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Schweizerisches Bundesblatt

60. Jahrgang. H.

Nr. 16.

15. April 1908.

Jahresabonnement (portofrei in der ganzen Schweiz): 5 Franken.

Einrückungsgebühr per Zeile oder deren Raum 15 Rp -- Inserate franko an die Expedition.

Druck und Expedition der Buchdruckerei Stampfli & de. in Bern.

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Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im Jahre

1907.

Département des Innern.

I. Zentralverwaltung.

1. Organisation und Geschäftsgang.

Im Personal der Abteilung Inneres ist im Berichtsjahre insofern eine Änderung eingetreten, als Herr F. A. Piaget, Kanzlist I. Klasse, infolge seiner Wahl zum Übersetzer des Finanzdepartements, das Departement des Innern verlassen hat.

An seine Stelle wählten wir nach erfolgter Ausschreibung am 28. Juni zum Kanzlisten I. Klasse Herrn August Adrian Burnand, von Moudon, der am 7. Juli sein Amt antrat.

2. Archive.

1. Hinsichtlich der A k t e n s a m m l u n g aus der H e l v e t i k , bei der es sich noch um die z w e i t e , wesentlich kulturgeschichtliche A b t e i l u n g (oder Serie) handelt, hat sich die vor einem Jahre gehegte Erwartung, dass nach etlichen Monaten zum Druck geschritten werden könne, leider Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

14

206

nicht bestätigt, obwohl die Arbeit in völlig regelmässiger Weise betrieben wurde. Nach Erledigung des früher erwähnten Faches, das sich kurz als Sanitätspolizei bezeichnen lässt und die Redaktion noch bis Mai 1907 beschäftigte, zeigte nämlich die eine Durchsicht erheischende Abteilung ^Allgemeine Polizei" (im Ministerium des Innern), dass es sich da um eines der wichtigsten Gebiete der Verwaltung handelt, um alles, was seitdem unter dem Titel V o l k s w i r t s c h a f t im weitesten Sinne begriffen worden ist : Landwirtschaft, Berghau, Jagd und Fischerei, Gewerbe, technische Erfindungen oder Künste, Handel, Verkehrswesen, Baupolizei, Versicherungspläne etc. Einzelne Fächer, wie das Hausiergewerbe, Errichtung und Betrieb von Wirtshäusern, Beschaffung der Lebensmittel ersten Ranges, Handelssperre u. s. w., erwiesen sich dabei als so ausgiebig, dass sie eine eingehende Gliederung erfordern werden. Das Protokoll dieser Abteilung -- fünf starke Bände -- bot einerseits einen Leitfaden für die Arbeit, anderseits eine unentbehrliche materielle Grundlage, weil es die Entscheidungen (und Motive) der Oberbehörden enthält ; die auszügliche Verarbeitung erforderte etwa 4% Monate. Die zugehörigen Akten, reichlich 40 Bände, konnten dann aber aus leicht ersichtlichen Gründen nicht übergangen werden, weil sie, durchschnittlich genommen, ungefähr die Hälfte des zum Verständnis der Verhandlungen dienlichen Materials darbieten und namentlich eine Fülle von Aufschlüssen, Zeit- und Sittenbildern, Winken oder formulierten Vorschlägen liefern, so dass gerade aus ihnen der Zusammenhang der durch die Umstände gebotenen Neuerungen mit den alten Verhältnissen am besten ersichtlich wird. Weitere Erklärungen werden an gehörigem Orte erfolgen müssen. Der grössere Teil des zu bearbeitenden Stoffes ist jetzt übrigens abgetan, so dass in Bälde die anderen Vorarbeiten für den Druck an die Reihe kommen können.

2. Auch der diesmalige Jahresbericht kann mit Befriedigung konstatieren, dass die A r b e i t e n in P a r i s wacker gefördert worden sind. Sie übertrafen der Menge der gemachten Abschriften nach das vorjährige Resultat ganz erheblich, indem zirka 2000 Folioseiten mehr geliefert wurden, nämlich 12,534 gegen 10,517. Geschöpft wurde mit etwas verstärktem Personal aus den gleichen Quellen : Archiv des Ministeriums der Auswärtigen
Angelegenheiten, Nationalbibliothek, Kriegsarchiv, Museum Condé in Chantilly. Und während für die Zukunft die letztgenannten zwei Depots nur noch nebensächlich

201 in Betracht fallen, indem sie für unsere Zwecke fast gänzlich erschöpft sind, wird das Archiv des Auswärtigen noch für lange Zeit die einzige Ha,uptbezugsquelle bleiben ; denn auch aus der Nationalbibliothek ist weit das meiste schon entnommen, und es reduziert sich die hier verbleibende Aufgabe in der Hauptsache auf Ergänzungen zu der Gesandtschaftskorrespondenz des Marquis Brulart de Puysieux (1698--1708). Zurzeit stehen die Arbeiten in dem auswärtigen Archiv, soweit es den fonds suisse betrifft, im Jahr 1745, und soweit es den fonds Genève angeht, im Jahr 1719. Aber auch noch andere Archivabteilungen wurden zur Hand genommen und mehr oder weniger gefördert, so namentlich die das Bistum Basel betreffenden Aktenbestände.

Die Redaktionsarbeit für den 4. Band der Histoire diplomatique etc., deren 3. Band im Jahr 1906 erschien, ist neben den übrigen Aufgaben des Leiters der Pariser Unternehmung, Herr Dr. Rott, nach Möglichkeit gefördert worden ; zum Druck wird das erst dann fertige Manuskript im nächsten Jahre gelangen.

3 . Über d i e h i s t o r i s c h e n A r b e i t e n i n I t a l i e n lautet der Bericht des Direktors derselben, Herr Dr. Wirz, wie folgt : Im Staatsarohiv M a i l a n d wurden der Carteggio Diplomatico, die Familienakten, sowie diejenigen der Trésorerie und der Sanitätsbehörden, und die 4 Serien Trattati zu Ende geführt.

Letztere ergaben noch 212 Nummern als Rest der im ganzen zirka 1050 Briefe nebst vielen Beilagen umfassenden Korrespondenz der Gesandten Casati, 500 aus der Korrespondenz der Agenten Buoi und Steph. Salis, sowie des Reichskanzlers Kaunitz. Es wurden ferner kopiert 94 Briefe von Tagsatzungen und Regierungen, 130 von geistlichen und weltlichen Personen in der Schweiz, 175 Briefe nebst vielen Beilagen von Bischöfen in Como, 40 von Joh. Moresin, 300 von Verschiedenen, darunter die Hälfte aus dem 15. Jahrhundert ; 116 Stipendiatenlisten, 106 Mandate, 248 Akten über diplomatische Verhandlungen betreffend Graubünden und Tessin, 384 über den Vertrag von Varese, 150 Varia.

Die mit Unterstützung des Herrn Bibliothekar Motta vorgenommene Durchsicht der Bibliothek und des Archivs der Familie Trivulzi in Mailand ergah eine grössere Anzahl von brauchbaren Stücken aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

£08 Im Staatsarchiv V e n e d i g , wo die Gegenbriefe an die Gesandten in der Schweiz und die Verhandlungen des Senates nachzuholen waren, wurden die Recherchen vom letzten Jahre fortgesetzt und zirka die Hälfte der notierten Stücke kopiert.

In R o m wurden in der Biblioteca Vaticana mit der Durchsicht des Generalkataloges der Barberini-Bibliothek weitergefahren und eine grössere Anzahl der notierten Codices auf schweizerische Akten geprüft. Im vatikanischen Archiv wurde eine Reihe von Registerbänden durchgangen, ebenso als Stichproben einige von der in neuester Zeit aus dem Lateran herübergebrachten Serie der Brevia Laterani. Aus ersteren wurden eine Anzahl Bullen kopiert.

Im Staatsarchiv in G e n u a , das im Berichtsjahre ebenfalls besucht wurde, ergaben die Recherchen in den daselbst zahlreich erhaltenen Bricfregistern des 15. Jahrhunderts · ein durchaus negatives Resultat, hingegen konnten zirka 140 Briefe aus dem 16.--18. Jahrhundert kopiert werden.

In M a n t u a , wo man schon 1891 einzelne Stücke über Schinner geholt hatte, ergab eine vollständige Durchsicht des nunmehr mit dem Staatsarchiv verbundenen Archivio Gonzaga einen reichen Gewinn, teils über die Mailänder Feldzüge, teils für die spätere Zeit bis hinunter auf die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Alles konnte vor Schluss des Jahres noch kopiert werden.

4. Über die der werktätigen Leitung des Herrn Ministers Dr. Carlin unterstellte U n t e r n e h m u n g in L o n d o n kann berichtet 'werden, dass sie in befriedigender Weise gefördert worden ist. Das Jahresergebnis an Abschriften wurde in zwölf Sendungen an das Bundesarchiv eingeliefert : aus den Manuskriptensammlungen des britischen Museums historische Aktenstücke aus der Zeit von 1652 bis 1705, und aus dem Archiv des Auswärtigen Amtes die Korrespondenz des Gesandten Morier aus den Jahren 1840 bis 1845. Damit ist der Abschluss des Londoner Unternehmens in die Nähe gerückt und es ist nicht unmöglich, dass er schon in Jahresfrist erfolgen kann. Die uns seinerzeit mit so grosser Liberalität gewährte Erlaubnis zur Benutzung des diplomatischen Korrespondenzmaterials reicht nicht über das Jahr 1850 hinaus und die jetzt noch restierenden fünf Jahre dürften kaum mehr als ein Jahr zur Abschriftnahme erheischen, und im britischen Museum kann auch nicht mehr viel im Rückstande sein ; andere Depots kommen nicht in Frage.

209 5. In Fortsetzung der im letzten Jahresberichte - erwähnten Arbeiten im S t a a t s a r c h i v e wurde die Einordnung der vorhandenen Akten aus der XVII. Amtsperiode (1897 bis 1899) weitergeführt und daneben auch die sukzessiv erfolgten grössem und kleinern Aktennachlieferungen einzelner Verwaltungen an die Hand genommen. Nach gänzlicher Beendigung dieser Arbeiten wird die Hauptaufgabe des Archivariats in der Zurichtung und Aufstellung der bis dahin noch nicht behandelten umfangreichen Papiere bestehen, welche in den letzten Jahren von schweizerischen Gesandtschaften und Konsulaten zur Entlastung ihrer Kanzleien an das Bundesarchiv abgeliefert worden sind ; so hat gerade am Schlüsse des Berichtsjahres die Pariser Gesandtschaft in 11 Kisten neuerdings ein grosses Material an altern und neuern Archivalien eingeliefert.

Die im Berichtsjahre eingelangten Urkunden und Imprimate sind registriert und betreffenden Ortes eingereiht worden.

Die Benutzung des Archivs durch Bezug von Akten seitens der verschiedenen eidg. Verwaltungen und von Privatpersonen ist gegenüber dem Vorjahre wieder etwas zurückgegangen, indem laut Ausleihekontrolle die Zahl der erhobenen Akten und Bände sich auf 3711 gegen 4752 Stücke im Vorjahre beziffert ; dagegen ist die Archivverwaltung besonders von Historikern und Doktoranden wieder vielfach in den'Arbeitsräumen des Archivs selbst in Anspruch genommen worden.

Das Archivpersonal ist mit Beginn des Berichtsjahres um einen Hülfsarbeiter (R. Klainguti) in zunächst bloss provisorischer Stellung vermehrt worden (VII. Besoldungsklasse).

3. Zentralbibliothek, Die Zahl der benutzten Bücher hat sich ungefähr auf der gleichen Höhe gehalten wie letztes Jahr. Es sind im ganzen 16,320 Bände oder Stücke aus- und, bis auf einen relativ kleinen Rest, wieder eingegangen. Ebenso ist der Bibliothekzuwachs., neue Anschaffungen und Fortsetzungen, der sich in den letzten Jahren zwischen 1000--1200 Bänden oder Lieferungen bewegte, ungefähr derselbe geblieben.

Die literarischen Schenkungen sind seltener geworden.

Im Wurfe liegt die Herausgabe eines zweiten KatalogSupplements, das den Bibliothekzuwachs von 1903--1907 enthalten wird. Die Vorarbeiten sind so weit gediehen, dass das

210

Manuskript in Bälde wird dem Drucke übergeben werden können.

Der durch die Übereinkunft vom 15. März 1886 mit verschiedenen Staaten vereinbarte Austausch offizieller Drucksachen verzeigt neuerdings eine erhebliche Zunahme. Es sind im ganzen 26,566 Pakete Drucksachen ein- und wieder ausgegangen, die sich auf folgende Länder verteilen : 1. Schweiz 16,734 Pakete 2. Vereinigte Staaten von Nordamerika . . 2,758 ,, 3. Südamerika 522 ,, 4. Italien 694 ,, 5. Belgien 450 ,', 6. Niederlande 334 ,, 7. Frankreich mit Kolonien 1,804 ,, 8. Deutschland, Österreich-Ungarn, Spanien und übrige europäische Länder . . . 3,270 ,, Total

26,566 Pakete

Somit 1536 Pakete mehr als 1906.

Diese Verkehrszunahme, die stets vermehrte Transportkosten erfordert, beruht hauptsächlich auf dem Art. 7 der Übereinkunft, der den immer zahlreicher sich anmeldenden gelehrten Körperschaften die portofreie Versendung ihrer Publikationen zusichert.

Während des Berichtsjahres hat die Zentralbibliothek ferner die eidgenössischen Publikationen (Bundesblatt, amtliehe Gesetzsammlung u. s. w.), im ganzen über 5000 Stücke, an bezugsberechtigte öffentliche Bibliotheken des In- und Auslandes vermittelt.

II. Vollziehung der Bundesverfassung und eidgenössischer Gesetze.

1. Ausführung des Art. 27 der Bundesverfassung, sowie des auf denselben sich gründenden Bundesgesetzes vom 25. Juni 1903 betreffend die Unterstützung der öffentlichen Primarschule.

Es gelangten im Berichtsjahre die Bundesbeiträge pro 1906 zur Ausrichtung. Zum ersten Male fand hierbei die am 17. Ja-

211 nuar 1906 zu oben erwähntem Gesetze erlassene Vollziehungsverordnung Anwendung. Obschon die Bestimmungen der Verordnung noch nicht allerorts richtig angewandt und befolgt wurden und von einigen Kantonen vorerst ergänzende Angaben verschiedener Art zu deren Berichten und Ausweisen verlangt werden mussten, konnte die Subvention nichtsdestoweniger, mit einer einzigen, kaum nennenswerten Ausnahme, ohne jeglichen Abzug, d. h. im vollen, nach Gesetz berechneten Betrage ausbezahlt werden.

Über die Verteilung der Beiträge auf die verschiedenen in Art. 2 des Bundesgesetzes aufgeführten Verwendungsarten gibt die nachstehende Zusammenstellung Aufschluss.

Zu Entscheiden von grundsätzlicher Bedeutung betreffend die Auslegung und Anwendung von Bestimmungen über die Verwendung der Schulsubvention, sahen wir uns in folgenden drei Fällen veranlasst : 1. Eine Gemeinde stellte an ihre Kantonsregierung die Anfrage, ob es zulässig sei, den Bundesbeitrag für die Primarschule zur Anschaffung von Büchern für ihre Schulbibliothek zu verausgaben. Gestützt auf Art. 6 des Bundesgesetzes, in welchem die Beschaffung von Schulmaterialien und a l l g e m e i n e n L e h r m i t t e l n vorgesehen ist, bejahten wir zwar diese Präge, bemerkten indessen, dass die erworbenen Werke nur solchen Bibliotheken einverleibt werden dürfen, die ausschliesslich zum Gebrauche der Primarschule angelegt sind.

2. Ein anderes Begehren ging dahin, mit Hülfe der Bundesmittel für eine Primarschule einen im Sommer als Bade- und Schwimmbassin und im Winter als Schlittschuhbahn zu benutzenden Weiher zu erstellen. Auch hier entschieden wir in entsprechendem Sinne, dabei von der Erwägung ausgehend, dass es sich um ein Unternehmen zur physischen Entwicklung der Schüler handle und als solches sehr wohl den durch das Bundesgesetz subventionsberechtigt erklärten Turnhallen und Anlagen von Turnplätzen gleichgestellt werden dürfe.

3. In einer weiteren Anfrage wurde das Gesuch gestellt, die Schulsubvention zur Erstellung eines Schulgebäudes für ,,Handwerker-Lehrlinge" verwenden zu dürfen. Wir verneinten die Zulassung einer derartigen, der Primarschulbildung ferne liegenden Zweckbestimmung. Indessen wurde das Begehren mit dem Bemerken erneuert, dass es sich nicht um die Erstel-

212 Eidgenössische Verwendung

1

Kantone

Errichtung neuer lolirstellen

Zürich . . . 20,000. -- Bern . . . .

360.-- Luzern . . . 3,000. -- Uri .

58.-- Schwyz . . . 5,859. 30 Obwalden . .

485.-- Nidwaiden . . 2,940. 50 -- Glarus . . .

Zug . . . .

350.-- Freiburg . . .

-- Solothurn . . 2,655. 35 -- Basel Stadt . .

-- Baselland . .

Schaffhausen -- Appenzell A.-Rh. 1,000. -- Appenzell I.-Rh.

650.-- St. Gallen . . 8,309. 25 Graubünden . .

-- Aargau . . .

87.50 Thurgau . . . 1,900. -- -- Tessin . . . .

-- Waadt . . .

Wallis . . . . 1,585. 65 Neuenburg . .

-- Genf . . . .

--

2

Bua und wesentlicher Umbau TOD Sdmlhäusern

28,000. --

3

4

5

Errichtung Aufbesserung von Turnhallen, von Lehrer* Ausbildung Anlage besoldnngen, von von sowie Turnplätzen Lehrkräften ; Aussetzung und Bau von Anschaffung lelirerseminarien und Erhöhung

von

von

Turngeräten

Ruhegehalten

9,000. --

797. 6,880. -- 17,000. -- -- 4,469. 20 543. 74 6,447. 50 66.-- 1,187. -- 500.-- 3,825. 80 130.-- -- -- 922. 08 1,865. 60 66,384. 15 2,350. -- 1,917. 60 2,171.85 -- -- -- 9,800. -- 500.-- -- 13,000. -- 506. -- -- 25.-- 54,492. 50 1,375. -- 9,400. -- 2,800. -- 52,481. 10 6,816. 70 -- 27,200. -- -- -- -- -- 32,267. 61 2,370. 37 -- · 54,376. 40 13,000. -- 59,616. 35

Total 49,240. 55 403,550. 94 90,933. 61

192,291. 60 60,000. -- -- .

4,300. -- 950.-- -- -- 40.-- -- -- 2,000. -- -- 1,433. 30 3,150.-- 300.-- 10,512. -- 1,367. 15 1,202. 50 --

-- -- 1,191.91 13,297. -- 165.--

191,628. 35 39,941.40 7,050. 40 22,042. 20 8,156. 20 2,501.-- 16,018. -- 5,762. 50 4,300. -- 33,165. 30 39,900. -- 25,150. 20 15,975. 10 5,587. 80 5,400. -- 52,061. 50 53,333.85 26,907. 50 18,930. -- 110,910.40 168,827. 40 34,576. 40 -- --

99,908. 86 1,080,417. 10

213 Schulsubvention.

im Jähre 1906.

6

7

8

g

itgane von SelliliBeschaffung Nachhülfe Erziehung materialiTM nini schwachvon obligatorischen bei Ernährung Lehrmitteln sinniger Kinder nnd Schulmobiliar an die nnd Bekleidung in den Schulkinder, armer allgemeinen Jahren der unentgeltlich oder Lehrmitteln Schulkinder Schulpflicht zu ermäßigten Preisen

Total der ausbezahlten Subvention

Total der gesetzlichen Berechtigung

258,621. 60 353,629. 80 87,911. 40 15,760.-- 44,308. -- 12,208. -- 10,456. -- 19,409. 40 15,055. 80 76,770. 60 60,457. 20 67,336. -- 41,098. 20 24,908. 40 33,168. 60 10,799. 20 150,171. -- 83,616. -- 123,898. 80 67,932. 60 110,910. 40 168,827. 40 91,550. 40 75,707. 40 79,565. 40

258,621. 60

58,739.81 63,347. 40 179,071. 62 58,927. 71 2,084,137. 60

2,084,167. 60

9,330. -- 9,633. 65

--

1,848. 76 2,247. 88 110. 40 543. 70 -- 844. 96 274.-- 8,513. 40 -- -- -- 2,819. 80 -- 1,695. -- 3,615.-- 12,197. 50 -- -- -- 14,395. 76 -- --

3,571. 85

--

953. 70 1,792. 48 260. 40 67.-- 3,391. 40 1,854. 26 862. 45 -- -- -- -- 3,692. -- 1,100. -- 3,000. -- 8,100. -- 14,835. -- 16,534. 30 -- -- 3,332. 56 -- --

120. -- 80,638. -- 2,970. -- 25,000. -- 836. 20 -- 1,552. 64 -- 459.-- 100.-- 448.-- -- -- -- 2,722. 14 694. 26 -- 2,600. -- 188.-- 11,845. 70 25,436. -- -- 6,148. -- -- -- 7000. -- 2,544. -- 869.-- -- 3,324. 20 4,910. -- 13,815. 75 5,000. -- -- 5,957. 50 3,413. 50 3,329. 30 39.-- -- -- -- -- 1,741. 14 89.-- _.

8,094. -- 6,784. 05 --

353,659. 80 87,911. 40 15,760.-- 44,308. -- 12,208. -- 10,456. -- 19,409. 40 15,055. 80 76,770.60 60,457. 20 67,336. -- 41,098. 20 24,908. 40 33,168. 60 10,799. 20 150,171. -- 83,616.-- 123,898. 80 67,932. 60 110,910. 40 168,827. 40 91,550. 40 75,767. 40 79,565. 40

214

lung eines Schulgebäudes handle, das a u s s c h l i e s s l i c h der Ausbildung von ,,Handwerker-Lehrlingen11 zu dienen habe, sondern dass dasselbe vielmehr gleichzeitig auch durch die Ergänzungs- und obligatorische Fortbildungsschule benützt werden solle. Die ergänzende Anführung des letztern Umstandes veranlasste uns, auf unsere ursprüngliche Verfügung zurückzukommen und alsdann -- da die Repetier-, Wiederholung«- und Übungsschulen im Bundesgesetze als subventionsberechtigt vorgemerkt sind -- eine zustimmende Antwort zu erteilen.

2. Mass und Gewicht.

Nachdem die nationalrätliche Kommission am 18. März den Gesetzesentwurf zu Ende beraten hatte, gelangte derselbe in der Junisession zur Behandlung durch den Nationalrat. Die für die Dezembersession in Aussicht genommene Erledigung im Ständerat konnte indessen im abgelaufenen Jahre nicht mehr stattfinden. Am 26. November wurde dem Departement des Innern durch die schweizerische Gesandtschaft in Paris eine Reihe von Bemerkungen zu dem Gesetzesentwurf über Mass und Gewicht von Seiten des Herrn Dr. Guillaume, DirektorAdjunkt des internationalen Bureaus in Sèvres, übermittelt. Wir überwiesen dieselben den vorberatenden Kommissionen zur Prüfung ; dasselbe geschah mit einer Eingabe, welche die Frage bespricht, ob nicht im Hinblick auf den diesbezüglichen Beschluss der internationalen Generalkonferenz für Mass und Gewicht im neuen Gesetz die Definition des metrischen Karates als der Masse von 200 mg. aufgenommen werden sollte.

Im abgelaufenen Jahre sahen wir uns veranlasst, einige Ergänzungen der Vollziehungsverordnung über Mass und Gewicht vom 24. November 1899 zu erlassen ; wir verweisen auf die Ihren Kommissionen zur Verfügung gehaltenen Kreisschreiben des Departements des Innern vom 7. März, 22. August, 5. November, 24. Dezember 1907.

Die durch das Bundesgesetz vorgesehene Mass- und Gewichtsinspektion fand im Berichtsjahre im Kanton Graubünden statt, wo alle 14 Eichbezirke inspiziert wurden. Als Ergebnis übermittelten wir der Regierung des Kantons Graubünden eine Anzahl von Anträgen, welche von derselben in der Weise erledigt wurden, dass die Beschaffung und Lieferung der im Inspektionsbericht gewünschten Ergänzungen und Erweiterungen

215 in den Ausrüstungen der Eichstätten der eidgenössischen Eichstätte übertragen wurde.

Im Jahre 1907 'wurde der Frühjahrsinsteuktionskurs für neugewählte Eichmeister suspendiert, weil nur eine Anmeldung vorlag. Zum Herbstkurse im Oktober wurden drei Eichmeister abgeordnet, zwei aus dem Kanton Aargau, einer aus dem Kanton St. Gallen.

Im Juli verliess die Eichstätte ihr bisheriges Domizil, da das Gebäude an der Amthausgasse auf Schiuse des Winters geräumt werden musste, und siedelte in das Tiefparterre des neuen Bundeshauses über, wo infolge der günstigen Temperaturverhältnisse und des soliden Untergrundes sehr geeignete Bäume für Messungen zur Verfügung stehen. Diese Dislokation bedeutet einstweilen eine erhebliche Verbesserung in den Arbeitsbedingungen, indem eine Reihe von instrumentellen Ergänzungen getroffen werden konnte, welche am alten Ort zwecklos oder unmöglich gewesen wären. Wir verweisen in dieser Beziehung auf den ausführlichen Bericht der Direktion der Eichstätte.

An ausgeführten Arbeiten der Eichstätte sind zu erwähnen : Messungen von Miren, Stahlbändern, Stahlstäben, Lieferung von Ausrüstungsgegenständen, Ergänzungs- und Ersatzbestandteilen für kantonale Eichstätten (Hohlmasse, Wagen,. Gewichte), Goldwägungen für die Nationalbank, Prüfungen von Alkoholometern, Thermometern, Barometern, Gasmessern, Messung und Fehlerbestimmung der Schrauben der Filarmikrometer des neuen Kornparators, Untersuchung des Normalbarometers, die jährlich vorzunehmende Neubestimmung der Fehler der Apparate für die Inspektionsreisen (Kontrollgasmesser, Eichkolben, Hohlmasse, Gewichte und Wagen), Anschlussmessungen der Gebrauchstäbe an das Prototyp.

III. Gesetzgebung.

' Nach Einsicht unserer Botschaft vom 28. August 1906 erliessen Sie unterm 21. Juni 1907 den Bundesbeschluss betreffend Zusicherung von Bundesbeiträgen an den Kanton Basel-Stadt, I. für eine Uferversicherung am Rhein von der Gasanstalt bis zur elsässischen Grenze ; II. für provisorische Schiffahrtseinrichtungen daselbst und Probefahrten auf dem Rhein; Dieser Bundesbeschluss ist eingerückt in A. S. n. F.

XXIII, 247.

216 Im Jahre 1907 unterbreiteten wir Ihnen : Unterm 15. Januar eine Botschaft betreffend Bewilligung eines Bundesbeitrages an den Kanton Tessin für die Korrektion des Tessin von der Sordo-Brücke bei Fiotta bis zum Ponte di Bolle, unterhalb Quinto (Bundesbl. 1907, I, 99) (vgl. den Abschnitt ,,Oberbauinspektorat").

Unterm 30. März eine Botschaft betreffend die Bundesgesetzgebung über die Wasserkräfte (Bundesbl. 1907, II, 624).

Unterm 21. September eine Botschaft betreffend den Ankauf des Hotel National in Bern ; Sie haben uns den nötigen Kredit dafür bewilligt (vgl. den Abschnitt ,,Direktion der eidg.

Bauten" und Bundesbl. 1907, V, 201).

Unterm 9. Dezember eine Botschaft über das Volksbegehren betreffend das Verbot des Absinths (Bundesbl. 1907, VI, 341).

Von uns wurden erlassen : Am 17. Juni eine Verordnung betreffend die Verwaltung des Landesmuseums (A. S. n. F. XXIII, 173).

Am 4. Juli ein Regulativ über die Verwendung der Zinsen der ,,Albert Barth-Stiftunga an der eidgenössischen polytechnischen Schule, A. S. n. F. XXIII, 379.

Schliesslich bleibt noch zu bemerken, dass uns das Departement des Innern am 12. September die in den beiden letzten Geschäftsberichten erwähnte Vorlage betreffend die Pflege der Musik und Dichtkunst unterbreitet hat, dass wir aber am 22. November beschlossen haben, im Hinblick auf die Kosten, die durch die Ausführung der neuen Militärorganisation, durch die Kranken- und Unfallversicherung und durch ein neues Besoldungsgesetz dem Bunde erwachsen, zurzeit auf die Vorlage nicht einzutreten.

IV. Ausstellungen und Kongresse des In- und Auslandes.

Wir beteiligten uns im Berichtsjahre an den nachstehend aufgeführten Veranstaltungen dieser Art : 1. An der am 2. Juni in Lindau tagenden Hauptversammlung des Vereins für Hebung der Fluss- und Kanalschiffahrt in Bayern : durch Delegation des Herrn Oberbauinspektors von Morlot in Bern.

217

2. An der internationalen Konferenz der anerkannten Automobilklubs, die am 15. Juni in Homburg v. d. H. stattfand, durch Bezeichnung des Herrn A. Empeyta, Präsidenten des schweizerischen Automobilklubs, in Genf, als offiziellen Vertreters der Schweiz.

3. An dem XXI. schweizerischen Lehrertage vom 5. und 6. Juli in Schaffhausen und am Lehrertage der romanischen Schweiz vom 14.--16. Juli in Genf : durch Gewährung eines Beitrages von Fr. 4000, bezw. Fr. 3000.

4. An dem vom 5.--10. August abgehaltenen internationalen Kongress für Schulgesundheitspflege in London mittelbar durch Gewährung von Bundesbeiträgen an die schweizerische Gesellschaft für Schulgesundheitspflege (Fr. 1500) und an die schweizerischen permanenten Schulausstellungen (Fr. 500) zur Deckung der Kosten ihrer Delegationen an den genannten Kongress.

5. An dem VII. internationalen Zoologenkongress, der vom 19.--23. August in Boston zusammentrat, durch Delegation der Herren Dr. Theophil Studer, Professor der Zoologie in Bern, Dr. Emil Yung, Professor der Zoologie in Genf, und Dr. Herbert Haviland Field, Direktor des Conciliimi bibliographicum in Zürich.

6. An der II. Konferenz der internationalen seismologischen Assoziation im Haag vom 21.--25. September : durch Delegation der Herren Professoren Dr. F. A. Forel in Morges, und Dr. Albert Riggenbach in Basel.

7. An dem Blindenlehrerkongress vom 23.--27. September in Hamburg mittelbar durch Gewährung einer Subvention an den schweizerischen Zentralverein für dasBlindenwesen (Fr. 300) als Beitrag an die Kosten einer Delegation dieses Vereins an den erwähnten Kongress.

8. An dem vom 23.--29. September in Berlin abgehaltenen XIV. internationalen Kongress für Hygiene und Démographie : durch Abordnung der Herren Dr. Guillaume, Direktor des statistischen BureauSj Dr. Schmid, Direktor des Gesundheitsamtes, und Professor Dr. Kolle, Sekretär des Nationalkomitees, in Bern.

9. An der internationalen Konferenz für Mass und Gewicht, die am 15. Oktober in Paris eröffnet wurde, durch Delegation der Herren Dr. Charles Lardy, schweizerischen Gesandten in Paris, und Professor Dr. Raoul Gautier in Genf.

10. Die schon im letzten Geschäftsbericht erwähnte internationale Konferenz für Vereinbarung elektrischer Einheiten und

218

Normalmasse in London war für den Monat Oktober 1907 in Aussicht genommen ; deren Abhaltung musste jedoch abermals um ein Jahr verschoben werden.

11. An der internationalen Konferenz zur Beratung der Organisation eines internationalen Gesundheitsamtes in Rom (Beginn 18. November) : durch Bezeichnung eines Vertreters der Schweiz in der Person des Herrn Pioda, schweizerischen Gesandten in Rom.

12. Endlich haben wir eine Beteiligung an dem IX. internationalen Geographenkongress, der vom 27. Juli bis 6. August 1908 in Genf stattfinden wird, in der Weise zugesagt, dass wir einmal, mit Ihrer Zustimmung, einen Bundesbeitrag von Fr. 5000 zusicherten und sodann folgende Herren als Delegierte der Schweiz bezeichneten : Dr. P. A. Forel in Morges, Dr. Jakob Früh, Professor am Polytechnikum in Zürich, Staatsrat William Rosier, früher Professor der Geographie in Genf, sowie den Direktor der Abteilung für Landestopographie, den Chef des eidgenössischen hydrometrischen Bureaus, den Direktor der meteorologischen Zentralanstalt in Zürich.

V. Arbeiten der subventionierten Gesellschaften und Vereine.

In der Anordnung des Stoffes folgen wir hier, entsprechend unserer Bemerkung im letzten Geschäftsbericht, dem Voranschlag.

1. Allgemeine geschiclitsforschende Gesellschaft der Schweiz.

Von den ,,Quellen zur Schweizergeschichte", für deren Veröffentlichung der Bundesbeitrag bestimmt ist, wurde der 1. Band der neuen Serie in den Druck gegeben ; derselbe wird den ersten Teil der Zürcher Chronik des Felix Brennwald enthalten, herausgegeben von Professor Luginbühl in Basel. Von der durch Professor Dierauer in St. Gallen geleiteten Abteilung C, Korrespondenzen, konnte wider Erwarten der auf das letzte Vierteljahr von 1907 in Aussicht gestellte Druck des ersten Bandes, enthaltend die Briefe des Politikers der helvetischen Epoche Peter Ochs, noch nicht begonnen werden. Die weiteren Publikationen ,,Material und Aktenstücke zur Geschichte des Zürcher Bürgermeisters Hans Waldmann", bearbeitet von

219 Dr. Gagliardi in Zurich, und ,,Die Quellenkunde zur Schweizergeschichte'', nunmehr bearbeitet von Dr. Barth in Winterthur, sind auf gutem Wege.

2. Schweizerische naturforschende Gesellschaft.

a. Geodätische Gesellschaft.

Diese hielt ihre ordentliche Jahressitzung am 23. März ab, behandelte dabei die Berichte über die 1906 vorgenommenen Arbeiten und setzte im weiteren das Programm für die im Jahre 1907 auszuführenden Arbeiten fest. An dieser Jahressitzung wurde anerkennend des kurz vorher verstorbenen Kommissionsmitgliedes Herrn Professor J. J. Rebstein gedacht. Da die Kommission seit 1901 um ein Mitglied zahlreicher war als in früheren Jahren, wurde die durch den Tod des Herrn Rebstein eingetretene Lücke nicht mehr ausgefüllt ; die schweizerische naturforschende Gesellschaft bestätigte in ihrer Sitzung vom 28. Juli 1907 in Freiburg die bisherigen Mitglieder der Kommission. Die Stelle des dritten Ingenieurs, die seit dem Sommer 1906 vakant war, wurde im September des Berichtsjahres wieder besetzt ; der Inhaber der Stelle ist sofort in den Dienst der Kommission getreten, um sich für die 1908 beginnenden Arbeiten, Messung der Längendifferenzen, vorzubereiten.

Die Arbeiten im Berichtsjahre bestanden in Pendelbeobachtungen im Wallis und an verschiedenen Orten der Kantone Bern und Waadt, nach den Angaben der Abteilung für Landestopographie. Daneben wurden an verschiedenen Stationen vergleichende Schwerebestimmungen vorgenommen. Der zweite Ingenieur der Kommission war noch während des ganzen Jahres mit den Reduktionsberechnungen zu der Basismessung im Simplontunnel beschäftigt.

Der Druck des X. Bandes der Publikationen der Kommission wurde im Herbst des Jahres 1907 vollendet ; das Manuskript des XI. Bandes, der ausschliesslich der Basisbestimmung im Simplontunnel gewidmet sein wird, ist druckbereit.

b. Geologische Kommission.

Zur Versendung gelangten die Arbeiten : Gerber, Trösch und Helgers, ,,die Gebirge zwischen Lauterbrunnental, Kandertal und Thunersee" (Spezialkarte Nr. 43) mit ^Erläuterungen" von A. Baltzer ; ferner : Schmidt xmd Preiswerk, geologische

220 Karte des Simplongebietes ; Preiswerk, die Grüiischiefer in Jura und Trias des Simplongebietes ; Kollier, Schweizerische geologische Bibliographie, I. Band, und Arnold Heim, geologische Karte des Walenseegebietes.

Daneben sind 15 grössere und kleinere Arbeiten zur Versendung bereit ; wir verweisen auf den Ihren Kommissionen zur Verfügung gehaltenen Bericht.

c. Denkschriftenkommission und andere mit deren Aufgabe in Beziehung stehende Arbeiten.

Diese Kommission hat im Berichtsjahre herausgegeben: Neue Denkschriften, Band 42, Abteilung l : Dr. Hugo Bach, Das Klima von Davos nach dem Beobachtungsmaterial der eidgenössischen meteorologischen Station in Davos. Ferner hat die Kommission als Beilage zu den Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft eine Anzahl Nekrologe von Mitgliedern dieser Gesellschaft herausgegeben.

Im Laufe des Jahres wurde auch eine Probenummer der projektierten Zeitschrift ,,Schweizerische wissenschaftliche Nachrichten" zusammengestellt ; die Hauptversammlung der naturforschenden Gesellschaft lehnte jedoch die Schaffung eines solchen Organes ab.

Darstellung der K r y p t o g a m e n f l o r a der S c h w e i z . Im Berichtsjahre erfolgte keine Publikation ; dagegen steht eine solche für 1908 in Aussicht.

D i e z o o l o g i s c h e G e s e l l s c h a f t veröffentlichte in der ,,Revue suisse de zoologie" (herausgegeben von Herrn Professor Dr. Bédot in Genf) eine ganze Anzahl grösserer und kleinerer Arbeiten über die schweizerische Fauna. Für das Nähere wird auf den Bericht der Gesellschaft verwiesen.

Untersuchungen über das Vorkommen und die Eigenschaften der mineralogischen R o h s t o f f e der Schweiz (Arbeiten der geotechnischen Kommission).

M o n o g r a p h i e der seh w e i z e r i s c h e n T o n l a g e r. Dieselbe konnte Anfangs Juni 1907 als stattlicher Band der Öffentlichkeit übergeben werden ; die Publikation erhielt allseitig volles Lob.

