regierungsrat in St. Gallen.

6. W a h l g e n e h m i g u n g e n . Der Verwaltungsrat hat folgende von der Generaldirektion getroffene Wahlen genehmigt : 1. bei der Generaldirektion : des Herrn Emil Z a c h m a n n zum Hauptkassier ; 2. bei der Kreisdirektion II : des Herrn Fritz K ö n i g zum Oberingenieur.

7 . Folgende V e r t r ä g e ü b e r M i t b e n ü t z u n g von Bahnanlagen und über Regulierung von K o n k u r r e n z v e r h ä l t n i s s e n m i t ä n d e r n Transp o r t u n t e r n e h m u n g e n erhielten vom Verwaltungsrat die vorbehaltene Genehmigung:

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1. Verträge mit der B o d e n s e e - T o g g e n b u r g b a h n vom 22. Juni und 5. Dezember 1906 betreffend die Mitbenützung der Doppelspur St. Gallen-St. Fiden und der Station St. Fiden, sowie betreffend die Mitbenutzung des Bahnhofes St. Gallen.

2. Vertrag mit der Direktion der S o l o t h u r n - M ü r i s t e r - B a h n vom 19./30. März 1907 über die gegenseitigen Beziehungen und Konkurrenzverhältnisse im Güterverkehr.

8. Durch Beschluss vom 25. März 1907 hat der Verwaltungsrat d e m V e r t r a g m i t d e r S t a d t Z ü r i c h v o m 1 6 . Januar 1907 b e t r e f f e n d d i e A b t r e t u n g v o n u n g e f ä h r 13,600 m2 L a n d zum Bau der Röntgenstrasse in Zürich III die vorbehaltene Genehmigung erteilt.

9. B a u v o r l a g e n .

a. In seiner Sitzung vom 20. Juli 1907 hat der Verwaltungsrat folgenden Beschluss gefasst : ,,1. Der Verwaltungsrat ermächtigt die Generaldirektion zum A u s b a u des z w e i t e n S i m p l o n t u n n e l s und bewilligt dafür, sowie zur Herstellung genügender hydraulischer Kraftanlagen für den elektrischen Betrieb beider Tunnels einen auf die Baujahre zu verteilenden Kredit von Fr. 34,600,000.

,,2. Die Generaldirektion wird beauftragt, die Baugesellschaft für den Simplontunnel Brandt, Brandau
b. In seiner Sitzung vom 2. September 1907 hat der Verwaltungsrat folgenden Antrag der Gen'eraldirektion zum Beschluss erhoben : ,,Der Verwaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen gibt die Erklärung ab, dass er es nicht für richtig erachtet, dass die Bundesbahnen eine Normalspurbahn Interlaken-Brienz, respektive Interlaken-Meiringen selbst bauen und betreiben ; er wiederholt vielmehr seinen Antrag vom 30. April 1904 betreffend d i e E r b a u u n g e i n e r s c h m a l s p u r i g e n Eisenbahn von Brienz nach Interlaken als F o r t s e t z u n g der B r ü n i g b a h n ."

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Die Bundesversammlung hat über diese Angelegenheit am 17. Dezember 1907 Beschluss gefasst (vergi. C, I, 1, <ü, 1).

c. In der gleichen Sitzung hat der Verwaltungsrat bezüglich der Projekte für den U m b a u der l i n k s u f r i g e n Zürichse'ebahn im Bereiche der Stadt Zür i c h folgenden Beschluss gefasst : ,,Die Generaldirektion wird eingeladen, auf Grund des neuesten Tiefbahnprojektes der Stadt Zürich mit dem Stadtrat neuerdings zwecks einer möglichen Verständigung zu verhandeln und im übrigen die Angelegenheit so zu fördern, dass dieselbe vor Ende des Jahres vom Verwaltungsrate zu einem vorläufigen Abschluss gebracht werden kann" (vergi. C, I, 26).

d. Folgende B a u v o r l a g e n wurden g e n e h m i g t : 1. Projekt für die E r s t e l l u n g des z w e i t e n G e leises auf der Strecke Wilerfeld-Gümligen mit Verlegung der Linie im .Wilerfeld und Erweiterung der Station Ostermundigen und Erteilung eines Kredites von Fr. 2,775,000 für seine Ausführung.

2. Projekt für die E r w e i t e r u n g der S t a t i o n V i l l e n e u v e und Erteilung eines Kredites von Fr. 720,000 für seine Ausführung.

3. Projekt für die E r w e i t e r u n g der S t a t i o n St. F i d e n u n d d i e E r s t e l l u n g e i n e r n e u e n d o p p e l s p u r i g e n L i n i e im T u n n e l z w i s c h e n St. F i d e n und St. G a l l e n und Erteilung eines Kredites von Fr. 3,390,000 für die Ausführung dieser Bauten.

4. Projekt für die E r s t e l l u n g des z w e i t e n Gel e i s e s z w i s c h e n St. M a u r i c e u n d M a r t i g n y und die E r w e i t e r u n g der Zwischenstationen E v i o n n a z und V e r n a y a z und Erteilung eines Kredites von Fr. 1,690,000 zu seiner Ausführung.

5. Projekt für die E r w e i t e r u n g der S t a t i o n A l t - S o l o t h u r n behufs Einführung der Weissensteinbahn und Erteilung eines Kredites von Fr. 710,000 zu seiner Ausführung.

6. Projekt für die E r w e i t e r u n g der S t a t i o n Payerne und die Beseitigung von drei Niv e a u ü b e r g ä n g e n b e i d e r s e l b e n u n d Erteilung eines Kredites von Fr. 1,288,500 zu seiner Ausführung.

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7. Projekt für die E r w e i t e r u n g der S t a t i o n R h e i n e c k und Erteilung eines Kredites von Fr. 720,000 zu seiner Ausführung.

8. Projekt für die V e r g r ö s s e r u n g des D i e n s t g e b ä u d e s i m B r ü c k f e l d i n B e r n u n d Erteilung eines Kredites von Fr. 850,000 zu seiner Ausführung.

9. Projekt für die E r s t e l l u n g e i n e s D i e n s t g e b ä u d e s für die K r e i s d i r e k t i o n I in Laus a n n e und Erteilung eines Kredites von Fr. 500,000 zu dessen Erstellung und Möblierung.

10. Folgende B a u - und L i e f e r u n g s v e r t r ä g e erhielten die Genehmigung des Verwaltungsrates : a. Verträge mit der s c h w e i z e r i s c h e n I n d u striegesellschaft in Neuhausen: 20 14 20 30

1. vom 18. Januar 1907 über die Lieferung von dreiachsigen Personenwagen I. und II. Klasse, Serie AB3U, vieraehsigen Personenwagen III. Klasse, Serie C4U, dreiachsigen Personenwagen II. und III. Klasse, Serie BC8, dreiachsigen Gepäckwagen, Serie F 8U ;

2. vom 10: Mai 1907 über die Lieferung von 140 offenen Güterwagen Serie L4 ; 3. vom 3. Dezember 1907 über die Lieferung von 20 vieraehsigen Personenwagen I. und II. Klasse, Serie AB4B, 10 dreiachsigen Personenwagen I. und II. Klasse, Serie AB3, 30 dreiachsigen Gepäckwagen, Serie F3Q, 200 gedeckten Güterwagen, Serie K2.

b. Verträge mit der s c h w e i z e r i s c h e n W a g o n s f a b r i k A.-G. in S c h l i e r e n : 1. vom 18. Januar 1907 über die Lieferung von 50 dreiachsigen Personenwagen III. Klasse, Serie C3U, 30 dreiachsigen Personenwagen III. Klasse, Serie C3, 2. vom 10. Mai 1907 über die Lieferung von 210 gedeckten Güterwagen, Serie K2,

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3. vom 3. Dezember 1907 über die Lieferung von 30 dreiachsigen Personenwagen II. Klasse, Serie Bs, 30 dreiachsigen Personenwagen III. Klasse, Serie C3, 2 100 gedeckten Güterwagen, Serie K .

c. Vertrag mit der S c h w e i z e r i s c h e n L o k o m o tiv- und M a s c h i n e n f a b r i k in W i n t e r t h u r vom 4. April 1907 über Lieferung von 58 Lokomotiven.

d. Vertrag mit der G e s e l l s c h a f t d e r L. v o n R o l l ' s c h e n E i s e n w e r k e in G e r l a f i n g e nvom 3. Dezember 1907 über Lieferung von Schienenbefestigungsmitteln für das Jahr 1908.

e. Vertrag mit dem S t a h l w e r k s v e r b a n d e Akt i e n g e s e l l s c h a f t in D ü s s e l d o r f vom 17. Dezember 1907 über Lieferung von 1(5,000 Tonnen Stahlschienen zum Preise von Fr. 158 die Tonne und 9000 Tonnen flusseisernen Schwellen zum Preise von Fr. 152 die Tonne, beides franko Basel, unverzollt, im Betrage von Fr. 3,916,000, mit Inbegriff von Aufpreisen für besondere Mehrarbeiten.

f. Vertrag mit der A k t i e n g°e S e i l s c h a f t A l b .

B u s s
g. In seiner Sitzung vom 20. Juli 1907 hat der Verwaltungsrat zum Zweck der E r g ä n z u n g der R e s e r v e bestände für Brennmaterial zur Lokomotivf e u e r u n g die Generaldirektion zum Abschluss ermächtigt.

1. eines Vertrages mit der Rheinischen Kohlenhandel- und Rhederei-Gesellschaft m. b. H. in Mülheim-Ruhr über Lieferung von 60,000 Tonnen Ruhrbrikets zum Preise von Mark 21,60 die Tonne, franko Waggon Mannheim, lieferbar bis 31. März 1908, im übrigen auf Grund des Vertrages vom 9./10. Februar 1905; 2. eines Vertrages mit dem Syndicat des houillères du Pas-de-Calais über Lieferung von 20,000 bis 25,000 Tonnen französische Brikets im Jahre 1908 und je 45,000 bis 50,000 Tonnen Brikets in den Jahren 1909 bis 1911 zum Preise von Fr. 315 per 10,000 kg. franko Waggon Delle ; und

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3. zur versuchsweisen Beschaffung von 30,000 bis 40,000 Tonnen englische Kohlen, worunter im Maximum 30,000 Tonnen Northumberland Lokomotivkohlen I. Sorte, lieferbar durch die Rheinische Kohlenhandel- und Rhederei-Gesellschaft m. b. H.

in Mülheim-Ruhr zum Preise von 20 Mark die Tonne, franko Waggon Mannheim, bis Ende September 1907 und im übrigen zirka 10,000 Tonnen englische Kohlen anderer Provenienz nach Ermessen der Generaldirektion.

11. V e r s c h i e d e n e s .

1. Am 27. Dezember 1907 hat der Verwaltungsrat beschlossen, es sei, erstmals für 1908, ein Betrag von Fr. 100,000 zur Bildung eines Versicherungsfonds gegen F e u e r s c h a d e n in die Gewinn- und Verlustrechnung einzustellen.

2. Durch Beschluss vom 19. Juli 1907 hat der Verwaltungsrat die Generaldirektion beauftragt, beförderlich die erforderlichen Studien vorzunehmen, um ihm Plan und Kreditbegehren für d i e E r s e t z u n g d e r b e s t e h e n d e n Hauensteinlinie durch eine solche mit einem Basistunnel und mit einer Maximals t e i g u n g von 10 °/00 vorzulegen. In die vorzunehmenden Studien sind gleichzeitig auch andere Projekte mit ähnlicher Tendenz, namentlich dasjenige der W a s s e r f a l l e n b a h n und der S c h a f m a t t b a h n einzubeziehen.

3. Durch Beschluss vom 27. Dezember 1907 hat der Verwaltungsrat folgende von der Generaldirektion vorgelegte T y p e n z e i c h n u n g e n f ü r R o l l m a t e r i a l genehmigt : ,,I. Normalspuriges Rollmaterial : Blatt Nr. 322, eiserner Kohlenwagen, Serie L5, ,, ,, 332, offener Güterwagen, Serie M4, ,, ,, 333, offener Güterwagen, Serie M3.

,,II. Schmalspuriges Rollmaterial (Brünig) : Blatt Nr. 501, Talbahnlokomotive, Serie G % , ,, ,, 521, Zahnradlokomotive, Serie HG 3/3, ,, ,, 551, dreiachsiger Personenwagen I. Klasse, Serie A3, ,, ,, 561, dreiachsiger Personenwagen I. und II. Klasse, Serie AB3, ,, 591, dreiachsiger Personenwagen II. und III. Klasse, Serie BC3,

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Blatt ,, ,, ,, ,, ,,

Nr.

,, ,, ,, ,, ,,

601, 641, 651, 661, 671, 672,

dreiachsiger Personenwagen III. Klasse, Serie C8, dreiachsiger Gepäckwagen, Serie F3, zweiachsiger gedeckter Güterwagen, Serie K, zweiachsiger offener Güterwagen, Serie L, zweiachsiger offener Güterwagen, Serie M, dreiachsiger offener Güterwagen,- Serie M4."

4. Im Oktober 1906 hatte ein I n i t i a t i v k o m i t e e zur Gründung einer neuen schweizerischen S p e i s e w a g e n g e s e l l s c h a f t , bestehend aus einer Vereinigung von schweizerischen Hotelbesitzern, an die Generaldirektion zu Händen des Verwaltungsrates eine Eingabe gemacht, mit dem Begehren : ,,Es sei der Vertrag mit der Schweizerischen Speisewagengesellschaft aufzuheben und der Betrieb der Speisewagen einer neuen, wirklich schweizerischen, Gesellschaft zu übertragen."

Am 26. März 1907 hat der Verwaltungsrat beschlossen, es sei auf dieses Begehren nicht einzutreten.

Von der Replik des Initiativkomitees für Gründung einer neuen schweizerischen Speisewagengesellschaft, vom Juni 1907, und der Vernehmlassung der Schweizerischen Speisewagengesellschaft in Bern auf diese Replik, vom 10. August 1907, hat der Verwaltungsrat am Protokoll Vormerk genommen in der Meinung, dass diese Eingaben zu weitern Vorkehren keine Veranlassung geben, nachdem er die Angelegenheit durch den vorstehenden Beschluss vom 26. März 1907 erledigt habe.

5. In seiner Sitzung vom 2. September 1907 hat der Verwaltungsrat beschlossen, auf eine E i n g a b e des V e r e i n s invalider Hausierer des Kantons Zürich (ohne Datum), worin um eine T a x e r m ä s s i g u n g (Abgabe von Legitimationskarten zum Bezug von halben Billetten gegen Entrichtung einer jährlichen Gebühr von Fr. 10--20) nachgesucht wurde, wegen Inkompetenz und mit dem Bemerken, dass dem Gesuch übrigens auch nach Art. 2 des Tarifgesetzes zu entsprechen unzulässig wäre, nicht einzutreten.

6. Durch Beschluss vom 19. Juli 1907 hat der Verwaltungsrat die Generaldirektion ermächtigt, der U m w a n d l u n g der im Besitze der Bundesbahnen befindlichen 3% % Obligationen der Uerikon-Bauma-Bahn in

527

P r i o r i t ä t s a k t i e n dieser Bahnunternehmung zuzustimmen und auf die Binforderung der bisher verfallenen Obligationenzinse zu verzichten.

7. Durch Beschluss vom 20. Juli 1907 hat der Verwaltungsrat die Generaldirektion zur A u s z a h l u n g von Fr. 3 5 , 0 0 0 a n d i e ,, S o c i é t é d e l a g a r e a u x m a r c h a n d i s e s G i l l y - B u r s i n e l " auf den 3l. Dezember 1907 ermächtigt, wogegen die E r h e b u n g von Z u s c h l a g s t a x e n auf d e r G ü t e r s t a t i o n GillyB u r s i n e l zu gunsten dieser Gesellschaft vom 1. Januar 1908 an aufhört.

8. Drei Beamte des Kreises IV haben mit Eingaben vom 3. Dezember 1906 das Gesuch gestellt, die Bundesbahnverwaltung wolle ihnen den Schaden von annähernd Fr. 7978. 95 ersetzen, welchen sie durch die E x p r o p r i a t i o n der Liegenschaft ,,Frohheim" für die Bahnhofe r w e i t e r u n g S t. G a l l e n erlitten haben. Die Generaldirektion betrachtete eine derartige Erhöhung der Expropriationsentschädigung aus Kommiserationsgründen als unzulässig und beantragte deshalb, es sei auf das Gesuch der Petenten nicht einzutreten. Der Verwaltungsrat dagegen hat in seiner Sitzung vom 30. April 1907 dem Gesuche entsprochen.

9 . T e u e r u n g s z u l a g e n f ü r 1 9 0 6 . I n seiner Sitzung vom 29. Dezember 1906 hatte der Verwaltungsrat in Erledigung mehrerer Eingaben des Personals betreffend Gewährung von Teuerungszulagen die Generaldirektion unter anderm eingeladen, sowohl die Gehaltsordnung, als die Regiemente Nr. 25 und 25 a einer Durchsicht zu unterziehen und darüber Bericht zu erstatten, wie weit für Angestellte und Arbeiter innerhalb der gegenwärtigen gesetzlichen Bestimmungen ab 1. Januar 1907 eine ausserordentliche Erhöhung zuerkannt werden könnte.

Dem erhaltenen Auftrag gemäss unterbreiteten wir dem Verwaltungsrat am 12. Februar 1907 einen Bericht, in welchem wir beantragten, zu beschliessen, es sei den Beamten und Angestellten der Bundesbahnen, welche seit wenigstens dem 1. Januar 1906 im Dienste stehen und deren Jahresgehalt mit Inbegriff der festen Nebenbezüge am 31. Dezember 1906 Fr. 3000 oder weniger betragen hat, sowie allen im Taglohn angestellten Arbeitern der Werkstätten und des Betriebes, welche seit wenigstens dem 1. Januar 1906 im Dienste stehen, für das Jahr 1906

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eine ausserordentliche Zulage von je Fr. 80 zu verabfolgen, insoweit durch diese Zuwendung für den einzelnen das Maximum des Besoldungsgesetzes vom 29. Juni 1900 nicht überschritten wird, 'und der Bundesrat zu ersuchen, bei der Bundesversammlung zu diesem Zweck einen Nachtragskredit zum Budget der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1907 im Betrage von Fr. 2,100,000 zu beantragen.

In seiner Sitzung vom 26. März 1907 trat der Verwaltungsrat diesem Antrag prinzipiell, bei, wobei er aber die Besoldungsgrenze, bis zu welcher die Teuerungszulage ausgerichtet wird, auf Fr. 4000 festsetzte und die Höhe dieser ausserordentlichen Zulage je nachdem der Bezugsberechtigte verheiratet oder unverheiratet ist, auf Fr. 100 oder Fr. 50 bestimmte. Sein Beschluss lautet : ,,Der Verwaltungsrat beschliesst, es sei den Beamten und Angestellten der Bundesbahnen, welche seit wenigstens dem 1. Januar 1906 im Dienste stehen und deren Jahresgehalt mit Inbegriff der festen Nebenbezügc am 3l. Dezember 1906 Fr. 4000 oder weniger betragen hat, sowie allen im Taglohn angestellten Arbeitern der Werkstätten und des Betriebes, welche seit wenigstens dem 1. Januar 1906 im Dienste stehen, für das Jahr 1906 eine ausserordentliche Zulage von je Fr. 100 für Verheiratete und Fr. 50 für Ledige zu verabfolgen, insoweit durch diese Zuwendung für den Einzelnen das Maximum des Besoldungsgesetzes vom 29. Juni 1900 nicht überschritten wird, und ersucht den Bundesrat, bei der Bundesversammlung zu diesem Zweck einen Nachtragskredit zum Budget der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1907 im Betrage von Fr. 2,500,000 zu beantragen."

Gleichzeitig wurde folgende Erklärung zu Protokoll genommen : ,,Der Verwaltungsrat spricht die Erwartung aus, dass der gefasste Beschluss seitens der Generaldirektion und der Kreisdirektionen, welchen die Vollziehung überlassen bleibt, eine möglichst weitherzige Anwendung finden werde, in dem Sinne, dass Witwer mit unerwachsenen Kindern und Ledige, welche Familienglieder unterhalten, den Verheirateten gleichzustellen seien."

Damit wurde auch d i e E i n g a b e d e s V e r b a n d e s des P e r s o n a l s und der A. r b e i t e r u n i o n s c h w e i z e r i s c h e r T r a n s p o r t an s t a l t e n, sowie des

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s c h w e i z e r i s c h e n Z u g s p e r s o n a l v e r e i n s vom 20. M ä r z 1907 betreffend G e w ä h r u n g e i n e r T e u e r u n g s z u l a g e erledigt.

(Verg. über die Beschlussfassung durch die Bundesversammlung vom 12. April 1907 C, I, l, a, l, und über die Auszahlung der Teuerungszulage C, I, 34, &.)

10. T e u e r u n g s z u l a g e n f ü r 1 9 0 7 . In seiner Sitzung vom 30. November 1907 hat der Verwaltungsrat beschlossen, dem Bundesrate zu empfehlen, der Bundesversammlung die Bewilligung eines Spezialkredites von Fr. 2,500,000 für die schweizerischen Bundesbahnen behufs Ausrichtung von Teuerungszulagen für das Jahr 1907 an die Beamten, Angestellten und Arbeiter der schweizerischen Bundesbahnen mit Besoldungen bis und mit Fr. 4000 unter den gleichen Bedingungen wie für das Jahr 1906 vorzuschlagen.

Damit erfuhren zugleich folgende Eingaben ihre Erledigung : Eingabe des Verbandes des Personals s c h w e i z e r i s c h e r T r a n s p o r t ans t al t e n , der Arbeiterunion schweizerischer Transportanstalten und des s c h w e i z e r i s c h e n Zugspersonalvereins v o m 15. S e p t e m b e r 1907, in welcher das Gesuch gestellt worden war, der Verwaltungsrat möchte den gesetzgebenden Behörden für das Jahr 1907 a. die Ausrichtung einer T e u e r u n g s z u l a g e von Fr. 150 ohne Unterschied des Zivilstandes in Vorschlag bringen ; b. die Grenze, bis zu welcher dieselbe ausgerichtet wird, auf Fr. 5000 ansetzen, und c. auch die Linienarbeiter ohne Ausnahme mit der Zulage bedenken, ebenso die Aspiranten und Lehrlinge.

Eingabe des Vereins schweizerischer Lokomotivführer und schweizerischer Lok o m o t i v h e i z e r , in welcher die gleichen Begehren gestellt wurden, und Eingabe des Oltener Verbandes von Beamten der schweizerischen Bundesbahnen vom 28. N o v e m b e r 1907, worin das Gesuch gestellt wurde, der Rat möchte dahin wirken, dass die T e u e r u n g s z u l a g e für das Jahr 1907 an sämtliche Beamte und Angestellte ausgerichtet werde.

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Die Bundesversammlung hat über die Ausrichtung der Teuerungszulagen für das Jahr 1907 am 20. Dezember 1907 Beschluss gefasst (vergi. C, I, 1, d, 3).

11. In seiner Sitzung vom 30. November 1907 hat der Verwaltungsrat beschlossen, auf die E i n g a b e des Z e n tralkomitee des schweizerischen Zugsp e r s o n a l v e r e i n s und der A r b e i t e r u n i on s c h w e i z e r i s c h e r Tra.n S p o r t a n s t a l t e n v o m 20. J u l i 1907 b e t r e f f e n d Auszahlung der T e u e r u n g s z u l a g e f ü r 1906 i n F ä l l e n , w o A n gestellte während des Jahres infolge von Pensionierung oder Tod aus dem Dienste a u s s c h e i d e n , nicht einzutreten.

12. Mit der Frage einer P e r s o n a l b e w e g u n g im B a h n h o f B a s e l hat sich der Verwaltungsrat erstmals in seiner Sitzung vom 2. September 1907 beschäftigt. Die damalige Beratung endigte mit folgender Beschlussfassung : ,,Der Verwaltungsrat sieht der in Aussicht gestellten Eingabe des Personals in Sachen der Bahnhofverhältnisse in Basel entgegen und beschliesst, dieselbe beförderlichst, wenn möglich schon in seiner nächsten Sitzung, zu behandeln."

Diese E i n g a b e d e s V e r b a n d e s d e s P e r s o n a l s s c h w e i z e r i s c h e r T r a n s p o r t a n s t a 11 e n und der Arbeiterunion schweizerischer T r a n s p o r t a n s t a l t e n v o m 9 . S e p t e m b e r 1907 betreffend Personal- und Platzverhältnisse a u f d e n B a h n h ö f e n B a s e l - S . B .B . u n d B a s e l St. J o h a n n kam dann der Generaldirektion am 11. gl. Mts.

zu, und es hat der Verwaltungsrat seinerseits am 1. Oktober 1907 beschlossen, von der Eingabe der Personalverbände vom 9. September 1907 am Protokoll Notiz zu nehmen und deren Behandlung bis nach Vorlage des Berichtes der Generaldirektion und Vorberatung desselben durch die ständige Kommission zu verschieben.

Nachdem die Generaldirektion diesen Bericht mit Datum von 28. September/15. Oktober 1907 vorgelegt hatte, wurde die Eingabe vom Verwaltungsrat in der Sitzung vom 29. November 1907 in Beratung gezogen und durch folgende Beschlussfassung erledigt :

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,,Der Verwaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen nach Prüfung des Berichtes der Generaldirektion vom 28. Septemher/15. Oktober 1907, auf den Antrag der ständigen Kommission vom 31. Oktober 1907, in Erwägung dass 1. betreffend P e r s o n a l m a n g e l nach den von der Kreisdirektion II, sowie der Generaldirektion an Ort und Stelle gemachten Erhebungen im Balmhof Basel kein Mangel an Personal konstatiert werden kann, vielmehr festgestellt wurde, dass in allen Dienstzweigen das vorhandene Personal vollkommen genügt, um den bestehenden Verkehr ohne jede Überanstrengung bewältigen zu können ; 2. betreffend A r b e i t s - und P r ä s e n z z e i t die Generaldirektion bereits die Kürzung der Arbeitszeit auf 10 Stunden für das Arbeiterpersonal des Stationsdienstes und des Fahrdienstes auf denjenigen Bahnhöfen, auf welchen während der eingeteilten Arbeitszeit anhaltend und intensiv gearbeitet werden muss, eingeführt hat ; 3 . betreffend Ü b e r z e i t a r b e i t u n d V e r g ü t u n g f ü r d i e s e l b e zu sagen ist, dass diese durch Vorschrift vom 1. Januar 1907, ergänzt durch Weisung vom 20. September gleichen Jahres, geordnet wurde ; 4. betreffend M i n i m a l l o h n der Anfangslohn für alle Arbeiter der Hauptbahnhöfe auf Fr. 4 per Tag (Ruhetage inbegriffen) festgesetzt wurde ; 5 . betreffend P l a t z v e r h ä l t n i s s e , r e s p . u n z u r e i c h e n d e G ü t e r g e l e i s e a n l a g e n die noch rückständigen Umbauten und Erweiterungen sukzessive und beförderlich zur Ausführung kommen werden ; beschliesst : Die Eingabe des Verbandes des Personals schweizerischer Transportanstalten vom 9. September 1907 wird als durch die getroffenen Anordnungen der Generaldirektion und der Kreisdirektion II, mit denen der Verwaltungsrat sich einverstanden erklärt, erledigt betrachtet."

Bei diesem Anlass nahm der Verwaltungsrat in zustimmendem Sinne Kenntnis von der ablehnenden Erledigung der Eingabe der Arbeiterunion schweizerischer Transportanstalten vom 27. September 1907 betreffend B e w i l l i g u n g e i n e r

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O r t s z u l a g e a n d i e s c h o n im D i e n s t e s t e h e n den A r b e i t e r undA n g e s t e l l t e n der grössern B a h n h ö f e (Basel, Bern, Biel, Luzern, St. Gallen und Zürich) zur Hebung der Unstimmigkeit ihrer Taglöhne und Gehalte zufolge der Erhöhung des Anfangslohnes auf Fr. 4, durch die Generaldirektion.

13. Über die Eingabe des Vereins pensionierter Eisenbahner von Winterthur und Umgebung vom 7. November 1906 betreffend R ü c k w i r k u n g d e r S t a t u t e n d e r P e n s i o n s - u n d H ü l f s k a s s e v o m 19. O k t o b e r 1906 a u f v o r d e m 1 . J a n u a r 1907 e i n g e t r e t e n e Pens i o n i e r u n g e n hat der Verwaltungsrat am 26. März und 27. Dezember 1907 beraten und die Angelegenheit an die Generaldirektion zurückgewiesen mit dem Auftrag, zu prüfen, ob den Petenten nicht teilweise entsprochen werden könne.

14. Zur Berichterstattung sind an die Generaldirektion folgende, noch nicht behandelte, P e r s o n a l e i n g a b e n überwiesen worden : a. Am 29. November 1907 die Eingabe der Sektion Ölten des Vereins schweizerischer Lokomotivführer vom 8. November 1907 betreffend Versetzung von fünf Lokomotivführern des Depots Ölten in die Klasse II der gemäss Art. 9, lit. 6, der Statuten d e r P e n s i o n s - u n d H ü l f s k a s s e a n r e c h e n baren Nebenbezüge.

b. Am 29. April 1907 die Eingabe der B a h n i n g e n i e u r e vom 3. März 1907, enthaltend das Gesuch um Einreihung in die erste Stufe der IV. Besoldungsklasse, um Streichung der Ausnahmebestimmung Nr. l des Art. l im Reglement Nr. 21 und um Ausdehnung ihrer Freikarte auf das Bundesbahnnetz.

Die Berichterstattung soll mit bezug auf das erste Begehren anlässlich der Vorlage über Revision des Besoldungsgesetzes · erfolgen.

c. Am 29. November 1907 die Eingabe der Verbandsleitung des Verbandes des Personals schweizerischer Transportanstalten, vom 26. November 1907 betreffend F e s t s e t z u n g d e s A n f a n g s g e h a l t e s d e r i n d e r IX. B e s o l dungsklasse a u f g e f ü h r t e n Beamten, Angestellten und Arbeiter der schweizerischen.

B u n d e s b a h n e n a u f Fr. 1500.

d. Am 25. März 1907 die Eingabe von 26 technischen Gehülfen I. Klasse bei der Generaldirektion und bei den Kreis-

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Direktionen II, III und IV, vom 27. Februar 1907, betreffend f i n a n z i e l l e B e s s e r s t e l l u n g im Sinne der Eingabe der Personalverbände (Gleichstellung mit den Tarifbeamten), Änderung der Benennung ,,technischer Gehülfe"- in ,,Techniker" und Gewährung einer Jahresfreikarte für das ganze Netz der .-schweizerischen Bundesbahnen.

e. Am 19. Juli 1907 die Eingabe der t e c h n i s c h e n Gehül.f e n II. und III. Klasse bei der Generaldirektion und bei den Kreisen an die Generaldirektion und an den Verwaltungsrat, vom 10. April/10. Mai 1907, worin ersucht wird um 1. Fallenlassen der Kategorie ,,technische Gehülfen III. Klasse'- und Erihöhung des Gehaltsmaximums der technischen Gehülfen I. und II. Klasse im Sinne der Eingabe der Lohnkommission der vereinigten Personal verbände ; 2. Fallenlassen des Unterschiedes zwischen technischen Gehülfen der Oberingenieure und der Bahningenieure bezüglich Beförderung in die I. Klasse; 3. Än·derung der Benennung ,,technischer Gehülfe I. oder II. Klasse" in ,,Techniker I. oder II. Klasse" ; 4. Gewährung: einer permanenten Freikarte für den betreffenden Kreis an die Techniker II. Klasse, bezw. vorläufige Verabfolgung einer Semesterfreikarte bis zur Revision des Réglementes Nr. 27.

15. Zur direkten Erledigung ist an die Generaldirektiou am 25. März 1907 überwiesen worden die Eingabe des Zen· .tralvorstandes des Vereins schweizerischer Eisenbahn- und Dampfschiffangestellter vom 27. Februar 1907 betreffend die von der Generaldirektion am 23. Oktober 1906 bezüglich der Dienstzeiten des Bureaupersonals der G ü t e r e x p e d i t i o n e n getroffene Verfügung.

16. Entgegengenommen wurde am 29. November 1907 die .Eingabe des Verbandes des Personals schweizerischer Transportanstalten, des schweizerischen Zugspersonalvereins und der Arbeiterunion schweizerischer Transportanstalten an den Bundesrat für sich und zu Händen der Bundesversammlung, vom 1. November 1907, betreffend die R e v i s i o n d e s B e ·soldungsgesetzes.

B. Kreiseisenbahnräte.

Die Kreiseisenbahnräte haben die in ihren Geschäftskreis fallenden Gegenstände einlässlich beraten und mehrfache auf ·den Bau und Betrieb der Bundesbahnen bezügliche Anregungen beschlossen.

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

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Der Eisenbahnrat des Kreises I war zu 4, derjenige desKreises II zu 3, derjenige des Kreises III zu 5 und derjenigedes Kreises IV zu 5 Sitzungen versammelt.

C. Generaldirektion.

Die Generaldirektion hat in erster Linie alle für den Verwaltungsrat bestimmten Vorlagen vorbereitet. Dieselbe behandelte in 114 Sitzungen 3565 Geschäfte.

Wir erwähnen folgende wichtigere Angelegenheiten : I. Allgemeines.

1. Von der B u n d e s v e r s a m m l u n g sind im Laufe des Berichtsjahres folgende die Bundesbahnen betreffenden Beschlüsse gefasst worden : a. In der Aprilsession :

1. Bundesbeschluss betreffend B e w i l l i g u n g e i n e s S p è z i a l k r e d i t e s v o n Fr. 2 , 5 0 0 , 0 0 0 f ü r d i e s c h w e i z e r i s c h e n B u n d e s b a h n e n b e h u f s Ausr i c h t u n g von T e u e r u n g s z u l a g e n für das Jahr 1906 a n d i e B e a m t e n u n d A n g e s t e l l t e n d e r schweizerischen Bundesbahnen mit Besold u n g e n bis und mit Fr. 4 0 0 0 vom 12. April1907,T lautend : ,,Art. 1. Den Beamten und Angestellten der schweizerischen Bundesbahnen, sowie den ständig in deren Werkstätten und Betrieb beschäftigten Arbeitern wird für das Jahr 1906 eine Teuerungszulage gewährt, die für jeden verheirateten Beamten, Angestellten oder Arbeiter Fr. 100 und für jeden unverheirateten Beamten, Angestellten oder Arbeiter Fr. 50. beträgt.

Der unverheiratete Beamte, Angestellte oder Arbeiter, welcher die Stütze seiner Familie ist,, wird dem Verheirateten gleichgestellt.

. . .

.

Art. 2. Die Teuerungszulage wird jedoch auf die Beamten und. Angestellten beschränkt mit Besoldungen, welche,, mit Inbegriff der festen Nebenbezüge, Fr. 4000 nicht übersteigen.

535 Art. 3. Für die während des Jahres 1906 in den Dienst der schweizerischen Bundesbahnen getretenen Beamten, Angestellten und Arbeiter wird die Zulage im Verhältnis zur Dienstzeit berechnet und nur unter der Bedingung verabfolgt, dass die Dienstzeit im Jahre 1906 mindestens drei Monate betragen habe.

Art. 4. Zur Auszahlung dieser Teuerungszulagen wird der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen ein Nach' tragskredit zum Budget der schweizerischen Bundesbahnen pro 1906 im Betrage von Fr. 2,500,000 eröffnet.

Art. 5. Gegenwärtiger Beschluss tritt, als nicht allgemein verbindlich, sofort in Kraft.

Der Bundesrat wird mit der Vollziehung desselben beauftragt."

2. Bundesbeschluss betreffend G e n e h m i g u n g de& a m 19. S e p t e m b e r 1906 u n t e r z e i c h n e t e n Z u s a t z ü b e r e i nk o m m e n s zum i n t e r n a t i o n a l e n Ü b e r e i n k o m m e n über den E i s e n b a h n f r a c h t v e r k e h f , vom 14. O k t o b e r 1 8 9 0 , datiert 12. April 1907, lautend : ,,1. Dem am 19. September 1906 vom Bevollmächtigten des schweizerischen Bundesrates und von Bevollmächtigten derjenigen Staaten, welche dem internationalen Übereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr, vom 14. Oktober 1890, beigetreten sind, nämlich : Deutschland, Österreich und Ungarn, Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Rumänien und Russland in Bern unterzeichneten zweiten Zusatzübereinkommen zum genannten Übereinkommen wird die Genehmigung erteilt.

2. Der Bundesrat ist mit dem Austausch der Ratifikationen und mit der weitern Vollziehung dieses Beschlusses beauftragt."'

b. In der Junisession:

1. Bundesbeschluss betreffend G e n e h m i g u n g des Geschäftsberichtes) und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das J a h r 1 9 0 6 , vom 18. Juni 1907, lautend : ,,1. Die Rechnungen für 1906 und die Bilanz auf 31. Dezember 1906 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt.

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2. Dem Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung im Betrage von Fr. 4,828,523. 79 werden entnommen : a. Fr. 1,366,852. 07 zur Tilgung des Saldos der zu amortisierenden Verwendungen (&. Baukosten für Bahnhof- und Stationsumbauten) ; b. Fr. 296,197. 50 zur Deckung des Verlustes auf den 1907 den Hülfskassen entnommenen und veräusserten Obligationen 3 % différé von 1903 ; c. Fr. 2,500,000 zur Ausrichtung von Teuerungszulagen, laut Bundesbeschluss vom 11./12. April 1907 ; der Rest von Fr. 665,474. 22 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

3. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen im Jahre 1906 wird genehmigt."

c. In der Septembwsession :

1. Bundesbeschluss betreffend die E r t e i l u n g von E i s e n b a h n k o n z e s s i o n e n vom 26. September 1907, lautend : ,,Die Bundesversammlung, nach Kenntnisnahme eines Berichtes des Bundesrates vom 10. Dezember 1904, beschliesst : Vom Berichte des Bundesrates wird in folgendem Sinne Vormerk genommen : Die Bundesversammlung erachtet eine Gesetzesrevision als unnötig und betrachtet diese Angelegenheit als erledigt, indem sie auf Grund der dermaligen Bundesgesetzgebung von folgenden Erwägungen ausgeht : 1. Das Bundesgesetz über Bau und Betrieb der schweizerischen Eisenbahnen vom 23. Dezember 1872, Art. 3, begünstigt die Erteilung von Eisenbahnkonzessionen. Die Bundesversammlung ist aber befugt, auch dann eine Konzession zu verweigern, wenn andere Gründe als die Wahrung der militärischen Interessen es rechtfertigen.

2. Art. 3 des Bundesgesetzes vom 23. Dezember 1872 schliesst nicht aus, dass der Bau und Betrieb von Bahnen, welche als Hauptbahnen erklärt werden, nicht mehr konzessioniert, sondern im Sinne von Art. 4 des Rückkaufsgesetzes vom 15. Oktober 1897 den schweizerischen Bundesbahnen übertragen wird.

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Falls der Bund den Bau einer Hauptbahn, welche berufen ist, namhaften volkswirtschaftlichen Interessen zu dienen, ablehnt, so kann die Bundesversammlung die Konzession für dieselbe erteilen ; hierbei wird sie die Konzessionsdauer, sowie die Fristen und Bedingungen des Rückkaufs zu gunsten der Bundesbahnen nach freiem Ermessen festsetzen.

3. Für die Erteilung von Konzessionen für den Bau und Betrieb von Nebenbahnen sind auch in Zukunft einzig die in Ziffer l festgestellten Grundsätze des Bundesgesetzes vom 23. Dezember 1872 massgebend.

4. Die in Ziffer 2 aufgestellten Grundsätze über Konzessionsverweigerung finden gemäss den Bestimmungen ' der sachbezüglichen Bundesgesetzgebung (Art. 3 des Bundesgesetzes vom 23. Dezember 1872, Art. 5 des Bundesgesetzes vom 22. August 1878 und Art. 49 des Bundesgesetzes vom 15. Oktober 1897) auf den Bau und Betrieb einer Ostalpenbahn keine Anwendung."

2. In bezug auf die P e t i t i o n des Verbandes des Personals und der Arbeiterunion schweizerischer Transportanstalten betreffend die Gehalte des Wärterperson a l s i n d e n g r o s s e n B a h n h ö f e n h a t d e r Ständeratr in Zustimmimg zum Beschlüsse des Nationalrates vom 18. Junt 1907, am 24. September beschlossen, es werde mangels Kompetenz auf dieselbe nicht eingetreten.

3. Die I n t e r p e l l a t i o n von N a t i o n a l r a t R ö s s e l und M i t u n t e r z e i c h n e t e n , vom 19. Dezember 1906, lautend : ,,Die Unterzeichneten wünschen den Bundesrat über die Massregeln zu interpellieren, welche er zu ergreifen gedenkt, um zu verhüten, dass eine unserer Landessprachen bei der Rekrutierung der Beamten und Angestellten des II. Kreises der Bundesbahnen geopfert werde," wurde im Nationalrat am 18. September 1907 behandelt. Der Interpellant erklärte sich mit der vom Vorsteher des eidgenössischen Post- und Eisenbahndepartementes, gestützt auf eine Vernehmlassung der Kreisdirektion II der Bundesbahnen, erteilten Antwort nicht vollständig befriedigt.

d. In der Dezembersession:

1. Bundesgesetz betreffend den Bau e i n e r s c h m a l spurigen Eisenbahn vonBrienz nach Interlaken als F o r t s e t z u n g der B r ü n i g b a h n , vom 17. Dezember 1907, lautend :

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»Art. 1. Die Bundesbahnverwaltung wird ermächtigt, als Fortsetzung der Brünigbahn eine Eisenbahn von Brienz nach Interlaken (Brienzerseebahn) mit Spurweite von l Meter, 12 °/00 Maximalsteigung und 250 Meter Minimalradius im Kostenvoranschlag von Fr. 5,500,000 zu bauen.

Art. 2. Diese Ermächtigung ist an die Bedingung geknüpft, dass der Kanton Bern, gemäss dem Beschlüsse des Grossen Rates vom 6. Oktober 1904, vom Tage der Betriebseröffnung hinweg während 10 Jahren an die Betriebskosten einen jährlichen Beitrag von Fr. 40,000 leistet.

Art. 3. Es steht dem Kanton Bern frei, statt der zehnjährigen Leistung von Fr. 40,000 eine entsprechende einmalige Abfindungssumme auf den Zeitpunkt der Betriebseröffnung der Brienzerseebahn zu bezahlen.

Art. 4. Beim Bau der Bahn ist auf einen späteren allfälligen Umbau auf Normalspur möglichst Rücksicht zu nehmen.

Art. 5. Der Bundesrat ist beauftragt, auf Grundlage des Bundesgesetzes vom 17. Juni 1874 betreffend die Volksabstimmung über Bundesgesetze und Bundesbeschlüsse die Bekanntmachung dieses Gesetzes zu veranstalten und den Beginn der Wirksamkeit desselben festzusetzen."

Die Referendumsfrist ist am 31. März 1908 unbenutzt abgelaufen.

2. Bundesbeschluss betreffend den V o r a n s c h l a g der schweizerischen Bundesbahnen für das J a h r 1908, vom 18. Dezember 1907, lautend : ,,Die nachfolgenden Budgets der schweizerischen Bundestahnen für das Jahr 1908 werden genehmigt : 1. Das Betriebsbudget der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1908, abschliessend mit Fr. 143,743,015 Einnahmen und mit Fr. 98,050,705 Ausgaben.

2. Das Budget der Gewinn- und Verlustrechnung der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1908, abschliessend mit Fr. 56,362,710 Einnahmen und mit Fr. 56,436,500 Ausgaben.

3. Das Baubudget der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1908 im Betrage von Fr. 49,536,470.

4. Das Budget der Ausgaben der Kapitalrechnung der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1908 im Betrage von Fr. 52,448,070."

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Postulat des Ständerates : JMit Hinsicht auf Position 3 des Baubudgets wird der Uundesrat eingeladen, die Frage zu prüfen, ob nicht bei Übernahme der Gotthardbahn durch den Bund es sich empfehle, ·einzelne Dienstzweige, welche nach Massgabe der Vollziehungsverordnung vom 7. November 1899 zum Rückkaufsgesetze der Zentralverwaltung in Bern anzugliedern wären, in Rücksicht ·auf die bestehenden besondern Verhältnisse, der neu zu schaffenden Kreisdirektion in Luzern zuzuteilen."1 3. Bundesbeschluss betreffend Bewilligung eines Spezialkredites für die schweizerischen Bundesbahnen von Fr. 2,500,000 behufs Ausrichtung v o n T e u e r u n g s z u l a g e n f ü r d a s J a h r 1907 a n d i e B e a m t e n , A n g e s t e l l t e n u n d Arbeiter der schweizerischen Bundesbahn e n m i t B e s o l d u n g e n b i s a u f Fr. 4 0 0 0 , v o m 20. Dezember 1907, lautend : ,,Art. 1. Den Beamten und Angestellten der schweizerischen Bundesbahnen, sowie den ständig in deren Werkstätten und Betrieb beschäftigten Arbeitern wird für das Jahr 1907 eine Teuerungszulage gewährt, die für jeden verheirateten Beamten, Angestellten oder Arbeiter Fr. 100 und für jeden unverheirateten Beamten, Angestellten oder Arbeiter Fr. 50 beträgt.

Der unverheiratete Beamte, Angestellte oder Arbeiter, welcher die Stütze seiner Familie ist, wird dem Verheirateten gleichgestellt.

Art. 2. Die Wohltat dieser Zulage wird jedoch auf die Beamten und Angestellten beschränkt, deren Besoldung mit Inbegriff der festen Nebenbezüge Fr. 4000 nicht übersteigt.

Art. 3. Für die während des Jahres 1907 in den Dienst ·der schweizerischen Bundesbahnen getretenen Beamten, Angestellten und Arbeiter wird die Zulage im Verhältnis zur Dienstzeit berechnet und nur unter der Bedingung verabfolgt, dass -die Dienstzeit im Jahre 1907 mindestens drei Monate betragen habe.

Art. 4. Zur Auszahlung dieser Teuerungszulagen wird der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen ein Kredit von Fr. 2,500,000 eröffnet. Dieser Kredit ist vom Einnahmenüberschuss des Rechnungsjahres 1907 abzuschreiben.

Art. 5. Gegenwärtiger Beschluss tritt, als nicht allgemein -verbindlich, sofort in Kraft. Der Bundesrat wird mit der Vollziehung desselben beauftragt."

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4. Im Nationalrat wurde am 11. Dezember 1907 folgendesP o s t u l a t angenommen : ,,Der Bundesrat wird eingeladen, zu untersuchen und Bericht zu erstatten, ob nicht die A u s s t e l l u n g von F ah rf r e i k a r t e n auf den sämtlichen Verkehrsanstalten des Bundes zu beschränken sei auf diejenigen Personen, welche im ständigen Dienste der betreffenden Verkehrsanstalten sich befinden."

2. Am 19./20. März und am S./9. Oktober haben Sitzungen der S i m p l o n - D e l e g a t i o n stattgefunden, bei welchen die Fahrpläne, die Erstellung von Personen- und Gütertarifen und die besondere Bau- und Betriebsrechnung für den Simplon besprochen wurden.

3. Vom e i d g e n ö s s i s c h e n E i s e n b a h n d e p a r t e m e n t ist uns am 14. Februar mitgeteilt worden, dass laut einer vom eidgenössischen J u s t i z - u n d P o l i z e i d e p a r t e m e n t mit Italien getroffenen Vereinbarung die laut Übereinkommen vom 2. Dezember 1899 und 18. Januar 1906 i n D o m o d o s s o l a stationierten s c h w e i z e r i s c h e n P o l i z e i b e a m t e n nach Brig zurückgezogen worden seien.

Wir wurden eingeladen, denselben die zur Ausübung ihres Dienstes erforderlichen Lokale im Bahnhof Brig zur Verfügung, zu stellen.

4. Dem eidgenössischen Eisenbahndepartement haben wir am 26. April erklärt, dass wir gegen die zwischen der Bahngesellschaft M a r t i g n y - C h â t e l a r d und der P a r i s L y o n - M i t t e l m e e r b a h n abgeschlossene Übereinkunft vom 15. Juni 1906 betreffend den Betrieb der Bahnstrecke Chatelard-Grenze bis Vallorcine und Mitbenützung der Station Vallorcine keine Einwendung zu machen hätten. Auf Einladung des Departementes fand sodann am 12. August eine Vorbesprechung statt betreffend die Instruktionen an die schweizerische Delegation, welche mit einer Abordnung der französischen Regierung über den zu vereinbarenden S t a a t s v e r t r a g z w i s c h e n d e r S c h w e i z u n d F r a n k r e i c h über den Anschluss der genannten Bahn an die Paris-Lyon-Mittelmeerbahn zu verhandeln hatte. Der Bundesrat hat die Instruktion am 19. August festgestellt. Die Konferenz selbst fand am 15. Oktober statt. Wir waren bei derselben durch die Kreisdirektion I vertreten.

54t

5. Am 2. November haben wir dem eidgenössischen Eisenbahndepartement unser G u t a c h t e n über die V e r k e h r s p o l i t i s c h e Bedeutung einer O s t a l p e n b a h n eingereicht ; der bautechnische Bericht wird nachfolgen. Der Vorschlag unseres verkehrspolitischen Gutachtens lautet, der Bundesrat wolle der Bundesversammlung beantragen, auf die für die Konzessionierung einer Ostalpenbahn (Splügen oder Greina) eingereichten Begehren nicht einzutreten, in der Meinung, dass der Bundesrat der Bundesversammlung innerhalbeiner Frist von acht Jahren den Entwurf eines Bundesgesetzes betreffend die Erbauung einer Ostalpenbahn durch die Bundesbahnen vorzulegen habe.

6. Mit Zuschrift vom 13. April hat uns das eidgenössische Eisenbahndepartement eingeladen, uns über den Entwurf einer Botschaft an die Bundesversammlung betreffend' Bewilligung einer B u n d e s s u b v e n t i o n von Fr. 5,000,000 an den Kanton Bern f ü r d i e d o p p e l s p u r i g e A n l a g e d e s L ö t s c h b e r g t u n n e l s vernehmen zu lassen. Wir machten darauf aufmerksam, dass es sich nur um eine Subvention gemäss Art. 23 der Bundesverfassung handeln könne, weil die Gesetzgebung des Bundes eine Beteiligung desselben an privaten Bahngesellschaften nicht kenne, sondern nur die Erstellung von Bahnen durch den Bund als Staatsbahnen ; es sei also zu prüfen, ob die Lötschbergbahn ein nationales Werk von so hervorragender Bedeutung sei, dass eine Bundessubvention sich rechtfertige. Damit sei aber auch gesagt, dass die Bundesbahnverwaltung nicht berufen sei, zu dieser Frage direkt Stellung zu nehmen, da die Verabfolgung der Subvention nicht von eisenbahnpolitischen, sondern von allgemein politischen und volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten abhängig sei. Wir anerkannten, dass die Lötschbergbahn in richtiger Ausführung im Interesse eines bedeutenden Teiles der Schweiz liege und dassdaher die Verabfolgung einer Subvention grundsätzlich gerechtfertigt sei. Für eine solche könne aber richtigerweise nur die Form einer Subvention à fonds perdu und nicht diejenige einer Beteiligung mit Subventionsaktien gewählt werden. Die Verabfolgung von Subventionsaktien (Aktien II. Ranges) scheine den Vorteil zu bieten, dass der Bund später an einem Ertrag der Subventionsaktien partizipiere. Wir seien aber der Ansicht, dass eine Verzinsung
der Subventionsaktien voraussichtlich nicht eintreten werde ; der scheinbare Vorteil sei somit in Wirklichkeit nicht vorhanden. Anderseits bedinge diese Form zwei un-

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bestreitbare Nachteile. Einmal hätte der Bund bei einem spätem Rückkäufe der Lötschbergbahn die fünf Millionen nochmals ·zu bezahlen als Rückkaufspreis. Sodann würde der Bund am Unternehmen der Lötschbergbahn direkt beteiligt ; wenn sich im Verlaufe der Bauperiode oder später beim Betrieb finanzielle Schwierigkeiten herausstellen werden, könnte eine solche Beteiligung als Argument verwendet werden, um den Bund noch mehr zu belasten. Viel besser sei es, die Subvention als solche à fonds perdu ein für allemal hinzugeben. Damit sei denn auch ·die Belastung des Baukontos für einen allfälligen Rückkauf von vorneherein ausgeschlossen.

Von der Kommission des Ständerates sind wir sodann zur Teilnahme an den Verhandlungen derselben vom 22./24. Juli über die Lötschbergsubvention eingeladen worden. Die Bundesversammlung hat in dieser Angelegenheit am 24. September 1907 folgenden Bundesbeschluss betreffend die Bewilligung einer Bundessubvention von sechs Millionen Franken an -den Kanton Bern für die doppelspurige Anlage des Lötschbergtunnels und die Vorbereitung des zweigeleisigen Ausbaues der Zufahrtsrampen erlassen : ,,Art. 1. Die Eidgenossenschaft bewilligt dem Kanton Bern au Händen der Berner Alpenbahn Bern-Lötschberg-Simplon eine einmalige Subvention à fonds perdu von sechs Millionen Franken für die Erstellung eines doppelspurigen Tunnels durch den Lötschberg und die Vorbereitung des zweigeleisigen Ausbaues der Zufahrtsrampen.

Art. 2. An die Leistung dieser Subvention werden folgende Bedingungen geknüpft : 1. Auf den Zeitpunkt der Vollendung der ganzen Linie muss die Doppelspur nicht nur im grossen Tunnel, sondern auch auf den unmittelbar anschliessenden offenen Strecken zwischen den Stationen Kandersteg und Goppenstein erstellt sein.

2. Schon bei Anlage der ersten Spur ist der Landerwerb für die ganze offene Strecke von Frutigen bis Brig auf Doppelspur durchzuführen ; die Stützmauern, Steinsätze und Dämme sind von Anfang an so zu erstellen, dass ein sofortiger ' Ausbau auf das zweite Geleise ohne Hindernis erfolgen kann ; die Fundationen der grössern Kunstbauten sind überall da, wo sich keine Felsenfundamente vorfinden, schon jetzt für die zweite Spur einzurichten ;

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die Rampentunnels sind von vornherein nach erweiterungsfähigen Normalprofilen, und zwar in hartem und kompaktem Felsen ohne Ausmauerung, in weniger standfestem Felsen mit ausgemauerter zweispuriger Calotte, wenn nötig, mit einem ausgemauerten Widerlager und bei schlechtem Felsen mit ausgemauertem, vollem zweispurigen Profil zu erstellen.

Art. 3. Die Ausbezahlung der Subvention erfolgt nach Massgabe des Fortschrittes der Bauarbeiten im grossen Tunnel und auf den Zufahrtsrampen bis zu einem Betrage von fünf Millionen Franken. Der Rest der Subvention wird erst ausgerichtet, nachdem ein dem Bundesrat vorzulegender Ausweis über die Erfüllung der im Art. 2 aufgestellten Bedingungen genehmigt worden ist.

Art. 4. Über die Beschaffung der notwendigen Geldmittel, sei es auf dem Wege eines Anleihens, sei es durch Einstellung von Annuitäten in den Voranschlag der schweizerischen Eid·genossenschaft, wird der Bundesrat der Bundesversammlung die ·erforderlichen Vorlagen machen.

Art. 5. Der Bundesrat wird mit der Vollziehung des gegenwärtigen Bundesbeschlusses beauftragt.

Art. 6. Dieser Bundesbeschluss wird als dringlich erklärt und tritt sofort in Kraft."

7. Auf Einladung der Eisenbahnkommission des Ständerates waren wir vertreten : a. bei den Verhandlungen derselben über die Konzessions«rteilung für eine R a n d e n b a h n und beim bezüglichen Augenschein am 24./26. Mai ; und b. bei einem Augenscheine, welcher am 28./29. August in 'Sachen der Konzessionserteilung für eine Bahn von L a n d ·quart über Ragaz nach der l i c h t e n s t e i n i s e h e n G r e n z e stattgefunden hat.

Auf Veranlassung des eidgenössischen Eisenbahndepartementes haben wir am 17. September neuerdings einlässlich über die grossen Nachteile berichtet, welche den Bundesbahnen ·wegen der stattfindenden Umgehung in kommerzieller Beziehung aus der Erstellung der letztern Bahn erwachsen würden.

8. Nachdem wir dem eidgenössischen Eisenbahndepartement von einer im Verwaltungsrate gemachten Anregung Kennt-

544 nis gegeben hatten, wir möchten von der B e g u t a c h t u n g e i s e n b a h n p o l i t i s c h e r F r a g e n zu Händen desBundesrates, betreffend Konzessionsbegehren u. dgl. dem Verwaltungsrate jeweilen sofort Kenntnis geben, da es für denselben von Wert sei, über solche Fragen so rasch als möglich orientiert zu sein, hat uns dasselbe mit Schreiben vom 27. September mitgeteilt, dass nach seiner Ansicht, die vom Bundesrate geteilt werde, die Begutachtung eisenbahnpolitischer Fragen, insbesondere, wenn es sich um internationale Verhältnissehandle, erst zur Kenntnis des Verwaltungsrates gebracht werden sollte, nachdem die betreffenden Gutachten vom Eisenbahndepartement an den Bundesrat weitergeleitet worden seien und der Bundesrat seinerseits in Sachen Beschluss gefasst habe.

9. Mit Schreiben vom 16. Februar hat uns das eidgenössische Eisenbahndepartement eine Eingabe der Regierung des Kantons Bern vom 9. Februar an den Bundesrat zur Äusserung; mitgeteilt, womit dieselbe mit angelegentlicher Empfehlung ein Gesuch der Direktion der Berner-Alpenbahn-Gesellschaft, BernLötschbergrSimplon, und der Konzessionäre der Munster-Grenchen-Bahn übermittelte, es möchte die Bundesbahnverwaltung veranlasst werden, zum Abschlüsse eines B e t r i e b s v e r t r a g e s für eine zu erstellende M ü n s t e r - G r e n c h e n B a h n Hand zu bieten. Wir antworteten am 20. März, dasswir nach einlässlicher Prüfung der Angelegenheit zum Schlüsse gekommen seien, dass den Bundesbahnen nicht zugemutet werden könne und dass diese es ablehnen müssen, durch Abschluss eines Betriebsvertrages die Bestrebungen für Erstellung einer Münster-Grenchen-Bahn durch Dritte zu unterstützen.

In der Begründung wurde zunächst Bezug genommen auf die ausführliche Begutachtung der Frage des Baues einer normalspurigen Eisenbahn von Münster nach Grenchen in unserm Berichte an das eidgenössische Eisenbahndepartement vom 27. Mai 1902, unter Hervorhebung der damaligen ändern Stellungnahme des Kantons Bern und Wiedergabe der Schlüsse, zu welchen die Generaldirektion in ihrem Berichte gelangte. Weiter wurde auf die seitherige Änderung der Sachlage in drei 'Richtungen hingewiesen (Erteilung der Konzession MünsterGrenchen durch die Bundesversammlung, entgegen der Aulfassung der Generaldirektion ; Anhandnahme des Baues der Weissensteinbahn mit bedeutender finanzieller Unterstützung des Kantons Bern und voraussichtliche Betriebseröffnung derselben

545 im Herbst 1907 ; Sicherung der sofortigen Erstellung der Lötschbergbahn durch Beschluss des Grossen Rates des Kantons Bern vom 27. Juni 1906, und Übertragung der Ausführung an die Berner-Alpenbahn-Gesellschaft, Bern-Lötschberg-Simplon). Trotz 'dieser Vorgänge erscheine der von uns früher vertretene Grundsatz heute noch zutreffend, dass richtigerweise die Erstellung neuer Hauptbahnen ausschliesslich Sache der Bundesbahnen sein «olite und dass Abweichungen von diesem Grundsatze schwere Schädigungen der schweizerischen Volkswirtschaft zur Folge haben werden, wie schon die Tatsache zeige, dass vor Er·öffnung der Weissensteinbahn, in welcher von Kantonen und Gemeinden 7% Millionen angelegt seien, von der Regierung ·des Kantons Bern im Widerspruch zu ihren frühern Erklärungen die Erstellung einer Münster-Grenchen-Bahn unterstützt werde, welche die Weissensteinbahn ohne weiteres ruinieren müsse.

Schon im Berichte vom 27. Mai 1902 sei einlässlich nachgewiesen worden, dass zurzeit überhaupt kein Bedürfnis für einen neuen Juradurchstich bestehe und diese Argumente ·seien durch die Verkehrssteigerung der letzten Jahre nicht entkräftet worden ; ganz sicher sei jedenfalls, dass neben der "Weissensteinbahn die Erstellung eines benachbarten neuen Jura«lurchstiches ein schwerer Missgriff und eine ungerechtfertigte Verschwendung grosser Kapitalien wäre. Wenn diese Sache mit der Behauptung motiviert werde, die Münster-GrenchenBahn werde als Zufahrtslinie zur Lötschbergbahn der Schweiz neuen internationalen Verkehr zuleiten und damit auch die Simplonbahn alimentieren, so sei entgegenzuhalten, dass es sich in der Hauptsache überall nicht um Gewinnung neuen Verkehrs für die Schweiz handle, sondern nur um andere Leitung des ·die Schweiz sowieso transitierenden Verkehrs, d. h. der zurzeit über die längste schweizerische Route, die Linien der Bundesbahnen (und der Gotthardbahn) geleitete Verkehr solle den·selben entzogen und über Münster-Grenchen und die Lötschbergbahn instradiert werden, um schliesslich die 22 Kilometer ·des Simplontunnels zu alimentieren. Es sei eine starke Zumutung an die Bundesbahnen, ihre Mitwirkung bei diesen Bestrebungen zu verlangen. Auch zum Bau der Münster-GrenchenBahn durch die Bundesbahnen liege auf lange Jahre hinaus mit Rücksicht auf den vorhandenen und zu gewinnenden Verkehr teine Veranlassung vor ; die Bundesbahnen würden ohne jeden Crrund sich selbst Konkurrenz machen.

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Abgesehen von diesen grundsätzlichen Erwägungen, seien auch die von der Berner-Alpenbahn geltend gemachten weitem.

Gründe nicht stichhaltig. Der Aufwand an Rollmaterial spiele bei den enormen Baukosten für die 12 km. lange Linie MünsterGrrenchen von mindestens 20 Millionen nur eine unwesentliche Rolle, und die angebliche Überlastung der Linie DelsbergSonceboz und der zweispurigen Linie Basel-Olten-Bern sei nicht vorhanden. Wenn übrigens in der Zukunft eine Verbesserung; erforderlich werden sollte, werde zu erwägen sein, ob nicht eine Tieferlegung der Hauensteinlinie die beste Lösung wäre, geeignet, dem Verkehr nach der Mittelschweiz und der Westschweiz gleichzeitig zu dienen. Auch die Schaffung einer neuen Übergangsstation in Grenchen würde namentlich für den Schnellzugsverkehr von Westen nach Osten und umgekehrt eine Verlangsamung und lästige Einrichtung ergeben.

Unter diesen Umständen halte es die Generaldirektion für ausgeschlossen, dass die Bundesbahnen den Betrieb einer Münster-Grenchen-Bahn übernehmen. Sie könne dem Verwaltungsrat, welcher zum Abschlüsse solcher Betriebsverträge kompetent sei, vorbehaltlich der Beschlüsse des Bundesrates und der Bundesversammlung, nicht empfehlen, hierzu Hand zu bieten,, und halte daher auch bezügliche Vorhandlungen für überflüssig.

Es wäre zudem nicht möglich, die Bedingungen eines Betriebsvertrages heute zu erörtern, da über die Weiterführung der neuen Linie von Grenchen ans nach dem Lötschberg -- , über Biel oder direkt über Büren-Lyss -- nichts Bestimmtes bekannt sei, und da nicht einmal eine Gesellschaft. bestehe, welche die Konzession für Münster-Grenchen auszuführen beabsichtige und über die erforderlichen Mittel verfüge. Der Hinweis auf eine Mitwirkung der französischen Ostbahn und einer französischen Baugesellschaft sei nicht genügend, diesen Mangel, zu ersetzen, wohl aber geeignet, zur Vorsicht zu mahnen.

10. Der R e'g i e r u n g s r a t d e s K a . n t o n s B e r n hat uns mit Schreiben vom 19. Februar mitgeteilt, der Verwaltungsrat d e r R e g i o n a l b a h n P r u n t r u t - B o n f o l habe seine kantonale Eisenbahndirektion um ihre Ansicht ersucht über die Anfrage der Generaldirektion der Eisenbahnen von Elsass-Lothringen vom 18. Oktober 1906, ob die R. P.B.

auf der Station Bonfol die nötigen Einrichtungen zum Betriebswechsel zwischen ihrer Linie und der V e r b i n d u n . g s b a h n z w i s c h e n P f e t t e r h a u s e n u n d B o n f o l ausführen

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lassen werde ; der Verwaltungsrat der R. P. B. habe ferner die Anfrage gestellt, ob es nicht opportun wäre, bei diesem Anlasse die Frage des Rückkaufes der R. P. B. durch den Bund massgebenden Ortes zur Sprache zu bringen. Er halte die. Anregung des freihändigen Rückkaufes der R. P. B. durch den, Bund im Zeitpunkte, wo von ihr eine Erweiterung verlangt werde, für berechtigt.

Wir antworteten am 19. März, dass wir diese Auffassung nicht teilen können, da eine solche freihändige Erwerbung einer Nebenbahn durch den Sinn der Bestimmungen des Rückkaufsgesetzes (Art. 3 und 4) ausgeschlossen sei. Unseres Erachtens könne vom Erwerb einer einzelnen Nebenbahn nicht, die Rede sein, sondern es könnte sich nur um eine umfassende Ausdehnung der Rückkaufsoperation auf eine Reihe gleichartiger Nebenbahnen handeln, jedoch erst dann, wenn einmal die Verstaatlichung der Hauptbahnen abgeschlossen sein werde.

Ebensowenig könne davon die Rede sein, den Anschluss der neuen Linie Bonfol-Pfetterhausen von Bonfol nach P r u n t r u t zu verlegen, um den Bundesbahnen die Anschlusskosten zu überbinden. Anschlusspunkt sei und bleibe laut Konzession und Staatsvertrag vom 14./2l. Juni 1906 auf Schweizerseite Bonfol ; wir müssten es daher ablehnen, im Bahnhof Pruntrut irgendwelche Einrichtungen für den Betrieb der Linie BonfolPfetterhausen auf unsere Kosten zu treffen.

11. Das B u n d e s g e r i c h t hat mit Beschluss vom 16. Januar dem von unserm Verwaltungsrat ratifizierten Vertrag mit der Bahngesellschaft S a i g n e l é g i e r - G l o v e 1 i e r in Liquidation vom 13. März 1906 betreffend die Mitbenützung der Station G l o v e l i e r die Genehmigung erteilt.

12. B o d e n s e e - T o g g e n b u r g b a h n .

a. Mit Zuschrift vom 6. April 1906 hatte uns die Direktionskommission der Bodensee-Toggenburgbahn angefragt, ob uns der Abschluss eines Vertrages über den B e t r i e b ihrer Linie nach vorheriger Vereinbarung eines K o n k u r r e n z v e r t r a g e s unter der Bedingung konvenieren würde, dass dieser Betriebsvertrag einen durchgehenden ununterbrochenen Betrieb St. Gallen-Wattwil-Uznach-Rapperswil in Aussicht nehme und gewährleiste.

Nach einlässlicher Prüfung der Angelegenheit antworteten wir am 15. Januar in Bestätigung eines frühern Schreibens-

.548 Tom 27. Februar 1906, dass wir zur Übernahme des Betriebes ··der Linie zu näher zu vereinbarenden Bedingungen auf Grundlage der Vergütung der Selbstkosten bereit seien, indem wir uns verpflichteten, sowohl bezüglich des Fahrplanes, als des Wagendurchganges eine den Umständen und Bedürfnissen angemessene gute Bedienung des Verkehrs durchzuführen. Dagegen sei es uns nicht möglich, die von ihr gestellte Bedingung anzunehmen. Die tatsächlichen Verkehrsverhältnisse würden uns die Abgabe der gewünschten Erklärung nicht gestatten, weder mit bezug auf den Fahrplan, noch mit bezug auf den Wagen· durchgang. Der Fahrplan der Bodensee-Toggenburgbahn sei gebunden in St. Gallen durch die dort aufzunehmenden Anschlüsse, namentlich auch von Arbon-Rorschach und der Rheintallinie, in Wattwil durch die Anschlüsse von Wil und weiter und vom Obertoggenburg, ferner in der Fortsetzung durch den Ricken durch die Anschlüsse in Uznach, namentlich aus der Richtung nach und von Weesen. Der Wagendurchgang habe sich nach den Bedürfnissen zu richten und da müsse neben demjenigen von St. Gallen auch der Durchgang unserer eigenen Linie von Wil nach Uznach-Rapperswil festgehalten werden. Übrigens werde aller Voraussicht nach der Betrieb Wil-Wattwil-Uznach vor demjenigen der Bodensee-Toggenburgbahn beginnen können, so dass sich diese in der Folge anziischliessen habe, nach Mass:gabe der eintretenden Entwicklung des Verkehrs. Diese Voraussetzungen für den Betrieb seien in gleicher Weise zu beachten, wenn die Bahngesellschaft ihre Linie selbständig beIreiben würde, wie wenn wir den Betrieb besorgten.

Nachdem uns die Bodensee-Toggenburgbahn um Wiedererwägung dieses Bescheides ersucht hatte, fand am 2. März eine Konferenz statt, bei welcher wir unsern Standpunkt festhielten, dagegen die Erklärung abgaben, dass wir be.reit seien, die Linie der Bodensee-Toggenburgbahn im Interesse des allgemeinen Verkehrs mit dem gleichen Wohlwollen zu bedienen, wie wenn dieselbe uns gehören würde. Mit die.sen grundsätzlichen Zusicherungen erklärte sich die BodenseeToggenburgbahn befriedigt und daher bereit, in nähere Unterhandlungen über den Abschluss eines Konkurrenzvertrages und sodann des eigentlichen Betriebsvertrages einzutreten.

b. Auf eine weitere Anfrage vom 5. Oktober 1906 antworteten wir der Bodensee-Toggenburgbahn am 15. Januar, dass wir den Betrieb ihrer Z w e i g b a h n E b n a t - N e s s 1 a u im Zusammenhang mit dem Betrieb unserer Strecke Watt-

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wil-Ebnat zu später noch zu vereinbarenden näheren Bedingungen besorgen können, und zwar mit unserem eigenen Rollmaterial. Wir seien bereit, eine bezügliche Vereinbarung abzuschliessen.

c. Am 20. Dezember haben wir .der Bodensee-Toggenburgbahn den Entwurf eines Vertrages über die Mitbenützung der Stationen L i c h t e n s t e i g und W a 11 w i l zugestellt.

13. Mit Schreiben vom 24. Januar hat die Verwaltung der L a n g e n t h a l - J u r a - B a h n uns um Bekanntgabe der Bedingungen für Mitbenützung der Stationen L a n g e n t h a l , N i e d e r b i p p u n d O e n s i n g e n ersucht. Nachdem die Kreisdirektion II in unserm Auftrage bezügliche Verhandlungen eingeleitet hatte, erklärten wir uns am 22. November damit einverstanden, mit dem Abschluss der Mitbenützungsverträge zuzuwarten, bis über den Betrieb der Bahn einige Erfahrungen vorliegen.

14. Mit der Bahngesellschaft T e r r i t e t - G l i o n wurde von der Kreisdirektion I am 30. November vereinbart, mit der angeregten Revision des bestehenden Vertrages über Dienstbesorgung durch die genannte Gesellschaft auf der Haltestelle T e r r i t e t zuzuwarten, bis über den Umbau dieser Haltestelle Entscheid getroffen sein wird.

15. Mit der S o l o t h u r n - M ü n s t e r - B a h n ist über Verträge betreffend die Mitbenützung der Station M ü n s t e r , des Bahnhofes N'e u - S o l o t h u r n und der Station A11 S o l o t h u r n verhandelt worden ; über die einzelnen Vertragsbestimmungen wurde eine Einigung erzielt, mit Ausnahme der für die Mitbenützung zu bezahlenden Entschädigungen, wofür weitere Verhandlungen in Aussicht genommen wurden.

16. Ein mit der Wy n e n t a l b a h n - G e s e l l s c h a f t abgeschlossener Vertrag vom 24. Oktober betreffend den Anschluss der Wynentalbahn an die Station S u h r , ist von den beidseitigen Verwaltungsräten genehmigt worden.

17. Am 23. Mai haben wir der T h u n e r s e e b a h n den Entwurf eines neuen Vertrages über die Mitbenützung der Station S c h e r z l i g e n zugestellt, welcher sich auf das Urteil Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

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des Bundesgerichtes vom 19. Dezember 1906 stützt ; dieselbe hat Verschiebung der Behandlung verlangt.

18. Am 23. Dezember hat eine Verhandlung mit der F r e i b u r g - M u r t e n - I n s - B a h n über die von ihr am 6. Juli-im-Sinne der Herabsetzung der von ihr zu bezahlenden Entschädigung angeregte Vertragsrevision betreffend die Mitbenützung des Bahnhofes F r e i b u r g , der Station M u r t e n und der anschliessenden Bahnstrecken stattgefunden. Ein vereinbarter Nachtrag ist von den beidseitigen Verwaltungsräten genehmigt worden.

19. Die B i r s i g t a l b a h n hat am 8. Juli durch Vermittlung der Kreisdirektion II das Begehren umi Anschluss an den B a h n h o f B a s e l gestellt ; die Sache ist zur Begutachtung der genannten Kreisdirektion überwiesen.

20. Am 2. Oktober ersuchten wir die Kreisdirektion I, mit der Gesellschaft der Bahn M o n t h e y - C h a m p e r y M o r g i n s über deren Anschluss an die Station M o n t h e v zu verhandeln.

21. Von der durch die Kreisdirektion I mit der Gesellschaft der Bahn A i g l e - O l l o n - M o n t h e y getroffenen Vereinbarung über Verpachtung eines Teiles des S t a t i o n s v o r p l a t z e s M o n t h e y für ihren Dienst, haben wir am 10. Oktober zustimmend Notiz genommen.

22. Am 18. Oktober ersuchten wir die Kreisdirektion I, Verhandlungen mit der Bahngesellschaft M o h t r e u x - G l i o n einzuleiten über die Mitbenützung der Station M.o n t r e u s.

23. Durch Vereinbarung vom 29. November 1904 hatten wir der B e r n - N e u e nb u r g - B a h n , d i r e k t e L i n i e , auf die Dauer von fünf Jahren einen Kontokorrent bis auf den Betrag von Fr. 200,000 -eröffnet für die Summen, welche sie den Bundesbahnen für die Mitbenützung der Bahnhöfe Neuenburg und Bern und der Station Kerzers schuldete und ferner schuldig würde, wogegen der K a n t o n N e u e n b u r g uns für richtige Bezahlung dieser Beträge Garantie leistete. Mit Schreiben vom 5. Juli teilte uns der Staatsrat des Kantons Neuenburg mit, dass die Kontokorrentschuld abbezahlt werde, womit auch die Garantie dahinfalle. Wir nahmen am 9. Juli von dieser Erledigung zustimmend Notiz.

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24. Am 16. Juli meldete uns die B e r n - N e u e n b u rgB a h n , d i r e k t e L i n i e , dass sie ihren Anteil von Fr. 340,050. 53 an den Kosten der Bahnhoferweiterung Bern, für dessen Verzinsung und Amortisation der K a n t o n B e r n im Jahre 1902 Garantie geleistet hatte, durch Anweisung auf den Pachtzins, den wir für das vom Kanton Bern gepachtete Areal der grossen Schanze schulden, einzahlen werde. Nachdem diese Zahlung geleistet worden war, ist auch die Garantieleistung dahingefallen.

25. Nach vorausgegangener Besprechung ist durch Korrespondenz vom 1./21. Februar ein alter Anstand mit der B u r g d o r f - T h u n - B a h n betreffend die Abrechnung über Erweiterung des B a h n h o f e s T h u n in der Weise erledigt worden, dass wir den Kaufpreis für zwei im Eigentum der Bundesbahnen verbleibende Landparzellen der Burgdorf-ThunBahn vergüteten, und zwar für die eine zu lasten der Bahnhofgemeinschaft Thun, für die andere ausschliesslich zu lasten der Bundesbahnen.

2 6 . Bezüglich d e r V e r l e g u n g d e r l i n k s u f r i g e n Z ü r i c h s e e b a h n fand am 27. Juni eine weitere Verhandlung mit dem Stadtrat von Zürich statt, bei welcher mit Rücksicht auf die bestehenden wesentlichen Differenzen, beidseitig für zweckmässig erachtet wurde, eine Vorlage an den Verwaltungsrat zur Beschlussfassung abgehen zu lassen,. um eine weitere Verzögerung der Angelegenheit zu vermeiden. Der Verwaltungsrat hat uns sodann am 2. September eingeladen, auf Grund des neuesten Tiefbahnprojektes der .Stadt Zürich neuerdings mit dem Stadtrat zwecks einer möglichen Verständigung zu verhandeln und im übrigen die Angelegenheit so zu fördern, dass dieselbe vor Ablauf des Jahres vom Verwaltungsrat zu einem vorläufigen Abschluss gebracht werden könne (vergi. A, 9, c). In Ausführung dieses Beschlusses haben wir das neue Projekt der Stadt Zürich geprüft und im Einvernehmen mit den technischen Organen derselben die vergleichenden Kostenvoranschläge für die neuen Varianten ausarbeiten lassen. Diese Arbeiten konnten jedoch im Laufe des Berichtsjahres noch nicht abgeschlossen werden.

27. Durch Beschluss des Bundesrates vom 15. November sind wir beauftragt worden, die Frage der B i n n e n s c h i f f -

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f a h r t in der S c h w e i z und die Erstellung eines Netzes schiffbarer Wasser lauf e zu studieren, namentlich die Beziehungen dieser Bestrebungen zum Eisenbahntransport.

28. Auf eine Einladung des Deutschen Vereines für H e b u n g der Fluss- und K a n a l s c h i f f a h r t zur Generalversammlung in Lindau am 2./4. Juni haben wir die Kreisdirektion IV mit der Vertretung der Bundesbahnen beauftragt.

29. Das Initiativkomitee für eine s c h w e i z e r i s c h e L a n d e s a u s s t e l l u n g in Bern hat uns am 18. März angefragt, ob wir bereit seien, uns in d5m zu ernennenden Vorbereitungskomitee durch zwei Mitglieder vertreten zu lassen.

Wir haben am 22. März die Vorsteher des Betriebs- und des Baudepartementes als Vertreter bezeichnet.

30. Am 29. Juni hat in Brüssel eine Sitzung der S t ä n digen Kommission des internationalen Eis e n b a h n - K o n g r e s s e s stattgefunden, bei welcher wir vertreten waren. Der nächste Kongress soll Anfang Juli 1910 in Bern stattfinden.

31. V e r b a n d s c h w e i z e r i s c h e r Eisenbahnen.

Im Laufe des Berichtsjahres sind die B e r n - S c h w a r z e n b u r g - B a h n , im Verband durch die Thunerseebahn vertreten, welche ihren Betrieb führt, und die S o l o t h u r n M ü n s t e r - B a h n , vertreten durch die Emmentalbahn, neu aufgenommen worden.

Am 21. September hat eine a l l g e m e i n e V e r b a n d s k o n f e r e n z stattgefunden, bei welcher namentlich folgende Gegenstände behandelt wurden : Organisation einer Ausgleichsstelle bei der Generaldirektion der Bundesbahnen für überzählige und abhandengekommene Güter ; Ausdehnung der gemeinsamen Haftpflicht für Beschädigungen im direkten schweizerischen Verkehr auf Eeexpeditionssendungen ; Eingabe an die Bundesversammlung zum Entwurfe eines neuen Postgesetzes, welche verlangt, dass bezüglich der Portofreiheit der Bahnverwaltungen der bisherige Zustand aufrecht erhalten bleibe.

Die Verbandskonferenz hat mit grossem Bedauern davon Kenntnis genommen, dass ihr seit dem Beginn des schweizerischen Eisenbahnverbandes funktionierende Sekretär, Herr A.

C u o n y in Lausanne, aus Altersrücksichten den Rücktritt erklärt hat.

553

Die Erziehungsdirektion des Kantons Waadt hat angefragt, ob der Verband schweizerischer Eisenbahnen nicht geneigt sei, sich bei den Prüfungen der E i s e n b a h n s c h u l e in L a u s a n n e in gleicher Weise durch Delegierte vertreten zu lassen, wie dieses für die Eisenbahnschulen in Biel und St. Gallen der Fall ist. Der Verband hat beigestimmt und seine Vertreter bezeichnet.

32. Bei Behandlung des F r e i k a r t e n a u s t a u s c h e s mit ändern Bahnverwaltungen für das Jahr 1908 haben wir eine grosse Zahl von Anregungen auf Erweiterung desselben abgelehnt.

33. Die Mitglieder der Generaldirektor! und der Kreisdirektionen sind, abgesehen von einer Reihe spezieller Besprechungen in den verschiedensten Angelegenheiten, am 21. Februar, 21. Oktober und 7. Dezember zu g e m e i n s a m e n K o n f e r e n z e n zusammengetreten zur Behandlung wichtiger Verwaltungsfragen. Wir erwähnen die folgenden : Instruktion betreffend die Handhabung der Bahnpolizei ; Statuten für die Werkstättekommissionen ; Statuten der Arbeiterkommissioneii beim Stationsdienst und beim Fahrdienst ; allgemeine Diskussion über die Abänderung des Besoldungsgesetzes, der Gehaltsordnung und der Lohnreglemente ; Verfahren bei Pensionierung von Beamten wegen teilweiser Erwerbsunfähigkeit ; Verabreichung von Gratifikationen bei ausserordentlichen Anlässen.

In der Konferenz vom 7. Dezember wurden speziell die von den Kreisdirektionen gemachten ersten Vorschläge über Revision des Besoldungsgesetzes und der G e h a l t s o r d n u n g einer allgemeinen Erörterung unterstellt. Die Kreisdirektionen wurden eingeladen, beförderlich den Kreiseisenbahnräten Vorlage zu machen, damit dieselben in der Lage seien, das von uns eingeholte Gutachten abzugeben.

34. P e r s o n a l .

a. Über den P e r s o n a l b e s t a n d bei der Generaldirektion und bei den Kreisen gibt die betreffende Tabelle in den statistischen Beilagen zu diesem Berichte Auskunft.

Die Gesamtzahl der Beamten und Angestellten mit Jahresgehalt beträgt auf Ende 1907 19,498, diejenige der im Taglohn Angestellten 11,737, zusammen 31,235 (gegenüber 18,389 Beamten und 10,253 im Taglohn Angestellten, zusammen 28,642 auf Ende 1906), wovon

554 Beamte mit Jahresgehalt

bei der Generaldirektion beim Kreis I beim Kreis II beim Kreis lu beim Kreis IV

660 4493 6106 5353 2886

im Taglohn Angestellte

43 1753 4389 3181 2371

Das Anwachsen des Personalbestandes um 2593 Mann ist auf die Steigerung des Verkehrs, auf die Vermehrung der Züge und auf die Kürzung der Arbeitszeit in den grössern Bahnhöfen und Stationen zurückzuführen.

b. Nachdem die Bundesversammlung mit Beschluss vom 11./12. April den erforderlichen Kredit von 2% Millionen bewilligt hatte (vergi. C, I, 1, o, 1), haben wir die Auszahlung der T e u e r u n g s z u l a g e n für 1906 auf Ende April angeordnet. Die Ausrichtung der für 1907 bewilligten Teuerungszulagen, wofür am 20. Dezember ein Kredit von 2J/J Millionen bewilligt worden ist (vergi. C, I, 1, d, 3), fand Ende Dezember und Anfang Januar 1908 statt.

c. Auf Einladung des eidgenössischen Eisenbahndepartementes haben wir uns am 28. November über die M o t i o n d e s H e r r n N a t i o n a l r a t S u l z e r betreffend Schaffung eines vermittelnden Organs zwischen der Bundesverwaltung und ihren Beamten, Angestellten und Arbeitern vernehmen lassen.

Wir sind der Ansicht, dass sich eine solche Einrichtung da empfehle, wo die Zahl der Angestellten zu gross ist, um einen direkten Verkehr derselben mit den Vorgesetzten zu ermöglichen. Wir legten die von uns beschlossenen, auf den 1. Januar 1908 in Kraft getretenen Statuten für A r b e i t e r k o m m i s s i o n e n beim Stationsdienst, beim Fahrdienst und in den Werkstätten der Bundeshahnen bei, welche diesem Grundsatz entsprechend abgefasst sind. Die Arbeiterkommissionen beim Stationsdienst und beim Fahrdienst sind durch eine Eingabe der Arbeiterunion schweizerischer Transportanstalten vom 4. Mai 1905 verlangt und die bezügliche Untersuchung war von uns sofort an die Hand genommen worden ; diejenigen für die Werkstätten bestanden zum Teil schon und sind in der vom Verwaltungsrate genehmigten Fabrikordnung (Reglement Nr. 39) vom 2. Mai 1903 vorgeschrieben.

555

ct. Eine E i n g a b e d e r h ö h e r n t e c h n i s c h e n B e a m t e n , es sei ihnen ein l ä n g e r e r U r l a u b zu gewähren, als der in Art. 29 des Réglementes Nr. 3 vorgesehene, da sie in der Regel später in den Dienst treten als die ändern Beamten, haben wir dahin beantwortet, dass für den Fall einer Revision des Réglementes es billig erscheine, dem erwähnten Umstand dadurch Rechnung zu tragen, dass ein Erholungsurlaub von zwei Wochen nicht nur bei einer Amtsdauer von 11 bis 20 Jahren, sondern auch nach Ablauf des 33. Altersjahres zu bewilligen sei und ein solcher von drei Wochen nicht nur bei einer Amtsdauer von mehr als 20 Jahren, sondern auch nach dem Ablauf des 43. Altersjahres. Wir haben die Kreisdirektionen angewiesen, bis zur Abänderung des Réglementes jetzt schon in diesem Sinne zu verfahren.

556

U. Finanzdepartement.

(Bericht über die Jahresrechnung.)

Dem gegenwärtigen Bericht sind folgende Rechnungen nebst Beilagen beigegeben : Betriebsrechnung ; Spezialrechnungen : Erneuerungsfonds, Fonds zur Deckung der alten Pensionen der Jura-Simplon-Bahn, Dampfschiffbetrieb auf dem Bodensee ; Gewinn- und Verlustrechnung ; Kapitalrechnung ; Rechnung über die Verwendungen zu Bauzwecken un.d auf Nebengeschäfte vom Jahre 1907 ; Baurechnung auf 31. Dezember 1907 ; Bilanz auf 31. Dezember 1907 ; Beilagen : Vergleichung der Betriebsrechnung mit dem Budget, Detail der Entschädigungen für die Gemeinschaftsbahnhöfe und die betriebenen Linien, Vergleichung der Gewinn- und Verlustrechnung mit dem Budget, Ausweis über die Bauverwendungen, nach Objekten ausgeschieden, Bauausgaben für den Simplon auf 31. Dezember 1907, Bauausgaben für den Ricken auf 31. Dezember 1907, Vergleichung der Bauausgaben mit dem Budget ; Rechnungen der Hülfsgeschäfte : Drucksachenverwaltung in Bern, Oberbaumaterialverwaltung in Bern, Materialverwaltung in Lausanne, ,, Basel, fl ,, ,, Zürich, ,, ,, Rorschach,

557

Werkstätte in Yverdon, ,, ,, Freiburg, ,, ,, Biel, ,, ,, Ölten (inkl. Gasanstalt), ,, ,, Zürich, ,, ,, Romanshorn, T, ,, Rorschach (inkl. Gasanstalt), ,, ,, Chur; Rechnungen der Hülfskassen : Pensions- und Hülfskasse für die Beamten und ständigen Angestellten der S. B. B., Krankenkasse der Arbeiter der ehemaligen Jura-SimplonBahn, Krankenkasse der ständigen Arbeiter der ehemaligen Centralbahn, Krankenkasse der Werkstätte in Ölten, Fonds für ausserordentliche Unterstützungen der ehemaligen Centralo ahn, Krankenkasse der ständigen Arbeiter der ehemaligen Nordostbahn, Krankenkasse der Regiearbeiter der ehemaligen Nordostbahn, Krankenkasse der ständigen Arbeiter der ehemaligen Vereinigten Schweizerbahnen ; Inventar der eigenen Wertschriften ; Inventar der Wertschriften des Erneuerungsfonds.

DSetrietosrechrmiig1.

Der Einnahmenüberschuss beträgt .

. Fr. 46,484,602. 69

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Gefle

BÜdgetdem

Fr.

45,429,667 42,920,045 46,484,603 -f 1,054,936 -(-3,564,558 Diese Vermehrungen erklären sich aus folgenden allgemeinen Faktoren : Gegenüber Rechnung 1906

Fr.

Vermehrung der Betriebseinnahmen . 10,097,418 Vermehrung der Betriebsausgaben - .

9,042,482

Vermehrung des Betriebsüberschusses

1,054,936

Budget 1907

Fr.

10,375,406 6,810,848

3,564,558

558

Wir werden diese Vermehrungen in den einzelnen Abschnitten der Betriebsrechnung begründen ; sie sind in der Hauptsache dem auch im Jahre 1907 noch immer in der Entwicklung gewesenen Verkehrsaufschwung zuzuschreiben, welcher eine bedeutende Steigerung sowohl der Betriebseinnahmen als auch der Betriebsausgaben mit sich gebracht hat. Zur Vermehrung dieser letzteren haben ferner als Hauptfaktoren dieVerbesserung der Gehalte und Löhne des Personals, inbegriffen die gesetzlichen Gehaltserhöhungen auf 1. April 1906, die pro 1907 für ein volles Jahr in Wirksamkeit waren, ferner die allgemeine Erhöhung der Materialpreise, sowie die Einführung der neuen Statuten der Pensions- und Hülfskasse der S. B. B.

das ihrige beigetragen.

Der Betriebskoeffizient ist von 65,80 im Jahre 1906 auf 67,48 im Jahre 1907 gestiegen; im Jahre 1905 betrug er 66,42.

Betriebseinnahmen.

Dieselben erreichen den Betrag von . Fr. 142,934,991. 23 und setzen sich aus folgenden Haupterträgen zusammen:

I. Ertrag des Personen transportes .

II. Ertrag dos G-epäckTier-, und Güter transportes . , .

III. Verschiedene Ein nahmen . . . .

Rechnung

Budget

1906 Fr.

1907 Fr.

Rechnung

Gegenüber

1907 .Fr.

1906

Fr.

Gegenüber dem Budget Fr.

53,516,090

54,500,000

56,283,797 + 2,767,701 + 1,783,797

73,405,398

73,000,000

80,390,046 + 6,984,648 + 7,390,046

5,916,079

5,059,585

6,261,148 +

132,837,573 132,559,585 142,934,991

345,069 +

1,201,568

+10,097,418 +10,375,406

I. Ertrag des Personentransportes.

Die Vermehrung beträgt 5,17 % gegenüber 1906 und 3,27 % gegenüber dem Budget. Die Zahl der Reisenden auf dem Bundesbahnnetz hat gegenüber dem Vorjahre um 4,986,478, d. h.

um 7,68 % zugenommen ; pro 1906 betrug die Zunahme 9,7 %.

Die immer noch erfreuliche Zunahme ist dem im Berichtsjahre noch stattgefundenen Verkehrsaufschwung, sowie auch der Entwicklung des Wintersports und dem Betrieb des Simplons während des ganzen Jahres zu verdanken.

Für das Nähere verweisen wir auf die Abteilung III, kommerzielles Departement, auf Seiten 621 ff. dieses Berichtes.

559

II. Ertrag des G-epäek-, Tier- und Gütertransportes.

Die Vermehrung beträgt 9,52 % gegenüber 1906 und 10n2 % gegenüber dem Budget. Die Zahl der beförderten Gütertonnen hat gegenüber dem Vorjahr uni 1,305,923, d. h. um 11,95 % zugenommen ; pro 1906 betrug die Zunahme 10,52 % . Die Hochkonjunktur des für den Güterverkehr sehr günstigen Jahres 1906 hat also auch während des Jahres 1907 angehalten und neuerdings eine bedeutende Zunahme dieses Verkehrs hervorgebracht. Der Betrieb des Simplons hat an dieser Zunahme, trotz Einführung direkter Tarife Italien-Frankreich, einen bescheidenen Anteil.

Für das Nähere verweisen wir ebenfalls auf den Abschnitt III, kommerzielles Departement, auf Seiten 621 ff.

dieses Berichtes.

Üt O5 0

in. Verschiedene Einnahmen.

Die Vermehrung beträgt 5,s3 % gegenüber 1906 und 23,75 % gegenüber dem Budget ; sie ist im nachstehenden begründet : Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Gegenüber dem

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

738,594

783,520

b. Für Rollmaterial . . . .

. 1,283,991

1,040,000

778,319 1,304,847

+ 39,725 + 20,856

c. Für sonstige Objekte

. 1,411,108

1,431,000

1,475,141

+ 64,033

+ 264 ,847 + 44 ,141

3,433,693

3,254,520 1,677,065

3,558,307

+ 124,614 + 219,701

+ 303,787 + 889,707

128,000

136,069

5,059,585

6,261,148

1. Pacht- und Mietzinse: a. FuriGemeinschaftsbahnhöfe urid Streijken

2. Ertrag von Hülfsgeschäf'ten 3. Sonstige Einnahmen

.

.

2,347,071 135,315 5,916,079

2,566,772

+

754

-f 345,069

5,201

+

8,069

+ 1,201 ,563

561 la. P a c h t z i n s e f ü r G e m e i n s c h a f t s b a h n h ö f e u n d - S t r e c k e n . D i e Mehreinnahmen gegenüber 1906 resultieren hauptsächlich aus dem Zuwachs des Anlagekapitals des Personenbahnhofes Basel ; die Einnahme aus der Verzinsung dieses Bahnhofes ist auch etwas höher als der budgetierte Betrag, wogegen anderseits die Einnahmen für einige andere Gemeinschaftsbahnhöfe das Budget nicht ganz erreichen.

l &. M i e t e n f ü r R o l l m a t e r i a l . D i e Verkehrszunahme hatte auch eine Vermehrung der Wagenmieteeinnahmen zur Folge ; beträchtlicher ist dagegen die Vermehrung für die an andere Bahnen für den Parcours ihrer Wagen auf den Linien der S. B. B. zu bezahlenden Mieten. Wir geben die Vergleichung der Wagenmieteeinnahmen und -Ausgaben im Abschnitt der Betriebsausgaben, Kapitel V, auf Seite 585 dieses Berichtes.

l c. P a c h t z i n s e für s o n s t i g e O b j e k t e . Die vermehrten Einnahmen gegenüber dem Vorjahr und dem Budget resultieren aus der Vermehrung und der Revision von Mietverträgen.

2 . E r t r a g v o n H ü l f s g e s c h ä f t e n . Diese E r trägnisse bestehen aus der Verzinsung der Bau- und Betriebskapitalien, sowie aus den Reinerträgen der Hülfsgeschäfte ; eine Ausscheidung derselben ergibt folgendes Resultat : Drucksachenverwaltung Oberbaumaterialverwaltung . . . .

Materialverwaltungen Werkstätten, inkl. Gasanstalten . .

Privattelegraphendienst

Kapitalziase Fr.

Reingewinn Fr.

25,724 436,085 173,840 738,788 -- 1,374,437

67,093 429,909 380,125 304,344 10,864 1,192,335

Der eigentliche Gewinn der Hülfsgeschäfte beträgt somit Fr. 1,192,335, d. h. nur zirka 2,7 % der gesamten Jahreslieferungen und Leistungen derselben im Betrage von rund 44,188,000 Franken. Der Umsatz hat sich gegenüber dem Vorjahr um zirka Fr. 4,688,000 vermehrt. Der Reingewinn übersteigt denjenigen des Jahres 1906 um rund Fr. 220,000, was hauptsächlich dem vermehrten Umsatz und infolge der günstigen Preise den grossen Verkäufen von Altmaterialien durch die Oberbaumaterialverwaltung, sowie den vermehrten Leistungen der Werkstätten zuzuschreiben ist.

562

Die Rechnungen der Gasanstalten in Ölten und Rorschach sind mit denjenigen der Werkstätten gleichen Orts vereinigt worden ; diese Gasanstalten bilden einen Bestandteil der Werkstätten, denen sie zugeteilt sind und von welchen sie betrieben werden, in ähnlicher Weise wie z. B. die elektrischen Ladestationen für die Zugsbeleuchtungsbatterien, welche ebenfalls in den Werkstätterechnungen enthalten sind. Ihre Vorräte sind mit denjenigen der Werkstätten vereinigt, und es bedeutet die Aufhebung der separaten Rechnungsführung der Gasanstalten eine Vereinfachung, deren Durchfülirung nach stattgefundener Ablösung der Ortsbeleuchtung in Rorschach angezeigt war, weil die Gasanstalten nunmehr ausschliesslich Bahnzwecken dienen.

3. S o n s t i g e E i n n a h m e n . Die kleinen Mehreinnahmen betreffen vermehrte Erlöse aus verschiedenen Verkäufen.

Betriebsausgaben.

Die Betriebsausgaben des Jahres 1907 belaufen sich auf Fr. 96,450,388. 54 Rechnung 1906 Fr.

Budget 1907 Fr.

Rechnung 1907 Gegenüber 1906 Fr.

Fr.

Gegenüber dem Budget Fr.

87,407,906 89,639,540 96,450,388 +9,042,482 +6,810,848 Die Vermehrung der gesamten Betriebsausgaben gegenüber dem Vorjahr beträgt 10,35 % und gegenüber dem Budget 7,60 % .

Die Begründung betreffend die Zunahme der Betriebseinnahmen ist auch für die bedeutende Vermehrung der Betriebsausgaben, sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber dem Budget, zutreffend, indem diese Vermehrung in erster Linie dem vermehrten Verkehrsaufschwung des Jahres 1907 zuzuschreiben ist, der für gewisse Ausgabenrubriken, wie Personal, Materialkonsum, Unterhalt des Betriebsmaterials und Transportentsehädigungen notwendig entsprechende Mehrausgaben zur Folge hatte. Nebst diesen Ursachen sind aber noch zu erwähnen die gesetzlichen, dreijährigen Gehaltserhöhungen auf 1. April 1906, welche pro 1907 ein ganzes Jahr in Wirksamkeit waren, ferner die Lohn- und Gehaltsverbesserungen infolge Erhöhung der Minimallöbne in grösseren Bahnhöfen und die daherigen Ausgleichungen, die Verkürzung der Arbeitszeit, die allgemeine Verteuerung der Materialpreise, der Unterhalt der sich stetig mehrenden Bahnanlagen, sowie die erhöhten Verwaltungsbeiträge an die Pensions- und Hülfskasse infolge Inkrafttretens

563

der neuen Statuten auf 1. Januar 1907, welche auch eine Erhöhung des versicherten Gehaltsmaximums festsetzten.

Diese Faktoren wurden, soweit möglich, im Budget 1907 bereits berücksichtigt ; die daherigen Ansätze sind aber durch die anhaltende Zunahme des Verkehrs, durch die Lohnerhöhungen und durch die Verteuerung übertroffen worden, weshalb die grosse Ausgabenvermehrung von 7,60 % gegenüber dem Budget eingetreten ist.

Wenn durch die Verkehrsentwicklung die Betriebseinnahmen einerseits in hohem Masse angewachsen sind, so zeigt die Steigung des Betriebskoeffizienten von 65,80 im Jahre 1906 auf 67,48 im Jahre 1907, dass die Betriebsausgaben anderseits verhältnismässig stärker zugenommen haben.

In den nachfolgenden Zusammenstellungen geben wir vorerst eine Übersicht der hauptsächlichsten Ausgabenveränderungen nach Kapiteln und sodann die Differenzen in den einzelnen Rubriken nach dem Schema der Betriebsrechnung, wobei die Ziffern des Kapitels VI ^Nicht rubrizierte Ausgaben und Einnahmen"' am Schlüsse der Betriebsausgaben besonders dargestellt und begründet werden, weil dieses Kapitel im Budget nicht auf die Rubriken verteilt werden kann, sondern dort ebenfalls am Schluss der direkten Betriebsausgaben der Kapitel I bis V figuriert. Es ist überdies richtiger und klarer, in den Vergleichungen mit. den Ausgaben des Vorjahres und mit den Budgetansätzen allseitig die direkten Ausgaben der Zentralverwaltung und der Kreise I--IV einzustellen, ohne dabei die Positionen des Kapitels VI zu berücksichtigen, in welchen nebst den sehr veränderlichen Bauausgaben zu lasten der Betriebsrechnung die Rückerstattungen für Bauverwaltungskosten, die Mehreinnahmen (Saldi) aus der Mitbenützung von Gemeinschaftsbahnhöfen, sowie die Entschädigungen für den Betrieb anderer Bahnen und für Fahrdienstleistungen für solche enthalten sind. Die Rubrizierung dieser Ausgaben und Rückerstattungen des Kapitels VI für die Jahresrechnung erfolgt einzig gemäss den bundesrätlichen Rechnungsvorschriften vom Jahre 1884, nach welchen die Netto-Betriebsausgaben zu Händen der eidgenössischen Eisenbahnstatistik nach Rubriken verteilt werden müssen.

Die nachstehenden Vergleichungen entsprechen somit der Darstellungsweise des Betriebsbudgets, sowie der Betriebsrechnung nebst der in den Beilagen zu dieser letzteren sich befindlichen ,,Vergleichung der Betriebsausgaben mit dem Budget" (Seiten 34--43 der Jahresrechnung), d. h. sie bilden eine Ergänzung der in der Jahresrechnung enthaltenen Aufstellungen.

Kapitel I.

II.

III.

IV.

V.

Allgemeine V e r w a l t u n g . . . .

Unterhalt und Aufsicht der Bahn Expeditions- und Zugsdienst .

Fahrdienst Verschiedene Ausgaben . . . .

VI. Nicht rubrizierte Ausgaben und Einnahmen (Mehreinnahmen) . .

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906 Fr.

-f 92,209 -j-1,146,259 -f-2,907,098 -j-3,127,628 4-1,831,320

-- 85,024 4- 827,051 4-1,452,421 4-2,763,053 4-1,707,777 4-6,665,278

Fr.

Fr.

Fr.

3,038,742 14,991,302 28,795,713 33,552,160 7,851.457

3,215,975 15,310,510 30,250,990 33,916,735 7,975,000

3,130,951 16,137,561 31,703,411 36,679,788 9,682,777

88,229,374

90,669,210

97,334,488 +9,105,114

Gegenüber dem Budget

Fr.

-- 821,468 -1,029,670

--884,100 +

87,407,906

96,450,388 -f 9,042,482 -f 6,810,848

89,639,540

62,632 -- 145,570

Die Personalausgaben für die Bahnaufsicht und für den Betrieb, inbegriffen die Bekleidungskosten und die Nebenbezüge, belaufen sich auf folgende Beträge :

Kapitel

Rechnung 1906

Fr.

_ . . ,on, Bud9et 1907

Fr.

Rechnung 1907

Fr.

Gegenüber 1906

Fr.

Personal des Bahndienstes . .

4,835,075 5,140,310 5,039,547 -f 204,472 Personal des Expeditions- und Zugsdienstes 25,804,194 27,295,690 28,358,050 -f2,553,856 Personal des Fahrdienstes .

11,233,538 11,890,885 12,356,480 -f1,122,942 41,872,807

44,326,885 45,754,077

+3,881,270

Gegenüber dem Budget

Fr.

-- 100,763

+1,062,360 + 465,595 +1,427,192

g *>·

565 Im Jahre 1905 haben die nämlichen Ausgaben betragen Im Jahr 1906 Im Jahr 1907 Die Vermehrung für 1906 gegenüber 1905 und diejenige für 1907 gegenüber 1906 9,27 %·

Fr. 38,069,904 ,, 41,872,807 ,, 45,754,077 beträgt 9,99 %

Die effektiven Mehrausgaben des Jahres 1907 gegenüber dem Vorjahr für das gesamte Personal verteilen sich wie folgt auf das Mehrbetreffnis der gesetzlichen Gehaltserhöhungen für 3 Monate und auf Personalvermehrung und Gehalts- und Lohnerhöhungen : Mehrausgaben gegenüber 1906 für fiesetilithe 6ebaltserhShupgen ; Bthrbetreffnis für t lonat«, weil pro 1907 fgr ein volles Jahr in Wirksamkeit

Fr.

PersonalVermehrung ani ändere Gehalts- lind Lohnerhöhungen

Zentralverwaltung imd Kreise I--IV.

'I. Personal der allgemeinen Verwaltung II. Personal des Bahndienstes . .

III. Personal des Expeditions- und Zugsdienstes IV. Personal des Fahrdienstes . .

Fr.

44,950 77,700

13,950 113,600

550,000 156,600

1,564,200 641,600

Total Betrieb Drucksachenverwaltung Oberbaumaterialverwaltung Material ver waltungen Werkstätten Dampfschiffbetrieb auf dem Bodensee

829,250 1,500 1,200 4,100 14,200 3,000

2,333,350 -- 6,000 -- 1,300 4,700 515,000 5,400

853,250

2,851,150

Diese Mehrausgaben betreffen nur die Gehalte und Löhne, die Nebenbezüge und die Dienstkleider sind nicht inbegriffen.

In obiger Zusammenstellung ist ferner auch das sogenannte ,,nicht rubrizierte Personal" (Arbeiter des Bahnunterhaltungsdienstes) nicht inbegriffen, weil die Anstellung der Hülfsarbeiter Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

38

566

nur nach Bedürfnis erfolgt und die daherigen Ausgaben von einem Jahre zum ändern sehr verschieden sein können. Die erhöhten Löhne dieses Personals kommen in den Mehrausgaben für den Unterhalt und die Erneuerung der betreffenden Bahnanlagen zum Ausdruck.

Die gesamten effektiven Mehrausgaben für das Personal gegenüber dem Vorjahr erreichen somit den Betrag von rund Fr. 3,705,000 Die Ausgaben für Nebenbezüge und Dienstkleider betragen pro 1907 Fr. 7,515,000; pro 1906 betrugen sie Fr. 6,733,000; Mehrausgaben im Jahre 1907 somit rund ,, 780,000 Total Mehrausgaben für das Personal gegenüber 1906 Fr. 4,485,000

Die Ausgaben für Unterhalt und Erneuerung weisen folgende Beträge auf:

Unterhalt und Erneuerung der Bahnanlagen Unterhalt und Erneuerung der Lokomotiven und Tender . . .

Unterhalt und Erneuerung der Personenwagen Unterhalt und Erneuerung der Lastwagen

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

9,714,362

9,717,400

10,570,687

+856,325

+

853,287

5,350,776

5,413,500

5,518,994

+168,218

+

105,494

2,299,546

2,117,400

2,335,859

-f

36,313

-f

218,459

1,942,132

1,895,400

1,879,247

-- 62,885

--

16,153

19,306,816

19,143,700

20,304,787

+997,971

-f 1,161,087

Im Jahre 1905 haben die Ausgaben für Unterhalt und Erneuerung betragen . . . .

Im Jahre 1906 fl Im Jahre 1907 Für 1906 beträgt somit die Vermehrung gegenüber 1905 1,88% und für 1907 ,, ,, ,, 1906 5,17 %.

Fr. 18,950,316 19,306,816 ,, 20,304,787

g -q

Cn

Nachstehende Darstellung zeigt ferner die Zunahme der Ausgaben für die hauptsächlichsten Konsummaterialien des Betriebs: Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Fr.

Fr.

Fr.

Gegenüber dem Budget

Fr.

Verschiedene Ausgaben des Expeditions- und Zugsdienstes . . 2,991,519

2,955,300

3,345,36'

Materialverbrauch der Lokomotiven und Wagen 12,169,266

12,115,800

14,051,891

-f 1,882,625 +1,936,091

15,160,785

15,071,100

17,397,252

+ 2,236,467 +2,326,152

+

353,842 -f

Fr.

390,061

Im Jahre 1905 betrugen die Ausgaben für die nämlichen Konsummaterialien Fr. 13,767,901 ; die Erhöhung für 1906 gegenüber 1905 beträgt somit 10,i2 % und diejenige für 1907 gegenüber 1906 14,75%.

In den folgenden Aufstellungen erläutern wir die Differenzen der einzelnen Rubriken der Kapitel I--VI der Betriebsrechnung, in welchen jeweilen die Ausgaben der Zentralverwaltung und der vier Kreise enthalten sind.

I. Allgemeine Verwaltung.

Die Ausgaben dieses Kapitels betragen

Fr. 3,130,950. 80

°°

Rubriken A l . Verwaltungsbehörden 2. Sekretariate, Kanzleien, Archive und Registraturen Hauptbuchhaltung, Hauptkasse und Rechnungsbureaux Rechtsbureaux und Verwaltung der Pensions-, Hülfsund Krankenkassen .

Tarifbureaux, kommerzielle Agenturen und Frachtreklamationsbureau Einnahmenkontrolle .

Statistisches Bureau .

Bureaux f. d. Telegraphendienst u. d. elektr. Anlagen Abwartpersonal . . . .

Bureaukosten Beleuchtung, Heizung und Reinigung der Dienstlokale Ergänzung und Unterhalt des Inventars . . .

. .

Verschiedenes

Rechnung 1906 Fr.

244,566

Budget 1907

Fr.

243,160

--

1,787

452,936

487,495

466,489

+

13,553

--

21,006

429,367

443,815

438,433

+

9,066

--

5,382

229,992

240,600

248,598

+

18,606

-j-

7,998

289,146 657,544 65,123

289,920 704,500 69,300

290,965 669,488 64,566

+ +

1,819

+

1,045

11,944

-- --

35,012 4,734

205,856 79,741 252,085

228,905 87,680 258,800

207,835 84,028 266,265

+ +

4,287 14,180

-- -- -l1

21,070 3,652 7,465 · ^ -..v^

61,447

65,000

69,076

7,629

-f

4,076

15,667 55,272

16,700 80,100

21,995 60,434

6,328

5,162

+ --

5,295 19,666

3,038,742

3,215,975

3,130,951

92,209

--

85,024

3. Ausgabenkontrolle, 4.

5.

6.

7.

8.

9.

B 1.

2.

3.

4.

Gegenüber dem Budget Fr.

-- 381

Rechnung 1907 Fr.

242,779

Gegenüber 1906

Fr.

4-i + +

4-r

-t-

557

1,979

a> so

570 Das Total der allgemeinen Verwaltung erzeigt gegenüber 1906 eine Vermehrung von 3,os °/o und gegenüber dem Budget eine Verminderung von 2,et °/oDie Mehrausgaben in den Personalrubriken gegenüber dem Vorjahr enthalten das Mehrbetreffnis des Jahres 1907 für die gesetzlichen Gehalteerhöhungen ; dio daherigen Beträge sind rubrikenweise gezeigt in der Beilage zur Betriebsrechnung, Seiten 34 und 35 der Jahresrechnungen 1907.

A 1. V e r w a l t u n g s b e h ö r d e n . Die Verminderungen sind Personalmutationen zuzuschreiben.

A 2. S e k r e t a r i a t e , K a n z l e i e n , A r c h i v e und R e g i s t r a t u r e n . Minderausgaben gegenüber dem Budget infolge von Personalverminderung, Mutationen und weniger Überstunden.

A 3. A u s g a b e n k o n t r o l l e , H a u p t b u c h h a l tung, Hauptkasse und R e c h n u n g s b u r e a u x.

Die Ausgaben blieben infolge von Vakanzen und Ersatz durch jüngeres Personal unter den Budgetansätzen.

A 4. R e c h t s b u r e a u x und V e r w a l t u n g d e r Pensions-, H ü l f s - und K r a n k e n k a s s e n . Die Mehrausgaben sind einer Personalvermehrung beim Rechtsbureau der Zentralverwaltung und bei der Verwaltung der Pensionsund Hülfskasse zuzuschreiben, beim ersteren infolge der steten Zunahme der Reklamationsfälle, bei der letzteren infolge der Zentralisierung der Hülfskassengeschäfte.

A 5. T a r i f b u r e a u x , k o m m e r z i e l l e A g e n t u r e n und F r a c h t r e k l a m a t i o n s b u r e a u . Die Überstunden und Reiseentschädigungen infolge der zahlreichen Tarifkommissionen verursachten eine Mehrausgabe von zirka Fr. 7000, die aber durch Vakanzen und Mutationen bedeutend reduziert wurde.

A 6. E i n n a h m e n k o n t r o l l e . Die Minderausgaben gegenüber dem Budget betreffen Vakanzen, Ersatz durch jüngeres Personal und weniger Reiseentschädigungen und Überstunden.

A 7. S t a t i s t i s c h e s B u r e a u . Minderausgaben infolge von Mutationen.

A 8. B u r e a u x für den T e l e g r a p h e n d i e n s t u n d d i e e l e k t r i s c h e n A n l a g e n . D i e Besetzung

571

von Vakanzen durch jüngeres Personal und sonstige Mutationen hatten ebenfalls Minderausgaben gegenüber dem Budget zur Folge.

A 9. A b w a r t p e r s o n a l . Minderausgaben zufolge von Mutationen, sowie für Aushülfe und Dienstkleider.

B 1. B u r e a u k o s t e n . Die Rechnung erzeigt für Bureaubedürfnisse und Insertionen Minderausgaben, welche aber durch Mehrausgaben für Druck- und Lithographiekosten übertroffen werden.

B 2. B e l e u c h t u n g , H e i z u n g und R e i n i g u n g der D i e n s t l o k a l e . Mehrausgabe für Heizung und Beleuchtung ; vermehrte Lokale.

B 3. E r g ä n z u n g und U n t e r h a l t des I n v e n t a r s. Vermehrte Bedürfnisse für Ersatz und Unterhalt von Inventar, besonders Mehranschaffung von Instrumenten und Werkzeug für den Telegraphendienst.

B 4. V e r s c h i e d e n e s . Gegenüber 1906 mehr und gegenüber dem Budget weniger Abrechnungskosten infolge von Verschiebungen in der Rechnungsstellung für und durch andere Bahnen.

n. Unterhalt und Aufsicht der Bahn.

Im Jahre 1907 betragen die Ausgaben Fr. 16,137,560. 66 Dieser Betrag enthält die reinen Ausgaben für die Aufsicht, den Unterhalt und die Erneuerung der Bahnanlagen ; die Bauausgaben zu lasten der Betriebsrechnung (Ausgaben für Änderungen und kleinere Abschreibungen anlässlich von Neubauten) sind im Kapitel VI, Ziffer l, dargestellt. Die Abschreibungen für grössere untergegangene Anlagen werden dem Konto ,,Zu amortisierende Verwendungen" belastet.

Rubriken

Rechnung 1 906 Fr.

565,146

Al. Bureaux der Oberingenieure .

2. Bahningenieure und deren Hülfspersonal 352,817 3. Bahnmeister und deren Gehülfen 896,513 4. Bahnwärter, Barrierenwärter u.

deren Stellvertreter . . . . 3,020,599 Bl. Unterbau und Kunstbauten. . 1,882,529 2. Oberbau (einschl. Erneuerung) 5,831,948 3. Hochbau und mechanische Stationseinrichtungen 1,175,339 4. Telegraph, Signale und Ver585,804 schiedenes 5. Räumung der Bahn von Schnee 238,742 und Eis 76,032 C1. Bureaukosten 2. Beleuchtung, Heizung und Reini41,365 gung der Dienstlokale 3. Beleuchtung der Bahn . . .

48,831 4. Ergänzung und Unterhalt des Inventars 243,069 5. Entschädigung für vorübergehende Benützung von Grundstücken und für Kulturschaden 928 6. Verschiedenes 31,640 14,991,302

Fr.

605,310

Rechnung 1907 Fr.

586,875

Gegenüber 1906 Fr.

+ 21,729

372,865 976,785

365,936 926,507

+

3,185,350 2,064,000 5,833,000

3,160,228 1,933,873 6,197,699

+ 139,629

51,344 365,751

-- 25,122 -- 130,127 + 364,699

1,171,400

1,417,840

+ 242,501

-f 246,440

553,000

701,260

+ 115,456

+ 148,260

96,000 84,100

320,016 89,496

+

81.274 13,464

-f 224,016 -f 5,396

52,000 53,500

50,461 63,733

+

9,096 14,902

--

233,100

297,814

+

54,745

+

64,714

2,000 28,100

696 --·

232 6,513

--

1,304

25,127

--

2,973

15,310,510

16,137,561

+ 1,146,259

Budget 1907

+

13,119 29,994

Gegenüber dem Budget Fr.

-- 18,435 -- --

6,929 50,278

1,539

-f- 10,233

+ 827,051

«J to

573 Die Vermehrung der Totalausgaben des Bahndienstes gegenüber 1906 beträgt 7,65 % und gegenüber dem Budget 5,40 % .

Unter Abzug der zu lasten des Spezialfonds fallenden Kosten für die Erneuerung des Oberbaues ergibt sich folgende Vergleichung der reinen Aufsichts- und Unterhaltungskosten des Bahndienstes : Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Fr.

Fr.

Fr.

Gegenüber 1906 Fr.

Gesamtausgaben 14,991,302 15,310,510 16,137,561 ab: Oberbauerneuerung 4,241,202 4,360,000 4,285,740

+1,146,259

Netto 10,750,100 10,950,510 11,851,821

+1,101,721

+

Gegenüber dem Budget Fr.

+827,051

44,538 -- 74,260 +901,311

Die Vermehrung auf den Nettokosten beträgt 10,25 % gegenüber 190'6 und 8,23 % gegenüber dem Budget.

Die Mehrausgaben auf den Personalrubriken gegenüber dem Vorjahr enthalten auch hier hauptsächlich das Mehrbetreffnis des Jahres 1907 an den gesetzlichen Gehaltserhöhungen auf 1. April 1906 ; vide Detail in der Beilage zur Betriebsrechnung auf Seiten 34 und 35 der Jahresrechnungen.

A 1. B u r e a u x der O b e r i n g e n i e u r e . Die Minderausgaben gegenüber dem Budget rühren her von zeitweiser Nichtbesetzung von Stellen und von Mutationen.

A 2. B a h n i n g e n i e u r e und d e r e n H ü l f s p e r s o n a i . Minderausgaben infolge von Vakanzen und Mutationen.

A 3. B a h n m e i s t e r und d e r e n G e h ü l f e n . Die erheblichen Minder ausgaben betreffen zum Teil ebenfalls zeitweise Nichtbesetzung von erledigten Stellen und Personalmutationen ; die Rückerstattungen für Regiearbeiten zu lasten des Baukontos sind höher als hierfür budgetiert war.

A 4. B a h n w ä r t e r , B a r r i e r e n w ä r t e r und d e r e n S t e l l v e r t r e t e r . Die Minderausgaben gegenüber dem Budget bestehen einerseits aus Mehrausgaben für vermehrte Stellvertretungen, anderseits aus grössern Minderausgaben wegen Aufhebung von Wärterposten zufolge neuer Streckeneinteilung und wegen Vakanzen.

B 1. U n t e r b a u und K u n s t b a u t e n . Die Mehrausgaben gegenüber dem Vorjahr sind der Erhöhung der Arbeite-

574

löhne zuzuschreiben ; im weitern hat der Kreis II grössere Sicherungsarbeiten bei Felspartien und Reparaturen an Stützund Futtermauern unternommen. Die Minderausgaben gegenüber dem Budget sind entstanden durch Nichtausführung, bezw. Verschiebung von budgetiert gewesenen Arbeiten, wie z. B. Abspitzen der Wände im Parallelstollen des Simplon, Renovation von Brücken, Uferversicherungen und Beschotterung etc.

B 2. O b e r b a u . Die erhöhten Taglöhne bilden den Hauptgrund für die Mehrausgaben gegenüber dem Vorjahr und dem Budget ; im weitern notieren wir provisorische Geleisebauten im Kreis I anlässlich der Herbstmanöver, vermehrter Unterhalt der Geleise auf der Strecke Daillens-Brig und Geleiseverstärkungen und vermehrter Umbau im Kreis III.