Die Untersuchung über die natürlichen Bausteine der Schweiz konnte im verflossenen Jahre nicht in wünschenswer-

221 tem Masse gefördert werden. Die starke Inanspruchnahme durch den Druck des Tonbuches machte es unmöglich, dieser zweiten Aufgabe kräftiger als es geschehen ist, nachzugehen. Zudem waren die von der Kommission engagierten Basler Geologen infolge der Vorbereitungen für die Jahresversammlung der deutschen geologischen Gesellschaft in Basel stark beschäftigt und konnten daher erst im Spätjahr der Steinbruchuntersuchung obliegen. Es wurden 15 Kalksteinbrüche des Berner Jura und 5 Sandsteinbrüche der Luzerner Molasse untersucht und der eidgenössischen Materialprüfungsanstalt 27 Gesteinsproben zur technischen Prüfung übersandt.

Die im letzten Geschäftsberichte erwähnte Rohmaterialkarte, nebst begleitendem Text, umfassend Torf, Kohlen, Asphalt, Steinsalz und Salinen, konnte im Berichtsjahre noch nicht erscheinen.

Die Rechnung ergibt einen Überschuss von Fr. 2791. 80, der zur Deckung der Kosten für die Steinbruchuntersuchungen Verwendung finden wird.

Concilium biblio'graphicum des Herrn Dr. F i e l d in Z ü r i c h . Die Schwierigkeiten in bezug auf die Lokalfrage, welche dieses Institut seit 1905 durchzumachen hatte, sind nun überwunden ; das eigene Gebäude konnte im Laufe des Jahres bezogen werden. Immerhin hatte der Umzug auf die Tätigkeit des Instituts und auf dessen Finanzlage einen recht unliebsamen Binfluss. Für das Nähere über die Zettelpublikation verweisen wir auf den Bericht des Direktors der Anstalt.

d. Schweizerisches naturwissenschaftliches Reisestipendium.

Dieses Stipendium wurde im Jahre 1907 nicht vergeben ; die Verwendung des Bundesbeitrages ist, zusammen mit demjenigen pro 1908, in Aussicht genommen.

3. Idiotikon der deutsch-schweizerischen Mundarten.

Im leitenden Ausschuss ist keine Veränderung eingetreten'; auch in der Redaktion hat das Berichtsjahr keine Änderung gebracht. Die Jahresleistung der Redaktion hielt sich auf der in den letzten Jahren erreichten Höhe. Es wurden 30 Bogen gedruckt (Heft 58--60), umfassend die Stämme r-m bis r-s.. Nach zulässiger Berechnung wird das nächste Jahr die Vollendung Bandesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

15

222

des Buchstabens R und damit den* Abschluss des VT. Bandes bringen.

Mit Befriedigung erwähnt der leitende Ausschuss, dass dank des erhöhten Bundesbeitrages im Jahre 1907 die Ergänzungsarbeit zum Idiotikon, die systematische, wissenschaftliche Aufnahme der Mundarten nach der lautlich-grammatikalischen Seite hin in umfassender Weise in Angriff genommen werden konnte. Bereits liegen Darstellungen der Mundarten des Appenzellerlandes und des Dorfes Visperterminen (Wallis) im wesentlichen abgeschlossen vor ; Arbeiten über die Mundarten des untern st. gallischen Rheintales, der Stadt St. Gallen mit dem Fürstenlande, des tessinischen Bosco und des Urserentalessind so weit gefördert, dass ihr Abschluss im Jahre 1908 erwartet werden kann. Ausserdem sind in Bearbeitung die Dialekte des Toggenburgs, des obern Thurgaus, des Entlebuchs und des Schanfiggs, und für Unterwaiden, Glarus, Aargau, Schaffhausen (Landschaft) sind vorläufig geeignete Bearbeiter gewonnen.

1. Schweizerische statistische Gesellschaft.

Diese veröffentlichte den 43. Jahrgang ihrer Zeitschrift im Umfang von zwei Bänden (902 Quartseiten), nehst einer Anzahl graphischer Darstellungen. Dank des im letzten Geschäftsbericht erwähnten Abkommens mit der Vereinigung schweizerischer Versicherungsmathematiker haben im Berichtsjahre verschiedene versicherungstechnische Arbeiten von Mitgliedern dieser Vereinigung in der statistischen Zeitschrift Aufnahme gefunden.

Die Versammlung der schweizerischen statistischen Gesellschaft und der amtlichen Statistiker fand am 21. und 22. Oktober 1907 unter dem Vorsitz von Staatsrat Bioley in Sitten statt und war zahlreich besucht. .

5. Die Zeitschrift ,,Repertorio di Oinrisprudenza patria cantonale e federale" ist unter der Redaktion der Herren Dr. Stefano Gabuzzi und Angelo Bonzanigo in Bellinzona regelmässig in 12 Lieferungen erschienen.

223 6. Bibliographie der schweizerischen Landeskunde.

Dieses Unternehmen hat zur Veröffentlichung gebracht : Faszikel V. 10 c. Unterrichtswesen, I. Band, 2. Hälfte, 320 Seiten von Albert Sichler, Beamter der schweizerischen Landesbibliothek in Bern.

Faszikel V. 9 f. Gewerbe und Industrie, Heft 2, mit einem Nachtrag, 328 Seiten von Ed. Boos-Jegher, Sekretär des schweizerischen Gewerbevereins.

Faszikel V. 9 c. Forstwesen, Supplement, 231 Seiten, zusammengestellt vom Oberforstinspektorat des eidgenössischen Departements des Innern.

Faszikel V. -9 g
Faszikel V. 10 e r?. Jüdische Konfession und die Judenfrage, 105 Seiten, ebenfalls redigiert vom Bureau der Zentralkommission.

Eine Anzahl anderer Lieferungen sind im Drucke.

7. Schweizerische Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdeukmäler.

Über die Unterstützungen, welche auf die begutachtende Tätigkeit des Vorstandes dieser Gesellschaft für die Erhaltung historischer Kunstdenkmäler und îiir Ausgrabungen zur Auszahlung gelangten, ist der Abschnitt über die Verwaltung des schweizerischen Landesmuseums zu vergleichen.

8. Schweizerischer Turniehrerverein.

Im Jahr 1907 fanden zwei Bildungskurse für Mädchenturnlehrer (Unterstufe und Oberstufe), und zwar vom 7.--19. Oktober in Zürich statt ; die Leitung der von 100 Lehrern und Lehrerinnen besuchten Kurse geschah durch die Herren J. J.

Müller, Zürich, G. Niethammer, Basel, J. Spühler, Zürich, D. A. Nobs, Bern. Der für die französische Schweiz schon pro 1906 vorgesehene Hauptkurs kam auch im Berichtsjahre nicht zu Stande.

Die Kosten der beiden in Zürich abgehaltenen Kurse beliefen sich auf Fr. 3288. 75 ; infolge der grossen Beteiligung konnte jedem der schweizerischen Kursteilnehmer nur Fr. 18

224 (gegenüber Fr. 34 im Jahre 1906) aus der Vereinskasse vergütet werden.

Die Monatsblätter für das Schulturnen, für deren Herausgabe ein Teil des Bundesbeitrages verwendet wird, erschienen regelmässig als Beilage der schweizerischen Lehrerzeitung. Die Herausgabe der Monatsblätter verursachte dem Verein eine Ausgabe von Fr. 1650.

9. Wörterbuch der Mundarten der romanischen Schweiz.

Im Berichtsjahre wurde die Grundkarte des Sprachatlas der französischen Schweiz gedruckt ; ebenso ist das Material für den Atlas vollständig. Die Bibliographie' der Sprache und Mundarten der französischen Schweiz ist im Manuskript nahezu vollendet und kann nächstens in Druck gegeben werden. Die Untersuchung der Orts- und Familiennamen der französischen Schweiz hat ebenfalls Fortschritte gemacht. Das Wallis ist bald fertig untersucht; besondere Aufmerksamkeit wurde der Waadt geschenkt, wo ein neues historisches, geographisches und statistisches Namenswörterbuch herauskommen soll. Im Kanton Neuenburg wurde mit Unterstützung des kantonalen Departements des Innern ein Register sämtlicher Familiennamen angelegt.

Im Jahre 1907 wurden die Fragebogen Nr. 148--168 ausgeschickt ; 200 Fragebogen werden voraussichtlich genügen, so dass die systematische Untersuchung des Wortschatzes in zwei Jahren fertig sein wird. Die Redaktoren und deren Hülfskräfte haben ausserdem in verschiedenen Gegenden an regionalen Wörterbüchern gearbeitet. Eine Reihe von mundartlichen Texten aus allen Kantonen, mit Ausnahme des literaturlosen Wallis, wurde exzerpiert.

Die Redaktion hat sich schon eingehend mit der Frage beschäftigt, wie das Idiotikon der französischen Schweiz aussehen soll. Es wurde ein Abschnitt, der 33 Wörter umfasst, vollständig ausgearbeitet und gedruckt. Dieser Entwurf wurde von den Kommissionen begutachtet, und es wurde dadurch eine Reihe redaktioneller Fragen gelöst. Vor allem wurde dahei beschlossen, dass das Wörterbuch auch enzyklopädische Artikel enthalten soll, welche über die kulturellen Zustände der französischen Schweiz zusammenfassende Auskunft geben.

Von privater Seite gingen dem Unternehmen im Berichtsjahre 39 Wörtersammlungen oder andere Dokumente zu ; an-

225 derseits unterhielt das Bureau einen regen Verkehr mit inländischen und fremden Gelehrten und wurde oft besucht.

10. Unterstützung der Musik.

Der Verein schweizerischer Tonkünstler hat den ihm zugewendeten Beitrag von Fr. 5000 zu folgenden Zwecken verwendet : Beitrag an die Société cantonale des Chanteurs vaudois zur Abhaltung eines Dirigentenkurses Fr. 500. -- Beitrag an die Kosten von Musikkopiaturen für das Musikfest in Luzern ,, 579. 85 Beitrag an die Musikbibliothek in Basel . . . ,, 300. -- Für drei Stipendien an Musikbeflissene zusammen ,, 1100. -- Als Einlage in den Fonds für Herausgabe von Musikwerken ,, 2000. -- Total Fr. 4479. 85 Der schweizerische Gesang- und Musiklehrerverein veranstaltete mit Hülfe des ihm zugewendeten Beitrages von Fr. 1000 in der zweiten Hälfte des Jahres einen Organistenkurs in der Nord- und Ostschweiz, dessen Kosten ihn auf Fr. 913. 50 zu stehen kamen. Dieser interkantonale Organistenkurs wurde von 7 Kursleitern in den Kirchen von Baden, Basel, Rorschach, Solothurn, Sächseln und Zug, Winterthur und Zürich erteilt und war im ganzen von 29 Teilnehmern besucht.

11. Jngendschriftenkommissionen.

Die Jugendschriftenkommission des schweizerischen Lehrervereins hat ihr 30. Heft Mitteilungen über Jugendschriften an Eltern, Lehrer und Bibliothekvorstände"1 veröffentlicht. Auch wurde im Berichtsjahre ein neues Bändchen Jugendschriften ,,Erzählungen neuerer Schweizerdichtera herausgegeben ; ausserdem beschäftigte sich die Kommission mit der Aufstellung von Musterbibliotheken in Basel, Bern und Zürich.

Die Jugendschriftenkommission der Lehrergesellschaft der französischen Schweiz verwendete den Bundesbeitreg zum Ankauf von Werken, deren Besprechung sie im 6. Faszikel ihres bibliographischen Bulletins zu Händen der Eltern und des Lehrerpersonals veröffentlichte. Über 170 Publikationen wurden darin einer Kritik unterzogen ; der Faszikel wurde an die Mit-

226 glieder der Gesellschaft, sowie durch Vermittlung der kantonalen Erziehungsdepartemente an die Vorstände der Volksbibliotheken gratis verteilt.

12. Schweizer-Gesellschaft für Volkskunde.

Diese hat den ihr gewährten Beitrag von Fr. 2500 hauptsächlich für die Honorierung der Mitarbeiter an ihrem illustrierten ,,Archiv für Volkskunde" verwendet. Nebstdem ist als Schrift der Gesellschaft der V. Band : ,,Geschichte der Reliquien in der Schweiz von E. A. Stückelberg" erschienen.

Sodann widmete sich der Vorstand der Gesellschaft ganz besonders den Vorarbeiten für die Herausgabe einer schweizerischen Volksliedersammlung, an deren Zustandekommen noch andere Vereine beteiligt sind. Dieses Unternehmen stellt sehr grosse Anforderungen an die Mittel der Gesellschaft, was ihr den Wunsch nach grösserer Unterstützung durch den Bund nahelegt. ·

13. Rätoromanische Gesellschaft in Clmr.

Die Arbeiten am rätoromanischen Idiotikon bestanden auch im Berichtsjahre in der Sammlung von Material in den Talschaften mit vorgerückter Germanisierung, und sie schritten rüstig vorwärts. Die Hauptarbeit des Jalires war jedoch die Ausarbeitung weiterer Fragebogen und die Sichtung und Verwertung der eingegangenen Bogen. Die Ausgaben der Gesellschaft für das Unternehmen betrugen Fr. 5003. 03.

14. Historischer Verein der fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwaiden nnd Zug.

Von der ,,Geschichte der Schweizergarde in Rom", an deren Veröffentlichung ein Bundesbeitrag gewährt worden ist, kam im Berichtsjahre die erste Lieferung heraus.

16. Historisch-antiquarische Gesellschaft Graubündens.

Von den Materialien zur ,,Standes- und Landesgeschichte, Gem. III Bände 1464--1803" (ausgearbeitet durch Herrn Stadtarchivar Fritz Jecklin in Chur) ist im Berichtsjahre der erste Band (86 Bogen) erschienen : er enthält den ersten Teil : Re-

227 gesten. Der zweite Band wird voraussichtlich im Jahre 1908 zur Ausgabe gelangen.

16. Schweizerischer Elektrotechnischer Verein.

Die elektrotechnische Eichstätte, für deren Einrichtung und Betrieb der Bundesbeitrag von Fr. 10,000 bestimmt ist, erhielt im Berichtsjahre durch verschiedene wichtige Anschaffungen eine wünschbare Erweiterung. Die Ermässigung der Prüfungstaxen hatte eine vermehrte Inanspruchnahme der Eichstätte zur Folge. Es wurden durch Elektrizitätswerke und Private im ganzen 340 Aufträge mit 915 Apparaten (gegenüber 296 Aufträge mit 707 Apparaten im Vorjahre) erteilt. Das neue Reglement, das im Beginn des Berichtsjahres für die Geschäftsführung der Eichstätte erlassen wurde, hat sich nach den bisherigen Erfahrungen gut bewährt.

17. Schweizerischer Lebensversicheruugsverein.

Aus dessen Bericht ist folgendes hervorzuheben : I. Aufnahme neuer Versicherungen.

Policen Mitglieder Fr.

39 für 1. Nach Tab. I A (Ableben) . } bis Fr. 5000 ( 45 163,500 ,, ,, I B, B II, B IV V auf eigenes \ (gemischt) . . J Risiko ( 632 586 ,, 2,609,400 bis Fr. 1000 ( 3,500 2. Nach Tab. H A I (Ableben) auf eigenes 3 M 4 Risiko, \1 ,, ,, II B IH (gèmischt) . . . ohne ärztliche 1 )) 1,000 1 Untersuchung l 3. Nach Tab. m D (Ableben) . ) über Fr. 5000 l 4 14,500 -- » ,, ,, IH E, E I, E II \ bis 10,000 { (gemischt) . J rückversichert | 18 -- Ï) 81,000 Total 704 gegenüber 1906 von 384 somit mehr 1907 . '320

629 für 2,872,900 353 n 1,589,400 276 3Î 1,283,500

In der Abteilung der Rentenversicherungen wurden im Berichtsjahre 2 neue Policen für Fr. 500 jährlicher Rente für bisherige Mitglieder erstellt ; die Neuaufnahmen an Todesfallversicherungen haben im abgelaufenen Jahre bedeutend zugenommen.

228 II. Abgänge fanden statt: a.

b.

c.

d.

e.

/.

Durch Durch Durch Durch Durch Durch

Fr.

Policen Mitglieder 78 für 256,09$ 98 30 85,595 24 ,, 36 27 103,76fr . . .

17 14 64,000 9 8 43,000' 4 7,000 3 ,, Total 194 154 für 559,454 gegenüber 1906 203 162 ,, 604,497 ferner durch Austritt l -- für Rente 1000

Tod Ablauf' Rückkauf auf Übertritt itt. . .

Austritt tt . .

Ausschlus3 llUS3

Die Todesfälle sind im Berichtsjahre gegenüber 1906 um 10 (20 Policen) mit Fr. 34,051 Versicherungssumme zurückgegangen. Darunter sind 6 Fälle von gewaltsamem Tod, nämlich 4 infolge von Selbstmord und 2 durch Verunglückung, zu verzeichnen.

Infolge Rücktritts wurden in 1907 12 neue reduzierte Policen für Fr. 1990 Versicherungssumme und l reduzierte Rentenpolice für Fr. 687 jährlicher Rente erstellt.

Nach Abzug der Abgänge ergibt sich für das abgelaufene Jahr eine Totalvermehrung des Versicherungsbestandes um 522 Policen (475 Mitglieder) für Fr. 2,315,436 Todesversicherung, während der Bestand an Rentenversicherungen um 2 Policen und Fr. 187 Rente zunahm.

Zur Auszahlung gelangten 4 Renten für total Fr. 1377, wovon l Rente für total Fr. 1000 rückversichert ist.

Der gesamte Versicherungsbestand beträgt auf Ende 1907: a. T o d e s v e r s i c h e r u n g e n .

7036 Mitglieder mit 8346 Policen für Fr. 28,705,555.

b. R e n t e n v e r s i c h e r u n g e n .

9 Mitglieder mit 23 Policen für Fr. 12,039 Rente.

Da das Deckungskapital aul Ende 1907 noch nicht berechnet ist, muss auf den später erscheinenden, gedruckten Bericht verwiesen werden.

Nach vorläufiger approximativer Berechnung ist zu erwarten, dass sich pro 1907 eine Mindersterblichkeit von zirka Fr. 180,000 ergeben werde, falls nicht noch weitere, bis jetzt nicht avisierte Todesfälle vom letzten Jahre gemeldet werden.

229

III. Bundessubvention.

Der auf 1. Januar 1907 zur Verfügung stehende Bundessubventionsfonds von Fr. 125,424. 39 ist mit der uns im Berichtsjahre zugeflossenen Bundessubvention wieder zur Reduktion der statutarischen Prämien der im eidgenössischen Dienste stehenden Vereinsmitglieder um 25 % verwendet worden, so dass deren Leistungen auf % der statutarischen Tarifprämien vermindert waren.

Ferner erhielten 462 anderwärts versicherte eidgenössische Beamte und Angestellte einen Totalbeitrag von Fr. 12,761 zur Ermässigung ihrer Prämien um 25 % bis zum Maximalbetrage von Fr. 5000 Versicherungssumme.

Sparkasseneinlagen wurden dieses Jahr 3 im Totalbetrage von Fr. 170 gemacht, wofür den Einlegern aus der Bundessubvention Fr. 57 gutgeschrieben wurden.

IV. Kassavor schüsse.

Im Berichtsjahr wurden an Vereinsmitglieder gegen Hinterlage ihrer Policen in 124 Posten total Fr. 60,000 als Vorschüsse ausbezahlt, denen für Fr. 42,766. 90 Vorschussrückzahlungen gegenüberstanden. (In 1906 betrugen die Vorschüsse Fr. 74,035 und die Rückzahlungen Fr. 49,297.)

V. Kassarechnung, a. E i n n a h m e n .

1. Kassasaldo von 1906 2. Prämienertrag 3. Zinsen (effektiv bezogen) 4. Bundessubvention · 5. Bussengelder 6. Geschenke 7. Kapitalrückzahlungen 8. Vorschussrückzahlungen 9. Rückversicherte Renten 10. Rückversicherte Rückkäufe . . . .

11. Provision für Rückversicherungen . .

12. Prämienrückgewähr von Rückversicherungen

Fr.

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

12,253. 53 695,606. 02 254,803. 30 175,000. -- 7,975. 43 5. 50 180,361. -- 42,766. 90 1,000. -- 222. -- 2,247. 75 31. 90

Übertrag Fr. 1,372,273. 33

230

Übertrag 13.

14.

15.

16.

Gewinnanteile (Tab. III) Sparkassaeinlagen Subventionsrückvergütungen Dividendenrückvergütungen

.

.

.

Fr. 1,372,273. 33 ,, .

8. 35 ,, 170. -- . ,, 84. 20 ,, 250. -- Fr. 1,372,785. 88

b. A u s g a b e n .

1. Bezahlte Versicherungen (Tod, Ablauf, Rückkauf und Renten) Fr.

2. Kapitalanlagen ,, 3. Vorschüsse an Mitglieder ,, 4. Prämien an Rückversicherungen . . ,, 5. Geschäftsbesorgung ,, 6. Gratifikationen ,, 7. Lokalmiete und Besorgung . . . . ,, 8. Vergütung an die Sektionskomitees . . ,, 9. Arzthonorare ,, 10. Übersetzungen ,, 11. Reisekosten (Generalversammlung) . . ,, 12. Eidgenössische Konzessionsgebühr . . ,, 13. Stempelgebühren ,, 14. Buchdruckerkosten ,, 15. Buchbinderkosten ,, 16. Sektionsunkosten ,, 17. Bundessubvention an fremde Versicherungen ,, 18. Dividendenauszahlung 1904/1906 . . ,, 19. Gewinnanteile an Rückversicherungen (Tab. III) ,, 20. Marchzinse ,, 21. Diverse Auslagen ,, 22. Kassasaldo ,, Fr.

e. Ve r m Ö g e n s - S t a t u s.

1. Kapitalanlagen (inkl. Vorschüsse) . . Fr.

2. Marchzinse auf 31. Dezember 1907 . ,, 3. Zinsausstände von 1906 ,, 4. Kassasaldo laut Rechnung . . . . ,, Total Fr.

Ende 1906 ,, somit Vermehrung in 1907 um Fr.

369,039. -- 216,500.-- 60,900. -- 38,056. 30 11,825. -- 4,600. -- 665. -- 9,158. 50 8,228. 35 111. -- 1,484. 20 931. 25 102. 90 4,396. 10 312. 40 298. 74 12,761. -- 609,089. 65

102. 25 304. 95 1,520. 90 22,398. 39 1,372,785. 88 6,530,020. 85 102,297. 85 505. 05 22,398. 39 6,655,222. 14 6,542,010. 38 113,211. 76

231 Da, wie bereits erwähnt, das Deckungskapital auf Ende 1907 noch nicht berechnet werden konnte, ist es nicht möglich, die einzelnen Vermögensbestandteile nach Deckungskapital, Bundessubvention und Reservefonds auszuscheiden. Auch sind einige Posten in Einnahmen und Ausgaben noch nicht definitiv, so dass kleine Abweichungen für die endgültige Rechnung noch zu erwarten sind.

18. Jahrbuch des TJnterrichtswesens in der Schweiz von Dr. A. Huber, Staatsschreiber in Zürich.

Von dieser bekannten Veröffentlichxmg ist der 19. Jahrgang -- 1905 -- erschienen und wieder in 600 Exemplaren zur üblichen Verwendung angekauft worden.

19. Rätoromanische Chrestomathie, herausgegeben yon Professor Dr. C. Decurtins.

Vom VIII. Band der Chrestomathie, dessen Erscheinen noch im letzten Geschäftsbericht erwähnt werden konnte, haben wir 100 Exemplare erhalten.

Es stehen noch drei Bände des Werkes in Aussicht.

20. Schulwandkarte der Schweiz.

Von dieser waren nach Abgabe von 167 Gratisexemplaren an die Kantone und 9 Freiexemplaren, sowie nach Verkauf von 332 Exemplaren, arn 31. Dezember 1907 vorrätig : 74 offene, 47 aufgezogene und 49 im Kartenmagazin der Landestopographie untergebrachte beschädigte Exemplare. Für 1908 ist der Druck von 2000 Exemplaren vorgesehen.

21. Internationaler Katalog der wissenschaftliehen Literatur.

Wir verweisen auf das im Abschnitt Landesbibliothek Gesagte.

22. Schweizerischer Schnlatlas.

Nach dem Berichte des Redaktors, Herrn Dr. Aepli in Zürich, konnte im Berichtsjahre mit dem Drucke der ersten Auflage begonnen werden ; die Vollendung wird erst im laufenden Jahre eintreten. Die zweite Rate des Bundesbeitrages wurde im Laufe des Berichtsjahres ausbezahlt.

232

23. Schweizerische permanente SchulaussMlungen.

Über das Statistische dieser Anstalten gibt folgende Übersicht Auskunft: 1907

ZUrich

Bern

Luzern

Freiburg

Neuenburg

Lausanne

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Kantons- und Gemeindebeiträge

8,993. -- 18,500. --

1,000. --

4,147.20

2,100. --

1,916.65

Bundesbeitrag . . . .

3,900.--

4,435.--

1,000.--

2,500.--

2,500.--

2,000.--

Einnahmen

15,185.47

25,910.69

2,027.81

6,647.20

4,600. --

4,016.65

Ausgaben

15,307. 21 26,624.15

3,534. 79

7,370.32

5,672.12

4,016.65

Saldo

--121.74

--713.46 --1,506.98

--723.12

--1,072.12

5,584. 80 85,777. --

35,679.44

42,700. --

Inventarwert

. . . .

86,000. -- 99,818. 42

Besuche

8,570. --

3,003. --

Ausgeliehene Gegenstände

8,644. -- 25,441. --

--

288. --

3,283. --

312. --

632. --

--

3,608. --

450. --

1,372. --

233

Über den Gang der einzelnen Anstalten ist folgiendes zu bemerken : S c h u l a u s s t e l l u n g (Pestalozzianum) i n Z ü r i c h .

Im Frühjahr trat Herr J. Eugster, der seit 1902 das Sekretariat besorgt hatte, von seiner Stelle zurück ; er wurde ersetzt durch Fräulein Fanny Rühl, Lehrerin aus Bern.

Die Zahl der Besucher der Anstalt ist im Berichtsjahre etwas zurückgegangen ; dagegen hat der Ausleiheverkehr bedeutend zugenommen. Im Lesezimmer der Schulausstellung liegen 188 in- und ausländische Zeitschriften pädagogischen und gewerblichen Inhalts auf. Als Veröffentlichungen des Pestalozsianums erschienen : Jahresberichte für 1905 und 1906, Supplement 13 des Bibliothekkataloges, Supplement 9 des Sammlungskataloges, Mitteilungen des Pestalozzianums, 132 Seiten (Auflage 5400) ; dagegen musste die Veröffentlichung der Pestalozziblätter im Jahre 1907 unterbleiben. Endlich veranstaltete das Pestalozzianum eine Reihe von Sonderausstellungen an verschiedenen Orten.

S c h u l a u s s t e l l u n g in B e r n . Der im letzten Bericht erwähnte Neubau konnte im Berichtsjahr bezogen und damit eine Neuorganisation eingeführt werden. Eine Folge des Umzuges war die vorübergehende Schliessung der Ausstellung während 6 Wochen ; dessenungeachtet war die Besucherzahl im Jahre Ì907 bedeutend höher als im Vorjahre. Die Schulausstellung veröffentlichte zwei Schriften : ,,Der Berner Schultisch'-' und ,,Zum Andenken Heinrich Pestalozzis".

S o h u l a u s s t e l l u n g in F r e i h u r g. Mit der Anschaffung pädagogischer Werke und Tabellen, sowie mit der Sammlung von Dokumenten über den Pater Girard wurde fortgefahren. Ausser einer Reihe von Werken für das pädagogische Museum wurde auch die Zahl der periodischen Zeitschriften erheblich vermehrt, nämlich von 42 auf 65, worunter sich 54 pädagogische Blätter befinden. Sowohl die Besucherzahl als die Zahl der ausgeliehenen Gegenstände haben etwas zugenommen.

S c h u l a u s s t e l l u n g i n N e u e n b u r g . D i e schon in unserem letzten Berichte erwähnte Revision der Bestände nahm ihren Fortgang ; ebenso gelangte der neue Katalog zum Abschluss. Die Vermehrung der Sammlungen, sowie der Bibliothek der Ausstellung waren infolge der grossen Kosten der Reorganisation etwas geringer.

234

S c h u l m u s e u m i n L a u s a n n e . D i e Erwerbung von Bildern für den Anschauungsunterricht, von Ansichten und Apparaten für Vorträge mit Projektionen wurde auch im Berichtsjahre fortgesetzt. Das Museum besitzt nunmehr 50 Serien für Projektionen mit 1250 Diapositivs. Der Katalog der pädagogischen Bibliothek wurde vollendet ; mit dem Katalog über die Unterrichtsmittel wird unverzüglich begonnen werden.

S c h u l a u s s t e l l u n g in L u z e r n . Diese erhielt zum ersten Male im Jahr 1907 einen Bundesbeitrag von Fr. 1000.

Im Berichtsjahre musste vorerst für Loka.lvermehrung gesorgt werden und die damit verbundene Möblierung und Einrichtung nahm einen grossen Teil des Jahres in Anspruch. Der Besuch und die Benützung der Ausstellung hatten naturgemass unter diesen Umständen zu leiden ; dagegen ist für das laufende Jahr eine erhöhte Frequenz und eine lebhaftere Benützung in sicherer Aussicht.

24. Arbeitsplatz am zoologischen Institut des Herrn Dr. Dolirn in Neapel.

Der Arbeitsplatz in Neapel wurde während des Jahres 1907 von folgenden schweizerischen Zoologen benutzt: Dr. Bourquin, Maître des Sciences naturelles an der Sekundärschule von Avenches (April), Dr. J. Ries, Assistent am physiologischen Institut Bern (März), Zürcher, cand. phil., Zürich (25. Juli bis 25. Oktober), Ott, stud. phil, Zürich (25. Juli bis 15. Oktober), und Dr. Paul Steinmann, Basel (15. August bis 17. Dezember).

Die genannten Zoologen beschäftigten sich mit physiologischen Untersuchungen an niederen Tieren. Dank der Zuvorkommenheit des Leiters der Station war es möglich, dass der Arbeitstisch von zwei Schweizern zugleich benützt werden konnte, d. h., dass zwei Plätze zur Verfügung gestellt wurden. Alle Besucher loben die zweckmässige Einrichtung der Station und die Unterstützung, welche sie für ihre Bestrebungen fanden.

25. Arbeitsplatz am physiologischen Institut Marey in Bonlogne sur Seitie.

Der an diesem Institut erworbene Arbeitsplatz war während mehrerer Monate des abgelaufenen Jahres von Herrn Dr.

Radzikowski, Assistenten am physiologischen Institut der Uni-

235 versität Lausanne, besetzt. Für das Jahr 1908 liegen bereits zwei Anmeldungen für den Besuch des Institutes aus der Schweiz vor.

26. Internationale seismologische Assoziation.

Diese ordentliche Delegierte Kongresse,

hat vom 21. bis 25. September im Haag ihre zweite Versammlung abgehalten, an der wir uns durch zwei vertreten liessen (vgl. unter IV. Ausstellungen und Nr. 6).

27. Prof. Dr. J. Hunziker, das Schweizerhaus.

Von diesem Werke ist im Berichtsjahre kein neuer Band erschienen ; dagegen steht für 1908 der erste Teil des V. Bandes ,,Das dreisässige Haus" in Aussicht.

28. Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen.

Der Verein, über dessen Entstehimg und Aufgabe wir in unserer Botschaft vom 17. Oktober 1906 (Bundesbl. 1906, V, 304) berichtet haben, verwendete den ihm zukommenden Beitrag von Fr. 3000 zur Deckung von Druckkosten für die Jahresberichte und das Propagandamaterial, sowie für die Kosten der Zentralstelle. Die Rechnung schliesst mit einem Überschuss von Fr. 531.17. Wir verweisen für das Nähere auf den Ihren Kommissionen zur Verfügung gehaltenen Bericht des Vereins.

29. Schweizerische Vereinigung für Heimatschutz.

Die Tätigkeit dieser Vereinigung, die ebenfalls zum ersten Mal im Berichtsjahre einen Bundesbeitrag erhielt, darf als zur Genüge bekannt vorausgesetzt werden ; die Verwendung des Beitrages geschah hauptsächlich zur Deckung der Kosten, welche durch die Propaganda und die Herausgahe der Zeitschrift entstanden.

236

VI. Hebung der Kunst. Erhaltung vaterländischer Altertümer.

A. Hebung und Förderung der Kunst. Gottfried KellerStiftung. Museum Tela in Ligornetto.

Aus der Kunstkommission traten gemäss Reglement auf Ende 1906 aus : die Herren Präsident Gustav Gull in Zürich, H. B. Wieland in München, Luigi Rossi in Mailand und August Heer in München; wir ersetzten sie, mit Amtsantritt vom 1. Januar 1906, durch die Herren : Emil Bonjour, Direktor des Kunstmuseums in Lausanne, Paul Bouvier, Architekt in Neuenburg, J. C. Kaufmann, Maler in Luzern, und Burckhard Mangold, Maler in Basel. Zum Präsidenten der Kommission wählten wir den bisherigen Vizepräsidenten, Herrn Charles Vuillermet, Maler in Lausanne.

Die Kommission versammelte sich viermal, den 25. und 26. Februar in Bern, den 1. und 2. Mai in Schwyz und Aarau, den 3. und 4. September in Genf, und am 30. November in Zürich. Die erste Sitzung war hauptsächlich der Austeilung der Stipendien pro 1907 gewidmet; die folgende Sitzung musste wegen der Besichtigung der Bauplätze für ein National denkmal in Schwyz und der Aufstellung von Vorschlägen für den Ankauf von Kunstwerken aus der Turnusausstellung des schweizerischen Kunstvereins in Aarau auf diese beiden Orte verteilt werden ; die dritte Sitzung wurde zum Zwecke von Ankäufen aus der Genfer munizipalen Kunstausstellung nach Genf verlegt und die Abhaltung der letzten Zusammenkunft im Landesmuseum Zürich war durch die Beschlussesfassung über die Fortsetzung des Dekorationswerkes an der Hofseite des Landesmuséums (vgl. Geschäftsbericht pro 1906, S. 36) bedingt. Als weitere wichtigere Traktanden der Kommission sind besonders die Begutachtung verschiedener Subventionsgesuche für Errichtung nationaler Kunstdenkmäler und die Fortsetzung der Beratungen über die Revision der Réglemente für die eidgenössische Kunstpflege zu nennen. Hinsichtlich dieses letztgenannten Verhandlungsgegenstandes ist zu bemerken, dass die Kunstkommission unserem Departement des Innern den Entwurf zu einer neuen Verordnung über die Förderung und Hebung der Kunst unterbreitet hat, den wir im laufenden Jahr in Beratung ziehen werden.

Die Vorkehren, die wir, gestützt auf die begutachtende Tätigkeit der Kunstkommission, im Verlaufe des Jahres zur

23T

Förderung und Hebung der Kunst getroffen haben, sind nachstehend aufgeführt : 1. Verleihung von Stipendien von je Fr. 1500 aus dem Kunstkredit an 9 angehende schweizerische Künstler. Für die Unterstützung hatten sich 59 Bewerber gemeldet. Die Austeilung geschah gemäss Reglement durch unser Departement des Innern.

2. Die Zusicherung eines Beitrages von Fr. 10,000 an die Ausführung der Schwingergruppe Siegwarts als Denkmal in Luzern und sodann eines Beitrages von Fr. 20,000 an die Kosten der Errichtung des Hallerdenkmals in Bern. An jene Subvention wurde bereits ein Betrag von Fr. 5000, an diese ein solcher von Fr. 6600 ausbezahlt ; ebenso gelangten Fr. 10,000 und Fr. 8000 an die im letzten Geschäftsbericht erwähnten Denkmäler in La Chaux-de-Fonds und am Morgarten zur Ausrichtung.

3. Gewährung des ordentlichen Beitrages von Fr. 12,000 an den schweizerischen Kunstverein.

4. Da mangels der nötigen Ausstellungsräumlichkeiten die IX. nationale Kunstausstellung nochmals um ein Jahr, d. h. auf 1908 verschoben werden musste, suchten wir auf andere Weise die Künstler und die Kunstpflege zu fördern : a. durch namhafte Ankäufe von Kunstwerken an der Turnusausstellung des Kunstvereins (zwei Ölgemälde und zwei Büsten im Betrage von Fr. 3900), an der munizipalen Kunstausstellung in Gent (15 Gemälde und Zeichnungen, 3 Skulpturen um die Gesamtsumme von Fr. 16,450) und an der Kunstausstellung schweizerischer Maler und Bildhauer in Solothurn (l Ölgemälde und l Aquarell für Fr. 2000) ; 6. durch Beiträge an die Transport- und Organisationskosten der genannten Ausstellungen, nämlich Fr. 2000 an die Genfer munizipale Kunstausstellung, Fr. 1800 an den Turnus des Kunstvereins, Fr. 1000 an die Ausstellung der Gesellschaft schweizerischer Maler und Bildhauer und ausserdem Fr. 1000 an die II. Ausstellung der freien schweizerischen Künstlervereinigung (Sezession).

Die von uns angekauften Kunstwerke werden an die schweizerischen Kunstsammlungen zur Aufbewahrung verteilt.

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

16

238

5. Die Gewährung eines Beitrages von Fr. 500 an das Kunstgewerbemuseum Zürich zum Zwecke der Abhaltung eines Meisterkurses für Töpfer im Heimberg-Thun.

6. Wie in früheren Jahren wurde auch pro 1907 ein Beitrag von Fr. 3500 an die Veröffentlichung eines schweizerischen Künstlerlexikons ausgerichtet, von dem nunmehr Lieferung 8 erschienen ist.

Was endlich die Ausschmückung des Landesmuseums durch Mosaikgemälde anbetrifft, die wir im vorjährigen Geschäftsbericht an dieser Stelle erwähnt haben, können wir zurzeit nur beifügen, dass der mit der Anfertigung des Entwurfes betraute Mosaioist denselben ausgeführt und der Kunstkommission vorgelegt hat. Über die Art und Weise der Fortsetzung dieser Arbeiten oder des Ausschmückungsprojektes überhaupt haben wir uns noch nicht ausgesprochen.

Gottfried Keller-Stiftung.

Der Personalbestand der Kommission ist unverändert ; sie hielt zur Behandlung der laufenden Geschäfte im Berichtsjahre fünf Sitzungen ab, und zwar in Genf, Zürich-Wülflingen, Bern, Luzern und Solothurn.

Die Sammlungen der Stiftung haben sich im Berichtsjahre durch nachstehende Ankäufe vermehrt : 1. Anton Graff, Portrait des Idyllendichters Salomon Gessner.