B 3. H o c h b a u und m e c h a n i s c h e S t a t i o n s e i n r i c h t u n g e n . Mehrausgaben gegenüber dem Vorjahr und dem Budget zufolge von Umänderungen und vermehrtem Unterhalt in Verwaltungs- und Dienstgebäuden ; Verbesserungen in Dienstlokalen und Wohnungsräumen ; Mehraufwand für Unterhalt der hydraulischen Einrichtungen des Simplon und vermehrter Wasserkonsum ; höhere Arbeitslöhne und teurere Materialpreise.

B 4. T e l e g r a p h , S i g n a l e und V e r s c h i e d e n e s . Die vermehrten Sicherungseinrichtungen erfordern grössere Ausgaben für den Unterhalt und die Verbesserung derselben ; der Unterhalt und der Ersatz von Einfriedigungen und Barrieren haben ebenfalls Mehrausgaben verursacht.

B 5. R ä u m u n g der B a h n von S c h n e e und E i s . Ungünstige Witterungsverhältnisse und Erhöhung der Taglöhne.

C 1. B u r e a u k o s t e n . Mehrausgaben für Drucksachen und Insertionen.

C 2. B e l e u c h t u n g , H e i z u n g und R e i n i g u n g d e r D i e n s t l o k a l e . Minderausgaben gegenüber dem Budget infolge Abgabe von Ausschusschwellen zur Beheizung der Wärterbuden am Platze der Barvergütung im Kreis III ; der Kreis I verzeichnet dagegen einige Mehrausgaben für Beheizung der Diensträume zu den Einrichtungen des Simplontunnels.

575 03. Beleuchutng der Bahn Vermehrte Tunnelbeleuchtung und Beleuchtung bei Nachtarbeiten.

C 4 . E r g ä n z u n g u n d U n t e r h a l t d e s Invet a r s . Grössere Reparaturen an Schotterwagen, allgemein vermehrter Unterhalt und Ersatz des Werkgeschirrs.

III. Expeditions- und Zugsdienst.

Die Ausgaben pro 1907 dieses Kapitels betragen

Fr. 31,703,410. 95

Sie verteilen sich auf die einzelnen Rubriken wie folgt:

Öl

Rubriken A 1. Betriebsinspektionen, Kursinspektionen 2. Bahnhof- und Stationsvorstände und das ihnen unterstellte Personal 3. Z u g s d i e n s t p e r s o n a l . . . .

B 1 . Bureaukosten . . . . .

2. Beleuchtung, Heizung und Reinigung der Dienstlokale und Beleuchtung der Bahnhöfe und Stationen .

3. Ergänzung und Unterhalt des Inventars 4. Konsummaterialien für mechanische Stationseinrichtungen und Telegraphenapparate 5. Camionnage und Plombage .

6. Verschiedenes

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

1906

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

818,657 +

774,273

821,830

18,598,288 6,431,632 1,050,913

19,729,650 6,744,210 1,077,390

1,429,715

1,426,210

291,648

239,500

352,735 +

61,087 + 113,235

29,514 119,865 69,865

29,300 110,400 72,500

35,507 + 131,270 + 116,224 +

5,993 + 11,405 + 46,359 +

28,795,713

30,250,990

44,384 --

3,173

20,509,509 +1,911,221 -f- 779,859 7,029,883 + 598,251 + 285,673 1,120,023 + 69,110 + 42,633

1,589,603 -f 159,888 +

163,393

6,207 20,870 43,724

31,703,411 +2,907,698 +1,452,421

-a O)

577

Die Vermehrung gegenüber 1906 beträgt 10,10 % und gegenüber dem Budget 4,80 % .

Die Verkehrsentwicklung verursacht namentlich ein Anwachsen der Ausgaben der Kapitel III, Expeditions- und Zugsdienst, und IV, Fahrdienst; die geleisteten Lokomotivkilometer, inkl. Rangierdienst, aber exklusive Motorwagen, weisen folgende Vermehrungen auf : Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

^Budget *"""

Lok.-km.

Lok.-km.

Lok.-km.

Lok.-km.

Lok.-km.

34,772,709

36,000,000 38,362,064 +3,589,355 +2,362,064

Die Mehrleistungen betragen gegenüber dem Vorjahr 10,32 % und gegenüber dem Budget 6,66 % .

. Die Mehrausgaben auf den Personalrubriken enthalten auch hier, nebst der Personalvermehrung und den erhöhten Minimallöhnen, das Mehrbetreffnis für 3 Monate der gesetzlichen Gehaltserhöhungen vom 1. April 1906 ; die ziffermässigen Details figurieren in der Beilage zur Betriebsrechnung, Seiten 38 und 39 der Jahresrechnungen.

A 1. B e t r i e b s - und K u r s i n s p e k t i o n e n .

Gegenüber dem Budget kleine Minderausgabe wegen Mutationen.

A 2. B a h n h o f - und S t a t i o n s v o r s t ä n d e und d a s i h n e n u n t e r s t e l l t e P e r s o n a l . A u f dieser b e deutendsten Personalrubrik machen sich die mehrgenannten Faktoren für die Vermehrung der Ausgaben besonders geltend.

Zu diesen Faktoren, wie Mehrbetreffnis der gesetzlichen Gehaltserhöhungen, Taglohnerhöhungen und Personalvermehrung infolge der Verkehrszunahme nennen wir ferner : Umbau und Vergrösserung. von Bahnhöfen und Stationen, Neuklassifikation der letzteren, Verkürzung der Arbeitszeit und Abgabe von Sommerblusen.

A 3. Z u g s d i e n s t p e r s o n a l . Die Ursachen der Ausgabenvermehrung sind im allgemeinen die nämlichen wie bei Rubrik A 2 ; dazu kommen die Mehrausgaben für Nebenbezüge infolge der erhöhten kilometrischen Leistungen.

B l . B u r e a u k o s t e n . Die Mehrausgaben sind auch hier eine Folge des grossen Verkehrs, indem dieselben hauptsächlich durch vermehrte Kosten für Billette und dienstliche Erlasse entstanden sind.

578 B 2. B e l e u c h t u n g , H e i z u n g und R e i n i gung der D i e n s t l o k a l e und B e l e u c h t u n g der B a h n h ö f e und S t a t i o n e n . Die anhaltende Verbesserung der Beleuchtung auf Bahnhöfen und Stationen, die Vermehrung der Dienstlokale und die verlängerte Dienstzeit infolge des starken Verkehrs haben notwendigerweise eine Ausgabenvermehrung auf dieser Rubrik zur Folge ; ferner ist der Preisaufschlag für das Heizmaterial zu erwähnen.

B 3. E r g ä n z u n g und U n t e r h a l t des I n v e n t a r s . Die erheblichen Mehrkosten sind durch grössere Aufwendungen für Ersatz und Unterhalt des Inventars verursacht, wie z. B. Instandstellung des Inventars anlässlich des Bezuges des neuen Bahnhofes Basel, Anschaffung von Verbandskisten, Umänderung und Ersatz von Laternen für das Zugspersonal, vermehrter Unterhalt der Wagendecken u. s. w.

B 4. K o n s u m m a t e r i a l i e n für m e c h a n i s c h e S t a t i o n s e i n r i c h t u n g e n und für Telegraphena p p a r a t e . Kleine Mehrausgaben zufolge des vermehrten Konsums und der höhern Preise.

B 5. C a m i o n n a g e und P l o m b a g e . Mehrvergütung für Camionnagedienst im Kreis IV.

B 6. V e r s c h i e d e n e s . Grössere ärztliche Untersuchungskosten, vermehrte Pferdemanöver in Bahnhöfen und Mehrabgabe von warmen Getränken an das Personal im Winter.

IV. Fahrdienst.

Die Ausgaben des Jahres 1907 belaufen sich auf

Fr. 36,679,788. 24

Nachstehend die Verteilung auf die Rubriken :

Rubriken

A I . Zentralbureaux des Fahrdienstes

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

415.609

452,245

432,537

8,827,065

+

16,928

--

19,708

9,287,940

9,659,189 +

832,124

-f

371,249

1,990,864

2,150,700

2,264,753

273,889

-f-

114,053

11,084,545

11,027,400

12,926,227

433,744

458,900

159,830

2. Maschinenpersonal und Wagen-

visiteure 3. Personal für Ausrüstung und Reinigung des Fahrmaterials .

B 1. Brennmaterial

-f

+1,841,682

+1,898,827

404,448

--

29,296

--

54,452

164,000

182,699

+

22,869 [+

18,699

491,147

465,500

538,518

+

47,371

+

73,018

4,154,978

4,351,000

4,854,269.^+ 699,291

+

503,269

Übertrag 27,557,782

28,357,685

2. Schmiermaterial 3. Beleuchtungsmaterial '.

.

.

4. Reinigungs- und Desinfektionsmaterial ,Wasser, Streusand und Verschiedenes C l". Unterhalt der Lokomotiven und Tender

31,262,640

+3,704,858

+2,904,955

y 3

Rechnung

Rubriken

1906 Fr.

to 00 budget 1907 Fr.

Übertrag 27,557,782 28,357,685 l . Erneuerung der Lokomotiven und Tender 1,195,798 1,062,500 2". Unterhalt der Personenwagen 1,781,981 1,695,000 2b. Erneuerung der Personenwagen 517,565 422,400 3": Unterhalt .der Lastwagen .

1,458,919 1,448,000 3". Erneuerung der Lastwagen .

483,213 447,400 5,000 4". Unterhalt der Motorwagen .

2,313 36,230 -- 4". Erneuerung der Motorwagen 40,691 D l . ßureaukosten 53,400 2. Beleuchtung, Heizung und Rei154,404 160,500 nigung der Dienstlokale .

3. Ergänzung und Unterhalt des 308,078 Inventars 248,000 4. Verschiedenes 15,186 16,850 b

33,552,160

33,916,735

Rechnung 1907 Fr.

Gegenüber 1906 Fr.

31,262,640

+3,704,858

664,725 1,969,645 366,215 1,789,989 89,258 3,053

+ -- + --

Gegenüber dem Budget Fr.

+ 2,904,955

531,073 187,664 + 151,350 -- 331,070 + 393,955 -- 740 -- 36,230 4,694 --

397,775 274,645 56,185 341,989 358,142 1,947 -- 8,015

45,385

4-- +

173,573

+

19,169

+

13,073

+

16,813 8,854

+ +

43,265 7,190

--

291,265 24,040 36,679,788

+3,127,628 + 2,763,053

°

581 Gegenüber 1906 beträgt die Vermehrung 9,32 % und gegenüber dem Budget 8,15 % .

In diesem Kapitel sind die Abschreibungen für Ausrangierung .von Rollmaterial Inbegriffen, welche aus dem Erneuerungsfonds gedeckt werden und deshalb in den Einnahmen der Gewinnund Verlustrechnung figurieren ; nach Abzug dieser Abschreibungen erhält man folgende Vergleichung der Nettoausgaben des Fahrdienstes, d. h. der Ausgaben für Personal, Materialkonsum, Unterhalt des Betriebsmaterials und Verschiedenes: Rechnung 1906

Fr. '

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Fr.

Fr.

Fr.

Gegenüber dem Budget

.

Fr.

Totalausgaben . 33,552,160 33,916,735 36,679,788 +3,127,628 +2,763,053 Ab : Abschreibungen für ausrangiertes Rollmaterial . . 2,232,807 1,932,300 1,120,198 --1,112,609 -- 812,102 Nettoausgaben 31,319,353 31,984,435 35,559,590 +4,240,237 +3,575,155

Die Vermehrung der Nettoausgaben gegenüber 1906 beträgt alsdann 13,54 % und diejenige gegenüber dem Budget Uns % · Die nachgewiesenen Mehrausgaben für das Personal haben auch hier ihren Grund im Mehrbetreffnis für 3 Monate der gesetzlichen Gehaltserhöhungen auf 1. April 1906, in der Personalvermehrung, Verkürzung der Arbeitszeit und in der Erhöhung der Minimallöhne ; für weitere Details vide Beilage zur Betriebsrechnung, Seiten 40 und 41 der Jahresrechnungen.

A 1. Z e n t r a l b u r e a u x des F a h r d i e n s t e s .

Die Minderausgaben gegenüber dem Budget rühren her von vorübergehenden Vakanzen und von Mutationen.

A 2. M a s c h i n e n p e r s o n a l und W a g e n v i s i t e u r e. Zu den oben erwähnten Ursachen der Mehrausgaben sind noch die vermehrten Nebenbezüge zu nennen.

A 3. P e r s o n a l für A u s r ü s t u n g und R e i n i g u n g d e s F a h r m a t e r i a l s . Gesetzliche Gehaltserhöhungen, erhöhter Minimallohn und Personalvermehrung.

B 1. B r e n n m a t e r i a l . Die bedeutenden Mehrausgaben sind eine Folge der Verkehrszunahme ; wie bereits im Kapitel III hiervor erwähnt, betrugen die Mehrleistungen. in Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

39

582

Lokomotivkiloinetern, inkl. Rangierdienst, 10,32 % gegenüber dem Vorjahr und 6,56 % gegenüber dem Budget. Als weitere Ursachen sind zu nennen die Verwendungen von Lokomotiven schwererer Bauart und die Erhöhung der Kohlenpreise.

B 2. S c h m a e r m a t e r i a l . Der neue Vertrag mit Preisfestsetzung per Lokomotivkilometer hat eine Ausgabenverminderung zur Folge gehabt, welche grösser ist als die durch die vermehrten Leistungen bedingten Mehrausgaben.

B 3. B e l e u c h t u n g s m a t e r i a l . Vermehrte Leistungen und Verbesserung der Zugsbeleuchtung.

B 4. R e i n i g u n g s m a t e r i a l , W a s s e r , S a n d etc. Die vermehrten Leistungen bedingen auch auf dieser Rubrik, namentlich für Wasser, einen erhöhten Konsum.

C la bis 4 a. U n t e r h a l t des R o l l m a t e r i a l s .

Die Ausgaben für den Unterhalt des Rollmaterials, ausschliesslich der Erneuerung, betragen : Rechnung 1906

Fr.

7,398,191

Budget 1907

Fr.

7,499,000

Rechnung 1907

Fr.

8,616,956

Gegenüber 1906

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

+1,218,765 +1,117,956

Die Vermehrung gegenüber dem Vorjahr beträgt 16,47 % und gegenüber dem Budget 14,91 % . Die bedeutende Zunahme dieser Unterhaltungskosten ist den vermehrten Fahrleistungen, der Erhöhung der Löhne, den bezahlten Ferien und der Reduzierung der Arbeitszeit der Werkstättearbeiter, sowie der Verteuerung der Materialien zuzuschreiben.

G i b b i s 4 &. E r n e u e r u n g d e s R o l l m a t e r i a l s (vergleiche Ausrangierung zu lasten des Erneuerungsfonds, Seite 595). Sowohl in Vergleichung mit dem Vorjahr als mit dem Budget sind die pro 1907 vorgenommenen Abschreibungen geringer gewesen. Bei der Aufstellung des Budgets war die Ausrangierung von 16 Lokomotiven, 4 Kesseln, 50 Personenwagen und 97 Lastwagen vorgesehen ; es sind aber effektiv nur 11 Lokomotiven, l Kessel, 37 Personenwagen und 23 Lastwagen ausrangiert und abgeschrieben worden.

D l . B u r e a u k o s t e n . Gegenüber dem Budget sind einige Minderausgaben zu konstatieren.

583

D 2. B e l e u c h t u n g , H e i z u n g und R e i n i g u n g der D i e n s t l o k a l e . Mehrausgaben infolge Vermehrung und Verbesserung der Unterkunftslokale und Verlängerung des Nachtdienstes.

D 3. E r g ä n z u n g u n d U n t e r h a l t des I n v e n t a r s . Der Unterhalt der immer noch vermehrten Akkumulatorenbatterien und anderer Inventargegenstände .erforderte höhere Ausgaben, als hierfür ini Budget vorgesehen war.

V. Verschiedene Ausgaben.

Dieselben betrugen im Jahre 1907 . . Fr. 9,682,777. 53 Sie verteilen sich wie folgt auf die Rubriken:

Rechnung

Rubriken

1906 Fr.

A l . Pachtzinse für Gemeinschaftsbahnhöfe und -strecken 2. Rollmaterialmieten . . . .

3. Verschiedene Mieten C l . Gerichts- und Prozeßkosten .

2. Feuerversicherung . . . .

3. Unfallversicherungen und Entschädigungen 4. Transportversicherungen und Entschädigungen 5. Kosten der Transporte infolge von Bahnunterbrechungen .

6. Steuern und Abgaben . .

7. Beiträge an die Hülfskassen, Pensionen, Unterstützungen und Gratifikationen 8. Verschiedenes

Budget 1907

Rechnung

Fr.

Fr.

Gegenüber dem Budget

Gegenüber 1906

1907

Fr.

Fr.

567,656 2,919,084 36,780 26,207 156,332

572,600 2,640,000 39,000 '30,500 166,000

613,630 3,530,547 35,455 39,369 164,866

+ 45,974 + 41,030 + 611,463 + 890,547 -- 1,325 -- 3,545 8,869 + 13,162 + 8,534 · -- 1,134 +

927,054

860,000

1,056,419

-f1 129,365

170,623

140,000

-- .78,579

1,200 61,000

2,613,174 355,968

3,239,700 225,000

7,851,457

7,975,000

7

243,064 + 72,441 i D

5 + 86,583 +

5 8,004

4-l

196,419

4-: 103,064 -- +

1,195 25,583

3,701,324 ·4-1 461,624 ,088,150 -41 1 144,452 211,516 13,484 9,682,778 + 1,831,321 + 1,707,778

°?

585

Die beträchtliche Zunahme der Ausgaben auf diesem Kapitel, nämlich 23,31 % gegenüber 1906 und 21,41 % gegenüber dem Budget, betrifft hauptsächlich die Rubriken Wagenmiete, Unfall- und Transportentschädigungen und Beiträge in die Pensions- und Hülfskasse. Nachstehend die einzelnen Begründungen.

A 1. P a c h t z i n s e f ü r G e m e i n s c h a f t s b a h n h ö f e und -Bahnstrecken. Die Mehrausgaben gegenüber dem Vorjahr und dem Budget betreffen den Bahnhof Domodossola und die Basler Verbindungsbahn ; der erstere wurde im Jahre 1907 während 12 Monaten gegenüber 7 Monaten im Jahre 1906 mitbenutzt, für die letztere ist der auf Pachtzinse zu verrechnende Anteil der Badischen Bahn am Reinertrag aus dem gemeinsamen Betrieb zufolge der Verkehrszunahme grösser geworden.

A 2. R o l l m a t e r i a l m i e t e n . Nachstehende Vergleichung zeigt die Veränderungen der Ausgaben, der Einnahmen (vide Abschnitt der ,,Verschiedenen Einnahmen") und der Nettoausgaben : Rollmaterialmieten

Fr.

Ausgaben . . .

Einnahmen. . .

Nettoausgaben

Fr.

2,919,084 2,640,000 1,283,991 1,040,000

Rechnung 1907 Fr.

3,530,547 1,304,847

Gegenüber 1906

Fr.

Gegenüber dem Budget

Fr.

+ 611,463 + 890,547 + 20,856 + 264,847

1,635,093 1,600,000 2,225,700 +590,607 +625,700

Die Zunahme der Nettoausgaben gegenüber dem Vorjahr beträgt 36,12 % und gegenüber dem Budget 39,n % . Die Vermehrung der Ausgaben ist nicht nur effektiv, sondern auch verhältnismässig viel stärker als diejenige der Einnahmen ; der Grund ist in vermehrtem Parcours fremder Wagen und längerem Aufenthalt infolge besserer Ausnützung zu suchen.

A 3. V e r s c h i e d e n e M i e t e n . Kleine Ausgabenverminderung gegenüber dem Vorjahr und dem Budget.

C 1. G e r i c h t s - und P r o z e s s k o s t e n . Mehrausgaben infolge Erledigung verschiedener Prozesse.

C 2. F e u e r v e r s i c h e r u n g e n . Die Mehrausgabe gegenüber 1906 entspricht der Zunahme der Versicherungswerte; der Budgetbetrag für 1907 wurde dagegen nicht erreicht.

C 3. U n f a l l e n t s c h ä d i g u n g e n . Der Kreis I erzeigt eine Minderausgäbe, weil zwei pro 1907 vorgesehene

586

Entschädigungen aus dem Unfall von Palézieux noch nicht erledigt werden konnten ; dagegen haben die Kreise II und III infolge Liquidation verschiedener Haftpflichtfälle erhebliche Mehrausgaben aufzuweisen.

C 4. T r a n s p o r t e n t s c h i i d i g u n g e n . Die Zunahme des Verkehrs bringt auch auf dieser Rubrik vermehrte Ausgaben.

0 6 . S t e u e r n u n d A b g a b e n . D i e Mehrausgaben rühren her von der Erhöhung der Grundsteuerschatzungen, von der Vermehrung der entbehrlichen Liegenschaften und von der nachträglichen Bezahlung streitig gewesener Steuern.

C 7. B e i t r ä g e an die H ü l f s k a s s e n , P e n sionen, Unterstützungen und Gratifikat i o n e n . Die bedeutenden Mehrausgaben haben ihren Grund in den erhöhten Verwaltungsbeiträgen an die Pensions- und Hülfskasse der S. B. B. zufolge Inkrafttretens der neuen Statuten ab Ì. Januar 1907, sowie in der Personalvermehrung und der Festanstellung von Arbeitern ; im Budget waren diese Mehrausgaben nicht genügend vorgesehen, weil bei Erstellung desselben erst der Statutenentwurf vorlag, welcher im Laufe der Behandlung viele Veränderungen zu gunsten des Personals erfahren hat, welche Mehrausgaben bedingen, wie z. B. die Erhöhung des versicherten Gehaltsmaximums.

C 8. V e r s c h i e d e n e s . Die Rechnung pro 1906 enthielt u. a. auch die Ausgaben für die Simploneröffnungsfeier und für die Beteiligung an der Ausstellung in Mailand ; daher Minderausgaben in der Rechnung pro 1907.

VI. Nicht rubrizierte Ausgaben und Einnahmen.

Dieses Kapitel schliesst mit einem Überschuss der Einnahmen im Nettobetrage von.

Fr. 884,099. 64 Es ist zusammengesetzt wie folgt:

Rechnung

Budget

Rechnung

Gegenüber

Gegenüber

1906

1907

1907

1906

dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Ausgaben.

1. Bauausgaben zu lasten der Betriebsrechnung

1,238,370

1,205,000

1,416,724

+ 178,354

+ 211,724

Einnahmen.

2. Vergütung des Baukontos fiir Verwaltungs- und Bauleitungskosten 3. Betriebskostenanteile fiir Gemeinschaftsbahnhöfe und Bahnstrecken (Mehreinnahmen) 4. Entschädigungen für den Betrieb anderer Bahnen 5. Fahrdienstleistungen der S. B. B.

auf ändern Bahnen und umgekehrt (Mehreinnahmen) . . . . .

Überschuss der Einnahmen

.

.

178,521

248,000

243,329

+

64,808

--

978,100

888,970

1,035,826

-f

57,726

-(- 146,856

838,711

1,122,700

994,866

-f 156,155

-- 127,834

26,803

-- 37,703

-f

(Mehrausgaben) 64,506 -f 25,000 821,468

1,029,670

884,100 -f

62,632

4,671

51,803

-- 145,570 Ol 00

-a

588

1. B a u a u s g a b e n zu l a s t e n der B e t r i e b s r e c h n u n g . Auf diesen Spezialkonto werden die Ausgaben für Änderungen an den bestehenden Bahnanlagen und für kleinere Abschreibungen untergegangener Objekte verrechnet ; die Höhe dieser Ausgaben ist veränderlich und richtet sich mehr oder weniger nach dem Fortschritt der Bauarbeiten.

Die Ausgaben dieses Kontos werden nicht direkt mit dem Kapitel II ,,Unterhalt und Aufsicht der Bahn" vereinigt, sondern separat zur Betriebsrechnung geschlagen, damit das genannte Kapitel die reinen Kosten für Aufsicht, Unterhalt und Erneuerung der Bahnanlagen aufweist.

2. Vergütung des Baukontos für Verwalt u n g s - u n d B a u l e i t u n g a k o s t e n . Diese Vergütungen an die Betriebsrechnung werden nur auf den grössern Bauobjekten erhoben und bilden eine Eatschädigung für die durch das Personal der allgemeinen Verwaltung besorgten technischen Arbeiten.

3. B e t r i e b s k o s t e n a n t e i l e f ü r G e m e i n s c h a f t sb a h n h ö f e u n d - B a h n s t r e c k e n (Mehre i n n a h m e n ) . Diese Rubrik enthält die Einnahmen aus den Anteilen anderer Bahnen an den Betriebs- und Unterhaltungskosten der von ihnen mitbenutzten Bahnhöfen und Bahnstrecken der S. B. B., sowie die Ausgaben für analoge Anteile der S. B. B. für Mitbenutzung der Gemeinschaftsobjekte anderer Verwaltungen. Die Einnahmen übertreffen die Ausgaben ; für das Detail nach den einzelnen Buhnhöfen verweisen wir auf Seiten 44--46 der Jahresrechnungen.

Die Steigerung der Einnahmen und der Ausgaben gegenüber dem Vorjahr und dem Budget ist dem Anwachsen der Betriebskosten der grösseren Gemeinschaftsbahnhöfe zuzuschreiben, wodurch die Anteile der mitbenutzenden Verwaltungen, wie auch diejenigen der S. B. B., erhöht wurden ; die daherigen Mehreinnahmen sind grösser als die Mehrausgaben.

4. E n t s c h ä d i g u n g e n für den B e t r i e b and e r e r B a h n e n . Hier werden die Rückvergütungen der Eigentümer der durch die Bundesbahnen betriebenen Nebenbahnen verrechnet, welche 'dieselben auf Grund der abgeschlossenen Betriebsverträge zu leisten haben. Das Detail nach den einzelnen Bahnen ist auf Seiten 47 und 48 der Jahresrechnungen ersichtlich.

589 Die Mehreinnahine gegenüber 1906 besteht aus der erhöhten Vergütung für die Strecke Iselle-Domodossola, welche pro 1907 während des ganzen Jahres betrieben wurde, und aus der höhern Entschädigung für den Betrieb der französischen Strecken Vallorbe-Pontarlier-Verrières, für welche uns ausser der kilometrischen Forfaitentechädigung ein Dritteil der Transporteinnahmen zukommt. Anderseits fällt die Vergütung der Wald-Rüti-Bahn weg, weil der Zugs- und Fahrdienst seit 1. Oktober 1906 durch die Tösstalbahn besorgt wird. Durch letzteren Umstand wird auch die Mindereinnahme gegenüber dem Budget begründet, sowie dadurch, dass die kilometrischen Leistungen auf der Strecke Iselle-Domodossola im Budget 1907 zu hoch angenommen wurden.

5. F a h r d i e n s t l e i s t u n g e n auf ä n d e r n Lin i e n und u m g e k e h r t . Das Detail befindet sich auf Seite 48 der Jahresrechnungen. Der Minderbetrag der Nettoeinnahmen gegenüber dem Vorjahr rührt her von den Mehrausgaben an die Firma Brown, Boveri & Cie. für Besorgung der elektrischen Führung der Züge auf der Strecke Brig-Iselle während des ganzen Jahres 1907 ; der Mehrbetrag gegenüber dem Budget entspricht den vermehrten Leistungen der S. B. B.

auf der Strecke Immensee-Arth=Goldau.

Rechnungsabschluss.

Der Einnahmenüberschuss der Betriebsrechnung beträgt

Fr. 46,484,602. 69

Eine Vergleichung desselben mit den Ziffern des Vorjahres und des Budgets ergibt folgende Differenzen :

Total dei Betriebseinnahmen Total der Betriebsausgaben Einnahraenüberschuss

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Fr.

Fr.

Fr.

Gegenüber 1906

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

182,837,573 132,559,585 142,934,991 +10,097,418 +10,375,406 87,407,806

89,639,540

96,450,388 + 9,042,482 + 6,810,848

45,429,667

42,920,045

46,484,603 + 1,054,936 +

3,564,558

Dem grössern Betriebsüberschuss der Rechnung 1907 gegenüber 1906 von zirka Fr. 1,055,000 stehen in der Gewinnund Verlustrechnung gegenüber die verminderten Einnahmen an Bauzinsen (Simplon 1906 für 5 Monate), sowie die vermehrten Ausgaben für die Anleihenszinse, die Mehreinlagen in

590

den Erneuerungsfonds zufolge der grössern Betriebsleistungen und die Verrechnung der ersten Quote zur Verzinsung und Deckung des Hülfskassedefizites, welche Faktoren den Mehrertrag der Betriebsrechnung beträchtlich überschreiten.

Rechnung1 über* den. Erneu.emng'sfonds.

Der Saldo dieser Rechnung betrug auf 31. Dezember 1906

Fr.

58,775,984.06

Die Einlagen für das Jahr 1907 betragen : Fr.

Fr.

a. für Oberbau 3,506,534.10 b. für Rollmaterial . . . 3,825,108.95 c. für Mobiliar und Gerätschaften . .

360,508.25 7,692,151.30 Die Entnahmen für das Jahr 1907 betragen: a. für Oberbau 4,619,315. 25 b. für Roll material . . . 1,120,198. 17 c. für Mobiliar und Gerätschaften . .

329,959.48 «,069,472. 90 Überschuss der Einlagen Bestand auf Ende 1907

1,622,678. 40 60,398,662. 46

Dieser Betrag ist bis zur Höhe von Fr. 58,744,305 durch die Wertschriften des besondern Portefeuilles des Erneuerungsfonds gedeckt (vide Jahresrechnungen 1907, Seite 202).

Die Entnahmen für die Oberbauerneuerung sind um zirka Fr. 1,112,000 grösser als die Einlagen ; die Mehrentnahmen werden so lange andauern, als die Erneuerung des Oberbaues mit dem schweren Material der S. B. B. gemäss dem bisherigen Programm durchgeführt wird.

591 Der Überschuss der gesamten Einlagen über die Entnahmen beträgt Fr. 1,622,678 gegenüber Fr. 162,413 im Vorjahr; der Mehrbetrag von zirka Fr. 1,460,000 ist den vermehrten Einlagen zufolge der grössern Betriebsleistungen, sowie den geringem Entnahmen für die Erneuerung des Rollmaterials zuzuschreiben.

Rechnung' über den Declonig-sfontlsi -von Pensionen der- ehemaligen J. S.

Der Saldo dieses Spezialfonds betrug auf 31. Dezember 1906 Fr. 673,399. 40 hierzu: Zins à S1/* % für das Jahr 1907 . . ,, 21,881.05 Bezahlte Pensionen im Jahre 1907 .

. .

.

Fr. 695,280. 45 ,, 90,105.55

Bestand auf Ende 1907 Fr. 605,174. 90 Rechnung: «1er ÜVetoengfesohäf te.

Dampfschiffbetrieb auf dem Bodensee.

Der Reinertrag des Jahres 1907 beträgt Rechnung 1906

Budget 1907

Fr. 179,303. 14 Gegenüber 1906

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Rechnung 1907 ·Fr.

Einnahmen Ausgaben .

735,089 569,775

653,000 626,570

797,652 618,349

+62,563 + 144,652 +48,574 -- 8,221

Reinertrag

165,314

26,430

179,303

+ 13,989

+ 152,873

Die Mehrausgaben gegenüber 1906 betreffen die Rubriken Personal, Unterhalt der Schiffe etc. und die Abschreibungen ; die Einnahmen sind jedoch stärker gestiegen als die Ausgaben, weshalb der Reinertrag höher ist. Der erhebliche Mehrertrag gegenüber dem Budget ist der zu niedrigen Budgetierung der Einnahmen zuzuschreiben.

592 Grevrimn- und. "Verln.strechnii.iig.

Einnahmen.

1. Aktivsaldo vomVorjalir. Derselbe beträgt Fr. 4,828,523.79 Gemäss Beschluss unseres Verwaltungsrates, welcher die Genehmigung der Bundesversammlung erhielt, wurden diesem Saldo entnommen : Zur Tilgung des Saldos der zu amortisierenden Verwendungen für Baukosten der Bahnhof- und Stationsumbauten Fr. 1,360,852. 07 Zur Deckung des Verlustes auf den 1907 den Hülfskassen entnommenen und veräusserten Obligationen 3% différé von 1903 ,, 296,197.50 Zur Ausrichtung von Teuerungszulagen an das Personal für das Jahr 1906 ,, 2,246,652. 50 ,, -3,909,702. 07 Verbleibt Fr. 918,821.72 2. Übersch/uss der Betriebseinnahmen.

Er beträgt für das Jahr 1907 Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Fr.

Fr.

Fr.

Fr. 46,484,602. 69 Ge

^ü6ber

^S."^ *"

Fr.

Fr.

45,429,667 42,920,045 46,484,603 +1,054,936 +3,564,558 Die Vermehrung gegenüber 1906 beträgt 2,32 % ; in Vergleichung mit dem Budget erreicht sie 8,S1 % .

Diese Vermehrungen ergeben sich aus den Veränderungen der Betriebseinnahmen und -Ausgaben, die im gegenwärtigen Bericht begründet worden sind.

Der Betriebskoeffizient hat betragen : Für 1902 (S. B. B. und J. S.) . . 61,u ,, 1903 65,53 ,, 1904 67,68 ,, 1905 66,42 ,, 1906 65,8o ,, 1907 beträgt er 67,48 (mit Inbegriff der Teuerungszulagen : ,, 1906 67,49 « 1907 69,22)

593 In der Berechnung für die Jahre 1906 und 1907 sind die an das Personal bezahlten Teuerungszulagen nicht einbezogen.

Die Vermehrung gegenüber 1906 beträgt 1,68 %. Die Betriebsausgaben sind somit verhältnismässig in höherem Masse gestiegen als die Betriebseinnahmen ; die Ursachen dazu ergeben sich aus der Begründung der Differenzen im Berichte zur Betriebsrechnung.

3. Ertrag verfügbarer Kapitalien. Diese haben pro 1907 abgeworfen Fr. 4,073,761. 34 6e9e

Budget''em

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

4,150,614

2,860,000

4,073,761

-76,853

+1,213,761

Es ergibt sich eine Verminderung von 1,8B % gegenüber 1906 und eine Vermehrung von 42,44 % gegenüber dem Budget.

Verzinsung der Titel des WertDifferenz Bchriftenportefeuüles, inbegrifErtrag 1906 Ertrag 1907 1907 fen das Portefeuille des ErFr.

Fr.

Fr.

neuerungsfonds 3,218,714.80 2,715,916.55 --502,798.25 Gewinne auf Titelverkäufen und Mehrwert von Titeln . . 146,843.25 50,251.29 -- 96,591.96 Kursgewinne, verschiedene Diskonti und verjährte Coupons . 121,445. 59 26,292. 28 -- 95,153. 31 Aktivzinse aus Kontokorrenten 564,428.08 1,010,461.26 +446,033.18 Ertrag des Wechselportefeuilles 81,195. 54 260,553. 32 + 179,357. 78 Verschiedene Zinse . . . .

17,987. 38 10,286.64 -- 7,700.74 Total 4,150,614.64 4,073,761.34 - 76,853.30 4. Zins für die gum Bau neuer Linien verwendeten Kapitalien.

Diese Zinsen erreichten pro 1907 . . . . Fr. 578,796. 81 Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

1,388,058

700,000

578,797

-809,261 -121,203

Gegenüber 1906 beträgt die Verminderung 58,30 % und gegenüber dem Budget 17,31 % . Die Rechnung 1906 enthielt noch die Bauzinse für den Simplon für 5 Monate.

5. Ertrag von Nebengeschäften. 'Der Dampfschiffbetrieb auf dem Bodensee ergab im Jahre 1907 einen Ertrag von Fr. 179,303.14

594

Wir verweisen hier auf das zu dieser Spezialrechnung auf Seite 591 dieses Berichtes Gesagte.

6. Zuschüsse aus den Spezialfonds. Sie setzen sich zusammen aus den Entnahmen aus dem Erneuerungsfonds und denjenigen aus dem Deckungsfonds für übernommene Pensionen der ehemaligen Jura-Simplon-Bahn.

a. E n t n a h m e n aus dem E r n e u e r u n g s f o n d s . Im Berichtsjahre erreichten sie den Betrag von . Fr. 6,069,472. 90 Nachstehend geben wir die Zusammensetzung dieses Betrages :

Rechnung 1906 Fr.

I

,, n ,,ni ,,

Gegenüber 1906 Fr.

Rechnung 1907 Fr.

Gegenüber dem Budget Fr.

B:r n e u e r u n g d e s O b e r b a u e s .

·

Kreis

Budget 1907 Fr.

IV ...

+ 103,596 -f 3,133 -f 42,661 -- 66,242

1,057,956 985,335 1,441,949 1,050,927

1,118,000 1,075,000 1,422,000 745,000

1,161,552 988,468 1,484,610 984,685

4,536,167

4,360,000

4,619,315 +

83,148

-f -- -f -f +

43,552 86,532 62,610 239,685 259,315

Ern euerung des Rollmaterials.

LokomotivenKessel Personenwagen Gepäck- u n d Güterwagen . . . .

Motorwagen

Zentralverwaltung und Kreise I-- IV Gesamttotal der Entnahmen

1.134,131 61,667 517,566 483,213 36,230

1,002,500 60,000 422,400 447,400 --

2,232,807

1,932,300

654,334 10,391 366,215 89,258 --

-- 479,797 -- 51,276 -- 151,351 -- 393,955 -- 36,230 1,120,198 -- 1,112,609

-- 348.166 -- 49,609 -- 56,185 -- 358,142 -- 812,102

Ersatz des Mobiliars.

153,322 329,960 150,000

+ 176,638

-f 179,960

6,922,296

-- 852,823

-- 372,827

6,442,300

6,069,473

Cn CO Ol

596

b. E n t n a h m e n aus d e m D e e k u n g s f o n d s für übern o m m e n e P e n s i o n e n der J. S.

Sie betrügen 1907 Fr. 90,105. 55 Gege

jj^gre,d8m

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

97,033

100,000

90,105

--6,928

--9,895

7. Betriebssubventionen

Fr. 99,000

Gemäss Vertrag zwischen der Schweiz und Italien vom 25. November 1895 hat die italienische Regierung an den Betrieb des Simplon eine jährliche Subvention von Fr. 66,000 während der ganzen Dauer der Konzession zu entrichten.

Periode vom 1. Juni 1906 bis 31. Mai 1907 . Fr. 66,000 Periode vom 1. Juni 1907 bis 30. November 1907 ,, 33,000 Fr. 99,000 Das Budget pro 1906 sah eine Einnahme von Fr. 66,000 vor ; es konnte aber pro 1906 nichts vereinnahmt werden, da die Betriebseröffnung des Simplontunnels erst auf 1. Juni 1906 stattfand und die Bezahlung der jährlichen Subvention erst im Jahre 1907, für die Zeit vom 1. Juni 1906 bis 31. Mai 1907, geleistet wurde. Die folgende Zahlung umfasste den Zeitraum eines Semesters.

8. Einnahmen aus verschiedenen

Quellen.

1907

Sie erreichten Fr. 40,885. 95

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Ge9e

ßu'dgetdenl Fr.

59,039 20,000 40,886 --18,153 +20,886 Diese Einnahmen setzen sich wie folgt zusammen : Superdividende für 1906 der Gotthardbahn, d. h. Anteil der Bundesbahnen als Rechtsnachfolgerin der ehemaligen Schweiz.

Centralbahn und der Nordostbahn . . . . Fr. 15,079. 60 Thunerseebahn. Nachträgliche Entschädigung für die Mitbenützung der Station Scherzligen vom 1. Januar 1902 bis 31. Dezember 1906 ,, 24,505. 50 Mehrerlös aus verkauften, entbehrlichen Liegenschaften ,, 1,300. 85 Fr. 40,885. 95

597 Ausgaben.

1. Entschädigung an die Eigentümer von gepachteten lÀnien

Fr. 30,000

Es ist dies der Pachtzins der Linie Vevev-Checsbres im 'budgetierten Betrag.

2. KontoTtorrenteinse, Provisionen etc.

·Sie betrugen 1907 .Rechnung 1906

Budget 1907

Fr. 344,721. -- Gese

^^m

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

609,167

607,000

344,721

--264,446

--262,279

Es ergibt sich somit eine Verminderung der Passivzinse gegenüber 1906 von 43,41 % und gegenüber dem Budget 43,2o %· Die Ausgaben des Jahres 1907 umfassen : Kontokorrentzinse Fr. 5,619. 83 "Verzinsung der Kassenscheine ,, 30,277. 85 Verschiedene Zinse ,, 43,846. 40 Provisionen für Couponseinlösungen und Titelrückzahlungen ,, 69,822.76 Agios, Kursverluste, Minderwert von Titeln und Verschiedenes ,, 195,154.22 Total

Fr. 344,721. 06

3. Verzinsung der konsolidierten Anleihen.

1907 betrug sie Rechnung 1906

Fr.

39,505,387

Fr. 40,675,531. --

Budget 1907

Rechnung 1907

Fr.

Fr.

38,926,000 40,675,531

Gegenüber 1906

Fr.

Ge9e

BÜdgetd<"n

Fr.

+1,170,144 +1,749,531

Die nachstehende Tabelle, welche die Verzinsung für jedes einzelne Anleihen besonders angibt, erklärt auch die Vermehrung um 2,96 % gegenüber 1906 und die Vermehrung turn 4,49 % gegenüber dem Budget.

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

40

Bezeichnung der Anleihen

fliechnung 1906

Budget 1907

Fr.

Fr.

Rechnung 1907 Fr.

2,079,990

2,079,990 3 % Eisenbahnrente von 1890 2,079,990 3*/2 % Bundesbahnanleihen 1899/1902 1 5,750,000 15,750,000

1 7,500,000

3,000,000

3,000,000

3,000,000

5,250,000

5,250,000

5,250,000

. .

924,422

908,018

Centralbahn 1880 .- .

732,067

727,533

3Ys% ,, 1894(1. Juni) 3Va°/o ,, 1894(26.0kU 4 °/o Nordostbahn 1880 .

1894 3'/«% D · 1895 3Vs% D · 1896 3V« % « · 3V«°/o -n 1897 .

1,050,000 1,050,000 120,000 350,000 245,000 1,225,000 367,937

1,050,000 1,050,000 120,000 350,000 245.000 1,225^000 367,937

1,050,000

Übertrag 32,144,416

32,123,478

33,873,479

Bundesbahnrente 4°/ovonl900 3°/edifiéréBundesbahnanleihen von 1903 4 % Centralbahn 1876 4%

Bemerkungen

Zunahme gegenüber der Rechnung pro 1906 und Budget Fr. 1,750,000 infolge der Neuausgabe von 50,000,000 Obligationen 3J/2 °/o der S. B. B. von 1899/1902, Serie K mit Zinsgenuss ab 31. Dezember 1906, für Baubedürfnisse.

Verminderung von Fr. 16,404 im Jahre 1807 gegen 1906 infolge Rückzahlung ausgeloster Titel.

___ co*!

Verminderung von Fr. 4533 im Jahre I£I,0&H 19Q7 gegen 1906 G]ejche Bemerkung.

{

1,050,000 120,000 350,000 245,000 1,225,000 367,937


£g

Bezeichnung der Anleihen

Rechnung 1906 Fr.

Übertrag

32,144,416

Budget 1907

Rechnung 1907

Bemerkungen

Fr.

Fr.

32,123,478 33,873,479

0

Nordostbahn , Subventionsanleihen rechtsufrige Zürichseebahn . . .

. .

32,813

26,775

Nordostbahn , Subventionsanleihen Bülach-Schaffhausen

3,910

310

4 °/o Vereinigte Schweizerbahnen. I. Hypothek .

846,724

798,724

4 % Vereinigte Schweizerbahnen, II. Hypothek .

424,468

400,468

3 u. 5 % Vereinigte Sehweizerbahnen 1857 . . . .

6,607

1,230

3 u. 5 °/o Vereinigte Schweizerbahnen 1859 . . . .

8,370

4,035

28/u °/o Franco-Suisse 1868

.

438,561

434,666

3 °/o Jougne-Eclépens

.

218,574

217,338

.

.

Übertrag

34,124,443 34,007,024

f Verminderung von Fr. 6038 im Jahre 26,775] .1907 eesen 1906 infolee Rückzahlunsr

l fälliger Obligationen.

Verminderung von Fr. 3600 im Jahre f 310 1907 gegen 1906 infolge Rückzahlung des l Saldos auf 1. Februar 1907.

Verminderung von Fr. 48,000 im Jahre 798,724< 1907 gegen 1906 infolge Rückzahlung ausl gelöster Titel.

von Fr. 24,000 im Jahre 400,468J 1907Verminderung gegen 1906. Gleiche Bemerkung.

1,230

Saldo am 1. Juli 1967 rückbezahlt.

f Verminderung von Fr. 4335 im Jahre 4,035 1907 gegen 1906 infolge Rückzahlung 1ausgeloster Titel.

von Fr. 3895 im Jahre 434,666l 1907Verminderung gegen 1906. Gleiche Bemerkung.

von Fr. 1236 im Jahre 217,338J 1907Verminderung gegen 1906, Gleiche Bemerkung.

35,757,025

VI

co

<£>

Bezeichnung der Anleihen

Rechnung 1906 Budget 1907 FrFr.

Öl

o o

Bemerkungen

Rechnung 1907 Fr.

Übertrag 34,124,443 34,007,024 35,757,025 1

3 /* % Jura-Bern-Luzernl889 3V«% Brünig 1889

. . .

3 V« % Jura-Simplon 1894

477,610

74,620

74,620

7,849

7,849

4,836,037

4,836,037

39,505,387 *)38,925,530

40,675,531

67,297 .

. 4,836,037

Saldo am 31. März 1907 rückbezahlt.

Saldo am 31. März 1907 i-ückbezahlt.

*) Im Budget 1907 aufgerundet auf Fr. 38,926,000.

Vergleichung unserer 2ioslastea.

Rechnung 1906 Fr.

609,167

Budget 1907 Fr.

Rechnung 1907 Fr.

344 721

39,505,387

607 000 38,926 000

Brutto-Zinslast 40,114,554 5,538,673 JErtra° verfügbarer Kapitalien und Bauzinse . . . . . .

39,533,000 3,560,000

41,020,252

35,973,000

36,367,694

Verzinsung dor konsolidierten Anleihen

.

. .

.

Netto-Zinslast

34,575,881

40,675 531

4 652 558

601

Gegenüber 1906 hat die Zinslast um Fr. 1,791,813 zugenommen ; es ist dies die Folge der Bauausgaben für Neuund Vollendungsbauten, sowie der Rollmaterialanschaffungen.

Gegenüber dem Budget ergibt sich eine Vermehrung von Fr. 394,694, welche durch folgende Tatsachen ihre Erklärung findet : Unsere Berechnung auf ein durchschnittliches flüssiges Kapital von 14 Millionen zur Bestreitung der Bauausgaben war zu optimistisch und anderseits mussten auf dem Portefeuille unvorhergesehene Abschreibungen für Kursverluste auf Wertschriften gemacht werden. Sodann ergaben die Zinsen auf Bauausgaben, welche mit Fr. 700,000 budgetiert waren, nur Fr. 578,800.

Dagegen war der Zinsertrag der verfügbaren Kapitalien höher.

4. Venvendwngen zu Amortisationen und Abschreibungen. Diese betragen pro 1907 Fr. 5,953,057.14 ^"sudletd6m

Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

5,890,441

6,019,000

5,953,057

+62,616

--65,943

Diese Abschreibungen umfassen die gesetzliche Amortisation, die Amortisation der Anleihenskosten, die Abschreibung auf untergegangenen Objekten und verschiedener Ausgaben.

a. G e s e t z l i c h e A m o r t i s a t i o n : Sie besteht aus : der fünften Amortisationsquote des Anlagekapitals auf 31. Dezember 1902 mit 0,558,422 % von Fr. 889,615,022 . . . Fr. 4,967,806. -- der vierten Amortisationsquote der im Jahr 1903 gemachten Ausgaben mit 0,564,159 % von Fr. 12,905,691 ,, 72,808. 60 der dritten Amortisationsquote der im Jahr 1904 gemachten Ausgaben mit 0,545,081 % von Fr. 23,717,654 ,, 129,280. 40 der zweiten Amortisationsquote der im Jahr 1905 gemachten Ausgaben mit 0,526,649 % von Fr. 22,544,071 ,, 118,728. 15 der ersten Amortisationsquote der im Jahr 1906 gemachten Ausgaben mit 0,508,840 % yon Fr, 22,959,266 ,, 116,825. 95 Fr. 5,405,449. 10

602 Der Betrag der in 60 Jahren zu amortisierenden Ausgaben pro 1906 ist wie folgt berechnet worden : Bauausgaben des Jahres 1906 . . . . Fr. 30,504,515. -- Weniger Ausgaben für Betriebsmaterial (Rollmaterial und Gerätschaften) . . . ,, 10,778,926. -- Fr. 19,725,589. -- Plus 30 % der Ausgaben für Betriebsmaterial

,,

3,233,677.--

Fr. 22,959,266. --

s

o. A b s c h r e i b u n g e n für u n t e r g e g a n g e n e Objekte.

Alte Eisenbrücke über die Töss bei Töss . Fr. 22,653. 10 Dem Baukonto zu viel belasteter Beitrag an die neue Zollbrücke in Zürich . . . . ,, 2,000. -- Ehemaliger Bahnhof Brig ,, 114,005. 90 Alte Drehscheibe in St. Margrethen . . . ,, 17,279. 20 Veraltete Ausrüstungsgegenstände für Rollmaterial N. 0. B ,, 53,825. 34 Fr. 209,763. 54 c. A m o r t i s a t i o n der A n l e i h e n s k o s t e n .

Vierte Annuität für Amortisation der Kursdifferenzen und Emissionskosten des Anleihens S. B. B. 3 % différé Fr. 116,495. -- Zweite Annuität für Amortisation des Defizits des Eisenbahnionds, Fr. 9,754,320: 60 . ,, 162,500.-- Erste Annuität für Amortisation der Kursdifferenzen und Anleihenskosten pro 1905/07 ,, 58,849. 50 Fr. 337,844. 50 Total

Fr. 5,953,057. 14

603

5. Einlagen in die Spesialfonds. Ausser dem Zins des Dekkungsfonds für übernommene Pensionen der Jura-Simplon-Bahn im Betrage von Fr. 21,881. 05 enthält dieser Abschnitt die Einlagen in den Erneuerungsfonds mit zusammen . . Fr. 7,692,151. 30 Rechnung 1906

Budget 1907

Rechnung 1907 Gegenüber 1906

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Ft.

Fr.

Fr.

7,084,709

7,046,700

7,692,151

+607,442

+645,451

Die Mehreinlagen gegenüber 1906 betragen 8,57 % und gegenüber dem Budget 9,16 % ; sie sind eine Folge des gesteigerten Verkehrs und der daherigen vermehrten Fahrleistungen.

Die Einlagen pro 1907 setzen sich wie folgt zusammen : 1. Für den O b e r b a u : a. per Meter Geleise im Jahresdurchschnitt, 4,114,990 m.

Fr.

Fr.

à 30 Cts 1,234,497. -- b. per Lokomotivkilometer auf eigener Bahn, ausschliesslich des Rangierdienstes, km. 32,457,673 à, 7 Cts. . 2,272,037.10 3,506,534.10 2. Für das R o l l m a t e r i a l : Nach Kilometern des eigenen Rollmaterials auf eigener und fremder Bahn, für Lokomotiven inklusive des Rangierdienstes und der Leerfahrten, nämlich : a, fürLokomotiven,38,362,064 Fr.

Lokomotivkm. à 4,7 Cts. . 1,803,017. -- b. f.Personenwg.,341,997,212 Achskilometer à 0,3 Cts. . 1,025,991. 63 e. für Lastwagen, 355,750,117 Achskilometer à 0,38 Cts.

996,100.32 3,825,108.95 3. Für M o b i l i a r und G e r ä t s c h a f t e n : 2ya % von Fr. 14,420,330. 50 Bestand im Jahresdurchschnitt 360,508.25 Total Einlagen

7,692,151. 30

6046. Verwendungen zu verschiedenen Zwecken.

Pro 1907 wurden ausgegeben Fr. 963,201.6» Rechnung 1907

Gegenüber 1906

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr

Fr.

291,205

732,000

963,201

Rechnung 1906

Budget 1907 .

+671,996 +231,201

Diese Ausgaben umfassen folgende Posten : Betriebsdefizit der Wald-Rüti-Bahn, zu Fr. 30,000 budgetiert Fr. 9,596. 65 Subventionen an Eisenbahnschulen . . ,, 30,626. -- Sie verteilen sich wie folgt : St. Gallen '. . . Fr. 11,281.-- Winterthur . . . ,, 6,090.-- Biel ,, 13,255.-- Fr. 30,626. -- Erste Annuität zur Verzinsung und Amortisation des Defizits der Hülfskassen der ehemaligen Privatbahnen ,, 915,000. -- Wir hatten im Budget eine Annuität von Fr. 640,000 vorgesehen, gemäss unserm Bericht vom 17. Juli 1906 an den Verwaltungsrat, womit das Defizit der Pensionskasse der S. B. B. auf Fr. 16,000,000 festgelegt wurde.

Aber die am 1. Januar 1907 in Kraft getretenen Statuten belasten die Kasse mit grössern Ansprüchen, ohne dass die Gegenleistungen entsprechend erhöht worden wären. Daraus ergibt sich, dass das Defizit der Eingangsbilanz per 1. Januar 1907 auf Fr. 22,767,126. 92 anwächst, dessen Amortisation in 60 Jahren, Zins zu 3% % gerechnet, eine Annuität von , rund Fr. 915,000 erfordert, somit die im Budget vorgesehene um Fr. 275,000 übersteigt.

Zuwendung an A. Graf und Konsorten, Beamte der S. B. B., wegen Schädigung durch Expropriation ihrer Liegenschaft ,,Frohheim", die zur Erweiterung des Bahnhofes St. Gallen erworben wurde . . . . . . . . . . . . . . . . . ,, ; 7,978. 95 Total

Fr. 963,201. 60

605Zusammenfassende Vergleichung ° der Gewinnund Verlustrechnung für 1907 mit der Rechnung für 1906 und dem Budget für 1907.

Differenz 1907 gegen 1906

Differenz 1907 gegen Budget 1907

Fr.

Überschuss der Betriebseinnahmen +'1,054,936 Ertrag der Nebengeschäffce . . -j13,989 Entnahmen aus den Spezialfonds -- 859,750 Betriebssubventionen . . . . -f99,000 Aus sonstigen Quellen . . . . -- 18,153

Fr.

+3,564,558 -f 152,873 -- 382,722 -j33,000 -f 20,886

Differenz

-f 3,388,595

bei den Einnahmen .

.' -j- , 290,022

Netto-Zinslast Entschädigung für gepachtete Linien Verwendungen zu Amortisationen Einlagen in die Spezialfonds . .

Ausgaben für verschiedene Zwecke Differenzen

bei den Ausgaben .

Differenz der Einnahmen .

,, ,, Ausgaben .

Differenz

.

.

+ 1,791,812 -f -j-j-

-- 62,616 605,000 671,997

+

394,694

-- -f-f-

-- 65,943 644,732 231,202

. -\- 3,131,425

-f 1,204,685-

.

.

-f- 3,388,595 -j- 1,204,685

+ 290,022 -j- 3,131,425

d e r Saldi . . . . . -- 2,841,403

+ 2,183,910

Gegenüber 1906 ist somit eine Verminderung um Fr. 2,841,403 und gegenüber dem Budget eine Vermehrung von Fr. 2,183,910.

Bilanz auif 31. Dezember lOO'T'.

Die Gesamtsumme der Aktiven und Passiven der Bilanz beträgt auf 31. Dezember 1907 Fr. 1,287,804,772. 34 gegenüber Fr. 1,238,339,308. 69 auf 31. Dezember 1906.

I. Baukonto.

Aktiven.

Er beläuft sich auf

. Fr. 978,956,151. 50

und setzt sich folgendermassen zusammen :

«06 Bahnanlage und feste Einrichtungen

Rollmaterial

Mobiliar und Gerätschaften

Total

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Bestand auf 81. Dezem. n ber 1906 725,801,434 149,957,224 13,763,399 889,622,057 Yennehruug laut Baurechnung 1907 . . . 74,433,249 13,686,982 1,313,863 89,434,094 Bestand auf 31. Dezember 1907 800,234,683 163,644,206 15,077,262 978,956,151

Die für 1907 dem Baukonto belasteten Ausgaben umfassen folgende Posten: a. B a h n a n l a g e und f e s t e E i n r i c h t u n g e n .

Fr.

Simplonlinie Brig-Iselle 68,220,332 Stationserweiterung Chavornay . . .

73,593 ,, Chexbres-Puidoux 468,972 Erweiterung der Werkstätte Yverdon 509,999 Neues Dienstgebäude im Bahnhof Bern 265,398 Stationserweiterung Tägertschi . . .

85,726 Überführung der St. Jakobstrasse mit Tieferlegung der Linie Basel-Pratteln 644,509 Anteil an den Kosten der neuen Zollbrücke in Zürich 58,000 iStationserweiterung Embrach-Rorbas .

61,067 ,, Richterswil . .

191,434 ,, Siebnen-Wangen.

52,744 ,, Näfels-Mollis . .

78,225 ,, Flums . . . .

84,553 ,, · Uetikon . . .

294,595 ,, Zug 207,585 Heue Ausweichgeleise auf den Stationen Birrfeld, Au (Zürich), Reichenburg und Eilten 66,655 Ersatz der Tössbrücke bei Töss . .

35,792 ,, ,, Thurbrücke bei Müllheim.

56,008 ,, ,, ,, bei Andelöngen 151,152 ,, ,, Pfeiler der Thurbrüeke bei Ossingen 170,583 Kostenbeitrag an den rheintalischen Binnenkanal 113,248 Übertrag 71,890,170

Fr.

607

Fr.

Übertrag 71,890,170 Aufhebung von Strassen- und Wegübergängen auf Sohienenhöhe durch Erstellung von Unter- und Überführungen 402,310 Zentralisierung der Weichen und Signale auf verschiedenen Stationen . . .

525,203 Vorsorgliche Landerwerbungen . .

243,085 Verschiedenes (ganzes Netz) . . . 1,372,481

Fr.

74,433,249 o. R o l l m a t e r i a l . pr 63 Lokomotiven . . . 5,131,633 Weniger : Abschreibung von 11 Lokomotiven . .

703,585 4,428,048 222 Personenwagen . . 6,865,988 Weniger: Abschreibung von 37 Personenwagen .

381,474 6,484,514 Einrichtung der elektrischen Beleuchtung .

92,320 6,576,834

461 Lastwagen . . . 2,945,147 Weniger: Abschreibung -von 23 Lastwagen . .

92,977 Verschiedenes

, 2,852,170 41,697 13,898,749

Infolge Bereinigung des RollmaterialInventars --211,767 13,686,982 ·c. M o b i l i a r und G e r ä t s c h a f t e n .

Zentralverwaltung Simplonlinie Brig-Iselle Kreis I ,, II ,,III -,,IV . . . . . : . . .

388,013 194,923 132,475 290,578 168,735 139,139 i»313!863 89,434,094

608

II. Unvollendete Bauobjekte.

dieser Konto

Auf 31. Dezember 1907 beträgt Fr. 60,140,767. 83

Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die pro» 1907 eingetretenen Veränderungen.

Bestand

Auf 3t. Dez. 1906 Auf 31. Dez. 1907

Generaldirektion .

Kreis I . . .

,,II . . .

,,III . . .

.

.

.

.

.

.

.

,, I V .

.

.

.

.

Simplonlinie . . . .

Bahnhof Basel . . .

Bahnhof St. Gallen . .

Rickenbahn .