2. Anton Graff, Portrait der Judith Gessner geb. Heidegger, Gattin Salomon Gessners.

Beide Portraits sind im Porzellanzimmer des schweizerischen Landesmuseums in Zürich deponiert.

3. Spartacus, Marmorskulptur von Vicenzo Vela.

4. Schmiedeisernes Doppelportal mit Steinpfosten und Aufsatzvasen, und kleineres Seitenportal, 18. Jahrhundert. Ferner schmiedeiserner Korbbalkon, 18. Jahrhundert. Die gesamte Anlage ist dem schweizerischen Landesmuseum in Zürich als Depositum übergehen.

5. Anton Graff, Portrait Joh. Ulrich Schellenbergs. Deponiert in der Sammlung des Kunstvereins Winterthur.

6. Christoph Kühn, Jagdfahrt des Generals Hirzel nach den Hardwaldungen und Schlittenfahrt desselben nach Winterthur.

Deponiert im Schlosse Wülflingen hei Winterthur.

239 Die beiden Portraits von Anton Graff, Salomon Gessner und Frau, wurden einer eingehenden Restauration unterworfen; ebenso mussten die schmiedeisernen Tore und der Balkon einer eingehenden Ergänzungsarbeit unterworfen werden. Beide bilden den wesentlichen Teil einer zusammengehörigen Anlage (Gartengitter, Treppen und Balkonaufbau), die im Verein mit der eidgenössischen Landesmuseumskommission aus dem Hause zum ,,Seehof- in Meilen erworben wurde.

Die im Jahre 1906 erworbenen drei Zimmer im Schlosse Wülflingen wurden im Berichtsjahre einer eingehenden Renovation unterzogen ; Hand in Hand damit ging die Ergänzung und Instandstellung des zugehörigen Mobiliars. Die beiden Genrebilder von Christoph Kühn (oben Nr. 6) sind aus dem Sammlungsinventar des . schweizerischen Landesmuseums käuflich übernommen worden, und zwar nicht als Kunstobjekte im Sinne von Art. IV a der Stiftungsurkunde, sondern als in das Schloss gehörige Inventar stücke.

Museum Vela in Ligornetto.

Übersicht über den Besuch: Verkaufte Eintrittskarten

Verkaufte Kataloge

Zu 50 Cts. Zu 25 Cts. Zusammen. Zu 50 Cts.

. 213 . 280 . 609 . 189 Total 1291 1906: 1389

I. Quartal tal

n.

III.

IV.

9 9 64 6 88 133

222 289 673 195 1379 1522

1 13 38 14 66 188

Erliis

Fr.

109. 25 148. 75 339. 50 103. -- 700. 50 821. 75

B. Schweizerisches Landesmuseum. Erhaltung schweizerischer Altertümer.

Der Bestand der Landesmuseumsbehörden veränderte sich im Jahre 1907 nicht, und auch das Museunispersonal blieb das gleiche.

Die laufenden Geschäfte erledigte die L a n d e s m u s e u m s k o m m i s s i o n in sechs ordentlichen Sitzungen in

240

Zürich. Nachdem noch vor Schluss des Jahres 1906 die Prcmier-Risque-Versicherung der Sammlungsgegenstände und des gesamten Mobiliars gegen Feuerschaden zu annehmbaren Bedingungen abgeschlossen werden konnte, wurde im neuen Jahre auch eine solche gegen gewöhnlichen und qualifizierten Diebstahl studiert und zu Ende geführt. Mit Zustimmung unseres Departements des Innern erfolgte sodann der Abschluss des Vertrages auf einer neuen Basis, wie sie den besonderen Bedürfnissen eines Museums entspricht. Sodann hatten die Landesmuseumsbehörden Stellung zu nehmen zu einer im Wurfe liegenden Statutenrevision der Schweizerischen Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler, welche sich auf diesem Wege das Eigentumsrecht an sämtlichen, zum grössten Teil aus Bundesgeldern bezahlten Aufnahmen historischer Baudenkmäler zu sichern gedachte, während dieselben nach den bis dahin geltenden Bestimmungen den Sammlungen des Landesmuseums einverleibt werden sollten. Die bezüglichen Verhandlungen führten zu einem beidseitig befriedigenden Resultate, indem nach den neuen Statuten dieses Material der Gesellschaft zwar als Eigentum überlassen wird, jedoch unter der Bedingung, dass es bei einer Auflösung derselben gesamthaft in den Besitz des Landesmuseums übergeht. Zum erstenmal wurde im April der im Jahre 1892 gegründete Verband der schweizerischen Altertumssammlungen zu einer konstituierenden Sitzung einberufen, in welcher der Präsident der Landesmuseumskommission den Vorsitz führte. Für die Zukunft ist jährlich wenigstens eine Zusammenkunft in Aussicht genommen worden.

Die N e u t a x i e r u n g des g e s a m t e n A l t e r t ü m e r i n v e n t a r s , als notwendige Folge der neuen Versicherung, wurde begonnen. Grössere B a u - und I n s t a l l a t i o n s a r b e i t e n gelangten im Berichtsjahre nicht zur Ausführung.

Für die Äufnung der S a m m l u n g von N a c h b i l d u n g e n p l a s t i s c h e r B i l d w e r k e wurden sämtliche römische frühmittelalterliche Statuen, Fragmente und übrigen wertvollen Altertümer des Museums in Sitten, sowie die im Wallis noch vorhandenen römischen Inschriften abgegossen, im ganzen 37 Stück. Dazu kam als Geschenk des historischen Museums in Bern ein Faksimile des römischen Bronzekopfes, gefunden in Prilly bei Lausanne, wogegen das Landesmuseum dem genannten Institute ein Faksimile des grossen Bronzeschwertes von Port überliess. Von den bereits vor-

241

handenen Modellen wurden vier Statuen des grossen Grabmales von La Sarraz in Kunststein ausgegossen imd für die eidgenössische Kommission der Gottfried Keller-Stiftung der grosse Relief-Kachelofen in Wülflingen abgeformt. Die Sammlung von galvanoplastischen Nachbildungen Flötnerscher Plaketten erhielt eine Vermehrung von 24 Stück.

Für die P h o t o g r a p h i e n s a m m l u n g wurden die Aufnahmen der grossen Wyss'schen Scheibènriss-Sammlung mit dem 8. Bande beendigt, und die Kollektion der GlasgemäldePhotographien vermehrte sich um 187 Aufnahmen der wertvollsten Arbeiten in den Kantonen Aargau, Freiburg, Waadt und Genf. Hand in Hand damit ging die Katalogisierung des neuen Materials ; diese Abteilung war ausserordentlich stark beschäftigt. Das F a h n e n b u c h erhielt einen Zuwachs von 10 genauen Aufnahmen schweizerischer historischer Schlachtenbanner.

Der grosse D e p o t s t a n d o r t k a t a l o g , bestehend aus 130 Bänden mit rund 14,000 Zetteln, konnte mit Schluss des Berichtsjahres vollendet werden. Der M ü n z k a t a l o g wurde durch die Bearbeitung des Bistums Lausanne vermehrt und der K a t a l o g der S i e g e l s a m m l u n g in Angriff genommen.

Als P u b l i k a t i o n e n erschienen ausser dem Jahresbericht in deutscher und französischer Sprache ein Band des ,,Anzeiger für schweizerische Altertumskunde" und eine Lieferung des Prachtwerkes ,,Kunstgewerbliche Altertümer aus dem schweizerischen Landesmuseum", sowie, zum erstenmal im Selbstverlage, ein neuer Führer durch das Landesmuseum in deutscher und französischer Sprache, Dagegen konnte die von Prof.

Dr. J. R. Rahn herausgegebene ^Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler"1 nicht weitergefördert werden.

Ausgegraben wurden auf dem alemannischen Gräberfeld bei Kaiseraugst während der Monate Januar bis April 116 Gräber, wovon 53 mehr oder weniger reiche Beigaben hatten ; ebenso vom 7. Oktober bis 24. Dezember 151 Gräber, von denen 73 eine archäologische Ausbeute lieferten. Ausserdem wurden vom 20. April bis 29. Mai unter der Leitung des Landesmuseums, gemeinsam mit der archäologischen Kommission des Kantons Wallis, in der Gemeinde Conthey Versuchsgrabungen angestellt, welche aber nur ein gallisches Kriegergrab zu Tage förderten, das man dem Museum in Sitten überliess.

Gleichzeitig fand auch die Untersuchung eines burgundischen

242

Gräberfeldes bei Premploz statt, von dessen 34 Grabstätten zwei interessante Beigaben enthielten. Mit Unterstützung des Landesmuseums wurden in der Gegend von Kreuzungen Grabhügel aus der ersten Bisenzeit und bei Andhausen (Thurgau) 7 weitere Grabhügel aus der Völkerwanderungszeit geöffnet.

Unter den A n k ä u f e n beschäftigte die Landesmuseumsbehörden ganz besonders eine Anzahl hervorragender Schmiedearbeiten, bestehend in einem grossen Portal, Balkon- und Treppengeländern, von einem Landsitze am Zürichsee, die gemeinsam mit der eidgenössischen Kommission der Gottfried KellerStiftung erworben wurden. Die Aufstellung dieser Gitterwerke an der Nordwestseite des Landesmuseums wird für diese Fassade eine höchst wertvolle Bereicherung bilden. Aus dem Auslande wurden 5 wertvolle Glasgemälde zurückerworben, worunter drei schöne zürcherische Standesscheiben aus Warschau, sowie ein interessantes, gesticktes Antependium mit einer Jagddarstellung und vier Baslerwappen. In der Schweiz selbst wurden ausser einer Reihe guter gotischer Holzstatuen zwei gotische Altäre, ein charakteristisches Walliser-Buffet, eine Sammlung von 76 bernischen geschliffenen Scheiben mit Wappen und figürlichen Darstellungen aus dem 18. Jahrhundert u. a. m.

angekauft.

Unter den G e s c h e n k e n ist ganz besonders hervorzuheben das von Graf W. von Hallwyl in Stockholm und seiner Gemahlin dem schweizerischen Landesmuseum in Aussicht gestellte und mit Schreiben vom 7. Oktober bestätigte Legat. Danach haben die beiden Donatoren testamentarisch festgestellt, dass sämtliche, in detailliertem Verzeichnis aufgeführten, aus der Schweiz und im besondern aus dem Familienbesitz der von Hallwyl stammenden Altertümer nach ihrem Hinscheide in den Besitz des schweizerischen Landesmuseums übergehen sollen.

Dadurch erhält dieses Institut eine grossartige Bereicherung historischer Antiquitäten, die in Anbetracht der hervorragenden Stellung, welche der Familie von Hallwyl in der Geschichte unseres Landes zukommt, von besonderem Werte ist. Von anderen Geschenken seien erwähnt : eine seidene Fahne aus dem 17. Jahrhundert, angeblich von Gersau, eine gemalte 'Leinwandtapete aus dem Hause zum Roten Rad in Zürich, sowie zwei grössere Kollektionen zürcherischer Altertümer.

Besonders wertvoll waren die D e p o s i t e n , worunter ein grosses, silbervergoldetes Kriegsschiff als Tafelaufsatz, ein prächtiger zürcherischer Goldschmuck, zürcherische Kostüme,

243 verschiedene Banner und die bekannte Borsingersche Sammlung römischer Altertümer aus Baden, enthaltend vor allem interessante Bronzestatuetten.

a. Beiträge an die Erhaltung historisch oder künstlerisch bedeutsamer Baudenkmäler.

1. An den Stadtrat von Luzern für Herstellung des dortigen Rathauses : achte Rate eines Beitrags von 50 % an die Gesamtkostensumme von Fr. 80,000 Fr.

2. An den Regierungsrat des Kantons Freiburg für Restauration der ehemaligen Klosterkirche von Hauterive : fünfte Rate eines Beitrags von 50 % an die auf Fr. 40,000 veranschlagten Kosten ,, 3. An den Stadtrat von Schaffhausen für Restauration des Munot in Schaf fhausen : sechste Rate eines Beitrages von 50 % an die auf Fr. 30,000 berechneten Vollendungsarbeiten ,, 4. An den Staatsrat des Kantons'Wallis für Sicherungsarbeiten an der Ruine Batiaz bei Martigny : fünfte und letzte Rate eines Beitrages von 50 % an die auf Fr. 12,000 veranschlagten Kosten ,, 5. An den Staatsrat des Kantons Wallis für Herstellung eines im November 1901 abgestürzten Teiles des Schlosses Valeria bei Sitten : fünfte und letzte Rate eines Beitrags von 50 % an die auf Fr. 10,000 berechneten Kosten ,, 6. An den historischen Verein des Kantons Bern für Erhaltungsarbeiten an der Ruine Grasburg bei Sehwarzenburg : vierte Rate eines Beitrages von .50 % an die auf Fr. 15,000 veranschlagten Kosten . . . ., 7. An den Stadtrat von Genf für Restauration der Krypta, der Chorstühle und Wandgemälde in der Kirche St. Gervais in Genf: Übertrag- Fr.

6,000. --

3,000. --

2,000. --

1,000.--

1,105. --

60. --

13,165. --

244

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

Übertrag Fr. 13,165. -- dritte Rate eines Beitrages von 50 % an die auf Fr. 15,000 veranschlagten Kosten ,, 482. 80 An das Pfarramt von Sempach für Restauration der Kirche von Kirchbühl : dritte Rate eines Beitrages von 50 % an die auf Fr. 11,500 berechneten Kosten . . . . ,, 252. -- An den Stadtrat von Schaff hausen für Restauration des Kreuzganges bei dem Münster in Schaffhausen : dritte Rate eines Beitrages von yz der auf Fr. 27,350 berechneten Kosten ,, 1,210. -- An die Orts- und Pfarrgemeinde St. Ursanne für Restauration der dortigen Stiftskirche : dritte Rate eines Beitrages von 50% an die auf Fr. 60,000 berechneten Kosten ,, 6,000. -- An den Staatsrat des Kantons Waadt für die archäologische Untersuchung und Herstellung der Kirche zu Romainmotier : 50 % der Kosten von Fr. 15,000, zweite Eate . ,, 5,000. -- An den Regierungsrat des Kantons Solothurn für Herstellung des Schlosses Dorneok : Beitrag von 50% an die auf Fr. 20,000 berechneten Kosten, im Maximum Fr. 10,000, zweite Rate ,, 2,000. -- An die historische Gesellschaft des Kantons Bern für Herstellung der Schlossruine Grasburg, Beitrag von 50 % , im Maximum Fr. 3500, an die auf Fr. 7000 veranschlagten Kosten von Ergänzungsarbeiten; erste Rate ,, 1,000. -- An den Stadtrat von Locamo für Erhaltungsarbeiten in der alten Kapelle Santa Maria in Selva bei Locamo ; einmalige Subvention von ,, 300. -- An die Kirchgemeinde Buren (Bern) für Herstellung ihrer Kirche, Beitrag von 50 %, im Maximum Fr. 8750, der auf Fr. 17,500 veranschlagten Gesamtkosten ; erste Zahlung ,, 3,000. -- Übertrag

Fr. 32,409. 80

245

Übertrag

Fr. 32,409. 80

16. An die Gemeinde Landeron-Combes (Neuenburg) für Herstellung des Rathauses in Landeron, Beitrag von 50 % , im Maximum Fr. 10,000, an die auf Fr. 20,000 berechneten Kosten ; erste Zahlung . . .

,,

3,000. --

17. An den Verkehrs- und Versohönerungsverein in Liestal für Vornahme von Erhaltungsarbeiten an einer römischen Wasserleitung, 50 % , im Maximum Fr. 800, an die auf Fr. 1600 veranschlagten Kosten; erste Rate

,,

500.--

18. An die Familie Kälin in Schwyz für Arbeiten zur Erhaltung des alten Schlossturmes von Grynau (Schwyz), 50 % , im Maximum Fr. 3420, an die auf Fr. 6840 berechneten Gesamtkosten, erste Rate . . . . . .

,,

1,000. --

19. An den Kirchgemeinderat von Remüs (Graubünden) für Herstellung der dortigen Kirche, 50 % , im Maximum Fr. 3435, der auf Fr. 6870 veranschlagten Gesamtkosten ; erste Zahlung

,,

1,000. --

20. An die Gemeinde Donatyre (Waadt) für Herstellung ihrer Kirche, Beitrag von 50 % , im Maximum Fr. 4000, an die auf Fr. 8000 veranschlagten Gesamtkosten ; erste Zahlung

,,

2,000.--

21. An den Regierungsrat des Kantons Bern für Herstellung des Turmes St. Martin in St. Immer, 50 % , im Maximum Fr. 2830, der auf Fr. 5660 berechneten Gesamtkosten ; erste Zahlung

,,

1,000. --

22. An den Staatsrat des Kantons Tessin für Restauration des Schlosses Montebello in Bellinzona : vierte Rate eines Beitrages von 65 % an die auf Fr. 54,600 berechneten Kosten

,,

6,000. --

Total

Fr.; 46,909. 80

246

b. Ausgrabungen.

1. Jahresbeitrag an die Gesellschaft pro Aventico zur Freilegung und Erhaltung der römischen Bauten in Avenches 50 % der Jahresausgabe Fr.

800. -- 2. An die Gemeinde Avenches für Ausgrabungs- und Erhaltungsarbeiten zwischen der römischen ,,Porte de l'Est" und dem Turm ,,Tornallaz" bei Avenches 50 % der Jahresausgabe ,, 1,500. -- 3. An die historisch-antiquarische Gesellschaft in Basel für Ausgrabung und Erhaltung des römischen Theaters in Basel-Augst 50 % der Jahresausgabe, letzte Zahlung ,, 1,500. -- 4. An die Regierung des Kantons Aargau und die Gesellschaft ,,Pro Vindonissa" ; Beitrag von 50 % an die Kosten von Ausgrabungen römischer Bauten zu Windisch . . . . ,, 800. -- 5. An die antiquarische Gesellschaft in Zürich für Ausgrabung und Erhaltung des römischen Kastells Irgenhausen bei Pfäffikon 50 % der Jahresausgabe ,, 800. -- 6. An den Staatsrat des Kantons Wallis für Ausgrabungen römischer Bauten und Altertümer zu Martigny : Beitrag von 50 % der Kosten 7. An den Staatsrat des Kantons Neuenburg für Ausgrabungen und Erhaltungsarbeiten im Schlosse zu Valangin : 50 % der auf Fr. 6000 berechneten Kosten, zweite Rate

,,

1,516. --

,,

1,000. --

8. An die Gemeinde Yverdon, einmaliger Beitrag an die Kosten von Ausgrabungen im dortigen römischen Kastell

,,

2,000. ---

9. An 'den Staatsrat von Neuenburg Jahresbeitrag an die Kosten für vollständige Erforschung der gallischen Station ,,La Tene", 50% . .

,,

1,500- -

Übertrag Fr. 11,416. --

247

Übertrag Fr. 11,416. -- 10. An die Direktion des bernischen historischen Museums für Erforschung gallischer Gräber in Münsingen (Bern), einmaliger Beitrag von 50 % der Kosten ,, 1,000. -- 11. Für Vornahme von Grabungen nach Altertümern durch die Expertenkommission (vgl.

Bundesbl. 1895, IV, 601) ,, 3,000. -- 12. Für Erhaltungsarbeiten an dem 1898 durch die Eidgenossenschaft erworbenen römischen Amphitheater zu Vindonissa (vgl.

Bundesbl. -1898, II, 701) ,, 3,000. -- Total

Fr. 18,416. --

c. Unterstützungen.

An kantonale Altertumssammlungen wurden auf das empfehlende Gutachten der Landesmuseumskommission gewährt : 1. Der Société auxiliaire du Musée de Genève für den Ankauf eines Empire-Interieurs in Cartigny 33% % des Ankaufspreises von Fr. 21,000, in zwei Raten, II. Rate . . Fr. 3,500. -- 2. Dem Verein für Geschichte und Altertümer von Uri in Altdorf für den Ankauf einer Sammlung von Zinnkannen, Trachten, Hausgeräten, kirchlichen Gegenständen, Waffen, 50 % des Ankaufspreises von Fr. 834 ,, 417. -- 3. Dem Rittersaalverein in Burgdorf für den Ankaut' von Pfahlbauobjekten, Brakteaten, Geschirren, eines Schwertes, einer Truhe, einer Bronzeschüssel etc., 50 % des Ankaufspreises von Fr. 1954. 50 . . . .

,, 977. 25 4. Dem historischen Museum von La Chauxde-Fonds für den Ankauf eines Zimmertäfers samt Ofen aus Boinod bei La Chauxde-Fonds, 50 % des Ankaufspreises von Fr. 1500 -, 750.-- Total

Fr. 5,644.25

248

VII. Polytechnisclie Schule.

1. Frequenz.

Zur Aufnahme als reguläre Studierende haben sich im Berichtsjahre gemeldet : Auf Beginn des Studienjahres (Oktober 1906) 455 (432) ^ v ,, ,, Sommersemestersi (April 1907) 20 ( 21) Summa

475 (453)

Von diesen wurden aufgenommen : Ohne Prüfung2) 277 (267) Nach bestandener Aufnahmeprüfung . . . 99 (111) Summa

376 (378)

Ihre Anmeldung hatten zurückgezogen . .

Die Prüfung nicht bestanden hatten . . .

32 ( 19) 67 ( 56)

Summa

99 ( 75)

Von den zur Prüfung erschienenen 166 (167) Bewerbern waren 29 % (26 % ) Schweizer und 71 % (74 % ) Ausländer ; unter den Aspiranten, welche die Prüfung nicht bestanden, 24% (16%) Schweizer und 76% (84%) Ausländer.

Im ganzen wurden als reguläre Studierende aufgenommen : Auf Beginn des Studienjahres (Wintersemester

1906/07) 363 (361) Auf Beginn des Sommersemesters 1907 . . . 13 (17) Summa

376

(378)

die sieh auf die einzelnen Abteilungen verteilen wie folgt : *) Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf das Vorjahr.

2 ) Teils auf Grund von Maturitätszeugnissen schweizerischer Mittelschulen und auswärtiger ebenbürtiger Lehranstalten, teils auf Grund von Ausweisen über Studien an anderen Hochschulen.

249 I. Abteilung, Architektenschule 22 ( 22) II.

,, Ingenieurschule 84 ( 94) III.

,, Mechanisch-technische Schule . 143 (141) IV.

,, Chemisch-technische Schule : a. Technische Sektion . . . .

61 ( 53) b. Pharmazeutische Sektion . .

4 ( 7 ) V.

,, a. Forstschule 13 ( 11) b. Landwirtschaftliche Schule . 21 ( 26) c . Kulturingenieurschule . . .

7 ( 4 ) VI.

,, Schule für Fachlehrer : a. Mathematisch-physikal. Sektion 11 ( 8) b. Naturwissenschaftliche Sektion 10 ( 12) Summa 376 (378) Davon entfallen auf den 1. Kurs 346 (347), auf Kurse 30 (31), auf die Schweiz 203 -- 54 % (228 _= auf das Ausland 173 = 46 % (150 -- 40 % ).

Die Gesamtfrequenz beträgt : Neu Autgenommene (Studierende) . . . .

376 Bisherige Studierende 905 Summa

1281

höhere 60 % )3

( 378) ( 947) (1325)

Hierzu kommen noch 919 (879) Zuhörer (zum grössten Teil für die VII. Abteilung ,,Freifächer"), wodurch sich das Total der Besucher auf 2200 (2204) erhöht.

Auf die einzelnen Fachschulen verteilt sich die Gesamtzahl der regulären Studierenden wie folgt : Schweizer Ausländer

Architektenschule Ingenieurschule Mechanisch-technische Schule . . .

Chemisch-technische Schule : a. Technische Sektion b. Pharmazeutische Sektion . . .

Forstschule Landwirtschaftliche Schule . . . .

Kulturingenieurschule Schule für Fachlehrer : a. Mathematisch-physikal. Sektion .

b. Naturwissenschaftliche Sektion .

Summa

Total

60 219 241

10 65 290

70 284 531

103 8 38 45 15

112 2 l 10 6

215 10 39 55 21

2 0 2 2 771

6 8 510

26 30 1281

250

Den einzelnen Kantonen gehören an : Zürich 176, Bern 89, St. Gallen 63, Neuenburg 52, Aargau 52, Thurgau 40, Geni 40, Waadt 37, Graubünden 31, Baselstadt 31, Solothurn 27, Luzern 24, Tessin 18, Glarus 18, Schaffhausen 15, Appenzell A.-Rh. 13, Baselland 12, Wallis 9, Freiburg 7, Sehwyz 6, Zug 6, Obwalden 3, Uri 2.

Von den Ausländern entstammen : Österreich-Ungarn 106, Russland 105, Italien 60, Frankreich 53, Deutschland 37, Holland 37, Grossbritannien 23, Schweden 15, Spanien 12, Griechenland 10, Amerika 9, Rumänien 8, Asien 7, Norwegen 6, Afrika 5, Dänemark 4, Luxemburg 4, Belgien 3, Portugal 2, Türkei 2, Liechtenstein l, Serbien 1.

Im Laufe des Studienjahres sind ausgetreten : 100 (123) Studierende vor Beendigung ihrer Fachstudien ; 288 (277) Studierende nach Beendigung ihrer Fachstudien, mit Abgangszeugnis ; 16 ( 19) Studierende, die nach Absolvierung ihrer Fachschule die Studien fortgesetzt haben ; gestorben : 2 ( 4 ) Studierende.

2. Die Studierenden.

Die Studien absolvierten mit Abgangszeugnis 288 gegenüber 277 im Jahr 1905/06.

Von 182 (194) Bewerbern bestanden 159 (153) die Diplomprüfung ; sie verteilen sich auf die verschiedenen Fachschulen wie folgt : Architektenschule Ingenieurschule Mechanisch-technische Schule Chemisch-technische Schule : a. Technische Sektion b. Pharmazeutische Sektion Forstschule Landwirtschaftliche Schule Ivulturingenieurschule Schule für Fachlehrer : a. Mathematisch-physikalische Sektion .

b. Naturwissenschaftliche Sektion . .

Kandidaten

Diplomiert

14 (11) 43 (46) 55 (68)

14 (10) 38 (36) 48 (55)

35 (30) 30 (23) --- (--) -- (--) 9 (10) 5(5) 10 (14) 10 (12) 5(6) 4(3) 4(3) 7(6)

3(3) ^ ( 6)

251

P r e i s e . Auf die von den Konferenzen der Ingenieurschule, der chemisch-technischen Schule, der Forstschule und der landwirtschaftlichen Schule ausgeschriebenen Preisaufgaben gingen auf den Ablieferungstermin (Ende Mai 1907) zwei Arbeiten ein. Beide konnten mit Preisen bedacht werden.

Es erhielten Preise im Betrage von Fr. 300, bezw. 400, nebst silberner Medaille des eidgenössischen Polytechnikums und Urkunde die Herren Heinrich Buchi, von Zürich, diplomierter Ingenieur, und August ßittener, von Vevey und Château d'Oex (Waadt), diplomierter Chemiker.

K e r n - S t i f t u n g . Den Herren Theodor Nager, von Luzern, diplomierter Architekt, und Hermann Schüepp, von Eschlikon (Thurgau), diplomierter Fachlehrer in mathematischer Richtung, wurden in Anerkennung ihrer vorzüglichen Diplomarbeiten Prämien aus der Kern-Stiftung im Betrage von je Pr. 400, nebst der silbernen Preismedaille des eidgenössischen Polytechnikums verliehen.

S c h u l g e l d e r l a s s. 62 (von 63) Studierenden konnte auf eingereichtes Gesuch hin das Schulgeld erlassen werden.

S t i p e n d i e n . Um ein Stipendium aus der ChâtelainStiftung hewarben sich im ganzen 24 Studierende. 22 Bewerbern konnten Beiträge von zusammen Fr. 5200 verabreicht werden.

Einem ehemaligen Studierenden wurde zur Fortsetzung seiner Studien im Auslande ein Reisestipendium im Betrage von Fr. 500 ausgerichtet.

H u b e r - S t i f t u n g . Für Unterstützung von Studierenden auf Exkursionen wurden Fr. 700 verabfolgt.

Fr. 400 kamen für botanische Zwecke zur Verwendung.

E s c h e r von der L i n t h - S t i f t u n g . Für die Teilnahme an geologischen Exkursionen wurden dürftige Studierende, die teils dem eidgenössischen Polytechnikum, teils der Universität Zürich angehören, mit Fr. 492 unterstützt.

S c h n o r f - S t i f t u n g . Zwei Studierende der chemischtechnischen Abteilung erhielten Stipendien im Gesamtbetrage von Fr. 500.

Z e u n e r - S t i f t u n g . Aus den Erträgnissen dieser Stiftung erhielt ein Studierender der mechanisch-technischen Schule ein Stipendium von Fr. 280.

252

3. Lehrkörper.

Im Berichtsjahre zählte der Lehrkörper : angestellte Professoren 65 Hülfslehrer 5 Titularprofessoren und Privatdozenten 41 Assistenten (inklusive Privatassistenten) : Winter . . . 75 Sommer . . . 7 0 Ausserdem wirkten, wie in den verflossenen Jahren, bei Übungen ausserordentliche Hülfskräfte mit.

Lehraufträge wurden erteilt : an Privatdozenten und Assistenten : im Wintersemester 1906/07 . . . 14 i m Sommersemester 1907 . . . . 1 0 an Dozenten und Ingenieure, die nicht dem Verbände des Lehrkörpers angehören : im Wintersemester 1906/07 . . . 1 0 i m Sommersemester 1907 . . . . 6 H i n s c h i e d e . Am 18. Oktober 1906 starb ein vielverdienter ehemaliger Lehrer des eidgenössischen Polytechnikums : Prof. Dr. Wilhelm Ritter, von Altstätten (St. Gallen), geb. 1847. Ritter übernahm im Jahre 1882 den Lehrstuhl für graphische Statik und Brückenbau, den er bis zum Jahr 1905 innehatte.

Am 10. November 1906 verschied an den Folgen eines Schlaganfalles Herr Prof. hon. Dr. August Weilenmann, von Zürich, geb. 1843, seit 1869 Privatdozent für Meteorologie.

Nach kurzer Krankheit starb am 14. März 1907 Herr Prof.

Dr. J. J. Rebstein, von Zürich, geb. 1840, seit 1873 Privatdozent für mathematische Disziplinen und von 1898 ab Professor für Kataster- und Vermessungswesen.

Ihm folgte am 23. März 1907 im Tode nach Herr E. Mertens, von Schaffhausen, geb. 1846, seit 1885 Privatdozent für Obstbau und Obstkunde.

R ü c k t r i t t e . Auf Ende des Studienjahres traten in den Ruhestand die Herren : Dr. Wilhelm Fiedler, von Zürich, seit 1867 Professor für darstellende Geometrie und Geometrie der Lage ; Dr. Georg Lunge, von Zürich, seit 1876 Professor für technische Chemie ;

253 Dr. Anton Nowacki, von Hüttchen (Deutschland), seit 1871 'Professor für Pflanzenproduktion.

Die nachgesuchte Entlassung unter Verdankung der geleisteten Dienste erhielten : Herr Prof. hon. Dr. Robert Burri, von Malters (Luzern), Hülfslehrer für landwirtschaftliche Bakteriologie und verwandte Fächer, infolge seiner Wahl zum Vorstand der schweizerischen milchwirtschaftlichen und bakteriologischen Anstalt auf dem Liebefeld, Bern ; Herr a. o. Universitätsprofessor Dr. Otto Hunziker, von Küsnaoht (Zürich), Privatdozent für Pädagogik und Kulturgeschichte ; Herr Henry Lossier, von Genf, Privatdozent für graphische Statik.

D i r e k t i o n . Am Schlüsse des Sommersemesters fanden die reglementarischen Wahlen des Direktors und Vizedirektors des Polytechnikums auf eine neue Amtsdauer von zwei Jahren statt. Gewählt wurden die Herren Prof. Dr. J. Franel zum Direktor, Prof. Dr. U. Grubenmann zum Vizedirektor.

N e u w a h l e n . Es wurden gewählt : als Professor für Wasserbau Herr Heinrich Kayser, von Kirch-Beerfurth (Hessen), Stadtbauinspektor in Charlottenburg, mit Amtsantritt auf 1. April 1907 ; als Professori für darstellende Geometrie und Geometrie der Lage Herr Dr. Marcel Grossmann, von. Höngg (Zürich), Lehrer an der obern Realschule und Privatdozent an der Universität Basel, mit Amtsantritt auf 1. Oktober 1907 ; als Hülfslehrer für Bakteriologie, speziell landwirtschaftliche Bakteriologie und verwandte Fächer, Herr Dr. Max Düggeli, von Luzern, mit Antritt auf 1. Oktober 1907.

Brneu'erungswahlen.

Die Herren Professoren Engler, Herzog und Oechsli, deren Amtsdauer abgelaufen war, wurden in ihren Stellungen bestätigt.

H a b i l i t a t i o n v o n P r i v a t d o z e n t e n . E s haben sich habilitiert : Herr Dr. Theodor Herzog, von Freiburg i. B., für Botanik (speziell Bryophyten und Pflanzengeographie, insbesondere der Kryptogamen) ; Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

17

254

Herr Dr. Karl Schild, von Grenchen (Solothurn), für Physik und Elektrotechnik.

K o n g r e s s e , K o n f e r e n z e n etc. Es wurden abgeordnet : Als Delegierter der eidgenössischen polytechnischen Schule an die Centenarfeier der Geological Society of London : Herr Prof. Dr. A. Heim ; an die Konferenz der ,,International association for coopération in Solar research" in Paris-Meudon : Herr Prof. Dr. A. Wolfer; an die ,,TDuler-Feier" der.Universität Basel : Herr Prof. Dr. F. Eudio ; an die Inauguration des neuen Universitätsgebäudes ,,Palais de Rumine" in Lausanne : Herr Direktor Dr. J. Franel und Herr Prof. B. Eecordon ; an die VTII. Konferenz schweizerischer beamteter Kulturingenieure in Chur : die Herren Prof. C. Zwicky und Prof. H. Moos.

Eine S t u d i e n r e i s e ins Ausland unternahm Herr Prof. Dr. C. Keller zum Studium der Unterrichtsorganisation und der Forschungsinstitute an einigen deutschen Hochschulen und Akademien.

4. Unterricht.

An Vorlesungen, Übungen und Repetitorien wurden angekündigt : im W i n t e r s e m e s t e r 1906/07: 409 (417) ; davon gehalten 404 (409) ; im S o m m e r s e m e s t e r 1907 : 367 (370) ; davon gehalten 362 (364).

Der Verlauf des Unterrichts bietet keinen Anlass zu Bemerkungen.

Auf eine Anregung des schweizerischen Vereins von Gasurid Wasserfachmännern hin wurde in das Programm für das Sommersemester eine Vorlesung ,,Theorie und Praxis der Leuchtgasindustrie" aufgenommen, die Herrn Dr. Emil Ott, Chemiker der Gaswerke der Stadt Zürich, übertragen worden-ist.

Nach bisheriger Übung fanden im Anschluss an den Unterricht E x k u r s i o n e n statt.

5. Unterrichtsmittel und wissenschaftliche Anstalten.

Entsprechend der grossen Zahl der regulären Studierenden wurden die Laboratorien und Institute auch im Berichtsjahre sehr stark frequentiert.

255 Über die Beteiligung der Studierenden an den verschiedenen Übungen orientiert folgende Zusammenstellung : Zahl der Praktikanten:

Wintersemester :

Allgemeine Übungslaboratorien des physikalischen Institutes . . . .

Elektrotechnische Laboratorien des physikalischen Institutes . . . .

Wissenschaftliche Laboratorien des physikalischen Institutes . . . .

Analytisch-chemisches Laboratorium : Chemiker Studierende des ersten Kurses der Ingenieur- und mechanisch-technischen Schule (nur im Sommersemester) Technisch-chemisches Laboratorium .

Elektrochemisches und physikalischchemisches Laboratorium . . . .

Pharmazeutisches Laboratorium . .

Agrikulturchemisches Laboratorium .

Photographisches Laboratorium . . .

Bakteriologisches Laboratorium . .

Bakteriologisches Laboratorium für Landwirte Modellierwerkstätte (nur im Wintersemester betrieben) Maschinenlaboratorium Werkstätte der mechanisch-technischen Abteilung Technologisches Praktikum . . . .

Mineralogisch-petrographisches Praktikum Botanisches Praktikum Zoologisches Praktikum Astronomische Übungen (nur im Sommersemester) Pharmakognostische Übungen . . .

Untersuchung von Nahrungs- und Genussmitteln

SommerSemester :

68 ( 78) 122 (137) 120 (127) 27 ( 23)

93 ( 78) 19 ( 13)

162 (143)

108 (109)

-- (--) 123 (129)

28 ( 35) 76 (101)

20 6 15 30 10

( ( ( ( (

22) 7 ) 17) 28) 17)

26 6 37 24 9

( 19) ( 5 ) ( 26) ( 29) ( 18)

15 ( 17)

9 ( 8 )

24 ( 30) 213 (203)

-- (--) 101 (107)

4 ( 5 ) -- (-- ) 68 ( 65) 35 ( 34)

26 ( 20) 8 ( 11) 31 ( 32)

10 ( 8) 6 ( 8) l (--)

-- ( -- ) , 18 ( 22} l ( 2) -- ( 2) -- (2)

5(3)

256

Aus den verschiedenen Instituten sind wiederum zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, hervorgegangen.

6. Sammlungen.

Durch Geschenke und Neuanschaffungen ergab sich auch in diesem Jahre ein ansehnlicher Zuwachs. Den verschiedenen Gönnern, die ihrer Sympathie für die Sammlungen durch Zuwendungen Ausdruck gaben, sei auch an dieser Stelle der Dank ausgesprochen.

Die vor zwei Jahren begonnenen Aufordnungsarbeiten der ,,Vodoz'schen Sammlung" sind nunmehr zum Abschluss gebracht worden. Das prächtige korsische Käfermaterial bildet eine besondere Zierde unserer entomologischen Sammlung.

Die Bibliothek hat sich um 4189 Bände vermehrt, ein Zuwachs, der bisher noch nie erreicht worden ist. Dadurch ist der Gesamtbestand auf 67,516 Bände (gegenüber 63,327 im Vorjahr) angewachsen. Das Gabenbuch weist 832 Geschenknummern mit 2234 geschenkten Büchern auf. Hierin ist das bedeutende Legat Waldner, das allein etwa 2000 Bände umfasst, nicht inbegriffen. Der Fachkatalog ist in der Hauptsache fertig. Zu seiner Nutzbarmachung wird aber erst ein geeigneter Raum beschafft werden müssen.