Unterschiede

599,819 8,213 -- 591,606 12,691,523 15,009,360 -f 2,317,837 2,443,40K 3,645,678 -f 1,202,273 2,930,703 4,522,491 -f- 1,591,788 6,001,994 7,023,066 -+- 1,021,072 68,280,072 --68,280,072 14,841,625 18,564,404 -f 3,722,779' 4,267,437 4,673,297 -\- 405,860 3,795,636 6,694,258 + 2,898,622

115,852,214

60,140,767 --55,711,447

Die Minderbeträge auf 31. Dezember 1907 gegenüber denjenigen auf Ende 1906 rühren her von Übertragungen vollendeter Bauobjekte auf Baukonto ; die Mehrbeträge betreffen die Bauarbeiten an folgenden noch nicht vollendeten Objekten : Kreis I: Erweiterung der Bahnhöfe Renens, Lausanne und Vivis, sowie der Stationen St. Maurice, Sitten, Gampel und Vallorbe, II. Geleise Villeneuve - Aigle, Aigle-St. Maurice, St. Maurice-Martigny, Daillens-Bofflens, Croy-Vallorbe, neuesAusweichgeleise auf der Station Charrat-Fully, neues Aufnahmsgebäude in Chexbres-Puidoux und Unterführung des Niveauüberganges km 93,746 zwischen Bümpliz und Bern.

Kreis II : Erweiterung der Stationen ' Lausen, Laufen,.

Münster, Emmenmatt, Kaiserstuhl und Brienzwiler ; Sägestrassenunterführung in Langnau, Sicherung der Bahnlinie am Steinlauibach bei Lungern, Landerwerb für die Bahnhoferweiterung Biel, II. Geleise Aarburg-Luzern und vorsorgliche Liegenschaftserwerbungen.

Kreis III: Neue Werkstätte in Zürich, Erweiterung der Station örlikon und Verbindung, Örlikon-Seebach, Erweiterung der Stationen Döttingen-Klingnau, Netstall, Uznach, Zweidien, Pfäffikon (Zürich) und Wülflingen, neue Ausweichgeleise auf

609

·den Stationen Oberrieden, Bach, Lachen, Bassersdorf, Hüntwangen-Wil, Altenburg-Rheinau, Boswil-Bünzen und Benzenschwil, neue Wärterhäuser, Beseitigung von Wegübergängen in Schienenhöhe durch Unter- und Überführungen, Zentralisierung von Weichen und Signalen, Glattbrücke bei Zweidien und Wildbachbrücke bei Embrach-Rorbas.

Kreis IV : Erweiterung der Bahnhöfe St. Margrethen und
Simplonlinie : Infolge Vollendung der Linie Brig-Iselle wurden die auf Ende 1907 erlaufenen Baukosten im Betrage von Fr. 68,415,255. 25 auf Baukontö übertragen.

Bahnhof Basel: Vollendung der Hochbauten und Geleise-anlagen, Landerwerbungen für Einführung der Juralinie.

Bahnhof St. Gallen: Expropriationen und Unterführung der Waisenhausstrasse.

Rickenbahn: Tunnelarbeiten, Stationsanlage Kaltbrunn, und Wärterhäuser. " ' " "

610 Bauausgaben 1907: Der Baukonto hat zugenommen um netto . . Fr. 89,434,095 Der Konto Verwendungen auf Nebengeschäfte (Bodensee) hat sich vermehrt um netto . ,, 628,200 Auf dem Konto unvollendeter Bauobjekte beträgt d i e Verminderung . . . . . . . ,,--55,711,447 Im Jahre 1907 betragen somit die Baukosten netto Fr. 34,350,848 In diesem Betrage sind nicht inbegriffen : Die Abschreibungen für untergegangene Anlagen zu lasten des Kontos ,,Zu amortisierende Verwendungen" Fr.

209,763 Die Bauausgaben zu lasten der Betriebsrechnung ,, 1,416,724 Die Abschreibungen für ausrangiertes Rollmaterial, abzüglich Altmaterialerlös . . . ,, 1,109,807 Im Jahre 1907 betragen diese Verwendungen Fr.

2,736,294

lila. Überschuss des Rückkaufspreises über die Aktiven der ehemaligen Gesellschaften. Dieses Kapitel hat pro 1907 keine Änderung erlitten; es weist auf Fr. 80,971,869. 82 IHb. ZM amortisierende Verwendungen. Auf 31. Dezember 1907 wies dieser Konto einen Saldo auf von Fr. 19,259,257. 12 Pro 1907 hat er sieh um folgende Beträge erhöht: Verlust auf den veräusserten Obligationen 3 % différé von 1903, welche dem Portefeuille der Hülfskassen entnommen wurden Fr. 296,197. 50 Emissionskosten auf Fr. 50,000,000 in Obligationen 3 V« °/o S.B.B. 1889/92, Serie K, emittiert pro

1907

,, 1,518,709. 10 ,,

1,814,906. 60

Übertrag Fr. 21,074,163. 72

611

Übertrag Untergegangene Objekte : Alte Eisenbrücke über die Töss bei Töss . Fr.

Dem Baukonto zu viel belasteter Beitrag an die Kosten der neuen Zollbrücke in Zürich ,, Ehemaliger Bahnhof Brig ,, Alte Drehscheibe in St. Margarethen. . ,, Nicht mehr verwendbare Ausrüstungsgegenstände für Rollmaterial der ehemaligen N. 0. B. . . ,,

Fr. 21,074,163. 72

22,653. 10

2,000. -- 114,005. 90 17,279. 20

53,825. 34 ,,

209,763. 54-

Fr. 21,283,927. 26Dagegen wurden pro 1907 abgeschrieben : Auf Arbeiten für Bahnhoferweiterungen : Saldo der Rechnung pro 31. Dezember 1906 Fr. 1,366,852. 07 Operationen pro 1907 ,, 209,763. 54 Auf Kursverlusten und Emissionskosten des Anleihens 3 °/o différé, 4. Annuität . ,, 116,495. -- Auf Kursverlusten und Emissionskosten von Obligationen 3l/i°/o 1899/1902, emittiert 1905/1907, 1. Annuität . . . . . ,, 58,849. 5 0 Auf dem Defizit des Eisenbahnfonds, 2. Annuität . . . ,, 162,500. -- Übertrag

Fr. 1,914,460. 11 Fr. 21,283,927. 26

«612 Übertrag Fr. 1,914,460. 11 Fr. 21,283,927. 26 Der Verlust auf den veräusserten Obligationen 3% différé, welche den Hülfskassen entnommen wurden . . . . ,, 296,197. 50 -- ,, --2,210,657. 61 Debitorsaldo auf 31. Dezember 1907 Fr. 19,073,269. 65 Von 1901 bis 1906 wurden sukzessive Abschreibungen gemacht im Betrage von Fr. 7,233,815. 50 unter Zurechnung der pro 1907 gemachten Abschreibungen von ,, 2.210,657. 61 ·erreichen dieselben ein Total v o n . . . . Fr. 9,444,473. 11 ·die gesetzlichen Amortisationen nicht inbegriffen.

IV. Verwendungen auf

NebengescMfte.

Das Anlagekapital unserer Dampfschiffunternehmung auf dem Bodensee beträgt auf Ende 1907 . . . . Fr. 2,861,516. 70 Dieser Konto betrug auf Ende 1906 . . . Fr. 2,233,316. 69 Er vermehrte sich um die Baukosten für die neue Schiffswerfte mit Reparaturhafen in Romanshorn mit netto . . . Fr. 730,852. 16 sowie für Inventaranschaffungen im Betrage von ,, 3,184. 25 ,, 734,036. 41 Fr. 2,967,353. 10 Dagegen wurden abgeschrieben 5 % auf dem Anlagekapital per Ende 1906 Fr. 111,665. 85 abzüglich: Restbetrag der Kosten für Hauptreparaturen der Dampfboote 0 ,,Zürich" und ,,Säntis" ,, 5,829. 45 :-- ',, 105,836. 40 Fr. 2,861,516. 70

613

F. Verfügbare Mittel. Auf 31. Dezember 1907 betrugen dieselben Fr. 145,801,196. 84.

Die Vergleichung mit der Bilanz von 1906 zeigt die nachstehenden Veränderungen : Beträge auf 31. Dezember auf 31. Dezember 1906 1907

Fr.

Kassen Wechselportefeuille .

Bankguthaben. . .

Allgemeines Portefeuille . . . .

Portefeuille des Erneuerungsfonds .

Entbehrliche Liegenschaften . . '. .

Materialvorräte . .

Verschiedene Debitoren Durch die Kassen im Jahre 1908 reglierte Einnahmen des Jahres 1907 .

Fr.

Unterschiede

Fr.

819,952 25,219 15,345,160

450,993 -- 368,959 239,254 -j214,035 25,348,782 -f- 10,003,622

12,786,289

10,204,584 -- 2,581,705

58,535,480

58,744,305 +

208,825

4,296,740 4,775,326 -f 478,586 20,939,568 22,266,458 -j- 1,326,890 5,528,189

7,695,467 +

2,167,278

12,223,997 16,076,027 -f 3,852,030 130,500,594 145,801,f96 +15,300,602

Diese Vergleichung gibt uns zu folgenden Bemerkungen Anlass : K a s s e n , B a n k g u t h a b e n . Nichts besonderes zu bemerken.

W e c h s e l p o r t e f e u i l l e . Unser Wechselportefeuille weist nachstehende Veränderungen auf : Bestand des Portefeuilles auf 31. Dezember 1906 Fr.

25,218. 75 Im Laufe des Jahres 1907 sind in das Portefeuille an Wechseln eingegangen . . ,, 33,589,273. 74 Diskont und Kursdifferenzen . . . ,, 260,553. 32 Fr. 33,875,045. 8l Ausgegangen sind an einkassierten Wechseln ,, 33,635,791. 36 Bleiben auf 31. Dezember 1907 an nicht einkassierten Wechseln . . . . Fr.

239,254. 45 Bimdesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

41

614

Wertschriftenportefeuille.

Die Veränderungen desselben im Laufe des Jahres 1907 sind folgende : Bestand des Portefeuilles auf 31. Dezember 1906 Fr. 12,786,289. -- Übernahme von 17,279 Obligationen des 3 % Bundesbahnanleihens von 1903 aus den verschiedenen Hülfskassen . . . . ,, 8,440,895. -- Andere erworbene Titel ,, 1,402,691. 25 Fr. 22,629,875. 25 Abzüglich : Realisierung der Obligationen des 3 % Bundesbahnanleihens von 1903 . . . . Fr. 8,757,447. 50 Realisierung von ändern Titeln . . . ,, 1,190,075. Zuteilungen an die verschiedenen Hülfskassen ,, 1,396,900. -- Zuteilung an das ErneuerungsfondsPortefeuille . . . . ,, 646,000. -- Kursdifferenzen (wovon Fr. 296,197.50 bereits in der Gewinnund Verlustrechnung pro 1906 verbucht) . ,, 434,868. 75 ,, 12,425,291. 25 Bestand des Wertschriftenportefeuilles auf 31. Dezember 1907 Fr. 10,204,584. -- E r n e u e r u n g s f o n d s - P o r t e f e u i l l e . Im Laufe des Jahres 1907 haben folgende Veränderungen stattgefunden : Bestand des Portefeuilles auf 31. Dezember 1906 Fr. 58,535,480. -- Zuwendung verschiedener Titel aus dem Wertschriftenportefeuille ,, 646,000. -- Fr759,181,480. -- Abzüglich : Realisierung von Titeln Fr. 395,500 Kursdifferenzen . . . ,, 41,675 * 437,175. Bestand auf 31. Dezember 1907 . . Fr. 58,744,305. --

615

E n t b e h r l i c h e L i e g e n s c h a f t e n . Ihr Inventarwert war auf 31. Dezember 1906 Fr. 4,296,739.71 Im Jahre 1907 fanden verschiedene Erwerbungen statt für . Fr. 674,894. 71 Dagegen wurden veräussert für ,, 196,308.15 Daherige Vermehrung gegenüber 1906 . . .

,, 478,586. 56 Bestand auf 31. Dezember 1907

.

. Fr. 4,775,326.27

M a t e r i a l v o r r ä t e . Ihr Inventarwert betrug auf 31. Dezember 1906 . . . . Fr. 20,939,568.16 Auf 31. Dezember 1907 beträgt derselbe ,, 22,266,458.22 Vermehrung gegenüber 1906

.

.

.

,,

1,326,890.06

Verschiedene D e b i t o r e n . Bestand auf 31. Dezember 1906 Fr. 5,528,189. 46 Auf 31. Dezember 1907 beträgt der Saldo ,, 7,695,467.44 Vermehrung gegenüber 1906

. . . Fr. 2,167,277. 98

Passiven.

/. Konsolidierte Anleihen. Auf 31. Dezember 1906 betrug das Nominalkapital der die schweizerischen Bundesbahnen betreffenden Anleihen Fr. 1,114,360,200 Im Jahre 1907 sind für Verwendungen zu Bauzwecken in 3Va °/o Obligationen der schweizerischen Bundesbahnen in Zirkulation gesetzt worden ,, 50,000,000 Es wurden folgende Rückzahlungen vorgenommen: a. Ausgeloste Obligationen: 4 % Centralbahn von 1876 Fr.

4% ,, ,, 1880 ,, 4 °/o Vereinigte Schweizerbahnen, I. Hypothek . . ,, 40/0 ,, II.

,, . . ,, 3% _ ,, von 1857 . . . ,, 5 ®/o ,, ,, ,, 1857 . . . ,, 3°/o ,, ,, ,, 1859 . . . ,, 5 »/o ,, ,, 1859 . . . B 28/u °/o Franco-Suisse von 1868 ,, 3 °/o Jougne-Eclépens ,,

Fr. 1,164,360,200 411,500 115,000 1,200,000 600,000 11,500 42,300 36,000 66,000 143,550 41,500 Fr. 2,667,350

b. Verfallene Obligationen: 3°/o Nordostbahn-Subventionsanleihen der rechtsufrigen Zürichseebahn Fr.

180,000 3°/o Nordostbahn-Subventionsanleihen Bülach-Schaffhausen ,, 120,000 3V2°/o Jura-Bern-Luzern von 1889 (nicht konvertiert) ,, 8,528,000 S^gO/o BrQnig von 1889 (nicht konvertiert) . . . ,, 897,000 ,, 9,725,000 ,, 12,392,350 Auf 31. Dezember 1907 beläuft sich der Betrag der Anleihen auf Fr. 1,151,967,850

g ^

Die folgende Tabelle enthält eine Vergleichimg über den Bestand unserer konsolidierten Schuld in den Jahren 1906 und 1907: Beträge

Anleihen

auf

auf

31. Dezember 1906

31. Dezember 1907

Unterschiede gegenüber 1906

Fr.

Fr.

Fr.

3 °/o Eisenbahnrente von 1890 . . .

[899/1902 .

3Y2 % Bundesbahn von 189É 4 % Bundesbahnrente 1900 K) . . . .

3% différé S.B.B. 1903 4 % Centralbahn 1876 4 °/0 ,, 1880 i94 . . .

3 V« % ,, Juni 1894 1 · 1894 . .

3 /, % ,, Oktal 4 °/o Nordostbahn 1880 3Va % ,, 1894 3V2 % ,, 1895 3V2 °/o ,, 1896 3Vs % _ 1897 Nordostbahn. Subventionsanleihen für die rechtsufrige Zürichseebahn

69,333,000 450,000,000 75,000,000 1 50,000,000 23,076,500 18,265,000 30,000,000 30,000,000 3,000,000 10,000,000 7,000,000 35,000,000 10,512,500 1,050,000

Bemerkungen

69,333,000 -- 500,000,000 +50,000,000 Ebedürfni1as°e! ^ 75,000,000 -- -- 150,000,000 Auslosung 22,665,000 -- 411,500 durch.

zurück bezahlt, id.

18,150,000 -- 115,000 30,000,000 30,000,000 -- 3,000,000 10,000,000 -- 7,000,000 35,000,000 10,512.500 870,000

-

180,000 "l^^"^;* Anleihens.

Übertrag

912,237,000

961,530,500

+49,293,500

O3 h-*.

-a

O)

Beiräge

Anleihen Übertrag Nòrdostbahn. Subventionsanleihen Bülach-Schaffhausen 4 % V S B I Hypothek 4 o//a n , ·r -fl JJ7) 3% von 1857 .

. .

5 o/ 1857 3% 1859 .

5 o/o 1859 3 Va % Jura-Simplon von 1894 . . .

2"/u % Franco-Suisse 1868 . . . .

3 °/o Jougne-Eclépens 3y2 % Jura-Bern-Luzern 1889 . . .

S'/a % Urünig 1889

h->-

auf 31. Dezember 1906

auf 31. Dezember 1907

Unterschiede gegenüber 1906

Fr.

912,237,000

Fr.

961,530,500

Fr.

120,000 20,568,100 10,311,700 11,500 42,300 50,500 94,200 138,172,500 16,053,400 7,274,000 8,528,000

+49,293,500 120,000 Restrückzahlung.

19,368,100 9,711,700 -- -- 14,500 28,200 -- 138,172,500 15,909,850 7,232,500 --

1 200 000 dnroh Auslosung i,4UU,uuu zurückzahlt.

600,000 u 11 ^nn Saldo den ii,ouu j Julirückbezahlt 1907 42,300 id.

^ß nnft durch Auslosung oo,uuu zurückbezahlt .

66,000 id.

143 SE>O durch Auslosung 1<*3,OOU zurüokbezahlt

41,500

id.

ö KOQ OOOÄückzahlnngaufSl.März o,o^o,uuu 1907 der nicht konver.

tierten Ohligationen.

897,000 1,114,360,200

°° Bemerkungen

-- 1,151,967,850

897,000

+37,607,650

id.

Die Obligationen der schweizerischen Bundesbahnen und diejenigen der ehemaligen Gesellschafteil köunen bei unserer Hauptkasse in Bern und bei den Kreiskassen gegen auf den Namen lautende Hinterlagescheine hinterlegt werden.

. Auf den 31. Dezember 1907 hatten diese Hinterlagen folgenden Bestand: 3 > Eisenbahnrente von 1890 Rente Fr.

Hauptkasse in Bern . . . 157,890

I in Lausanne

der Anleihen der Anleihen N. 0. B.

S. C. B.

Nominalbetrag Nominalbetrag Fr.

Fr.

·3Vi*/oS.B.B.Anleihen von 1899/1902 Nominalbetrag · Fr.

S. B. B.Rente von 1900 Rente

38,571,000

231,870

3,765,000

125,000

3,600

30,000

--

632,000

8,040

--

7,959,500

3,062,000

1,080

560,000

-- --

Fr.

3% différé S. B. B.Anleihen Nominalbetrag Fr.

1,214,500

866,000

Anleihen der V. S. B.

Anleihen der J. S.

Nominalbetrag Fr.

Nominalbetrag Fr.

127,900

25,194,350

ÎÎ

n in Basel .

ni in Zürich

Î)

IV in St. Gallen

150 -- -- --

Total

158,040

42,395,000

244,590

4,355,000

9,174,000 15,501,500

249,900

152,790

40,899,000

249,900

6,226,500

9,296,500 15,601,500

170,400 26,044,200

+- 1,496,000 -- 5,310 -- 1,871,500 -- 122,500 -- 100,000

+ 79,500 -- 582,350

Kreiskasse i!

.

.

5,000

--

--

-- 37,500 14,598,000

--

--

177,500

122,000

40,000

-- --

50,000

-- 25,461,850

Auf don 31 . Dezember 1906 beliefen sich diese Hinterlagen aulf

Unterschied;e gegenüber 1906 + 5,250

0) CD

620 II. Amortisatiomkonto. Derselbe beläuft sich auf Fr. 24,160,345. 60 Auf 31. Dezember 1906 betrug er . . ,, 18,754,896. 50 Vermehrung entsprechend der gesetzlichen Amortisation Fr. 5,405,449.10 III. Schwebende Schulden. Bestand derselben auf den 31. Dezember 1907 Fr. 47,818,532. 43 Nachfolgend eine Vergleichurig der einzelnen Posten dieses Kontos mit denjenigen von 1906 : Beträge auf 31. Dez.

1906

Fr.

auf 31. Dez.

Unterschiede

1907

Fr.

Verfallene Obligationen und Coupons . . . 2,669,576 2,869,925 Noch nicht verfallene Ratazinse 3,736,053 3,636,535 Pensions- u. Hülfskassen 455,094 164,078 Kautionen von Unternehmern u. Lieferanten 631,668 613,353 Rückzahlung der Aktien und Genussscheine der J. S 306,652 219,181 Verschiedene Kreditoren 1,889,339 2,064,390 Von den Kassen im Jahre 1908 reglierte Ausgaben des Jahres 1907 31,257,923 38,251,070 40,946,305 47,818,532

Fr.

-f

200,349

-- --

99,518 291,016

--

18,315

-- 87,471 -f- 175,051 +6,993,147 +6,872,227

IV. Spczialfonds. Sie umfassen den Erneuerungsfonds und den Fonds zur Deckung der Pensionen der ehemaligen J. S. und belaufen sich auf 31. Dezember 1907 auf . Fr. 61,003,837. 36 Für das Nähere dieser beiden Fonds vergleiche man Seiten 590 und 591 dieses Berichtes.

V. Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung. Er stellt sich auf 31. Dezember 1907 auf Fr. 2,854,206. 95 Auf diesem Betrage wird die nötige Summe zur Bestreitung der Teuerungszulagen an das Personal pro 1907 erhoben, gemäss Bundesbeschluss vom 20. Dezember 1907. Der Saldo ist auf neue Rechnung vorzutragen.

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III. Kommerzielles Departement, a. Allgemeines.

1. Auf den 1. Januar sind veränderte Vorschriften für die Buchführung und Rechnungsstellung über die A n s c h a f f u n g und d i e A b g a b e , bezw. d e n V e r k a u f d e r R é g l e m e n t e und T a r i f e erlassen worden. Die Komptabilität über die Tarifabgabe ist damit von der Drucksachenverwaltung abgelöst und dem Personen-, bezw. Gütertarifbureau Überbunden worden.

2. Von der K a r t e des s c h w e i z e r i s c h e n E i s e n b a h n n e t z e s samt Stationsverzeichnis wurde eine Neuausgabe veranstaltet, in welcher die durch die Eröffnungneuer Linien bedingten Ergänzungen berücksichtigt sind.

3. Am 1. August sind neue C a m i o n n a g e t a x e n für den Bahnhof B e r n in Kraft getreten.

4. Auf den 31. Dezember 1907 wurde, entsprechend einem Beschlüsse des Verwaltungsrates, der Tarif für die in G i 11 y B u r s i n e l zu erhebenden Z u s c h l a g s t a x e n aufgehoben.

5. Auf den 1. Mai ist das Ve r z e i c h n i s s ä m t l i c h e r i n Kraft -bestehenden R é g l e m e n t e , T a r i f e u n d V e rf ü g u n g e n kommerzieller Natur bereinigt und neu herausgegeben worden.

6. Auf wiederholte Gesuche von Verkehrsinteressenten der Linie Vevey-Chexbres hin haben wir beschlossen, die Stationsbezeichnung ,,Chexbres-Puidoux" in ,, P u i d o u x - C h e x ' b r e s " 1 abzuändern. Nachdem wir frühere Gesuche abgelehnt hatten (Jahresbericht pro 1906, Seite 101), gelangten wir hierzu mit Rücksicht darauf, dass das Stationsgebäude auf dem Gebiete der Gemeinde 'Puidoux liegt und die jetzige Bezeichnung zu vielen Überführungen von Reisenden und Fehlleitungen im Gepäck- und Güterverkehr Anlass gegeben, hat. Die Änderung wird auf den 1. Mai 1908 durchgeführt.

622

7. Auf den 15. Oktober ist die zwischen Wiesendangen und Islikon gelegene Station A 11 i k o n für den gesamten Personen-, Gepäck-, Tier- und Güterverkehr eröffnet worden ; die Taxen für diese Station wurden mittelst Nachträgen zu den bestehenden Tarifen eingeführt.

b. Personenverkehr.

1. Zumi n t e r n e n P e r s o n e n - und G e p ä c k t a r i f gelangten im Berichtsjahre zwei provisorische Nachträge (X und XI) zur Ausgabe. Mit dem erstem wurden Taxen für die neuen Stationen Attikon und Oberaach, mit dem letztern Taxen für den Verkehr über die Solothurn-Münster-Bahn und die Langenthal-Jura-Bahn eingeführt.

Auf 1. Oktober wurde bei der Haltestelle Kaiserstuhl der Linie Brienz-Luzern die Ausgabe von Personenbilletten, sowie die Abfertigung von Gepäck und Expressgut nach sämtlichen Stationen dieser Linie eingerichtet.

2. An neuen Tarifen für den d i r e k t e n s c h w e i z e r i s c h e n P e r s o n e n - u n d G e p ä c k v e r k e h r wurden eingeführt : Personentarif und Distanzenzeiger Eisenbahn M a r t i g n y C h a t e l a r d -- S. B. B. auf 15. Mai ; Neuausgabe des Personentarifs S c h w e i z e r i s c h e S ü d o s t b a h n -- P r i v a t b a h n e n auf 1. Juli ; Personentarif und Distanzenzeiger E i s e n b a h n A i g l e 0 11 o n - M o n t h e y -- S. B. B. auf 1. August ; Distanzenzeiger B r u n n e n - M o r s c h a c h - Bahn--S.B.B, auf 1. August ; Neuausgabe des Personen- und Gepäcktarifs S t r a s s e n b a h n W e t z i k o n - M e i I e n -- S. B. B. u n d W. R. B. auf 1. September ; Personen - und Gepäcktarif S o l o t h u r n - M ü n s t e r B a h n -- S. B. B.

Mittelst N a c h t r ä g e n z u d e n b e s t e h e n d e n d i r e k t e n T a r i f e n wurden durchgeführt : a. Taxänderungen für den Verkehr mit der 0 e n s i n g e n B a l s t h a l - B a h n , S e e t a l b a h n undWynent a l b ahn ;

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&. Taxen für den Verkehr mit der Station C h e s i è r e s der Eisenbahn Bex-Gryon-Villars, den Stationen der B e r n - S c h w a r z e n b u r g - B a h n und» der L a n genthal-Jura-Bahn; c. direkte Personentaxen II. Klasse für den Verkehr mit Stationen der Yverdon-Ste-Croix-Bahn, die seit dem 2. September neben Wagen III. Klasse auch solche II. Klasse führt ; d. eine grosse Anzahl von Taxen für neue Relationen in verschiedenen Verkehren, . bei welchen sich ein Bedürfnis hierfür herausgestellt hatte.

3. Für den i n t e r n a t i o n a l e n V e r k e h r wurden folgende Tarife eingeführt : Personen- und Gepäcktarif L o n d o n -- Ö s t e r r e i c h U n g a r n und weiter, sowie K o n s t a n z S. B. B. und S c h a f f h a u s e n S. B. B. über Newhaven-Dieppe-ParisSüddeutschland und die Schweiz auf 15. April ; T a r i f c o m m u n (G. V.) Nr. 2 0 5 für Rundreisen und langfristige Rückfahrkarten im Verkehr Schweiz -- P. L. M.

und ein gleicher Tarif im Verkehr S c h w e i z -- f r a n z ö s i s c h e O s t - und N o r d b a h n , beide auf 1. Mai ; Personen- und Gepäcktaxen zwischen C h a m o n i x und der M a r t i g n y - C h â t e l a r d - B a h n , sowie den schweiz e r i s c h e n B u n d e s b a h n e n auf 15. Mai ; auf der Strecke Le Châtelard-Trient -- Argentière findet die Beförderung bis zum Zeitpunkt der Vollendung des Bahnbaues mit Fuhrwerken statt ; Tarif der zu erhebenden Z u s c h l a g s t a x e n f ü r K l a s s e n w e c h s e l und L u x u s p l ä t z e i m Verkehr S c h w e i z - F r a n k r e i c h v i a Pontarlier, S c h w e i z I t a l i e n und F r a n k r e i c h - I t a l i e n via Simplon auf 1. August ; Preistafeln für die Beförderung von Personen in gemieteten S a l o n w a g e n i m Verkehr D a r m s t a d t - u n d F r a n k f u r t -- S c h w e i z auf 1. August.

4. Die auf 1. Mai in Deutschland durchgeführte T a r i f r e f o r m hatte für die deutschen Strecken eine erhebliche

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Herabsetzung der Personentaxen einfacher Fahrt und die Aufhebung der Taxen für Hin- und Rückfahrt zur Folge. Auch die Gepäcktaxen wurden bedeutend ermässigt. Die im Verkehr zwischen Basel S. B. B. und deutschen Stationen über die Verbindungsbahn dadurch sich ergebenden Änderungen konnten teils schon auf 1. Mai, teils auf 1. Juni durchgeführt werden, da diese Taxen in der Hauptsache in den internen deutschen Tarifen enthalten sind.

Dagegen war die Neuausgabe der deutsch-schweizerischen Personen- und Gepäcktarife im Berichtsjahre nicht möglich, da sich die Verhandlungen über die Neubeordnung der Tarifverhältnisse -in die Länge zogen. AI» provisorische Massnahme wurden inzwischen die Taxen einfacher Fahrt derjenigen Tarife, bei denen längere deutsche Strecken in Betracht kommen, neu berechnet und zum Teil auf 1. Juli, zum Teil auf 1. August in Kraft gesetzt. Die bisherigen Fahrpreise für Hin- und Rückfahrt, sowie die Gepäckfrachtsätze wurden unverändert gelassen.

Immerhin werden die Reisenden bei Aufgabe ihres Gepäcks zur Beförderung nach deutschen Stationen darauf aufmerksam gemacht, dass sie durch gebrochene Abfertigung ihrer Sendungen bis und ab den deutsch-schweizerischen Grenzstationen niedrigere Gesamtfrachten erzielen. Bei direkter Abfertigung auf Grund der alten Frachtsätze wird seitens der deutschen Bahnen auf Reklamation hin der zu viel bezahlte Betrag zurückerstattet.

Besondere Schwierigkeiten bei der Erstellung der neuen Tarife mit Deutschland bietet die Neubeordnung des Gepäckvcrkehrs mit Rücksicht auf die komplizierte Gestaltung des neuen deutschen Gepäcktarifs, bei welchem der Frachtbetrag nicht nur von dem Gewicht der Sendung und der Länge des Beförderungsweges, sondern auch von der Anzahl der bei der Gepäckaufgabe vorgewiesenen Billette abhängt. Ohne den Vorweis von Billetten ist in Deutschland die Abfertigung zur Gepäcktaxe überhaupt ausgeschlossen. Eine weitere Eigentümlichkeit des Tarifs besteht darin, dass bei Sendungen von über 200 kg. Gewicht das diese Ziffer überschreitende Gewicht verdoppelt wird.

Für den direkten Verkehr mit der Schweiz zeigte es sich als durchaus notwendig, diese komplizierten Bestimmungen des deutschen Gepäcktarifs zu ändern, und es haben sich denn auch nach Abhaltung mehrerer Konferenzen die deutschen Verwaltungen zu folgenden Konzessionen bereit erklärt :

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a. auf die Verdoppelung des Gewichts, das 200 kg. überschreitet, wird verzichtet ; b. im Verkehr a u s der Schweiz wird die direkte Abfertigung von Reisegepäck auch ohne Vorzeigung direkter Fahrkarten zugelassen ; c. für den Transitverkehr über deutsche Strecken werden iür letztere besondere Frachtsätze für Einheiten von 10 kg.

eingerechnet.

Die Ausarbeitung der neuen Tarife für den Verkehr mit Deutschland und den Durchgangsverkehr durch Deutschland konnte infolge dieser Konzessionen an Hand genommen werden und deren Einführung ist auf den Beginn der Reisesaison des Jahres 1908 in Aussicht genommen.

5. Die durch die deutsche Tarifreform erfolgte Aufhebung der Hin- und Rückfahrtsbillette hatte die Ausserkraftsetzung der zwischen den schweizerischen Bundesbahnen und den badischen Staatseisenbahnen bestehenden V e r e i n b a r u n g über die w a h l w e i s e B e n u t z u n g von Hin- und R ü c k f a h r t s b i l l e t t e n im L o k a l v e r k e h r zwischen den Stationen der Linie Basel-Kons t a n z zur Folge. Nur im Transitverkehr über die Strecke Neuhausen-Schaffhausen oder umgekehrt werden die Billette für einfache Fahrt und Hin- und Rückfahrt (Doppelkarten der badischen Bahn), die festen Rundreisebillette, die schweizerischen kombinierbaren Billette und die Fahrscheinhefte des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen wie bisher auf beiden Parallelstrecken als gültig anerkannt. Eine besondere Abrechnung über die Benutzung der Billette auf der einen oder anderen Route findet nicht statt.

6. Mit der G ü r b e t a l b a h n haben wir auf 1. Juli die Vereinbarung getroffen, die Verteilung der Einnahmen aus dem Gemeinschaftsverkehr Bern loco-Thun loco und transit nicht mehr auf Grund der vom Zugspersonal den Reisenden abgenommenen Kontrollcoupons, sondern mittelst Teilung der Einnahmen nach einem festen Verhältnis vorzunehmen, was eine bedeutende Vereinfachung der Abrechnungen zur Folge hatte. Die Verhältniszahlen sind auf Grund der bisherigen Frequenz auf beiden Routen ermittelt worden.

Sodann wurden auch die bisher von der Gemeinschaft ausgeschlossenen Billette einfacher Fahrt für den oben bezeichne-

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ten Verkehr in die Gemeinschaft einbezogen, d. h. zur wah weisen Benutzung über Münsingen oder Belp gültig erklärt.

7. Den Kantonsregierungen wurde vom 15. Juli an für die Fahrten derjenigen Beamten der Zentralverwaltung, die regelmässig Dienstreisen auszuführen haben, eine Ermässigung in der Weise zugestanden, dass nach Ablauf jedes Jahres auf den vollen, normalen Taxbetreffniasen der im Kantonsgebiet und dessen Nachbarschaft gelegenen Bundesbahnstrecken die Hälfte rückvergütet wird.

8. Dem R e g l e m e n t b e t r e f f e n d die A b g a b e v o n B e a m t e n b i l l e t t e n im d i r e k t e n s c h w e i z e r i s c h e n V e r k e h r sind beigetreten die Bern-Schwarzenburg-Bahn und die Gornergrat-Bahn.

9. Durch Bundesratsbeschluss wurden wir angewiesen, dem Gesuche des V e r b a n d s s c h w e i z e r i s c h e r V e r k e h r s v e r e i n e um Gewährung einer T a x e r m ä s s i gung für den Besuch seiner Jahresversamml u n g e n zu entsprechen, obschon der Verband schweizerischer Eisenbahnen das Gesuch abgelehnt hatte, weil bis jetzt eine Begünstigung grundsätzlich nur solchen Vereinen zugestanden worden war, deren Tätigkeit aussclüiesslich auf die Erziehung oder den Unterricht der Jugend oder auf werktätige Arbeit für Zwecke der öffentlichen Wohlfahrt gerichtet ist.

10. DieP l a k a t t a r i f e f ü r S o n n t a g s - , L u s t und R u n d f a h r t b i l l e t t e der vier Kreise sind in gewohnter Weise auf 1. Mai neu herausgegeben worden unter Durchführung der Änderungen und Ergänzungen, die sich im Laufe des letzten Jahres als notwendig erwiesen hatten.

11. Auf 1. Mai wurde auch das Verzeichnis der Anschlussretourbillette ab schweizerischen Stationen nach Chiasso, Bellinzona, Lugano und Domodossola, sowie der auf diesen Stationen aufliegenden schweizerisch-italienischen Rundreisebillette neu erstellt.

12. Zur B e g ü n s t i g u n g des W i n t e r s p o r t s haben wir auf den 11. Dezember für die Beförderung von Skis und Sportschlitten versuchsweise folgende Erleichterungen eingeführt :

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a. sofern den betreffenden Reisenden besondere Wagen III. Klasse oder besondere Abteile dieser Klasse zur Verfügung gestellt werden, ist ihnen die Mitnahme der genannten Sportgegenstände als Handgepäck in den Wagen gestattet ; b. nehmen die betreffenden Reisenden in den dem allgegemeinen Verkehr dienenden Personenwagen Platz, so ist die Mitnahme von Skis und Sportschlitten in diese Wagen nicht zulässig ; dagegen können sie, ohne Einschreibung im Gepäckwagen frachtfrei befördert werden, unter Selbstaufgabe und Empfangnahme durch die Reisenden am Gepäckwagen.

13. Auf 1. August wurde eine Neuausgabe des R e g l e m e n t s ü b e r M i l i t ä r t r a n s p o r t e auf d e n schweizerischen Eisenbahnen und Dampfschiffen in Kraft gesetzt.

14. Auf Ansuchen des eidgenössischen Militärdepartements beschloss der Verband schweizerischer Eisenbahnen, den L e i tern und Instruierenden der von Turnverb ä n d e n d u r c h g e f ü h r t e n V or u n t e r r i c h t s k u r s e der I I I . S t u f e , sowie den an solchen Kursen teilnehmenden Schülern beim" Zusammenzug zu Inspektionen gegen entsprechenden Ausweis die gleichen Fahrbegünstigungen zu bewilligen wie für die unter militärischer Leitung stattfindenden Kurse dieser Stufe.

15. Den Teilnehmern an den jährlich abzuhaltenden S c h ü t z e n m e i s t e r k u r s e n wurde ebenfalls auf Ansuchen des eidgenössischen Militärdepartementes hin für die Fahrt vom Wohnort nach dem Kursort und zurück auf Grund einer hierfür speziell vereinbarten Ausweiskarte die halbe Taxe bewilligt.

16. Einem Gesuche der s c h w e i z e r i s c h e n O f f i B i e r s g e s e l l s c h a f t , an die Offiziere, welche die schweizerischen und kantonalen militärischen Versammlungen in Zivilkleidung besuchen, für die direkte Fahrt nach dem Versammlungsort und zurück Militärbillette gegen Vorzeigung eines besondern Ausweises abzugeben, wurde vom Verband schweizerischer Eisenbahnen unter Ausdehnung der Massnahme auf den s c h w e i z e r i s c h e n U n t e r o f f i z i e r s v e r e i n entsprochen. Der Beschluss ist auf 1. November in Kraft getreten.

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17. Der Verband schweizerischer Eisenbahnen erklärte sich mit einer vom eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement angeregten N e u r e g e l u n g d e s P o l i z e i t r a n s p o r t w e s e n s für die ganze Schweiz, die für einen Teil der Transporte eine Ermässigung der bisherigen Taxen vorsieht, einverstanden. Die Verhandlungen über die Revision des Reglements betreffend Polizeitransporte, die zur Durchführung der Neuregelung erforderlich ist, sind im Berichtsjahre nicht zum Abschlüsse gelangt.

18. DieI n s t r u k t i o n f ü r das S t a t i o n s - und Zugspersonal über die B e n u t z u n g von Pers o n e n b i 11 e 11 e n zur F a h r t auf a n d e r e n S t r e c k e n , als a u f w e l c h e sie l a u t e n , wurde auf 1. Juni 1907 neu herausgegeben.

19. Die für den Gebrauch des Stations- und Zugspersonals eingerichteten ,, T a b e l l e n z u r E r m i t t l u n g d e s A b l a u f s der G ü l t i g k e i t de r F a h r t a u s w e i s e von 10-, 15-, 3 0 - , 4 5 - u n d 6 0 - t ä g i g e r D a u e r " wurden auf 1. Februar neu herausgegeben, wobei die im Verkehr mit zusammenstellbaren Fahrscheinheften neu eingeführte Gültigkeitsdauer von 90 Tagen (für Reisen von 3000--5000 km.

Länge) und 120 Tagen (Reisen von über 5000 km. Länge) berücksichtigt wurde.

2 0 . D a s Reglement b e t r e f f e n d F a h r b e günstigung zum Zwecke der Arbeitsvermittl u n g auf den schweizerischen Bahnen vom 1. Mai 1905 ist, wie sich herausgestellt hat, von den schweizerischen Arbeitsämtern auch zur Stellenvermittlung für direkt zugereiste Ausländer angewendet worden. Der Verband schweizerischer Eisenbahnen erachtete dies als zu weitgehend ; daher wurden die Arbeitsämter angewiesen, zukünftig Empfehlungsscheine für die Fahrt zur halben Taxe nur an in der Schweiz wohnhafte Ausländer, d. h. an ausländische Arbeiter, die eine Aufenthaltsoder Niederlassungsbewilligung vorweisen können, abzugeben.

21. Die A g e n t u r e n d e r s c h w e i z e r i s c h e n B u n d e s b a h n e n i n P a r i s u n d L o n d o n geben seit 1. Mai 1907 neben Fahrscheinen I. und II. Klasse für schweizerische Strecken auch solche III. Klasse aus.

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Die Ausgabe von Fahrscheinen III. Klasse musste infolgedessen auch den Reiseunternehmern, die vertraglich zur Ausgabe von Fahrscheinen für schweizerische Strecken ermächtigt sind (Th. Cook & Son in London, Reisebureau der HamburgAmerika Linie und Nordisk Resebureau in Göteborg), zugestanden werden. Die Verträge mit dem Reisebureau der Hamburg-Amerika Linie und dem Nordisk Resebureau sind entsprechend ergänzt worden, während die Firma Th. Cook & Son von dem Zugeständnis vorläufig keinen Gebrauch machen will.

22. Mit dem I n t e r n a t i o n a l e n R e i s e b u r e a u d e r M äh r is ch - 0 s t r a u e r H a n d e l s - und Gew e r b e b a n k haben wir, gemeinsam mit einigen ändern schweizerischen Verwaltungen, einen Vertrag abgeschlossen, laut welchem dieses Bureau vom 1. Januar 1908 an zur Ausgabe von Fahrscheinen einfacher Fahrt zur normalen Taxe ermächtigt wird, und zwar zu den gleichen Bedingungen, die ändern Reiseunternehmern gestellt worden sind. Das genannte Reisebureau errichtet, um den von den schweizerischen Verwaltungen geforderten jährlichen Minimalumsatz von Fr. 50,000 zu erreichen, eine grössere Anzahl Ausgabestellen für seine Fahrscheine in europäischen Verkehrs- und Fremdenzentren.

23. Der Verkauf von Fahrscheinen für Strecken der Bundesbahnen stellte sich bei den F i r m e n T h . C o o k & Son i n L o n d o n u n dd e m R e i s e b u r e a u d e r H a m b u r g A m e r i k a L i n i e in B e r l i n in den zwei letzten Jahren wie folgt : Es verkauften

Thos. C o o k
Fr. 877,163 ,, 942,774 . . Fr. 65.611

R e i s e b u r e a u der H a m b u r g - A m e r i k a L i n i e in B e r l i n : im Jahre 1906 für Fr. 112,297 im Jahre 1907 für ,, 129,707 Gegenüber dem Vorjahre mehr Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III,

. . Fr.

17,410 42

630

24. Der Verkehr unserer A g e n t u r e n in L o n d o n und P a r i s entwickelt sich anhaltend günstig.

Die Einnahmen betrugen :

bei der A g e n t u r in London: im ganzen

schweL'nBilTetten (Gen.-Ab., Fahrscheine , zu normalen Taxen u. s. w.)>

im Jahre 1906 im Jahre 1907

Fr. 353,465 ,, 481,140

Fr. 125,045 ,, 130,091

Gegenüber dem Vorjahre mehr

Fr. 127,675

Fr.

5,046

bei der Agentur in Paris: im

im Jahre 1906 im Jahre 1907

9anzen

. . . . Fr. 716,156 . . . . ,, 1,010,710

Gegenüber dem Vorjahre mehr Fr.

294,554

schweiz.mBiiinetten (Gen.-Ab., Fahrscheinezu normalen Taxen u. s. w.y

Fr. 341,857 ,, 426,042 Fr.

84,185

2 5 . D a sV e r z e i c h n i s d e r i n - u n d a u s l ä n d i schen Ausgabestellen für Generalabonnem e n t s , s o w i e d e r T a x b e g ü n s t i g u n g e n , welche I n h a b e r v o n G e n e r a l a b o n n e m e n t s a u f Bahnund D a m p f b o o t l i n i e n , die in diesen Verkehr n i c h t e i n b e z o g e n s i n d , g e n i e s s e n , wurde i m März neu herausgegeben. Neue Ermässigungen sind eingeführt worden für das Befahren der Eisenbahnlinie M a r t i g n y C h a t e l a r d (20 % auf den Billetten für einfache Fahrt und für Hin- und Rückfahrt) und des Z u g e r s e e s (50 % Ermässigung auf den Billetten einfacher Fahrt und für Hin- und Rückfahrt).

26. Die Frequenz der k u r z f r i s t i g e n G e n e r a l a b o n n e m e n t s zeigte im Jahre 1907, wie im Vorjahre, einen Rückgang ; seit der auf 1. Januar 1906 durchgeführten Taxerhöhung machen die Touristen von dieser Einrichtung weniger Gebrauch als- früher. Der · Einnahmenausfall wurde jedoch durch die Zunahme des Verkaufs von l a n g f r i s t i g e n G e n e r a l a b o n n e m e n t s gedeckt.

631

Es wurden verkauft :

-Ab. für 15 Tage n 11 n 30 ·n .

·n 11 n 45 'ii 3 Monate .

. .

·n 11 T) 6 .

11 11 11 11 n 11 (1 Pers.)

11 12 11 11 11 12 11 (2Pers.)

im ganzen :

Gen.

11

im Jahre 1906

1907

48,504 13,387 1,814 1,626 664 6,973 782

44 ,759 12 ,057 1,846 1,684 765 7 ,377 807 69 ,295

73,750

Differenz -- 3,745 -- 1,330 32 + 58 + 101 + + 404 -'25 -- 4,455

DieE i n n a h m e n aus G e n e r a l a b o n n e m e n t s betrugen : Gesamteinnahmen

Anteil S. B. B.

im Jahre 1906 im Jahre 1907

Fr. 7,188,415 ,, 7,254,578

Fr. 5,063,784 ,, 5,112,071

gegenüber dem Vorjahre mehr

Fr.

Fr.

66,163

48,287

27. Der Verband schweizerischer Eisenbahnen hat auf gestelltes Gesuch hin beschlossen, auf 1. Januar 1908 folgende weitere Verwaltungen i n d e n V e r k e h r m i t G e n e r a l a b o n n e m e n t s einzubeziehen : 1. Nyon-Crassier-Bahn, 2. Strassenbahn Schaffhausen-Schleitheim, .

3. Elektrische Strassenbahn Wetzikon-Meilen, 4. Elektrische Strassenbahn Bremgarten-Dietikon, 5. Elektrische Greyerzerbahnen, 6. Solothurn-Münster-Bahn (auf den Zeitpunkt der Betriebseröffnung), 7. Langenthal-Jura-Bahn, 8. Bern-Schwarzenburg-Bahn, 9. Ramsei-Sumiswald-Huttwil-Bahn (auf den Zeitpunkt der Betriebseröffnung).

Die Taxen der Generalabonnements bleiben unverändert, und es gelten die im Jahre 1907 gelösten, zu Ende des Jahres noch nicht abgelaufenen Abonnements auch zum Befahren der neu einbezogenen Linien.

Der Tarif für die Beförderung von Personen mit Generalabonnements wurde zur Durchführung dieser Änderungen , auf 1. Januar 1908 neu herausgegeben.

632

28. Die Einnahmen aus s c h w e i z e r i s c h e n k o m b i n i e r b a r e n R u n d r e i s e b i l l e t t e n haben sich gegenüber dem Vorjahre unbedeutend geändert. Sie betrugen : Im ganzen fUr die Schweiz.

Verwaltungen

im Jahre 1906 Fr. 1,566,849 im Jahre 1907 . . . . . . ,, 1,609,052 Gegenüber dem Vorjahre

. . -fFr.

Anteil S. B. B.

Fr. 968,973 ,, 961,340

42,203 --Fr.

7,633

Neu einbezogen wurden in diesen Verkehr die B e r n S c h w a r z e n b u r g - B a h n und die Eisenbahn MartignyC h a t e l a r d.

29. Der Verkehr mit z u s a m m e n s t e l l b a r e n F a h r s c h e i n h e f t e n des Vereins deutsclier E i s e n b a h n v e r w a l t u n g e n hat im Berichtsjahre einen erheblichen Rückgang erfahren. Zum Teil wird dies durch die deutsche Personentarifreform bewirkt worden sein, mit deren Inkraftsetzung die besondern Ermässigungen auf den deutschen Strecken in Wegfall kamen ; anderseits scheint der Fremdenverkehr gegenüber dem Vorjahre etwas zurückgegangen zu sein.

Die Einnahmen betrugen : Im ganzen

im Jahre 1906 im Jahre 1907

Fr. 5,385,752 ,, 4,496,712

Gegenüber dem Vorjahre weniger Fr.

889,040

Anteil S. B. B.

Fr. 2,941,248 ,, 2,506,283 Fr.

434,965

Die Eisenbahn M a r t i g n y - C h a t e l a r d wurde neu in diesen Verkehr einbezogen.

30. Dem R e i s e b u r e a u A. B o c q u i n & Cie. in G e n f haben wir den Verkauf von Vereinsfahrscheinheften auf 1. Juni übertragen, nachdem sich die Einrichtung einer Ausgabestelle in Genf als ein Bedürfnis herausstellte und im Bahnhof Genf der nötige Platz für eine bahnamtliche Ausgabestelle nicht zur Verfügung steht.

31. Wiederholt erfolgten Anregungen entsprechend, hat der Verband schweizerischer Eisenbahnen beschlossen, die Ausg a b e b e d i n g u n g e n f ü r d e n V e r k e h r m i t schwei-

633

zerischen kombinierbaren Rundreisebill e t t e n mit denjenigen des ,,Vereinsreiseverkehrs" (zusammenstellbaren Fahrscheinhefte des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen), die für die Reisenden günstiger sind, möglichst in Übereinstimmung zu bringen.

Vor allem soll im schweizerischen Verkehr die bestehende Beschränkung für den Einbezug von Hin- und Rückfahrten über die gleiche Strecke aufgehoben werden. Sodann soll die im Vereinsreiseverkehr geltende Bestimmung, dass die Gesamtdistanz der in der Tour enthaltenen Verbindungsstrecken (Strecken, die ohne Benutzung der Transportmittel der beteiligten Verwaltungen zurückgelegt werden) nicht grösser sein dürfe als die Hälfte der einbezogenen Bahn- und Dampfbootstrecken, auch für den schweizerischen Verkehr angenommen werden.

An Hand dieser Bestimmung ist es möglich, jeweilen genau zu ermitteln, ob für eine Tour ein kombiniertes Billet gelöst werden kann oder nicht. Die bisherige Bestimmung des schweizerischen Verkehrs, dass die Reise den Charakter einer Rundtour haben müsse, hat sich als zu wenig genau erwiesen und oft zu Meinungsdifferenzen Anlass gegeben.

Abweichungen in den Ausgabebestimmungen bleiben nur noch in folgenden Punkten bestehen : a. Es wird im schweizerischen Verkehr an der Minimaldistanz von 200 km. festgehalten (Vereinsreiseverkehr 600 km.).

b. Neben den Verbindungsstrecken für den Vereinsreiseverkehr werden im schweizerischen Verkehr auch solche zwischen den schweizerischen Grenzstationen aufgenommen, um den Reisenden den Ein- und Austritt auf verschiedenen Grenzstationen zu gestatten.

c. Hinsichtlich der obern Altersgrenze für Kinder, denen die halbe Taxe zugestanden wird, verbleibt es im schweizerischen Verkehr bei 12 Jahren (Vereinsreiseverkehr 10 Jahre).

Die Vereinheitlichung der Ausgabebedingungen erforderte auch die Gleichstellung der Fahrpreise in beiden Verkehren.

Bis jetzt wurde im schweizerischen Verkehr eine Ermässigung von 25 % , im Vereinsreiseverkehr dagegen eine solche von 20 % auf den Taxen einfacher Fahrt aller drei Klassen gewährt. Da die Annahme einer einheitlichen Ermässigung von 25 % zu grosse Einnahmenausfälle befürchten liess, beschloss der Verband, zukünftig in I. und II. Klasse 20 % , in III. Klasse dagegen 25 % Ermässigung zu gewähren. Eine Ausnahme hiervon machen eine Anzahl Verwaltungen, die im internen Ver-

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kehr für Hin- und Rückfahrt nur 20 % Ermässigung gewähren, und es nicht für tunlich erachteten, die Taxen für Fahrten mit kombinierbaren Billetten niedriger zu halten als für Fahrten mit gewöhnlichen Retourbilletten. Diese Verwaltungen bewilligen daher im Verkehr mit kombinierbaron Billetten auch in III. Klasse eine Ermässigung von nur 20 % .

Diese Änderungen sollen auf den 1. Mai 1908 zur Durchführung gelangen.

32. Der Verband schweizerischer Eisenbahnen hat die Frage, o b d i e A u s w e i s k a r t e n , d i e z u r F a h r t z u ermässigten Taxen für den Besuch von Festen und V e r s a m m l u n g e n b e r e c h t i g e n , von den Inhabern nur zu einer oder zu mehreren Fahrten verwendet werden können, dahin entschieden, dass für den Besuch der eidgenössischen Schützen-, Turn-, Sänger- und Musikfeste die Ausweiskarten innerhalb ihrer Gültigkeitsdauer zu beliebigen Fahrten zwischen dem Wohnorte und dem Festorte gelten sollen.

33. An den im Laufe des Berichtsjahres abgehaltenen K o n f e r e n z e n d e r a m B o d e n s e e v e r k e h r beteiligten Verwaltungen gelangte ein Antrag der badischen Staatsbahnen a u f H e r a b s e t z u n g d e r D a m p f b o o t t a x e n einfacher Fahrt auf die Hälfte der jetzigen T a x e n für Hin- und Rückfahrt zur Behandlung. Während die deutschen Verwaltungen für den Antrag, der als eine Folge der deutschen Tarifreform betrachtet werden muss, eintraten, sprachen sich die Vertreter der österreichischen Staatsbahnen und unserer Verwaltung mit Rücksicht auf die durch eine solche Massnahme zu erwartende Verschlechterung des finanziellen Ergebnisses · des Dampfschiffbetriebes dagegen aus. Bei den Bundesbahnen ist dieses Ergebnis hinsichtlich des- Personenverkehrs jetzt schon sehr ungünstig und würde sich bei Annahme des badischen Antrags noch bedeutend verschlechtern, indem infolge der Taxreduktion eine Einnahmenverminderung von zirka Fr. 40,000 eintreten würde.

Die Frage wird im nächsten Jahre weiter behandelt.

-

c. Tierverkehr.

Die Genehmigung des Bundesrates der laut dem letztjährigen Bericht durchzuführenden Änderung der Vorschriften be-

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treffend die Frachtzahlung für den Transport lebender Tiere ist noch ausstehend, und es hat daher die Inkraftsetzung der Massnahme nicht stattfinden können.

Dem Tarif für den Transport lebender Tiere auf den schweizerischen Eisenbahnen ist neu beigetreten die BernSchwarzenburg-Bahn.

Zum direkten Tarif für den Transport lebender Tiere Ehätische Bahn -- S. B. B. etc. ist ein I. Nachtrag zur Einführung gelangt.

Anlässlich der Genehmigung des neuen direkten Gütertarifs mit den Berner Oberland-Bahnen hat das eidgenössische Post- und Eisenbahndepartement verlangt, dass auch die direkte Abfertigung lebender Tiere im Verkehr mit den Berner Oberland-Bahnen eingerichtet werde. Ein bezüglicher Tarif ist nach Massgabe des vorhandenen Bedürfnisses aufgestellt und am Ende des Berichtsjahres dem Eisenbahndepartement zur Genehmigung vorgelegt worden.

d. Güterverkehr.

1. Mit der S o l o t h u r n - M ü n s t e r - B a h n ist über die Teilung des Güterverkehrs ein Vertrag abgeschlossen; worden, nach welchem zwischen den Stationen Court bis Laufen und Courtételle-Delle und weiter einerseits und Signau bis Luzern etc. anderseits in der Leitung des Güterverkehrs eine Änderung insofern eintritt, als dieser künftig anstatt über Biel bezw. Ölten über S o l o t h u r n insträdiert werden wird. Über die Leitung des Verkehrs bis und ab Solothurn (südlich) wurden mit der Emmentalbahn, der Burgdorf-Thun-Bahn und der Langenthal-Huttwil-Bahn Vereinbarungen getröffen, welche auf der Grundlage zu stände kamen, dass die eine Hälfte des Verkehrs über die nach der Tarifdistanz kürzeste Route und die andere Hälfte über die zweitkürzeste Route geleitet wird. Dementsprechend sind die allgemeinen Tarife und Ausnahmetarife für den internen und direkten Güterverkehr im Transit über die Solothurn-Münster-Bahn, sowie für den direkten Verkehr zwischen den Stationen der genannten Linie und denjenigen der übrigen schweizerischen Eisenbahnen berechnet worden ; sie gelangen zum grössten Teil durch Nachträge zur Einführung.

' . ' . . ' . , ' . ..;

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2. Dem eidgenössischen Eisenbahndepartement wurde unter Hinweis auf. Art. 8 und 13 des Tarif gesetzes das Gesuch unterbreitet, es möchte mit Rücksicht darauf, dass auf der R i c k e n b a h n ausnahmsweise Bau- und Betriebsverhältnisse bestehen, die Bewilligung dafür erteilt werden, dass der Tarifrechnung e r h ö h t e D i s t a n z e n zu Grunde gelegt werden dürfen. Der Bundesrat hat hierauf beschlossen, uns zu ermächtigen, für eine Zeitdauer von 15 Jahren vom Tage der Betriebseröffnung der Rickenbahn an gerechnet, auf der Tunnelstrecke einen Distanzzuschlag von 60 % zu den Meterdistanzen zur Einrechnung zu bringen.

3. Mit der Direktion der B o d e n s e e - T o g g e n b u r g b a h n sind Verhandlungen über die Beordnung der Tarif- und Instradierungsverhältnisse im Güterverkehr eingeleitet. Bei den vorhandenen komplizierten Verhältnissen bedarf die Angelegenheit umfassender statistischer und rechnerischer Arbeiten.

4. Für den direkten Gütervorkehr zwischen den Stationen der B e r n - S c h w a r z e n b u r g - B a h n , der B e r n e r O b e r l a n d - B a h n e n , und W o r b - D o r f (Station der schmalspurigen Bern-Worb-Bahn) einerseits und denjenigen der S. B. B., sowie der normalspurigen schweizerischen Privatbahnen, mit Ausnahme der Gotthardbahn, anderseits, wurden neue Gütertarife eingeführt.

5- Die Direktion der F r e i b u r g - M u r t e n - I n s B a h n hat das Gesuch an uns gerichtet, es möchte zur Verbesserung ihrer finanziellen Lage der G ü t e r v e r k e h r Ins und weiter nach Faoug und weiter und.umgekehrt ihrer Route, d. tu der Route via Sugiez zur B e d i e n u n g ü b e r l a s s e n w e r d e n . Die Bern-Neuenburg-Bahn, der wir als mitbeteiligter Verwaltung, das Begehren zur Äusserung vorlegten, hat es abgelehnt, wodurch es ohne weiteres für uns hinfällig wurde.

Immerhin wären auch wir der Konsequenzen wegen nicht in der Lage gewesen, zu entsprechen.

6. Die Verwaltung der T h u n e r s e e b a h n hat am 1. Mai 1907 die neuen Haltestellen E i n i g e n und F a u l e n s e e eröffnet, welche jedoch nur für Einzelsendungen nach Ausnahmetarif Nr. 4 für Brot, frische Butter etc., und Nr. 41 für flüssige Milch im Abonnement, sowie für die zugehörigen

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leeren Emballagen eingerichtet sind. Soweit hierfür ein Bedürfnis vorlag, sind direkte Distanzen ab diesen Haltestellen nach den Stationen der S. B. B. und denjenigen der schweizerischen Privatbahnen für direkte Abfertigung auf Grund der genannten Ausnahmetarife eingeführt worden.

7. Der in der Sitzung des Verwaltungsrates vom 11. Juli 1906 genehmigte A u s n a h m e t a r i f f ü r W e i n (Geschäftsbericht pro 1906, S. 111) gelangte erst am 20. Dezember zur Ausgabe, nachdem das Eisenbahndepartement Forderungen fallen gelassen hatte, denen die am Tarif beteiligten Verwaltungen nicht Folge geben konnten.

8. Auch der in der Sitzung des Verwaltungsrates vom 29. September 1906 beschlossene A u s n a h m e t a r i f für l e b e n d e P f l a n z e n (Geschäftsbericht pro 1906, S. 111) konnte nach längern Verhandlungen mit sämtlichen schweizerischen Normalbahnen und dem eidgenössischen Eisenbahndepartement erst am 20. Dezember zur Einführung gelangen.