Im Personal des Sammlungsdienstes sind infolge Hinschiedes des Herrn Universitätsprofessors Dr. Karl Dav. Mayer-Eymar, Konservator der paläontologischen Sammlung, und des Herrn Ferdinand Irniger, seit 1886 Abwart und Präparator der zoologischen Sammlungen, beklagenswerte Verluste eingetreten.

7. Schulbehörden.

Der S o h u l r a t trat im Jahr 1907 zu 11 Sitzungen zusammen und behandelte 138 Traktanden.

Das Präsidialprotokoll enthält 561 Geschäftsnummern.

Im März lief die Amtsdauer des Schulrates ab. Wir bestätigten die bisherigen Mitglieder mit Ausnahme der Herren Oberst H. B l e u l e r , Prof. H. G- o 11 i e z und Architekt A. T i è c h e , die aus Gesundheitsrücksichten, bezw. wegen Geschäftsüberhäufung, eine Wiederwahl abgelehnt hatten. An deren Stelle traten die Herren Prof. Ernst C h u a r d , Natio-

257

nalrat in Lausanne, Dr. A. K r e i s , Regierungsrat in Frauenf eìd, und Louis P e r r i e r , Nationalrat und Staatsrat in Neuenbursr.

o »·· Als Ersatz für Herrn Dr. H. B ü h l e r , der eine Wiederwahl ablehnte, wählte der Schulrat zu seinem Sekretär Herrn Julius M ü l l e r , von Weiningen (Et. Zürich), langjährigen Sekretär der Direktion des eidgenössischen Polytechnikums, mit Amtsantritt auf 1. Juni 1907.

P r ü f u n g s a n s t a l t f ü r B r e n n s t o f f e . Die Betriebseröffnung konnte auf den vorgesehenen Termin (Anfang 1907) erfolgen (siehe Spezialbericht).

Witwen- und Waisenkasse der Lehrerschaft deseidgenössischen Polytechnikums.

Dem Genossenschaftskapital haben auch in diesem Jahre Freunde des Polytechnikums ansehnliche freiwillige Beiträge zugewiesen.

V e r m ä c h t n i s s e und S c h e n k u n g e n . Das grossartige Vermächtnis des Herrn Albert B a r t h haben wir durch folgenden Beschluss (vom 8. Januar 1901) angenommen: 1. Das Legat im Betrage von Fr. 400,000, welches der am 25. Oktober 1906 in Zürich verstorbene Herr Albert Barth, von Stein a. Rh. und Rio de Janeiro, dem eidgenössischen Polytechnikum ausgesetzt hat, erhält die Benennung ^Albert BarthStiftung" und wird als Spezialfonds durch das eidgenössische Finanzdepartement verwaltet.

2. Die Zinsen des Legates werden vorläufig für die nächsten zehn Jahre verwendet : a. zur Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit der Professoren der eidgenössischen polytechnischen Schule, vermittelst Gewährung von Beiträgen an die Ausführung wissenschaftlicher Arbeiten, von Studienreisen u. s. w., soweit hierfür keine andern Mittel zur Verfügung stehen oder soweit die verfügbaren Mittel nicht reichen ; b. zur Unterstützung würdiger Studierender schweizerischer Nationalität am eidgenössischen Polytechnikum, und zwar durch Gewährung von Beiträgen an wissenschaftliche Exkursionen, sowie durch Verleihung von Studien- und Reisestipendien, soweit hierfür, keine andern Mittel zur Verfügung stehen oder soweit die verfügbaren Mittel nicht ausreichen.

258

3. Die Höhe der zu verleihenden Beträge, sowie die Bedingungen für die Erteilung der Beiträge und Stipendien werden durch ein Reglement bestimmt, das der Bundesrat erlassen wird.

4. Der nicht verwendete Zinsertrag des Legates wird jeweilen auf den Ablauf des Rechnungsjahres zum Kapital gesehlagen.

Der im Dezember 1906 verstorbene Herr alt Apotheker B e c k e r , von Eggenwil, in Zürich, hat die Eidgenossenschaft als Universalerbin eingesetzt, mit der Bestimmung, dass die Erbschaft dem Châtelain-Fonds einverleibt werde.

Dieser erhält dadurch einen Zuwachs von Fr. 45,664. 45 per 5. Juni 1907.

K a s s a v e r w a l t u n g . Die stets wachsenden Kassen geschälte, deren Bewältigung den Kassier seit langer Zeit regelmässig ausserdienstlich in Anspruch nahm und überdies vorübergehend die Mitwirkung eines Teiles des Kanzleipersonals notwendig machte, mahnten eindringlich zu einer Reorganisation dieses Verwaltungszweiges. Da eine rationelle und durchgreifende Umgestaltung der Lokalverhältnisse halber zurzeit unmöglich ist, musste den fühlbarsten Übelständen durch Schaffung einer B u c h h a l t e r s t e l l e gesteuert werden.

In die neue Stelle wurde Herr Georg E n g e l m a n n , langjähriger 1. Kanzlist der Schulratekanzlei, mit Amtsantritt auf 1. Juli 1907 erwählt.

R e o r g a n i s a t i o n . Die Frage der Reorganisation der eidgenössischen polytechnischen Schule ist im Berichtsjahre so weit gefördert worden, dass unser Departement des Innern zu Beginn des Studienjahres 1907/08 dem Schulrat den Auftrag erteilen konnte, die Revision des Schulreglementes auf Grund seiner Anträge vom 29. März 1904 an die Hand zu nehmen.

A u s s o n d e r u n g s v e r t r a g . Die Behandlung des Aussonderungsvertrages vom 28. Dezember 1905 durch die städtischen und kantonalen Instanzen Zürichs ist so weit gediehen, dass die endgültige Erledigung im Laufe des Jahres 1908 erwartet werden darf.

259

Die Annexanstalten.

a. Eidg.

Maierialprüfungsanstalt.

Über die Frequenz und Leistungen der Anstalt im Berichtsjahre 1907 gibt folgende Zusammenstellung näheren Aufschluss : .

..

nzahl

Anzahl der Auftraggeber Anzahl der Anträge

im Berichtsjähre

461 1,523

im Vorjahre

390 1,285

Einzelversuche für die gestellten Anträge . 32,938 28,161 Einzelversuohe für wissenschaftliche Untersuchungen 2,030 2,251 Einzelversuche für die schweizerische geotechnische Kommission : betreffend Tone -- 468 betreffend natürliche Bausteine . . .

88 176 Einzelversuche für die schweizerische Kommission für armierten Beton 2,634 3,518 Einzelversuche für Unterrichtszwecke . . . 1,827 1,708 Die G e s a m t a n z a h l der ausgeführten E i n z e l v e r s u c h e beträgt somit . . 39,517 36,282 Die Inanspruchnahme der eidgenössischen Materialprüfungsanstalt hat im Berichtsjahre eine starke Steigerung erfahren durch die eingelangten Aufträge. Über die Verteilung in die einzelnen Kategorien von Materialien sei folgendes hervorgehoben : Versuche von n a t ü r l i c h e n B a u s t e i n e n zeigten eine unbedeutende Veränderung ; es werden in der Hauptsache Steine von neu eröffneten Brüchen zur Prüfung eingesandt.

K ü n s t l i c h e B a u s t e i n e aus der Zementindustrie wurden in grösserer Zahl geprüft ; solche aus der Tonwarenindustrie liefen nur spärlich zur Untersuchung ein. Versuche an Eisenbetonkonstruktionsteilen waren häufiger ; im Berichtsjahre wurde auch durch geeignete Einrichtung an der Biege.maschine die Prüfung grösserer Kanalisationsröhren aufgenommen.

Die Kategorie der h y d r a u l i s c h e n B i n d e m i t t e l zeigte die grossie Zahl der Versuche und zugleich die grösste Zunahme an Aufträgen. Zu der Prüfung von Zementen und Kalken kam diejenige von Betonkörpern zur Kontrolle der ge-

260

eigneten Verwendung des Bindemittels bei Bauten immer häufiger hinzu.

Die ein Jahr-Proben von Beton mit Sand und Kies der wichtigeren schweizerischen Städte, im Auftrage der Kommission des armierten Beton, sind im Berichtsjahre ausgeführt worden.

Auch die Kategorie M e t a l l e zeigte eine Zunahme der mechanisch-technischen Versuche ; neben den laufenden technologischen Proben wurden die neueren Schlagbiegeproben in grösserer Zahl ausgeführt zur Untersuchung der Brüchigkeit des Materiales. Ausserdem wurden untersucht : D r a h t s e i l e und D r ä h t e , S c h m i e r ö l , für die schweizerischen Bundesbahnen, und eine Serie P a p i e r e , für Zivilstandsregister.

Die c h e m i s c h e n A n a l y s e n von Metallen, Metalllegierungen, Rohmaterialien der Zementindustrie beschäftigten vollauf unser Laboratorium. T r a n s p o r t f l a s c h e n kamen 5374 zur Prüfung (5230 im Vorjahre).

In der Hauptsache betreffen die w i s s e n s c h a f t l i c h e n A r b e i t e n Versuche für die schweizerische Kommission des armierten Beton ; es handelt sich da um die Lösung wichtiger Fragen des Bauingenieurwesens ; die Untersuchung von Stahldrähten wurde weiter verfolgt, die Dauerversuche mit Kupferdrähten verschiedener Härte nahezu zum Abschlüsse gebracht.

Der praktische Unterricht über die Prüfung von Baumaterialien wurde im Wintersemester von 80 Studierenden der mechanisch-technischen Abteilung und im Sommer von 35 Studierenden der Ingenieurabteilung besucht.

Der Direktor wohnte im Februar in München einer Sitzung des Vorstandes des Internationalen Verbandes für die Materialprüfungen der Technik bei und hatte während des Berichtsjahres die Leitung einer internationalen Kommission für einheitliche Prüfung von Zementen zu übernehmen.

Der Aufbau eines Stockwerkes am bestehenden Gebäude wurde im Berichtsjahre ausgeführt ; die Benutzung der neuen Räume konnte nur für die Hauswartwohnung stattfinden.

b. Eidg. Prüfungsanstalt für Brennstoffe.

A l l g e m e i n e s . Am 4. Januar wurde mit dem Umzug der vorhandenen Maschinen, Apparate und Utensilien aus dem Chemiegebäude in die neuen Lokalitäten begonnen und gleichzeitig auch mit der Installierung der neuen Apparate ; am 23. Januar konnte der normale Betrieb aufgenommen werden.

261 P e r s o n a l i e n . Bei Eröffnung des Betriebs bestand das Personal der Anstalt, ausser dem Vorstande, aus : 5 Assistenten, l wissenschaftlichen Hülfsarbeiter, l Kanzlisten, 2 Laborantinnen und l Abwart. Gleich von Anfang an wurde die Anstellung eines Hülfsabwartes unerlässlich. Im Laufe des Jahres traten 3 Assistenten aus, die durch 2 weitere Laborantinnen ersetzt wurden.

T ä t i g k e i t . Im Betriebsjahre wurden in der Anstalt ausgeführt : Brennwertbestimmungen, inkl. Ermittlungen des Gehalts der Proben an Feuchtigkeit, Asche, flüchtigen Bestandteilen 3315 Elementaranalysen von Brennstoffen 144 Kohäsionsproben von Briketts 112 Extrabestimmungen von Briketts 34 Verschiedene Untersuchungen 9 Total 3614 Die 3315 Heizwertbestimmungen rührten her : v o n d e n schweizerischen Transportanstalten . . . . 3052 von der Industrie und Privaten 237 wissenschaftlichen Zwecken dienten 26 Aus den Laboratorien sind verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen hervorgegangen.

Die mit der Kontrolle der Brennstoffe und der Beaufsichtigung und Vornahme von Probefahrten beauftragten Beamten der schweizerischen Transportanstalten wurden gruppenweise zur Instruktion in die Anstalt delegiert, wo ihnen der Vorstand die Betriebseinrichtungen und die praktische Bedeutung der Versuchsergebnisse erläuterte.

Im Juli unternahm im Auftrage der Anstalt der erste Assistent eine Studienreise nach dem Saarkohlenrevier, nach Mannheim, Karlsrahe und Strasshurg, um die bergmännische Gewinnung, sowie die Brikettfabrikation, aus eigener Anschauung kennen zu lernen.

c. Eide/. Zentralanstalt für das forstliche

Versuchswesen.

Die Aufsichtskommission hielt ihre ordentliche Sitzung, in der sie das Arbeitsprogramm und das Budget der Anstalt für 1908 festsetzte, am 19. Juni in Zürich ab. Im Anschluss an die Sitzung besuchte die Kommission die im Escherwald bei

262 Ilanz angelegten Ertrags- und Durchforstungsversuchsflächen.

Der am Piz Mundaun in 1600 Meter Meereshöhe gelegene Escherwald ist eine wohlgelungene, 19 Hektar grosse, 30jährige Aufforstung, die mit Hülfe eines Legates von Professor Arnold Escher-von der Linth ausgeführt wurde. Ihres Alters und ihrer hohen Lage wegen bildet diese Kultur ein sehr geeignetes Objekt zu Untersuchungen über Wachstumsgang und Bestandpflege von Waldpflanzungen in hohen Lagen, die heute in grossem Massstabe zur Ausführung gelangen.

Auch dieses Jahr brachte im Personalbestand der Anstalt namhafte Änderungen. Am 1. April verliessen der Gartenaufseher Albert Niedermann und der Gehülfe Anton Eigel die Anstalt, um in den praktischen Forstdienst zu treten. An deren Stelle wählte die Aufsichtskommission August Kestenholz, von Zielen. (Baselland), und Konrad Peter, von Zürich. Auf 1. Dezember ist Assistent Glutz aus der Anstalt ausgetreten.

Im Versuchsgarten auf dem Adlisberg und in den Waldungen des Landes sind die Versuche über die Bedeutung der Provenienz des Samens und die übrigen Kultur- und Saatversuche fortgesetzt worden. Der Versuchsgarten erfuhr eine Vergrösserung von 10 Aren.

In den beiden Bachgebieten bei Wasen im Emmental, die zu vergleichenden Untersuchungen über den Wasserabfluss im Walde und im Freiland dienen, wurde in regelmässigen Intervallen auch der Stand der einzelnen Quellen ermittelt.

In den Waldungen des Landes hat die Anstalt im Berichtsjahre 15 neue Versuchsflächen angelegt, von denen 12 Flächen auf Jvulturversuche mit Samen verschiedener Provenienz und 3 auf Durchforstungsversuche entfallen. In Wegfall kamen 8 Flächen, und es betrug Ende 1907 die Zahl aller noch bestehenden Flächen 424. Zur wiederholten Aufnahme gelangten 25 Ertrags- und Durchforstungsfläohen und 20 Kulturversuchsflächen.

Einen bedeutenden Arbeitsaufwand erforderte die Herausgabe der Fichten- und Buchenertragstafeln, die noch kurz vor Schluss des Jahres im Drucke erscheinen konnten. Damit ist ein wichtiges Postulat des allgemeinen Arbeitsprogrammes der Anstalt, an dessen Verwirklichung sie seit ihrem Bestehen gearbeitet hat, erfüllt.

Die Übungen der Studierenden der Forstschule im Versuchsgarten auf dem Adlisberg und in den Räumen der Anstalt wurden in bisheriger Weise abgehalten.

263

VUE. Gesundheitsamt.

1. Verhütung und Bekämpfung ansteckender Krankheiten.

a. Pocken.

Die Zahl der Pockenerkrankungen hat im Berichtsjahre wieder eine Verminderung erfahren ; sie ist von 74 mit 13 Todesfällen im Vorjahre auf 51 mit 9 Todesfällen herabgesunken.

Ihre Verteilung nach Kantonen und Monaten ist aus folgender Tabelle ersichtlich.

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264

Hinsichtlich Alter und Impfzustand verhalten sich die 51 Fälle wie folgt: Gestorbene

Erkrankte zu spät, o.

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') Leichter Fall. -- 2) 2 Fälle sehr leicht. -- 3) Sehr leichte Fälle.

) 1 leichter Fall. -- 5) 7 sehr leichte Fälle. -- °) 2 Tage vor Ausbruch der Krankheit geimpft. -- 7) 3 resp. 10 Tage vor Ausbruch der Krankheit geimpft.

4

Die Nachforschungen nach der Ätiologie der Pockenepidemien und einzelnen Pockenfälle ergeben folgende .Resultate : In den letzten Tagen des Monats Februar erkrankte in Derendingen Kanton Solothurn) das Kind eines Kutschers und einige Tage später ein anderes Kind aus der Nachbarschaft. Wie es schon bei manchen anderen Epidemien der Fall war, wurden diese ersten Fälle nicht sofort erkannt und als Varizellen angesehen ; erst als die Krankheit Erwachsene ergriff, glaubten die Ärzte auf Pocken schliessen zu müssen. Die Infektionsquelle der ersten Fälle konnte nicht eruiert werden. Die Zahl der Erkrankungen in Derendingen belief sich auf 22. Von dieser Epidemie ausgehend, kam es teils zu vereinzelten Erkrankungen, teils zu eigentlichen Epidemien in einer Anzahl anderer Gemeinden in und ausserhalb des Kantons, so in Luterbach, Grenchen, Biberist (?),

265 Solothurn und Langenthal. Der Infektionsweg Hess sich für viele Fälle direkt nachweisen. c Über die 6 Fälle in Biberist, die alle leicht verliefen, waren die Ärzte geteilter Meinung; der offizielle ärztliche Bericht führt sie als leichte Pockenfälle auf, während sie von anderer ärztlicher Seite mit guter Begründung als Varizellen bezeichnet wurden, wofür auch epidemiologische Gründe sprechen. Auch bei einigen andern sehr leicht verlaufenden Fällen wurde die Diagnose Variola angezweifelt und die Vermutung aufgestellt, dass es sich entweder um Varizellen oder um Vaccineexanthem gehandelt habe. Wenn die sämtlichen angezweifelten, durchgehends als leichte oder sehr leichte Erkrankungen bezeichneten Fälle weggelassen werden, so bleiben für die Epidemie im Kanton Solothurn noch 25 Fälle übrig, die, nach Alter und Impfzustand zusammengestellt, folgendes Bild geben : Gestorbene

Erkrankte "(3.

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*) 2 Tag vor der Erkrankung geimpft.

Alter und Impfzustand der angezweifelten leichten Fälle verhalten sich wie folgt : Geiiuplt Zu spät piin|ilt Dnpimplt Total Unter l Jahr . . l -- -- l V o n l--4 Jahren . 2 2 l 5

Von 5--9

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7

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10

2

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13

266 Ausser den erwähnten Epidemien und den damit im Zusammenhang stehenden Fä!le, wurden noch verschiedene isoliertePockenerkrankungen beobachtet und zwar: a. bei zugereisten Personen : je l in Lausanne und Chiasso, beide aus Marseille zugereist, 2 in Luzern, aus Südfrankreich kbmmend, l in St. Gallen, aus Wien zugereist ; b. bei einheimischen Personen, ohne dass über die Ansteckungsquelle etwas bekannt geworden wäre : l in Rombach-Küttigen (Kanton Aargau) und i in Busswyl (Kanton Bern).

Im Laufe des Berichtsjahres wurden an die Kosten der Bekämpfung der Pockenkrankheit (Art. 8 des Bundesgesetzes betreffend Massnahmen gegen gemeingefährliche Epidemien, vom 2. Juli 18863 folgende Bundesbeiträge ausgerichtet:

Kanton

Bern . . . .

Luzern .

Solothurn

3)

Aargau .

Tessin . . .

Waadt . . .

Neuenburg . .

Gemeinde

Bern Busswil . . .

Kriens Luzern Derendingen Luterbach Grenchen .

Biberist .

.

Solothurn Kuttigen . .

Kantoii Aarau Chiasso Lausanne . .

La Côte-aux-Fées

Zahl der Fälle

Dauer der Epidemie

.

. . .

.

. . .

. . .

Vorsorgliche Massuahmen .

5. bis 23. Juni 1907 . .

16. März bis 13. April 1907 .

8. Februar bis 15. März 1907 19 Februar bis 7 Juni 1907 8. April bis 7. Juni 1907 . .

21. Mai bis 11 Juni 1907 .

28. April bis 7 Juli 1907 .

29. März bis 29. April 1907 .

27. Februar bis 16. März 1907 Vorsorgliche Massnahmen . .

Vorsorgliche Massuahmen 30. April bis 17. Juni 1907 .

16. März bis 13. April 1907 20. Mai bis 20. Juni 1907 .

. . .

.

.

.

. .

.

.

.

.

1 1 1 22 8 1 6 1 1

. .

1 1 3 47

BundesBeitrag

Fr.

Fr.

22 50 333 70 647 34 1,747. 88 14 619 05 8,359 90 1,720. 15 5,416. 13 1,423. -- 248. 20 5.80 590 50 1,811.05 573. 15 941.75 38,460. 10

11. 25 166. 85 323 70 873 95 7 309 55 4,179. 95 860. 10 2,708. 10 711.50 124. 10 2.90 295 25 905. 50 286. 60 470. 90 19,230. 20

267

. .

. .

. . .

Total

Auslagen nach Art. 8 des Epidemiengesetzes

268

b. Pest.

A s i e n . Im Jahre 1907, besonders während des ersten Halbjahres, wütete die Pest heftiger denn je in B r i t i s c h - I n d i e n, und die Zahl der Sterbefälle dieses Jahres (1,146,356) ist die höchste bis jetzt verzeichnete (327,415 Fälle im Jahre 1906).

Seit dem Beginne der Epidemie im Jahre 1896 hat die Pest nach den amtlichen Berichten daselbst 5,557,974 Opfer gefordert.

In C h i n a trat die Pest in Amoy, Swatau imd in der Mandschurei (Kaiping) auf.

In H o n g k o n g herrschte sie das ganze Jahr hindurch (vom 1. Januar bis Ende November 240 Erkrankungs- und 230 Sterbefälle).

In S i n g a p o r e traten einzelne sporadische Fälle auf.

In J a p a n herrschte sie namentlich in Osaka; in Kobe, Yokohama und Wakajama kam sie in minder bedeutenden Herden zum Vorschein.

Im weitern regierte die Pest von April bis Juni auf den B a h r e i n - I n s e l n im persischen Meerbusen und trat im Mai auch in Afghanistan auf.

In A r a b i e n herrschte die Pest von Januar bis Juni in Djeddah, wo 366 Erkrankungs- und 354 Sterbefälle zur Anzeige gelangten. Vereinzelte Fälle wurden gemeldet aus Smyrna, Beirut und der Insel Mytilene.

A u s t r a l i e n . Die Epidemien in S y d n e y (za. 100 Fälle) und Brisbane (39 Fälle) sind Ende August erloschen. Sonst traten in Australien nur kleinere Epidemien und vereinzelte Fälle auf.

Die 1906 in Neukaledonien ausgebrochene Epidemie erlosch im Januar 1907.

A f r i k a . In Ä g y p t e n herrschte die Pest während des ganzen Jahres. 1253 Erkrankungs- und 915 Sterbefälle kamen zur Anzeige, wovon 152 (90 f) in Alexandria und 19 (15 f) in Port Said.

In F r a n z ö s i s c h - N o r d a f r i k a brach im September, zweifellos durch Schiffe aus Port Said eingeschleppt, in Oran die Pest aus und verursachte 10 Erkrankungen mit 2 Todesfällen. Im Oktober gelangten 3 Fälle aus Philippeville, im November ebensoviele aus Bòne zur Anzeige, endlich wurden im Oktober einige

269

verdächtige Fälle mit 2 Todesfällen in Tunis beobachtet.

November waren alle Herde erloschen.

Ende

Auf M a u r i t i u s herrschte die Pest das ganze Jahr hindurch.

In B r i t i s c h - S ü d a f r i k a , wo seit Ende 1905 die Pest erloschen war, gelangten im Mai bis Juli einige Fälle aus King Williams Town und Umgehung zur Anzeige.

Aus Z a n z i b a r endlich wurden im Juni und Oktober einige verdächtige Fälle gemeldet.

A m e r i k a . In S ü d a m e r i k a herrschte die Pest in Brasilien (Rio de Janeiro, Bahia), Chile (Santiago, Taltal, Antofagasta, Pisagua), Peru (Callào, Lima, Parta), Argentinien (Cordoba) und Paraguay (Assuncion und Concepcion).

In N o r d a m e r i k a wurden Pestfälle gemeldet aus San Francisco, wo vom 12. August bis 26. Dezember 136 Erkrankungen und 72 Todesfälle registriert wurden.

In Honolulu (Hawaii-Inseln) scheint die Pest von April bis Ende Mai geherrscht zu haben.

E u r o p a . Ein s t a d t beschäftigter erlag der Krankheit lichen Laboratorium

mit Peststudien im Laboratorium von K r o n Militärarzt infizierte sich Ende Januar und nach einigen Tagen. Ein zweiter im nämtätiger Arzt bekam die Pest im April.

Im Mai entstand ein kleiner Pestherd in der U m g e g e n d von A s t r a c h a n . Mitte Juli wurde aus O d e s s a ein tödlicher Pestfall bei dem Heizer eines Dampfers gemeldet, und ein Spitalangestellter, welcher dessen Leichenöffnung beiwohnte, erkrankte bald darauf unter pestverdächtigen Erscheinungen.

Mitte September wurden sodann in M a r s e i l l e an Bord eines italienischen Dampfers Pestfälle festgestellt und endlich Mitte Oktober ein solcher in G l a s g o w .

Durch B u n d e s r a t s b e s c h l u s s v o m 19. N o v e m b e r 1907 haben wir die Häfen Oran, Philippeville und Bòne in Algerien als pestverseucht erklärt und gegen dieselben die durch Bundesratsbeschluss vom 2. Oktober 1905 in Kraft gesetzten Bestimmungen der Verordnung vom 30. Dezember 1899 über die Massnahmen zum Schütze gegen die Cholera und die Pest, soweit sie die Verkehrsanstalten, den Personen- und Gepäck- und den Warenverkehr betreffen (Art. 33--35 : Überwachung der Reisenden am Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

18

270

Ankunftsort, Art. 37--38: Waren-und Gepäckverkehr), in Anwendung gebracht. Durch B e s c h l u s s vom 21. D e z e m b e r 1907 wurden sodann diese Häfen wieder als pestfrei erklärt und die angeordneten Schutzmassnahmen aufgehoben.

Unsere Vorkehren gegen die Pest beschränkten sich überhaupt im Berichtsjahre auf die Überwachung des Gepäck- und Warenverkehrs an der Grenze. Überdies waren wir, wie in frühern Jahren, bestrebt, jederzeit über einen genügenden Vorrat von Pestserum verfügen zu können. Die durch die genannte Überwachung verursachten Kosten beliefen sich auf Fr. 537. 60 (Zürich Fr. 111. 60, St. Gallen und Buchs Fr. 344 und Verrières 72 Fr.). Gemäss Art. 8 des Epidemiengesetzes haben wir den betroffenen Kantonen die Hälfte dieser Summe mit Fr. 268. 80 zurückvergütet.

c. Cholera.

In B r i t i s c h - I n d i e n hat die endemisch herrschende Cholera in der Präsidentschaft Madras allein 44,632, in Kalkutta allein 3029 Opfer gefordert.

Mehr oder weniger ausgebreitete Choleraepidemien wurden aus J a p a n (Osaka, Yokohama), aus den Philippinen (Manila), Hongkong und China gemeldet. Gegen Ende des Jahres brach die Cholera in A r a b i e n unter den Pilgern aus, und zwar in Mekka, Mediila, Yambo und Djeddah. Ende November und Anfang Dezember wurden ferner in K l e i n a s i e n in Sinope ander Küste des Schwarzen Meeres mehrere Cholerafälle bei russischen Pilgern konstatiert.

E u r o p a . Anfang August brach eine heftige C h o l e r a e p i d e m i e in R u s s l a n d aus. Ausgehend vom Gouvernement Samara verbreitete sie sich raséh über ganz Südrussland und bis nach Sibirien hinein. Im Oktober stand die Seuche auf dem Höhepunkt, um dann langsam abzunehmen. Die Zahl der amtlich festgestellten Erkrankungen beiief sich auf ungefähr 10,000, die der Todesfälle auf zirka 4000.

Durch B e s c h l u s s vom 26. O k t o b e r 1907 haben wir die russischen Bezirke, in welchen laut den amtlichen Berichten die Cholera aufgetreten war (Gouvernemente Samara, Saratow, Astrachan, Nischni-Nowgorod, Kasan, Simbirsk, Kostroma, Jaroslaw, Pensa, Wiatka, Wladimir und Jekaterinoslaw, ferner die Städte Baku, Rostoff a. D. und Kiew, sowie das Dongebiet), als

271 choleraverseucht erklärt und demgemäss gegen dieselben die Art. 33 bis 35 und 37 bis 48 der Verordnung über die Massnahmen zum Schutz gegen die Cholera und die Pest, vom 30. Dezember 1899, in Anwendung gebracht.

d. Diphtherie.

Im Berichtsjahre haben wir von sämtlichen Kantonen mit Ausnahme von Appenzell I.-Rh. Meldungen über das Auftreten der Diphtherie erhalten. Es sind im ganzen 5959 Erkrankungen (gegenüber 5154 im Vorjahre) angezeigt worden. An der Durchführung der unentgeltlichen bakteriologischen Diphtherieuntersuchungen beteiligten sich wie im Vorjahre 15 Kantone. Die Zahl der Untersuchungen betrug 5924 (im Vorjahre 5167) und die an die daherigen Kosten von uns ausgerichteten Entschädigungen bezifi'ern sich auf Fr. 9005. 50. Für die weiteren Details verweisen wir auf nachfolgende Tabelle.

272

Zahl der angezeigten Diphtheriefalle.

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Zürich . . .

Bern. . . .

Luzern .

Uri . . . .

Schwyz .

Obwalden .

Nidwaiden . .

Glarus .

Zug . . . .

Freiburg Solothurn . .

Baselstadt .

Baselland . .

Schaffhausen .

AppenzelLA.-R.

Appenzell L -R.

St. Gallen . .

Graubünden .

Aargau . . .

Thurgau Tessin . . .

Waadt . . .

Wallis . . .

Neuenburg .

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312 222 39 6 60 4 18 6 9 57 45 113 14 23 57 --

969 1215 205 6 143 12 58 21 67 374 142 394 40 101 110 --

2059 657 -- -- 7 -- -- 34 2 1295 -- 505 -- 4 44 --

29 44

160 31 65 72 16 95 12 35 39

407 138 210 211 64 632 190 107 143

529 -- -- 31 85 445 -- 104 123

1515

1193

1510

5959

5924

199 376 57 -- 20 3 11 3 35 74 49 103 5 16 8 -·-

109 57 43 62 13 226

72 41 65 51 21 181 52

1741

4s

229 251 58 -- 32 3 13 3 15 87 17 70 4 30 22 -- 66 9 37 26 14 130 44 19 14

229 366 51 -- 31 2 16 9 8 156 31 108 17 32 23 --

82 24 46

§ O-

| ·§

--» C Q J= _ CP " 0

273

Auftreten der angezeigten 5959 Diphtheriefälle 1905 1902 1903 1904 652 659 . ( 883 579 Januar 606 589 526 Februar . . ( 752 628 471 729 März . . . ( 700 529 421 529 April . . . ( 562 452 503 Mai . . · o ( 384 421 364 . ( 474 434 394 Juni .

Juli . . . ( 341 386 309 307 279 376 August . . ( 311 334 417 395 410 September . ( 304 391 396 Oktober . - . ( 331 436 449 686 November . ( 424 609 616 549 Dezember . ( 677 679 Total

(6143

5609

5910

5991

nach Monaten : 1906

1907

735) 542) 414) 327) 388) 290) 235) 291) 391) 460) 554) 527)

661 595 485 421 620 474 441 358 394 485 491 534

5154)

5959

e. Absonderungshäuser und Desinfektionsanstalten.

Gestützt auf Art. 8 des Bundesgesetzes betreffend Massnahmen gegen gemeingefährliche Epidemien, vom 2. Juli 1886, bzw. Art. 5, 7 und 11 des zugehörigen Reglements vom 4. November 1887 sind im Jahre 1906 folgende Beiträge an die Kosten der Erstellung und Einrichtung von Absonderungshäusern und Desinfektionsanstalten ausgerichtet worden: Bundeabeitrag 1. Veitheim (Kanton Zürich). FormaldehydFr. 119.50 apparat mit Zubehör (Kosten Fr. 2390) .

2. Herzogenbuchsee (Kanton Bern). Absonderungshaus mit Desinfektionsanlage (Baukosten Fr. 31,102. 65, Diversa Fr. 191. 90, Desinfektionsapparat Fr. 3,800, Mobiliar Fr. 4,070.80, 8,935. 40 total Fr. 39,165.35) . . . .'

3. K a n t o n Z u g . Absonderungshaus mit Desinfektionsanstalt (Kosten : Absonderungshaus Fr, 37,449. 96, Zentralhaus Fr. 23,614. 65, Oekonomiegebäude Fr. 11,496. 65, Landerwerb Fr. 11,000, Einfriedigung Fr. 2,463.25, Wasserund Gasleitung Fr. 855. 95, Desinfektionsapparat Fr. 5,467. 20, Mobiliar Fr. 8,195. 85, Verschiedenes Fr. 2,100. 34, total Fr. 102,643. 85) . .

17,031. 55

274

4. Grabs (Kanton St. Gallen). Absonderungshaus mit Desinfektionsanstalt (Kosten : Bauplatz Fr. 8,272. 60, Absonderungshaus Fr. 52,707. 99, Desinfektionsanstalt Fr. 7,511.12, Wasserleitung und Kanalisation Fr. 2,982. 85, Umgebungsarbeiten Fr. 6,071.85, Desinfektionsapparat Fr. 3,851.67, Mobiliar Fr. 5,970.02, total Fr. 87,368, 05) °Fr. 22,125. -- 5. Kreuzungen (Kanton Thurgau). Formaldehydapparat (Kosten Fr. 124) ,, 62. -- Total

Fr. 48,273. 45

Ausserdem werden folgende Projekte gutgeheissen und an deren Ausführungskosten die angegebenen Beiträge zugesichert: Maximaler Bundesbeitrag

1. Frutigen(KantonBern). Absonderungshaus mit Desinfektionsanlage (devisierte Kosten : Bau Fr. 38,000, Möblierung Fr. 8,000, Desinfektionseinrichtung Fr. 4,300, Total Fr. 50,300) . . . . Fr. 14,150.-- 2. Flims(Kanton Graubünden). Absonderungshaus mit Desinfektionsanlage (Kostenvoranschlag : Bauplatz Fr. 1,866, Bau Fr. 27,544, Wasserzuleitung Fr. 1,293, Mobiliar Fr. 5,854. 20, Desinfektionsapparat Fr. 3,650, Unvorhergesehenes Fr. l,792. 80, Total Fr. 42,000) ,, 9,752.10 3. C h i a s s o (Kanton Tessin). Möblierung des Absonderungshauses und Portierhäuschen (devisierte Kosten: Möblierung Fr. 4,037.10, Portierhäuschen Fr. 4,617. 05) ,, 3,518. -- Total Fr. 27,420.10 Verhandlungen wurden gepflogen, ohne im Berichtsjahre zum Abschluss zu gelangen, über die Erstellung von Absonderungshäusern oder Desinfektionsanstalten in Stans, Samen, Menziken, Solothurn, Genf, Biel, Rapperswil, Orbe, Meiringen, Arosa, Pruntrut, Langenthal, Murten, Wallenstadt und Schwarzenburg.

Zwei Krankenanstalten, der Kindei-spital Zürich und die Heil- und Pflegeanstalt Rosegg bei Solothurn, stellten das Gesuch um Bewilligung eines Bundesbeitrages an die Kosten der Des-

275 infektionseinrichtungen ihrer Anstalten. Beide Gesuche mussten abschlägig beschieden werden, weil Bundesbeiträge nur in den Fällen ausgerichtet werden können, wo es sich um die Anschaffung von Desinfektionsapparaten für Absonderungshäuser im Sinne des eidgenössischen Epidemiengesetzes, beziehungsweise um die Erstellung von öffentlichen Desinfektionsanstalten zur Bekämpfung der im Epidemiengesetz genannten gemeingefährlichen Krankheiten handelt.

f. Pasteursches Institut in Bern.

Im Berichtsjahre wurden 23 Personen der Schutzimpfung gegen Hundswut unterzogen, l davon war von einem Tiere gebissen worden, bei dem das Vorhandensein der Wutkrankheit experimentell, 14 von Tieren, bei denen das Vorhandensein der Krankheit durch tierärztliche Untersuchung festgestellt wurde, 5 von Tieren, bei denen bloss der Verdacht auf Wut bestand.

3 Personen haben sich einer präinfektionellen Schutzimpfung unterzogen. Brkrankungs- und Todesfälle kamen nicht vor. Die behandelten Personen stammten aus den Kantonen : Bern (3), Waadt (1), Genf (17) und aus Deutschland (2).

Zur Feststellung der Wut wurden 6 Hunde und l Katze eingeliefert. Bei einem Hunde ergab die Untersuchung ein positives, hei den übrigen Tieren ein negatives Resultat. Von diesen Tieren stammten je l aus den Kantonen Freiburg, St. Gallen, Tessin, Waadt, Wallis und Deutschland.

Für weitere Details sei auf den Bericht des Instituts verwiesen, den wir zur Verfügung Ihrer Kommissionen halten.

2. Lefoensmittelgesetzgebung.

Nach der Annahme des Bundesgesetzes betreffend den Verkehr mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen, vom 8. Dezember 1905, durch die Volksabstimmung vom 10. Juni 1906 beauftragten wir das Departement des Innern, Entwürfe für die zur Ausführung des Gesetzes notwendigen eidgenössischen Verordnungen und Réglemente auszuarbeiten. Diese schwierige, weitschichtige und gründliche Fachkenntnisse erfordernde Arbeit wurde unter Zuzug von Fachleuten, einer aus Lebensmittelchemikern zusammengesetzten Expertenkommission und einer tierärztlichen Expertenkommission in zahlreichen längern Beratungen derart ge-

276

fördert, dass die sämtlichen Vorentwürfe, 8 Verordnungen, 2 Réglemente und l Instruktion umfassend, im März des Berichtsjahres einer Reihe von gemischten, d. h. aus Vertretern der Lebensmittelproduktion, der Lebensmittelindustrie, des Handels, der Lebensmittelkontrolle und der Verwaltung zusammengesetzten Kommissionen zur Beratung unterbreitet werden konnten. In Rücksicht auf die Verschiedenartigkeit der in Betracht fallenden Interessentenkreise wurden die zu beratenden Bestimmungen in 7 Gruppen eingeteilt und. dem entsprechend 7 verschiedene Kommissionen ernannt, deren kleinste 12 und deren grösste 32 Mitglieder zählte.