9. In den A u s n a h m e t a r i f e n sind ausser der Ausgabe von Nachträgen zum Ausnahmetarif Nr. 6 für Getreide, Nr. 14 für Düngemittel, Nr. 18 für Holz, Nr. 19 für Steine und Nr. 20 für Kohlen, folgende Änderungen durchgeführt worden : a. G e n e r a t o r e n s c h l a c k e aus G a s a n s t a l t e n , u n s o r t i e r t , die meistens zu Brennzwecken in Kalköfen Verwendung findet, aber nur einen geringen Brennwert hat, wurde in den ermässigten A u s n a h m e t a r i f Nr. 44 für Pyritabfälle, Schlacken etc., einbezogen, um deren Absatz zu ermöglichen.

b. Im A u s n a h m e t a r i f Nr. 13 ist der tarifmässige Frachtsatz für G i p s in Ladungen von 10,000 kg. für die Strecke Frick-Eiken von 8 auf 7 Cts. pro 100 kg. herabgesetzt worden, um der Konkurrenz des1 Fuhrwerkverkehrs zu begegnen.

10. Nach einlässlicher Prüfung haben wir folgende T a x e r m ä s s i g u n g e n gewährt : a. Für die A u s f u h r von F e r r o - C h r o m und F e r r o - S i l i c i u m ab Montbovon.

b . F ü r d i e E i n f u h r v o n italienischen F u t t e r m i t t e l n auf Ansuchen des Regierungsrates des Kantons

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Wallis, da in diesem Kanton infolge der sehr geringen Heuernte des Jahres 1906 Futtermangel eingetreten ist.

c. I m i n t e r n e n Ve r k e h r : für B l e i des Spezialtarifes I ab Genf loco nach verschiedenen schweizerischen Stationen in Konkurrenz gegen die französische Route ; für a u s g e b r a u c h t e , c y a n a r m e G a s r e i n i g u n g s m a s s e , die von geringem Wert ist und nur bei ganz billigen Frachtsätzen von den zu ihrer Verarbeitung speziell eingerichteten Cellulosefabriken bezogen werden kann, ab Basel S. B. B., Genf, Hörn, Lausanne und Schlieren nach Luterbach ; für M e h l aus H ü l s e n f r ü c h t e n , sowie für Kleie ab Genf loco nach Villeneuve und weiter ; für S c h w e f e l s ä u r e in Ladungen von 10,000 kg. ab Uetikon nach Bex, um zu verhindern, dass die Lieferungen an die ausländische Konkurrenz übergehen.

d. Für den T r a n s i t v e r k e h r von, Petroleum aus Österreich nach Südfrankreich via Buchs (Rheintal) -- Genève.

11. Von der o s t s c h w e i z e r i s c h e n M ü h l e n A k t i e n g e s e l l s c h a f t i n St. G a l l e n ist das Gesuch an uns gestellt worden, es möchten, um den Müllern für ihre Produkte, welche zurzeit noch vielfach auf der Strasse befördert werden, die Benützung der Eisenbahn zu ermöglichen, die einschlägigen Taxen herabgesetzt werden. Wir kamen nach einlässlichen Untersuchungen zu dem Resultate, dass dem Begehren der Konsequenzen wegen nicht Folge gegeben werden kann.

12. Für die d e u t s c h - s c h w e i z e r i s c h e n Verkehre wurde eine Neuausgabe des Teiles I, Abteilung B, der deutsch-schweizerischen Gütertarife -- enthaltend die allgemeinen Tarifvorschriften und die Güterklassifikation -- herausgegeben.

Diese Neuausgabe war bedingt durch die seit der Ausgabe vom 1. August 1902 in den allgemeinen Tarifvorschriften und in der Güterklassifikation der deutschen und der schweizerischen Bisenbahnen eingetretenen zahlreichen Änderungen und Ergänzungen.

13. Auf den 1. Juni 1907 erfolgte eine Neuauflage des b a y e r i s c h - s c h w e i z e r i s c h e n G ü t e r t a r i f e s.

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14. Der Spezialtarif Nr. 411 für roh behauene Bausteine ab Stationen der f r a n z ö s i s c h e n O s t b a h n e n nach der S c h w e i z , via Delle und Petit-Croix, wurde durch Aufnahme neuer Relationen erweitert.

15. Für die Beförderung von Roheisen, Baueisen u. s. w.

in Ladungen von 10,000 kg. konnte der Tarif spécial commun d'exportation (P. V.) Nr. 414 f r a n z ö s i s c h e O s t b a h n e n -- S c h w e i z , sowie C h i a s s o t r a n s i t u n d P i n o t r a n s i t , via Delle und Petit-Croix, auf 1. April 1907 eingeführt werden.

16. Ein I. Nachtrag zumGütertarif D e l l e f r o n t i è r e -- S c h w e i z ist ausgegeben worden.

17. Die Verhandlungen über Erstellung eines direkten Tarifs P. L. M. -- S c h w e i z sind weiter -geführt worden.

18. Einem Vorschlage der f r a n z ö s i s c h e n N o r d b a h n betreffend die Erstellung eines direkten Tarifs für m e t a l l u r g i s c h e E r z e u g n i s s e via Delle oder PetitCroix haben wir zugestimmt.

19. Neuausgaben der r e g l e m e n t a r i s c h e n Bes t i m m u n g e n für den belgisch-schweizeris c h e n G ü t e r v e r k e h r und des Ausnahmetarifes für m e t a l l u r g i s c h e P r o d u k t e zwischen belgischen und schweizerischen Stationen sind erschienen und neue K o h l e n t a r i f e Belgien-Basel und B e l g i e n - S c h w e i z sind berechnet worden. Als Einführungstermin für die letzteren ist der 1. April 1908 in Aussicht genommen.

20. Neue Leitungsvorschriftenfür den n i e * derländisch-schweizerischen Güterverk e h r , Tarifhefte II und III, sind in Kraft getreten. .

21. Ein neuer Vertrag zur Regelung der Wettbewerbsverhältnisse im Eilgutverkehr zwischen der S c h w e i z und E ngl à n d ist nunmehr von allen beteiligten Festlandsbahnen gutgeheissen und abgeschlossen worden.

22. Für den d e u t s c h - i t a l i e n i s c h e n V e r k e h r ü b e r den S i m p l o n ist ein Ausnahmetarif für Eisen .nach

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Omegna und Villadossola und für den f r a n z ö s i s c h - i t a l i e n i s c h e n Verkehr ein Tarif international franco-suisse mit Frachtsätzen ah französischen Hafenstationen nach einer Anzahl italienischer Stationen via Simplon ausgegeben worden.

23. Im d e u t s c h - s ü d f r a n z ö s is e h e n V e r k e h r trat eine Neuausgabe des als Grundlage für die Frachtberechnung dienenden Kilometerzeigers (Tarifteil II C), sowie eine Neuausgabe der Leitungsvorschriften (Tarifteil II D) in Kraft.

In dieser letztern ist, wie bisher, die für den deutsch-südfranzösischen Verkehr allgemein vereinbarte Verkehrsleitung über die kürzeste Route gewahrt.

24. Für den ö s t e r r e i c h i s c h = u n g a r i s c h f r a n z ö s i s c h e n V e r b a n d (Verkehr mit den französischen Ostbahnen) wurden die Tarife für lebende Tiere (Pferde, Schafe und Wild) und ein neuer Tarif für den Holzverkehr aus Österreich in Kraft gesetzt.

25. Im ö s t e r r e i c h i s c h = u n g a r i s c h - s ü d f r a n z ö s i s c h e n Verkehr wurden die Grundlagen für die Erstellung direkter Tarife vereinbart, nach denen ebenso, wie im deutsch-südfranzösischen Verkehr, über die deutschen und schweizerischen Strecken mit den deutschen Einheitssätzen gerechnet wird.

26. Dem i n t e r n a t i o n a l e n Ü b e r e i n k o m m e n ü b e r d e n E i s e n b a h n f r a c h t v e r k e h r wurden d i e am 1. Juni 1907 dem Betrieb übergebene normalspurige Linie Bern-Schwarzenburg und die Strecke Gümligen-Worb der schmalspurigen Linie Bern-Worb unterstellt.

Eine neue Liste der dem internationalen Übereinkommen unterstellten Eisenbahnstrecken ist herausgegeben worden.

27. Dem eidgenössischen Eisenbahndepartement sind im Benehmen mit den Verwaltungen des Verbandes schweizerischer Eisenbahnen erstellte Entwürfe einer Neuausgabe der Anlage V, sowie eines neuen I. Nachtrages zum s c h w e i z e r i s c h e n T r a n s p o r t r e g l e m e n t zur Einholung der bundesrätlichen Genehmigung eingereicht worden. In der Neuausgabe der Anlage V gelangen eine grosse Anzahl Änderungen und Ergänzungen an den bisherigen Bestimmungen zur Durchführung. Die meisten derselben werden vorgenommen teils in-

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folge der bevorstehenden Neuausgabe des bestehenden Separatübereinkommens zwischen der Schweiz und Deutschland zum internationalen Übereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr, teils infolge der Beschlüsse der II. Konferenz zur Revision des letztern Übereinkommens, und sodann teils auch, um die schweizerischen Vorschriften mit dem neuesten Stand der Bestimmungen der Verkehrsordnung der deutschen Bahnen soweit möglich in Einklang zu bringen.

28. Ein II. Nachtrag zu den a l l g e m e i n e n T a r i f vorschriften der schweizerischen Eisenb a h n e n ist auf den 1. März 1907 in Kraft gesetzt worden.

Er enthält die seit 1. Juli 1905 auf den deutschen Bahnen eingetretenen Änderungen, soweit sie vom schweizerischen Eisenbahnverband übernommen wurden.

29. Von den an den k o m m e r z i e l l e n K o n f e r e n z e n d e s V e r b a n d e s s c h w e i z e r i s c h e r Eisenb a h n e n und vom E i s e n b a h n v e r b a n d im Korrespondenzweg behandelten Geschäften erwähnen wir die folgenden : a. Ein Gesuch der Aktiengesellschaft Dynamit Nobel in Zürich um Herabsetzung des taxpflichtigen Minimalgewichtes von 2000 auf 1000 kg. für Sendungen von Dynamitpatronen und um Erlass der Schutzwagengebühren bei solchen Transporten wurde im Einvernehmen mit der technischen Verbandskonferenz wegen des mit der Beförderung von Dynamitpatronen verbundenen Risikos abgelehnt.

b. Einem Gesuche der Manufactures des glaces et produits chimiques de St. Gobin, Chauny et Cirey um Taxierung des Glasfabrikates ,,Opaline" in ungeschliffenen Platten und von zu den Platten gehörenden ungeschliffenen Leisten, Stäben, Rinnen, Eckstücken u. s. w. aus ,,Opaline" zum Spezialtarif I und zur Stückgutklasse 2 wurde entsprochen.

». Einer Anregung des eidgenössischen Eisenbahndepartementes nachkommend, wurde beschlossen, die bei uns als Präsidialverwaltung des Verbandes schweizerischer Eisenbahnen deponierten Generalreverse und Kautionen für Dynamitsendungen auch für solche Schadensfälle haftbar zu erklären, welche sich auf den dem Verbände schweizerischer Eisenbahnen nicht angehörenden schweizerischen Transportunternehmungen ereignen könnten.

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d. Weil aus betriebsdienstlichen Gründen eine Vermehrung der Artikel des Ausnahmetarifs Nr. 4 für den Transport in beschleunigter Fracht von Brot, frischem Fleisch u. s. w. vermieden werden muss, wurde die Aufnahme des Artikels ,,frische Kutteln" in diesen Ausnahmetarif abgelehnt.

e. Übernahme für den schweizerischen Verkehr der in den allgemeinen Tarifvorschriften nebst Güterklassifikation der deutschen Bahnen seit dem 1. Juli 1905 eingetretenen Änderungen und Ergänzungen.

f. Im Namen des Verbandes haben wir das eidgenössische Eisenbahndepartement ersucht, eine Änderung des schweizerischen Transportreglements in dc.m Sinne gutheissen zu wollen, dass die Bahnen die tarifgemässen Waggebühren in allen den Fällen erheben dürfen, wo das Gewicht, das sich auf Grund der vom Absender' im Frachtbrief angegebenen Masse oder Stückzahlen ergibt, von dem durch die bahnseitige Abwägung konstatierten um mehr als 2% % abweicht. Das Eisenbahndepartement wird diese Angelegenheit dem Bundesrate zum Entscheid vorlegen.

g. Für die Sprengstoffe ,,Cheddite", welijhe ihrer Gefährlichkeit wegen in Deutschland von den für Sicherheitssprengstoffe aufgestellten Transportvorsehriften ausgeschlossen1 wurden, sind gestützt auf Gutachten neue Verpackungsvorschriften beschlossen worden.

h. In Entsprechung eines Gesuches der Aktiengesellschaft Dynamit Nobel in Zürich wurde beschlossen, inskünftig bei gleichzeitiger Aufgabe mehrerer Stückgutsendungen Dynamit nach derselben Bestimmungsstation die Schutzwagengebühr nur noch für zwei Schutzwagen zu berechnen, wie dies schon bei gleichzeitiger Aufgabe mehrerer Wagenladungen nach derselben Bestimmungsstation geschieht.

i. Einer Eingabe des Zentralvorstandes des Vereins schweizerischer Eisenbahn- und Dampfschiffangestellter um einheitliche Anweisung der sämtlichen schweizerischen Stationen, die als Duplikate zu verwendenden schweizerischen Frachtbriefformulare in auffälliger und übereinstimmender Weise als ,,Duplikate" zu bezeichnen, wurde entsprochen.

30. Der V e r k e h r n a c h u n d von I s e l l e di T r a s q u e r a , P r e g l i a u n d V a r z o musste d e r italienischen Verzollung, sowie der in den Verkehren mit Italien vor-

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gesehenen formellen Güterübergabe auf dem italienischen Übergangspunkt wegen allgemein nach D o m o d o s s o l a abgefertigt und taxiert werden, um von da unter Tasberechnung nach den erwähnten Stationen wieder zurückzugehen. Da für Güter nach und von den schweizerischen Orten Gondo und Simplon-Dorf, die von Iselle di Trasquera aus bedient werden, die italienische Eingangsverzollung entfällt, wurde unter Mitwirkung der italienischen und schweizerischen Zollbehörden und der italienischen Staatsbahnen in einer Konferenz zu Domodossola vereinbart, dass die nach und von diesen Orten vorkommenden Warensendungen ausnahmsweise direkt nach Iselle di Trasquera abgefertigt werden können. Damit ist für diese Transporte der Umweg über Domodossola nicht mehr nötig und sind die daraus bisher entstandenen Frachtverteuerungen entfallen. Ferner wurde beschlossen, Granittransporte ab den Stationen Preglia und Varzo nach schweizerischen Stationen direkt von da nach der Schweiz abzufertigen, so dass auch für sie der Umweg über Domodossola entfällt.

31. Zufolge einer im Anfang des Berichtsjahres eingetretenen Verkehrsstockung auf der Mont-Cenis-Route verständigten wir uns mit der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn auf deren Ansuchen, einen Teil ihres Verkehrs (Massengüter, wie Steinkohlen und Eisen etc.), welcher sonst über den Mont-Cenis instradiert, gegen entsprechende Vergütung in besonderen Zügen via Bouveret über die Simplonroute zu befördern.

32. Anfangs Oktober ist auf der G o t t h a r d r o u t e eine S t a u u n g i n d e r G ü t e r b e f ö r d e r u n g n a c h Ital i e n e i n g e t r e t e n . Wir verständigten uns mit der Gotthardbahn und den italienischen Bahnen dahin, vom 8. Oktober 1907 an täglich 30 von Deutschland und weiter her via Basel-Gotthard direkt nach Italien abgefertigte Wagenladungen, für welche nicht Zollbehandlung auf einer Unterwegsstation der Gotthardroute vorgesehen war, gegen entsprechende Vergütung, via OltenLyss-Simplon nach Domodossola abzufertigen. Diese Entlastung der Gotthardroute genügte aber nicht, da nahezu gleichzeitig eine anhaltende Zunahme des Herbstverkehrs eintrat. Weil alle unsere Stationen der Strecke Basel-Immensee mit italienischen Gütern überfüllt waren, mussten wir zeitweise die Zufuhr der via Basel instradierenden, von Deutschland und weiter her nach Italien bestimmten Wagenladungsgüter einstellen. Der Bundesrat hat für diese Güter unter drei Malen Zuschlagsfristen von

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3 bis 5 Tagen zu den reglementarischen Lieferfristen gewährt.

In der Folge erklärten sich dann die italienischen Staatsbahnen bereit, täglich 50 und später 70 Wagen in Domodossola zu übernehmen ; diese Verwaltung gestattete ferner die Rückleitung des vom Kreis III nach Italien zurückkehrenden leeren Rollmaterials über Domodossola. Am 6. Dezember 1907 waren die Abfuhrverhältnisse auf der Gotthardroute wieder normale ; die Umleitung via Simplon wurde daher wieder eingestellt.

33. Aus Handelskreisen gelangte wiederholt das Gesuch an uns, es möchte unserm L a g e r h a u s in B a s e l die E i n l a g e r u n g s - und R e e x p e d i t i o n s b e r e e h t i g u n g f ü r G e t r e i d e a b Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe, Kehl und Strassburg unter Einhaltung der über Basel gültigen d i r e k t e n Taxen zugestanden werden. Es mache sich schon lange das Bedürfnis geltend, dass das über die genannten Rheinhäfen eingehende, für den Konsum in der Schweiz bestimmte Getreide mehr in der Nähe, d. h. mindestens an der Grenze gelagert werden könne, ohne dass gegenüber der direkten Abfertigung eine Frachtverteuerung eintrete. Wir fanden dieses Begehren berechtigt und haben bei den mitbeteiligten deutschen Bahnen zu verschiedenen Malen Anstrengungen gemacht, ihm Geltung zu verschaffen, leider ohne Erfolg.

34. Wir haben grundsätzlich beschlossen, Güter, die bis und ab Basel mit R h e i n s c h i f f e n befördert werden, tarifarisch gleich zu behandeln wie Güter, die per Bahn zu- und abgeführt werden. Die bezüglichen Massnahmen sind zur Durchführung gelangt.

35. Gegen den in, der Sitzung des Verwaltungsrates vom 28. Dezember 1906 genehmigten K o n k u r r e n z v e r t r a g mit der Dampfs c;hiffges&llschaft auf dem G e n f e r s e e ist seitens der Genfer und Lausanner Handelskammern beim Bundesrat Einsprache erhoben, worden, auf welche dieser indessen nicht' eingetreten ist. Anlässlich der Behandlung des Geschäftsberichtes und der Rechnungen der Bundesbahnen pro 1906 hat sich sodann laut Mitteilung des eidgenössischen Eisenbahndepartements die Kommission des Nationalrates dahin ausgesprochen, dass die Verwaltung der Bundesbahnen mit dem Abschluss des in Frage stehenden Vertrages innerhalb ihrer Kompetenz und im wohlverstandenen Interesse der Bahn gehandelt habe, dass die Kommission es aber

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trotzdem vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus begrüssen würde, wenn die Bundesbahnen sich entschliessen könnten, den Vertrag nicht ins Leben treten zu lassen. Wir antworteten hierauf mit einlässlicher Begründung, dass die aus dem Vertrag befürchteten volkswirtschaftlichen Schädigungen nicht eintreten werden, und wiesen zum Schlüsse auf die Verhältnisse] am Bodensee hin, auf dem die früher bestandene freie Konkurrenz -unter den für einen grössern Verkehr eingerichteten, organisierten Transportanstalten schon längst einer festen Regelung ·der Beziehungen im Transportgeschäft habe weichen müssen.

36. Im Berichtsjahre haben nachstehende i n t e r n a t i o n a l e K o n f e r e n z e n , an welchen wir uns vertreten liessen, stattgefunden : a. Generalkonferenz des d e u t s c h - i t a l i e n i s c h e n und des ö s t e r r e i c h i s c h = u n g a r i s c h - d e u t s c h e n Verbandes in Bozen.

6. Die ö s t e r r e i c h i s c h = u n g, a r i s c h - s c h w e i z e r i s c h e Verbandskonferenz in Abbazia.

c. Die ö s t e r r e i c h i s c h = u n g a r i s c h - f r a n z ö s i s c h e und die ö s t e r r e i c h i s c h = u n g a r i s c h - s ü d f r a n z ö s i s c h e Verbandskonferenz in Montreux.

d. Die d e u t s o h - s ü d f r a n z ö s i s c h e n Verbandskonferenzen in Frankfurt a. M. und Zürich.

e. Zwei Sitzungen der d e u t s c h e n s t ä n d i g e n Tar i f k o m m i s s i o n in Berlin und Reutlingen.

In den ad a--d genannten Konferenzen wurden die laufenden Verbandsgeschäfte erledigt. In der österreichisch=ungarischsüdfranzösischen Konferenz haben wir uns bereit erklärt, entsprechend dem Vorgehen im deutsch-südfranzösischen Verkehr für unsere Transitstrecken die deutschen Grundtaxen einzurechnen.

e. Einnahmenkontrolle und Abrechnungswesen.

1. Zur Ordnung der Abrechnungsverhältnisse zwischen der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn, der französischen Ost-. Nord- und Westbahn einerseits und den Bundesbahnen anderseits bezüglich des direkten Güterverkehrs Frankreich-Italien via Simplon fand am 29./30. April eine K o n f e r e n z der K o n t r o l l c h e f s der beteiligten Verwaltungen in Montreux statt.

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

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2. An der i n t e r n a t i o n a l e n A b r e c h n u u g s k o n - f e r e n z , welche im Monat Juni in Brüssel stattfand, haben wir uns vertreten lassen.

3. Am 11. und 12. Oktober wurde in Murten die 5. K o n f e r e n z d e r K o n t r o l l c h e f s d e s Verbandes schweizerischer Eisenbahnen abgehalten. Sie befasste sich mit der Beratung verschiedener Fragen des Abfertigungs- und Abrechnungsdienstefl.

4. Es wurden e i n h e i t l i c h e V o r s c h r i f t e n aufgestellt betreffend die Buchführung über die Einnahmen und Ausgaben für die Beschaffung und Lieferung der Personenbillette aller Art und der Müchabonnementsmarken, sowie betreffend die Verrechnung derselben und den Jahresabschluss.

5. Bei den Kassastellen der Stationen, Lagerhäuser und Dampfschiffe wurden 1838 K a s 9 e n - und B ü c h e r r e v i s i o n e n vorgenommen, welche sich wie folgt auf die 4 Kreise verteilen : I. Kreis

II. Kreis

III. Kreis

IV. Kreis

556

488

478

316

Hierbei sind folgende Vorkommnisse und Unregelmässigkeiten zu erwähnen : a. Einbruch in die Station A a r b e r g in der Nacht vom 9. auf den 10. November und Entwendung der feuerfesten.

Kasse, welche Fr. 4247. 71 enthielt. Die gerichtliche Untersuchung war bisher ohne Erfolg.

b. In E s t a v a y e r ist ein Stationsgehülfe nach Verübung verschiedener Betrügereien Ende Mai flüchtig geworden.

Der Fehlbare blieb bis jetzt verschollen ; der Verwaltung erwuchs ein Schaden von Fr. 1144. 15.

c. Ende Dezember ist in L e u k ein Aspirant unter Mitnahme von Fr. 962. 56 Dienstgeldern flüchtig geworden. Der Fehlbetrag ist ersetzt ; strafrechtliche Verfolgung wurde eingeleitet.

d. Bei einer Anzahl Stationen sind Defizite konstatiert worden ; auf 2 Stationen führte die Revision zur Entdeckung von Fälschungen für kleinere Beträge. Die Schuldigen wurden bestraft und zum Teil aus dem Dienste der Bundesbahnen ent-

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lassen; je nach den besondern Umständen wurde strafrechtliche Verfolgung veranlagst.

6. In bezug auf das F r a c h t k r e d i t w e s e n sind folgende Geschäfte zu verzeichnen : Kreise l Ff Total a. Neue Kredite wurden eröffnet . 23 50 43 36 152 b. Bestehende Kredite wurden geändert 7 60 94 55 216 c. Aufgehoben wurden . . . . 5 7 12 9 33 401

7. Im Interesse des reisenden Publikums haben wir nach Verständigung mit der Postverwaltung, eine Erweiterung der Vorschriften über die Behandlung gefund e n e r G e g e n s t ä n d e in dem Sinne beschlossen, dass zur Erzielung einer raschern Zustellung dringend reklamierte, das Gewicht von 5 kg. nicht übersteigende Gegenstände künftig unter Erhebung einer einheitlichen Taxe von 40 Cts. in der Schweiz als Bahndienstsache befördert werden können.

8. Indem wir nachstehend eine vergleichende Ü b e r s i c h t ü b e r d i e B e t r i e b s e i n n a h m e n d e r Bundesbahnen und des Dampfschiffbetriebes auf dem Bodensee der Jahre 1906 und 1907 folgen lassen, verweisen wir auf die der Einnahmentabelle nachfolgende Begründung der Verkehrsschwankungen.

Betriebseinnahmen der schweizerischen Bundesbahnen: 1906 (Januar-Mai 2441 Kilometer) (Juni-Dezember 2463 ,, )

1907

Gegenüber 1906 weniger

mehp

/,,,,,,, tf i i nrllptpr 'v (2463 Kllometer

A. BahnverMir.



)

Fr.

53,516,095.70

% 42,18

I. Ertrag des Personentransportes

Fr.

56,283,797.04

% 41,i8

Fr.

2,767,701.34

5,181,275.96 2,462,360.40 65,761,762.03

n. Ertrag des Gepäck-, Tierund Gütertransportes : 4,03 1. vom G e p ä c k . . . .

1,96 2. von Tieren . . . .

51,83 3. von Gütern . . . .

5,508,344.96 2,404,947.03 72,476,753.91

4,03 l,7c 53,03

327,069. -- -- -- 57,413.37 6,714*,991. 88 --

73,405,398. 39

57,82

80,390,045. 90

58,82

6,984,647. 51

--

100

9,752,348. 85

--

126,921,494. 09

B. DampfschiffoerTtehr

1906 Fr.

Total 136,673,842. 94

100

°A>

187,238. 54 9,744. 33 4,155. 50 533,950. 86

25,«

735,089.23

100

1,32 0,57 72,64

Fr.

--

auf dem

l. Personentransport .

H. Gepäcktransport .

m. Tiertransport . . . .

. .

IV. Gütertransport .

Fr.

197,747. 92 10,356. 27 5,055. 89 584,491. 64

Total

797,651.72

Bodensee.

%

Fr.

73,28

10,509. 38 611. 94 900. 39 50,540. 78

-- -- -- --

100

62;562. 49

--

24,79

1,30 0,63

649

Im B a h n v e r k e h r nach Abschnitt A der vorstehenden vergleichenden Übersicht über die Betriebseinnahmen ist für das Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr 1906 eine Mehreinnahme von Fr. 9,752,348. 85 = 7,68 % zu verzeichnen, gegen Fr. 11,958,329. 12 -- 10,4 % pro 1906. Die einzelnen Verkehrskategorien lieferten folgende prozentuale Ergebnisse : Personenverkehr . . . + 5,17 % (1906 : + 11,13 % ) Gepäekyerkehr . . . . + 6,31 % (1906 : + 10,55 % ) Tiertransport . . . . -- 2,33 % (1906 : + 20,20 % ) Gütertransport . . . . + 10,21 % (1906 : -f 9,47 % ) Es war zu erwarten, dass der ausserordentlich starke Tiertransport pro 1906 (-f- 20,20 % ) im Jahre 1907 wieder in normale Bahnen zurückkehren werde. Der Rückgang um 2,33% bietet daher keinen Anlass zu Bedenken. Im übrigen ist hinsichtlich der Ergebnisse der beiden Hauptverkehrskategorien folgendes zu erwähnen : P e r s o n e n v e r k e h r . Gegenüber dem Vorjahre lieferten die einzelnen Monate folgende Ergebnisse : Januar · + Fr. 204,917 Februar + ,, 202,809 März · . . -j- ,, 593,750 April . . . . . . . -- ,, 1,116 Mai + ,, 625,721 Juni -- T, 86,128 Juli . : + ,, 218,746 August -j- v 276,487 September + ,, 188,264 Oktober + « 133,376 . November + ,, 258,875 Dezember -j- ,, 152,000 Die Mindereinnahmen pro April und Juni sind nur scheinbare ; sie rühren von Verkehrsverschiebungen zwischen den Monaten März und April, bezw. Mai und Juni her, weil die den Personenverkehr erheblich beeinflussenden Feiertage von Ostern und Pfingsten pro 1907 auf März, bezw. Mai, pro 1906 dagegen auf April, bezw. Juni fielen. Bei Berücksichtigung dieser Verschiebung ergibt sich eine das ganze Jahr anhaltende ziemlich gleichmässige Verkehrszunahme, die sich in einem Plus von nahezu Fr. 1,800,000 gegenüber unserem Voranschlag äussert. Der Mehreinnahme von Fr. 2,767,701. 34 steht eine Vermehrung der Zahl der beförderten Reisenden von 64,933,529

650

auf 69,756,449, d. h. um 4,822,920 -- 7,43 % gegenüber. Da die Einnahmen nur eine Zunahme von 5,17 % aufweisen, so ergibt sich hieraus, dass der Ertrag mit der Vermehrung der Zahl der Reisenden nicht Schritt gehalten hat. Die Konsequenz hiervon ist neuerdings ein Rückgang der Durchschnittseinnahme pro Reisenden, welche in den loteten 6 Jahren betrug : 1902: 96,1 Cts.

1905: 8l,4 Cts.

1903: 87,8 ,, 1906: 82,4 ,, 1904: 83,5 ,, 1907: 80,7 ,, Was den Einfluss des S i m p l o n v e r k e h r s auf die Personentransporteinnahmen betrifft, so bestätigen die Ergebnisse für die Tunnelstrecke Brig-Iselle des laufenden Jahres die aus den ersten 7 Betriebsmonaten gezogenen, in unserem letztjährigen Bericht auf Seite 125 niedergelegten Folgerungen. Die Einnahmen der erwähnten Tunnelstrecke betrugen pro 1907 Fr. 635,700, wovon auf die 7 Monate Juni-Dezember Fr. 412,500 entfallen, gegenüber Fr. 462,000 in den gleichen Monaten 1906.

Der Ausfall des Ausstellungsverkehrs ist somit nicht ganz, immerhin annähernd durch den allgemeinen Aufschwung des Verkehrs gedeckt worden, und das Ergebnis kann daher als ein befriedigendes bezeichnet werden.

G ü t e r v e r k e h r (inklusive Gepäck und Tiere). Die allgemeine Hochkonjunktur im Geschäftsverkehr hat wider Erwarten das ganze Jahr angehalten. Die Einnahmen sind neuerdings erheblich angewachsen ; sie übersteigen das ausserordentlich günstige Jahr 1906, sowie auch unsern Voranschlag um rund Fr. 7,000,000. An dieser Mehreinnahme partizipieren alle Monate, und zwar : Januar mit Fr. 394,370 Februar ,, ,, 243,412 März ,, ,, 442,844 April ,, ,, 1,185,666 Mai ,, ,, 558,142 Juni ,, ,, 654,379 Juli ,, ,, 861,958 August ,, ,, 540,225 September ,, ,, 634.960 Oktober ,, ,, 386,'466 November ,, ' ,, 451,226 Dezember ,, ,, 631,000 Die Zahl der beförderten Gütertonnen beträgt 12,157,654, gegenüber 10,928,296; sie ist somit um 1,229,358 Tonnen,

651 d. h. um 11,25 % (1906 : 10,52 % ) gestiegen. Die prozentuale Vermehrung der Einnahmen beträgt dagegen nur 9,52 % (1906 : 9,87 % ) und hat also mit der Verkehrszunahme nicht gleichen Schritt gehalten. Daraus ergibt sich ein weiterer Rückgang des Durchschnittsertrages pro Tonne, welcher betrug : 1903 . . . . . . . . . F r . 7,34 1904 ,, 7,o1 1905 ,, 6,75.

1906 6,72 T 1907 6,61 " Was den Verkehr der S i m p l o n l i n i e anbelangt, so hat derselbe durch die Einführung direkter Tarife zwischen Italien und Frankreich etwas zugenommen und ist im Berichtsjahre durch zeitweilige Verkehrsumleitungen von der Modaner- und von der Gotthardroute, die eine Folge von Verkehrsstauungen auf diesen Routen waren, günstig beeinflusst worden. Immerhin bewegen sich die Ergebnisse, von diesen Umleitungen abgesehen, andauernd in sehr bescheidenem Rahmen.

B o d e n s e e - D a.m p f s c h i f f b e t r i e b. Nach der vorstehenden Übersicht, Abschnitt B, ergibt sich für alle Rubriken eine Verkehrszunahme. Der Mehreinnahme im Personenverkehr von rund Fr. 10,500 liegen keinebesondernm Ursachen zu Grunde; sie ist dem allgemeinen Anwachsen des Verkehrs zuzuschreiben.

An der Mehreinnahme von rund Fr. 50,500 im Güterverkehr partizipieren fast alle Monate. Ein erhebliches Minus (Fr. 14,000) weist nur der Monat Oktober auf, herrührend von der geringern Obstausfuhr dieses Jahres. Diesem Rückgange steht eine starke Vermehrung des Imports an Getreide und Zucker, sowie der Durchfuhr von Maschinenteilen und Alteisen aus Deutschland nach Italien gegenüber, welche das ganze Jahr andauerte und hauptsächlich zu dem günstigen Rechnungsabschluss beitrug.

f. Fracht- und Fahrgeldreklamationen.

Im Berichtsjahre haben die vom Frachtreklamationsbureau zu behandelnden Geschäfte wiederum eine wesentliche Zunahme aufzuweisen.

Nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Zahl der im Jahre 1907 zur Behandlung gekommenen neuen Reklamationen und Taxrückerstattungsgesuche, sowie über die im gleichen Zeitraum zu lasten der S. B. B. ausbezahlten, bezw.

ändern Verwaltungen zur Verfügung gestellten Beträge.

Anzahl neuer Geschäfte a. Frachtreklâmationen wegen unrichtiger Anwendung der Tarife, Tarifvorschriften etc. . . , b. Gesuche um nachträgliche Anwendung von Réexpéditions- und Exporttarifen c. Gesuche um Einhaltung der über ausländische Konkurrenzrouten erreichbaren billigern Frachten d. Taxrückerstattungsgesuche (Detaxen) auf Zugeständnissen der Generaldirektion, bezw. der verstaatlichten Bahnen beruhend .

e. Verschleppungen (Fehlinstradierungen) . Fahrgeldreklamationen g. Gesuche um Gewährung von Taxrückerstattung auf nicht vollständig benützten schweizerischen Generalabonnementa . . .

h. Prämienzahlungen an das Zugspersonal für die Entdeckung missbräuchlicher Benützung von Generalabonnements Total

8,112

Zu lasten der S. B. B.

ausbezahlte Beträge ( Fr. 93,479. 73 (Güter) \ ,, 104. 70 (Gepäck) | ,, 814.13 (Vieh)

2,188

,, 275,241.26

2,656

,, 179,705.04

600 2,790 4.286

,, 217,593. 36 ,, 11,636.83 ') ,, 33,136.84

3842) 99 21,115

^

46,216. -- 3)

,,

495. -- 3)

Fr. 858,422. 89

') Dagegen haben die S. B. B. Fr. 12,558. 08 erhalten.

) 223 Fälle wegen Austritt des Titulars aus der Firma ; 122 Fälle wegen Krankheit oder Todesfall ; 26 Fälle wegen dauernder Landesabwesenheit; 9 Fälle wegen Umtausch gegen Firmenabonnements und 4 Fälle wegen Verhaftung des Titulars.

3 ) Diese Beträge fallen zu lasten der am Generalabonnementstarif beteiligten Verwaltungen.

2

03
,tc

653

IV. Betriebsdepartement, a. Allgemeines.

1. Wir haben mit der Generalstabsabteilung des Militärdepartementes die Frage der E i n r i c h t u n g der E i s e n b a h n w a g e n zum M i l i t ä r k r a n k e n t r a n s p o r t und die Ausrüstung der Sanitätszüge im Sinne einer Änderung der bisherigen Anordnungen in Beratung gezogen. Demzufolge haben wir es am 5. Januar übernommen, vorerst eine Anzahl III. Klasse-Wagen probeweise mit Seitentüren zum Krankenverlad einzurichten.

2. Am 22. Januar haben wir an die Kreisdirektionen eine Weisung erlassen, wonach für die S t e l l v e r t r e t e r der B a h n hofvorstände keine täglichen Arbeitszeiten über 10 S t u n d e n m e h r v o r g e s c h r i e b e n werden sollen und dass da, wo die Verhältnisse es gestatten, nach und nach bis auf 9Ya und 9 Stunden herabgegangen werden kann, immerhin unter dem Vorbehalt, dass im Bedürfnisfalle längere Arbeitszeiten, jedoch im Rahmen des Arbeitsgesetzes, einzuhalten sind.

3. Mit Gültigkeit ab 1. Januar 1907 haben wir am 29. Januar einheitliche Vorschriften betreffend die Überzeita r b e i t und die V e r g ü t u n g d e r s e l b e n erlassen, in Ausführung von Art. 16 des Reglements Nr. 3, betreffend die allgemeinen Dienstvorschriften für die Beamten und ständigen Angestellten der Bundesbahnen. Eine teilweise Revision dieser Vorschriften ist von uns unterm 20. September vorgenommen worden und zwar auf eine Eingabe der Arbeiterunion schweizerischer Transportanstalten und des schweizerischen Zugspersonalvereins hin, womit einzelne Bestimmungen derselben beanstandet worden waren.

4. Am 1. Februar haben wir, nachdem genügende Erfahrungen mit den am 3. Oktober 1903 provisorisch erlassenen Erläuterungen und Ausführungsbestimmungen zum R e g l e m e n t Nr. 22 b e t r e f f e n d die N e b e n b e z ü g e des Zugs-, L o k o m o t i v - und D a m p f b o o t p e r s o n a l s vom 29. Juli 1904 (Geschäftsbericht 1903, Ziffer 23, Seite 104) vorlagen, dieselben in revidierter Fassung neu herausgegeben.

Dabei wurden in Anwendung von Art. 14 des Nebenbezugsreglementes eine Anzahl Kilometergeldansätze für spezielle Verhältnisse festgelegt und zum Teil erhöht.

654

5. Wir haben unterm 5. Februar die Verfügung getroffen, dass Art. 12 des Reglements Nr. 19 für die Materialverwaltungen bei den Kreisdirektionen vom 30. Dezember 1902 hinsichtlich der A b g a b e v on B r e n n m a t e r i a l i e n a u c h auf die P e n s i o n i e r t e n A n w e n d u n g f i n d e n k a n n und ebenso auf die gemäss Verwaltungsratsbeschluss vom 23. April 1903 unterstützten Arbeiter.

6. Nach vorausgegangener Beratung in einer gemeinsamen Direktorenkonferenz haben wir unterm 5. Februar eine neue einheitliche Weisung an die Kreisdirektionen erlassen betreffend Ausrichtung von Prämien an das Zugspersonal für die Entdeckung missbräuchlicher Benützung von F a h r t a u s w eisen.

7. In Ausführung eines Konferenzbeschlusses haben wir als Präsidial Verwaltung am 7. Februar eine E i n g a b e des s c h w e i z e r i s c h e n Z u g s p e r s o n a l v e r e i n s vom 5. September 1906 an den Eisenbahnverband in Sachen B a h n p o l i z e i dahin beantwortet, dass bei Polizeianzeigen dem betreffenden Bahnpolizeibeamten jeweilen eine Erledigungsanzeige zu machen sei, und dass wegen Übernahme der den Bahnbeamten bei Gerichtsklagen gegen Drittpersonen infolge persönlicher Beleidigung im Dienste allfällig erwachsenen Kosten durch die Bahnverwaltungen, der Entscheid von Fall zu Fall nach Prüfung der Sachlage durch die in Frage kommende Verwaltung vorbehalten werde.

8. Am 12. Februar haben wir die von den Kreisdirektionen, gestützt auf die statistischen Ergebnisse des Verkehrs in den zwei ersten vollständigen Betriebsjahren 1904 und 1905, sowie auf Grund der von uns aufgestellten einheitlichen Normen (Geschäftsbericht 1906, Seite 132, Ziff. 14) vorgelegte neue K l a s s i f i k a t i o n d e r B a h n h ö f e u n d S t a t i o n e n genehmigt.

9. Das schweizerische Militärdepartement hat unterm 13. Februar die Zustimmung erteilt, dass die von den B u n d e s b a h n e n b e s c h a f f t e n T ü c h e r für die Dienstkleider des Personals d u r c h d i e t e c h n i s c h e A b t e i l u n g d e r e i d g e nössischen Kriegsmaterial ver waltung nach festges e t z t e n N o r m a l V o r s c h r i f t e n g e p r ü f t werden, in gleicher Weise wie dies mit den Tüchern für die schweizerische Militärund Zollverwaltung geschieht.

655

10. Wir haben unterm 15. Februar, der allgemeinen Revision des Kleidungsreglementes vorgängig, die A b g a b e von leichtern Sommerblusen an das Zugspersonal und an einen Teil der im äussern Dienst b e s c h ä f t i g t e n S t a t i o n s b e a m t e n (Oberzugführer, Zugführer, Kondukteure, Stellvertreter der Bahnhofvorstände, Stations- und Wärtervorstände, uniformierte Stationsgehülfen, Obergüterschaffner, samt Stellvertreter und Portiers) beschlossen, nachdem vorher im Dienste verschiedene Versuche mit Musterblusen gemacht worden waren, und so die zweckmässigste Form festgestellt werden konnte.

11. Wir haben im Einverständnis mit den Kreisdirektionen beschlossen, dass G r a t i f i k a t i o n e n an das B e t r i e b s p e r s o n a l bei a u s s e r o r d e n t l i c h e n A n l ä s s e n (Festen, Truppentransporten etc.) n i c h t m e h r a u s z u r i c h t e n s e i e n , sondern dass die Entschädigung für derartige Mehrleistungen des Personals durch Vergütung der Überzeitarbeit zu erfolgen habe, Fälle besonderer Art (aussergewöhnliche physische Leistungen, Verhütung von Unfällen durch entschlossenes Handeln etc.) vorbehalten.

12. Durch Beschluss des schweizerischen Wagenverbandes ist die S o l o t h u r n - M ü n s t e r - B a h n nnterm 2. März als M i t glied d e s g e n a n n t e n V e r b a n d e s aufgenommen worden.

13. Die ausserordentlich grosse Zufuhr von Gütern via Gotthard nach Italien und die daherigen starken Güterstauungen in den Bahnhöfen der Gotthardbahn und teilweise auch der Bundesbahnen im Monat März machten die A u s f ü h r u n g von G ü t e r z ü g e n a n e i n z e l n e n S o n n t a g e n a u f d e r Strecke B asel-Chiasso b e z i e h u n g s w e i s e L u i n o , sowie die Verlängerung der Arbeitszeit in den Rangierbahnh ö f e n B a s e l und Ö l t e n notwendig, welchen Ausnah m emassnahmen die eidgenössische Aufsichtsbehörde unterm 12./16. März die Zustimmung erteilt hat.

14. Die neue Ü b e r e i n k u n f t zwischen dem Post- und Eisenbahndepartement und dem Verband schweizerischer Eisenbahnen vom 16./l9. März b e t r e f f e n d die B e n ü t z u n g der B a h n h ö f e und Stationen für den off entlieh en Télég r a p h e n- und T e l e p h o n d i e n s t ist vom Bundesrat am 22. März genehmigt worden, zur Anwendung ab 1. April 1907.

656

·Zwischen den beiden Kontrahenten ist sodann noch die weitere Vereinbarung getroffen worden, dass auch für die reglementsgemäss auf allen Bahnstationen ausnahmsweise zur Beförderung auf dem Bahndraht zugelassenen Telegramme der Zuschlag wegfällt und dass das Zugspersonal bei der Telegrammaufgabe im fahrenden Zuge in dem Umfange mitwirken soll, dass dasselbe, soweit der Dienst es gestattet, Privattelegramme nach schweizerischen Bestimmungsstationen von den Reisenden entgegennimmt zur Übermittlung an ein Telegraphenbureau oder auch 'an die beim Zuge anwesenden Postbeamten, welche dann die Weiterleitung zu besorgen haben.

15. Die V e r e i n b a r u n g mit der T h u n e r s e e b a h n über die provisorische Besorgung des Traktionsdienstes für die Bundesbuhnzüge auf der Strecke T h u n - S c h e r z l i g e n samt Durchgang des Personalsund R o l l m a t e r i a l s haben wir unterm 19. März zu den gleichen Bedingungen um ein weiteres Jahr, d. h. bis 30. A p r i l 1908 v e r l ä n g e r t .

16. Unterm 22. März hat der Bundesrat neue V o r s c h r i f ten b e t r e f f e n d die Reinigung, Waschung und Desinfektion der zum Viehtransport verwendeten E i s e n b a h n w a g e n und S c h i f f e erlassen, zur Einführung auf 1. Juni 1907. Wir haben den Kreisdirektionen über den Vollzug dieser Vorschriften unterm 13. Juni die erforderlichen Weisungen erteilt.

17. In Ausführung eines Beschlusses des Verwaltungsrates vom 20. Oktober 1906 betreffend Verkürzung der A r b e i t s z e i t in den W e r k s t ä t t e n der S. B. B., wobei keinerlei Pausen in die Arbeitszeit eingerechnet werden sollen, haben wir in unsern Vollzugsvorschriften ab 1. Januar 1907, im Einverständnis mit den Kreisdirektionen, die Beibehaltung der bisherigen Yistündigen Frühstückpause angeordnet. Dieser Vollzug wurde durch die Arbeiterschaft der Werkstätten angefochten und es wurde daa Begehren gestellt, dass die Frühstückpause entweder in die Arbeitszeit eingerechnet oder ganx, fallen gelassen werden solle.

Es fanden in dieser Sache wiederholt Verhandlungen statt und wir haben schliesslich auf den uns geäusserten Wunsch hin am 27. März auch eine gemeinsame Besprechung mit den Präsidenten der Arbeiterkommissionen unserer Werkstätten abgehalten. Die

657

Mehrzahl der Abgeordneten hielt dabei an den Begehren der Arbeiterschaft fest, so dass wir uns genötigt sahen, am 28. März nachstehendes Schreiben an den Zentralvorstand des Werkstättearbeiterverbandes in Biel zu erlassen : ,,Im Anschluss an die gestrige Besprechung mit Ihrer Abordnung und nach wiederholter Erwägung Ihrer Begehren in Sachen der YiStündigen Frühstückpause in den Werkstätten der S. B. B. teilen wir Ihnen mit, dass wir diesem Begehren nicht entsprechen können.

Die von Ihnen in erster Linie verlangte Einrechnung der Frühstückpause in die Arbeitszeit kann nicht in Frage kommen, nachdem unser Verwaltungsrat in seiner Sitzung vom 20. Oktober 1906, anlässlich der Bewilligung von jährlichen bezahlten Ferien und des Neunstundentages für die Werkstättearbeiter, beschlossen hat. dass keinerlei Pausen in die Arbeitszeit eingerechnet werden sollen.

Was die in zweiter Linie verlangte Abschaffung der Frühstückpause anbetrifft, so können wir auf dieses Begehren deshalb nicht eintreten, weil wir in Übereinstimmung mit allen unsern Kreisdirektionen eine Frühstückpause während der östündigen Arbeitszeit am Vormittag zum Wohl der Arbeiter für notwendig halten, und zwar namentlich mit Rücksicht auf diejenigen zahlreichen Arbeiter, welche von auswärts kommen und für welche seit ihrem Frühstück zu Hause bis zum Arbeitsbeginn in der Werkstätte schon eine lange Zeit verflossen ist, sowie mit Rücksicht auf die altern und schwächlichen Arbeiter und die Lehrlinge. Es ist deshalb auch die Frühstückpause von den Bundesbahnen vor wenig Jahren und auf Begehren der Arbeiterschaft in allen Werkstätten eingeführt worden, wo sie früher nicht bestanden hat.a Nach einigem Widerstreben der Werkstättearbeiter in Zürich fügten sich schliesslich auch diese, womit die Differenz ihre Erledigung fand.

18. In der Zeit vom 6. bis 18. Mai ist in Bern die III. i n t e r nationale Konferenz für technische Einheit im E i s e n b a h n w e s e n abgehalten worden, an welcher der Verband schweizerischer Eisenbahnen durch drei Abgeordnete (die Herren Flury, Vizepräsident der G-eneraldirektion, Keller, Obermaschineningenieur der schweizerischen Bundesbahnen, und Dietler, Vizepräsident der Direktion der Gotthardbahn) vertreten war.

658

19. Am 28. Mai haben wir der Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. die B e s o r g u n g des F a h r d i e n s t e s auf der f ü r d e n e l e k t r i s c h e n B e t r i e b e i n g e r i c h t e t e n Strecke B r i g - I s e l l e für ein weiteres Jahr, d. h. bis 1. Juni 1908, übertragen gemäss Art. 5 des Vertrages vom 19. Dezember 1905.

Die elektrische Traktion hat sich auch im Jahre 1907 bewährt und sind erhebliche Störungen nicht vorgekommen.

20. Am 12./l3. Juni ist in F a h r p l a n k o n f e r e n z für den abgehalten worden. Diejenige für fand am 11./12. Dezember in Wien Konferenzen vertreten.

London die e u r o p ä i s c h e W i n t e r d i e n s t 1907/1908 den S o m m e r d i e n s t 1908 statt. Wir waren an beiden

21. Nachdem am 11. Juli das eidgenössische Eisenbahndepartement der bezüglichen Vorlage des Eisenbahnverbandes vom 5. April 1907 die Genehmigung erteilt hat, ist ein einheitliches Reglement über den Gebrauch und die Instand* haltung der Geschwindigkeitsmesser der Lokomot i v e n eingeführt worden, mit Wirksamkeit vom 1. Oktober 1907 an.

22. Der Bundesrat hat auf ein Gesuch des Verbandes schweizerischer Eisenbahnen in Anwendung von Art. 10 des Bundesgesetzes betreffend die Arbeitszeit beim Betriebe der Eisenbahnen und anderer Transportanstalten vom 19. Dezember 1902 mit Beschluss vom 22. Juli und 14. August a u s n a h m s w e i s e Ano r d n u n g e n für den G ü t e r v e r k e h r im H e r b s t , d. h. für die Zeit vom 1. September bis und mit 24. November, den eidgenössischen Bettag ausgenommen, bewilligt, wie sie schon in den Vorjahren gewährt worden sind. Der lebhafte Herbstverkehr hat sich im ganzen in geordneter Weise abgewickelt, immerhin konnte der schon letztes Jahr beklagte Wagenmangel noch nicht ausreichend gehoben werden.

23. Vom 6. bis 8. März fand in Berlin die e u r o p ä i s c h e W a g e n b e i s t e l l u n g s k o n f e r e n z für den Sommerdienst 1907 statt. Diejenige für den Winterdienst 1907/1908 ist am 6./9. August in Klagenfurt abgehalten worden. Wir waren an beiden Konferenzen vertreten.

Ein-

24. Der B e r n - S c h w a r z e n b u r g - B a h n ist die d i r e k t e und Ausfahrt ihrer Züge im Bahnhof Bern

659

unter gewissen Beschränkungen und mit Rücksicht auf den Zustand und den Umbau des Bahnhofes unter einigen Vorbehalten, welche in einer am 7. September unter dem Vorsitz des eidgenössischen Eisenbahndepartementes stattgefundenen Konferenz vereinbart worden sind, vom 1. Oktober 1907 ab gestattet worden.

Die Bedingungen für die Mitbenutzung des Bahnhofes» werden n einem besondern Vertrage festgelegt werden.

25. Mit Rücksicht auf die eingetretene Verteuerung der Lebensverhältnisse und die erschwerte Rekrutierung des Arbeiterpersonals haben wir unterm 20. September für a l l e A r b e i t e r der B a h n h ö f e Genf, Lausanne, Renens, Neuenburg, Bern, Biel, Basel, Delsberg, Ölten, Luzern, Zürich, Schaffhausen, Winterthur, St. Gallen und Rorschach den A n f a n g s t a g l o h n auf Fr. 4 e r h ö h t , gültig vom 1. Oktober 1907 ab. Dabei war verstanden, dass den bereits angestellten Taglohnarbeitern und den zu den Arbeiterkategorien gehörenden Angestellten mit Rücksicht auf die durch die Erhöhung der Anfangslöhne entstehenden Unstimmig keiten der Taglohn bezw. die Besoldung mit Abstufung nach oben und innert den Grenzen der derzeitigen reglementarischen Maxima angemessen reguliert werden soll. Auch wurden die Kreisdirektionen im Anschhiss hieran ermächtigt, die Löhne auf dem übrigen Bahngebiet nach einer bestimmten Skala zu erhöhen, soweit es zur Aufrechterhaltung eines ordnungsmässigen Betriebes notwendig war. Die jährlichen Mehrausgaben aus dieser Lohnerhöhung und Regulierung zusammen stellen sich auf den Betrag von rund Fr. 619,000.

26. Unterm 20. September haben wir beschlossen, soweit möglich vom 1. Oktober 1907 an auf denjenigen Bahnhöfen, auf welchen während der eingeteilten Arbeitszeit anhaltend und intensiv gearbeitet werden muss, für das A r b e i t e r p e r s o n a l des S t a t i o n s d i e n s t e s fRangier-, Gepäck-, Eilgut- und Güterarbeiter, Weichenwärter) und des F a h r d i e n s t e s e i n e t ä g l i c h e A r b e i t s z e i t von 10 S t u n d e n e i n z u f ü h r e n , unter Vorbehalt der bestehenden gesetzlichen und reglementarischen Vorschriften betreifend die Inanspruchnahme der Angestellten pun Arbeiter über die eingeteilte Arbeitszeit hinaus in dringenden Fällen.

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27. Wir Haben am 20. September einheitliche Weisungen an die Kreisdirektionen erlassen betreffend f e s t e A n s t e l l u n g der D e p o t w e r k s t ä t t e a r b e i t e r . Damit ist eine diesbezügliche Petition der Arbeiterunion schweizerischer Transportanstalten vom 31. März 1906 erledigt worden.

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28. Am 28. September hat der Bundesrat eine revidierte Verordnung betreffend die Beheizung der Eisenb a h n w a g e n und der W a r t e s ä l e erlassen, wodurch diejenige vom 30. Januar 1891, den gleichen Gegenstand betreffend, aufgehoben und ersetzt wird.

29. Der Kreiseisenbahnrat II hatte in seiner Sitzung vom 20. Juni 1907 einen Antrag auf Z u s t e l l u n g der E n t scheide des E i s e n b a h n d e p a r t e m e n t e s über die an den schweizerischen Fahrplankonferenzen behandelten Begehren an die Mitglieder der Kreiseisenb a h n r ä t e in dem Sinne erheblich erklärt, dass er an die Generaldirektion zu Händen des Eisenbahndepartementes weitergeleitet werden soll. Das Eisenbahndepartement hat unterm 12. Oktober entschieden, dass keine Gründe zu erkennen seien, welche zurzeit eine Änderung der bundesrätlichen Verordnungbetreffend Behandlung der Fahrplanentwürfe vom o. November 1903 rechtfertigen könnten.

30. Unterm 18. Oktober haben wir ein Gesuch der FreiburgMurten-Ins-Bahn u m Ü b e r n a h m e d e r R e i n i g u n g u n d Desi n f e k t i o n der auf ihrer Linie zum Entlad gelangenden V i e h w a g e n durch unsere Stationen Freiburg und Murten grundsätzlich abgelehnt, mit Rücksicht auf die Art und den Umfang der durch die neuen bundesrätlichen Vorschriften bedingten Reinigung und Desinfektion nicht nur der Viehwagen selbst, sondern auch der Verladeplätze und der benutzten Werkzeuge und Geräte. Die gleiche grundsätzliche Stellungnahme gilt auch gegenüber ändern Anschlussbahnen.

31. Am 18. Oktober haben wir die Eingabe einer Anzahl schweizerischer Handelskammern, Verkehrsvereine und wirtschaftlicher Verbände, womit das B e g e h r e n um A u s b a u und Inbetriebsetzung der Verbindungsstrecke Bussigny-Morges gestellt wurde (Jahresbericht 1906, Seite 31, Ziff. 23), nach einlässlicher Prüfung ablehnend beantwortet. Die Gründe, welche zu dieser Schlussnahme führten,

661 sind unter anderem die hohen Kosten, welche für die Erweiterung der Ansehlussstationen Bussigny und Morges, sowie für eine neue Signalstation 'bei der Einmündung zwischen Renens und Morges aufgewendet werden müssten ; ferner könnte wegen der bei der gegebenen Zugsbildung notwendigen Trennung und Wiedervereinigung in Bussigny bezw. Morges die direkte Führung der Züge über dieses Verbindungsstück für den Personenverkehr von Osten nach Westen und umgekehrt in bezug auf die Kürzung der Fahrzeiten keine Vorteile bringen; dagegen würden die Interessen der Walliser- und Freiburgerlinie, sowie der Stadt Lausanne, die in einer Gegeneingabe der Société Industrielle et Commerciale einlässlich begründet und vertreten wurden, erheblich geschädigt. Wir haben uns aber bereit erklärt, nach der bevorstehenden Beendigung des Bahnhofumbaues Renens für diejenigen Schnellzüge, welche sich dazu eignen, den Anschluss in Renens herzustellen, wobei gegenüber der jetzigen Fahrzeit ungefähr 15 bis 20 Minuten gewonnen werden können.

32. Mit Eingabe vom 18. Oktober hat die Firma Brown, Boveri & Cie., A.-G. in Baden, die Anregung gemacht, den elektrischen Betrieb auf der bestehenden Hauens t e i n l i n i e zu s t u d i e r e n . Wir haben am 29. Oktober beschlossen, der Firma die erforderlichen Unterlagen zur Verfügung zu stellen, um ein umfassendes Projekt für den. elektrischen Betrieb auf der Strecke Basel-Olten aufstellen zu können. Dabei haben wir mit bezug auf eine allfällige Ausführung die gleichen Vorbehalte gemacht, wie bei den früher genannten Projekten für andere Strecken der Bundesbahnen. (Geschäftsbericht 1906, Seite 129, Ziff. 3.)

33. Mit der Direktion der Solothurn-Münster-ßahn (S. M. B.)

in Solothurn ist unterm 23./29. Oktober ein V e r t r a g bet r e f f e n d d i e D u r c h f ü h r u n g de.r Z ü g e d e r S o l o t h u r n Münster-Bahn auf der Strecke Alt-Solothurn--NeuS o l o t h u r n abgeschlossen worden. Gemäss diesem Vertrage übernimmt die Solothurn-Münster-Bahn für ihre Züge mit ihrem Personal und Material die richtige und vollständige Besorgung des Traktions- und Zugsdienstes auf der genannten Bundesbahnstrecke.

34. Unter Zustimmung der übrigen Verwaltungen des Verbandes Schweiz. Eisenbahnen haben wir mit Wirkung ab 1. November die G ü l t i g k e i t s d a u e r der i n t e r n e n und d i r e k t e n Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. in.

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662 F r e i f a h r i s c h e i n e v o n 2 auf 3 M o n a t e a u s g e d e h n t , und zwar in Übereinstimmung mit dem bereits geübten Verfahren bei den meisten grössern ausländischen Eisenbahnverwaltungen, mit denen ein Reziprozitätsverhältnis besteht.

35. Zur Erzielung eines gleichmässigen Vorgehens haben wir unterm 8. November e i n h e i t l i c h e V o r s c h r i f t e n erlassen für die Beförderung von Kaminfegern im Arbeitsk l e i d , wonach diese in der III. Wagenklasse Platz nehmen können, sofern eine Belästigung der Mitreisenden oder eine Beschmutzung der Sitze nicht zu befürchten ist ; andernfalls hat der Kaminfeger nur dann Anspruch auf Beförderung mit dem betreffenden Zug, wenn ihm Platz im Gepäckwagen angewiesen werden kann, ohne dass dadurch die Dienstbesorgung gehindert wird. Auch bei Beförderung im Gepäckwagen ist ein für die IIL Klasse gültiger Fahrtausweis erforderlich.

36. Am 18. November haben wir die S t a t u t e n der A r b e i t e r k o m m i s s i o n e n der W e r k s t ä t t e n erlassen, wie solche durch Art. 23 des Reglements Nr. 39 betreffend die Dienstverhältnisse der dem Fabrikgesetz unterstellten Werkstättearbeiter (Fabrikordnung) für alle unsere Werktätten vorgeschrieben sind; gleichzeitig wurden in Entsprechung einer Eingabe der Arbeiterunion schweizerischer Transportanstalten vom 4. Mai 1905 S t a t u t e n der A r b e i t e r k o m m i s s i o n e n , des F a h r d i e n s t e s u n d d e s S t a t i o n s d i e n s t e s genehmigt, alles mit Inkraftsetzung auf 1. Januar 1908.

37. Der Maschinenfabrik Oerlikon wurde die regelmässige elektrische Traktion auf der Strecke SeebachW e t t i n g e n mittelst hochgespanntem einphasigem Wechselstrom vorläufig auf die Dauer eines Jahres vom 1. Dezember 1907 an gerechnet und auf Grund der Bedingungen des Vertrages vom 11./23. November 1904 übertragen. Im Anschluss an unsere bezüglichen Mitteilungen im Jahresbericht pro 1906 (Seite 131, Ziff. 8) fügen -wir bei, dass es nach längern Bemühungen und Versuchen gelungen ist, auch die Störungen im eidgenössischen Telephonbetrieb, welche die meisten Anstände verursachten, auf ein erträgliches Mass herunterzusetzen, wenigstens für die zur Zeit verwendeten schwächeren Versuchslokomotiven.

38. Am 5. Dezember haben wir den Kreisdirektionen auf Veranlassung des eidgenössischen Eisenbahndepartementes die

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grundsätzliche Weisung erteilt, das E i n - und A u s s t e i g e n d e r R e i s e n d e n b e i D i e n s t h a l t e n d e r Z ü g e , wegen d e r damit verbündenden Gefahren und Inkonvenienzen, auf den Bundesbahnen n i c h t z u g e s t a t t e n .

39. Der s c h w e i z e r i s c h e n S t u d i e n k o m m i s s i o n f ü r e l e k t r i s c h e n B a h n b e t r i e b haben wir für das Jahr 1908, wie in den Vorjahren, einen Beitrag von Fr. 10,000 bewilligt.

Weil der Stand der finanziellen Mittel es erlaubte, wurde pro 1907 nur der ordentliche Beitrag von Fr. 500 eingefordert. Die programmässigen Arbeiten der Kommission sind auch im Jahr 1907 ein gutes Stück weiter gefördert worden, und es ist vorauszusehen, dass dieselben etwa innert Jahresfrist abgeschlossen werden können. Zu den 21 Mitgliedern der Studienkommission ist im Berichtsjahre als weiteres Mitglied hinzugetreten die ,,Eisenbahndirektion des Kantons Berna.

40. Die Zahl der pro 1907 an Beamte, Angestellte und Arbeiter der Bundesbahnen, sowie an deren Familienangehörige von der Generaldirektion und den Kreisdirektionen abgegebenen F r e i f a h r t s c h e i n e für e i n z e l n e F a h r t e n beträgt 289,379 gegenüber 264,809 Freifahrtscheinen, welche im Jahre 1906 verabfolgt worden sind.

41. Im Jahre 1907 haben f ü n f t e c h n i s c h e K o n f e r e n zen des Verbandes schweizerischer Eisenbahnen stattgefunden, in denen zahlreiche Fragen betreffend den Bahnbau und namentlich betreffend den Bahnbetrieb zur Behandlung kamen. Es sind folgende wichtigere, den Betriebsdienst betreffende Geschäfte abschliesslich behandelt worden : a. Revision der Übereinkunft betreffend die Benützung der Bahnhöfe und Stationen für den öffentlichen Telegraphenund Telephondienst.

6. Behandlung der Anträge für die vom 6. bis 18. Mai in Bern abgehaltene III. internationale Konferenz betreffend die technische Einheit im Eisenbahnwesen zu Händen des eidgenössischen Eisenbahnd epartements.

c. Einschränkung der Lokomotivpfeifensignale bei Abfahrt der Züge und beim Rangierdienst. Weiterführung der Versuche. (Geschäftsbericht 1906, Seite 134. Ziff. 20.)

d. Beordnung des internationalen Telegrammverkehrs im Transit durch die Schweiz.

e. Revision verschiedener Réglemente und Vorschriften betreffend den Betriebsdienst.

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42. Der Fremdenverkehr des Jahres 1907 wurde anfangs der Hochsaison durch schlechte Witterung beeinträchtigt, entwickelte sich dann aber mit dem Einsetzen des Schönen Sommerwetters von Mitte Juli an in erfreulicher Weise. Die Wintersportplätze haben auch dieses Jahr wieder ihre starke Anziehungskraft ausgeübt und eine schöne Zahl von Touristen und Sportsleuten in unser Land gebracht. An ausserordentlichen Anlässen, welche besondere Betriebsmassnahmen nötig machten, sind zu nennen: Das eidgenössische Schützenfest in Zürich urd die Herbstmanöver des I. Armeekorps. Der Zugsverkehr hat sich im allgemeinen ohne erhebliche Störungen abgewickelt. Die Zugsverspätungen haben sich gegenüber 1906 etwas vermindert; sie sind jedoch immer noch beträchtlich, und wir sind fortwährend bestrebt, mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln auf möglichste Einschränkung derselben hinzuwirken.

e3. Die Studien betreffend A u s f ü h r u n g des A r t . 44 des R ü c k k a u f g e s e t z e s ( E i s e n b a h n s c h u l e n ) sind noch nicht abgeschlossen und daher die bezüglichen P o s t u l a t e der Bundesversammlung noch nicht erledigt.

b. Expeditions- und Zugsdienst.

1. Der mit 1. Mai 1907 in Kraft getretene S o m m e r f a h r p l a n , gültig bis 30. September 1907, hat neben den im Vergleich zum Winterfahrplan regelmässig eintretenden Änderungen und ausser verschiedenen kleinern Verbesserungen folgende wichtigere Neuerungen gebracht : 1. Die zur Entlastung der Schnellzüge 60 und 79 auf der Strecke Biel-Lausanne-Biel im Winter geführten fakultativen Züge wurden auf den 1. Mai in regelmässige Züge umgewandelt unter Herstellung des Anschlusses in Biel an die Züge 94 und 95 von und nach Basel via Jura.

Demnach bestehen für die Reisenden Richtung ZürichWestschweiz via Biel namentlich die Züge 60 und 79 und für diejenigen Basel-Westschweiz via Jura die Züge 94 und 95.

2. Da die Entlastung des Schnellzuges 60 auch auf der Strecke Lausanne-Genf erforderlich wurde, musste Schnellzug 12 Bern-Lausanne mit Aufnahme des Anschlusses des Zuges 94 von Basel nach Genf fortgesetzt werden.

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3. Zur Entlastung des stark frequentierten Expresszuges 26

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-H r -Bern-Genf wurde die Baslerabteilung dieses Zuges Basel als selbständiger Zug 1655/24 von Basel bis Genf durchgeführt.

Neu eingelegt wurde Personenzug 1043 Romont-Fribourg.

Um eine planmässige Führung des Sohnellzuges 206 zu erreichen, wurde im Anschluss an einen neuen Zug der italienischen Staatsbahnen der Schnellzug 208 DomodossolaLausanne neu eingelegt.

Zur Verbesserung der Verbindung Paris-Mailand via Sirnplon wurde im Anschluss an den früher gelegten ParisLyon-Mittelmeerbahn-Zug 523 ein neuer Expresszug 207 Pöntarlier-Domodossola ausgeführt, welcher von den italienischen Staatsbahnen als Efcpresszug 253 nach Mailand Fortsetzung hat.

Zur Verbesserung der Verbindungen des Waliis mit Lausanne und weiter, sowie wegen der vielen Verspätungen des Schnellzuges 210 von Domodossola her wurde neu eingelegt Schnellzug 1130 Brig-Lausanne.

Für die Entlastung des Et&presszuges 214 in der Hochsaison wurde für die Zeit vom 15. August bis Ende September Expresszug 1098 Lausanne-Pontarlier eingelegt.

Der gemischte Zug 3184 Neuchâtel-Verrières wurde in einen reinen Personenzug umgewandelt und bis Pontarlier ausgedehnt.

Der Personenzug 1196 Neuchâtel-Verrières wurde ebenfalls bis Pontarlier ausgedehnt.

Der gemischte Zug 3192 (alt 1192) Neuchâtel-Pontarlier verkehrt an Sonntagen nur auf der Strecke NeuchâtelTravers.

Im Güterzug 3191 Verrieres-Neuchâtel wurde die Personenbeförderung eingeführt ; an Sonntagen verkehrt dieser Zug auch auf der Strecke Travers-Neuchâtel als Gegenzug zu Zug 1192.

Neu eingelegt wurde der gemischte Zug 506 Lyss-Payerne.

Zur Entlastung und zur Sanierung des häufig mit grossen Verspätungen kursierenden Schnellzuges 121 wurde für die Hochsaison vom 1. Juli an neu eingelegt Schnellzug 123 Basel-Luzern.

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15. Gotthardbahnschnellzug 124' (neu 122) erhielt ab Luzern schnellzugsmässige Fortsetzung bis Basel mittelst des neu geschaffenen Schnellzuges 122.

16. Der in den Vorjahren erst ab 1. Juli geführte Saisonexpresszug 110 Luzern-Basel wurde schon ab 1. Juni in Verkehr gesetzt zum Anschluss an die ebenfalls vorgerückten deutschen Züge nach Frankfurt und weiter.

17. Die bisher ab Ölten vereinigt nach Bern geführten Abteilungen der Schnellzüge 105 von Basel und 12 von Zürich mussten angesichts der stetig zunehmenden Belastung getrennt durchgeführt werden, und zwar die Baslerabteilung als neuer Zug 1645/1412, die Zürcherabteilung als Zug 12. Schnellzug 1412 wird in der Zeit vom 1. Juli bis 15. September als Entlastungszug zu Schnellzug 1460 bis Scherzligen, beziehungsweise Interlaken fortgesetzt.

18. Für die direkte Weiterleitung des Schnellzuges 1457 von Interlaken nach Basel sowohl als zur teilweisen Entlastung der Schnellzüge 13 Bern-Olten und 1664 Olten-Base) wurde mit Kursbeginn am 1. Juni neu eingelegt Schuellzug 1409/1662 Bern-Basel.

19. Als Entlastungszug zu Schnellzug 22 Olten-Bern verkehrt neu Schnellzug 1422.

20. Neu eingelegt wurde Personenzug 1424 Ölten Bern.

21. Während der Hochsaison vom 1. Juli an wird die Baslerabteilung des Schnellzuges 36 zwischen Ölten und Bern als selbständiger Schnellzug 1430 durchgeführt.

22. Arbeiterzug 1428 (alt 1424) wurde von Langenthal bis Herzogenbuchsee ausgedehnt.

23. Die Basler- und die Zürcherabteilung des Schnellzuges 3.1 mussten der grossen Belastung wegen auf der Strecke Bern-Olten je besonders durchgeführt werden, die erstere als neuer Schnellzug 29, die andere als Schnellzug 31.

24. Neu eingeführt wurde der Personenzug 1429 Bern-Olten.

25. Zwischen Bern und Ostermundigen ist für die Werktage ein neuer Lokalzug 3470 eingelegt worden.

26. Der gemischte Zug 3444 (neu 3440) Olten-Biel wird mit einer beschleunigten Fahrordnung auch an Sonntagen als.

neuer Zug 1440 geführt.

27. Der gemischte Zug 3605 Solothurn-Herzogenbuchsee wurde in einen Personenzug umgewandelt und verkehrt nun täglich.

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28. Auf der Linie Bern-Luzem wurde ein neuer Morgenschnellzug in jeder Richtung, 1735 und 1736, eingelegt.

29. Als neuer Personenzug verkehrt an Sonntagen von Wolhusen bis Luzern Zug 1739.

30. Lokalzug 1543 Laufen-Basel wurde auf die Strecke Delsberg-Basel ausgedehnt.

31. Die bisher auf die Hochsaison beschränkte Kursdauer der Personenzüge 1774 und 1775 auf der Brünigbahn wurde auf die ganze Fahrplanperiode ausgedehnt.

32. Die zwischen Meiringen und Brienz verkehrende Leerfahrt 9223 wurde in einen Personenzug 1763 umgewandelt.

33. Bei den Schnellzügen 13 und 79 Olten-Zürich werden die Berner- und Bielerabteilungen getrennt geführt, die erstere mit Zug 13, beziehungsweise 31, die letztere mit Zug 59, beziehungsweise 79.

34. Zum Zwecke der Erstellung von Anschlüssen mit der Seetalbahn wurde auf der Strecke Aarau-Wildegg ein neues Personenzugspaar 1915/1916 eingelegt.

35. Der Schnellzug 2567 Zürich-Winterthur, welcher zu schwer geworden war, wurde in einen Personenzug 2639 und einen Schnellzug 2567 geteilt.

36. Neu eingelegt wurde Sonntagszug 2395 Zürich-Effretikon, welcher die bisher fehlende Verbindung nach der Linie Effretikon-Hinwil herstellt.

37. Der Güterzug 4047 Stein-Säckingen-Brugg wurde, und zwar auch an Sonntagen, zur Personenbeförderung herangezogen.

38. Die Personenzüge 1985/1986 Brugg-Wohlen wurden auf die Strecke Wohlen-Bremgarten ausgedehnt.

39. Für die Arbeiterbeförderung wurde auf der Strecke Wettingen-Othrnarsingen neu eingelegt der Werktagszug 2018.

40. Die Werktagszüge 2226/2227 Wettingen-Otelfingen wurden auf die Strecke Otelfingen-Buchs-Dällikon ausgedehnt.

41. Auf der Strecke Aarau-Zofingen wurden neu eingelegt die Personenzüge 1952 und 1957.

42. Zum' Zwecke der Einführung einer neuen Morgenverbin-' düng von der Ostschweiz nach Basel wurde der Schnellzug 154 Winterthur-Basel eingeführt.

43. An Stelle des bisherigen Expresszuges 2138 Zürich-Luzern wurde der Schnellzug 172 eingelegt als Fortsetzung des Schnellzuges 172 Stuttgart-Schaffhausen-Zürich.

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44. Zum Zwecke der Verbesserung der Nachmittagsverbiiidungen mit der Sihltalbahn wurde auf der Strecke ZürichZug das neue Personenzugspaar 2137/2138 eingelegt.

45. Bin Frühzug 2132 Zug-Luzern wurde neu eingeführt.

46. Von Zürich nach Zug über Affoltern wurde der Wevktagszug 4266 eingelegt, namentlich für die Arbeiter.

47. Auf der Strecke Wald-Rüti wurde am Morgen ein neues Personenzugspaar -233/242 eingelegt.

48. Um die Einnahme des Mittagessens am Wohnort für Angestellte und Arbeiter zu ermöglichen, wurde auf der Strecke Oerlikon-Dübendorf das Werktagszugspaar 2353/ 2364 eingeführt.

49. Auf der Strecke Zürich-Chur wurde ein neues Schnell?ugspaar 2067/2102 eingelegt. Ferner wurde Schnellzug 148 auf der Strecke Sargans-Zürich vom 1. Juli bis 15. September in zwei Teilen, den Zügen 146 und 148, geführt.

50. Die Lokalzüge 2083/2088 Zürich-Borgen wurden bjs und ab Richterswil fortgesetzt.

51. Wegen Überlastung wurde der Personenzug 2310 auf dor Strecke Richterswil-Zürich in zwei Züge 2316 und 2318 geteilt.

52. Der Fahrplan der Linie Oberglatt-Niederweningen wurde durch Einlage von zwei weitern Personenzugspaaren verbessert.

53. Neu eingelegt wurde Schnellzug 157 Winterthur-St. Gallen als Fortsetzung des Schnellzuges von Basel.

54. Schnellzug 2585 Winterthur-St. Gallen wurde dreimal wöchentlich bis Rorschach fortgesetzt.

55. Der Werktagszug 2608 St. Gallen-Winkeln wurde bis Gossau ausgedehnt und dazu neu eingelegt Personeazug 2612 St. Gallen-Winkeln wegen der Verbindung nach Herisau-Appenzell.

56. Die Vormittagsverbindungen zwischen St. Gallen und Chur wurden teilweise durch Zugsverschiebungen, teilweise durch Einlage neuer Züge wesentlich verbessert, und zwar wurden folgende heue Züge eingelegt : Schnellzüge 2549/2576 St. Gallen-Chur-St. Gallen, Sonntagszug 2547 St. Margrethen-Altstätten und Werktagszug 2553 St. GallenAltstätten.

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57. Personenzug 2541 Buchs-Sargans wurde bis Chur ausgedehnt.

58. Beim Schnellzug 194 Chur-Sargans wurde getrennte Führung der Zürcher- und der Rheintalkomposition angeordnet, letztere verkehrt als Zug 2558.

59. Die bisherigen Personenzüge 2602/2617 Gossau-Sulgen wurden bis und ab St. Gallen ausgedehnt.

60. Neu eingelegt wurde Schnellzug 2508 Romanshorn-Winterthur.

61. Der bisherige Saisonschnellzug 2711 Romanshorn-Rorschach, der jeweilen vom 1. Juli an verkehrt hat, wurde schon auf den 1. Mai eingeführt.

Aus diesen neuen Zugsleistungen ergibt sich im Vergleich mit dem Sommerdienst 1906 eine Vermehrung von 756,526 Zugskilometern, berechnet für die 5 Monate vom 1. Mai bis 30. September 1907.

2. Die wichtigsten Neuerungen für den mit dem 1. Oktober in Kraft getretenen W i n t e r f a h r p l a n sind : 1. Die nachgenannten auf den 1. Mai 1907 neu eingelegten Züge verkehren auch im Winter : Schnellzug 12 Lausanne-Genf zur Entlastung des Zuges 60 ; Personenzug 1043 Romont-Fribourg ; Expresszug 207 Pontarlier-Domodossola ; Schnellzug 208 Domodossola-Lausanne ; ,, 94 Biel-Lausanne zur Entlastung des Zuges 60 ; ,, 95 Lausanne-Biel zur Entlastung des Zuges 79 ; Personenzug 1191 Travers-Neuchâtel (Sonntagszug) ; ,, 1192 Neuchâtel-Travers (Sonntagszug) ; Gemischter Zug 3191 Verrières-Neuchâtel (Werktagszug) ; ,, ,, 506 (Werktagszug) Lyss - Payerne mit Fortsetzung nach Yverdon ; Schnellzug 122 Luzern-Basel als Fortsetzung des Gotthardschnellzuges gleicher Nummer ; Schnellzug 1645 Basel-Olten zur Entlastung des Zuges 105 ; Expresszug 1655 Basel-Olten zur Entlastung des Zuges 115 ; Personenzug 1673 Basel-Sissach ; ,, 1684 Sissach-Basel ; Schnellzug 1422 Olten-Bern zur Entlastung des Zuges 22 ; Personenzug 1424 Olten-Bern ; : ,, 1429 Bern-Olten;

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Gemischter Zug 3470 (Werktagszug) Bern-Ostermundigen ; Personenzug 1440 Olten-Biel (Sonntagszug) ; ,, 1605 Solothurn-Herzogenbuchsee ; Schnellzug 1735 Bern-Luzern ; Personenzug 1739 Wolhusen-Luzern (Sonntagszug) ; Schnellzug 1736 Luzern-Bern ; Gemischter Zug 1915/3915 Aarau-Wildegg ; ,, ,, 1916/3916 Wildegg-Aarau ; Schnellzug 31 Olten-Zürich ; ,, 1917 Olten-Zürich ; Personenzug 2395 Zürich-Kloten-Effretikon (Sonntags); ,, 2639 Zürich-Winterthur ; ,, 2047 Stein-Säckingen-Brugg (Sonntags) ; ,, 1985 Wohlen-Bremgarten ; ,, 1986 Bremgarten-Wohlen ; ,, 2018 Wettingen -Othmarsingen (Werktags) ; ,, 2226 Buchs-Dällikon-Otelfingen (Werktags) ; ,, 2227 Otelfingen-Buchs-Dällikon (Werktags); ,, 1952 Aarau-Zofingen ; ,, 1957 Zofingen-Aarau ; ,, 2137 Zug-Thalwil-Zürich ; ,, 2140 Zürich-Thalwü-Zug ; Schnellzug 187 Luzern-Zug ; Gemischter Zug 2132/4132 Zug-Luzern ; Schnellzug 172 Zürich-Thalwü-Zug ; Gemischter Zug 4266 Zürich-Affoltern-Zug (Werktags) ; Personenzug 233 Wald-Rüti ; ,, 242 Rüti-Wald ; ,, 2353 Örlikon-Dübendorf (Werktags) ; ,, 2356 Dübendorf-Örlikon (Werktags) ; ,, 2364 Rapperswil-Rüti ; ,, 2083 Horgen-Richterswil ; ,, 2088 Richterswil-Horgen ; ,, -2318 Richterswil-Zürich ; ,, 2240 Niederweningen-Oberglatt ; ,, 2241 Oberglatt-Niederweningen ; 2247 Oberglatt-Niederweningen (Sonntags) ; fl 2248 Niederweningen-Oberglatt (Sonntags) ; fl Schnellzug 157 Winterthur-St. Gallen; Personenzug 2545 Buchs-Sargans ; ,, 2547 St. Margrethen-Chur ; 2578 Chur-St. Margrethen ; B

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Schnellzug 131 Sargans-Chur ; 148 Chur-Sargans ; Personenzug 2602 St. Gallen-Gossau ; ,, 2619 Gossau-St. Gallen ; Schnellzug 2508 Romanshorn-Winterthur ; ,, 2723 Romanshorn-Rorschach ; Personenzug 2706 Rorschach-Romanshorn (Sonntags).

Der namentlich für die Abonnenten im Sommer neu geschaffene Werktagspersonenzug 1046 Chexbres-Lausanne gelangt auch an den Werktagen der Monate Oktober 1907 und April 1908 zur Ausführung.

Der bisanhin dreimal wöchentlich in Verkehr gesetzte Luxuszug ,, Simplon Expressa (493/494) gelangt vom 1. März 1908 an täglich zur Ausführung.

Die bisher nur im Sommer bestandene Tagesverbindung . Lausanne .

W * Paris; r-- und vice versa ist für den Winter Neuchâtel (Bern) beibehalten worden ; es kursieren demnach täglich die Schnellzüge 208 Lausanne-Pontarlier, 217 Pontarlier-Lausanne, 1190 Neuchatel-Pontaiiier und 1193 Pontarlier-Neuchâtel.

Die Personenzüge 1103 und 1106 wurden auf die Strecke Villeneuve-St. Maurice ausgedehnt.

Der im Sommer als Schnellzug 1130 regelmässig verkehrende Entlastungszug zu Zug 210 ist unter Beschränkung seines Kurses auf die Strecke St. Maurice-Lausanne beibehalten worden.

Folgende im Pahrplan für den Sommerdienst der Linie Neuchatel-Pontarlier durchgeführte Verbesserungen wurden auch für den Winter belassen : ·a. Umwandlung des gemischten Zuges 3184 in einen Personenzug 1184 mit täglicher Führung und Ausdehnung bis Pontarlier ; b. Fortsetzung des Personenzuges 1196 von Verrières nach Pontarlier.

Arbeiterzug 1428 verkehrt wie im letzten Sommer bis Ilerzogenbuchsee statt bis Langenthal.

Die bisher nur im Sommer geführten Züge 1463 (Schnellzug) und 1466 (Personenzug) Scherzligen-Bern-Scherzligen (Interlaken) wurden beibehalten.

672

10. Personenzug 1543 verkehrt wie im letzten Sommer auch auf der Strecke Delsberg-Laufen, statt nur Laufen-Basel.

11. Die Ms jetzt auf die Sonntage vom 1. Oktober bis Ende November und ab 1. März beschränkte Kursdauer des Sonntagspersonenzuges 1432 Solothurn-Biel wurde auf sämtliche Sonn- und allgemeinen Feiertage ausgedehnt.

12. An Stelle des bisherigen Güterzuges mit Personenwagen 3505 ist ein neuer täglich verkehrender Personenzug 1505 Bern-Biel getreten.

13. Als Gegenzug hierzu gelangte der ebenfalls täglich verkehrende Personenzug 1500 Biel-Bern neu zur Ausführung.

14. Nachdem im Winter 1906/07 die Verkehrsdauer (1. Dezember--28. Februar) der wöchentlich dreimal kursieren den Engadinerexpresszüge 481/482 Delle-Chur-Delle infolge guter Frequenz bis 10. März verlängert werden musste, wurde der Kurs dieser Züge im Winter 1907/08 auf die Periode vom 10. Dezember bis 7. März ausgedehnt, mit der weitern Änderung, dass dieselben in der Periode vom 17. Dezember 1907 bis und mit 18. Januar 1908 täglich zur Ausführung gelangten.

15. Neu eingelegt wurde ein nur Werktags verkehrendes Personeuzugspaar La Chaux-de-Fonds--Sonceboz--La Chauxde-Fonds, l495 und 1496, welches an Stelle der bisherigen Güterzüge mit Personenwagen 3495 und 3500 namentlich der Arbeiterbeförderung dient.

16. Im Vergleich mit dem letzten Winter wurde Personenzug 1779 Luzern-Meiringen zum Anschluss an den bestehenden Zug 1779 Meiringen-Brienz neu eingeführt.

17. Ebenso Personenzug 1766/3766 Meiringen-Giswil, welcher während der ganzen Fahrplanperiode täglich geführt wird.

18. Neu ist auch Personenzug 1770 Giswil-Luzern im Vergleich zum letzten Winter.

19. Die Personenzüge 1927 und 1930 Zürich-Dietikon sind auf die Strecke Zürich-Baden ausgedehnt worden.

20. Der bisherige Personenzug 2377 Zürich-Effretikon ist als Zug 2509 bis Winterthur ausgedehnt worden, mit Anschluss daselbst au den neuen Personenzug 2509 Winterthur-Romanshorn, an Stelle des bisherigen Güterzuges mit Personenbeförderung.

673

21. Es wurde neu eingelegt der Spätpersonenzug 2187 ZürichBülaoh.

22. Zur Herstellung einer weitern Vormittagsverbindung aus dem Sihltal nach Zug hat der Güterzug 4136 SihlbruggZug- Personenbeförderung bekommen.

23. Die Persouenzüge 2363/2364 Rapperswil-Rüti wurden an Werktagen als Arbeiterzüge bis und ab Wetzikon ausgedehnt.

.24. Der Werktagszug 2571 St. Gallen-Borschach wurde bis St. Margrethen fortgesetzt.

25. Die Lokalzüge 2610 und 2611 St. Gallen-Winkeln wurden bis und ab Flawil ausgedehnt.

26. Personenzug 2578 wurde wegen zu geringer Frequenz auf der Strecke Gossau-Wil nur noch dreimal wöchentlich, anstatt täglich wie seit einem Jahr geführt.

27. Auf der Strecke Winterthur-Andelfingen wurde an Werktagen ein neues Arbeiterzugspaar 2645/2646 eingeführt und dafür die Personenbeförderung bei den Güterzügen 4645/ 4646 auf dieser Strecke weggelassen.

28. Die Personenzüge 2653 Etzwilen-Singen und 2654 SingenWinterthur, welche bisher nur an Werktagen verkehrt haben, wurden als tägliche Züge eingeführt.

Aus diesen neuen Zugsleistungen ergibt sich im Vergleich zum Winterdienst 1906/07 eine Vermehrung von 814,725 Zugskilometern, berechnet für die sieben Monate vom 1. Oktober 1907 bis 30. April 1908.

Die Gesamtmehrleistungen im Personenzugsverkehr betragen auf Grund der genehmigten Fahrpläne für das Jahr 1907 gegenüber 1906 total 1,582,865 Zugskilometer und für die Zeit vom 1. Mai 1907 bis 30. April 1908 gegenüber der gleichen Periode 1906/07 total 1,571,251 Zugskilometer.

3. Die Z u s a m m e n s t e l l u n g der i n t e r n a t i o n a l e n Z u g s v e r b i n d u n g e n wurde auch pro 1907 wieder herausgegeben.

4. Zum Zwecke einer b e s c h l e u n i g t e n B e f ö r d e r u n g der an Bedeutung beständig zunehmenden T r a n s p o r t e von f r i s c h e n F r ü c h t e n und Gemüsen aus S ü d f r a n k r e i c h und N o r d a f r i k a nach der

674

Schweiz und im Transit durch die Schweiz n a c h D e u t s c h l a n d haben wir mit den beteiligten Bahnverwaltungen beschleunigte Eilgutkurse Genf-Romanshorn-Lindau und Friedrichshafen vereinbart, ebenso in umgekehrter Richtung für die beträchtlichen Biertransporte ab München und ab ändern deutschen Versandstationen nach Südfrankreich und Italien. Für die dadurch notwendig gewordene Ausführung von Trajektkurgen über den Bodensee an Sonn- und Festtagen ist die Zustimmung des schweizerischen Bundesrates eingeholt worden.

c. Telegraphendienst und elektrische Anlagen.

1. Im Einverständnis mit der schweizerischen Telegraphendirektion bezw. dem Eisenbahndepartement, sind mit Rücksicht auf den gesteigerten Verkehr die ö f f e n t l i c h e n T e l e graphenbureaux Schännis und U n t e r t e r z e n von den betreffenden Bahnstationen abgetrennt worden, ersteres am 14. Dezember 1906, letzteres am 1. Februar 1907; ebenso am 1. Juli die Stationen S e v e l e n und B u b i k on, am 4. Juli die Station M a n n e n b a c h .

2. Mit Schreiben vom 24. Januar gab uns das Eisenbahn département Kenntnis, dass das e i d g e n ö s s i s c h e T e l e g r a p h e n b u r e a u im G ü t e r b a h n h o f St. G a l l e n auf 1. Mai aufgehoben werde, da im Westen der Stadt ein neues Filialbureau zur Einrichtung gelange.

3. Am 12. März haben wir die N o r m a l i e n b l ä t t e r Nr. 11«, 13 und 14 für e l e k t r i s c h e S t r e c k e n b l o c k e i n r i c h t u n g e n der Bundesbahnen genehmigt.

4. Das eidgenössische Eisenbahndepartement hat laut Mitteilung vom 13. August das seinerzeit errichtete A u f g a b e bureau für Privattelegramme im provisorischen P e r s o n e n b a h n h o f B a s e l mit der Eröffnung des neuen Personenbahnhofes am 24. Juni als eingegangen erklärt.

d. Fahr- und Werkstättedienst.

1. Im Berichtsjahre haben folgende R o l l m a t e r i a l v e r g e b u n g e n stattgefunden :

675 An die Schweiz. LoTtomotw- und Maschinenfabrik

Wmterthur:

Mit Vertrag vom 4. April: 31 Vierzylinder - Verbundlokomotiven der Serie A8/s mit dreiachsigem Tender ; 10 Heissdampfzwillingslokomotiven der Serie B3/* mit dreiachsigem Tender; 4 Heissdampfzwillingslokomotiven der Serie C4/s mit dreiachsigem Tender; 3 Zwillingstenderlokomotiven der Serie EcS/,j ; 10 Zwillingstenderlokomotiven der Serie E 3 /g.

Mit Vertrag vom 27. Juli: 4 vierzylindrige Zahnradlokomotiven der Serie HG3/' für die Brünigbahn.

An die Schweiz. Industriegesellschaft Neuhausen: Mit Vertrag vom 18. Januar: 20 dreiachsige Personenwagen der Serie AB3tt; 20 ,, ,, ,, ,, BC 8 ; 14 vierachsige ,, ,, ,, C 4u ; 30 dreiachsige Gepäckwagen ,, ,, F3Ü.

Mit Vertrag vom 10. Mai : 140 offene Güterwagen der Serie L4.

Mit Vertrag vom 3. Dezember : 10 20 30 200

dreiachsige Personenwagen der Serie AB3; vierachsige ,, ,, ,, AB4U (Inland) ; dreiachsige Gepäckwagen ,, ^ F3U ; gedeckte Güterwagen ,, ,, K2.

An die Schweiz. Wagonsfabrik

A. G. Schlieren.

Mit Vertrag vom 18. Januar: 50 dreiachsige Personenwagen der Serie C3B ; 30 dreiachsige Personenwagen der Serie G3.

Mit Vertrag vom 10. Mai: 210 gedeckte Güterwagen der Serie K 2 .

676

Mit Vertrag vom 3. Dezember: 30 dreiachsige Personenwagen der Serie B 3 ; 30 dreiachsige Personenwagen der Serie C3; 100 gedeckte Güterwagen dei- Serie K 2 .

An die Werkstätte S. B. B. Yverdon: 60 offene Güterwagen der Serie L4.

An die Werhstätte S. B. B. Olien : 60 gedeckte Güterwagen der Serie K 2 .

An die WerMäüe S. B. B. Chur: 30 gedeckte Güterwagen der Serie K 2 .

2. Im Laufe des Berichtsjahres hat die V e r g e b u n g f o l g e n d e r G e g e n s t ä n d e f ü r d a s R o l l m a t e r i a l stattgefunden : 1,600 Zugsbeleuchtungsbatterien an die Akkumulatorenfabrik Örlikon ; 30,000 Glühlampen für die elektrische Wagen-, Schiffs- und Werkstättebeleuchtung an die Glühlampenfabriken Zug und Goldau; 164 Zugsbeleuchtungsausrüstungen an die Firma Brown, Boveri & Cie. in Baden; 164 Riemenscheiben an die Firma Wanner & Cie. in Horgen ; 940 Dampf heizungskupplungshälften mit Gewindeanschluss ; 400 Kupplungshälften mit Überschlagbügel und 40 Dampf heizungskupplungshälften Type P L M, an die Firma Schäffer und Budenberg in Seebach-Zürich und an unsere Werkstätte Biel ; 116 Hauptluftbehälter zur Westinghousebremse neuer Lokomotiven an die Firmen Riedinger in Augsburg und Pintsch in Berlin ; 31 Geschwindigkeitsmesser, Bauart Hasler ; Umänderung von 26 Geschwindigkeitsmessern, Bauart Hausshälter, in solche nach Bauart Hasler, an die letztere Firma in Bern ; 54 Rauchverbrennungsapparate Type S. B. B. für neue Lokomotiven an die Schweiz. Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur ;

677

90 Schlittenwind en zur Ausrüstung neuer Lokomotiven an Gebrüder Dickertmann in Bielefeld; 305 Lokomotivsignallaternen an die Firmen Mottaz in Yverdon, Rämi in Bern und Bachmann in Zürich.

3. Für die F o r t s e t z u n g d e r E i n r i c h t u n g d e r e l e k " t r i s c h e n B e l e u c h t u n g in den P e r s o n e n w a g e n sind die -erforderlichen weitern Anordnungen getroffen worden.

4. Als Ersatz der Klosedampfbremse haben wir am 4. Januar beschlossen, das R o l l m a t e r i a l der B r ü n i g b a h ' n m i t d e r Diff erential - L u f t d r u c k b r e m s e , System Westinghouse, auszurüsten.

5. Am 11. Januar genehmigten wir neue V o r s c h r i f t e n über die Kontrolle des Brennmaterials für Lokom o t i v f e u e r u n g samt 14 Beilagen (Formulare und Spezialinstruktionen).

6. Wir haben am 15. Januar die E r s t e l l u n g von 4 n e u e n v i e r a c h s i g e n W e r k z e u g w a g e n für die vier Kreise der S. B. B. unserer Werkstätte Ölten übertragen.

7. In Ausführung von Art. 7 der Vollziehungsverordnung zum Llückkaufsgesetz ist die Z u t e i l u n g des n e u e n R o l l m a t e r i a l s an die K r e i s e von uns vorgenommen worden.

8. Am 19. Februar haben wir beschlossen, in e i n e r weit, e r n A n z a h l von P e r s o n e n w a g e n d e r B r ü n i g b a h n Aborte einzubauen.

9. Zur V e r h ü t u n g des E i n k l e m m e n s der F i n g e r an den T ü r e n der E i s e n b a h n w a g e n haoen wir am 28. März beschlossen, auch in den neuern Personen- und Gepäckwagen sogenannte Schutzleisten anzubringen, nachdem das seit 1905 gebaute Wagenmaterial bereits demgemäss ausgerüstet worden ist.

10. Unser B e s t a n d an L o k o m o t i v f e u e r u n g s m a t e r i a l ist im Berichtsjahre teils infolge unvollständiger Lieferung der vertraglichen Quantitäten, teils durch vermehrten Verbrauch wegen gesteigertem Verkehr erheblich zurückgegangen. Zur ErBundesbiatt. 60. Jahrg. Bd III.

45

678

gänzung der Vorräte auf den normalen Bestand haben wir, nach vorausgegangenen verschiedenen Versuchen auch mit englischen Kohlen, bei der Rheinischen Kohlenhandel- und Rhedereigesellschaft m. b. H. in Mülheim-Ruhr am 25. Juni 60,000 t. Ruhrbrikets bestellt, gemäss Qualitätsvorschriften des Hauptvertrages vom 9./10. Februar 1905 und lieferbar bis Ende März 1908; ferner 30,000 t. Northumberland Lokomotivkohlen I. Sorte, lieferbar bis Ende September 1907 zur Vornahme eines grössern Versuchs mit englischen Kohlen.

Wir haben sodann unterm 27./3l. Juli mit der N o r d französischenBergwerksvereinigunginDouaieinen Vertrag abgeschlossen betreffend Lieferung von S t e i n k o h l e n b r i k e t s , und zwar 22,000 Tonnen im Jahre 1908 und je 45,000 Tonnen in den Jahren 1909 bis und mit 1911, also im ganzen 157,000 Tonnen.

Am 3. August haben wir zur weitern Ausdehnung der Proben noch folgendes L o k o m o t i v f e u e r u n g s m a t e r i a l bestellt : 5000 Tonnen Merlenbach-Fettstückkohlen bei Hugo Stinnes in Mühlheim-Ruhr, lieferbar 1908; 5000 Tonnen la. englische Gasflammstückkohlen bei Stromeyer, Lagerhausgesellschaft in Kreuzungen, sofort lieferbar.

Für alle diese ergänzenden Bezüge mussten wir entsprechend der Lage des Kohlenmarktes bedeutend höhere Preise bezahlen, als die laufenden Lieferungsverträge enthalten.

11. Zum Zwecke der V e r b e s s e r u n g der D a m p f h e i z u n g der Z ü g e , die sich namentlich bei langen Zügen als notwendig erzeigt hat, haben wir am 27. Juli beschlossen, einen Versuchszug von 18 Wagen (54 Achsen) mit einer Heizleitung von 54 mm. lichter Weite (bisher 34 mm.) auszurüsten und einige andere Verbesserungen vorzunehmen, um denselben während des Winters 1907/08 im^Betriebe zu erproben.

12. Zum Zwecke der S i c h e r u n g des R a n g i e r p e r s o n a l s beschlossen wir am 18. Oktober die Fusstritte an den Rangierlokomotiven soweit erforderlich und ausführbar zu verlängern und an den neu zu bauenden Rangierlokomotiven vorn eine Plattform für das Rangierpersonal anzubringen.

13. Zur Herbeiführung einer rationellen und e i n h e i t l i c h e n ^ N o t b e l e u c h t u n g in den Personenwagen haben wir

679

am 19. November die Kreisdirektionen angewiesen, die Petrollampen wegzunehmen und durch Kerzenständer zu ersetzen.

14. Am 26. Dezember haben wir einheitliche Vorschriften erlassen betreffend das T r a g e n von S c h u t z b r i l l e n in u n s e r n W e r k s t ä t t e n durch die betreffenden Arbeiter.

15. Zwecks E i n f ü h r u n g e i n e r r e g e l m ä s s i g e n Qualitätskontrolle der L o k o m o t i v s c h m i e r ö l e haben wir am 19. Februar eine Instruktion-erlassen und es ist diese Qualitätskontrolle seither der eidgenössischen Materialprüfungsanstalt am Polytechnikum in Zürich übertragen worden.

Dieselbe ergab folgende Durchschnittsresultate für das im Jahre 1907 zur Ablieferung gelangte Schmiermaterial:

Viscositätsgrad nach Engler

Spezifisches Gewicht

bei 15" C.

bei 50» C.

Flammpunkt im offenen Tiegel (° C.)

bei 100° C.

EntzilndungspLükt im Säuregehalt in % offenen Tiegel (° C.) (bezogen auf SO 3)

g" o« l

a. Mechanisrmisöl.

24

0,920

0,920 l

9,95

9,9

9,94

1,91

156

1,91

156

156

208,2 208,7 208,5 0,112

0,112

b. Zylinderöl.

20

0,906

0,906

0,906

35,4

35,5

35,4

4,oi

4,02

4,oi

275,i 274,9 275,o 336,8 336,9

336,8

0,034

0,033

0,033

367

0,02

0,02

0,02

c. Heissdampföl.

0,902

0,902 l

41,6

41,4

41,5

5,o

5,o

5,o

310

310

310

366

368

Die vertraglichen Vorschriften lauten: a. Mechanismusöl.

0,908--0,910

8--11

1,75--2,6

158--175

190--220

312

ggg gg0

b. Zylinderöl.

0,894

0,904

25--42

4,5--4,9

I

c. Heissdampföl.

0,903

6,38

332

l Spuren, nicht über l

371

0,33 °/0

681

Die Qualität der Schmieröle hat im allgemeinen befriedigt, und durch Verbesserung des Zylinderöles konnte die Verwendung des teuren Heissdampföles gegen den Schluss des Berichtsjahres sistiert werden.

16. Die Q u a l i t ä t s k o n t r o l l e des L o k o m o t i v f e u e r u n g s m a t e r i a l s ergab folgende Durchschnittsresultate für die im Jahre 1907 zur Ablieferung gelangten Brennmaterialien:

682

Anzahl Proben

Brennmaterial

Saarkohlen aus Grube: Dudweiler Altenwald Sulzbach Könier Maybach .

Brefeld . . .

Aschengehalt

Fluchtige Heizwert iestandteile

Durchschnitt in Prozenten

DurchDurchschnitt schnitt in Proin zenten Wärme- der brenneinheiten baren Substanz

7,, 78

Püttlingen .

.

Itzenplitz .

.

.

Summa und Durchschnitt

89 97 22 40 44 21 6 8 H 338

Ruhrkohlen

. . . .

228

Merlenbach-FettstUckkohlen H. Stinnes

4

4,7

7311

38,4

110 5 6 8

13,1 8,.

37,4

129

12,5

6254 5700 6489 6673 6270 7562 7532 7573 7547 7580 7554

19,8

7228 7444 7282

17,i

7614 7592 7743 7646 7629 7697 7203 7569 7612

17,3

Englische Kohlen.

Northumberland, Rheinische Kohlenhandel- und Rhedereigesellschaft Flammstttckkohlen, Hugo Daniels Flammstückkohlen, Stromeyer . .

Gasflammstückkohlen, Stromeyer .

Summa und Durchschnitt . Ruhrbrlkets.

Marke H St, ab Rheinau . . .

,, H St, ab Strassburg . .

,, M St, ab Mannheim . .

,, S + B, ab Mannheim . .

H, ab Mannheim . .

B Summa und Durchschnitt Brikeis Raab, Karcher & Cie.

Marke R R ,, RK Summa und Durchschnitt Französische Brikets.

Mines d'Ostricourt . . .

.

,, d'Aniche .

,, d'Escarpelle , de Meurchin de Noeux de Carvin ,, de Blanzy . .

. .

,, de la Grand' Combe . . .

Summa und Durchschnitt

491 458 343 143 26 1461

3 1 4 176 50 6 3 8 7 2 4 256

6,9 6,4 10,9 7,6

9,1 6,0 7,2 7,7

10,2

6,6

11,0

8,, 8,2

8,0 8,.

7,9

8,1 12,5

10,0 11,8

7,0 8,3 7,6

8,1 80 7,4 10,0 8,9

8,0

7373 7278 7376 7217 7057 7315 6876 6733 6840 7242

36 o

7244

26,8

36s 36,6 36,5 36,8 41,9

40,a 38,5 36,7

41,4

39,2 34,8 37,5

19,8

20,6 19,5 19,9

20,o

14,2 16,4

17,7 16,7 17,4

16 i 15,9

29,6 16,4 17,4

683

Die genannten Durchschnittsergebnisse der Kontrolle, sowie die im Betriebe gemachten Erfahrungen können als befriedigende bezeichnet werden. Immerhin sind wir in den Fall gekommen, einige Lieferungen wegen mangelhafter Beschaffenheit zu beanstanden.

17. Der B e s t a n d des Rollmaterials auf Ende 1907 im Vergleich zum Bestände auf Ende 1906 ergibt sich aus den dem Geschäftsberichte beigegebenen statistischen Tabellen. Wir führen aus denselben hier folgendes an:

A. Normalspuriges Material.

I. Lokomotiven.

i»oe

1ÔOT

Serie

A B C D E

...

...

...

...

...

Total

LaufTotal Total Trieb- achsen Total Lokoder LokO' Lokoachsen motiven Achsen motiven motiven u. Tender

401 883 1284 290 840 1048 1888 118 358 330 688 100 312 219 531 277 729 188 917 952 2640 2668 5308 167

Triebachsen

Laufachsen der Lokomotiven u. Tendei

Total Achsen

148 344 788 1132 268 772 958 1730 118 351 321 672 104 324 227 551 264 689 186 875 902 2480 2480 4960

6 8

II. Personenwagen.

is>oir

lt>Oö

Sitzplätze

Serie Wagen Achsen

I. Kl.

Anzahl

n. KI. in. KI.

Sitzplätze Wagen Achsen

Anzahl

A 74 194 1698 A B . . . . . 574 1605 5482 14544 B 10126 277 679 BC 4119 8992 269 758 BF C 1260 3664 75032 CF 2 4 60 Dl!

9 17 19 29 18 Motorwagen 1 2 54

I. Kl. II. Kl. III. Kl. Total

Total

1698 20026

10126 13111 75032

Anzahl

Anzahl

73 510 263 255 1 1169 2 9 1

182 1589 1391 4760 12728 9602 635 3927 8368 710 40 4 3366

69708

1589 17488 9602 12295 40 69708 60 65 54

60 4 29 19 17 18 54 2 110901 78219 6366 26316 Total 2466 6924 7197 28808 84167 120172 2283 6312

60 65 54

HI. Gepäck- und Güterwagen.

1OO6

lOO'T Serie

F . .

J K ...

L M ...

N 0 X (Gepäckwagen für Güler/iigo) .

Total eigene Wagen P (Privatwagen) Im Ganzen

Wagen

Achsen

Ladegewicht

Wagen

Achsen

Ladegewicht

Anzahl 502

Anzahl 1 126

t.

4 233,5 6 342,5 75 242,5 28 381,6 22 908,o 3 630,o 735,5 1 134,5 142 608,o 3 887,6 146 495,6

Anzahl 464

Anzahl 1 010

497 5 967 2394 1685 274 62 100 11443 304 11747

994 11 934 4788 3370 548 126 200 22970 610 23580

t.

3 845,5 5 192,5 71 522,5 28 451,5 22 908,o 3 200,0 775,5 1 147,o 137 042,5 3 679,6 140 722,i

Total

Gedeckte Wagen

12058 124 1 12183

7189 82

Offene Wagen 4473

1144 572 6 265 12530 4774 2387 1 685 3370 604 302 118 58 198 99 23864 11870 628 313 12183 24492 Gedeckte Wagen

Wovon 2achsige ·n 3 ,, ,, 4 ,,

,

7562 122

Total

7684

Offene Wagen 4496 2 1

4499

7271

2 1 4476

Total

11662 84 1 11 747

686

IV. Dienstwagen.

Bezeichnung Serie S X T)

T)

fl

·n

·n

T)

n

11

Schotterwagen Gastransportwa^en Akkumulatorentranspoi'twagen .

Werkzeugwagen (Hülfswagen) .

Rüstwagen für Bahnunterhalt Kranenwagen Wagen für diverse andere Zwecke .

Schneepflüge Total

1907

1906

688 7 10 12 11 10 34 43

671 7 10 14 11 10 33 43

815

799

B. Schmalspuriges Material.

L Lokomotiven.

10O6

19O7-

Total Trieb- Lauf- Total Total Trieb- Lauf- Total LokoLokomotiven achsen achsen Achsen motiven achsen achsen Achsen

Serie

G 8 /s . .

.

10 2 13 7

Total

32

G 8 /4

.

HG 2/2 HG 3 /3

.

30

10

26 21

2 13 --

8 39 21

2 13 o

30 6 26 15

2 13 --

30 8 39 15

83

15

98

30

77

15

92

30 6

n. Personenwagen.

looe

10OT Serie

Sitzplätze

Sitzplätze

Wagen Achsen

Wagen Achsen

I. Kl.

A8 AB

B

3

BC

C

3

3

3

Total

Anzahl

Anzahl

20

60

460

8

24

66

23

69

6

18

31

93

88

264

II. Kl. III. Kl. Total

190

Anzahl

Anzahl

460

20

60

472

256

6

18

54

912

23

69

168

216

6

18

1200

1200

31

93

1368

3044

86

258

--

912 --

526

48

1150

I. Kl.

II. Kl. III.. Kl. Total

472

144

--

920 --

48

198 920

168

216

1200 1200 526

1112

1368

3006

§ -a

688 HI. Gepäck- und Güterwagen.

100T

Wagen

8

F K L M M4

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Total

Serie

Achsen

Anzahl Anzahl 11 33 45 90 15 30 22 44 12 4

97

209

19O6

Ladegewicht t.

88,0 450,o 150,0 220,o 60,o

Wagen

Achsen

Anzahl Anzahl 10 30 40 80 10 20 22 44 4 12

968,o

186

86

Ladegewicht t.

80,o 400,o 100,o 220,o 60,o 860,o

IV. Dienstwagen.

Bezeichnung 1907 1906 Schneepflüge l l

18. Die L e i s t u n g e n der eigenen und fremden Lokomotiven (inklusive Motorwagen) auf den einzelnen Kreisen betrugen laut den statistischen Tabellen: Auf Kreis I (exklusive Vevey-Chexbres) ,, ,, H ,, ,, E I ,, -., rv

.

8,821,265 11,410,803 11,962,949 · 5,572,478

km.

,, ,, ,,

Total Lokomotivkilometer auf den S.B.B. pro!907 37,767,495 km.

TotalLokomotivkilometeraufdenS.B.B.prol906 34,227,991 ,, 3,539,504

Mehrleistung pro 1907 (10,s* %)

Die Leistungen der Lokomotiven (inklusive Motorwagen) der einzelnen Kreise auf den eigenen und fremden Linien betrugen: Lokomotiven d e s Kreises I . . . . . .

9,366,956 k m .

II . . . 11,385,024 Übertrag

20,751,980 km.

689

Lokomotiven des Kreises III ,, ,, I V

Übertrag 20,751,980 km.

12,166,615 ,, 5,453,386 ,,

TotalLokomotivkilometer sämtlicher S.B.B. Lokomotiven pro 1907 38,371,981 km.

Total Lokomotivkilometer sämtlicher S.B.B. Lokomotiven pro 1906 34,784,298 ,, Mehrleistung pro 1907 (10,si %)

3,587,683 km.

19. Der B e s t a n d des B e t r i e b s m a t e r i a l s der S. B. B.

auf dem B o d e n s e e war zu Ende des Jahres 1907 folgender: 7 Raddampfer, 3 eiserne Schleppschiffe, 2 eiserne Trajektkähne, l Trajektdampffähre und l eiserner Schleppkahn (die beiden letztern gemeinschaftlich mit Bayern).

Die Fahrleistungen der Dampfschiffe und Trajektdampffähre (letztere zur HälfteJ haben betragen: 1907: 151,308 km.

1906: 142,805 ,, diejenigen der Schleppschiffe: 1907: 127,195 ,, 1906: 126,114 ,, Werkstätten: 20. Neben dem laufenden Unterhalt und den Erneuerungen am eigenen Rollmaterial, sowie an Bahnpostwagen und an Schlafund Speisewagen der Internationalen Schlafwagengesellschaft und der Schweizerischen Speisewagengesellschaft besorgten die Werkstätten mehrfache Arbeiten für den Bahnunterhaltungsdienst und Neubau der Bundesbahnen, sowie Reparaturarbeiten für Nebenbahnen und öffentliche Anstalten. Überdies wurde den Werkstätten zur Sicherung gleichmässiger Beschäftigung wie im Vorjahre ein Teil des Neubaus von Rollmaterial fGüterwagen) übertragen, wovon im Berichtsjahre zur Ablieferung gelangten: durch die Werkstätte Yverdon: 120 K 2d Nr. 41231--41280 und 41421--41490 ,, ,, ,, Ölten: 70 K 2d Nr. 41341--41390 und 41491--41510 ,, ,, ,, ,, 30 N 2 Nr. 70056--70070A&B ,, ,, ,, Chur: 50 K 2d Nr. 41511--41560

690

21. An Stelle der bisherigen Mitteilung des durchschnittlichen jährlichen Arbeiterbestandes der verschiedenen Werkstätten und Depotwerkstätten geben wir nun den Bestand der eigent' liehen Werkstättearbeiter, ihrer Lohnklasseneinteilung und Durchschnitts-Stundenlöhne auf 31. März des Berichtsjahres und des Vorjahres an, auf welchen Zeitpunkt die Kreisdirektionen gemäss Reglement Nr. 15, Art. 12, den Bestand der Arbeiter und ihrer Löhnung auszuweisen haben.

Bestand der Werkstättearbeiter, ihre Lohnklasseneinteilung und Durchschnitts-Stundenlöhne auf 81. Harz 1907 und 1906.

·S Ì2 s.

Eingeteilte Arbeiter *nr/v)>|rn4-n4-4-a TT öl JtS IH l le

Anzahl per Lohnklasse

I Yvprdon iveraon

.

19( 7

^ lgoß

Freiburg . ^

Zürich .

zmncn

.

li^oinanshorn Rorschach nuihuiddi onur Chor

.

1907 1906

./906 19 7 ^ isog

19 7 . 1906 °

III Total z

Arbeiter, die das ordentliche Maximum Überschritten haben

E < _ l Anzahl per Lohnklasse

33

f=

Q>

«ss -s&·=i

I

II

m

Total

%

Durchschnittlicher Stundenlohn per Lohnklasse *

I

II

m

Total

Cts.

Cts.

Cts.

Cts.

54,52

74

86

382

35

8

425

70

41

39

150

39,26

59,97

51,39

202

73

83

358

Ì6

388

69

47

52

168

46,Sä

54,88

30 31 102 109

117 125

*4 7 9 21 *9 70 49 -- -- -- -- 8 6 9 5 123 Ì02

124 *34

18 19

16 17

4 4

61,98

460

22 21

2J,w

47,34

306 45,06

61,26

51,21

43,22

54,67

121

329

47,68

169

64

268

40,42

689 72 75 315 317 276 257

174

61

53,5i 65,04 57,34

45,27 54,i2 48,78

27

8

42

58,33

65,67

28

- 7 7

41

57,74

5S,26

22

13

36

12,72

61,41

14

6

20

7,04

52,94

22

7 29

6 1 -- 1 15

54,55 47,57

30

11,36

62,66

50,46

84

33,4S

55,0ö

42,79

38,71 47,2i 42,40 44,30 39,86 45,07 39,72 44,3o 38,60

47,19

686

7 « 62 65 35 38

55,ss 63,i3 56,«o

43,i7 37,öä 44,5o 39,58 45,02 40,38

777

53 56 140 143

38 32,47 40 32,00 82 18,72

45,98 53,i3 47,39 52,2i

57 61

227

läos

II

·l-fj

i"1

oe

S-Si 1 8 'S?

.g-e ì

222

Biel ' ' ' 19 °7 219 1906 357 Ölten . . 1907 Ulten ßlel

a> o O>±2

·o

S, ._ ~ « _i

30 33

88

95

167

155

379 174 137 414 125 124 432 115 127 43 9 20 45 11 15 151 63 69 151 63 70 147 65 52 144 64 43

1 3

438 402 679 690

38

663

23

674

Ì5

72

61

7J

-- 4

283

24

284

27

264

3 i 147

25*

424

810

40

104

85

273 40,60

51,oo 44,74

48,64 55,23

49,40 56,08 50,73

59,66

53,06 58,34

52,71 55,io 47,8ä 56,04 49,47

Total und 1907 1618 635 645 2898 3168 521 274 157 952 32,85 62,59 52,02 44,66 56,29 Durchschnitt 1 906 1633 621 601 2855 104 3061 543 309 *SS Ì040 36,4S 54,78 46,so 39,70 49,74 * Die Stundenlö'hne basieren pro 1906 auf dem 10-stündigeu und pro 1907 auf dem 9-stündigen Arbeitstag.

Bei Annahme von 305 Arbeitstagen zu 9 Stunden beträgt im Durchschnitt das Jahreseinkommen eines Werkstättearbeiters pro 1907 : a) der I. Lohnklasse Fr. 1718. 10 (305 X 9 X 62.m) im Gesamtdurchschnitt pro 1907 Fr. 1545. 15 (305 X 9 X 86,19) , ,, ,, 1906 ,, 1517.05(305X10X49,7.)

i>) ,, I I .

,, ,, 1427. 95 (305 X 9 X 52.oi) c) ,, III.

,, ,, 1225. 90 (305 X 9 X 44,««) somit Erhöhung des durchschnittlichen Jahreseinkommens = Fr. 28. 10.

Die eingetretene Erhöhung des durchschnittlichen Johreseinkomme ns bedeutet für die oben angegebene Zahl von 2898 eingeteilten Arbeitern eine jährliche Mehrausgabe vou 2898 X 28. 10 = "Fr. 81,434.

» Für die im Akkord Arbeitendon stallt sich das Jahreseinkommen hdher.

692

T. Baudepartement.

a. Allgemeines.

1. Der Verein schweizerischer Eisenbahn- und Dampfschiffangestellter hat im Namen des B a h n d i e n s t p e r s o n a l s eine Reihe von P o s t u l a t e n gestellt, welche auf Verabfolgong von Jahresfreikarten für den ganzen Kreis an die Bahnmeister, auf Bewilligung einer festen Feldzulage von Fr. 30 per Monat an Bahnmeister und Bahnmeistergehülfen, auf Zuweisung geeigneter Stellvertreter für die Bahnmeister an Rastund Urlaubstagen, Herabsetzung des Preises der Dienstwohnungen, Reduktion der Ausdehnung der Vorarbeiterstrecken, Einrechnung des Weges zur Arbeitsstelle in die Dienstzeit und Erhöhung des Gehaltes der Barrierenwärterinnen zielten. Dein ersten dieser Postulate wurde insoweit entsprochen, als den Bahnmeistern und Bahnmeistergehülfen Semesterfreikarten für den. Bahningenieurbezirk, dem sie zugeteilt sind, bewilligt wurden. Das letzte der Postulate hat sodann seine Erledigung "durch die Verfügung betreffend die periodische Erhöhung der Löhnung der Barrierenwärterinnen gefunden, welche im Jahresberichte pro 1906 abgedruckt ist. Die übrigen Begehren wurden abgelehnt.

In zwei weiteren Eingaben hat dieser Verein ersucht, es möchten den Arbeitern des Bahnunterhaltungsdienstes baldigst transportable Unterkunftszelte und Kocheinrichtungen abgegeben und denjenigen Beamten und Angestellten, welche Land von der Bahn in Pacht haben, gestattet werden, den Zins erst c.ui Ende des Pachtjahres zu entrichten. In bezug auf das erste dieser Gesuche wurde geantwortet, dass die verlangten Zelte und Kocheinrichtungen schon auf einem grossen Teil des Netzes abgegeben seien, und wo dies noch nicht der Fall sei, die Abgabe sukzessive erfolgen werde. Dem zweiten Gesuche, wurde entsprochen mit dem Hinweis darauf, dass solchen Pächtern schon bisher die Möglichkeit geboten war, den Zins während der fünf letzten Monate vor Ablauf des Pachtjahres ratenweise zu begleichen.

2. Ein Gesuch der S e k r e t ä r e der B a h n i n g e n i e u r e um A b g a b e von J a h r e s f r e i k a r t e n für

693

den betreffenden Kreis wurde mit Rücksicht auf die in Aussicht genommene Revision des Freikartenreglements abgelehnt. Diese Beamten erhielten indes Semesterfreikarten für ihre Bahningenieurbezirke, wie solche auch den Bahnmeistern zugestanden "worden sind.