Vor der Wahl sind sämtliche in Betracht kommenden schweizerischen Interessentenverbände zur Einreichung von Vorschlägen ersucht worden.

Nach Eingang der gutachtlichen Berichte der sämtlichen Kommissionsmitglieder wurden die Kommissionen der Reihe nach einberufen, um auf Grundlage einer gedruckten Zusammenstellung der eingegangenen Abänderungsvorschläge die Entwürfe durchzuberaten. Diese Beratungen dauerten mit kleinen Unterbrechungen vom 30. Mai bis 3. Juli. An denselben nahmen auch Vertreter der Abteilungen Landwirtschaft, Handel, Gesetzgebung und Rechtspflege, Zoll, Post und Eisenbahnen der Bundesverwaltung, soweit sie dabei interessiert waren, teil.

Die Verordnungsentwürfe mit den beigedruckten von den gemischten Kommissionen beschlossenen Abänderungen wurden hierauf anfangs August sämtlichen Kantonsregierungen, den interessierten Abteilungen der Bundesverwaltung und, mit Ausnahme der Entwürfe, welche die Fleischschau betreffen, auch sämtlichen amtlichen Lebensmittelehemikern zur Prüfung und Begutachtung übermittelt. Die eingegangenen Bemerkungen und Anträge, systematisch zusammengestellt, bildeten, soweit sie die chemisch-physikalische und bakteriologische Lebensmittelkontrolle betreffen, den Beratungsgegenstand einer im Oktober-November einberufenen Kommission, die aus den amtliehen Lebensmittelchemikern (Kantons- und Stadtchemikern) und den Vertretern einzelner Bundesverwaltungsabteilungen bestand, und soweit sie das Schlachten und die Fleischschau betreffen, den Gegenstand einer in Dezember stattgefundenen Kommissionalberatung, an welcher ausschliesslich Tierärzte teilnahmen. Doch konnten die Verhandlungen dieser letztern Kommission, die grosse Schwierigkeiten boten, im Berichtsjahre nicht zu Ende geführt werden.

277

3. Mediziualprüfungen.

Im Personalbestand des leitenden Ausschusses ist eine wichtige Veränderung leider dadurch entstanden, dass im Beginn des Jahres der bisherige Ortspräsident von Genf, Herr Prof. Dr. Ale.

Jentzer starb. Sein Nachfolger wurde der bisherige Ortsvicepräsident, Herr Dr. Edmond Lardy. An die Stelle des Letztern wurde berufen Herr Prof. Dr. Otto Beuttner.

Es hat nur eine Sitzung des Leitenden Ausschusses stattgefunden. Dieselbe hat vor allem zu einer Vorbesprechung über die wohl nicht mehr auf längere Zeit zu verschiebende Revision der Prilfungsverordnung gedient.

Am 1. Januar 1907 sind mehrere Bundesratsbeschlüsse in Kraft getreten ; so die Aufhebung des Art. 88, des sogenannten ,,Tessmeràrtikels" der Verordnung, wodurch für die Zukunft die Schweizer italienischer Zunge ihren Landsleuten aus der deutschen und französischen Schweiz gleichgestellt, also genötigt werden, behufs Erwerbung der eidgenössischen Diplome die eidgenössischen Prüfungen abzulegen. Vom 1. Januar 1907 an haben ferner die angehenden Tierärzte die gleiche naturwissenschaftliche Prüfung zu bestehen, wie die Aerate und Zahnärzte.

Ueber die im Berichtsjahre abgehaltenen eidgenössischen Maturitäts- und Medizinalpriifungen geben nachstehende Tabellen Auskunft.

Die Gesamtzahl (500) steht über dem letzten fünfjährigen Durchschnitt (486). Die naturwissenschaftlichen Prüfungen übersteigen ihn etwas (157), die pharmazeutischen bedeutend (38). Dagegen bleiben die zahn- und tierärztlichen merklich dahinter zurück (34, resp. 31).

Von den 500 Prüfungen waren erfolglos 77 = 15,4 %.

Darunter waren : 460 erste Prüfungen, wovon erfolglos 64 = 14,o % 31 zweite ,, ,, ,, 9 = 29,0 °/0 .9 dritte ,,,, ,, ,, 4 = 44,4% iti naturwissenschaftliche ,, ,, ,, 45 = 26,s % 217 ärztliche ,, ,, ,, 18 = 8,3 % 26 zahnärztliche ,, ,, ,, 2 -- 4,4 % 60 pharmazeutische ,, ,, ,, 9 = 15,o °/o 26 tierärztliche ,, ,, ,, 3 = 11,6 % in Basel 80 ,, ,, ,, 9 = ll,s % ,, Bern 101 .

,, ,, 14 = 13,8 % fl

278

Eidg. Maturitätsprüfungen 1907 fur Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Tierärzte.

SOJ

Ort und Zeit.

Kandidaten.

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II

53

Bern 2.-- 6. April:

Einheimische Fremde . . .

27 13

21 5

3 5

3 3

Lausanne 25.-- 28. März :

Einheimische Fremde . . .

9 1

3 --

3 --

3 1

Basel 17.-- 20. Sept.:

Einheimische Fremde . . .

13 19

10 15

3 2

2

Genf Einheimische 30. Sept.-- 3. Okt.: Fremde . . .

11 5

6 3

3 1

2 1

Total

98

63

20

15

64,8% 20,4% 15.3%

Übersieht der eidgenössischen Medizinalprüfungen 1907.

Basel

Bern

Freiburg

Genf

Lausanne

Neuenburg

Zürich

1 0

1 0

1 0

1 0

1 0

1 0

1

Naturwissenschaft!. Pi-Ufungen 24

20 10 .n Prüfungen zusammen . 30 2 Zahnarzt!, -analom.-physiolog.

,, Fachprüfungen . .

6 ,, Prüfungen zus.

8 Ärztl.-anatom.-physiologische ,, Fachpi-ütungen .

Pharm. Gehülfenprüfun'gen .

,, Fachprüfungen .

,,

Prüfungen zusammen

Veter.-anatom. -physiologische ,, Fachprüfungen . . .

,,

Prüfungen

zusammen

Alle Prüfungen zusammen .

"T ---

21

15 25 40 --

5 7 4 24 4 4 -- 16 1 4 20 1 8 -- -- 36 2 -- 2 -- 2 4 < -- 6 °T 1 -- -- 7 i -- 1 -- -- Z

v--'" '

"T 7""

Total

0

32 19 -- 28 1 12 37 1 16 -- 65 2 28 3 2 1 -- 7 1 3 9 2 ~ ---- ~6~ 9 5 4 5 2 14 6 -- -- 11 2 -- -- -- 4 3 2 7 2 ~ ~T "o?" · ^-- -..>,--· 124 l?

~TÏ *-- - ,--' - l i « ., ·----v t 73 151 78 12

7 6 2 1 3 --

z

-

U

0

1

126 45 171 91 108

199 9 15 24 32 19 51 14 9 13 423 1

10 8 18 1.

1 2 3 6 9 1 2 3 77

101 116

217 10 16 26'

35 25

60

15 11 26 500

-^vi i-i ··

50 0

279

6 4 4 9 -- 10 -- 10 6 16 1 __ ~~9~ 14 ~ïï "ST" · -- .,--· KDl 1 80 v

Total

6 2 1 3

Zusammen

280 in Freiburg 11 Prüfungen, wovon erfolglos 4 = 36,7 °/0 ,, Genf 78 ,, ,, ,, 7 = 8,t % ,, Lausanne 73 ,, ,, ,, 16 = 22,2 % ,, Neuenburg 6 ,, ,, ,, 0 =-- ,,Zürich 151 ,, ,, ,, 27 = 17,9«/o oder mit Abzug der nur in Bern und Zürich stattfindenden tierärztlichen Prüfungen: in Basel 80 Prüfungen, wovon erfolglos 9 = 1J,8 % ,, Bern 84 ,, ,, 13 = 15,5 % ,, Freiburg 11 ,, ,, ,, 4 = 36,7 % « Genf 78 ' ,, ,, ,, 7 = 8,! °/,, ,, Lausanne 73 ,, ., 16 = 22,2 °/0 n ,, Neuenburg 6 ,, ,, ,, 0 =-- ,, Zürich 142 ,, ,,.

,, 25 == 17,! % Die vier erfolglosen dritten Prüfungen, welche Exclusio in perpetuum nach sich zogen, waren drei naturwissenschaftliche und eine ärztliche Fachprüfung.

Von den Geprüften waren Schweizer: 459, und zwar aus Zürich . . . . 41 Schaffhausen . . 10 Bern 62 Appenzell A.-Rh. .

7 Luzern . . . . 18 Appenzell I.-Rh. .

2 Uri 3 St. Gallen . . . 21 Schwyz . . . .

6 Graubünden . . 2 2 Obwalden . . .

8 Aargau . . . . 3 0 Nidwaiden . . .

2 Thurgau . . . . 2 2 Glarus . . . .

5 Tessin . . . . 2 0 Zug 3 Waadt . . . . 4 0 Freiburg....

9.

Wallis . . . . 1 0 Solothurn . . . 1 3 Neuenburg . . . 2 9 Baselstadt . . . 27 Genf 39 Baselland . . . 1 0 "459 Ausländer 41, und zwar aus : Deutschland . . . . 22 Oesterreich 4 Ungarn 2 Italien l Frankreich l England 2 Russland 2 Spanien .

l Holland l

281

Belgien Ver. Staaten Brasilien Java

. . . .

l l l 2

41 Von den Geprüften waren 34 Damen (6,5 %), 23 Schweizerinnen und 11 Ausländerinnen.

u

°d

zwar

4. Schweizerische Laudespharmakopöe.

Die definitive Feststellung des Textes der deutschen und der französischen Ausgabe wurde in den ersten Monaten des Berichtsjahres vollendet, so dass die Redaktionskommission die bereinigten Manuskripte dieser beiden Ausgaben im März dem Departement des Inneïn überreichen konnte. Mit dem Druck und Verlag der Pharmakopöe wurde die Firma Neukomm & Zimmermann in Bern betraut und dieselbe in dem Verlagsvertrag u. a.

verpflichtet, die italienische Ausgabe in einer Druckerei des Kantons Tessin erstellen zu lassen. Das schweizerische Gesundheits amt überwachte in Verbindung mit der Redaktionskommission den Druck und besorgte die Korrektur der Druckbogen. Die im Vorjahre sistierte Uebersetzung ins Italienische wurde wieder aufgenommen und zu Ende geführt und mit dem Druck der italienischen Ausgabe im Stabilimento tipo-litografico già Colombi in Bellinzona begonnen. Der dortige Setzerstreik hat die Fertigstellung dieser Ausgabe bis Ende Jahres verunmöglicht, während die deutsche und die französische Ausgabe im Oktober, resp.

November, erschienen sind.

Im Einverständnis sämtlicher Kantonsregierungen haben wir die neue Ausgabe der Pharmakopöe (Pharmakopoea helvetica Edit. IV) durch Promulgationsdekret vom 9. August 1907 als schweizerische Landespharmakopöe erklärt und den Beginn ihrer Wirksamkeit auf den 1. März 1808 festgesetzt. Im fernem nahmen wir Anlass, sämtlichen Mitgliedern und Suppleanten der Pharmakopöekommission für ihre mehrjährige Mitarbeit an dem neuen nationalen Werke, das nach dem Urteil der kompetentesten Fachmänner des In- und Auslandes ,,von wissenschaftlichem Geiste beseelt und auf der Grundlage reicher und wertvoller Erfahrung aufgebaut ist und einen gewaltigen Fortschritt für die wissenschaftliche und praktische Pharmacie bedeutet1', unsere vollste Anerkennung und unsern Dank auszusprechen und jedem ein gebundenes Exemplar der Pharmakopöe zu überreichen.

282

IX. Statistisches Bureau.

Personalveränderungen.

Infolge Demission ist im Berichtsjahre die Stelle eines Gehülfen II. Klasse frei geworden ; ein Ersatz wird im Jahre 1908 stattfinden.

Die Zahl der bei der Betriebszählung beschäftigten provisorischen Gehülfen betrug 43 zu Beginn und 44 am Ende des Jahres.

Die im J a h r e s p r o g r a m m festgelegten. Arbeiten wurden erledigt wie folgt : 1. Eid g. B e t r i e b s z ä h l u n g 1905. Die für das Berichtsjahr im Programm vorgesehenen Arbeiten sind ausgeführt worden ; von den Zählergebnissen waren bis Ende des Jahres die 6 ersten Hefte des I. Bandes veröffentlicht, während die 2 letzten Hefte sich gegenwärtig noch.im Drucke befinden.

2. Ei dg. V i e h z ä h l u n g 1 9 0 6 . Die Aufarbeitung des Zählmaterials ist zu Ende geführt und der Druck der Ergebnisse so weit gefördert worden, dass diese im Laufe des Frühjahrs in einem Bande werden erscheinen können.

3. B e w e g u n g der B e v ö l k e r u n g in der S c h w e i z . Diese Publikation wurde für das Jahr 1905 am 22. April deutseh und französisch herausgegeben. Die gleiche Arbeit für 1906 ist in Angriff genommen und beinahe beendigt, so dass sie Ende Februar laufenden Jahres veröffentlicht werden kann.

4. Die g e r i c h t l i c h e n E h e s c h e i d u n g e n p r o 1 9 0 6 sind als Separatabzug am 17. Dezember 1907 deutsch und französisch erschienen.

5. B e w e g u n g d e r B e v ö l k e r u n g in d e r S c h w e i z i m z e h n j ä h r i g e n Z e i t r a u m 1891 b i s 1900. Diese grössere Arbeit ist so weit abgewickelt worden, dass der I. Band im März ds. Js. erscheinen kann. Der Tabellenteil des II. Bandes (Geburten) befindet sich im Druck, derjenige des III. Bandes (Sterbefälle) ist zur Hälfte im Manuskript erstellt.

6. Das s a n i t a r i s c h - d e m o g r a p h i s c h e Woc h e n b u l l e t i n f ü r 1 9 0 7 ist, 8 8 8 Grossoktavseiten stark, in bisheriger Erscheinungsweise vom eidgenössischen Gesundheitsamte und dem statistischen Bureau herausgegeben worden.

283

7 . D e r B e s t a n d u n d d i e B e w e g u n g d e r 'G e f ä n g n i s b e v ö l k e r u n g i m J a h r e 1907. D i e v o n den kantonalen Polizeidirektionen dem statistischen Bureau monatlich eingesandten Bulletins wurden wie früher zusammengestellt ; die Jahresübersicht wird im Monat Mai ds. Js. in einer kleinen Broschüre gedruckt veröffentlicht werden.

8. Der B e s t a n d und die B e w e g u n g der Bevölkerung in den I r r e n a n s t a l t e n im Jahre 1 9 0 6 . Auf Grund des von den Anstalten gelieferten Zählmaterials ist eine tabellarische Zusammenstellung des ,, B e s t a n d e s u n d d e r B e w e g u n g " ausgearbeitet und, w i e die der früheren Jahre, ins statistische Jahrbuch aufgenommen worden.

Ausserdem wurde im Berichtsjahre eine eigentliche statistische Bearbeitung des Zählmateriels der fünf Jahre 1900 bis 1904 ausgeführt, deren Ergebnis in der soeben erschienenen Publikation : ,,Die kantonalen Irren-, Heil- und PHegeanstalten der Schweiz" niedergelegt ist.

9. Pädagogische P r ü f u n g bei der R e k r u t i e r u n g im H e r b s t e 1 9 0 6 . In gewohnter Weise ist auch diese Arbeit erledigt und, in deutscher und französischer Auflage getrennt, am 1. August 1907 veröffentlicht worden.

10. Die P r ü f u n g über die p h y s i s c h e Leistungsfähigkeit der Stellungspflichtigen h e i d e r R e k r u t i e r u n g i m H e r b s t e 1906. D a s Material dieser zum zweiten Male vorgenommenen Prüfung wurde in ähnlicher Weise verarbeitet wie das erste Mal, nur erstreckte sich die Feststellung der Ergebnisse auch speziell auf das Verhältnis der Diensttauglichkeit zur turnerischen Vorbildung der Geprüften und auf die Leistungen der Primarschüler.

Die Ergebnisse wurden im Manuskript divisions- und kantonsweise festgestellt, in der schweizerischen statistischen Zeitschrift indessen nur nach Divisionen veröffentlicht.

11. S t a t i s t i s c h e s J a h r b u c h . Der 15. Jahrgang (1906) ist am 20. März 1907 erschienen. Auch der 16. Jahrgang hat eine etwelche Verspätung erfahren, deren Grund hauptsächlich in dem Umstände zu suchen ist, dass man die neuen Übersichten des um Jahresschluss beendigten I. Bandes der Betriebszählungsergebnisse noch in diesen Jahrgang aufnehmen wollte, so dass derselbe nicht vor dem Monat März des laufenden Jahres herausgegeben werden kann.

284

1 2 . Z e i t u n g s a u s s c h n i t t e f ü r 1 9 0 7 . Dieser Arbeitszweig ist in gleicher Weise wie bisher erledigt worden.

13. B e a r b e i t u n g der E r g e b n i s s e der ärztlichen Untersuchung der beim Eintritte in die Schule mit geistigen und körperlichen Gebrechen behafteten Kinder, Schuljahr 1 9 0 6 / 0 7 . Die vorläufigen Ergebnisse dieser, nunmehr in 20 Kantonen vorgenommenen Untersuchungen sind, wie bisher, in der Zeitschrift für schweizerische Statistik zur Veröffentlichung gelangt. Im ganzen wurden 63,970 Kinder untersucht, von denen 5174 mit Gebrechen behaftet waren.

Es ist Aussicht vorhanden, dass diese Erhebungen künftig von allen Kantonen, einen einzigen ausgenommen, veranstaltet werden, wodurch sie an Wert natürlich gewinnen. Eine hiermit zusammenhängende, weitere Arbeit besteht in den Mitteilungen des Bureaus an die Spezialkommissionen der schweizerischen gemeinnützigen Gesellschaft betreffend die taubstummen und blinden Kinder.

1 4 .R e d a k t i o n d e r Z e i t s c h r i f t f ü r s c h w e i z e r i s c h e S t a t i s t i k . Der Jahrgang 1907 der statistischen Zeitschrift enthält in 2 Bänden 8 Lieferungen mit im ganzen 902 Seiten 4° Format. Die wachsende Bedeutung dieser Veröffentlichung erhellt schon aus der immer mehr zunehmenden Zahl von statistischen und wissenschaftlichen Beiträgen, deren Aufnahme in die Zeitschrift geboten ist. Dass auch die Druckkosten damit Schritt halten, ist selbstverständlich, und es wird daher in nächster Zukunft die Frage entstehen, ob die statistische Gesellschaft als Herausgeberin der Zeitschrift noch länger den finanziellen Ansprüchen gewachsen sei.

Ausser dem Rahmen des ihm für 1907 vorgeschriebenen Arbeitsprogramms hatte das Bureau sich noch mit der B r a n d s t a t i s t i k f ü r 1905 zu beschäftigen. Gestützt auf eine Eingabe der kantonalen Brandversicherungsanstalten wurde ihm der Auftrag zu teil, das von den Anstalten selbst für 1905 gesammelte Material zu bearbeiten. Dieses Material wurde dem Bureau zugestellt und seine Bearbeitung ist im Gange.

285 Von den unvorhergesehenen Arbeiten, die .dem statistischen Bureau zur Erledigung überwiesen worden sind, seien zwei U n t e r s c h r i f t e n p r ü f u n g e n erwähnt, nämlich : Unterschriften

1. der Initiative betreffend das Absinthverbot mit 169,377 2. des Referendums gegen die Militärorganisation mit 89,094 Eine bedeutende Arbeitslast verursachten auch in diesem Berichtsjahre die beinahe täglich einlaufenden A n f r a g e n a l l e r Art von Behörden und Privaten im In- und Auslande, deren Beantwortung nicht ohne grossen Zeitaufwand möglich war.

Die aus der B e s o r g u n g der B i b l i o t h e k entstehenden Arbeiten haben zugenommen ; die Zahl der ausgeliehenen Stücke betrug 1797, diejenige der inventarisierten Stücke 1123.

X. Meteorologische Zentralanstalt.

Im Bestand des Netzes der meteorologischen Stationen sind auch dieses Jahr nur wenige Mutationen vorgekommen ; an Stelle der bisher eingegangenen Station Affoltern i. E. ist ein neuer meteorologischer Beobachtungsposten in Langnau getreten, und ferner ißt alle Aussicht vorhanden, auf dem klimatisch so interessanten Sonnenberg oberhalb St. Immer zur Ergänzung des Netzes im Juragebiet eine ebenfalls gut funktionierende Station etablieren zu können. Noch vor Ende des Berichtsjahres ist auch Walchwil am Zugersee, wo früher nur eine Regenmess-Station bestand, in die Reihe der vollständig ausgerüsteten, meteorologischen Stationen eingetreten.

Das Netz der Regenmess-Stationen ist ferner im Puschlav durch zwei sehr willkommene, neue Beohachtungsposten, Le Prese und Brusio, vermehrt worden.

Einen tüchtigen Beobachter hat die Zentralanstalt in der Person des Verwesers der Gotthardstation (Franz Herger aus Altdorf) verloren. Er fand seinen Tod am Abend des 20. März bei Sturm in nächster Nähe des Hospiz durch Erfrieren.

Im laufenden Berichtsjahre beschäftigte sich die Leitung der Anstalt mit einer durchgreifenden Erneuerung des Instrumentariums der Regenmess-Stationen, nachdem zu Anfang des Jahres, infolge eines Zirkuläres an sämtliche Beobachter, die DeBundesblatt. 60. Jahrg. Bd. n.

19

286

îekte und Mängel des erstem ermittelt worden waren. Entsprechend den von 250 Stationen eingegangenen Antworten wurden die nötigen Reparaturen angeordnet, die fehlenden Teile ergänzt, und an einer Reihe von Stationen die noch vorhandenen altern Instrumente durch neue ersetzt ; im ganzen funktionierten im Laufe des Berichtsjahres 120 meteorologische und 271 Regenmess-Stationen, zusammen 391 Beobachtungsposten.

Das tägliche autographierte Witterungsbulletin der Anstalt hat mit Beginn des Jahres ein vergrössertes Format erhalten, hauptsächlich um den bedeutend angewachsenen, tabellarischen Morgen- und Nachmittagsberichten der 25 telegraphisch rapportierenden Stationen eine weniger gedrängte, mehr übersichtliche Gestalt zu geben. Im laufenden Sommer hat die Reihe dieser Stationen noch einen Zuwachs in Grindelwald erhalten, wo die Kurverwaltung die Beförderungskosten der bezüglichen Daten einstweilen selbst trägt. Dank einer bedeutend regern Propaganda seitens der Verlagsfirma hat das Witterungsbulletin seit Neujahr in interessierten Kreisen eine erfreulieh zunehmende Verbreitung und weitgehenderes Verständnis gefunden.

Die Direktion der Anstalt hat bei der deutschen Seewarte in Hamburg wiederholt Anstrengungen gemacht, um aus den täglichen Kabelberichten, welche jene Zentralstelle aus Island und von den Faröer-Inseln erhält, Daten für die Vervollständigung der synoptischen Wetterkarte des Witterungsbulletins zu erlangen, indessen, bis jetzt ohne Erfolg, da die Wetternachrichten aus Island-Faröer nicht an das Ausland weitergegeben werden dürfen.

Die Kontrolle über die von der Zentralanstalt ausgegebenen Witterungsprognosen zeigt an den beiden Orten Zürich und Luzern, wo dieselben seit Jahren strenge geprüft werden, nachstehende Ergebnisse, wobei unter I die Prozentzahlen der Treffer, unter II diejenigen der Halbtreffer, unter III diejenigen; der Fehlprognosen figurieren :

I

...

II -.III ...

ZUrich

Luzern

76%

74%

19% 5%

21% 5%

287 Wegen andauernder Krankheit konnte leider der langjährige Referent für die Prognosenstatistik in Neuenburg der meteorologischen Zejifralanstalt auch im laufenden Jahre keine Mitteilung machen.

Hinsichtlich der Publikationen der Anstalt sei erwähnt, dass der Jahrgang 1906 der Annalen bereits veröffentlicht worden ist ; von den .,,Ergebnissen der täglichen Niederschlagsmessungen"' ist der Jahrgang 1906 ebenfalls erschienen, während der Druck des Jahres 1907 mit den ersten Monaten bereits begonnen hat.

Die Beteiligung der Zentralanstalt an den internationalen Ballonfahrten zur Erforschung der meteorologischen Zustände in den höhern Luftschichten ist auch im Berichtsjahre nach Möglichkeit fortgeführt worden. Hierbei ist zu erwähnen, dass über die künftige Gestaltung der internationalen Aufstiege bereits an der V. Konferenz der internationalen Kommission für wissenschaftliche Luftschiffahrt (Mailand, Oktober 1906) einstimmig der Beschluss gefasst worden ist, inskünftig und zum erstenmal ab 1907 statt der 12 monatliehen, regelmässigen Terminaufstiege im Jahre die verfügbaren Mittel und Kräfte auf bloss 2--3 grosse Serienaufstiege, mehrere aufeinanderfolgende Tage umfassend, zu konzentrieren. Die Anstalt beschränkte demnach mit Beginn des Jahres ihre Tätigkeit bei allen monatlichen Terminaufstiegen, neben den Wolkenbeobachtungen, auf einen oder mehrere Pilotballonaufstiege ; an den grossen Serienaufstiegen, 22.--27. Juli und 6.--8. November, nahm sie dann mit 5, beziehungsweise 3 Registrieraufstiegen teil. Die Instrumente dieser 8 Registrierballons wurden alle wieder gefunden ; deren Aufzeichnungen waren tadellos erhalten. Ausserdem wurden dann noch im Laufe des Jahres, im Anschlüsse an einzelne internationale Termine bei interessanten Witterungssituationen, Pilotballonserien, über mehrere Tage sich erstreckend, ausgeführt, so besonders vom 18.--25. Januar und vom 5.--12. Juni; Die meteorologische Zentralanstalt ist auch im Berichtsjahre von Behörden, Technikern, Elektrizitätswerken und Privaten vielfach um Auskunftserteilung in Anspruch genommen worden. Auch mehrten sich die Gesuche um Abgabe von Witterungsnachrichten für einen und mehrere Tage zum Voraus in ganz erheblichem Masse.

288

XI. Schweizerische Landesbibliothek.

Aus dem Berichtsjahre sind zunächst einige Personalvcränderungen in der Bibliothekverwaltung zu erwähnen. Auf 1. Mai schied der Assistent, Herr Dr. Felice Gianini, aus, der während 5 Jahren der Bibliothek sehr gute Dienste geleistet hat ; seine Stelle ist einstweilen noch vakant. Auf 1. September trat sodann Herr Prof. Dr. Carl Geiser zurück ; er hat als Adjunkt von der Gründung der Landesbibliothek an wesentlichen Anteil an ihrer Organisation und Entwicklung gehabt, und insbesondere seine grossen Kenntnisse in ausgedehnten und wichtigen Literaturgebieten haben sich den Dank der Anstalt und ihrer Benutzer erworben. Zum Adjunkten haben wir im November Herrn Dr. Ernst Haffter, bisherigen wissenschaftlichen Gehülfen, gewählt.

Der Zuwachs der Landesbibliothek ist hinter dem, als normal zu bezeichnenden, Vorjahre erheblich zurückgeblieben.

Nach den Inventaren sind ihre Sammlungen gewachsen (gegenüber 1906: rund 13,800 Nummern mit 23,200 Stücken) um 11,950 Nummern mit 19,000 Stücken ; in diesen Zahlen sind eine Anzahl Nachträge aus der Staubschen Sammlung inbegriffen. Die Abnahme trifft sowohl die Geschenke als die Käufe, jene allerdings in viel geringerem Masse als diese ; sind doch die käuflichen Erwerbungen von 4700 auf 2800 Nummern und von 7970 auf 3900 Stücke heruntergegangen. Und wenn die Art des Zuwachses, ob antiquarische Ergänzung oder Novitäten (seit 1901 erschienene Schriiten), in Betracht gezogen wird, so muss auch für die Novitäten das Zurückbleiben der Sammeltätigkeit konstatiert werden ; sie betragen 1907 nur 7500 Nummern mit 11,300 Stücken (gegen 8800 Nummern mit nahezu 14,000 Stücken im Vorjahre). Natürlich wären auch jetzt wieder die Gesamtziffern des Zuwachses ungefähr zu verdoppeln, wenn man die Zahl der Druckschriften andeuten wollte, die in Wirklichkeit der Bibliothekverwaltung zugehen und von ihr in irgend einer Weise aufzuarbeiten sind.

Ein erfreuliches Bild bietet die Benützung. Zwar hat die Zahl der benützten Werke mit 12,283 Werken, um eine Kleinigkeit abgenommen (1906 : 12,535 Werken) ; dagegen sind damit 19,098 Bände in die Hände des Publikums gelangt, gegenüber 17,714 im Vorjahre ; davon waren am 31. Dezember 1907 in Benützung 1772 Werke mit 2357 Bänden. In den Lesesaal

289

gingen 4313, in die Stadt Bern 10,201 und nach auswärts 4584 Bände, wovon 4504 in die Schweiz und 80 nach dem Ausland. Die Zunahme der Benützung beschränkte sich demnach auf die Stadt Bern und den Lesesaal, wogegen die Versendungen nach auswärts einen kleinen, zweifellos nur zufälligen Rückgang aufweisen. Der Ausleiheverkehr erforderte im Berichtsjahr 2466 Paketsendungen (gegen 2257 in 1906).

Der Besuch des Lesesaales ist, nach dem starken Rückgang des Vorjahres, wieder beträchtlich gestiegen, von 5961 Besuchen im Jahre 1906 auf 6839 Besuche im Jahre 1907 ; die Schwankungen scheinen in der Tat meist auf zufälligen Ursachen zu beruhen, wie schon hei früherer Gelegenheit ' angedeutet worden ist.

Der Druck des Kataloges der Abteilung A, der bereits im Mai 1906 den Anfang nahm, konnte leider nicht in der Weise gefördert werden, wie es in Aussicht genommen war. Der Druck rückte nur bis zum Buchstaben G vor ; immerhin steht der Abschluss des ersten Bandes nahe bevor und die Vollendung des Kataloges A ist im Jahr 1909 zu erwarten.

Die etwas spärlichen Beziehungen zur Bürgerbibliothek Luzern wurden gegen Ende des Berichtsjahres durch eine grössere Doublettensendung, diesmal von Luzern an die Landesbibliothek, belebt.

XII. Berset-Müllerstiftung.

Am 17. Januar erlitt das Lehrerasyl einen schweren Verlust durch den Tod der Frau Seheidegger-Friedli, die demselben seit der Gründung als treubesorgte Hausmutter vorgestanden hatte. An ihre Stelle wählten wir am 5. März Frau Steiger-Friderich, von Zofingen, die, wie im letzten Geschäftsbericht schon erwähnt ist, die verstorbene Vorsteherin während der Ferien oder der Tage der Krankheit vertreten hatte.

Die Kommission blieb in ihrer Zusammensetzung unverändert ; am 5. November bestätigten wir deren sämtliche Mitglieder auf eine neue dreijährige Amtsdauer. Die Kommission erledigte ihre Geschäfte, wie üblich, in vier Sitzungen ; ebenso fanden die Besuche in der Anstalt durch die einzelnen Mitglieder regelmässig statt.

290 Dio Zahl der Pfleglinge betrug zu Anfang und zu Ende des Jahres 12, indem im Laufe des Jahres 2 Pfleglinge verstarben (darunter der erste und älteste Pensionär der Anstalt im Alter von 91 Jahren) und deren Plätze sofort durch zwei neue ersetzt wurden. Die drei erwähnten Todesfälle und die ihnen vorangehende, cum Teil längere Dauer der Krankheiten, hatten bedeutende Ausgaben der Stiftung für Arztrechnungen etc. zur Folge.

Die Ausgaben für das Lehrerasyl, welche auf Fr. 18,000 budgeüert waren, betrugen Fr. 16,408. 19, haben sich also um Fr. 1591. 81 unter dem Voranschlag' gehalten.

XIII. Oberbauinspektorat.

A. Allgemeines.

Die Beratung der Vorlage betreffend die Verwendung der Wasserkräfte wurde von den eidgenössischen Räten begonnen.

Das Departement des Innern ist von uns ermächtigt worden in Zukunft, in dringenden Fällen, die Bewilligung zur sofortigen Vornahme von Korrektions- und Verbauungsarbeiten unter den bisher üblichen Bedingungen von sich aus zu erteilen.

E. Strassen und Brücken.

Die Eröffnung der subventionierten Alpenstrassen für das Rad hat im allgemeinen auf den 15. Juni stattgefunden. Nur die Grimsel- und die Klausenstrasse wiesen wegen ungünstigen Schneeverhältnissen einige Tage Verspätung auf. Der Verkehr über den Klausen hat später noch infolge eines Felssturzes einen kurzen Unterbruch erlitten.

Vorkehren gegen die Staubbüdung auf den Strassen.

Eine Anfrage der schweizerischen Gesandtschaft in Paris, ob die Schweiz geneigt wäre sich an einem im Jahre 1908 zu Paris in Aussicht genommenen internationalen Kongress für Strassenverbesserung zu beteiligen, wurde dahin beantwortet, dass hierfür wahrscheinlich schweizerische Vertreter abgeordnet würden.

291

Pragel- und Wäggitalerstrasse.

In den beiden beteiligten Kantonen, Glarus und Schwyz, sind die Studien über das Strassenprojekt fortgesetzt worden ; im Kanton Schwyz hat man sich speziell mit dem Yerbauungsprojekt der Starzlen im Muotatal beschäftigt.

Sustenstrasse.

Die Variante betreffend Überbrückung des Wendenwassers, ·oberhalb Gadmen, zur Umgehung einer sumpfigen Halde, ist vom Kanton Bern eingereicht worden.

Im Kanton Uri sind die verlangten Ergänzungen zum Strassenprojekt in Arbeit.

Samnaunstrasse.

Der von Graubünden vorgelegten Projektvariante, betreffend die Strecke Martinsbruck-Weinberg, ist die Genehmigung erteilt worden.

Das abgeänderte Projekt unterliegt den im Bundesbeschluss vom 22. Dezember 1905 für den Bau dieser Strasse aufgestellten Bestimmungen.

Die Arbeiten sind begonnen worden.

Simplonstrasse.

Der Gemeinde Simpeln wurde, unter Ablehnung der rechtliehen Verbindlichkeit, aus Billigkeitsgründen an die Kosten von Sehneeräumungsarbeiten auf der Strasse im Winter 1906/07 ein einmaliger Beitrag von Fr. 500 zugebilligt.

Strasse von Suste nach Leukerbad.

Infolge einer Beschwerde des eidgenössischen Post- und Eisenbahndepartements über den Zustand dieser Strasse ist ein Augenschein vorgenommen und dessen Befund den Baubehörden des Kantons Wallis zugestellt worden.

Centovallistrasse.

Die Bauten sind bis auf die Verstärkung der Eisenkonstruktion der Brücke bei Verdasio beendigt. Die schweizerische Oberpostdirektion hat mit dem eidgenössischen Oberbauinspektorat und

292

den Vertretern des Baudepartements Tessin die ganze Strassenstrecke von Locamo bis Domodossola besichtigt.

Verbindung der Gemeinde Indemini (Tessin) mit dem Langensee.

Dem Staatsrat des Kantons Tessin haben wir auf seine Anfrage mitgeteilt, . dass wir bereit seien, den eidgenössischen Katen zu beantragen, ein solches Strassenprojekt zu den gleichen Bedingungen wie für die Samnaunstrasse zu subventionieren, unter Festhaltung des schon im Vorjahre gemachten Vorbehaltes, dass die Strasse eine Breite von 3 m., ein Gefäll von 10 °/o und an besonders schwierigen Stellen ein solches von höchstens 12 °/o erhalte. Wenn die Strasse von Gerra Gambarogno statt von S. Nazarro ausginge, so hätte erstere Gemeinde die allfälligen Mehrkosten zu tragen.

Strasse von Castagnola-Gandria.

Auf ein Gesuch der Regierung des Kantons Tessin um Bewilligung eines ßundesbeitrages an den Bau einer Strasse von Castagnola nach Gandria, im Anschluss an die von Italien auszuführende Strecke Gandria-Valsolda-Porlezza, längs des Luganersees, konnte, weil diese Strasse mehr lokalen Interessen dienen würde, nicht eingetreten werden.

Strasse Arosio-Gravesano.

Auch für diese Strasse ist ein von der Gemeinde Arosio ausgegangenes Subventionsgesuch, entsprechend früheren Mitteilungen an die Regierung von Tessin, abschlagig beschieden worden.

Strassenanschlüsse zwischen dem Tessin und Italien.

Die italienische Regierung hat im Hinweis auf die an deiStrasse Porto Ceresio-Schweizergrenze in Ausführung begriffenen Arbeiten das Gesuch gestellt, es möchte auch schweizerischerseits die Strasse San Vedele-Val Mara bis nach Mareggia fortgesetzt werden.

Die hierüber vom Kanton Tessin eingesandten Berichte sind der italienischen Gesandtschaft mit der Anfrage zugestellt worden^

293 ob Italien geneigt wäre auch die Strassenstrecke Val IntelviSchweizergrenze zu erstellen, um auf diese Weise eine neue Verbindung zwischen beiden Ländern zu schaffen.

Stand auf 1. Januar 1908 der für Strassen- und Brückenbauten bewilligten Bundesbeiträge:

Kt. Graubünden : Samnaunstrasse .

Kt. Tessin: Centovallistrasse .

Kostenvoranschlagssumme

Bewilligter Bundesbeitrag

998,000. --

798,400. --

31,330

248,000. -- 1,246,000. --

99,200. -- 897,600. --

76,850

22,350. --

108,180

789,420. --

Ausbezahlt

Noch auszubezahlen

767;070. --

Im Berichtsjahre ist für die Samnaunstrasse ein Bundesbeitrag von Fr. 31,330 und für die Centovallistrasse ein solcher von Fr. 450 ausbezahlt worden.

Der Subventionsrest von Fr. 5347. 42 für die Maggiabrücke bei Ascona ist infolge des Bundesbeschlusses vom 14. Dezember 1906 betreffend die Maggiakorrektion oberhalb dieser Brücke nicht mehr auf neue Rechnung übertragen worden.