3. Für die H a n d h a b u n g des S u b m i s s i o n s · w e s e n s wurden folgende Normen aufgestellt : a. Bauarbeiten im Werte von mehr als Fr. 5000 und Lieferungen (inklusive Anschaffungen der Drucksach enverwaltung, der Material Verwaltungen und der Werkstätten), sowie ;grössere Verkäufe von Altmaterial sind, soweit tunlich, auf Grundlage von öffentlichen Ausschreibungen und zu Einheitspreisen zu vergeben.

Sofern keine öffentliche Ausschreibung stattfindet, sind in -der Regel mehrere Firmen zur Einreichung von Offerten einzuladen.

&. Bei Bauarbeiten sind der Ausschreibung der Vertragsentwurf, Pläne, Baubeschreibungen und eventuell Muster u. s. w.

·zu Grunde zu legen und den Bewerbern Eingabeformulare in ·der Form von Voranschlägen en blanc abzugeben.

Bei Lieferungen und Altmaterialverkäufen sind der Ausschreibung die Lieferungs-, resp. Verkaufsbedingungen und, soweit es den Verhältnissen angemessen ist, ebenfalls der Vertragsentwurf, Pläne, Muster, Beschreibungen u. s. w. zu Grunde ·zu legen und den Bewerbern Eingabeformulare einzuhändigen.

In jeder Ausschreibung muss angegeben sein, bis zu wel·chem Zeitpunkt die Angebote verbindlich sein sollen.

c. In der Ausschreibung ist zu verlangen, dass die Angebote unter der Aufschrift ,,Eingabe betreffend " verschlossen an diejenige Stelle adressiert werden, welche die .Ausschreibung erlassen hat.

d. Die eingehenden Angebote s:'id vom Sekretär der betreffenden Direktion zu sammeln und nach Ablauf der Eingabefrist uneröffnet dem Vorsteher des Departementes zuzustellen, in dessen Geschäftskreis die Behandlung fällt.

e. Angebote, welche nach Ablauf der Eingabefrist eingehen, dürfen nicht berücksichtigt werden.

Als rechtzeitig eingelangt gelten auch diejenigen Angebote, ·welche den Poststempel des Aufgabeortes vom letzten Tage der lEingabefrist tragen.

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

46

694

Die letztere Bestimmung gilt nicht für Angebote, die biszu einer bestimmten Stunde einzureichen sind (wie z. B. bei Kupferlieferungen) und erst nach deren Ablauf eintreffen.

f . Die Eröffnung der Angebote erfolgt durch den Departementsvorsteher .

g. Sofort nach Eröffnung sind die Angebote auf allfälligeRechnungsfehler zu prüfen. Sodann ist beförderlich eine summarische Zusammenstellung der Angebote, enthaltend die Namen der Bewerber und die zur Beurteilung nötigen Daten anzufertigen und dem betreffenden Departemente vorzulegen.

h. Der Entscheid über den Zuschlag ist mit Beförderung herbeizuführen und dem oder den mit dem Zuschlag bedachten Bewerbern bekannt zu geben. Gleichzeitig sind auch die übrigen Bewerber davon in Kenntnis zu setzen, dass ihren Angeboten der Zuschlag nicht erteilt werden konnte.

i. Über die Resultate einer jeden öffentlichen Ausschreibung ist im Eisenbahn-Amtsblatt eine kurze Mitteilung zu ver öffentlichen, enthaltend die Firma, welche den Zuschlag erhalten hat und den Umfang der zugeschlagenen Arbeit oder Lieferung. Bei Verkäufen von Altmaterial sind auch Angaben über die erzielten Einheitspreise zu machen.

4- Der Verband schweizerischer Eisenbahnen hat seine B e d i n g n i s h e f t e f ü r d i e L i e f e r u n g v o n Eisenbahnschienen aus Flussstahl, von flusse i s e r n e n B a h n - u n d W e i c h e n s c h w e l l e n und v o n S c h i e n e n b e f e s t i g u n g s m i t t e l n i n verschiedenen Punkten geändert und neu herausgegeben. Auch unsere allgemeinen Bestimmungen für die Übern a h m e u n d A u s f ü h r u n g , v o n B a u a r b e i t e n und' L i e f e r u n g e n , sowie d i e a l l g e m e i n e n B e d i n g u n g e n u n d b e s o n d e r n V o r s c h r i f t e n f ü r dieLieferung von hölzernen Bahn-, Weichenund B r ü c k e n s c h w e l l e n und das M a t e r i a l b u c h für Bestandteile zu z e n t r a l e n Weichen- und S i g n a l s t e l l u n g s a n l a g e n sind einer Revision unterzogen worden, welche zu verschiedenen Änderungen führte.

Neu aufgestellt wurden ein Pflichtenheft mit den allgemeinen Bedingungen für die I m p r ä g n i e r u n g von Bahns c h w e l l e n , Weichenschwellen und Brückenhölzern, ein Pflichtenheft mit den besonderen Vorschriften für die Imprägnie-

695

rung von Schwellen mit Teeröl, und ein Vertragsformular für Schwellenimprägnierung.

5. Bezüglich der Tragung der Kosten für die Einrichtung von G a s h e r d e n o d e r e l e k t r i s c h e n K o c h a p p a r a t e n in Dienstwohnungen kamen einheitliche Vorschriften zum Erlass.

6. Für die T r a g k o n s t r u k t i o n e n k l e i n e r e i B r ü c k e n von 3,5 bis 9 m. Lichtweite kamen vorläufig provisorisch Normalien zur Einführung, und für Fälle, wo die als Normal für Beleuchtangsmaste angenommenen Gittermaste nicht verwendbar sind, wurde verfügt, dass ausnahmsweise Stahlrohrmaste verwendet werden sollen.

7. Unterm 10. Januar 1907 hat der Bundesrat beschlossen: a. der Compagnie vaudoise des forces motrices des lacs de Joux et de l'Orbe für die Dauer von 20 Jahren die L i e f e r u n g e i n e r K r a f t m e n g e v o n 2 0 0 Pferdestärken im Maximum n a c h F r a n k r e i c h zu bewilligen und demgemäss dem vom Staatsrate des Kantons Waadt eingesandten bezüglichen Vertrage die Genehmigung zu erteilen ; 6. uns von dieser Schlussnahme Mitteilung zu machen, mit dem Beifügen, dass die ad a genannte Gesellschaft neuer dings erklärt habe, es seien trotz der Abgabe von 200 P. S.

nach Frankreich in den ihr zu Gebote stehenden Kraftzentralen noch genügende Mengen an Energie vorhanden, um den e l e k t r i s c h e n B e t r i e b der L i n i e L a u s a n n e - V a l l o r b e zu ermöglichen.

a.

8- Mit Kreisschreiben vom 8. Oktober 1907 hat das eidgenössische Eisenbahndepartement die schweizerischen Bahnverwaltungen dazu verhalten, die Errichtung und Benutzung von T r i a n g u l a t i o n s p u n k t e n für Waldvermess u n g e n auf Bahngebiet zu dulden, sofern hierdurch weder der Bahnbetrieb gefährdet oder gestört, noch die bauliche Entwicklung der Bahn verunmöglicht oder erheblich erschwert wird.

9- Auf Einladung des Eisenbahndepartements haben wir uns bei der Untersuchung der G o t t h a r d b a h n a n l a g e n

96

.beteiligt, welche den. Zweck hatte, festzustellen, ob dieselben sich in vollständig befriedigendem Zustand befinden ; damit im Zusammenhang haben wir eine Anzahl genereller Projekte und Kostenvoranschläge für notwendig befundene Stationserweiterungsbauten angefertigt.

10- Zu den vom eidgenössischen Departement des Innern veranstalteten Konferenzen betreffend die Erwerbung der Konzession für die Ausnutzung der W a s s e r k r ä f t e im K a n t o n U r i zum elektrischen Betrieb der Gotthardbahn sind wir ·beigezogen worden und haben die Ausarbeitung des Konzessionsvertrages übernommen. Nach längeren Verhandlungen kam eine Einigung zu stände.

11. Der Präfektur von Novara haben wir ein Gesuch um Erteilung d e r K o n z e s s i o n z u r B e n u t z u n g d e r W a s s e r k r a f t a n d e r C a i r a s c a eingereicht.

Einige Zeit hernach hat die Generaldirektion der italienischen Staatsbahnen die Frage an uns gerichtet, ob wir uns grundsätzlich damit einverstanden erklären könnten, dass sie, i m Falle d e r E i n f ü h r u n g d e s e l e k t r i s c h e n B e triebes auf der Strecke Iselle-Domodossola die Beschaffung der erforderlichen Kraft übernehme. Wir haben zustimmend geantwortet.

12- Am 23. Januar 1907 hat die endgültige F e s t s t e l l u n g der L a n d e s g r e n z e im S i m p l o n t u n n e l stattgefunden, Dieselbe ist im Tunnel I 9084,15 m. vom Nordportal entfernt.

13. Am 12j Juni ist infolge Dammbruches am Gebidemsee ob Visperterminen ein starker M u r g a n g durch das Bett des Ried- oder Spielibaches niedergegangen. Der Murgang verschüttete zugleich mit der Bahnlinie nach Zermatt auch das Bett der Visp, so dass diese auf eine weite Strecke zurückgestaut und die Linie auf eine Länge von zirka 800 m. unter Wasser gesetzt wurde. Der Bahnverkehr musste durch Umsteigen aufrechterhalten werden, bis das verschüttete und unter Wasser gesetzte Streckenstück durch eine provisorische Linie ersetzt war.

Am 16. und 17. Oktober 1907 sind sodann infolge lange anhaltender heftiger Regengüsse. am Südausgange des Simplon-

697 tunnels S t e i n s c h l ä g e und V e r s c h ü t t u n g e n eingetreten, welche zur Folge hatten, dass der Betrieb kurze Zeit mit Umsteigen aufrecht erhalten werden musste.

b. Bahnbau.

1. Eine Einladung des Eisenbahndepartementes, ein Programm über d e n A u s b a u d e s B u n d e s b a h n n e t z e s auf die D o p p e l s p u r vorzulegen, haben wir damit beantwortet, dass wir ihm über den Stand der Vorarbeiten für den Bau der vorgesehenen zweiten Geleise und über das weitere Vorgehen bei der Erstellung der zweiten Geleise Bericht erstatteten und im übrigen darauf hinwiesen, dass die Durchführung solcher Programme von einer Anzahl unsicherer Faktoren abhänge.

2. Gestützt auf den Beschluss des Verwaltungsrates vom 20. Juli 1907 betreffend den A u s b a u des II. S i m p l o n t u n n e l s haben wir dem Eisenbahndepartement unter einlässlicher Begründung beantragt, das von der Baugesellschaft für den Simplontunnel im April 1907 an den Bundesrat gerichtete Gesuch um Enthebung von den Verpflichtungen ausdem Vertrage betreffend den Bau dieses Tunnels ablehnend zu begutachten. Der Bundesrat hat denn auch unterm 15. Oktober 1907 in dieser Sache folgenden Beschluss gefasst : a. Vom Beschluss des Verwaltungsrates der S. B. B. vom.

20. Juli, betreffend Ausführung des1 II. Simplontunnels> sowie vom Schreiben der Generaldirektion der S. B. B.

vom 27. August 1907 wird in zustimmendem Sinne Vormerk genommen.

&. In der Botschaft betreffend das Budget der S. B. B. pra 1908 ist zu beantragen, den für den Ausbau des II. Simplontunnels eingestellten Budgetposten zu genehmigen.

c. Der Baugesellschaft für den Simplontunnel, Brandt, Brandau & Cie. in Winterthur, ist durch die Bundeskanzlei mitzuteilen, dass ihr Gesuch vom 18. April 1907 um Enthebung von ihren Verpflichtungen aus dem Vertrage; für den Bau des Simplontunnels und den zugehörigen Nachträgen anlässlich der Behandlung des Budgets der S. B. B. pro 1908 durch die eidgenössischen Räte zur Erledigung kommen werde.

698

Dieser Beschluss veranlasste die Baugesellschaft, beim Bundesrate neuerdings vorstellig zu werden und das oben erwähnte Gesuch vom April 1907 zu wiederholen. Die Eingabe war von einer Druckschrift begleitet, in welcher die Baugesellschaft in scharfer Weise ihren Standpunkt gegenüber dem Gutachten der Herren Oberingenieur Dr. Moser, Professor Dr. Schmidt und Ingenieur F. Lusser vom 12. Dezember 1906 über den Zustand und den Ausbau des Simplontunnels, sowie gegenüber dem Bericht der Generaldirektion und der ständigen Kommission an den Verwaltungsrat betreffend den Ausbau des II. Simplontunnels vom 25. Juni/2. Juli 1907 geltend machte und ein Gutachten über den Zustand des Stollens II von Herrn Bergmeister Müller, königlich preussischer Bergrevierbeamter, beifügte.

Zu dieser Eingabe hatten wir uns dem Eisenbahndepartemente gegenüber zu äussern, was wir unter Beiziehung unserer Experten, der Herren Moser, Schmidt und Lusser, mit unserem ebenfalls im Druck vervielfältigten Schreiben vom 27. November 1907 taten. Wir kamen darin zum Schlüsse, dass keine Veranlassung vorliege, eine Abänderung des Verwaltungsratsbeschlusses vom 20. Juli 1907 in Sachen des Ausbaues des II. Simplontunnels zu erwirken. Der Bundesrat wiederholte daraufhin in einem besonderen Berichte bei den eidgenössischen Räten seinen in der Botschaft betreffend das Budget der Bundesbahnen pro 1908 enthaltenen Antrag, den Kredit für den Ausbau des II. Simplontunnels zu bewilligen, welchem Antrage die eidgenössischen Eäte beitraten.

3. Das Eisenbahndepartement hat uns das Projekt der Bahnunternehmung M a r t i g n y - O r s i è r e s für den Auschluss dieser Linie an die Station Martigny zur Begutachtung vorgelegt. Wir haben dasselbe als nicht annehmbar bezeichnen müssen und die Unternehmung einladen lassen, sich mit der Kreisdirektion I bezüglich der Ausarbeitung eines neuen Projektes ins Einvernehmen zu setzen.

4. Der Direktion der P. L. M. haben wir die Ermächtigung erteilt, die von ihr betriebene Strecke St. Gingolph-Bouveret auf unsere Rechnung mit L ä u t e w e r k e n auszurüsten.

5. Anlässlich der Genehmigung des Projektes für die Erweiterung des Bahnhofes Vevey hatte das Eisenbahndepartement

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den Vorbehalt gemacht, dass die b e i d e n S t r a s s e n ü b e r gänge westlich vom Bahnhof Vevey zu bes e i t i g e n seiend Unsere Studien haben ergeben, dass die Beseitigung dieser Niveauübergänge unverhältnismässig hohe Kosten nach sich zöge. Wir haben daher das Departement ersucht, seinen Vorbehalt fallen zu lassen.

6- Mit der Munizipalität von Lausanne ist bezüglich der B e s e i t i g u n g d e s u n s g e h ö r e n d e n H o t e l s Terni i n u s beim Bahnhof daselbst eine Vereinbarung getroffen worden. Danach werden wir auf den Zeitpunkt des Ablaufes ·des Vertrages mit den jetzigen Pächtern dieses Hotel beseitigen, wogegen die Gemeinde Lausanne uns einen Beitrag von Fr. 300,000 leistet, in die Kassierung eines Durchganges auf der Westseite des Bahnhofes (Montriondunterführung) einwilligt und noch einige andere Zugeständnisse von geringerer Bedeutung macht. Die infolge dieser Abmachung erforderliche Neugestaltung des Bahnhofplatzes wird in der Weise von beiden Kontrahenten übernommen, dass jeder derselben die Arbeiten auf seine Kosten ausführen lässt, die innert den Grenzen seines Crrundeigentums notwendig werden.

7. Ein Gesuch der P r e i b u r g - M u r t e n - I n s - B a h n um Zustimmung zur V e r l e g u n g i h r e r D e p o t a n l a g e im B a h n h o f F r e i b u r g nach dem Plateau von Pérolles musste abgelehnt werden, da diese Verlegung zur Folge hätte, dass die von und nach dem Depot fahrenden Motorwagen den ganzen Bahnhof durchkreuzen müssten, was für den Bahnhofbetrieb nicht annehmbar wäre.

8. Auf eine Anfrage des Gemeinderates Thun, ob wir die W i n k l e r m a t t e in T h u n nicht zur Erstellung des städtischen Schlachthauses freigeben wollten, haben wir verneinend geantwortet, mit dem Hinweis darauf, dass diese zur Ausführung des von unserem Verwaltungsrate genehmigten Bahnhofprojektes unentbehrlich sei.

9. Gegen die Ausführung unseres Projektes betreffend die Erstellung der D o p p e l s p u r auf der S t r e c k e W i l e r f e l d - G ü m l i g e n ist von selten der Gemeinden Bern und Bolligen, mit Unterstützung der bernischen Regierung, sowie von den Militärbehörden Einsprache erhoben worden, weil

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durch das genehmigte Tracé zwischen Wilerfeld und Ostermundigen der Exerzierplatz durchschnitten würde. Wir haben unsveranlasst gesehen, ein neues Projekt aufzustellen, bei welchem das Tracé zwischen Wilerfeld und Ostermundigen so weit nach Norden verlegt ist, dass der Exerzierplatz von demselben nicht mehr berührt wird. Das zieht allerdings auch eine vollständige' Verlegung der Station Ostermundigen nach sich.

10. Nachdem unterm 3. August 1907 unsere Antwort auf die Vernehmlassungen des Regierungsrates des Kantons Bern,, des Gemeinderates der Stadt Bern und der Bern-NeuenburgBahn zu unserem Projekte betreffend die Erweiterung desB a h n h o f e s B e r n dem Eisenbahndepartement zugestellt worden war, hat dasselbe unterm 17. Dezember 1907 demjenigen Teile unserer Vorlage die Genehmigung erteilt, welcher den Güter- und Rangierbahnhof in Weyermannshaus, das Lokomotivdepot im Aebigut und die Vermehrung der Geleise zwischen dem Weyermannshausbahnhof und der Bühlstrassenbrücke umfasst. Die Genehmigung erfolgte unter einer Reihe von Vorbehalten, welche ganz erhebliche Mehrkosten zur Folge haben werden. Für die Erweiterung des Personenbahnhofes und den Umbau der beidseitig anschliessenden Abstellbahnhöfe, sowie für den Ausbau des Güterbahnhofes in der Villette haben wir neue Vorlagen einzureichen.

11. Wie wir schon im Jahresbericht pro 1906 mitteilten, haben wir dem Eisenbahndepartement auf seine Einladung auch e i n Projekt f ü r d e n U m b a u d e s B a h n h o f e s B i e l nach der Idee des Stadtbauamtes eingereicht. Die bladt hat dieses Projekt durch den seither verstorbenen Herrn Löffler, Direktor der Tösstalbahn, begutachten lassen und sich sodann bereit erklärt, zur Ausführung desselben Hand zu bieten durch Übernahme des frei werdenden Terrains des bisherigen Bahnhofe» zu einem bestimmten Preis, durch Gratisabtretung einzelner' Landparzellen und durch Übernahme der Garantie, dass die Auslagen für den Landerwerb einen gewissen Betrag nicht übersteigen werden. Über dieses Angebot sind Verhandlungen mit der Gemeinde Biel gepflogen worden, die dem Abschlüsse nahe sind.

12. Im Jahresberichte pro 1904 haben -wir mitgeteilt, dass wir dem Eisenbahndepartement die Erklär äug abgegeben hätten, wir seien bereit, die U n t e r f ü h r u n g der

70t

Niederönzstrasse in H e r z o g e n b u c h s e e nach dem Wunsche der Gemeinde auszuführen, falls diese die hierauserwachsenden Mehrkosten übernehme. Inzwischen haben wir auf Ersuchen der Gemeinde verschiedene weitere Projekte aufgestellt, um eine Lösung zu finden, bei welcher der Betrag der Mehrkosten möglichst gering ist. Auf Ende des Berichtsjahres konnte endlich, eine Einigung erzielt werden. Danach werden wir die Unterführung, nach einem der Gemeinde genehmen Projekte erstellen. Diese selbst wird uns einen Barbeitrag an die Kosten leisten und eine Kanalisationsanlage nach dem Oenzbach erstellen, an welchewir nicht nur die Entwässerungsanlagen der Unterführung, sondern auch diejenigen des Stationsgebietes unentgeltlich anschliessen dürfen.

13. Auf Einladung des Eisenbahndepartements hatten wir d i e P r o j e k t e d e r L a n g e n t h a l - J u r a - B a h n über d e r e n A n s c h l u s s b a u t e n in La n g e n t h a l , N i e d e r b i p p u n d O e n s i n g e n u n d deren Unterführung: unter unserer Linie Olten-Biel bei Niederbipp zu begutachten.

Es waren von uns einige Änderungsbegehren zu stellen, die Berücksichtigung gefunden haben.

Im Anschluss- an die Behandlung dieser Projekte hat der Gemeinderat von Langenlhal an das Eisenbahndepartement das.

Gesuch gerichtet, es möchte uns einladen, zwischen den Stationsanlagen der Bundesbahnen und denjenigen der LangenthalJura-Bahn in Langenthal eine schienenfreie Verbindung herzustellen. Wir haben uns dem Eisenbahndepartement gegenüber bereit erklärt, dem Begehren durch Erstellung eines Personendurchganges am Aarwangenstrassenübergang zu entsprechen..

14. Wir haben schon im Jahresberichte pro 1906 darauf hingewiesen, dass unsere unterm 15. August 1905 dem Eisenbahndepartement eingereichte Vorlage betreffend die Erstell u n g d e s I L - G e l e i s e s Aarburg-Sursee z u langwierigen Verhandlungen über die Begehren der Gemeinde- und.

Kantonsbehörden bezüglich der Erweiterung der StationenAn-lass gegeben habe.

Um die Inangriffnahme der Arbeiten auf der offenen Streckezu ermöglichen, hat das Eisenbahndepartement unterm 26. September 1906 das Projekt für die Teilstrecke auf dem Gebiete des Kantons Luzern und am 7. September 1907 dasjenige fürdie Teilstrecke -auf dem Gebiete des Kantons"Aargau genehmigt

<Î02 mit Vorbehalten, welche uns weitere Verhandlungen bezüglich -der beanstandeten Stationserweiterungsprojekte und die Vorlage neuer Projekte auferlegten. Das letztere war der Fall für Aarburg und Zofingen. Für die Aufstellung des neuen Projektes -der Station Aarburg gab das Eisenbahndepartement folgende Direktive : a. Die Doppelspuranlage ist auch für die Station durchzuführen und die Luzernergeleise sind möglichst geradlinig, d. h. mit möglichst flachen Kurven anzulegen.

b. Aus der vorstehenden Bedingung ergibt sich die Anlage von 3 Perrons und eine entsprechende Rückwärtsverlegung des Aufnahmsgebäudes.

-c. Die Perronlänge soll mindestens 250 m. betragen und die Perrons sind durch einen Personentunnel miteinander zu verbinden.

d. Der Güterschuppen ist auf die Ostseite der Station zu verlegen.

e. Der Niveauübergang des Steinbillefahrweges (km. 42.8) ist durch eine Unterführung zu ersetzen.

f . Das Rückstellgeleise ist längs der Ostseite der Bernergeleise anzulegen.

Das dieser Direktive entsprechend ausgearbeitete neue Projekt haben wir dem Eisenbahndepartement unterm 3. Dezember 1907 zur Genehmigung vorgelegt. Die Kosten desselben sind zu Fr. 1,293,500 berechnet und übersteigen den Voranschlagsbetrag des ursprünglichen Projektes von Fr. 1,090,000 um Fr. 203,500. Diese Mehrkosten werden aus den Ansätzen für Unvorhergesehenes nicht gedeckt werden können. Es wird ·daher eine Überschreitung des Kredites für die Doppelspur Aarburg-Sursee zu gewärtigen sein.

Für Zofingen ist das neue Projekt noch in Arbeit. Auch für Reiden und Sursee sind die Verhandlungen über die endgültige Gestaltung der Erweiterungsprojekte noch nicht zum Abschluss gelangt.

15- Bei der Vorlage des Projektes für die E r w e i t e r u n g d e r S t a t i o n M ü n s t e r wurde v o m Gemeinderat verlangt, dass, ausser der auf der Ostseite der Station vorgesehenen Zufahrt zu den Güterdienstanlagen, auf der Westseite eine zweite Durchfahrt erstellt, beziehungsweise die auf dieser Seite vorhandene Zufahrt entsprechend verbreitert werde. Wir

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haben das Begehren abgelehnt und das Eisenbahndepartement hat ums hierin recht gegeben. Die Gemeinde wiederholte indessen ihr Gesuch und wir haben sodann die Verbreiterung dieser westlichen Zufahrt, soweit dieselbe auf Bahngebiet liegt, zu unseren Lasten zugestanden.

16. Im Einvernehmen mit dem eidgenössischen Eisenbahndupartement haben wir mit der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn über die E r s t e l l u n g eines A u s z i e h g e l e i s e s f ü r den B a h n h o f D e l l e auf Schweizerboden einen Vertrag abgeschlossen, gemäss welchem wir dieses Geleise auf unsere Kosten erstellen und es der genannten Verwaltung gegen Verzinsung der Ausgabe in Miete geben.

17. Gegen einen Entscheid des Eisenbahndepartements -vom 12. Mai 1906, betreffend die Gestaltung der S t r a s s e 11und W e g a n l a g e n b e i d e r S t a t i o n D o r n a c h A r l e s h e i m haben die Gemeinden Dornach und Ariesheim an den Bundesrat rekurriert. Dieser Rekurs wurde mit Beschluss vom 22. November 1907 abgewiesen. Der Niveauübergang des Bruggweges auf der Station Dornach-Arlesheim ist demnach gemäss dem genehmigten Projekte durch eine Personenunterführung zu ersetzen.

18. Der Regierungsrat des Kantons Baselstadt hat auf Veranlassung des Gundoldingerquartiervereines ein früher schon abgelehntes Postulat wieder aufgegriffen und neuerdings die Erstellung einer öffentlichen Fussgängerv e r b i n d u n g quer durch den Personenbahnh o f B a s e l auf der Ostseite des neuen Aufiiahmsgebäudes verlangt. Wir haben das Begehren abgelehnt, weil eine Benützung des die Perrons unter sich und mit dem Aufnahmsgebäude verbindenden Personentunnels für den öffentlichen Verkehr unzulässig und die Herstellung einer separaten Verbindung in Form einer Passerelle beim damaligen Stande der Bauten nicht mehr ausführbar war. Mit Rücksicht auf die Nähe der Überführung der Peter-Merian-Strasse kann übrigens die Notwendigkeit einer derartigen Verbindung nicht zugegeben werden.

19. Das Eisenbahndepartement hat uns das P r o j e k t der Badischen Bahn über ihren neuen Pers o n e n b a h n h o f in B a s e l mit Rücksicht auf den An-

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sohluss der Verbindungsbahn zur Vernehmlassung in technischer Beziehung zugestellt. Wir hatten Bemerkungen nicht anzubringen, 20. Die Kreisdirektion II haben wir ermächtigt : a. die Leistung eines Beitrages an die Kosten der Verbauung des Dürrbaches bei Bowil zu übernehmen ; b. der Gemeinde Mötschwil, welche beabsichtigt, unter Benutzung d e s N i v e a u ü b e r g a n g e s ö s t l i c h d e r S t a t i o n H i n d e l b a n k eine neue Verbindungsstrasse mit Hindelbank zu erstellen, die Zusicherung zu geben, dass die zum Ersatz dieses Niveauüberganges projektierte Wegunterführung im Jahre 1909 zur Ausführung, kommen werde, sofern sich die Gemeinde angemessen beteilige ; c. an die Kosten eines vom Verkehrs- und Verschönerungsverein B u r g d o r f auf dem B a h n h o f p l a t z daselbst aufzustellenden Z i e r b r u n n e n s einen Beitrag zuzusichern, für den Fall, dass der genannte Verein oder die Gemeinde die Bahnverwaltung von dem bis jetzt bezahlten Wasserzins für den Stationsbrunnen entlasten ; d. der Gemeinde Neuenkirch die Inanspruchnahme \ on Bahngebiet zur E r s t e l l u n g e i n e s V e r b i n d u n g s s t r ä s s c h e n s v o n ,,Unterwalden" ü b e r d e n S t a t i o n s p l a t z v o n S e m p a c h nach d e m Gottesmännigenweg zu gestatten unter der Bedingung, dass das in Anspruch genommene Bahngebiet Eigentum der Bundesbahnen bleibe, dass die Gemeinde den Unterhalt desSträsschens auf Stationsgebiet übernehme und dass der Niveauübergang des Gottesmännigenweges unterdrückt werden könne ; e. der Gemeinde L i e s b e r g an die Kosten der E r s t e l lung einer neuen eisernen Strassenb r ü c k e über die Birs einen Barbeitrag zu ° bewilligen: unter der Bedingung, dass die bestehende Brücke belassen und von der Gemeinde in eigenen Kosten unterhalten werde ; f. der Gemeinde Trimbach einen B e i t r a g an die K o s t e n e i n e r n e u e n A a r e b r ü c k e b e i d e n Werkstätten in Ö l t e n in Aussicht zu stellen, weil dieselbe für eine grosse Anzahl unserer Werkstättearbeiter von erheblichem Nutzen ist.

705 21. Anlässlich der Behandlung unseres Projektes betreffend
Ein wiederholtes Begehren der gleichen Kantonsbehörde, wir möchten dazu verhalten werden, auf der S t a t i o n D ö t t i n g e n - K l i n g n a u an Stelle eines verlegten Niveauüberganges eine P a s s e r e l l e zu e r s t e l l e n , haben wir in unserer Vernehmlassung wiederum ablehnend begutachtet und ·das Eisenbahndepartement hat im Sinne unseres Gutachtens entschieden.

22. Zu unserem Projekte betreffend die U n t e r f ü h r u n g d e r R ö m e r s t r a s s e i n B a d e n sind v o n d e r ·Gemeindebehörde, unterstützt von der Kantonsregierung, eine Reihe von Abänderungsbegehren gestellt worden, die wir nur :zum Teil als berechtigt anerkennen konnten. Hauptsächlich haben wir dagegen Stellung genommen, dass uns die Anlage eines 3,2 m. breiten Trottoirs in der Unterführung auf·erlegt werde, da die Strasse an der betreffenden Stelle bis jetzt ohne Trottoir durchgeführt war. Das Eisenbahndepartement hat "aber bei der Genehmigung des Projektes dieses Begehren ge·schützt, jedoch der Gemeinde die Ausführung eines Teiles der Mehrarbeiten Überbunden.

23. Eine vom Regierungsrat des Kantons Zürich anlässlich ·der Vernehmlassung zu unserem Projekte für die Vergrösserung ·des Güterschuppens auf der Station Zürich-Tiefenbrunnen ge.stelltes Begehren, es seien ihm die A u s f ü h r u n g s p l ä n e f ü r E i s e n b a h n h o c h b a u t e n nicht bloss zur Vernehmlassung, sondern auch z u r b a u p o l i z e i l i c h e n Beh a n d l u n g v o r z u l e g e n , wurde vom Eisenbahndepartement als unberechtigt zurückgewiesen. Der Kantonsregierung wurde nur das Recht zur Vernehmlassung, unter Ausschluss .·selbständiger Verfügungen gegenüber der Bahnverwaltung auf Grund kantonaler Baupolizeivorschriften, auerkannt.

24. In seiner Sitzung vom 17. August I907.bat der Kreis«isenbahnrat III folgendes Postulat gutgeheissen :

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,,Die Bundesbahnverwaltung wird ersucht, die Erstellung des zweiten Geleises auf der Strecke Schaffh a u s e n - N e u h a u s e n u n d d i e E r w e i t e r u n g des, B a h n h o f e s S c h a f f h a u s e n m i t tunlichster Beschleunigung in Angriff zu nehmen."

Die Projektierungsarbeiten für die Erweiterung dieses Bahnhofes sind im Gange, und es ist auch bereits ein Teil des nötigen Landes vorsorglich erworben worden.

I n Sachen d e r V e r l e g u n g d e r l i n k s u f r i g e n Z ü r i c h s e e b a h n im Gebiete der Stadt Zürich hat der Kreiseisenbahnrat III unterm 19. Oktober 1907 folgenden Beschluss gefasst : ,,Der Kreiseisenbahnrat III gibt dem neuen Tiefbahnpro jekteder Stadt Zürich vor dem Hochbahnprojekte der Generaldirektion der Bundesbahnen grundsätzlich den Vorzug, unter der Voraussetzung, dass die Stadt Zürich mit Rücksicht auf dasdurch die Annahme ihres Projektes ihr bewiesene Entgegenkommen sich verpflichte, an die der Bundesbahnverwaltung entstehenden Kosten einen bedeutenden Beitrag zu leisten."

25. Die Direktion der städtischen Strassenbahn in Winterthur hat beim Eisenbahndepartement angefragt, ob und unter welchen Bedingungen ihr die K r e u z u n g der Linie Winterthur-Schaffhausen m i t e i n e m T r a m g e l e i s e gestattet würde. Vom Eisenbahndepartement zur Vernehmlassung eingeladen, haben wir uns gegen die Kreuzung ausgesprochen. DasEisenbahndepartement hat entschieden, dass sie erstellt werden könne, aber nicht für die dem öffentlichen Verkehre dienenden Fahrten benutzt werden dürfe, sondern nur für Fahrten von und nach dem Depot.

26. Über .die Beteiligung der Gemeinde Winterthur an d e n Kosten d e r U n t e r f ü h r u n g d e r Z ü r c h e r s t r a s s e und der Korrektion der Eulach in W i n t e r t h u r ist ein Einverständnis erzielt worden.

27. Mit der Generaldirektion der Badischen Staatseisenbahnen ist eine Vereinbarung getroffen worden, wonach wir der Bahnhofgemeinschaft Konstanz bis auf weiteres das T e r rain im Geleisedreieck Konstanz-Kreuzl i n g e n - E m m i s h o f e n zur Anlage von provisorischen Abstellgeleisen zur .Verfügung stellen.

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Einem Vorschlage derselben, den F r e i v e r l a d e p l a t z a n d e r ,, z o l l f r e i e n S t r a s s e " i n K o n s t a n zm i t einer Pflasterung zu versehen, sowie einem Projekte über die* E r w e i t e r u n g der F r e i v e r l a d e a n l a g e n i m B a h n h o f S i n g e n haben wir beigestimmt.

28. Die Ortsverwaltung von A r b o n hatte die Kreisdirektion IV ersucht, ihr die D u r c h f ü h r u n g e i n e s p r o j e k t i e r t e n S t r a s s e n z u g e s mittelst eines Niveauüberganges durch die Station zu gestatten. Der Übergang wäre in das Manövergebiet zu liegen gekommen und hätte bei der für später vorgesehenen Erweiterung des Verladeplatzesdiesen durchschnitten. Die Kreisdirektion lehnte daher das Gesuch ab. Die Ortsverwaltung gelangte hierauf an uns. Wir mussten jedoch den von der Kreisdirektion eingenommeneu Standpunkt als richtig anerkennen und deren ablehnenden Bescheid bestätigen.

29. Im Berichtsjahre ist der Situationsplan für den U m b a u d e s B a h n h o f e s St. G a l l e n v o m Eisenbahndepartement genehmigt worden unter Ablehnung der städtischen Begehren, welche auf eine weitere Verschiebung des neuen Aufnahmsgebäudes gegen Westen, die Erstellung eines öffentlichen Durchganges statt einer Passerelle westlich vom Aufnahmsgebäude und die Durchführung des Korridors des Aufnahmsgebäudes auf die ganze Länge des Gebäudes gingen.

30. Anlässlich der Projektvorlage für die E r w e i t e r u n g der S t a t i o n St. F i d e n hat die Gemeinde Tablât eine ganze Reihe von Begehren betreffend Abänderung der von diesem Projekte berührten Strassenzüge gestellt. Wir haben die Kreisdirektion beauftragt, mit der Gemeinde zu unterhandeln. Eine Einigung konnte bis zum Jahresschluss nicht erzielt werden.

31. Mit der schweizerischen Postverwaltung haben wir einen Vertrag betreffend die E i n r i c h t u n g von P o s t und T e l e g r a p h e n l o k a l e n im neuen Aufnahmsgebäude in Rheineck vereinbart.

Ein früher vereinbarter Vertrag über die Erstellung einesP o s t g e b ä u d e s a u f d e r S t a t i o n W o h l e n i s t hinfällig geworden, weil die Postverwaltung mit Rücksicht auf die

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Opposition der Gemeindebehörden von Wohlen gegen den für »dieses Gebäude vorgesehenen Standort auf dessen Ausführung verzichtete.

32- Im Projekte für die E r w e i t e r u n g der S t a t i o n W a 11 w i l ist zur Überführung eines Fussweges die Erstellung einer Passerelle am Südende der Station vorgesehen.

Die Regierung hatte in ihrer Vernehmlassung auf Ansuchen der Gemeindebehörde verlangt, dass statt dieser Passerelle eine Wegüberführung erstellt werde. Wir haben uns bereit erklärt, an die Kosten einer solchen, nebst einem angemessenen Beitrag, die Summe zur Verfügung zu stellen, welche für die Passerelle aufgewendet werden müsste. Die bezüglichen Verhandlungen sind im Berichtsjahr nicht zum Abschluss gelangt.

33. Mit der Bodensee-Toggenburg-Bahn haben wir uns -über das Projekt für die Erstellung einer G e m e i n s c h a f l s · S t a t i o n in L i c h t e n s t e i g , sowie über die Zuteilung der Bauausführung und die Verteilung der Kosten auf die beiden Verwaltungen geeinigt.

34. Eine Anfrage der Gemeinde C h u r betreffend die " E r s t e l l u n g e i n e r P a s s e r e l l e v o m Bahnhofplatz nach der hinter dem Bahnhof durchgehenden Gürtelstrasse wurde dahin beantwortet, dass wir uns bereit erklärten, die Passerelle zu erstellen, falls die Gemeinde die Kosten in der .Hauptsache zu tragen sich verpflichte.

35. Es waren auch im Berichtsjahre wieder eine Reihe v o n Gesuchen u m E r r i c h t u n g n e u e r H a l t e s t e l l e n u n d S t a t i o n e n z u behandeln.

Abgelehnt haben wir die Gesuche um Errichtung einer 'Station bei Leuggelbach zwischen Nidfurn-Haslen und Luchsingen-Hätzingen und um Errichtung von Haltestellen im Niedereichi zwischen Gümligen und Ruhigen, bei Hasli zwischen Entlebuch und Schüpfheim und bei Goldbach zwischen Zollikon und Küsnacht (Zürich), da eine die Aufwendungen der Bahn auch nur einigermassen kompensierende Frequenz nicht zu erwarten wäre.

Auf ein Gesuch, im Walde zwischen Wohlen-Oberdorf Tind Bremgarten eine Haltestelle zu errichten und dieselbe durch «inzelne, für Spaziergänger geeignet gelegene Züge bedienen zu

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lassen, konnte auch aus betriebstechnischen Gründen nicht eingetreten werden.

Das von uns schon früher abgewiesene Gesuch um Errichtung einer Station auf dem Damme bei Worblaufen zwischen Zollikofen und Bern wurde neuerdings gestellt, und als wir die Gesuchsteller wieder abschlägig beschieden, durch Vermittlung des Regierungsrates des Kantons Bern auch noch beim Eisenbahndepartement eingebracht. Dieses hat unsere Veraehmlassung eingeholt und das Gesuch sodann mit Billigung der von uns vorgebrachten Gründe ebenfalls abgelehnt.

Dagegen haben wir dem wiederholten Gesuch um Einrichtung der Haltestelle Sulz für den Güterdienst entsprochen, nachdem sich die Gemeinde anerboten hatte, einen namhaften Barbeitrag an die Kosten zu leisten, sowie das für die Erweiterung erforderliche Land zur Verfügung zu stellen.

Ebenso haben wir uns dem Regierungsrat des Kantons ßchwyz gegenüber bereit erklärt, die Erstellung einer Station bei Schübelbach zwischen Siebnen-Wangen und Reichenburg in Aussicht zu nehmen, sofern von den interessierten Gemeinden der Landerwerb und ausserdem eine angemessene Barleistung übernommen wird.

Auch die Einrichtung der projektierten Kreuzungsstation bei Bollingen zwischen Rapperswil und Schmerikon zur Haltestelle für den Personenverkehr haben wir zugestanden unter der Bedingung, dass sich die Interessenten bereit erklären, an die hieraus erwachsenen Mehrkosten einen angemessenen Beitrag zu leisten. Diese Beitragsleistung ist uns zugesichert worden.

36. Zur Erlangung von Entwürfen für die einheitliche architektonische Gestaltung der Hochbauten am neuen Bahnhofplatz in St. Gallen haben wir im Einvernehmen mit der Direktion der eidgenössischen Bauten einen Wettbewerb unter den schweizerischen und in der Schweiz niedergelassenen Architekten ausgeschrieben.

37. B a u a u s f ü h r u n . g .

a. Bauten unter Leitung der GenerdldireTttion.

Bau der Bickenbahn.

Tunnel.

Der Stand der Tunnelarbeiten auf Ende 1907 ist aus der folgenden Tabelle zu entnehmen : Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

47

710 Gesamtlänge des Tunnels 8604 m.

Sudseite m.

Nordseite m.

Total m.

Länge des Richtstollens Ende

1906. .'

Fortschritt im Jahr 1907 . .

Länge des Richtstollens Ende 1907

3,491 506

3,982.

221

7,473 727

3,997

4,203

8,200

Vollausbruch auf Ende 1907 Widerlager ,, ., ,, Gewölbe ,, ,, ,,

3,525 3,525 3,524

3,706 3,694 3,678

7,231 7,219 7,202

Aufgewendete Arbeitsschichten : Total seit Beginn der ArTage Tage Tage beiten bis Ende 1906 . . 451,381 426,431 877,812 Im Jahre 1907 aufgewendet . 100,913 201,281 302,194 Total seit Beginn der Arbeiten bis Ende 1907 . . . . 552,294 627,712 1,180,006 Der Stollenvortrieb erfolgte, wie bisanhin, ausschliesslich von Hand.

Das durchfahrene Gestein bestand auf. der Südseite aus mehr oder weniger harten Mergeln mit stellenweisen Einlagerungen von Kalksandsteinbänken. Gegen Schluss des Jahres wurde bei 3937 m. vom Portal zum ersten Male eine zirka 30 m. mächtige Sandsteinbank der Bildhauserformation angeschnitten.. Beim Vortrieb auf der Nordseite wurde Mergel, mit zweimaliger Unterbrechung durch Kalksandstein, durchfahren.

Das Gebirge zeigte sich im allgemeinen als standfest, so dass meist eine leichte Deckenverschalung genügte.

Das auf der Südseite ausfliessende Wasserquantum betrug während der ersten 10 Monate ziemlich konstant 23--24 Sekundenliter, im November 12, im Dezember 13 1/2 . Auf der Nordseite wurden regelmässig 2 Sekundenliter ausgepumpt.

Die mittlere Felstemperatur vor Ort betrug auf der Südseite 20,60, auf der Nordseite 19,5° C. ; die mittlere Lufttemperatur auf der Südseite 19,9°, auf der Nordseite 22,1° C.

Grubengasausströmungen. ' ' S ü d s e i t e : Im Januar wurde bei km. 3,607 eine Gasquelle angeschnitten, im Feburar sind weitere bei km. 3,59o:

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3,600 und 3,671 angebohrt worden, ohne dass dadurch der Stollenvortrieb wesentlich beeinflusst wurde. Dagegen trat am 28. März abends bei km. 3,799 eine so starke Gasausströmung auf, dass die Vortriebsarbeiten eingestellt werden mussten und der vordere Teil des Stollens nicht mehr betreten werden konnte. Das durch Sprengschüsse entzündete Gas brannte in grossen Flammen, wodurch die Temperatur zirka 80 m. hinter Ort rasch 50° C., einige Tage darauf 67° C. erreichte. Am 3. April wurde der Stollen erst' provisorisch durch Sandsäcke, am 27. April definitiv durch einen 12 m. dicken Brddamm luftdicht abgeschlossen und durch Absperren der Ventilationsleitung der Brand gelöscht. Anfangs Mai wurden dann die Arbeiten im Firstschlitz sistiert und lediglich die Vollausbruchs- und die Mauerungsarbeiten so weit vollendet, als der ausgeweitete Tunnel ausgezimmert war, d. i. bis km. 3,524. Auf Ende Juni entliess die Unternehmung den grössten Teil der Arbeiter, etwa 400 Mann, und stellte, mit Ausnahme der Sohlensicherungen in Beton, die Arbeiten im Tunnel ein. In den Monaten August und September traf sie Vorbereitungen, um das eingeschlossene Gas abzusaugen und die Stollenarbeiten wieder aufzunehmen.

In den Tagen vom 10.--12. Oktober konnte dann der Abschlussdamm abgetragen, das hinter demselben befindliche Gas abgesaugt und am 22. Oktober die Stollenvortriebsarbeiten nach fast siebenmonatlicher Unterbrechung, unter Beobachtung von besonderen Vorsichtsmassregeln wieder aufgenommen werden. Der Tunnel durfte nur mit Sicherheitslampen betreten werden ; aller Lokomotivverkehr, überhaupt jede Manipulation mit offenem Feuer war untersagt. Die Transporte wurden mit Pferden ausgeführt. Die Zündung der Minen erfolgte auf elektrischem Wege. Als in der Folge bei km. 3,899, 3,902 und 8,934 neue Gas spalten angefahren wurden, welche jedoch jeweilen bald ausgeblasen hatten, wurde zur Sprengung Grisoutine statt Dyna· mit verwendet. An zwei Orten liess die Unternehmung Falltüren einbauen, um den Stollenort sofort abschliessen zu können, wenn weitere starke Gaszuflüsse auftreten und in Brand geraten sollten. Für die Stollenmannschaft wurde im Tunnel ein mit Luftzuleitung, telephonischer Verbindung nach dem Installationsplatz und tragbaren Sauerstoffapparaten ausgerüstetes Unterkunftslokal erstellt. Die Doppehrohre von 35 cm folgen
dem Stollenort stets unmittelbar. Es wurden im November mit vier Sulzer-Ventilatoren zirka 5 m3, am Schlüsse des Berichtsjahres 4 m3 Luft per Sekunde eingeblasen. Die Gasquelle bei km. 3,799 hat auf Jahresschluss bedeutend abge-

712

nommen ; von anfänglich zirka 8 Sekundenliter war dieselbe auf zirka 2 Sekundenliter heruntergegangen. Die Stollenluft enthält dank der kräftigen Ventilation laut Analyse des eidgenössischen chemischen Laboratoriums nur noch 0)5 %0) nach den regelmässigen Untersuchungen der Unternehmung l1/2--3 %0 Grubengas. Die übrigen Arbeiten im Tunnel, Südseite, wurden im Berichtsjahre noch nicht wieder aufgenommen.

N o r d s e i t e . Im Januar und Februar wurden bei km 4,002i 4,084, 4,144 und 4,i54 kleine Gasquellen angeschnitten, ohne dass Störungen im Stollenvortrieb eintraten. Am 4. März zeigte sich bei einer Stollenausweitung bei km 4,141, zirka 60 m hinter dem Ort, ein starker Ausfluss von Grubengas, das in Brand geriet und schliesslich, 3 m von der Brandstelle weg, eine Temperaturerhöhung bis auf 55° C. bewirkte. Die Vortriebsarbeiten im Stollen wurden hierauf am 15. März eingestellt und während des Jahres 1907 nicht wieder aufgenommen. Es geschah dies, obwohl der Gasausfluss von Ende Juni an ein geringer und die Temperatur auf die normalen 24° C. gesunken war, um die in der rückwärtigen Tunnelpartie am Ausbruch und der Mauerung beschäftigten Arbeiter nicht zu gefährden.

Die Ventilation der Nordhälfte des Tunnels erfolgt durch drei Sulzersche Ventilatoren à 50 P. S., welche zirka 3 m8 Luft per Sekunde einblasen.

U n f ä l l e sind im Berichtsjahr auf der Südseite 243 (ohne schwere Folgen) und auf der Nordseite 258 (l mit tödlichem Ausgang) vorgekommen ; total seit Beginn der Arbeiten auf der Südseite 1074 (wovon 5 Todesfälle), auf der Nordseite 986 (wovon 9 Todesfälle).

Arbeiten ausserhalb des Tunnels.

a. Uznach-Oberkirch und Stationserweiterung Uznach.

Mitte März wurden die Unterbauarbeiten für die Strecke Uznach-Oberkirch und die Stationserweiterung Uznach in Angriff genommen. An Erd- und Felsarbeiten sind 45,800 m8 -- 47 % der vorgesehenen Massen gefördert worden. Von den Stütz- und Futtermauern sind zirka 300 m3 -- 27 % des veranschlagten Quantums erstellt. Die Kunstbauten sind mit Ausnahme zweier Überfahrtsbrücken sämtlich beendigt, ebenso die Eisenkonstruktionen bis auf eine montiert.

713

6. Thurkorrektion und Stationserweiterung Wattwil. Im Frühjahr und Sommer wurden die Thurdurchstiche vollendet und im Oktober das Wasser in das neue Bett übergeleitet und mit der Auffüllung des alten Bettes und des Planums für die Stationserweiterung begonnen. Die wenigen kleinen Kunstbauten im Areal der neuen Station, sowie die Futtermauer bei km 14,380 sind vollendet.

c. Hochbauten. Das Stationsgebäude in Kaltbrunn und die beiden Wärterhäuser beim südlichen und nördlichen Tunnelvoreinschnitt wurden unter Dach gebracht. Die Hochbauten in Uznach und Wattwil sind im Berichtsjahr noch nicht begonnen worden.

d. Wasserversorgung Gommiswald. Als Ersatz für eine Reihe durch den Tunnelbau abgegrabener Quellen sind im Sommer und Herbst des Jahres 1907 in Gommiswald Quellfassungen und zirka 4500 m Leitungen erstellt und Anfang Dezember den Wasserberechtigten übergeben worden.

e. Allgemeines. Durch die Grubengasausströmungen ist eine erhebliche Verzögerung in der Fertigstellung der Tunnelarbeiten, welche ohne dieses Vorkommnis auf Anfang 1908 in Aussicht standen, eingetreten. Die Eröffnung der Bahn kann nun, sofern nicht neuerdings Zwischenfälle eintreten, frühestens auf den Sommer 1909 erfolgen.

6. Bauten unter Leitung der Kreisdirektionen.

Simplontunnel.

Im Parallelstollen der Südseite mussten verschiedene Stollenstrecken eingebaut, bestehender Einbau teilweise verstärkt und lose Gesteinspartien abgeräumt werden.

Für die Lüftung des Tunnels I waren meistens auf jeder Seite zwei Ventilatoren im Betrieb. Dabei wurde auf der Seite von Brig eingeblasen, auf derjenigen von Iselle angesaugt und ein Luftstrom von 80 bis 90 m3 in der Sekunde erzeugt.

Die Wandberieselung mit Kühlwasser auf einzelnen Strecken zwischen km 7,700 bis 10,382 war nur im Sommer in Funktion.

Die auf der Südseite abfliessende Wassermenge variierte im Berichtsjahre zwischen 847 und 1308 Sekundenliter, wovon 283 bis 318 Sekundenliter von den heissen Quellen herrührten.

Die im Oktober über den" Südabhang der Alpen niedergegangenen

714 ausserordentlichen Niederschläge waren zweifelsohne Ursache des zeitweiligen hohen Quellenergusses von 1308 Sekundenliter.

Nachstehende Zusammenstellung der durchschnittlichen Temperaturen je auf Ende der vier Quartale des Berichtsjahres gibt Aufschluss über die Wärmeverhältnisse im Tunnel I : !. Quartal

°c.

Km. 0,5 vom Nordportal n " n

1 2 3

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n 11 n n n

5 6

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19,o 20,o 22,o 22,o 24,o 24,o 25,o 24,o 26,o 27,o 28,5 27,5 26,5 26,5 26,5 26,o

13,5

n ,,

15,o 16,o 17,o 19,o 21,o

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Tunnelstation . .

vom Südportal .

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°C.

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II. Quartal III. Quartal IV. Quartal

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· · ·

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24,o 24,5 26,5 27,o 27,o 28,o 26,B 26,o 26,5 26,o 25,5

14,5

8,5

15,5 18,5

22,0 23,o 24,o 24,o 2o,o 27,o 27,5 28,o 25,o 25,5 25,5 25,5 24,o

Von den Bauten, welche im Kreise I in Ausführung standen, sind folgende fertiggestellt worden : Freiverladeplatz, Güterrampe und Nebengebäude in GillyBursinel ; Verlegung des nördlichen Teils der Kantonsstrasse, Freiverladeplatz und Rampen, Lokomotivdrehscheibe und ein Teil der Geleiseanlagen im Bahnhof Renens ; zentrale Weichen- und Signalstellung, Bureaugebäude für den Güterdienst, Perronanlagen, die östliche Personenunterführung und der öffentliche Personendurchgang des Saugettes im Bahnhof Lausanne ; Unterführung der Rue des Moulins in Vevey ; Lastkran von 10 t Tragkraft auf der Station Röche und Ergänzung der Geleiseanlagen daselbst für die veränderte Einführung des Industriegeleises der Steinbrüche "und der Zementfabrik ;

715 neuer Güterschuppen in Bex ; Passerelle zwischen Aigle und St. Triphon; Kreuzungsgeleise in Charrat-Fully; kleines Dienstgebäude in Flamatt ; Unterführung in Bümpliz ; eiserne Passerelle zwischen Daillens und Arnex und Unterführung bei Arnex als Ersatz für 3 Niveauübergänge ; Entwässerungsarbeiten in den Einschnitten von Grandes Cornes (Croy-Vallorbe) und Glacières in Le Pont ; Vergrösserung und Umbau des Aufnahmsund Zollgebäudes sowie der Abortanlagen, Erweiterung der Lokomotivremise und der Zufahrtsgeleise zu derselben, neue Brückenwage im Bahnhof Vallorbe ; Kreuzungsstation FontaineRonde zwischen Hôpitaux-Jougne und Frambourg (für Rechnung der P. L. M.) ; Vergrösserung der Güterdienstanlagen in Corcelles-Longitudinale ; Umwandlung der Haltestelle Dompierre in eine Vollstation ; Ausweichgeleise in Faoug ; Unterführung in Eclépens und Erweiterung der Anlagen der Station Eclépens für den Verkehr der Torfgesellschaft ,,Osmon" ; Fertigstellung der erweiterten Werkstätteanlagen in Yverdon ; neue Brückenwagen in Aarberg, Neuenstadt und Granges-Lens ; Lastkran von 10 t Tragkraft in St. Biaise ; neue Zentralanlagen in Visp, Chavornay und Grandvaux und Ergänzung derselben in La Conversion ; Blockeinrichtung auf den Strecken Neuchâtel-Vauseyon und Nyon-Morges ; "neues Wärterhaus in Corcellettes zwischen Grandson und Onnens ; Wasserversorgung der Stationen Ardon, Matran und Vülaz-St. Pierre, sowie von verschiedenen Wärterhäusern an der Linie Lausanne-Fribourg.

Am 1. Mai 1907 wurde das II. Geleise Aigle-St. Triphon in Betrieb gesetzt und damit der durchgehende zweispurige Betrieb auf der Linie Lausanne-St. Maurice hergestellt.

Bauten in Ausführung.

R e n e n s. Das Aufnahmsgebäude, das Dienstgebäude, sowie die Abortanlagen gehen der Vollendung entgegen. Auszuführen bleiben noch verschiedene Geleiseanlagen, der Perrondurchgang, die Perrons und Perrondächer, die Passerelle östlich des Stationsgebäudes und die zentrale Weichen- und Signalstellung.

Bahnhof L a u s a n n e . Das Transitpostgebäude und der Posttunnel sind in Angriff genommen. Zu erstellen bleiben die neuen Depotanlagen, der westliche Perrondurchgang, der Gepäcktunnel, die Hochbauten für den Personenbahnhof und die Überführung des Weges de Villard. Die Arbeiten für das zweite Verwaltungsgebäude sind in Angriff genommen. ·

716

Bahnhof V e v e y. Die Arbeiten für die Vergrösserung des Aufnahmsgebäudes sind vergeben.

Station St. M a u r i c e . Zu erstellen bleiben noch das Aufnahmsgebäude und das Dienstgebäude, sowie die Perronüberdachung. Die Personenunterführung, die Lokomotivremise und die Zentralanlage sind in Ausführung.

Station S i t t e n . Die Arbeiten für die Ausführung des reduzierten Projektes nehmen ihren Fortgang. Die Inangriffnahme der Hochbauten ist vorbereitet.

Z w e i t e s G e l e i s e Daillens-Arnex. Die Erdarbeiten und Kunstbauten gehen der Vollendung entgegen.

Kreis II.

Vollendete Bauten.

Betriebsübergabe der Eilgutanlage E. L. B. im Bahnhof Basel am 4. März, der Eilgutanlage S. B. B. am 29. April und des Aufnahmsgebäudes, sowie des Dienstgebäudes für Bahn und Post am 24. Juni ; Erstellen eines Geleises und Verlängerung der Zufahrtsstrassen auf der Güterstation Basel-St. Johann ; Vollendung der Erweiterungsbauten auf der Station Laufen mit Inbegriff der Zentralanlage ; Verlängerung der Holzrampe in St. Ursanne ; Geleisevermehrung auf der Station Courgenay ; neues Abortgebäude in Courtételle ; Erweiterung der Geleiseanlagen und Erstellung einer Langholzrampe in Court ; Verkleidungsmauer links der Bahn an der Strecke Biel-Reuchenette ; Kanalisationsanlage für die Wasserversorgung Lyss ; Geleiseerweiterung für den Anschluss der Bern-Muri-Worb-Bahn in Gümligen ; Geleiseerweiterung und Vergrösserung des Aufnahmsgebäudes und neuer Güterschuppen in Emmenmatt ; Verlängerung des Ausweichgeleises in Selzach ; provisorischer Anschluss für die Einführung der Solothurn-Münster-Bahn in AltSolothurn ; Perrondach auf der Station Olten-Hammer ; provisorische Abstellgeleise im Tannwald für die Werkstätte Ölten ; Figurengruppe über dem Hauptportal des Aufnahmsgebäudes Luzern; Verlängerung der Lokomotivremise II und Einrichtung der Brünigwagenremise als provisorische Werkstätte daselbst ; provisorische Werkstätte in Meiringen ; Ausweichgeleise auf der Haltestelle Brienzwiler ; Stellwerkanlagen in Cortébert und Sonvilier ; Erstellung einer Anzahl Vorsignale ; neues Kabel im Crosettes-Tunnel ; Einrichtung der elektrischen Beleuchtung auf den Stationen Wynigen, Gümligen, Oensingen und Bettlach.

717

Bauten in Ausführung.

Station M ü n s t e r . Die Bauarbeiten wurden so weit gefördert, dass die Solothurn-Münster-Bahn im Oktober hätte einfahren können. Die Eröffnung derselben wurde indessen auf 1908 verschoben.

Z w e i t e s G e l e i s e Aarburg-Luzern. Zwischen Dagmersellen und Wauwil sind die Unterbauarbeiten vollendet und das Geleise zum Teil gelegt. Für die Strecken Reiden-Dagmersellen und Wmiwil-Sursee wurden die Arbeiten vergeben.

Kreis III.

Vollendete Bauten.