C. Allgemeines Wasserbauwesen.

1. Allgemeiner Bericht.

Die im Winter 1907 gefallenen Schneemassen schmolzen im Frühjahr langsam wieder ab, so dass keine grösseren Anschwellungen der Wasserläufe entstanden.

^|Die auf der Nordseite der Alpen aufgetretenen, im allgemeinen nicht sehr bedeutenden Hochwasser rührten von Gewitterzügen her, die sich nie über ausgedehnte Landesteile erstreckten.

Ausser den Hochwassern an der Trüb, an der Zulg und am rechten Ufer des Thunersees, im Gebiet des oberen Zürichsees und des Sihltales bei Einsiedeln, sowie an der Thur und an der Goldach, sind besonders zwei Erscheinungen hervorzuheben, die grösseren Schaden verursacht haben.

294

Die eine betrifft den Ausbruch des Erlibaches, dessen Geschiebe das Dörfchen Kienthal schwer bedrohten, und die andere den Ausbruch des Gebidemsees, eines kleinen Alpensees, der sich durch den Riedbach bei Visperterbinen in die Visp ergoss und die Strassen- und Bahnverbindungen 3 km. oberhalb des Dorfes Visp längere Zeit vollständig unterbrach.

Durch den Ausbruch dieses auf einer Höhe von 2200 m.

über Meer liegenden Wasserbeckens bildete sich im Tobel des Riedbaches ein starker Muhrgang, dessen Schlamm- und Geröllmassen die Visp vollständig absperrten und den ganzen Talgrund samt der Visp-Zermatt-Bahn tief unter Wasser setzten. Die Bahnlinie musste auf eine Länge von über l km. an den Bergfuss verlegt werden. Auch die Gemeinde Visperterbinen hat beträchtlichen Schaden erlitten. Die Regierung des Kantons Wallis ist eingeladen worden, Massnahmen zu treffen, um eine Wiederholung dieser Vorgänge nach Möglichkeit zu verhindern.

Die im Herbst im Süden von Europa beobachteten anhaltenden Niederschläge, die z. B. in Südfrankreich grosse Überschwemmungen verursachten, brachten auch unseren jenseits der Alpen gelegenen Gegenden starke Hochwasser, hauptsächlich am Tessin und an der Maggia. Die oberitalienischen Seen wiesen ungemein hohe Wasserstände auf, besonders der Langensee, der seit 1872 nie mehr so gestiegen war. Die gegen den See gelegenen Plätze und Strassen voa Locamo waren 0,40 bis 0,so m. unter Wasser und auch in Lugano trat das Wasser über die Quaimauern.

Die Sohle der Maggia hat sich im unteren Teil der korrigierten Strecke vertieft, so dass der Steinwurf an beiden Ufern ergänzt werden muss.

Am Tessin konnten dagegen keine wesentlichen Beschädigungen wahrgenommen werden.

Von den im Berichtsjahre ausgeführten bedeutenderen Bauten sind hervorzuheben : a. R h e i n g e b i e t : Die Ergänzungsarbeiteu am unterrheintalisohen Binnenkanal, die beinahe fertig sind ; die Korrektionen der Sitter bei Ap.penzell, verschiedener Dorfbäche im Kanton Thurgau, sowie die nunmehr vollendeten Bauten an der Thur im Kanton Zürich und an der Biber im Kanton Schaffhausen.

o. A a r e g e b i e t : Die Korrektion der Aare an der Suhrenmündung und bei Biberstein, Kanton Aargau, der Sense zwischen dem Sehwarzwasser und der Saane, der Emme

295

c.

d.

e.

f.

im Kanton Bern und der Broye im Kanton Waadt; ferner die Verbauung des Lammbaches bei Brienz und der G-ürbe bei Blumenstein.

R e u s s g e b i e t : Die Korrektion der Reuss bei Obfelden, Kanton Zürich, und bei Fisehbach-Gröslikon, Kanton Aargau.

L i m m a t g e b i e l : Die Korrektion der Sihl bei Studen und des Rütibaches bei Reichenburg, Kanton Schwyz.

R h o n e g e b i e t : Die Korrektion der Rhone in den Kantonen Wallia und Waadt, des ßied im Kanton Neuenburg, sowie die Ergänzungsarbeiten an der Veveyse.

T e s s i n g e b i e t : Die Korrektion des Vedeggio, des Carcale und des Cassarate im Kanton Tessin.

2. Oberaufsicht über die Wasserpolizei.

Aufnahmen und Messungen.

Im Jahr 1907 sind zur Ausführung gelangt:

1. Au der N o l l a : Aufnahme des Lüschersees.

2. A a der A a r e : Nivellement der Hektometersteine von Thun bis Münsingen.

3. An der S a an e : Längen- und Querprofile von der Grenze Freiburg-Bern bis zur Aare.

4. An der S e n s e ; Querprofile oberhalb der Eisenbahnbrücke von Th'örishaus.

5. An der K a n d e r : Beendigung des Längenproflls zwischen dem Kienbach und der Engstligen.

6. An der K l e i n e n E m m e : Längenprofil des Niederwasserspiegels von der Reuss aufwärts bis zur Lammschlucht; Querprofile von der Reuss bis zur Ennigerbrücke.

7. An der R h o n e : Querprofile bei der Vispmündung und zwischen den Brücken von Chalais und Granges, sowie Längenprofil am rechten Ufer dieser Strecke.

8. An der G am s en: Aufnahme des Sehuttkegels.

9. An der V i s p : Längen-und Querprofile am unteren Laufe, speziell bei der Mündung des Riedbaches.

10. Am K a n a l von F u l l y und ander S a r v a z bei Saillon : Längen- und Querprofile., Projektaufnahmen.

296 11. Am T e s s i n : Längen- und Querprofile von der Torrettabrücke bis zum Langensee.

12. An der M a g g i a : Längen- und Querprofile des korrigierten untersten Laufes.

Hüningerkanal.

Die im Juni von der schweizerischen Gesandtschaft in Berlin übermittelte Note des k. k. Deutschen Auswärtigen Amtes ist den Interessenten zur Kenntnis gebracht worden. Die weitere Behandlung der Angelegenheit fällt ins folgende Jahr.

Wasserverkehr auf dem Rhein von Neuhausen bis Basel.

Die Konferenz für die Entwürfe einer neuen Flossordnung und einer Übereinkunft zwischen der Schweiz und dem Grossherzogtum Baden hat am 20. Juni in Eheinfelden stattgefunden.

Die Vorschläge der Delegierten sind den beteiligten Kantonsregierungen zur Rückäusserung mitgeteilt worden.

Rheinfähre bei Etzgen-Luttingen.

Im Sinne der Übereinkunft vom 10. Mai 1879 betreffend den Wasserverkehr auf dem Rhein, hat die Regierung des Kantons Aargau der badisehen Gemeinde Luttingen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Fähre über den Rhein erteilt.

Rheinübergänge bei Zurzaeh und Koblenz.

Die Brücke bei Zurzaeh ist beendigt und kollaudiert worden.

Die Konferenz zwischen der Schweiz und Baden betreffend den Bau einer Brücke zwischen Koblenz und Waldshut hat am 14./15. November in Baden stattgefunden. Das Protokoll ist von den beteiligten Regierungen genehmigt worden. Die Grossherzoglich Badische Oberdirektion des Strassen- und Wasserbaues wird ein^neues Brückenprojekt ausarbeiten.

Kheinregulierung.

Wir haben das von der Regierung von 8t. Gallen eingesandte Projekt für Erstellung eines Rinnsals für die Binnengewässer im alten Rheinbett zwischen Brugg und Bodensee genehmigt und auch dem Vorsehlag betreffend die Bauausführung die Zustimmung erteilt.

297

Von den Regierungen beider Vertragsstaaten ist angeordnet worden, dass die Kiesgewinnung im alten Rheinbett während der Niederwasserperiode so lange fortgesetzt werden soll, als nicht ein gemeinsamer Beschluss ein anderweitiges Verfahren veranlagst.

An die Stelle des wirklichen Geheimen Rates, Herrn Max Honsell, der von seinen Funktionen als Schiedsrichter der internationalen Rheinregulierungskommission zurückgetreten ist, wurde Herr Franz Kreuter, k. bayerischer Professor der Wasserbaukunde an der technischen Hochschule in München ernannt. Bei diesem Anlasse haben beide Regierungen Herrn Honsell ihre Anerkennung und ihren Dank für seine ausgezeichnete Tätigkeit ausgesprochen.

Der Bericht der österreichischen Expertenkommission über die Frage des Diepoldsauer Durchstiches steht noch aus.

Wasserableitung aus dem Amensee bei Gsteig.

Der Regierung des Kantons Bern ist mitgeteilt worden, dass zu der von ihr bewilligten Konzession für die projektierte Ableitung von Wasser aus dem Arnensee nach dem Waadtlande in wasserbaupolizeilicher Hinsicht keine Vorbehalte gemacht werden.

Ausfluss der Beuss aus dem" Vierwaldstättersee.

Die Regierung des Kantons Luzern hat einen Plan der Reuss eingesandt, in dem die Wuhrlinien bei der Liegenschaft Lochhof bezeichnet sind. Dieser Plan ist unter der Bedingung genehmigt worden, dass ein solider Uferschutz zu erstellen sei, wenn die Schuttablagerung in der dortigen, rechtsufrigen Ausbuchtung die Wuhrlinie erreicht haben werde.

Tieferlegnng der Hochwasserstände des Langensees.

Ein Bericht der Regierung des Kantons Tessin über die letzten Hochwassererscheinungen am Langensee ist der schweizerischen Gesandtschaft in Rom zur Anknüpfung von Unterhandlungen mit Italien übermittelt worden.

Wasserwerksanlagen.

Wasserwerk am Bhein bei Äugst-Wyhlen.

Die Schlusskonferenz der Delegierten der Schweiz und des Grossherzogtums Baden hat am 16. Januar in Freiburg im Breisgau stattgefunden.

298 Die grundsätzliche Bewilligung zur Errichtung dieser Wasserwerksanlage ist erteilt und die Konzession von allen beteiligten Regierungen genehmigt worden, so dass der Ausführung nichts mehr im Wege steht.

"Wasserwerk am Rhein bei Laufenburg.

Für die architektonische Gestaltung der neuen Rheinbrücke ist eine Ausschreibung ergangen und ein Preisgericht ernannt worden.

Die Regierung des Kantons Aargau hat den vou den Grossherzoglich Badischen Behörden gemachten Vorschlägen über das Ausführungsprojekt zugestimmt.

Wasserwerk am Rhein bei Rheinau.

Die Regierung von Schaffhausen hat ihre Zustimmung zum Projekt, erklärt und diejenige von Zürich die baldige Zusendung ihres endgültig bereinigten Konzessionsentwurfes in Aussicht gestellt. Der Inhalt dieser Schreiben ist dem Grossherzoglich Badischen Ministerium des Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten zur Kenntnis gebracht worden.

Wasserwerk am Mühlebach bei Meiringen.

Dem vom Kanton Bern eingesandten Projekt von N. Thöni & Cie. in Stein bei Meiringen wurde die Genehmigung erteilt.

Wasserwerk an der Rhone bei Chancy.

Der an -der internationalen Konferenz vom 27. April in Genf von den Delegierten Frankreichs und der Schweiz ausgearbeitete Entwurf einer Übereinkunft für die Konzession dieser Anlage ist von uns genehmigt worden.

Wasserwerk axa Doubs bei lies Brenets.

Die internationale Konferenz zur Besprechung dieser Angelegenheit hat am 7./8. Juni in Les Brenets stattgefunden; die weitere Behandlung fällt ins Jahr 1908.

Nutzbarmachung der Wasserkräfte der Tresa und Begulierung der Wasserstände des Luganersees.

Infolge einer Eingabe der Regierung des Kantons Tessin, ist der schweizerischen Gesandtschaft in Rom, zu Händen des

299 italienischen Bautenministeriums, das Projekt für die Regulierung des Luganersees übermittelt worden. Die italienische Regierung hat in ihrer vorläufigen Antwort über verschiedene Punkte dieser wichtigen Angelegenheit Auskunft verlangt, was der Regierung des Kantons Tessin zur Vernehmlassung mitgeteilt worden ist.

Diese Vernehmlassung steht noch aus ; es kann daher den Wünschen der Regierung betreffend die Festsetzung der Bestimmungen über die Ausfuhr der elektrischen Kraft der Tresa und die Ausführung einzelner Arbeiten zur Senkung der Hochwasserstände vorderhand nicht entsprochen werden.

3. Subventionierung von Korrektionen und Verbauungen innerhalb der Kompetenz des Bundesrates.

Der Regierung des Kantons Tessin ist die Ermächtigung erteilt worden, die Nacharbeiten an der Breggia in den bezüglichen Subventionsbeschluss vom 9. Dezember 1898, sowie auch die Bauten an der Kiana di Bioggio in den Bundesbeschluss vom 22. Dezember 1904 betreffend die Vedeggiokorrektion einzubeziehen.

An die Abteilung für Landestopographie des eidgenössischen Militärdepartementes ist ein Beitrag von Fr. 825 aus dem allgemeinen Schutzbautenfonds für Aufnahmen des Seegrundes bei Montreux bewilligt worden.

a. Im Berichtsjahre zugesicherte Subventionen.

Kanton Bern.

1. Verbauung des Stämpbaches bei Utzigen 2. Korrektion der Aare, ElfeuauBern 3. Umbau der Sensebrücke bei Laupen 4. Verbauung der oberen Gilrbe bei Blumenstein Übertrag

KostenVoranschlagssummen.

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr.

Fr.

9,000. --

3,600. --

48,000. --

16,000. --

58,000. --

19,400. --

100,000. --

50,000. --

215,000. --

89,000.

300 KostenVoranschlagssummen.

Fr.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

"14.

15.

16.

17.

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr.

Übertrag 215,000.-- Uferschutz an der Birs bei Soyhières 8,800.-- Verbauung des Sagibaches bei Stechelberg 35,000. -- Verbauung des Widenbaches bei Stechelberg 14,000. -- Verbauung des Erli- und des Kienbaches im Kiental . . . 100,000.-- Korrektion der Muscherensense beim Geisserwald · 47,000.-- Verbauung des Kurzengrabens bei Sumiswald 22,400. -- Korrektion des Dorf bâches von Steffisburg 15,000.-- Korrektion · des Bösenbaches bei Steffisburg 14,000.-- Verbauung des Lauibaches bei Meiringen 52,000.-- Korrektion des Dürrbaches bei Oberhofen (Bowil) . . . . 100,000. -- Umbau der Müllersehwelle in der Zulg bei Steffisburg . . . . 75,000. -- Korrektion der Zulg oberhalb der Müllerschwelle bei Steffisburg .

63,000. -- Korrektion der Simme bei Boltigen 124,000.--

89,000.--

885,200. --

366,493. --

81,900. --

32,760. --

30,000.--

12,000.--

111,900. --

44,760. --

2,933.-- 14,000. -- 5,600. -- 50,000.-- 18,800.-- 8,960. -- 6,000.-- 5,600.-- 20,800.-- 40,000. -- 30,000. -- 25,200. -- 49,600.--

Kanton I/iteern, 1. Dammbauten an der Emme und Keuss bei Perlen 2. Verbauung des Dorfbaches von Aesch

301

KostenvoranschlagsBummen.

Eanton Uri.

Fr.

Verbauung des Schächenbaches . .

40,000. --

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr.

20,000. --

Kanton Schwyz.

1. Verbauung des Wellkessibaches im Eutal bei Einsiedeln 2. Verbauung des Spreitenbaches bei Lachen 3. Korrektion der Steiner - Aa,

25,000. --

12,500. --

40,000. --

20,000. --

20,000. --

8,000. --

12,000. --

4,800. --

12 000. --

6,000. --

109,000.--

51,300. --

50,000. --

25,000. --

20,000. --

10,000. --

70,000. --

35,000. --

Kanton Nidwaiden.

Verbauung des Lieli- und Drestlibaches bei Beckenried .

100,000. --

50,000. --

Kanton Solothurn.

Uferschutz an der Aare bei Luterbach, Nachsubvention

8,260. 90

2,753. 65

Kanton Schaffhausen.

Korrektion der Biber, ThayngenHofen, Nachsubvention .

80,000. --

32,000. --

n: Teil

4. Verbauung des Rütlibaches bei Arth 5. Verbauung des Krätzerlibaches b e i Vordertal > . . .

Kanton Obwalden.

1. Verbauung des Rufibaches bei Griswil

2. Verbauung des Blattibaches bei Sarnen

Buiulesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

20

302 Kostenvoranschlagssummen.

Kanton Appenzell A.-Bh.

Verbauung des Gstaldenbaches bei Hinterlochen Kanton St. Gallen.

1. Verbauung des Auerbaches bei Eichberg 2. Korrektion des Aabaches bei Schmerikon

1.

. 2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

Fr.

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr.

6,000. --

3,000. --

100,000. --

50,000. --

10,985. 47

4,394. --

110,985. 47

54,394. --

Kanton Graubünden.

Korrektion der Moësa bei Lo70,000. -- stallo Verbauung in Ruvreu bei Katzis 7,000. -- Verbauung des Witi- und Pargitschtobels bei Churwalden 92,000. -- Entfernung eines Brückenpfeilers im Wititobel bei Churwalden .

Verbauung der Dorfrilfe von Maladers . . . .

. . . 12,000. -- Korrektion des Foschia vino von Foschi avo bis zum See .

125,000. -- Korrektion des Poschiavino bei Zalende 15,000. -- Verbauung am Stutz bei Seewis, Prättigau 6,800. -- Korrektion des Julierbaches bei Silvaplana 55,000. -- Korrektion des Inn bei Celerina 88,000. -- Korrektion des Poschiavino bei Campocologno 15,000. -- Verbauung des Molatobels bei Vais 36,000. -- Korrektion des Beveria b.Bevers 46,000. --

18,000. -- 18,400. --

567,800.--

245,120.--

28,000. -- 2,800. -- 46,000. -- 4,000. -- 6,000. -- 50,000. -- 6,000. -- 2,720. -- 22,000 -- 35,200. -- 6,000. --

303 KostenVoranschlagssummen.

Fr.

Kanton Thurgau.

Korrektion und Verbauung der Dorfbäche von Kradolf, Nachsubvention

3,195.15

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr. '.

1,278. 05

Kanton Tessin.

Korrektion der Ver/asca bei Gordola

12,800. --

4,260.

Kanton Waadt.

1. Korrektion des Dorfbaches von Le Brassus 2. Verbauung der Veveyse 3. Entwässerung bei Epesses, Sektion Ccrnallaz 4. Korrektion des Dorf baches von Le Lieu

8,000. -- 55,000. --

3,200. -- 22,000. --

23,217. 49

9,287. --

4,500. --

1,800. --

90,717. 49

36,287. --

10,000. --

4,000. --

45,500. -- 70,000. --

22,750. -- 28,000. --

90,000. --

45,000. --

215,500. --

99,750. --

27,000.--

10,800.--

2,438,359.01

1,057,195. 70

Kanton Wallis.

1. Uferschutz an der Visp bei Grächen 2. Verbauung von Fayod und Sépaille im Val d'Illiez 3. Korrektion des Trient bei Trient 4. Entwässerung in La Sapina am Réchybach bei Chalais .

Kanton Neuenbitrg.

Korrektion der Bäche des Sagnes und du Petit Ruz bei Boudry Gesamtbetrag

b. Im Berichtsjahre bezahlte Subventionen.

Kanton Zürich.

Korrektion der Eulach bei Wülflingen . . . Fr. 4,400.--

304

Kanton Bern.

·1. Verbauung des Tscherzisbaches bei Gsteig Fr. 3,100.-- 2. Korrektion der Aare zwischen Thun und Uttigea ,, 4,050. -- 3. Korrektion der Aare im Kirchet bei Innertkirchen ,, 550. -- 4. Korrektion des Frittenbaches bei Zollbrttck ,, 5,000. -- 5. Korrektion der Saane bei Dicki . . . . ,, 1,273. 95 6. Korrektion der Aare zwischen der BH'enau und Bern ,, 4,111.75 7. Verbauung des Kauflisbaches bei Saanen . ,, 3,200. -- 8. Korrektion der Sense bei Laupen ,, 2,255. 38 9. Korrektion der Aare zwischen Golaten und Niederried ,, 8,300.-- 10. Korrektion des Lauenenbaches bei Gstaad ,, 5,700. -- 11. Korrektion der Saane bei Gstaad . . . ,, 4,300.-- 12. Verbauung des Hirsigrabens bei Schwarzenegg ,, 59.16 13. Korrektion der Simme zwischen Lenk und Oberried ,, 2,300.-- 14. Korrektion der Emme, zwischen der Bubeneyund der Horbenbrücke ,, 2,600.58 15. Korrektion des Dorf bâches von Oberwil bei Buren ,, 2,269.83 16. Korrektion der Aare zwischen Oltigen und Aarberg ,, 9,268.07 17. Korrektion der Sense, Laupen-Neuenegg . ,, 7,283. 90 18. Korrektion des Reichenbaches beim Rosenlauibad . ,, 6,100. -- 19. Verbauung des Lamm- und des Schwandenbaches bei Brienz ,, 10,000. -- 20. Verbauung des Biembaches bei Hasle . . ,, 10,000. -- 21. Korrektion des Raussbaches bei Cremine». ,, 267.72 22. Korrektion der Emme, Hintergraben-Horbenbrücke ,, 10,000.-- 23. Korrektion des Dorfbaches von Attiswil . ,, 8,000. -- 24. Korrektion der Simme in der Grodoey bei St. Stephan ,, 8,000. -- 25. Korrektion der Gürbe bei Belp . . . . ,, 8,600. -- 26. Korrektion der Sense bei Neuenegg . . ,, 10,000. -- Übertrag

Fr. 136,590. 34

305

Übertrag Fr.

27. Verbauung des Briiggbaches bei Wiedlisbach etc.

,, 28. Korrektion der Emme, Emmenmatt-Burgdorf ,, 29. Korrektion des Leimbaches bei Frutigen . ,, 30. Umbau der Emmenbrücke bei Kirehberg . ,, 31. Korrektion des Grubenbaches bèi Saanen . ,, 32. Verbauung des Krattiggrabens bei Krattigen ,, 33. Verbauung des Lombaches bei Unterseen, oberer Lauf ,, 34. Verbauung des Dürrbaches bei Bowil . . ,, 35. Verbauung des Zeigbaches bei St. Stephan ,, 36. Verbauung des Mattenbaches bei Matten . ,, 37. Korrektion der Birs bei Court . . . . ,, 38. Korrektion der Grünen bei Wasen . . . ,, 39. Kanalauslauf an der Emme bei Bätterkinden ,, 40. Korrektion der Simme bei Boltigen, untenher der Brücke ,, 41. Verbauung des Rüttigrabens bei Kröschenbrunnen ,, 42. Verbauung des Kurzeneygrabens bei Rotägerten .- · · n 43. Korrektion des Dorfbaches von Safneren . ,, 44. Verbauung des Schiundbaches bei Wengi (Reichenbach) ,, 45. Verbauung des Heitibaches bei Wengi. . ,, 46. Korrektion der Emme, Emmenmatt Kröschenbrunnen ,, 47. Korrektion des Doubs bei Ocourt ,, 48. Verbauung des Stämpbaches bei Utzigen . ,, 49. Korrektion der Aare, Elfenau-Bern, Fortsetzung ,, 50. Umbau der Sensebrücke bei Laupen . . ,, 51. Verbauung des Erli- und des Kienbaches im Kiental ,,

136,590. 34 2,000.-- 10,600. -- 5,300. -- 10,000. -- 3,800. -- 5,500. -- 9,000. -- 5,000. -- 5,596. 65 2,700. -- 6,400. -- 2,400. -- 10,000.-- 10,000. -- 1,100. -- 1,488.-- 1,960. -- 10,000.-- 2,400. -- 7,450. -- 6,400. -- 2,300. -- 4,300. -- 610. -- 10,000. --

Fr. 272,894. 99 Kanton Lasern.

Korrektion des Hüfernbaches bei Marbach . . Fr. 10,000. --

306

Kanton Uri.

1. Verbauung des Schächenbaches . . . . Fr. 7,100.

2. Verbauung des Gruonbaches bei Flüelen . ,, 10,000.

Fr. 17,100.

Kanton Schwyz.

1. Ausbau des Spreitenbacb.es bei Lachen . Fr. 2,570. -- 2. Verbauung des Rossweidbaches im Eutal bei Binsiedeln ,, 1,150. -- 3. Korrektion der Aa im V o r d e r t a l . . . . ,, 180. -- 4. Korrektion der Sihl bei Studen . . . . ,, 10,000.-- 5. Verbauung des Vorderen Rütlibaches bei Arth ,, 12,800.-- 6. Korrektion der Aa bei Wangen und Lachen ,, 4,750. -- 7. Verbauung des Zauggen- und Teufrunsbaches, Gemeinde Altendorf ,, 1,100. -- Fr. 32,550. Kanton Obwalden.

1. Korrektion der Grossen Schlieren bei Alpnach Fr. 3,000.

2. Verbauung des Lauibaches bei Giswil . . ,, 1,400.

3. Verbauung des Laui- und Rothmoosgrabens bei Giswil ,, 10,000.

4. Verbauung des Rufibaches bei Giswil . . ,, 8,750.

5. Verbauung des Sachseier-Dorf bâches . . ,, 9,000.

6. Verbauung des Rothmoosgrabens bei G-iswil ,, 10,000.

7. Verbauung des Blattibaches bei Samen . ,, 1,200.

8. Verbauung der Grossen Schlieren bei Alpnach ,, 5,700.

Fr. 49,050.-- Kanton Nidwaiden.

1. Verbauung des Buochser-Dorfbaches . . Fr.

2. Verbauung des Steinibaches bei Hergiswil ,, · 3. Verbauung des Lieli- und Drestlibaches bei Beckenried ,,

1,500. -- 2,950. -- 6,000. --

Fr. 10,450.--

307

1.

2.

3.

4.

5.

Kanton G-larus.

Verbauung der Rüüruns bei Mollis . . . Fr. 9,150.-- Verbauung des Rötibaches bei Mühlehorn ,, 720.10 Verbauung des Oberseethalbaches bei Näfels ,, 10,000. -- Entwässerung in der Teufenruns bei Rüti ,, 22. 50 Verbauung der Rüftruns bei Hätzingen. . ,, 880. -- Fr. 20,772.60 Kanton Zug.

1. Korrektion der Reuss bei der Sinserbrücke Fr.

2. Korrektion der Reuss, Korporation Hünenbere .

f)

1,860. --

Fr.

3,170. --

1,310..-- 7

Kanton Freiburg.

1. Korrektion der Sionge bei Vaulruz, Riaz etc. Fr. 2,790. --.

. 2 . " Verbauung der Veveyse bei Chatel-St-Denis ,, 3,232. 4a 3. Verbauung der Mortivue bei Semsales . . ,, 1,950. -- 4. Korrektion der Gérine-bei Marly . . . · fl -3,500.-- 5. Korrektion der Sense bei Neuenegg . . ,, 438.07 6. Verbauung des Dorf bâches von Pâquier . ,, 1,790. -- 7. Korrektion des Dorf bâches von Enney . ,, 1,250. -- 8. Korrektion der Sense bei Bösingen . . . ,, 1,238. 38 9. Korrektion des Praz - Melley - Baches bei Pâquier . . · ,, 6,000.-- 10. Korrektion der Sense in der Salzau bei Wünnenwil ,, 266.84 11. Korrektion des Coppetbaches bei Charmey ,, 4,000. -- 12. Korrektion der Marivue bei Albeuve . . ,, 600. -- 13. Verlängerung der Môles im Broyekanal . ,, 2,500. -- . Fr. 29,555.69 Kanton Solothurn.

Korrektion der Aare bei Luterbach inkl. Mehrkosten

Fr.

8,753.65

306

Kanton Basel-Stadt.

1. Korrektion der Wiese bei Riehen . . . Fr, 2. Sohlversicherung in der Wiese am Weilerteich ,,

5,000. --

Fr.

8,150. --

. . . . Fr.

500. --

Kanton Schaffhausen.

1. Korrektion der Biber bei Ramsen . . . Fr.

2. Korrektion des Rheins bei Rüdlingen . . ,,

9,398.10 7,000. --

Kamton Basel-Land.

Korrektion der Birs bei Birsfelden i;

3,150. --

Fr. 16,398.10 Kanton Appenzell A.-JRh.

Verbauung des Gstaldenbaches bei Hinterlochen

Fr.

3,000; --

Kanton Appenzell l.-Rh.

1. Verbauung des Kronbaches bei Gonten . Fr. 10,000.

2. Korrektion der Sitter beim Armenhaus Appenzell ,, 3.200.

Fr. 13,200.-- Kanton St. Gallen.

1.- Verbauung des Trübbaches, Gde. Wartau . Fr. 9,700.-- 2. Verbauung des Felsbaches bei Garns . . ,, 10,000. -- 3. Korrektion des Vilterser- und Wangser1 bâches bei Sargans ,, 10,000. -- 4. Verbauung des Grabserbaches . . . . ,, 10,000. -- 5. Verbauung des Gasenzenbaches bei Garns, inkl. Nachsubvention ,, 20,000. -- 6. Korrektion des Steinlibaches bei Thal . . ., 10,000.-- 7. Korrektion des Gstaldenbaches bei Thal . ,, 10,000. -- 8. Korrektion des Hagerbaches bei Flums . ,, 8,500. -- 9. Verbauung der Simmi und des Felsbaches bei Garns ,, 15,000.-- 10. Korrektion des Aabaches bei Schmerikon . ,, 4,394. -- Fr, 107,594. --

309 Kanton GroMbünden.

1. Kolmatierung an der Landquart bei Jenaz Fr.

131. 66 2. Korrektion der Moësa bei Cabbiolo und Sorte ,, 3,684. 07 3. Korrektion der Val Giandains bei Pontresina, Kanal ,, 87.60 4. Schutzbauten unterhalb Fetan .,, 1,039. 32 5. Inn-Korrektion bei Ponte ,, 3,350.42 6. Verbauung des Schraubaches bei Schiers . ., 2,047. 69 7. Schutzbauten beim Dorf Peiden . . . . ,, 742. 45 8. Kolmatierung des Sandbodens bei Jenaz . ,, 284.07 9. Verbauung der Clüxrüfe bei Pontresina . .,, 3,637. 42 10. Verbauung der Muttnertobelrüfe bei Obervaz Vj 1,088.58 11. Kolmatierung an der Landquart bei Grüsch ., 373. 71 12. Verbauung der Roncalatschrilfe bei Lenz . ., 328. 82 13. Verbauung der Alt-Schutzrüfe bei Chur . ., 2,374. 50 14. Verbauung der Talrüfe bei Klosters . . ,, . 2,801.64 15. Korrektion der Plessur bei Chur . . . ,, 4,867. 24 16. Korrektion des Glenners bei Vais . . . ,, 1,218.80 1 7 . Inn-Korrektion b e i Madulein-Zuoz . . .

860.42 fl 18. Verbauung des Tomilsertobels . . . . ,, 1,345. 63 19. Verbauung des Riale di Arvigo, Calancatal ,, 4,000. -- 20. Verbauung des Saxer- und Calfreisertobels bei Maladers ,, 5,000. -- 21. Glenner-Korrektion unterhalb Vals-Platz . ,, 4,000. -- 22. .Verbauung der Val Gianduns bei Scanfs-Zuoz ,, 4,467.16 23. Verbauung des Albertitobels bei Davos . T; 4,479.97 24. Verbauung der Runsen bei San-Vittore . ,, 3,000. -- 25. Verbauung desScharansertobels beiFürstenau ..

3,376.05 26. .Verbauung der Val Pischa und der Val .Blaua bei Fürstenau ., 3,831.78 27. Korrektion des Eschiabaches bei Madulein ri 6,428. 83 28. Entwässerung im Rutschgebiet von Brienz ,, 12,897. 25 29. Verbauung der Nolla bei Thusis. . . . '^ 15,000.-- 30. Korrektion der Moësa bei Lostallo . . . ., 2,007. 73 31. Korrektion des Poschiavino von Poschiavo bis zum See ., 1,058.92 Fr. 99,811.73

310

i.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

Kanton Thurgau.

Korrektion des Schoderbaches bei Kreuzungen Korrektion des Furtbaches bei Ober-Bussnang Korrektion der Murg von Jakobsthal bis zur Thur Verbauung der Dorfbäche von Kradolf, inkl Mehrkosten . .

. . . .

Korrektion des Tegelbaches bei Niederwil Korrektion des Dorfbaches von Mettendorf Korrektion der Goldach bei Hörn (mit St. Gallen) ' Korrektion des Dorfbaches von Hüttlingen Korrektion des Wellhauserbaches bei Felben

Fr.

·n

1,124. 22 10,000. -- 2,600. --

11 11

6,278. 05 2,600. -- 9,000. --

·n 11

10,000. -- 7,000. -- 1,233. 35

Fr. 49,835. 62

Kanton Tessin.

1 Tessin-Korrektion bei Arbedo 2. Verbauung des Carcale bei Gordola 3. Korrektion der Morobbia bei Giubiasco 4. Korrektion des Darò bei Bellinzona 5. Korrektion des Cassarate bei Lugano .

6. Korrektion des Vedeggio bei Taverne .

Fr.

·n 11 n ·n 11

5^00. -- 9,000. -- 8,000. -- 3,000. -- 15,000. -- 7,500. --

Fr. 47,500. --

Kanton Waadt.

1. Korrektion der Venoge zwischen La Sarraz Fr und Cossonay .

2. Korrektion des Arnon von Vugelles bis zum Neuenburgersee n 3. Erhöhung der Rhonedämme, inkl. Nachsubvention 4. Umbau der Brücke von Chessel mit Wallis n 5. Sanierung der Orbe-Ebene 6. Verbauung der Veveyse, Ergänzungsarbeiten n 7. Korrektion des Dorfbaches von Le Lieu 11 8. Korrektion der Mérine bei Moudon .

11 9. Korrektion des Dorfbaches von Brassus 11 10. Entwässerung bei Epesses, Sektion Cornallaz, Nachsubvention . . . .

. . .

10,000. -- 10,000. -- 15,100. -- 10,000. -- 11,700. -- 15,200. -- 9,796. 30 6,000. -- 2,900. -- 95287. --

Fr. 99,983.30

311 1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

Kanton Wattis.

Rhone-Korrektion bei Salquenen . . . . Fr. 3,164. 35 Korrektion der Visp in den Kipfen . . . ,, 2,400. -- Korrektion der Drance, Sektion ChâblesMontagnier ,, 1,000.-- Entsumpfungskanal bei Raron . . . . ,, 450. -- Korrektion der Drance bei Champsec . . ,, 1,240.-- Korrection der Drance bei Lourtier. . . ,, 490. -- Korrektion des Fosseau bei Vouvry . . ,, 560. -- Korrektion der Morge'bei Sion-Conthey . ,, 36.40.

Umbau der Brücke von Fully-Charrat . . ,, 2,200. -- Stockalperkanal bei Vouvry ,, 1,509. -- Rhonedammverstärkung, VIII. V orlage, linkes Ufer ; Genfersee-Bransonbrücke . . . . ,, 7,728. 30 Rhonedammverstärkung, VIII. Vorlage, linkes Ufer ; Bransonbrücke-Siders ,, 12,000. -- Rhonedammverstärkung, VIII. Vorlage, rechtes Ufer: Fully-Siders ,, 11,062.25 Korrektion der Morge en Asson bei Conthey ,, 5,000. -- Korrektion der Visp, Gemeinde Grächen . ,, 583. 80 Entwässerung in der Sapina am Réchybach bei Chalais ,, 10,000. -- Fr. 59,424.10

Kanton Neuenburg.

1. Korrektion der Reuse bei Boudry . . . 'Fr.

2. Korrektion · des Torrent und Seyon im Valde-Ruz ,, 3. Korrektion des Ruz Chasseran im Val-de-Ruz ,,

1,340.-- 1,260. --

Fr.

3,306.22

Kanton Genf.

1. Korrektion der Arve am Quai du Midi zu Genf Fr.

2. Korrektion der Arve am Quai du Midi zu Genf, Nachsubvention ,, 3. Umbau der Rhonebrücke bei Chancy . . ,,

706.22

7,600. -- 10,000. -- 15,000. --

Fr. 32,600.-- Gesamtbetrag

Fr. 1,000,000.

312 e. Durch Bandesratsbeschlüsse bewilligte und teilweise ausbezahlte Subventionen.

Rekapitulation anf 1. Januar 1908.

Kantone.

KostenAusMaximum voranschlagesummen. der bewilligten bezahlte Bundesteiträge.

Fr.

Zürich . . .

Bern . . .

Luzern . . .

Uri . . . .

Schwyz . .

Obwalden . .

Nidwaiden Glarus . . .

Zug . . .

Freiburg . .

Solothurn . .

Basel-Stadt .

Basel-Land .

Schaffhausen .

Appenzell l.-Rh.

St. Gallen . .

Graubünden .

·Thurgau . .

Tessin . . .

Waadt . . .

Wallis . . .

Neuenburg Genf . . .

Total

22,000. -- 4,185,000. -- 321,900. -- 234,000. -- 612,000. -- 454,500. -- 317,000. -- 176,000. -- 49,400. -- 756,500. -- 150,000. -- 180,000. -- 154,200. -- 163,000. -- 119,000. -- 1,307,500. -- 2,6.61,313. -- 426,700. -- 1,297,170. -- 755,826. 50 1,635,620. -- 64,400. -- 340,000. -- 16,383,029. 50

· Fr.

8,800. -- 1,686,720. -- 144,093. 35 104,600. -- 279,700. -- 219,500. -- 155,500. -- 83,150. -- 19,760. -- 302,600. -- 50,000. -- 60,000. -- 56,347. --· 65,200. -- 59,500. -- 597,250. -- 1,159,375. -- 171,580. -- 558,945. -- 310,663. 25 644,377. -- 24,760. -- 100,000. --

Fr.

Subventionsrest anf 1. Januar 1908.

Fr.

50,000.--

4,400. -- 1,049,672. 79 75,893. 35 33,467. 84 189,920. -- 117,650. -- 126,430. -- 29,880. -- 12,570. -- 162,189. 39 9,792. 29 31,850. -- 32,971. -- 51,400 -- 13,350. -- 340.450. -- 602,421. 35 84,880. -- 290,724. 42 129,863. 25 329,055. 03 24,760. -- 50,000. --

6,862,420. 60 3,068,829. 89

3,793,590. 71

4,400. -- 637,047. 21 68,200. -- 71,132. 16 89,780. -- 101,850. -- 29,070. -- 53,270. -- 7,190. -- 140,410. 61 40,207. 71 28,150. -- 23,376. -- 13,800. -- 46,150. -- 256,800. -- 556,953. 65 86,700. -- 268,220. 58 180,800. -- 315,321. 97

--

Das durchschnittliche Beitragsverhältnis berechnet sich somit zu 41,89% (1906: 41,i. %).

Die zugesicherte Beitragssumme, sowie der noch auszubezahlende Subventionsrest haben gegenüber dem Vorjahre um Fr. 478,365. 45, beziehungsweise Fr. 163,794. 66 abgenommen.

313

4. Subventionierung von Korrektionen und Verbauungen gemäss besonderen Bundesbeschlüssen.

a. Im Berichtsjahre zugesicherte Subventionen.

,,,,,.,,,, . j ui,,.i,,, Kantone und Werke.

Datum Kostendes Beschlusses. Voranschlag.

Fr.

Kanton Bern.

Fortsetzung von Korrektionsarbeiten an der Aare zwischen Runtigen und Aarberg und Wasserzuleitung nach Aarberg 17. Juni

Beitragsmaximum..

Fr.

830,000

332,000

174,600

58,200

1,320,000

660,000

1,540,000

770,000

Korrektion des Tessins, von der Sordobrücke bei Fiotta bis zum Ponte di Bolle, unterhalb Quinto 21. Juni

450,000

225,000

Total

4,314,600

2,045,200

Kanton Basel-Stadt.

Uferversicherung am Rhein von der Gasanstalt Basel bis zur elsässischen Landesgrenze . 21. Juni Kantern St. Gallen.

1. Korrektion der Thur bei Wattwil 13. Juni 2. Verbauung und Korrektion des Dürrenbaches in den Gemeinden Eichberg, Altstätten und Oberriet . . . 2 1 . Juni Kanton Tessin.

In Kraft getreten sind sämtliche in den Jahren 1906 und 1907 erlassenen Subventionsbeschlüsse, mit Ausnahme des Bundesbeschlusses betreffend die Korrektion der Aare zwischen Runtigen und Aarberg.

In Vorbereitung sind die Vorlagen an die eidgenössischen Räte für die Erstellung von Schutzbauten am Tscherlacherbach, Kanton St. Gallen, und für die Tessinkorrektion zwischen der Einmündung der Moësa und dem Langensee.

314

b. Im Berichtsjahre bezahlte Subventionen.

Kanton Zürich.

\.

2.

3.

4.

Korrektion der Töss, Glatt und Thur . . Fr. 9,900.

Korrektion der Limmat und Sihl . . . . ,, 4,400.

Ausbau der Tösskorrektion ,, 36,000.

Korrektion der Reuss bei Obfelden . . . ,, 28,000.

Fr. 78,300.-- Kanton Bern.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

Korrektion der Saane von Laupen bis Oltigen Fr. 10,000. -- Verbauung des Hornbaches bei Sumiswald . ,, 10,200. -- Korrektion der Kander bei Reichenbach . n 33,600. -- Verbauung und Korrektion der Gürbe bei Blumenstein ,, 25,000. -- Verbauung des Lamm- und des Schwanden° bâches bei Brienz ,, 50,000. -- Korrektion der Sense zwischen Schwarzwasser und Saane ,, 29,014.20 Verbauung und Korrektion der Grossen Emme von Kemmeriboden bis zur Kantonsgrenze Bern-Solothurn ,, 35,000. -- Verbauung der Trüb und ihrer Zuflüsse . ,, 20,000. -- Fr. 212,814. 20 Kanton Luser n.

1. Korrektion des Schonbaches und der Ilfis bei Marbach Fr. 35,000. -- 2. Korrektion der Kleinen Emme zwischen Flühli und der Reuss .

,, 26,300. -- Fr. 61,300.-- Kanton Schwyz.

Verbauung des ßütibaches bei Reichenburg Kanton Glarus.

Verbauung des Dorfbaches von Eilten .

. Fr. 29,700. --

.

. Fr.

800. --

3J5 Kanton Freiburg.

Korrektion der Sense zwischen dem Schwarzwasser u n d d e r Saane . . . . . . . F r .

Kanton Basel-Stadt.

Uferversicherung am Rhein bei Basel

. . .

Kanton Schaffhausen.

Korrektion der Biber

8,745.90

Fr. 19,400. --

Fr. 26,560. --

Kanton Appenzell I.-Rh.

Korrektion der Sitter bei Appenzell . . . .

Fr. 27,000. --

Kanton St. Gallen.

\.

2.

3.

4.

5.

Vollendung des Linthwerkes Fr. 14,500. -- Verbauung des Dürrenbaches bei Stein i/T. ,., 30,000. -- Rhein-Korrektion, III. Nachsubvention . . ,, 5,700. -- Verbauung des Flybaches bei Weesen . . ,, 27,000. -- Unterrheintalischer Binnenkanal, II. Nachsubvention ,, 100,000. -- 6. Korrektion des Litten- und des Aechelibaches bei Au und Berneck ,, 50,000.-- Fr. 227,200. -- Kanton Graubünden.

Fortsetzung der Rhein-Korrektion

Fr. 56,307. 30

Kanton Aargau.

Korrektion der Reuss, Strecke Klein-DietwilBremgarten Fr. 10,569.45 Korrektion der Reuss, Strecke Fischbach-Göslikon ,, 33,600.-- Korrektion der Aare, von Aarau bis Stilli . . ,, 11,975. 95 Fr. 56,145.40 Kanton Thurgau.

Korrektion der Thur . .

.

Fr. 16,100. --

316

Kanton Tessin.

1. Korrektion des Tessins von Bellinzona bis zum Langensee Fr.

2. Schutzbauten am Sasso Rosso bei Airolo . ,, 3. Korrektion des -Vedeggio, von der Ostariettabrucke bis zum Luganersee ,,

150,000. --

Fr.

174,800. --

Kanton Waadt.

1. Verbauung der Gryonne bei Bex . . . Fr.

2. Korrektion der mittleren Broye, von Brivaux bis zum Pont-neuf ,,

10,000. -- 100,000. --

Fr.

110,000. --

Kanton Wallis.

1. Verbauung der Lozence und ihrer Zuflüsse bei Chamoson Fr.

2. Korrektion der Rhone zwischen Brig und dem Genfersee ,,

3,800;--

19,800. -- 5,000. --

25,000. --

Fr.

Kanton Neuenburg.

1. Korrektion des Bied von Locle bis zum Col des Roches Fr.

2. Korrektion des Buttesbaches bei Buttes . ,,

28,800. --

Fr.

91,000. --

70,000. -- 21,000. --

Gesamtbetrag Fr. 1,224,972, 80 Im Berichtsjahre wurden die bewilligten Bundesbeiträge für folgende Bauten erschöpft: Kanton Zürich.

Korrektion der Töss, Glatt und Thur.

Kanton Bern.

Verbauung des oberen Laufes der Grürbe bei Blumenstein.

Kanton Schaffhausen.

Korrektion der Biber.

Kanton Waadt.

Korrektion der Broye aventioienne.

317

c. Durch Bundesbeschlüsse bewilligte und teilweise ausbezahlte Subventionen.

Rekapitulation auf 1. Januar 1908.

Kantone.

AusMaximum KoetenToranschlagssummen. der bewilligten bezahlte Bundesb«»trage.

Fr.

Fr.

Zürich . . ., Bern . . . .

Luzeru . . .

Uri Schwyz . .

Glarus . .

Freiburg . .

Solothurn .

Basel-Stadt .

Appenzell I.-Rh St. Gallen . .

Graubünden . .

Aargau . . .

Thurgau . . .

Tessin . . . .

Waadt . . .

Wallis . . . .

Neuenburg .

3,425,000. --

8,001,000. -- 1,950,000. -- 80000 -- 250,000. -- 270,000. -- 300,000. -- 1,108,000. -- 174,600. -- 159,000. -- 6,045,000. -- 2,420,000.-2,625,000. -- 2,212,500. -- 4,594,600. -- 2,420,000. -- 2,832,000. -- 985,000. --

Fr.

Subrentionsrest auf 1. Januar 1908

Fr.

1,378,400. -- 1,058,000. -- 320,400. -- 3,173,600. -- 1,162,864. 20 2,010,735. 80 975,000. -- 235,921. 51 739,078. 49 40,000. -- 25,750. -- 14,250. -- 125,000. -- . 59,700.-- 65,300. -- 135,000. -- 18,300. -- 116,700. -- 111,254. 10 120,000. -- 8,745. 90 -- 360,000. -- 360,000. -- 58,200. -- 19,400. -- 38,800- -- 79,500. -- 54,000. -- 25,500. -- 2,890,000. -- 772,800. -- 2,117,200. -- 1,100,000. -- 105,511. 98 994,488. 02 1,106,000. -- 56,145. 40 1,049,854. 60 885,000. -- 311,400. -- 573,600. -- 2,297,300. -- 1,157,100. -- 1,140,200.-- 990,000. -- 186,300. -- 803,700. -- 1,416,000. -- 375,900. -- 1,040,100. -- 492,500. -- 310,500. -- 182,000. --

Total 39,851,700. -- 17,621,500. -- 6,767,838. 99 10,853,661. 01 Das durchschnittliche Beitragsverhältnis berechnet sich somit zu 44,22%'(1906: 43,4S %)Die Summen für Kostenvoranschläge und bewilligte Beiträge haben gegenüber dem Vorjahre um Fr. 916,000, beziehungsweise Fr. 83,190 abgenommen; die neu hinzugekommenen Beiträge (Fr. 2,045,200) übersteigen die Summe der ausbezahlten (Fr. 1,224,972. 80) um Fr. 820,727. 20.

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

21

318

Bestand und Bearbeitung des schweizerischen Bestehende und regelmassig beobachtete Pegelstationen.

Mit Reglstrier-lnstru menten ausgerüstete Stationen.

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Total im Jahr 1906 332 26 358 24

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Total im Jahr 1907

Zuwachs im Jahr 1907 Total im Jahr

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(Vor Beginn der Reorganisation)

Zuwachs von 1885 auf 1907

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Anmerkungen. ') Im Jahre 1907 wurden folgende Stationen ins Pegelnxtz aufgenommen: l.BAefas/eZue»(GlattroUiidiing), Restaurant zur Kheinfäbre (Rhein); 2. Bheinfeldm (Pegel VI X ), Hotel d«i Sa'ii.es (Khein); 3. Rheinfclden (Pegel V1IIX), H»us Nr. 26, Maibtfrasse (Rhein); X4. Sheinfelden (Pegel Vili**), Haus Nr. 15, Marktgasse (Rhein); 5. Rheinfelden (P.'Rd IX ), HauaNr 6, Marktg:isse (Bbein); 6. Basti (ßrenzacberhorn). Lachsfalle (Kheiu); 7. Basai (Bierbarg), Fahre (Rhein); 8 MüncTienstein-Neue Welt (Nenmatt), StrassenbrUi-ke (Kirs); 9. Bas'l, EisenbahnbrUcke (Rhein i; 10. Basel (Kamsteinerstrasse), BadBnbtalt (Rhein); 11. Basel (St. Albanloch), oberer Auslauf des St Albanteichs (Kliein); 12 Basel, Rheinsprung (Rhein); 18. Basel, Seidcnhof (Rhein); 14. Basel (Gasfabrik), Lande-grenze (Khein); IS. Gsteig, gertectte Brücke (Llltschine); 16. La Sallaz, Pont d» Tn-y (Saane); 17. Hauterive, Eleitrizitfitswerk, Wasscrschloss (Oherwaiserkanal) ; 18. Hauterive, Elektrizitätswerk (Unterwasserkaoali ; 19. ScTiwarzwasserbrücke, steinerne BrUcke (Schwarzwasser); 20. Aeschau, Brücke (Emme); 2l. Mannenberg (Ittigen), Reservoir der stadtbernischen Waeserversorgnng (Ramsei- nnd Winkelroatt-Qaellen) ; 22. Lang-

319

Pegelnetzes im Jahr 1907.

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In graphischer Weise publizierte Beobachtungen. J'll (Jahrgang 1908 ·j; j| E" der graphischen Darstellungen.) =3 "D 3= C1

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nau, untere Brücke (Ilfis); 23. Bäberenoad, untere Brllcke (Langeten) ; 24. Weinstegen, Brücke (Längsten); 25. Wildegg, liritcke (Aare); 26. Bad Schinsnach (Aarhof), Fahre (Aare); 27. Mühlau, Fähre (Kenss); 28. Bremgarten, Bibelos (Reues); 29. Kloster Gnaden tal, Fähre (Keass) ; 80. Müllig en- Birmenatorf, Fähre (Hmss); 8l. Spreiten back (Härdh), unterhalb des Elektrizitätswerkes (Limmat); 82. Baien, oberhalb der Wasserfassang des Elektrizitätswerkes (Saaser-Viap); 33. Sevibrancher, StrasseubrUcte(Drarjce); 34. Montreux, Dampfachifflande (Genfereee); 3S. Corippo, Kanaleinlanf des Elektrizitätswerkes der Stadt Lugano (Verzaeca) ; 36. Ponte Srolla, Kanalauslaof des Elektrizitätswerkes (Maggia); 37. Intragna, Brllcke von Pedemonte (Isornn); 38. Intragnaf BrUcko von Orc.no (Melezza); 39. Ostarietta, BrBcke (Vedeggio); 40. Bissone, oberhalb des Seedammes (Luganer-See) ; 41. St. Moritz-Bad, Kurhaus-Promenade (Inn).

*) Die Sationen llannenberg und Piora sind mit Limnigraphen ausgerastet worden.

320 d. Schiffahrt.

\~". I. Im B e r i c h t s j a h r b e w i l l i g t e S u b v e n t i o n (ßundesbeschluss vom 21. Juni 1907 auf Grund des Art. 23 der Bundesverfassung).

Kanton Basel-Stadt.

1. Beitrag für Schiffahrtseinrichtungen und Geleiseaulagen bei der Gasanstalt zu Basel, 50 % von . . . Fr. 305,000 = Fr. 152,500 2. Beitrag für 15 Probefahrten auf dem Rhein, 50% von . . . ,, 75,000= ,, 37,500 Total

Fr. 380,000 = Fr. 190,000

II. Im B e r i c h t s j a h r a u s b e z a h l t e S u b v e n t i o n .

Kanton Basel-Stadt.

Für Schiffahrtseinrichtungen und für Probefahrten : Jahresrate von zusammen . . . Fr. 63,333.

Diese Schiffahrtseinrichtungen und Geleiseanlagen sind bis auf wenige Arbeiten am Rheine bei der Landesgrenze beendigt.

Es sind im Laufe des Jahres zwischen Basel und Strassburg zwölf Probefahrten ausgeführt worden.

5. Hydrometrisches Bureau.

J. Die vorstehende Tabelle gibt in üblicher Weise über den Bestand und die Bearbeitung des schweizerischen Pegelnetzes Aufschluss.

321 II. Bestand und Bearbeitung des FixpunMnetses liydrometrischen Bureaus.

Bestand und Bearbeitung

A. Ende 1907 .

B. Ende 1906 .

Zuwachs im Laufe des Jahres 1907 Ende1907in%desgesamten Netzes erledigt

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III. Der tägliche Meldedienst und der telegrapiiisclie HochwassernachricMendienst geben zu keinen besonderen Bemerkungen Anlass.

IV. Aufnahmen. Im Berichtsjahre gelangten zur Ausführung : 1. Längen- und Querprofile der Simme, Strecke Wimmis-Oey ; 2. Durchflussprofil der Rhone bei der neuen Brücke bei Chippis ; 3. Nivellement von Hochwassermarken zwischen Raron und Leukerfeld ; 4. Längen- und Querprofile des Doubs, Strecke Moron-Châtelot ; 5. Schiöahrtslängenprofil von Yverdon bezw. Murten bis Murgenthal (inkl. alle Brücken- und Fährenprofile) ; 6. Präzisions-Nivellement von Emmenbrücke (Luzern) bis Schupf heim ; 7. Präzisions-Nivellement von Fiotta bis Fiora (Ritom-See).

Im Anschluss an dieses Nivellement wurde von der Abteilung für Landestopographie des Militärdepartements die topographische Aufnahme des Ritom-Sees (l : 5000) zur Durchführung gebracht.

V. Wassermessungen. Die Anzahl der im Berichtsjahre vorgenommenen Wassermessungen beläuft sich auf 217 (Nr. 981 bis und mit 1197). Hiervon entfallen 11 auf das Rheingebiet, 53 auf das Aaregebiet, 3 auf das Reussgebiet, 80 auf das Rhonegebiet, 32 auf das Tessingebiet und 38 auf das Inngebiet.

322 VI. Flügeltarierungen. Es wurden im Laufe des Jahres 1907 insgesamt 36 Tarierungen vorgenommen: 24 Neutarierungen und "12 Kontrolltarierungen.

VII. Publikationen. Zur Veröffentlichung gelangten: 1. Graphische Darstellung der schweizerischen hydrometrischen Beobachtungen, der Lufttemperaturen und Niederschlagshöhen, Jahrgang 1906.

2. Tabellarische Zusammenstellung der Hauptergebnisse der schweizerischen hydrometrischen Beobachtungen, Jahrgänge 1892, 1895 und 1904.

3. Wasserverhältnisse der Schweiz. Rheingebiet von den Quellen bis zur Taminamündung. 4. Teil : Die Minimalwassermengen und die Minimalwasserkräfte der fliessenden Gewässer, sowie ihre Wasserführung an den Hauptpegelstationen.

4. Wasserverhältnisse der Schweiz. Rheingebiet von den Quellen bis zur Taminamündung. 2. Teil : Die Pegelstationen.

3. Teil: Die Längenprofile. 1. Nachtrag.

5. Gutachten über die Wasserverhältnisse im Puschlav.

6. Die deutsche Ausgabe des Werkes : ,,Die E n t w i c k l u n g der H y d r o m e t r i e in der Schweiz.01 VIII. Abgabe von elektrischer Energie an das Ausland. In Vollziehung des Bundesbeschlusses über die Abgabe inländischer Wasserkräfte ins Ausland vom 31. März 1906 haben wir in folgenden Fällen die Bewilligung zum Export elektrischer Energie erteilt : 1. der Compagnie vaudoise des forces motrices des lacs de Joux et de l'Orbe für die Ableitung von 147 Kw (= 200 PS) nach Frankreich (Les Rousses und Bois d'Amont), für eine Dauer von 20 Jahren ; 2. den Kraftw.erken Brusio A. G. für die Ableitung von 16,000 Kw (= 21,739 PS) nach Italien (Tirano), für eine Dauer von 20 Jahren ; 3. der Regierung des Kantons Schaffhausen für die Abgabe von insgesamt 2000 Kw C = 2717 PS) an 16 benachbarte badische Gemeinden, für eine Dauer von 10 Jahren.

IX. Vorarbeiten für die Elektrifizierung der Scliweizerbahnen.

Das hydrometrische Bureau hat, wie bisher, bei den Untersuchungen der Studienkommission für den elektrischen Bahnbetrieb mitgewirkt.

323 Gegen Ende des Berichtsjahres kam der Vertrag zu stände, ·wonach die Regierung des Kantons Uri der Direktion der Gotthardbahn zum Zwecke des elektrischen Betriebes der Nordrampe ·der G. B. und anschliessender Linien die Konzession zur Ausnutzung der Gesamtwasserkräfte der Reuss auf der Strecke Andermatt bis Amsteg, unter Mitverwertung der W asser mengen und Gefalle der Meien-Reuss, des Fellibaches und des Kärstelenbaches erteilt.

Nachdem schon im vergangenen Jahre die Wasserkräfte der obern Levantina erworben werden konnten, wäre somit das für den elektrischen Betrieb des gesamten Gr. B.-Netzes benötigte Energiequantum gesichert.

6. Linthkommission.

Das mit' Tod abgegangene Kommissionsmitglied, Herr Ständerat P. Zweifel von Linthal, ist durch Herrn Landesstatthalter E. Schropp ersetzt worden.

Die Kommission hat zwei Sitzungen abgehalten.

Die Linthsteuer hat keine Änderung erlitten ; der Schiffsverkehr, mit 1348 Tonnen Güter, hat im Vergleich zum Jahre 1906 um zirka 200 Tonnen abgenommen.

Am E s e h e r k a n a l sind die Ausbesserungsarbeiten und die Arbeiten an den Wuhren bei der Ausmündung in den Walensee fortgesetzt worden.

Am L i n t h k a n a l sind zwischen der Eisenbahnbrücke bei Weesen und der Biäschenbrücke, sowie zwischen der Rothenbriicke-Giessenbrücke und Grynaubrücke Wuhrbauten erstellt worden ; auf letzterer Strecke kamen auch Dammausfüllungen aus dem Aushub des Hintergrabens zur Ausführung.

Der übrige Unterhalt fand in gewohnter Weise statt.

Betriebsrechmmg.

Einnahmtin.

«. Ordentliche (Linthzollentschädigung,Pachtzinse,Kapitalzinse, Linthanlage und Verschiedenes) . . . . Fr. 62,341. 31 o. A u ß e r o r d e n t l i c h e (Subventionen von Bund und Kantonen) .

,, 24,500. -- Total

Fr. 86,841. 31

324 Ausgäben.

O r d e n t l i c h e (Escherkanal, Linthkanal und Verwaltungskosten) Total

Fr. 62,672. --

Also Einnahmenüberschuss von Fr. 24,169. 31.

Fondsreehnung.

Aktiven:

Liegenschaften und Mobiliar . .

Wertschriften und Kontokorrentguthaben Eapitalzinsrestanzen Barschaft

Fr. 115.429.64 ,, 221,722.77 ,, 1,680. -- ,, 1,071.36 Fr. 339,903. 77

P a s s i v e n : Keine.

Vermögensstand auf Ende 1907 Vermögensstand auf Ende 1906

Fr. 339,903. 77 ,, 315,734. 46

Vermögensvorschlag wie oben

Fr. 24,169.31

XIV. Direktion der eidgenössischen Bauten.

A. Allgemeines.

Die Vorschläge zur Reorganisation dieser Abteilung sind in der Ihnen zugegangenen Botschaft betreffend die Reorganisation des Departements des Innern niedergelegt.

Vom technischen Personal ist ein Bauführer II. Klasse, welchem die Stelle gekündet war, am 31. April ausgetreten.

Der Sekretär-Kanzlist hat nach dreijähriger Dienstzeit auf 1. Oktober demissioniert. Die definitive Wiederbesetzung der vakanten Stelle unterblieb mit Rücksicht auf die bevorstehende Reorganisation ; inzwischen werden die bis anhin von diesem Beamten verrichteten Arbeiten durch einen provisorischen Angestellten besorgt.

Über die Frage der Regelung des Submissionsverfahrens werden wir erst später Bericht und Antrag einbringen, da wir

325

die Erfahrungen einiger Kantone abzuwarten wünschen, welche vor kurzem bezügliche Bestimmungen aufgestellt haben.

B. Hochbauten.

Wie wir in der Botschaft betreffend den Voranschlag pro 1908 angeführt haben, genügt der seit einigen Jahren ausgesetzte Kredit von Fr. 180,000 für den o r d e n t l i c h e n Unterhalt d e r e i d g e n ö s s i s c h e n G e b ä u d e nicht mehr, indem einerseits für die Baumaterialien eine bedeutende Preiserhöhung eingetreten und die Arbeiterlöhne stark in die Höhe gegangen sind und anderseits die Zahl der eidgenössischen Gebäude stark zugenommen hat. Die Eidgenossenschaft besitzt nunmehr 1321 Gebäude mit einem Schatzungswert von Fr. 84,583,400.

Von den während des Berichtsjahres zur Ausführung gelangten U m b a u - u n d E r w e i t e r u n g s a r b e i t e n , 66 Objekte, erwähnen wir hier nur die wichtigsten : 1. U m b a u der G e b ä u d e Nr. 8, 10 und 12 an der B u n d e s g a s s e in B e r n . Nachdem der Umbau der Gebäude Nr. 8 und 10 auf Ende des Jahres 1906 hatte vollendet werden können und das erstere mietweise auf diesen Zeitpunkt von der Nationalbank und das letztere von der Oberzolldirektion bezogen worden war, gelangten die nötigen Umbauten im Hause Nr. 12 zur Ausführung, so dass solches im Monat Mai des Berichtsjahres der Oberzolldirektion ebenfalls zur Verfügung gestellt werden konnte.

2. E r w e i t e r u n g der M a t e r i a l p r ü f u n g s anstalt in Zürich.

3. E r s t e l l u n g von S a m m l u n g s r ä u m l i c h k e i t e n im M a s c h i n e n l a b o r a t o r i u m desP o l y t e c h n i k u m s in Z ü r i c h .

4. Ersatz von drei nicht mehr zum Betriebe geeigneten Dampfkesseln und Umwandlung der veralteten Dampfheizung mit Hochspannung in eine N i e d e r d r u c k d a m p f h e i z u n g im e i d g e n ö s s i s c h e n C h e m i e g e b ä u d e in Zürich.

5. Bauliche und maschinelle Einrichtungen der B a u w e r k s t ä t t e im G e b ä u d e der e i d g e n ö s s i s c h e n Bau I n s p e k t i o n in Zürich.

326

6. Verschiedene bauliche Verbesserungen und Einrichtungen in der M a n n s c h a f t s k a s e r n e in T h u n .

7. Erneuerung eines Teiles der Stallgangböden in den K a s e r n e n'S t a l l u n g e n in T h u n . Sie soll im laufenden Jahre fortgesetzt und im nächsten Jahre vollendet werden.

8. Erweiterung der Glühofenanlage in der M u n i t i o n s f a b r i k in Thun.

9. Einführung der Zentralheizung im V e r w a l t u n g s g e b ä u d e der P f e r d e r e g i e a n s t a l t in Thun.

10. In der K a s e r n e in F r a u e n f e l d -wurde im abgelaufenen Jahre mit der Ausführung von baulichen Verbesserungen und Einrichtungen fortgefahren. Es betraf dies unter anderm den Ausbau der Zimmer im L, II, und III. Stockwerk und den Umbau einer Soldatenküche. Für das laufende Jahr sind eine Reihe von weitern eingreifenden Bauarbeiten vorgesehen, welche im Jahre 1909 durch Erstellung einer Zentralheizung in der Kaserne ihren Abschluss finden sollen. o 11. Erweiterung des Werkstattgebäudes und des Kohlenund Holzraumes in der M u n i t i o n s f a b r i k i n A l t dorf.

12. Vergrösserung der S p e i s e a n s t a 11 in der M u n i tionsfabrik in Altdorf.

13. Vervollständigung der i n n é r n E i n r i c h t u n g e n in verschiedenen K r i e g s d e p o t a n l a g e n .

14. Instandsetzung der vier im Jahre 1897 erstellten provisorischen Barackenstallungen des K a v a l l e r i e r e m o n t e n d e p o t s auf demB e u n d e n f e l d in B e r n .

15. Warmwasser-Tränkeeinrichtungen in sechs Stallungen desR e m o n t e n d e p o t s im S a n d bei S c h ö n b ü h l .

16. Umbau der S c h e u n e b e i m Z o l l g e b ä u d e in K l e i n l ü t z e l zu Wohnräumen für das Zollpersonal.

17. Umbauten im Hauptpostgebäude an der R u e d u M o n t B l a n c in G e n f : Vergrösserung des Briefträgersaales, Einrichtung eines Telegraphen- und Telephonbureaus im Erdgeschoss und Ausbau des bisher unbenutzt gebliebenen südlichen Teiles des Dachstockes zu Magazinierungs- und Archivzwecken.

18. Vollendung des Umbaues der Post-, Telegraphen- und Telephonlokale im P o s t g e b ä u d e in S i t t e n . Diese

327 Umbauarbeiten, die wegen Belassung der verschiedenen Dienstzweige im Gebäude während der Bauperiode nur sukzessive zur Ausführung gelangen konnten, sind nebst der Anlage einer Rampe für die Aufstellung der Postfuhrwerke und von neuen Zufahrten in den Posthof in den Jahren 1906 und 1907 ausgeführt worden. Post, Telegraph und Telephon sind nun in jeder Beziehung zweckmässig untergebracht, so dass die Lokale für lange Zeit den Bedürfnissen genügen werden.

19. Umbau des a l t e n P o s t g e b ä u d e s und E r s t e l l u n g e i n e s n e u e n P o s t d i e n s t g e b ä u d e s am B a h n h o f p e r r o n i n B e r n . Diese bedeutende, in verschiedenen Etappen ausgeführte Umhaute, sowie der Bau des neuen Postdienstgebäudes, über welche wir Ihnen zuletzt in unserer Botschaft vom 2. Dezember 1907 betreffend die Bewilligung von Nachtragskrediten einlässlieh berichtet haben, sind im abgelaufenen Jahre in der Hauptsache vollendet worden.

20. Bauliche Änderungen und Neueinrichtungen im P o s t gebäude in Liestal.

21. Umbauten im I. und II. Stock des H a u p t p o s t g e b ä u d e s in Z ü r i c h . Nachdem die an die städtische Bauverwaltung im zweiten Stock des gegen die Limmat zu gelegenen Gebäudefügels vermietet gewesenen Lokale von ihr geräumt waren, wurden daselbst die notwen-.

digen Umbauten für die Unterbringung der Telegrapheninspektion und der Apparatensäle des Telegraphenbureaus vorgenommen, und nach deren Bezug die Räume im ersten Stock des nämlichen Gebäudeflügels für die Kreispostdirektion eingerichtet.

22. Ventilationsanlage in den Apparatensälen des T e l e p h o n g e b ä u d e s in Zürich.

23. Umbauten im P o s t g e b ä u d e in Wi n t e r t h u r.

24. Ausschmückung des Treppenhauses im B u n d e s g e r i c h t s g e b ä u d e in L a u s a n n e . Vorläufig sind nur die von Ciseleur François Bocquet in Paris ausgeführten Beleuchtungsarme aus ciselierter Bronze angebracht worden, während die aus zwei Flachornamenten in Bronzeguss bestehenden, vom nämlichen Künstler zu liefernden Reliefs erst im laufenden Jahre in die Wände des Treppenhauses eingesetzt werden können.

328

Die Einrichtung der elektrischen Beleuchtung in der Reitbahn und den Stallungen des K a v a l l e r i e - R e m o n t e n d é p ô t s auf dem Beundenfeld in Bern musste verschoben werden, da das städtische Elektrizitätswerk die Stromzufuhr noch nicht bewerkstelligen konnte.

Die Erstellung eines Anbaues an das Z o l l h a u s in F a h y wurde auf den Wunsch der Zollverwaltung verschoben, weil diese anstatt der Vergrösserung des bestehenden Zollhauses die Erstellung eines kleinen Grenzwächtergebäudes vorzuschlagen beabsichtigt.

Die Umbauarbeiten im G r e n z W ä c h t e r w o h n h a u s in Les B r e n e t s sind vergeben worden, doch können solche erst im nächsten Frühling in Angriff genommen werden.

Die zum Zwecke der Vergrösserung der Z o l l h ä u s e r in M o n - I d e e und F o s s a r d (Genf) in Ausführung zu bringenden Bauarbeiten konnten im Berichtsjahre nicht vorgenommen werden, da die vollständige Räumung der beiden Gebäude für einige Monate notwendig wird, was die vorübergehende Miete von zwei in der Nähe gelegenen Wohnungen erheischt, die erst im Monat März 1908 bezogen werden können.

Die Erstellung der im Budget vorgesehenen Zisterne beim Zollhause in Biaufond ist unterblieben, weil es gelang, in der Nähe dieses Gebäudes eine Quelle anzukaufen, welche im laufenden Jahre zu diesem geleitet werden wird.

Während des Berichtsjahres sind zur Ausführung gelangt oder waren in Ausführung begriffen 4 9 N e u b a u t e n , von denen wir nachfolgende hervorheben : 1. Ne u bau de r S p e i s e a n s t a l t für die Arbeiter der Militäretablissemente in T h u n. Der Bau ist so weit vorgesehritten, dass er im nächsten Sommer dem Betrieb übergeben werden kann.

2. D r e i V e l o s c h u p p e n für das Personal der Munitionsfabrik in T h u n.

3. S c h e i b e n m a g a z i n auf dem Schiessplatz B r e i t feld bei Winkeln.

4. Fertigstellung der im Jahre 1906 begonnenen S t a l l g e b ä u d e Nr. 9 und 10 und Bau einer neuen Stallung N r . 11 für die R e m o n t e n d e p o t f i l i a l e im S a n d bei Schönbühl.

329 5. A u s r ü s t u n g s m a g a z i n N r . 2 a u f d e m B e u n d ' e n f e l d i n B e r n . Aus den in der Botschaft betreffend das Budget für das Jahr 1908 näher ausgeführten Gründen mussten die Arbeiten zu dieser Baute nach deren Eindeckung eingestellt werden. Dieselben sind wieder aufgenommen worden, und es wird das Gebäude der Militärverwaltung im nächsten Sommer zur Benutzung übergeben werden können.

6. H ü l f s l a b o r a t j o r i u m i n d e r K r i e g s p u l v e r f a b r i k in W o r b l a u f e n . Ist in der Hauptsache vollendet, doch bleibt noch ein Teil der innern Einrichtung wegen verspäteter Ablieferung von hierzu nötigen Bestandteilen seitens eines Unternehmers zu machen übrig.

7. Z e u g h a u s in B e l l i n z o n a . Durch die Unterhandlungen mit der Gemeinde Bellinzona, welcher die Verlegung eines mitten durch den Bauplatz laufenden Kauales oblag, erlitt die Inangriffnahme dieser Baute eine starke Verzögerung, so dass zu Ende des Berichtsjahres nur deren Fundamente erstellt waren.

8. M u n i t i o n s m a g a z i n e i n G o l d a u . In den Jahren 1906 und 1907 wurden hier 7 Munitionsmagazine erstellt und im letzten Sommer bezogen, während die nachträglich beschlossene Aufseherwohnung mit Bureau und Speisezimmer mit Küche für die in diesen Magazinen beschäftigten Arbeiter zu Ende des Jahres unter Dach gebracht worden ist und im Frühjahr bezogen werden kann.

9. T o r f s c h u p p e n für die eidgenössische Liegenschaftsverwaltung in U e b e s c h i bei T hie r a c h e r n.

10. W o h n g e b ä u d e für einen Pächter der eidgenössischen Liegenschaften a m O b e r b e r g b e i W i n k e l n .

11. D e p e n d e n z g e b ä u d e zum Z o l l g e b ä u d e in D é r i d e z bei Boncourt.

1 2 . Z o l l g e b ä u d e i n K l e i n h ü n i n g e n . Dieses im Jahre 1906 begonnene Gebäude konnte wegen eingetretenen Arbeiterstreiks auch im abgelaufenen Jahr nicht ganz vollendet werden, sondern wird erst im nächsten Frühjahr bezugsbereit sein.

13. Z o l l g e b ä u d e in Z u r z a c h . Im Frühjahr 1906 begonnen und im letzten Sommer bezogen.

330

14. Z o l l h a u s in Wa s t e r k in g e n (Kanton Zürich).

15. Z o l l g e b ä u d e in T r ü b b a c h (Kanton St. Gallen).

16. Z o l l g e b ä u d e in La M o t t a (Puschlav). Im Jahre 1906 begonnen und im letzten Sommer bezogen.

17. W o h n h a u s für Z o l l b e a m t e in C a m p o c o l o g n o. Ebenfalls im Jahre 1906 begonnen und im letzten Frühjahr bezogen.

18. Z o l l g e b ä u d e in S p l ü g e n - D o r f . Infolge eines nach Beginn der Arbeiten im Jahre 1906 eingelaufenen Gesuches der bündnerischen Vereinigung für Heimatschutz haben wir uns veranlasst gesehen, den ursprünglichen Plan etwas abzuändern, um das Haus mehr in Übereinstimmung mit der einheimischen Bauart zu bringen. Es hatte dies eine Verzögerung der Vollendungsarbeiten zur Folge, so dass der Bezug erst im letzten Jahr erfolgen konnte.

19. Z o l l g e b ä u d e in M e l i d e (Tessin). Im Rohbau vollendet.

20. Z o l l g e b ä u d e in G a m e do (Tessin). Die mit dieser Baute in Verbindung stehenden grossen Stützmauern konnten erst in Angriff genommen werden, nachdem die internationale Brücke über den Grenzfluss Ribelasca in der Hauptsache vollendet war, was zur Folge hatte, dass das Gebäude zu Ende des Berichtsjahres gerade noch unter Dach gebracht werden konnte.

21. Z o l l g e b ä u d e in S. P i e t r o (Tessin). Bei diesem im Jahre 1906 angekauften Gehäude ist mit den Arbeiten für einen grössern Anbau begonnen worden. Dieser wird samt dem projektierten Umbau des alten Hauses im laufenden Jahre vollendet werden.

22. Z o l l g e b ä u d e in R o g g i a n a (Tessin). Die Arbeiten für den Ausbau und die Erweiterung dieses im Jahr 1906 für die Zollverwaltung erworbenen Hauses sind ausgeführt worden, so dass der Bezug desselben noch im abgelaufenen Jahr erfolgen konnte.

23. G r e n z w a c h t h a u s auf dem Pas de C h è z e r y oberhalb Morgins (Wallis).

33-!

24. Z o l l g e b ä u d e in S o r a i (Genf). Im Rohbau vollendet.

25. Z o l l g e b ä u d e in C h a n c y (Genf). Ebenfalls im Rohbau vollendet.

26. N e u e r H e u s c h u p p e n im F o h l e n d e p o t aux P â q u i s in A v e n c h e s .

27. Post-, T e l e g r a p h e n - und T e l e p h o n g e b ä u d e an der Rue du S t a n d in G e n f . Anschliessend an das im letzten Geschäftsberichte über diese Baute Gesagte kann mitgeteilt werden, dass die erste Hälfte des Neubaues (Südseite) im nächsten Sommer der Post-, Telegraphen- und Telephonverwaltung wird zur Verfügung gestellt werden können. Da die Verlegung der Zentraltelephonstation aus den jetzigen Räumen im noch nicht abgebrochenen Teil des alten Postgebäudes in die neuen Lokale 8 bis 10 Monate in Anspruch nehmen wird, so müssen die Arbeiten während dieser Zeit ganz eingestellt werden. Erst nach gänzlicher Räumung der noch stehenden Gebäudehälfte kann mit dem Abbruch begonnen werden, um den Neubau während einer zweiten Bauetappe auch auf der Nordseite aufzuführen.