Unterkunftslokal im Felde A des Rangierbahnhofes Zürich ; Umbau des Aufnahmsgebäudes, Perrondach, Perronanlage und Bockkran von 15 t Tragkraft in Dietlikon ; Verlängerung der Lokomotivremise und Umbau der Wagenremise für die Unterbringung der elektrischen Lokomotiven in Wettingen ; Wagenwascheinrichtung in Baden-Oberstadt ; Einbau eines Expeditionsbureaus und eines Arbeiterlokals im Güterschuppen in Turgi ; Perronanlage und Umbau des Güterschuppens in ein Gepäcklokal in Döttingen-Klingnau ; neue Freiverladeanlage in Birrfeld ; Geleiseerweiterung in Boswil-Bünzen ; Um- und Aufbau des Stationsgebäudes in Hellingen ; Vergrösserung der Dienstwohnung in Mägenwil ; Verlängerung des Ausweichgeleises in Altenburg-Rheinau ; Verlängerung des IV. Geleises auf Station Seebach ; Geleiseerweiterung Embrach-Rorbas und Zweidien ; Einführung des II. Geleises Singen-Schaffhausen in den Bahnhof Schaffhausen ; Zwischenperron samt Überdachung und Personendurchgang im Bahnhof Zug und neuer Bockkran von 20 t Tragkraft daselbst ; Geleiseerweiterung in Dietlikon ; Perronanlage und Vordach in Kemptthal ; Verlängerung des Güterschuppens und der Rampe in Pfäffikon (Zürich) ; Anbau an die Lokomotivremise in Hinwil mit Unterkunftslokal, Badeeinrichtung und kleiner Werkstätte ; Perrondach und Perronanlage vor dem Aufnahmsgebäude Zollikon ; Vergrösserung des Aufnahmsgebäudes Rüschlikon und betonierte Wagenwascheinrichtung daselbst ; Verlängerung des Ausweichgeleises Oberrieden ; Verlängerung des Ausweichgeleises auf der Station Au ; Erweiterung der Geleiseanlagen, neues Stellwerkgebäude und neue Zentralanlage in Uetikon ; Verlängerung des Ausweichgeleises, Vergrösserung des Güterschuppens und der Rampe in Lachen ;

718

Geleiseerweiterung in Siebnen-Wangen ; Erstellung, bezw. Verlängerung der Ausweichgeleise in Reichenburg und Buten ; neues Aufnahmsgebäude und Abort in Näfels/Mollis ; Erweiterung der Geleiseanlagen und des Verladeplatzes, sowie Verlängerung der Rampe in Netstal ; neues Aufnahmsgebäude, Güterschuppenverlängerung und neue Zentralanlage in Flums ; Strassenüberführung im Vogelsang bei Turgi, Strassenunterführung und Wegunterführung zwischen Kilchberg. (Zürich) und Rüschlikon ; Strassenunterführung auf der Strecke OberriedenHorgen ; Fusswegunterführung zwischen Eiken und Stein/Säckingen ; Ersatz der Eisenkonstruktion der Tössbrücke bei Töss ; Verstärkung der Schutzgalerien auf der Strecke Weesen-Mühlehorn ; neue Lokomotivdrehscheibe von 18 m Durchmesser auf der Station Bülach ; Drehkran von 6 t Tragkraft auf der Station Niederweningen ; neue Brückenwagen in Affoltern a. A., Flums, Schwanden, Näfels-Mollis, Netstal, Dielsdorf und Möhlin; Vergrösserung des Wärterhauses zwischen Weesen und Mühlehorn ; Fertigstellung von 5 neuen Wärterhäusern ; Blocksignalanlage auf der Strecke Weesen-Mühlehorn ; zweites Telegraphenkabel im Tunnel Zürich=Letten-Stadelhofen ; Abschlusssignal auf der Station Kempten ; Vorsignale zu den Abschlusssignalen auf verschiedenen Stationen ; elektrische Beleuchtungseinrichtung auf den Stationen Siebnen-Wangen, Flums, Meilen, Stein/ Säckingen, Stäfa, Uetikon, Lachen, Näfels-Mollis, Mitlödi, Bülach ; Wasserversorgung der Stationen Dottikon-Dintikon, Oberrüti, Möhlin und von drei Wärterwohnhäusern ; neun eiserne gekuppelte Zugbarrieren.

Bauten in Ausführung.

Neue Werkstätten in Z ü r i c h . Das Verwaltungs- und das Magazingebäude sind im Rohbau vollendet. Für die Lokomotivreparatur und die Schmiede wurden die Maurerarbeiten in der Hauptsache fertigerstellt und mit der Montierung der eisernen Dachkonstruktionen begonnen.

Station ö r l i k o n. Die Unterführung der Zürcherstrasse und die Überführung der Affolternstrasse sind vollendet und dem Verkehr übergeben worden. Auch die erweiterten Geleiseanlagen sind zum grössten Teil erstellt. Es bleiben neben verschiedenen Vollendungsarbeiten noch auszuführen der Mittelperron mit Überdachung, der Perrondurchgang, die zentrale Weichen- und Signalstellung und ein Personendurchgang, welcher gemäss Begehren der Gemeinde statt

719

zweier Passerellen erstellt werden soll und für welchen die Gemeinde die Mehrkosten übernommen hat.

Kreis IV.

Vollendete Bauten.

Neue Station Attikon mit Betriebsübergabe am 15. Oktober 1907 ; Erweiterung und Umbau der Güterschuppenanlagen in Frauenfeld ; Verlängerung von Stumpengeleisen in Etzwilen ; Erweiterung der Geleiseanlagen in Hemishofen ; Verlängerung des Kreuzungsgeleises in Eschenz und Fusswegunterführung daselbst ; Verlängerung des Kreuzungsgeleises und Vergrösserung der Verladeplätze in Steckborn ; Vergrösserung des Güterschuppens in Kreuzungen ; Erweiterung der Geleiseanlagen in Kesswil ; Vermehrung der Geleise im Rangierbahnhofe Romanshorn und Einrichtung zur Reinigung von Hülsenlrüchten und Getreide im Lagerhaus daselbst ; Vergrösserung des Aufnahmsgebäudes, neuer Güterschuppen und Rampenanlage in Arbon ; Verlängerung zweier Geleise und Erstellung eines dritten Geleises zur neuen Drehscheibe im Bahnhof Rorschach ; zwei Abstellgeleise und eine Lokomotivdrehscheibe von 18 m Durchmesser in St. Margrethen ; gewölbter Durchlass für den Litenbach bei der Station Au ; Anschlussgeleise zur rheintalischen Zementfabrik in Rüthi ; neue Brückenwage von 8,2 m Länge und 40 t Tragkraft, zwei Abstellgeleise und Auswandererlokal auf dem Bahnhof Buchs ; Vergrösserung des Güterschuppens in Maienfeld ; Erweiterung des Aufnahmsgebäudes Chur ; Fusswegunterführung bei der östlichen Einfahrt (ehemaliger Waisenhausübergang) im Bahnhof St. Gallen ; Verlängerung der Verladegeleise in Winkern ; neues Abortgebäude mit Magazinanbau in Schwarzenbach und Seilbahnanlage für Gewinnung von Kies aus der Thur daselbst ; Perronerhöhungen auf den Stationen Oberwinterthur, Schwarzenbach und den Bahnhöfen Rorschach, Buchs und St. Margrethen ; Wagenwascheinrichtungen und Düngergruben auf 14 Stationen ; Zentralanlagen in Attikon, Müllheim, Märstetten, Bürglen, Eschenz, Steckborn, Kreuzungen, Oberried, Haag-Garns, Trübbach und Salez-Sennwald ; Ersatz von Signalen älterer Bauart durch Sémaphore auf den Stationen Arbon, Berlingen, Sirnach, Bruggen und Elgg ; Gruppenschläger-Läutewerke Winterthur-Räterschen ; Telephonanlagen zwischen Marthalen und Dachsen, Etzwilen und Stein a. Rh., Etzwilen und Hemishofen, sowie Winterthur und Romanshorn ; elektrische Beleuchtungseinrichtung in Müllheim, Arbon, Rorschach (Kohlen-

720

platze), Buchs ; 11 eiserne gekuppelte Zugbarrieren ; 5 neue Wärterhäuser zwischen Islikon und Sulgen ; 26,497 m neue Bahneinfriedigung; zweites Geleise Oberwinterthur-Romanshorn; Betriebseröffnung der Strecken Müllheim-Sulgen am 1. Mai, Sulgen-Amriswil am 1. Juli, Wiesendangen-Islikon am 4. Juli und Amriswil-Romanshorn am 30. September, womit der doppelspurige Betrieb auf der ganzen Strecke Winterthur-Romanshorn eingeführt war.

Bauten in Ausführung.

Die neue Lokomotivremise in S a r g a n s ist zu etwas mehr als der Hälfte im Rohbau vollendet. Der Wasserturm mit den Zuleitungen ist erstellt. Für die Erweiterung der Station R h e i n e c k sind die Unterbauarbeiten vergeben worden. In R o m a n s h o r n ist die neue Wagenreparaturwerkstätte in Angriff genommen. Die Arbeiten für den doppelspurigen Tunnel St. G a l l e n - S t . F i d e n und die Erweiterung der Station St. F i d e n konnten noch nicht begonnen werden, weil die Genehmigung der Pläne durch das Eisenbahndepartement wegen der Forderungen der Gemeinde Tablât betreffend Strassenänderungen nicht erfolgen konnte. Im Bahnhofe St. G a l l e n mussten die Arbeiten ebenfalls grösstenteils ruhen, weil die Frage der Gestaltung des Vorplatzes infolge des Hinzukommens der Erstellung eines neuen Postgebäudes erst im Laufe des Spätjahres aur Erledigung gelangte. Gegen Jahresschluss konnte die Konkurrenz zur Erlangung von Fassadenentwürfen für Bahnhofund Postgebäude eröffnet werden.

c. Bahnunterhalt.

An wichtigeren Unterhaltungsarbeiten sind zu erwähnen : K r e i s I : Rekonstruktion von Gewölberingen in den Tunnels zwischen Auvernier und Noiraigue, im Tunnel bei Schmitten und im Jougne-Tunnel (für Rechnung der P. L. M.) ; Entwässerung des Einschnittes von Chambésy; Rekonstruktion der Stützmauern und Steinsätze oberhalb der Station Puidoux-Chexbres und bei Corbéron ; Rekonstruktion der Steinverkleidung im Einschnitt des Jurats zwischen Le Day und Vallorbe ; Abräumen der Felswände und Erneuerung von Mauern zwischen Vallorbe und Frambourg ; Verbesserung der Fundation der Mauer bei Champ du Moulin (Auvernier-Noiraigue) ; Reparaturen an den Pfeilern und dem nördlichen Widerlager des Viaduktes von Mionnaz

721

und Umbau der Widerlager der Unterführung von St. Germain (Bussigny-Vufflens-la-Ville) ; diverse Einrichtungen auf 8 Stationen für Militärtransporte anlässlich des Truppenzusammenzuges ; Felsabräumung an den Hängen über dem Tunnelportal in Iselle und Schutzbauten gegen Steinschlag daselbst.

K r e i s 11 : Rekonstruktionsarbeiten am Mauerwerk in den Tunnels zwischen Sonceboz und Reuchenette, im Croix-, Burgdorf er-, Wohlhuser-, Werthensteiner- und Zimmereggtunnel ; Rekonstruktion von Mauerwerk diverser Futter- und Stützmauern auf den Strecken Sissach-Läufelfingen und SoncebozReuchenette ; Ausräumung ,des Bachbettes der grossen und kleinen Schliere bei Alpnach; Umbau einer Anzahl älterer eiserner Barrieren in Schlagbaumbarrieren.

K r e i s III: Umbau der Abzugsdohle im Albistunnel und Erstellung von Senkschächten und Schlammsammlern ; Umbau der beiden Flügel des Südportals am Bözbergtunnel ; Rekonstruktion der Widerlager der offenen Durchfahrt zwischen Effingen und Hornussen und der Überfahrtsbrücke über die aargauische Südbahn bei Othmarsingen, der beiden Widerlager der offenen Durchfahrt zwischen Hedingen und Affoltern a. A., der Widerlager der Wildbachbrücke bei Einbrach und der Glattbrücke bei Zweidien und Umbau der schadhaften Widerlagermauern im Ofenecktunnel (Weesen-Mühlehorn).

K r e i s I V : Ersatz von Holzkänneln für Wasserableitung über die Böschungen im Steinachtobel ; Umbau einer hölzernen Talsperre zwischen Mörschwil und St. Fiden in Betonkonstruktion ; Sicherung von drei Pfeilern der Rheinbrücke bei Neuhausen, sowie der rechtseitigen Ufermauer.

G e l e i s e e r n e u e r u n g e n haben im Berichtsjahre stattgefunden : Lfm. Geleise mit Material nach den neuen Normalien S. B. B. auf 130,689 mit Material nach den alten Normalien S. E. II, mittelgut, auf 25,914 auf den französischen Pachtstrecken mit Material nach den Normalien der P. L. M. auf . . . .

5,757 Schienenerneuerung allein nach den alten Normalien 2,660 Schwellenerneuerung 8,201

722

Lfm. Geleise Geleiseverstärkung durch Vermehrung der Schwellen auf Ersatz von Weichen durch solche nach den neuen Normalien Ersatz von Weichen durch solche nach den alten Normalien Die Gesamtlänge der zu unterhaltenden Geleise beträgt auf Ende 1907 inklusive Vevey-Chexbres (7850 m) wovon 36,088 m auf französischem Gebiet der P. L. M. gehören, so dass für das eigene Netz ohne die an die E. L. B. verpachteten 8790 m Geleise zwischen Basel und der Landesgrenze bleiben . '.

Stahlschienen exklusive Weichen und Kreuzungen Hegen in der Bahn Eisenschienen exklusive Weichen und Kreuzungen liegen in der Bahn Länge der sämtlichen Weichen und Kreuzungen auf eigenem Netz . . . .

Stahlschienen nach neuen S. B. B.-Profilen liegen in der Bahn Geleise mit eisernen Schwellen Geleise mit hölzernen Schwellen

58,895 Stück 263 175 Lfm. Geleisa 4,185,787

4,141,849 3,628,488 371,902 141,459 809,055 2,561,092 1,580,757

d. Oberbaumaterialverwaltung.

1. Ins Berichtjahr fällt der Abschluss eines neuen Vertrages über die Lieferung von Stahlschienen und eisernen Schwellen.

Der letzte Vertrag ist im Jahre 1904 mit der Firma Gebrüder Stumm in Neunkirchen abgeschlossen worden. Er bestimmte sowohl für Schienen wie für Schwellen einen Preis von Fr. 117 per Tonne. ' Dieser Preis war ein aussergewöhnlich billiger. Er konnte erzielt werden, weil damals der Stand der Marktpreise überhaupt ein niedriger war, weil die deutschen Eisen- und Stahlwerke eine Exportprämie genossen und weil man vor der, Gründung des deutschen Stahlwerksverbandes stand und alle Werke darauf ausgingen, durch Hereinbringung von Aufträgen eine möglichst hohe Beteiligungsziffer beim Verbände zu erreichen.

723

Bei Abschluss des neuen Vertrages standen wir vor der Tatsache, dass sich die deutschen Eisen- und Stahlwerke für gewisse Artikel, unter denen in erster Linie Schienen und Schwellen sich befanden, zu. einem Verbände zusammengeschlossen hatten, welcher für den Verkauf von Schienen einem internationalen Kartell beitrat, das fast ganz Europa und Amerika umfasst. Damit ist sozusagen jede Konkurrenz ausgeschlossen.

Wir waren daher auf den Stahlwerksverband angewiesen.

Für das Jahr 1908 blieben zu beschaffen 16,000 t Schienen und 9000 t Schwellen. In den Unterhandlungen mit dem .Stahlwerksverband erzielten wir für dieses Quantum folgende Preise : für Schienen franko Basel, unverzollt ; einen Grundpreis von Fr. 158 für die Tonne, für Schwellen franko Basel, unverzollt; einen Grundpreis von Fr. 152 für die Tonne.

Dazu kommen die beim Stahlwerksverband eingeführten Aufpreise für besondere Mehrarbeiten, wie das Knicken, Einschnüren und Kappen der Schwellen, u. s. w. Diese Aufpreise werden voraussichtlich einen Betrag von zirka Fr. 20,000 ausmachen.

Zur Vergleichung der Preise sei erwähnt, dass die preussisch-hessische Staatseisenbahn-Verwaltung im September 1907 mit dem Stahlwerksverband in Düsseldorf einen dreijährigen Vertrag über die Lieferung von 800,000 Tonnen Schienen und Schwellen per Jahr auf der Grundlage von 120 M a r k die Tonne S c h i e n e n und 111 M a r k die Tonne S c h w e l l e n ab Werk abgeschlossen hat. Berücksichtigt man, dass der Frachtsatz ab den der Eingangsstation Basel nächstgelegenen Werken des Saar-Mosel-Gebietes durchschnittlich Fr. 12. 15 per Tonne beträgt, so ergibt sich unter Zugrundelegung obiger Preise, in Schweizerwährung, die Mark zum Tageskurse von Fr. l,3315 gerechnet, für die Schienen franko Basel, unverzollt ein Preis von Fr. 159.90 und für die Schwellen ein solcher von Fr. 148. 85 die Tonne.

2. Im April des1 Berichtsjahres sind in der neu errichteten Anstalt der Schweiz. Gesellschaft für Holzkonservierung in Zofingen und gegen Ende Juni in der Anstalt von Oertli & Cie.

in Sargans die ersten Holzschwellen für die schweizerischen Bundesbahnen mit Teeröl imprägniert worden.

724

3. Der auf dem Submissionswege veranstaltete Verkauf von alten Oberbaumaterialien ergab einen Ertrag von Fr. 628,613 und aus den ebenfalls verkauften ausrangierten mechanischen Einrichtungen, wie Drehscheiben, Schiebebühnen u. dgl. wurden Fr. 36,560 gelöst.

4. Nachstehend geben wir eine Übersicht über das im Jahre 1907 beschaffte Material : Stahlschienen.

Typ S. B. B. I. (45,9 kg. per laufenden Meter) . . 17,024 t.

540 ,, n n H- (48,9 ,, ,, ,, . .

n 568 ,, ,, P. L. M. (48,o ,, ,, ,, . .

Zusammen 18,132 t.

Eisenschwellen.

Eiserne Bahnachwellen à 2,70 m -.

W^eichenschwellen Zusammen Schienenbefestigungsmittel

11,184 w 500 11,684

t.

,, 11 t.

2,646,6 t.

Weichen und Kreuzungen.

Einfache Weichen Weichen zu englischen Weichen Zusammen

220 Stück 230 ,, 450 Stück

Zusammen

300 Stück 200 ,, 39 ,, 539 Stück

Zusammen

383 Stück 22 ,, 405 Stück

Kreuzungen einfache ,, doppelte ,, abnormale Zwangswinkel normale ,, abnormale Stellböcke mit Signalständern Weichensignalständer Stellvorrichtungen zu englischen und halben englischen Weichen . . . .

50 Stück 100 fl 81

_

725

Vollschienen z u Weichenzungen . . . .

Unterzugsbleche für Weichen und Kreuzungen Stahlspitzen zur Anfertigung von Kreuzungen Eisen zu Zwangswinkeln .

Holzschwellen.

a. Q u e r s c h w e l l e n : eichene wovon inländische . . 52,751 Stück aus Frankreich . . . 24,769 ,, aus Deutschland . . . 10,119 ,, buchene wovon inländische . . 8,022 Stück aus Deutschland . . . . 18,416 ,, l ä r c h e n e , alles inländische . . . .

f ö h r en e, alles inländische

284 305,e 54 88,7

t.

,, ,, ,,

87,639 Stück

26,438

,,

3,644 25,282

,,' ,,

Total 143,003 Stück o. Weichen- und Brückenschwellen wovon inländische . . 1389 m 3 aus Frankreich . . . 316 ,, Imprägniert wurden: a. Q u e r s c h w e l l e n .

1. Mit Chlorzink nach dem Burnettschen Verfahren.

Eichenschwellen . . 29,067 Stück Föhrenschwellen .

4,384 ·n 1,333 Lärchenschwellen ·n

1705 m3

34,784 Stück

2. Mit Chlorzink nach dem Straschunschen Verfahren..

Eichenschwellen . .

865 Stück Föhrenschwellen . . 1,340 ,, 2,205 3. Mit Teeröl (Volltränkung).

Eichenschwellen . . 13,028 Stück Buchenschwellen . . 16,666 ,, Übertrag Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

29,694 66,683 Stück 48

726

Übertrag 4. Mit Teeröl (Sparverfahren System Rüping).

Eichenschwellen . . 26,827 Stück Buchenschwellen . 7,909 fl Föhrenschwellen . . 18,980 ,, Lärchenschwellen . 2,871 ,,

66,683 Stück

56,587 Total

,,

123,270 Stück

b. W e i c h e n und B r ü c k e n s c h w e l l e n .

1. Mit Chlorzink nach dem Burnettschen Verfahren 2. Mit Teeröl nach dem Rüpingschen Sparverfahren

935 m8 445 ,,

Total

1380 m8

An v e r d ü b e l t e n Schwellen wurden dem Bahndienst abgegeben : Schwellen à 2,7o m 9,356 Stück Schwellen à 2,40 m 1,100 ,, Zusammen

10,456 Stück

e. Bureau für elektrischen Betrieb.

Dieses Bureau ist, mit zwei Ingenieuren besetzt, am 1. Mai 1907 in Funktion getreten. Es hat sich hauptsächlich mit generellen Studien über die grösseren schweizerischen Wasserkräfte und deren Verwendbarkeit für den elektrischen Bahnbetrieb im allgemeinen beschäftigt. Für die Tessin- und Reusswasserkräfte, sowie für die Wasserkräfte an der Ehone im Oberwallis und an der Binna wurden generelle Projekte ausgearbeitet. Im fernem wurde dieses Bureau zur Mitarbeit beigezogen bei der Aufstellung eines Konzessionsgesuches für eine Wasserkraftanlage an der Cairasca zu Zwecken des Baues und Betriebes des Simplontunnels, sowie bei den Verhandlungen über den Abschluss von Konzessionsvertragen1 für die Wasserkräfte der Beuss im Kanton Uri, der Rhone im Oberwallis und der Binna.

727

TI. Rechtsdepartement, a. Allgemeines.

1. Mit Schreiben vom 16. Oktober hat uns das eidgenössische Eisenbahndepartement mitgeteilt, dass die J a h r e s r e c h n u n g e n u n d B i l a n z e n d e r P e n s i o n s - u n d H ü l f s k a s s e n , sowie der Bestand und die A n l a g e der K a u t i o n e n des P e r s o n a l s auf Ende 1906 dem Bundesrat unterbreitet worden seien, und dass derselbe hiervon Kenntnis genommen habe, ohne sich zu Bemerkungen veranlasst zu sehen.

2. Mit Beschluss vom 8. Januar hat der Bundesrat unsern Rekurs gegen einen Entscheid des Regierungsrates des Kantone St. Gallen betreffend die Rauchableitung in der L o k o i n o t i v r e m i s e im B a h n h o f St. G a l l e n gutgeheissen. Gleichzeitig wurden wir eingeladen, Massnahmen zu treffen, um beim Betrieb der Lokomotivremise die Rauchentwicklung möglichst zu beschränken.

3. Mit Beschluss vom 30. April hat der Bundesrat den Rekurs abgewiesen, welchen wir bei ihm anhängig gemacht hatten gegen den E n t s c h e i d des s c h w e i z e r i s c h e n P o s t d e p a r t e m e n t e s , gemäss welchem die Eisenbahn Verwaltungen nicht berechtigt sein sollen, verschlossene Korrespondenzen durch ihre eigenen Angestellten an Private vertragen zu lassen, welche die gleiche Ortschaft bewohnen, sondern solche der Post übergeben müssen.

4. Der Wortlaut des Art. 5 des E n t w u r f e s f ü r ein B u n d e s g e s e t z b e t r e f f e n d das s c h w e i z e r i s c h e Postw e s e n verbietet den Bundesbahnen und den Verwaltungen der konzessionierten Eisenbahnen, ihre dem Postregal nicht unterworfenen dienstlichen Mitteilungen mittelst Karten vorzunehmen, sowie auch die für diese Verwaltungen unter sich bestimmten Korrespondenzen selbst zu befördern. Da diese Fassung den Absichten des Bundesrates nicht entsprechen dürfte, haben wir das eidgenössische Post- und Eisenbahndepartement auf die ungenaue Redaktion aufmerksam gemacht.

Der gleiche Art. 5 untersagt der Verwaltung der Bundesbahnen und denjenigen der konzessionierten Eisenbahnen für die Zukunft, ihre an Behörden und Private adressierten verschlossenen Briefe und Karten mit schriftlichen Mitteilungen im Lokal verkehr durch ihr Personal vertragen zu lassen. Dieses Verbot, das den Eisenbahnen ein Recht verweigern würde, welches das Gesetz

728

sonst jedermann zuerkennt, würde die Interessen des Publikums und besonders der Geschäftswelt verletzen.

Mit Eingabe vom 21. September hat der Verband schweirischer Eisenbahnen die Bundesversammlung ersucht, die Eisenbahnverwaltungen in dieser Hinsicht am gemeinen Recht teilnehmen zu lassen, oder ihnen doch wenigstens zu gestatten, ihre Korrespondenzen (verschlossene Briefe und Karten mit schriftlichen Mitteilungen) im Lokalverkehr durch ihre Angestellten vertragen zu lassen (vergleiche C. L, 31).

5. Gegen den Beschluss des Regierungsrates des Kantons St.Gallen vom 7. November 1905/5. Februar 1906, gemäss welchem die Beamten und Angestellten der Bundesbahnen auf die S t i m m r e g i s t e r d e r g e w e r b l i c h e n S c h i e d s g e r i c h t e gesetzt werden sollen, haben wir an das Bundesgericht rekurriert. Das Bundesgericht ist aber auf den Rekurs wegen Verspätung nicht eingetreten. Der Grosse Rat des Kantons St. Gallen, an welchen wir in der gleichen Angelegenheit ebenfalls rekurriert haben, hat seinerseits den Rekurs in dem Sinne abgewiesen, dass es dem gewerblichen Schiedsgericht selbst zukomme, über seine Zuständigkeit zu entscheiden. Gegen diesen Entscheid des Grossen Rates vom 23. Mai 1907 haben wir beim Bundesgericht ebenfalls Rekurs eingelegt. Derselbe ist aber mit Urteil vom 13. November abgewiesen worden.

6. Wir haben auf das Verlangen des Regierungsrates des K a n t o n s S o l o t h u r n , dahingehend, die schweizerischen Bundesbahnen möchten für ihre Prozesse mit den Arbeitern der Werkstätte den Gerichtsstand von Ölten anerkennen, ablehnend geantwortet.

7. Die Lehrlingskommission für den kaufmännischen Beruf in der Gemeinde Bern hat uns aufgefordert, ihr gemäss dem kantonalen Gesetze über gewerbliche und kaufmännische Berufslehre vom 23. November 1904, ein V e r z e i c h n i s der L e h r l i n g e einzureichen, welche in den Bureaux unserer allgemeinen Verwaltung beschäftigt werden. Da die Vorschriften des bernischen Gesetzes auf die in Frage stehenden Lehrlinge keine Anwendung finden, haben wir diesem Ansuchen nicht entsprechen können.

8. Wir haben den Entwurf zu einer einheitlichen I n s t r u k tion betreffend die Handhabung der Bahnpolizei am 1. November dem eidgenössischen Eisenbahndepartement zur Genehmigung vorgelegt.

729 9. Mit Eingabe vom 17. Dezember haben wir das eidgenössische Eisenbahndepartement um Genehmigung der e i n h e i t l i c h e n Z u s a t z b e s t i mm u u g e n zum revidierten, Übereinkommen über den i n t e r n a t i o n a l e n B i s e n b a h n f r a c h t v e r k e h r ersucht.

10. Durch Urteil vom 11. April hat das Obergericht des Kantons Zürich H e i n r i c h W y d l e r , welcher auf dem Bahnhof Winterthur ein PH von Fr. 100,000 entwendet hatte, zu vierundeinhalb Jahren Zuchthaus und zu fünfjähriger Einstellung im Aktivbürgerrecht, vom Zeitpunkt der Erstehung der Strafe an, verurteilt.

Von der entwendeten Summe sind uns Fr. 41,342. 85 zurückvergütet worden.

11. Das In te r n a t i o n a l e E i s e n b a h n t r a n s p o r t k o m i t e e hat am 7. und 8. März in München, und am 8. und 9. November in Paris Sitzungen abgehalten, an denen wir uns haben vertreten lassen. Aus den Verhandlungen ist hervorzuheben die Feststellung des Entwurfs neuer einheitlicher Zusatzbestimmungen zum revidierten internationalen Übereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr.

12. Wir haben uns an einer ausserordentlichen Sitzung der Vereinigten D a m p f s c h if f a h r ts v er w al tu n g e n für den B o d e n s e e und R h e i n vertreten lassen, welche am 26. November in München abgehalten wurde; bei derselben sind u. a. Haftpflichtfragen erörtert worden.

b. Versicherungswesen.

1. Die Generalagentur der Basler Versicherungsgesellschaft in Bern hat uns den Vorschlag gemacht, die schweizerischen Bundesbahnen gegen E i n b r u c h s d i e b s t a h l zu versichern. Wir haben dieses Anerbieten abgelehnt.

2. Die jährliche Revision der in unserm a l l g e m e i n e n F e u e r V e r s i c h e r u n g s v e r t r a g enthaltenen Werte weist folgendes Resultat auf: a. Vorräte Fr. 11,400,000 b. Rollmaterial ,, 151,200,000 c. Mobiliar und Gerätschaften ,, 19,400,000 d. Waren und Gepäck ,, 40,000,000 e. Gebäude ,, 6,800,000 Total Fr. 228,800,000

730

Mit Bezug auf die letztjährigen Beträge bedeutet dies eine Erhöhung der Versicherungssumme um Fr. 10,400,000, welche in der Hauptsache der Vermehruog des Rollmaterials zuzuschreiben ist. Die für die Zeit vom 1. Juli 1907 bis 30. Juni 1908 bezahlte Versicherungsprämie beläuft sich auf Fr. 112,694. 90.

3. Während des Berichtsjahres sind Entschädigungen für Brandschaden vergütet worden: a. Von den kantonalen obligatorischen Versicherungsgesellschaften für 13 Brandfälle Fr. 2,348.60 b. Vom Versicherungskonsortium für 94 Brandfälle ,, 32,863.51 Für im ganzen 107 Brandfälle total

Fr. 35,212.11

4. Wir haben unter Bezugnahme auf das vom Nationalrat in seiner Sitzung vom 17. Juni 1904 betreffend S e l b s t v e r s i c h e rung der B u n d e s b a h n e n gegen B r a n d s c h a d e n beschlossene Postulat dem Verwaltungsrat beantragt, von 1908 an eine jährliche Einlage von Fr. 100,000 in einen zu gründenden Versicherungsfonds gegen Feuerschaden zu machen, um den eventuellen Übergang zur Selbstversicherung nach Ablauf des Versicherungsvertrages Ende Juni 1913 zu erleichtern. Der Verwaltungsrat hat am 27. Dezember unserem Vorschlag zugestimmt (vergi.

A. 11,0.

c. Kautionswesen.

1. Während des IV. Quartals hat die durch das Regulativ vorgeschriebene a l l g e m e i n e R e v i s i o n d e r f ü r F r a c h t e n k r e d i t e g e l e i s t e t e n K a u t i o n e n stattgefunden.

2. Der Stand der Kautionen war auf 31. Dezember 1907 folgender : Barkautionen : Generaldirektion: 256 Kautionen im Betrage von Fr. 273,780.-- Kreisdirektion I: 173 ,, ,, ,, ,, ,, 126,694.50 ,, II: 392 ,, ,, ,, ,, ,, 141,109.35 HI: 77 ,, ,, ,, ,, ,, .37,290.IV: 134 ,, ,, ,, ,, ,, 28,195.--

731

Generaldirektion: Kreisdirektion I: II: III: 11 IV: 11

Wertschriftenkautionen: 468 Kautionen im Betrage 54 ,, ,, ,, 80 ,, ,, ,, 102 ,, ,, ,, 69 ,, ,, ,,

von ,, ,, ,, ,,

Fr. 5,017,896.64 ,, 247,898.30 ,, 637,648.15 ,, 232,762.90 ,, 190,615.-

Kautionen durch Bürgschaft: Generaldirektion: 513 Kautionen im Betrage von Fr. 3,702,730.-- Kreisdirektion I: 37 ,, ,, ,, ., ,, 71,250.-- II: 87 ,, ,, ,, ,, ,, 251,735.III: 103 ,, ,, ,, ,, ,, 160,950.IV: 45 ,, ,, ,, ,, ,, 79,400.Total 2590 Kautionen im Betrage von Fr. 11,199,954.84.

In dieser Summe sind 11 G e n e r a l k a u t i o n e n im Betrage von Fr. 875,500 Inbegriffen.

d. Steuerwesen.

1. Mit Urteil vom 24. Oktober hat das Bundesgericht in Gutheissung eines von der Kreisdirektion III gegen den Kanton L u z e r n eingereichten Rekurses entschieden, dass die von den Bundesbahnen erstellten W ä r t e r w o h n h ä u s e r s t e u e r f r e i e L i e g e n s c h a f t e n seien.

2. In seiner Sitzung vom 27. Dezember hat das Bundesgericht in Gutheissung von zwei von der Kreisdirektion II gegen den Kanton B e r n eingereichten Rekursen entschieden, a. dass auch die zu den B a h n w ä r t e r h ä u s e r n der B u n ^ desbahnen gehörenden kleinen Pflanzgärten s t e u e r f r e i e Objekte seien; und b. dass auch das e i n e m D e p o t c h e f von den B u n d e s bahnen als D i e n s t w o h n u n g angewiesene Haus zu den s t e u e r f r e i e n Objekten gehöre.

3. Mit Urteil vom 20. Februar 1907 hat das Bundesgericht in Ablehnung eines von der Kreisdirektion III eingereichten Rekurses entschieden, dass die schweizerischen Bundesbahnen im Kanton A a r g a u f ü r i h r e R e c h t s s c h r i f t e n s t e m p e l p f l i c h t i g seien, weil die aargauische Stempelgebühr nicht als eine Steuer im Sinne von Art. 10 des -Rückkaufsgesetzes zu betrachten sei.

732

4. Wir haben die Kreisdirektion IV ermächtigt, vom Assekuranzwert der dem Betriebe dienenden Gebäude die F e u e r p o l i z e i s t e u e r zu bezahlen.

e. Unfälle.

1. Bezüglich der Anzahl der Unfälle und der im Jahr 1907 ausbezahlten Entschädigungen verweisen wir auf die statistischen Tabellen, sowie auf die als Beilage zürn Geschäftsbericht publizierten Rechnungen.

2. Im Laufe des Berichtsjahres wurden von der Kreisdirektion I 43, von der Kreisdirektion II 34, von der Kreisdivektion III 35 und von der Kreisdirektion IV 20 Haftpflichtfälle erledigt. Von diesen Fällen mussten uns 6 zur Ratifikation der abgeschlossenen Vereinbarungen vorgelegt werden, weil die zu bezahlende Entschädigungssumme je Fr. 20,000 überstieg.

f. Grunderwerbungen und Landverkäufe.

Über Grunderwerbungen und Landverkäufe geben die statistischen Tabellen nähere Auskunft. "Wir entnehmen denselben die nachstehenden Angaben : Grunderwerbimgen : rzellen.

Grosse.

m2

Kaufpreis.

Fr.

Kreis I

160

* n ,, m ,, iv

131 128 155

93,268 159,486 221,653,7 230,421,6

655,926. 96 1,356,362. 90 623,511.55 957,616.06

574

704,829,3

3,593,417.47

Total

LandverMufe : Kreis I T

·n n

n

III IV

Total

arzellen.

Grosse.

m2

Verkaufspreis.

Fr.

24 5 24 8

9,391 2,963,7 15,712 6,109,3 34,176

16,104.25 2,139. 20 5,876.50 915.39 25,035.34

61

733

Unter den Landankäufen befinden sich folgende wichtigere: 25 Parzellen mit 12,745 m 2 , auf welchen sich ein Hotel mit Büffet-Restaurant und Dependenzen befindet, zum Preise von Fr. 159,412 zur Vergrößerung der Station Vallorbe; 3 Parzellen mit 958 m 2 , auf denen ein Wohnhaus mit Café-Restaurant steht, zum Preise von Fr. 120,000 zur Erweiterung der Station Retiens. ; 6 Parzellen mit 3833 m 2 , auf deren einen sich ein Wohnhaus befindet zum Preise von Fr. 133,566.60 zur Vergrösserung des Bahnhofes Lausanne; 5 Parzellen mit 65,804,5 m 2 zum Preise von Fr. 947,784.75 zur Einführung der Juralinie in den Personenbahnhof Basel; l Parzelle mit 10,045 m 2 zum Preise von Fr. 120,000 Tür die Erweiterung des Bahnhofes Biel ; 7 Parzellen mit 41,606,6 m 2 zum Preise von Fr. 180,989.85 als vorsorgliche Erwerbung für die Erweiterung des Bahnhofes Aarau ; 6 Parzellen mit 1502,6 m 2 nebst 6 Gebäuden zum Preise von Fr. 303,346.90 für die Erweiterung des Bahnhofes St. Gallen; l Parzelle mit 21,600 m 2 nebst Gebäuden (Liegenschaft Wiget) zum Preise von Fr. 340,000 als vorsorgliche Erwerbung für die Erweiterung des Bahnhofes Rorschach.

Entsprechend der uns vom Verwaltungsrat in seiner Sitzung vom 25. März erteilten Ermächtigung haben wir den von der Kreisdirektion III abgeschlossenen Vertrag betreffend A b t r e t u n g von u n g e f ä h r 13,600 m 2 L a n d an die Stadt Zürich, zum Bau der Röntgenstrasse, genehmigt (vergi. A. 8).

Gemäss Rückkaufsgesetz wurde für 56 Verträge betreffend Grunderwerbungen, für 35 Verträge betreffend Landverkäufe und für 9 Verträge betreffend Abtausch von Grundeigentum unsere Genehmigung eingeholt.

Wir haben die Kreisdirektion II beauftragt, mit der Stadt Luzern zum Zwecke der tauschweisen Erwerbung des Landes, dessen wir für die V e r g r ö sserung des A u f n a h m s g e b ä u d e s im B ah n h of e L u z e r n bedürfen, zu unterhandeln.

Ferner haben wir in Vollziehung eines Postulates der Bundesversammlung Verhandlungen mit der Finanzdirektion des Kantons B e r n eingeleitet, ob und eventuell unter welchen Bedingungen sie geneigt wäre, den schweizerischen Bundesbahnen das vom Staate Bern der Schweizerischen Zentralbahn für die B a h n h o f e r W e i t e r u n g B e r n bis 1956 verpachtete Areal zu verkaufen. Mit

734

der Wetterführung der Unterhau dl un gen wurde zugewartet, da.

voraussichtlich noch ein Mehrerwerb anstossenden Areals stattfinden muss.

g. Reklamationswesen.

1. Die seit dem 1. Januar 1907 beim Rechtsbureau provisorisch bestehende A u s g l e i c h s t e l l e für verlorene und überzählige Güter und Gepäckstücke ist, vom I . J u l i 1907 an, in eine ständige Einrichtung des Verbandes schweizerischer Eisenbahnen umgewandelt worden (vergi. C. I, 31).

Im Berichtsjahr sind bei der Ausgleichstelle rund 14,000 Unregelmässigkeitsrapporte wegen Verlustes eingegangen.

2. Unregel mässigkeiten und R e k l a m a t i o n e n .

A. Im internationalen Verkehr, U n r e g e l m ä s s i g k e i t e n . Die Anzahl der im Jahre 1907 wegen Beschädigung, Minderung und Ablieferungshindernissen eingegangenen Unregelmässigkeitsrapporte beläuft sich auf 7,733 (1906: 6815), wovon 6449 wegen Beschädigung und Minderung, 1284 ,, Ablieferungshindernissen.

R e k l a m a t i o n e n . Reklamationen, über welche am 31. Dezember 1906 noch nicht entschieden war 3,625 Hierzu die im Jahre 1907 angemeldeten . . . . 14,514 Total 18,139 (1906: 10,944) Reklamationen, über welche am 31. Dezember 1907 noch nicht entschieden war 5,351 (1906: 3,625) Es war im Jahre 1907 über 7,948 neu eingegangene Reklamationen im Forderungsbetrage von Fr. 931,301. 95 zuzüglich über 2018 am 31. Dezember 1906 unentschieden gebliebene, zusammen über 9966 Reklamationen wegen V e r l u s t e s , M i n d e r u n g und B e s c h ä d i g u n g zu entscheiden; sodann über 6566 im Jahre 1907 eingegangene Reklamationen im Forderungsbetrage von Fr. 617,392. 55, zuzüglich über 1607 am 31. Dezember 1906 unentschieden gebliebene, zusammen über 8173 Reklamationen wegen V e r s p ä t u n g .

735

Hiervon wurden gutgeheissen 4601 Reklamationen wegen Verlustes, Minderung und Beschädigung, wofür Fr. 341,359. 32 ausbezahlt worden sind. Der Anteil der schweizerischen Bundesbahnen an 4535 im Jahre 1907 durchgeführten Verteilungen beträgt Fr. 84,120. 32.

Von den Reklamationen wegen V e r s p ä t u n g wurden 4119 gutgeheissen, wofür Fr. 175,194. 80 bezahlt worden sind.

Der Anteil der schweizerischen Bundesbahnen an 3367 im Jahre 1907 durchgeführten Verteilungen beträgt Fr. 21,284. 33.

Abgewiesen wurden: a. 2902 Reklamationen wegen Verlustes, Minderung und Beschädigung; b. 1166 Reklamationen wegen Verspätung.

Am 31. D e z e m b e r 1907 w a r e n n o c h zu v e r te i l e n : a. 875 Reklamationen wegen Verlustes, Minderung und Beschädigung ; &. 1119 Reklamationen wegen Verspätung.

A m 3 1 . D e z e m b e r 1907 war n o c h zu e n t scheiden über: a. 2463 Reklamationen wegen Verlustes, Minderung und Beschädigung; b. 2888 Reklamationen wegen Verspätung; total 5351 unerledigte Reklamationen.

o

B. Im internen Verkehr.

(Durch die Kreisdirektionen behandelt.)

UnregeImässigkeiten: Die Anzahl der im Jahre 1907 eingegangenen Unregelmässigkeitsrapporte beläuft sich auf 10,969 (1906: 19,936), welche sich verteilen wie folgt : Kreis I 3719 ,, H 1972 ,, III 2576 ,, I V 2702

736

Reklamationen: Am 1. Januar 1907 blieben noch zu erledigen : Reklamationen wegen Verlustes etc. : Anzahl Summen

IV

166 115 98 177

12,380. 35 1,870. 45 4,344. 39 8,939. 89

24 29 15 63

1,159. 55 630. 40 931. 85 3,644. 65

Total

556

27,535. 08

131

6,366. 45

1906 : 441

28,934. 25

78

4,393. 32

Kreis I

* n D ,0

Reklamationen wegen Verspätung : Anzahl Summen

m

[m Berichtsjahre sind eingegangen: Reklamationen wegen Verlustes etc. : Anzahl Summen

1,995 2,403 2,689 1,199

Kreis I

,, n D

m

» IV

69,280.

63,938.

84,718.

46,527.

Reklamationen wegen Verspätung : Anzahl Summen

59 71 76 89

305 258 437 234

18,596.

9,337.

14,269.

18,386.

59 35 20 25

Total

8,286

264,465. 95

1234

60,589. 39

1906:

6,948

210,036. 15

1026

43,561. 74

G

Davon wurden : a. g u t g e h e i s s e n : Reklamationen wegen Verlustes etc. : Anzahl Summen

IV

1,364 1,337 2,194 925

Total

5,820

Kreis 1

* n ,, in a

(EntseMdipnpmteil der 8. B. B.)

22,546. 7934,649. 25 38,707. 06 21,808. 24 117,711. 34

Reklamationen wegen Verspätung: Anzahl Summen

99 142 243 197

(Mselüdignnp»nteil der l B. B.)

1,877. 59 1,763. 05 5,413. 05 4,578. 27

681

13,631. 96

737

b. a b g e w i e s e n : Reklamationen wegen Verlustes etc. : Anzahl

Kreis I ,, H .,, III ,, IV

Reklamationen wegen Verspätung : Anzahl

607 1047 457 271

167 120 188 65

Total 2,382

540

c. Auf E n d e des J a h r e s b l i e b e n u n e r l e d i g t :

Kreis I ,, II ,, III ,, I V Total

Reklamationen wegen Verlustes etc. : Anzahl Summen 190 16,4J3. 10 134 3,780. 42 136 9,024. 55 180 15,448. 30 640

44,666. 37

Reklamationen wegen Verspätung : .Anzahl Summen 63 5,988.75 25 480. 90 21 1,267. 10 35 2,870. 50 144

10,607. 25

h. Verwaltung der Pensions-, Hülfs- und Krankenkassen.

1. . Mit Sehreiben vorn 17. Dezember haben wir dem eidgenössischen Eisenbahndepartement die vom Verwaltungsrat .genehmigte E i n t r i t t s b i l a n z d e r P e n s i o n s - u n d H ü l f s kasse und den Am o r t i s a t i o n s p l a n für das versicher u p g s t e c h n i s e h e D e f i z i t von Fr. 22,767,126. 92, berechnet auf den 1. Januar 1907, zugestellt, mit dem Ersuchen, dem Bundesrate die Genehmigung dieser Vorlagen zu beantragen (vergleiche A. 2).

2. Mit dem 1. Januar 1907 sind die neuen S t a t u t e n d e r P e n s i o n s - u n d H ü l f s k a s s e für d i e B e a m t e n und s t ä n d i g e n A n g e s t e l l t e n der schweizerischen Bundesbahnen (vom 19. Oktober 1906) in K r a f t g e t r e t e n . Die für die Übernahme der Verwaltung der einheitlichen Hülfskasse getroffenen Vorbereitungen und Anordnungen hatten zur Folge, dass der Übergang der Verwaltung an die Zentralstelle sich ohne wesentliche Störungen vollzogen hat.

738

3. Die G e w i n n - und V e r l u s t r e c h n u n g der P e n s i o n s und H ü l f s k a s s e für 1907 und deren B i l a n z auf Ende 1907 sind unter die Jahresrechnungen aufgenommen. Der erläuternde Bericht hierzu kanu erst später nachgeliefert werden ; das Anwachsen des versicherungstechnischen Defizits um Fr. 517,235. 95 ist in der Hauptsache darauf zurückzuführen, dass gemäss nachstehender Tabelle mehr Personen pensioniert wurden und weniger Pensionierte gestorben sind, als in den versicherungstechnischeu Berechnungen angenommen ist. Die geringere Zahl von pensionionierten Witwen Aktiver und die grössere Zahl ausgeschiedener Witwen vermochte den Ausfall nicht auszugleichen.

Versicherte Aktive

Easse

am 1 . Januar

1907

. . . 17,233

S. B. B.

Pensionierte Invalide

Pensionierte Aktivenwitwen

zu erwarten

wirklich entstanden

zu erwarten

wirklich entstanden

106,0»

261

87,oo

57

J. S. B S. C . B .

. . .

Gestorbene Invalide

zu erwarten

wirklich ausgeschieden

Ausseheidende Witwen

zu erwarten

wirklich ausgeschieden

33,i5

35

16,66

21

24,33

21

15,16

20

N. 0. B.

. . .

34,96

33

19,«

27

V. S. B.

.

14,62

11

7,94

11

59,21

79

. .

Zusammen

17,233

106,09

261

Verlust

87,oo

57

Gewinn

107,05

100

Verlust

Gewinn

-3 00 CD

740

4. H ü l f s k a s s e n k o m m i s s i o n e n . Am 2. Februar haben die Wahlen der Mitglieder der Hülfskassenkommissionen bei der Generaldirektion und bei den Kreisdirektionen stattgefunden. Das Ergebnis dieser Wahlen ist im Bisenbahn-Amtsblatt Nr. 7, vom 13. Februar 1907, veröffentlicht worden. Die Hülfskassenkommissionen haben sich Ende März zu ihren konstituierenden Sitzungen versammelt. Dieselben haben ihre Vertreter in die D e l e g i e r t e n V e r s a m m l u n g d e r H ü l f s k a s s e n k o m m i s s i o n e n ernannt.

Am 28. Dezember fand in Bern die erste Sitzung der D e l e g i e r t e n v e r s a m m l u n g unter dem Vorsitze des Vorstandes der Hülfskassenverwaltung statt.

Die Hülfskassenkommission eines Kreises hat für die Delegierten in die Delegiertenversammlung der Hülfskassenkommissionen die W a h l von S u p p l e a n t e n angeregt; wir haben dieser Anregung entsprochen und diese Wahlen angeordnet.

Auf eine Zuschrift der Leitung des Verbandes des Personals schweizerischer Transportanstalten an den Präsidenten der Hülfskassenkommission der Generaldirektion, womit diesem mitgeteilt wurde, dass eine d u r c h die V e r b a n d s l e i t u n g n a c h Zürich einberufene V e r s a m m l u n g v o n M i t g l i e d e r n der Hülfskassenkommissionen zu Beschlüssen gelangt sei, welche gelegentlich der nächsten Sitzung den Kommissionsmitgliedern zur Beschlussfassung vorgelegt werden sollen, haben wir erwidert, dass der genannten Verbandsleitung keinerlei Berechtigung zustehe, sich in die Verwaltung der Pensions- und Hülfskasse einzumischen, und dass die Mitglieder zubringen haben, soweit dieselbenreglementarischh zulässig seien.

Bei Anlass der von einer Kreisdirektion verfügten (teilweisen) Pensionierung eines Augestellten hat die Hülfskassenkommission des betreffenden Kreises beschlossen, die B e w i l l i g u n g d e r P e n s i o n z u v e r s c h i e b e n , bis der ärztliche Nachweis der Invalidität von Seiten der Wahlbehörde geleistet sei. Mit Kreisschreiben zu Händen der Hülfskassenkommissionen haben wir diesen zur Kenntnis gebracht, dass der Beschluss einer Wahlbehörde auf Überweisung eines Beamten au die Hülfskasse für die Hülfskassenkommission verbindlich ist, und dass dieser keine Berechtigung zusteht, sich in die Kompetenz der Wahlbehörde einzumischen, oder von
derselben einen Nachweis über die Berechtigung einer Entlassung zu verlangen.

Die Hülfskassenkommission eines Kreises hat den B e s c h l u s s gefasst, eine vor Jahren bewilligte Pension aufzuh e b e n , mit der Begründung, dass sie sachlich nicht mehr ge-

741

rechtfertigt sei. Wir haben der betreffenden Kreisdirektion zu Händen ihrer Hülfskassenkommission zur Kenntnis gebracht, dass diese nicht berechtigt sei, einen gegen die schweizerischen Bundesbahnen bestehenden Rechtsanspruch von sich aus anzufechten, dass vielmehr in solchen Fällen an die Hülfskassenverwaltung Mitteilung zu machen sei. Da der vorgenannte ßeschluss übrigens auch Techtlich unhaltbar war, haben wir ihn aufgehoben.

5. In Beantwortung verschiedener an uns gestellter Anfragen ·haben wir folgende die n e u e n H ü l f s k a s s e n s t a t u t e n bet r e f f e n d e n g r u n d s ä t z l i c h e n E n t s c h e i d u n g e n getroffen : a. Bei Anlass der P e n s i o n i e r u n g von W a i s e n verstorbener Aktiven haben wir verfügt, dass auch diese Pensionen -gemäss der allgemeinen Bestimmung des Art. 18 vom Tage des Aufhörens der Gehaltszahlung an auszurichten sind.

b. In Fällen, wo der verstorbene Versicherte ledig war und in der Familie seiner Eltern lebte, wird den letztern das in Art. 38 vorgesehene S t e r b e g e l d ausbezahlt, auch wenn Art. 37 nicht .zur Anwendung kommt.

c. In Haftpflichtfällen, welche den Tod des Betroffenen zur Folge -haben, ist das in Art. 38 der Hülfskassenstatuten vorgesehene -Sterbegeld von Fr. 100 an die Hinterlassenen auszubezahlen.

d. Ein Gesuch der Hülfskassenkommission III, es möchte Art. 42, lit. a, in dem Sinne interpretiert werden, d a s s d e r - o r d e n t l i c h e B e i t r a g b e i G e h a l t s e r h ö h u n g e n nicht schon vom ersten, sondern erst vom fünften Monate der Erhöhung an für diese Erhöhung zu berechnen sei, haben wir mit dem Hinweis auf den klaren Wortlaut des Art. 42, lit. a, ablehnend beschieden.

e. Für diejenigen Angehörigen des F a h r p e r s o n a l s , welche &m 1. Januar 1907 bereits 30 Dienstjahre zurückgelegt und daher .sowieso im Invaliditäts- oder Todesfall Anspruch auf das Pensionsmaximum haben, fallen die in Art. 53 der Hülfskassenstatuten vorgesehenen N a c h z a h l u n g e n weg; diese Nachzahlungen fallen ebenfalls weg von dem Tage an, an welchem ein Angehöriger des Fahrpersonals das 30. Dienstjahr zurückgelegt hat.

f. Beamte und ständige Angestellte, welche beim Inkraft- · treten der einheitlichen Statuten das 35. Altersjahr überschritten haben und nicht Mitglieder einer der vereinheitlichten H ü
l f s k a s s e n der ehemaligen Privatbahnen, wohl aber Mitglieder einer der bestehenden A r b e i t e r k r a n k e n k a s s e n sind, können, je nach ihrem Ermessen, entweder Mitglieder dieser Krankenkassen bleiben, oder gemäss Art. 57 der neuen Hülfskasse beitreten; daBundesblatt. 60. Jahrg. Bd. HI.

49

742 gegen ist die gleichzeitige Mitgliedschaft bei einer Arbeiterkrankeokasse und bei der Pensions- und Hülfskasse nicht zulässig. Dieser Entscheid wurde gefasst, weil es in gewissen Fällen, namentlich bei vorgerücktem Alter, für die Betreffenden vorteilhafter ist, wem* sie bei der Arbeiterkrankenkasse verbleiben können.

6. Vom eidgenössischen Eisenbahndepartement ist uns an> 6. Dezember 1906 eine Eingabe des Vereins p e n s i o n i e r t e r E i s e n b a h n e r von Winterthur und Umgebung betreffend R ü c k w i r k u n g der Hülfskassenstatuten vom 19. Oktober 1906 zur Vernehmlassung überwiesen worden. Über diese Eingabe habenwir dem Verwaltungsrat unterm 23. Februar und 25. November Bericht erstattet. Derselbe hat darüber am 26. März und 27. Dezember beraten und die Angelegenheit an uns zurückgewiesen mit demAuttrag, zu prüfen, ob den Petenten nicht teilweise entsprochen werden könne (vergi. A. 11, 13).

7. Um die P e n s i o n s z a h l u n g e n an von den H ü l f s kassen der ehemaligen P r i v a t b a h n e n Pensioniertezu deren Gunsten tunlichst zu vereinheitlichen, haben wir angeordnet, dass die, laut den Statuten der N. 0. B.-Hülfskasse.

vierteljährlich n a c h Ablauf des Quartals auszurichtenden Pensionen, vom 1. Oktober an in monatlichen Raten jeweilen auf den Anfang eines Monates zur Auszahlung zu gelangen haben.

8. Im Laufe des Berichtsjahres sind der Hülfskassenverwaltung nachstehende Fälle zu statutengemässer Erledigung überwiesen worden:

GeneralDirektion

743

Fälle

Kreise

Zusammen

I

II

III

IV

81 81

44 4 40

268 7 261

Invalide: mit weniger als 5 Dienstjâhren mit 5 und mehr Dienstjahren

11 1 10

64 64

68 2 66

Gestorbene Aktive: abgefundene Witwen abgefundene Waisen pensionierte Witwen pensionierte Waisen

.

.

.

.

5 -- -- 5 7

17 1 -- 12 31

20 4 5 15 29

16 1 -- 14 22

15 3 4 11 18

73 9 9 57 107

Gestorbene Invalide: .

pensionierte Witwen . . .

pensionierte Waisen . . .

1 1 3

37 26 9

22 17 20

34 18 25

11 10 3

105 72 60

Gestorbene Witwen: pensionierte Doppelwaisen .

-- --

10 3

14 2

13 --

8 1

45 6

Wieder verheiratete Witwen: pensionierte Doppelwaisen .

-- --

6 8

3 6

3 4

1 1

13 19

.

.

.

.

.

.

.

.

Ausserdem sind 73 Gesuche um Unterstützung gemäss Art. 36 eingegangen, welchen von den zuständigen Hülfskassenkommissionen entsprochen wurde. Die Summe der so bewilligten Unterstützungen beträgt Fr. 9695.

Aus Haftpflicht herrührend sind der Hülfskassenverwaltung im Berichtsjahre 6 Invaliditäts- und 23 Todesfälle gemeldet worden.

9. Wir haben einen Entwurf zu S t a t u t e n e i n e r e i n heitlichen K r a n k e n - und Hülfskasse für die ständ i g e n A r b e i t e r ausgearbeitet und denselben der Arbeiterunion schweizerischer Transportanstalten am 19. November zur Äusserung zugestellt.

Um die finanzielle Tragweite dieser einheitlichen Arbeiterkrankenkassenstatuten berechnen zu können, hatten wir auf den 1. Juni eine n e u e Z ä h l u n g der A r b e i t e r angeordnet. Seit der letzten Zählung, die am 1. Januar 1905 stattgefunden hat, waren vielfache Mutationen vorgekommen.

744

D. Kreisdirektionen.

1. Im · Personalbestand der Kreisdirektionen sind folgende Veränderungen eingetreten : a. Am 28. August ist Herr B i r c h m e i e r , Präsident der Kreisdirektion III, nach kurzer Krankheit hingeschieden; seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit im schweizerischen Eisenbahnwesen wird ihm ein dauerndes dankbares Andenken sichern.

Der am 4. Oktober zu seinem Nachfolger ernannte Herr B e r t s c h i n g e r , Direktor der städtischen Strassenbahnen in .Zürich, hat seine Funktionen als Mitglied und Präsident der Kreisdirektion III am 1. November angetreten.

o. Am 18. Oktober hat der Bundesrat dem Entlassungsgesuch ·des Herrn S e i t z, Vizepräsidenten der Kreisdirektion IV auf den "15. Januar 1908, beziehungsweise den Zeitpunkt seiner Ersetzung, ·unter bester Verdankung der geleisteten Dienste, entsprochen.

Der am 3l. Dezember ernannte Nachfolger, Herr Oberingenieur M ü n s t e r , hat sein Amt am 1. Februar 1908 angetreten.

2. Die Kreisdirektionen haben über die von ihnen laut dem Rückkaufsgesetz und der Vollziehungsverordnung zu demselben behandelten Geschäfte ihren Kreiseisenbahnräten vierteljährlich eingehend referiert. Soweit diese Geschäfte zur definitiven Erledigung der Generaldirektion überwiesen werden mussten, sind die wichtigeren derselben in unserer Berichterstattung erwähnt. Die Tätigkeit der Kreisdirektionen nahm ihren geordneten Gang.

Die Kreisdirektion I hat in 102 Sitzungen 3335, die Kreisdirektion II in 98 Sitzungen 2714, die Kveisdirektion III in 86 Sitzungen 2283 und die Kreisdirektion IV in 103 Sitzungen 1836 Geschäfte behandelt. Über die Geschäftsführung im einzelnen geben die erwähnten Berichte an die Kreiseisenbahnräte nähern Aufschluss.

Am Schlüsse unserer Berichterstattung beehren wir uns, beizufügen, dass wir unserem Verwaltungsrate vorgeschlagen haben, Sie zu ^ersuchen, der Bundesversammlung folgende Beschlüsse zu beantragen: 1. Die Rechnungen des Jahres 1907 und die Bilanz auf 31. Dezember 1907 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt.

745

2. Dem Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung von Fr. 2,854,206. 95 wird der Betrag des durch den Bundesbeschluss vom 20. Dezember 1907 bewilligten Kredites von Fr. 2,500,000 zur Deckung der an das Personal entrichteten Teuerungszulagen des Jahres 1907 entnommen und der Rest auf neue Rechnung vorgetragen.

3. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen im Jahre 1907 wird genehmigt.

Genehmigen Sie, hochgeachteter Herr Bundespräsident, hochgeachtete Herren Bundesräte, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den 13. April 1908.

Für die Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen, Der P r ä s i d e n t :

Weissenbach.

-O*Sr-

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Genehmigung der Berichte des Verwaltungsrates und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1907. (Vom 19.

Mai 1908.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1908

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

23

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

03.06.1908

Date Data Seite

501-745

Page Pagina Ref. No

10 022 909

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