28. N e u e s P o s t g e b ä u d e in B e r n . In diesem schon vor bald drei Jahren bezogenen Gebäude sind auch während des Berichtsjahres noch verschiedene Ergänzungsarbeiten ausgeführt worden. Die Postverwaltung verlangt infolge der grossen Verkehrszunahme bei der Checkkontostelle behufs Gewinnung von weitern Lokalen eine Verschiebung in der Einteilung der Räume der Kreispostdirektion, was bauliche Arbeiten und Installationen nach sich ziehen wird, deren Kosten aus den namhaften Ersparnissen, die sich bei dieser Baute ergeben haben, 'bestritten werden können.

29. P o s t g e b ä u d e in La C h a u x - d e - F o n d s .

Nachdem die Fundationen dieses Gebäudes im Vorjahre fertiggestellt worden waren, konnten im Frühjahr 1907 die Bauarbeiten wieder aufgenommen und bis zum Anfange des ersten Stockwerkes geführt werden. Abgesehen von verschiedenen Streikbewegungen der Arbeiter ist daran zu erinnern, dass das rauhe Klima von La Chaux-de-Fonds während des Frühjahrs einer raschen Förderung des Baues nicht günstig war.

30. N e u e s P o s t g e h ä u d e an der C e n t r a l h a h n s t r a s s e in B a s e l . Im Berichtsjahre wurde die

332

Bindcckung des Daches vollendet und der innere Ausbau mit Inbegriff der umfangreichen Möblierung so gefördert, dass die Eröffnung des Gebäudes voraussichtlich im Juni 1908 wird stattfinden können.

Die Postremise wird schon seit letzten Sommer von der Postverwaltung benutzt.

31. A l t e s P o s t g e b ä u d e in B a s e l . In diesem Gebäude wurden die im dritten Stock und Dachstock befindlichen Diensträume der Telephonverwaltung, mit deren Ausführung schon im Jahre 1906 begonnen worden war, fertiggestellt. Die Fortsetzung der Umbauten in den untern Stockwerken, welche sich auf die Räume der Post- und der Telegraphenverwaltung erstrecken, soll erst nach dem Bezug des neuen Postdienstgebäudes an der Centralbahnstrasse in Angriff genommen werden.

32. P o s t - u n d T e l e g r a p h e n g e b ä u d e in S a r n e n. Ist vollendet und von den betreffenden Verwaltungen bezogen worden.

33. P o s t g e b ä u d e i n Chu r. Auf diesem Gebäude fehlen immer noch die beiden für die Giebel der Hauptfassade bestimmten Figuren, deren Modellierung und Vollendung in Marmor durch den Bildhauer Vibert in Genf sieh verzögert hat.

Die Fertigstellung der im Gange befindlichen Arbeiten auf Mitte laufenden Jahres steht aber nunmehr in sicherer Aussicht.

Gemäss Ihrem Beschlüsse vom 26. September 1907 haben wir das ehemalige H o t e l N a t i o n a l am äussern Bollwerk i n B e r n von der schweizerischen Hypothekenbank in Solothurn um den Preis von Fr. 600,000 käuflich erworben.

Für die Erweiterung der M u n i t i o n s f a b r i k in A 11 d o r f wurde auf dem linken Schächenbachufer ein Landkomplex von 1268 Aren angekauft.

Nach längern Bemühungen gelang es, für die S p r e n g s t o f f m a g a z i n e bei P r a t o (Valle Leventina) einen geeigneten Bauplatz zu erwerben. Die Erstellung der Magazine musste der vorgeschrittenen Jahreszeit halber auf das Jahr 1908 verschoben werden.

333

In S t a b i o - S t a . M a r g h e r i t a , Pignora, A r o g n o und G a s 1 a n o sind Bauplätze für neue Zollhäuser angekauft worden.

Die zur Vervollständigung der Z o l l h a u s p l ä t z e in Ponte F a l o p p i a und L a g h e t t o di P e d r i n a t e noch notwendigen Bodenankäufe haben endlich gesichert werden können. Es fehlt nur noch die gänzliche Bereinigung der Kauf sinstrumente.

Für die im Berichtsjahre beschlossenen P o s t - und T e l e g r a p h e n g e b ä u d e in S c h w y z und A p p e n z e 11 wurden die Bauplätze erworben. Die Werkpläne und sonstigen Vorlagen sind so weit gefördert worden, dass die Ausschreibung der Bauarbeiten im Frühling 1908 wird erfolgen können.

*

*

*

Mehrfachen, im Schosse des Ständerates ausgesprochenen Wünschen um Ausschmückung der Südwand des Ständeratssaales nachkommend, liât unser Departement des Innern mit den Kunstmalern Albert Welti in München und Wilhelm Balmer in Florenz einen Vertrag abgeschlossen, wodurch diesen Künstlern die Ausführung eines Freskogemäldes auf der genannten Wand übertragen worden ist. Als Gegenstand der Darstellung ist eine schweizerische Landsgemeinde gewählt worden.

Der im Budget pro 1907 vorgesehene Landankauf für einen Bauplatz zu einem S c h u p p e n des S c h a n z z e u g p a r k e s I in der Nähe der Station Ostermundigen unterblieb, weil noch untersucht werden soll, ob nach Annahme der neuen.

Militärorganisation diese Baute nicht besser an einem andern, Ort zu erstellen sei.

Das M a g a z i n g e b ä u d e mit Wohnung auf dem Waffenplatz B r u g g konnte nicht in Angriff genommen werden, weil sich Anstände mit einem Nachbar betreffs der Alignementslinie für das neue Gebäude ergeben haben. Es ist nun eine Einigung erzielt worden, so dass die Baute zu Anfang des laufenden Jahres in Angriff genommen werden konnte.

In betreff der Einfriedigung bei den Gebäuden des Z e n t r a l a m t e s d e r A l k o h o l v e r w a l t u n g a n d e r Länggassstrasse in Bern können wir in Ergänzung unserer Mitteilungen im letzten Geschäftsbericht mitteilen, dass wir unser Finanzdepartement eingeladen haben, mit der städtischen VerwalBuudesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

22

334

tung über die Abtretung des zur Anlage eines Trottoirs erforderlichen Terrains in Unterhandlung zu treten.

Die Erstellung des Z o l l g e b ä u d e s in L u g n e z.

(Berner Jura) wurde neuerdings verschoben, weil das ursprünglich in Aussicht genommene Emplacement fallen gelassen und ein neuer Bauplatz ausgesucht werden musste.

Die Acquisition des Bauplatzes für ein neues Z o l l h a u s , in R i e h e n bei Basel unterblieb wegen zu hoher Forderung seitens des betreffenden Grundeigentümers. . Es wird wahrscheinlich zur Expropriation geschritten werden müssen.

Für die Erwerbung eines Teiles des Z o l l h a u s p l a t z e s in B r u s a t a musste, wie bereits im Geschäftsberichte des Vorjahres bemerkt war, der Etxpropriationsweg beschritten werden. Die Erledigung der Angelegenheit konnte wegen allerlei Komplikationen noch nicht bewirkt werden, steht aber für den Anfang des Jahres 1908 in Aussicht.

Die Erstellung eines G r e n z w a^c h t h a u s e s in Ve yr i e r (Genf) muss wegen Schwierigkeiten beim Ankauf des Bauplatzes auf das laufende Jahr verschoben werden.

Bei Aufstellung der Baupläne und der detaillierten Kostenberechnung für das Z o l l g e b ä u d e in E o l l e hat es sich gezeigt, dass die Dimensionen desselben reduziert werden müssen, wenn keine Kreditübersehreitung stattfinden soll. Das Lokalitätenprogramm muss beschnitten und ein neuer Bauplan ausgearbeitet werden.

Die Unterhandlungen über den Landerwerb für die G r e n z w a c h t h ä u s c h e n am ,, P o i l e c h a u d " bei St. Cergues und ,, s u r le C r u a z " zwischen Le Brassus und La Cure haben immer noch zu keinem befriedigenden Resultat geführt, weshalb die Erstellung dieser beiden Objekte neuerdings verschoben werden musste.

Mit den Eigentümern des für das Z o l l h a u s II in M e u d o n bei Verrières in Aussicht genommenen Bauplatzes konnte ebenfalls noch keine Einigung erzielt werden.

Von der Erstellung des D e p e n d e n z g e b ä u d e s beim Z o l l h a u s in E c r e n a z wurde abgesehen, weil der Bau eines neuen Zollhauses unmittelbar an der Landesgrenze notwendig wird, in welchem das Zollbureau untergebracht würde, während das alte Zollgebäude als Wohnungen für die Grenzwächter zu dienen hätte.

335

· unter Hinweis auf unsere Ausführungen in der Budgetbotschaft pro 1907 betreffend das W e l t p o s t d e n k m a l an d e r . B u n d e s g a s s e in B e r n können wir mitteilen, dass im Berichtsjahre der öffentliche Garten zwischen dieser und der Kleinschanzenpromenade angelegt worden ist, während mit der Errichtung des Denkmals, das laut Vertrag mit Bildhauer Rene de St. Marceaux in Paris im abgelaufenen Jahre hätte erstellt werden sollen, zur Stunde noch nicht begonnen worden ist.

C. Strassen- und Wasserbauten.

Die Besorgung des ordentlichen Unterhaltes der Strassen, Wege, Rollbahnen, Brücken, Bäche, Fabrikkanäle und Wasserleitungen auf den eidgenössischen Liegenschaften, der Uferversicherungen an der Aare in Thun, an der Thur bei Frauenfeld und am Schächenbach bei Altdorf, sowie der Industriegeleise bei den Armeemagazinen in Ostermundigen, Seewen und Aarau erfolgte in gewohnter Weise. Nebstdem gelangten die verschiedenen durch die Budgetkredite bewilligten Rollbahngeleiseanschlüsse, Strassen- und Wasserbauten, Trihkwasserzuleitungen, Hydrantenanlagen und Kanalisationen zur Ausführung.

Verschoben wurde die Tieferlegung der Wasserleitung zum Ö k o n o m i e g e b ä u d e a u f d e r S t e g h a l d e b e i Thun, weil zurzeit die wohl den Vorzug verdienende Zuleitung einer neuen Quelle studiert wird.

Die Erstellung der Wa s s e r v e r sor g un g beim Zollh a u s in G r o s s - L ü t z e l musste auch in diesem Jahr unterbleiben, da die Forstdirektion des Kantons Bern an den Erwerb der betreffenden Quelle unannehmbare Bedingungen knüpfte.

Die Arbeiten zu den U f e r m a u e r n am Lac des B r e n e t s beim Z o l l g e b ä u d e daselbst sind vergeben, doch gelangen solche erst in diesem Frühjahr zur Ausführung.

336

D. Planentwürfe und Kostenberechnungen für in Beratung liegende Bauprojekte und Begutachtung bautechnischer Fragen, sowie Überwachung der Bauausführungen in für die Bundes Verwaltung gemieteten Oebänden.

Auch im verflossenen Jahre war die Baudirektion mit der Prüfung von Bauprojekten für verschiedene eidgenössische Verwaltungen und mit der Begutachtung von bautechnischen Fragen, die nicht auf das eigene Bauwesen des Bundes Bezug haben, sondern von der Zoll-, Post- und Telegraphenverwaltung gemietete oder in Miete zu nehmende Gebäude betreffen, stark beschäftigt. Die Zahl der behandelten Geschäfte dieser Kategorie beläuft sich auf über 70, von denen eine grosse Zahl Augenscheine an Ort und Stelle, die Aufstellung neuer Projekte und Kostenanschläge und die Überwachung der Bauausführung erforderten.

Sie betrafen I. Gesundheitsamt.

Absonderungshäuser in Flims, Frutigen, Meiringen, WallenStadt und Schwarzenburg.

II. Militär département.

Abortanlagen in den Mannschaftskasernen in Bière, Verbesserung und Ergänzung der Kaserneneinrichtungen auf dem Waffenplatz Colombier, Entwässerung des Schiessplatzes in der Gehren auf dem Waffenplatz Aarau, Magazinbauten beim Bahnhof Aarau.

III. Zollverwalttmg.

Zolllokale in Poschiavo, Veigy (Genf), Ligornetto, Pontarlier, Klosters, Genf und Besazio.

I V. Landuiirtschaftsdepa/rtement.

Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Versuchsanstalten in Zürich (Verlegung).

V. Post- und Telegraphenverwaltung.

Postlokale in Brunnen, Basel-St. Johann, Zürich-Riesbach, Weggis, Beckenried, Zürich-Aussersihl, Disentis, St. MoritzDorf, Tavannes, Mels, Bern-Beundenfeld, Luzsrn-Grossstadt,

337

Basel-Horburg, Flims, Le Locle, Goldau, Locamo, Basel-Gundeldingen, Neuchâtel-Ecluse, Rorschach, Chaux-de-Fonds-Charrière, Les Brenets, Vevey, Lugano, Lausanne-Bahnhof, Baden, Luzern-Rössligasse, Basel-Bad. Bahnhof, Bischofszell, Weinfelden, Wallenstadt, Château-d'Oex, Davos-Platz, Örlikon, Serrières, Genève-Jonction, Genève-Eaux-vives, Basel-St. Alban, Bern-Kirchenfeld, Delsberg-Bahnhof, Ennetbaden, Niedergerlafingen, Basel-Güterstrasse, Zürich-Seebach, Zürich-Wiedikon, Moudon, Luzern-Haldenstrasse, Münster (Luzern), Colombier, Pontresina, Aarau, Schwarzenburg, Lugano-Paradiso und Lenzburg.

Wir haben unser Departement des Innern ermächtigt, mit den Herren Ingenieur Chavannes und Architekt Rosset in Lausanne einen Vertrag betreffend die Überbauung des der Eidgenossenschaft gehörenden, 4406 m2 haltenden Terrains auf der Südseite des Postgebäudes daselbst abzuschliessen. Nach dieser Übereinkunft verpachtet die Eidgenossenschaft den genannten Initianten, resp. einer zu gründenden Aktiengesellschaft das Terrain gegen einen Jahreszins von Fr. 6500 und gestattet dieser, unter den im Vertrage näher festgelegten Bedingungen, auf demselben zu Vermietungszwecken ein Gebäude zu errichten, dessen Inneres derart zu gestalten ist, dass es gegebenenfalls ohne weiteres und je nach Bedarf zu eidgenössischen Verwaltungszwecken benützt werden könnte. Der Vertrag ist auf die Dauer von 50 Jahren mit Rückkaufsrecht des Bundes nach 25, 30, 35, 40 und 45 Jahren abgeschlossen worden. Der Vertrag enthält die Bestimmungen über die Festsetzung des Rückkaufspreises des Gebäudes.

Wir glauben beifügen zu sollen, dass darauf Bedacht genommen werden muss, die gegenwärtig im Postgebäude in Lausanne untergebrachte, Zollgebietsdirektion in nicht zu ferner Zeit zu dislozieren, da die Postverwaltung darauf aufmerksam macht, dass sie mit den bisherigen Räumlichkeiten nicht auszukommen vermöge.

Die Besitzer des Bernerhofs in Bern hatten unterm 5. August 1907 eine Baupublikation erlassen, wonach sie beabsichtigten, die nordseitigen Flügelbauten an der Bundesgasse um 14 Meter zu erhöhen, das Hauptgebäude mit einem ausgebauten Mansardendach zu versehen und auf der Südseite des Hotels Anbauten zu erstellen.

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Da gemäss einer im Jahre 1856 vom Gemeinderat der Stadt Bern zu gunsten des Bundesrathauses errichteten Servitut die Flügelbauten an der Bundesgasse nur auf Erdgeschosshöhe aufgeführt, auf der Südseite keine Anbauten erstellt und das Dach des Hauptgebäudes nicht erhöht werden dürfen, so wurde von unserm Departement des Innern namens der Eidgenossenschaft, als Eigentümerin des Bundeshauses Westbau, Einsprache eingelegt, da in dem projektierten Aufbau der Flügelbauten an der Bundesgasse eine Schädigung des Bundeshauses und des ganzen Strassenbildes erblickt werden musste. Ein Aussöhnungsversuch verlief resultatlos. Auf den Antrag des Gemeinderates erteilte hierauf der Regierungsstatthalter von Bern die Baubewilligung, allerdings unter Vorbehalt von Drittmannsrechten.

Nach längern Unterhandlungen war es dann möglich, mit den Besitzern des Bernerhofes eine Vereinbarung zu treffen, wonach ihnen gestattet wird, die projektierten Anbauten auf der Südseite des Bernerhofes zu erstellen und das Dach des Hauptgebäudes zu erhöhen. Dagegen dürfen die Flügelbauten ai: der Bundesgasse nur im Erdgeschoss an die Strasse gerückt und sollen vom ersten Stock an um 3,75 m. hinter die Alignementslinie zurückgesetzt werden, sowie eine um 6 m. geringere Höhe erhalten, als sie in den bei der Baupublikation aufgelegten Plänen vorgesehen war.

Diese Stipulationen sollen als Servitut zu gunsten des Bundeshauses Westbau in das Grundbuch eingetragen werden.

Nachdem wir der Nationalbank den an den Bundesplatz grenzenden obern Teil der der Eidgenossenschaft gehörenden Liegenschaften an der Inselgasse-Amthausgasse gegen eine Entschädigung von Fr. 600 per m2 abzutreten uns verpflichtet hatten, wurde mit ihr vereinbart, für die Überbauung des ganzen Komplexes mittelst Erstellung eines Bankgebäudes und eines eidgenössischen Verwaltungsgebäudes eine gemeinschaftliche Plankonkurrenz zu veranstalten.

Das Programm für den Wettbewerb sieht als Biugabetermin den 15. April 1908 vor. Das Preisgericht zur Beurteilung der einlangenden Entwürfe besteht aus den Herren : Dr. Bluntschli, Architekt, Professor am Polytechnikum in Zürich ; Flükiger, Direktor der eidg.. Bauten in Bern ; de Haller, Mitglied des Direktoriums der schweizerischen Nationalbank in Bera ;

339 Hirter, Nationalrat, Präsident des, Bankrates der schweizerischen Nationalbank in Bern ; Isoz, Architekt in Lausanne ; Perrier, Architekt, Nationalrat i n Neuenburg ; · - · ' · · Trachsel, Architekt in Bern.

Am 11. Oktober 1906 wurde zwischen dem Postdepartement, der Gemeinde St. Gallen, der Generaldirektion der Bundesbahnen, der elektrischen Strassenbahn St. Gallen-SpeicherTi'ogen und der Appenzeller Strassenbahn zum Zwecke des Ausbaues des Personenbahnhofes in St. Gallen und der Verlegung des dortigen Hauptpostgebäudes ein Vertrag abgeschlossen. Mit der Generaldirektion der Bundesbahnen wurde alsdann, vereinbart, behufs Erlangung von Entwürfen zu einer öinheitliehen Gestaltung der Hochbauten am neuen Bahnhofplatz eine gemeinschaftliche Plankonkurrenz zu veranstalten. Das Programm für den Wettbewerb, welches als Eingabetermin für die Projekte den 31. März 1908 festsetzt, ist Anfang November 1907 bekannt gegeben worden. Das Preisgericht wurde bestellt aus den Herren : Camoletti, M., Architekt in Geni ; Flükiger, Direktor der eidg. Bauten in Bern ; Dr. Gull, Architekt, Professor am Polytechnikum in Zürich; Sand, Mitglied der Generaldirektion der Bundesbahnen in Bern ; Wild, Architekt, Nationalrat in St. Gallen.

Im Jahre 1899 wurde in Aarau behufs Verwendung als Bauplatz zu einem Post- und Telegraphengebäude die sogenannte Kern'sche Liegenschaft angekauft. Eine Plankonkurrenz konnte indessen noch nicht eröffnet werden, weil die Anlage neuer Strassen in Aussicht genommen ist, was von Einfluss auf die Gestaltung der Fassaden sein dürfte.

Für das n e u e P o s t - und T e l e g r a p h e n g e b ä n d e i n L u g a n o sind das definitive Bauprojekt und die detaillierte Kostenberechnung ausgearbeitet worden, worüber wir Ihnen in unserer Botschaft vom 11. Februar 1908 die näheren Angaben gemacht haben.

E. Gebäudeassekurranz.

Während des Berichtsjahres kamen in eidgenössischen Gebäuden zwei unbedeutende Brandfälle im Grenzwächtergebäude

340

in Moillesulaz und im Dependenzgebäude bei den Stauungen der Pferderegieanstalt in Thun, sowie ein etwas grösserer im Zollhause in Höfen (Schaffhausen) vor. Die Brandschäden wurden durch die betreffenden Feuerversicherungsgesellschaften vergütet.

F. Mobiliarwesen.

Der Bedarf an Mobiliar für die Zentralverwaltung war im abgelaufenen Jahre, wie aus den bezüglichen Rechnungen hervorgeht, ein ausnahmsweise grosser, indem für die Abteilungen I und II der Oberzolldirektion, die Bundesanwaltschaft und das Amt für geistiges Eigentum, welche Verwaltungen neue Lokale bezogen haben, Neuanschaffungen in bedeutendem Umfange gemacht werden mussten.

Der Inventarwert des gesamten Mobiliars beziffert sich auf Fr. 1,358,100.

G. Beschaffung von Bureaulokaleii für die eidgenössische Zentral Verwaltung, Hans- und Gärtnerdienst.

Die Bundesanwaltschaft und das Zentralpolizeibureau haben ihre bisherigen Lokale an der Amthausgasse Nr. 26 am 1. Juni verlassen und neue Bureaux im Hause Nr. 6 am Münzgraben bezogen.

Im Frühjahr fand der Bezug der Lokale im umgebauten Gebäude Nr. 12 an der Bundesgasse (mit dem anstossenden Hause Nr. 10 zu einem einzigen Gebäude vereinigt) durch die Oberzolldirektion statt.

Im Sommer wurde das Inspektorat für Tarif- und Transportwesen der administrativen Abteilung des Eisenbahndepartements aus dem Bundeshaus Westbau in das III. Stockwerk des Gebäudes Nr. 10 an der Bundesgasse verlegt. Die im Bundeshaus Westbau durch diesen Umzug frei gewordenen Räume sind nach deren Instandstellung im Herbst von der Kanzlei des Eisenbahndepartements und von der maschinen-technischen Sektion der technischen Abteilung dieses Departements, welch' letztere bis anhin im Hause Nr. 16 an der Inselgasse untergebracht gewesen war, bezogen worden.

Die Eichstätte, zuletzt im Erdgeschoss an der Amthausgasse Nr. 17, musste neuerdings disloziert werden und hat sich

341

nun Ms zum Zeitpunkt der Erstellung eines eigenen Gebäudes in einigen Lokalen des Tiefparterres im Bundeshaus Mittelbau eingerichtet.

Im Laufe der Monate Dezember 1907 und Januar 1903 konnte der Umzug des Amtes für geistiges Eigentum aus dem Telegraphengebäude an der Speichergasse in das jüngst umgebaute alte Postgebäude bewerkstelligt werden, wo es nun den ganzen 1. Stock und einen Teil des 2. Stockes in Anspruch nimmt (vgl. B. Hochbauten, 19).

Bezüglich des Haus- und Gärtnerdienstes sind keine besondern Bemerkungen anzubringen.

XV. Forstwesen, Jagd und Fischerei.

A. Forstwesen.

G e s e t z g e b u n g . In der Bundesgesetzgebung betreffend das Forstwesen trat im Berichtsjahr keine Veränderung ein.

Die bundesrätliche Genehmigung wurde, zum Teil nur bedingungsweise, erteilt den Gesetzen, resp. Verordnungen zum Bundesgesetz betreffend die Forstpolizei vom 11. Oktober 1902 der Kantone Zürich, Appenzell A.- und I.-Rh., Thurgau und Genf.

Die Kantone Luzern, Uri, Nidwaiden, Zug, Solothurn, Tessin, Wallis und Neuenburg hatten Ende 1907 die Revision ihrer forstlichen Gesetzgebung dem Bundesrat noch nicht vorgelegt.

F o r s t p e r s o n a l . Auf Ende 1907 war der Stand der höhern Forststellen, zu deren Bekleidung der Besitz eines forstlichen "Wählbarkeitsausweises verlangt wird, folgender : a. beim eidgenössischen Oberforstinspektorat, an der eidgenössischen Forstschule und an der Zentralanstalt für das forstliche Versuchswesen 12 o. bei den Kantonen 141 c. ,, ,, Gemeinden und . K o r p o r a t i o n e n . . . . . .

43 Zusammen

196

(1906: 196) Unter lit. b sind die Stellen der Adjunkte von 5 Kreisoberförstern des Kantons Bern, die nur zum Teil von letzterem besoldet werden, mitaufgeführt.

342

Da verschiedene dieser höheren Stellen in der Hand der nämlichen Beamten liegen, setzt sich der Etat des wissenschaftlich gebildeten Forstpersonals wie folgt zusammen : a. Eidgenössische Beamte 11 b. Kantonale Beamte 140 c. Beamte von Gemeinden und Korporationen . . . 38 Zusammen 189

(1906 : 188) Die Zahl der Unterförster, an deren Besoldung sich der Bund beteiligt, ist im Berichtsjahr auf 1032 gestiegen.

Die Besoldungen und Taggelder der höhern und untern Forstbeamten, welche zum Bezug von Bundesbeiträgen berechtigt sind, und die Bundesbeiträge selber beliefen sich 1907 auf: Besoldungen und Taggelder Fr.

Für das höhere Forstpersonal a. der Kantone b, der Gemeinden und Korporationen

Bundesbeiträge Fr.

577,965. 10

175,246. 34

159,635. 80 737,600. 90

21,329. 96 196,576. 30

2. Für das untere Forsfcpersonal mit einer Besoldung von wenigstens Fr. 500 . . 1,001,734.59

142,744.85

Zusammen

1,739,335.49

339,321,15

C1906: 1,576,527.09 311,849.59) An die Kosten der Versicherung von Forstbeamten gegen Unfall, im Gesamtbetrage von Fr. 21,712. 37, wurden vom Bund beigetragen Fr. 6971. 07.

F o r s t l i c h e P r ü f u n g e n . Dem Entlassungsgesuch des Herrn Forst- und Güter ver Walters M. Wild in St. Gallen, als Mitglied der eidgenössischen Kommission für die forstlich-praktische Prüfung, wurde unter Verdankung der geleisteten Dienste entsprochen. Die übrigen Mitglieder der Kommission wurden bestätigt und Herr Konrad Vogler, Forstmeister der Stadt Schaff hausen, auf eine neue Amtsdauer von 3 Jahren, d. h. bis September 1910, gewählt.

343

Die forstlich-wissenschaftliche Staatsprüfung an der Forstschule des eidgenössischen Polytechnikums haben, wie das vorausgegangene Jahr, 8 Examinanden bestanden.

8 Forstkandidaten konnte, nachdem sie die forstwissenschaftliche und praktische Staatsprüfung bestanden, das Wählbarkeitszeugnis zur Bekleidung von eidgenössischen und kantonalen höhern Forststellen ausgefertigt werden.

F o r s t k u r s e zur Heranbildung des untern Forstpersonals wurden, mit Unterstützung des Bundes, abgehalten : a. Zweimonatliche Kurse: 1. Interkantonaler Kurs in Leubringen, II. Hälfte, 8. April bis 4. Mai, mit 22 Teilnehmern.

2. Interkantonaler Kurs, I. Hälfte in Thusis, vom 21. April bis 18. Mai, II. Hälfte in Glarus, vom 2.--28. September, mit 29 Teilnehmern.

3. Waadtländisoher kantonaler Kurs in Yverdon und Bex, I. Hälfte, vom 8. April bis 7. Mai, II. Hälfte, vom 1.--30. Oktober, 25 Teilnehmer.

b. Sechswöchentlicher Kurs: Kurs im Berner Mittelland, [. Hälfte auf der Rutti bei Bern, 15. April bis 4. Mai, II. Hälfte in Langenthal, vom 23. September bis 12. Oktober, 24 Teilnehmer.

c. Vierzehntägige Ersatzkurse für solche Zöglinge, die bereits einen sechswöchentlichen Kurs mit gutem Erfolg besuchten: 1. In Pruntrut, Kantons Bern, vom 16.--28.. September", 22 Teilnehmer.

2. In Mariastein, Kantons Solothurn, vom 21. April bis 4. "Mai, 22 Teilnehmer.

d. Vierzehntägiger Kurs für Bannwarte in Zürich, II. Hälfte, 16.--28. September, 25 Teilnehmer.

Waldvermessungen.

Nach stattgefundener Prüfung durch die Abteilung der Landestopographie des eidgenössischen Militärdepartements erhielten folgende Triangulationen IV. Ordnung für Waldvermessungen unsere Genehmigung:

344

1. Amt Willisau, Kantons Luzern . . . mit 125 Punkten 2. Ergänzungstriangulation der Sonnenbergwaldungen der Korporation Lungern Obsee, Kantons Obwalden .0 7 n 3. Gemeinden Trey vaux,Pont-la-Ville, Avryd'-Pont, Villars-d'Avry, Essert, Montévraz, Zénauva und la Roche (Netzgruppe III), Kantons Freiburg ,, 104 w 4. Gemeinden Praz, Lentigny, Onnens, Mannens, Grandsivaz und Corserey, Kantons Freiburg (Abschlagszahlung) [Netzgruppe IV] ,, 50 ,, 5. Gemeinden Aumont, Nuvilly, Franex und Granges-de-Vesin (Netzgruppe V), Kantons Freiburg ,, 3 5 ,, 6. Waldungen des ßürgerspitals Freiburg auf Gebiet der Gemeinde la Corbaz ,, 2 ,, 7. Gemeinde Rümlingen, Kantons Baselland ,, 10 ,, · 8. Bezirk Ariesheim, Kantons Baselland (Abschlagszahlung) ,, 170 ,, 9. Gemeinde Kapperswil, Kantons St. Gallen ,, 37 fl 10. Einzugsgebiet des Dürrenbaches bei Stein, Kantons St. Gallen ,, 14 ,, 11. Gemeinden Thusis - Rongellen, Kantons Graubunden 26 ,, n 12. Bezirk Bernina, Puschlav, Kantons Graubünden (Schlusszahlung) ,, 287 ,, 13. Gemeinden Dietwil und Oberrüti, Kantons Aargau ,, 16 ,, 14. Gemeinden Schottland, Hirschthal und Holziken, Kantons A a r g a u . . . . .

,, 9 ,, 15. Staatswaldung Tobel, Kantons Thurgau ,, 29 ., 16. Btirgerwaldungen Weinfelden, Kantons Thurgau ,, 35 B Total

956 Punkte.

An diese Arbeiten wurden an Bundesbeiträgen Fr. 11,798 verabfolgt.

345 Öffentliche Waldungen wurden im Jahre 1907, gemäss eidgenössischer Instruktion, vermessen: i m Kanton Bern . . . .

47,3* h a .

,, ,,. Luzern . . . 133,64 ,, ,, ,, U r i . . . .

957,oo ,, ,, ,, Obwalden . . 1466,n ,, ., ,, Graubünden . 1948,oo ,, Genf . . . .

19.93 ,, T Zusammen

4572,os ha.

Die Abteilung für Landestopographie wurde veranlasst, die Normalien für Waldpläne neu zu. bearbeiten.

Bewilligungen zu U r b a r i s i e r u n g e n von Schutzwaldungen erteilten wir, gestützt auf Art. 31 des Bundesgesetzes, an acht Kantone für eine Fläche von im ganzen 98,2s ha.

Nach Angaben der Kautone über ihr Waldareal betrug dasselbe Ende 1907 für die gesamte Schweiz 887,645 ha. (1906: 881,339 ha.)- Die neuen Vermessungen ergeben im allgemeinen ein grösseres Flächenmass als die bisherigen Karten, und dazu kommen noch die Neuaufiorstungen ; damit erklärt sich das Mehrmass von 6306 ha.

Die A u s s c h e i d u n g e n von S c h u t z w a l d u n g e n in den Kantonen Basellandschaft und St. Gallen wurden genehmigt.

Auf Schutzwaldungen haftende Dienstbarkeiten kamen im Berichtsjahr nach Tabelle I zur Ablösung: Beholzungsrechte . . . . 15 Weiderechte 9 Streuerechte l Vermischte Rechte . . . 8 Zusammen

33 Rechte (1906: 19).

Die Ablösungsbeträge in Geld belaufen sich auf Fr. 80,268. 76, die abgetretene Waldfläche misst 11,i» ha.

346

Tabelle I.

Zusammenstellung der Servitut-Ablösungen im Jahre 1907.

Anzahl der im Jahre 1907 abgelösten Servitute.

Kanton.

Waldrechte.

Bern

--

Uri

--

Obwalden

BeholVerStreuezungs- Weide- Grasmischte rechte. rechte. rechte. Rechte.

rechte.

Ablösungsbetrag.

Abgetretene Waldfläche.

Fr.

ha.

3

--

--

_

--

3

57,880. --

--

1

--

--

--

--

1

500.--

--

6

2,967. 19

6

1

1

Zug

Appenzell I.-Rh

--

5

8

--

Graubünden

--

--

1

--

--

15

9

Total

Total.

--

-- 1

8

21

--

1

8

33

18,921. 57

6,33

--

4,80

80,268. 76

11,13

347

. W i r t s c h a f t s p l ä n e . Unterm 20. März 1907 haben wir die uns vom Kleinen Rat des Kantons Graubünden vorgelegte Instruktion für die Aufstellung von Wirtschaftsplänen genehmigt; Im Berichtsjahr sind nach folgender Zusammenstellung 19 provisorische Wirtschaftspläne mit einer Fläche von 4002 ha. und 85 definitive mit 17,948 ha. neu erstellt oder revidiert worden.

Die neu angefertigten provisorischen und definitiven Pläne umfassen 10,610 ha., die Revisionen 11,340 ha., zusammen 21,950 ha.

a. Provisorische

Wirtschaftspläne.

Revidiert

Neu erstellt

Anzahl.

Kanton.

5 l

Bern Luzern . .

Glarus. . .

Baselland .

Graubünden .

1 Total

2 9

b. Definitive Neu erstellt

Anzahl.

Kanton.

Zürich

.

.

Bern . . .

Luzern Obwalden Nidwaiden .

Zug ...

Freiburg .

Solothurn .

Baselland .

Schaff hausen 8t. Gallen .

Gfaubünden .

Aargau . .

Waadt . .

Neuenburg .

Genf . . .

'. Total

5 -- 2 1 1 1 2 -- 2 -- 8 2 -- 6 -- 1 31

Fläche.

ha.

Fläche, ha.

889 6 ,

Anzahl.

Fläche.

7

ha.

1145

3

1119

-- -- 10

-- 2264

117 726 1738 Wirtschaftspläne.

Hauptrevision

Anzahl.

-- 442 -- · 13 -- 335 --108 -- 127 -- 825 --· 101 -- 1 -- 197 -- 1 -- 1556 1 2909 11 -- 3 2252 -- 3 20 -- 33 8872

Zwischenrevision

Fläche.

ha.

Anzahl.

-- 2,036 --

-- 11 -- -- -- -- 2 -- -- -- -- -- 8 -- -- -- 21

-- -- -- -- 36 -- 335 -- 1,389 868 1,027 635 -- 6,326

Fläche.

ha.

-- 1322 -- -- -- -- 315 -- -- -- -- -- 1113 -- -- -- 2750

348

Die H o l z n u t z u n g e n (Haupt- und Zwischennutzungen), Tabelle II, in den öffentlichen Waldungen sämtlicher Kantone, mit Ausnahme von Genf, betrugen 1907 : In den kantonalen Staatswaldungen . . . .

173,622 m8 ,, ,, Gemeinde- und Korporationswaldungen . 1,677,898 ,, Zusammen 1,851,520 m 8 (1906: 1,915,781 m8) K u l t u r w e s e n . Der Stand der Forstgärten ist sich im Jahre 1907 ziemlich gleich geblieben, nämlich 311 ha. gegen 311,85 im Jahre 1906.

Aus diesen Gärten wurden zu Kulturen im Freien abgegeben : a. verschulte Pflanzen 19,287,453 Stück b. unverschulte ,, 3,190,340 ,, Zusammen

22,477,793 Stück

Mit Inbegriff der aus dem Auslande eingeführten und Besamungsschlägen enthobenen Pflanzen kamen zur Verwendung: a. Nadelholzpflanzen 17,661,836 Stück b. Laubholzpflanzen 5,054,227 ,, Zusammen (Tabelle III.)

22,716,063 Stück (1906 : 22,986,953)

Der W a l d w e g b a u hat im abgelaufenen Jahr einen sehr erfreulichen .Aufschwung genommen. Es wurden mit Bundesbeiträgen, gemäss Art. 25 und 42 des Bundesgesetzes über die Forstpolizei, 23 Bauten in einem Gesamtkostenbetrage von Fr. 130,551. 22 ausgeführt (1906: Fr. 107,123. 76). Der Bundesbeitrag belief sich auf Fr. 25,000. (Tabelle IV.) Der bewilligte Kredit reichte nicht hin, um sämtlichen Gesuchen um Ausrichtung zugesicherter Subsidien entsprechen zu können, weshalb deren mehrere auf das Jahr 1908 vertröstet werden mussten.

Genehmigt wurden 63 Wegprojekte und l Projekt über Erstellung von Drahtseilriesen. Die diesfälligen Kostenvoranschläge belaufen sich auf Fr. 986,630. 57 und der an dieselben zugesicherte Bundesbeitrag auf Fr. 190,261. 67. (Tabelle V.)

A u f f o r s t u n g e n und V e r b a u e . Die Gesamtkosten der im Berichtsjahr mit Bundesunterstützung ausgeführten Verbaue und

Tabelle II.

Ordentliche und ausserordentliche Holznutzungen in den Öffentlichen Waldungen; im Jahr 1907, Staatswaldungen

Gemeinde- und Korporationsvraldnngen

Total

Kanton Haupt-

Zwischen-

Total.

Haupt-

m3

m3



Nut .ung.

m8

Zürich . . . .

Bern . . .

Luzern .

Uri Schwyz Obwald en Nidwaiden Grlarus .

Zue . .

Freiburff .

Solothurn ßaselstädt Basellandschaft .

Schaff hausen Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh St Gallen .

Graubünden Aarffau Thurffau Tessin Waadt Wallis Neuenburg . .

Genf . .

.

.

.

.

. . .

.

. .

. .

ZwischenNutz jng.

537 3,630

1,164

10,061 162 537 4,794

11,053 6,003

7,264 2,433

18,317 8,436

23,697

4,988

28,685

. . .

. . .

4,319

1,827

6,146

79,145 258,675 23,025 10,797 32,493 19,731 11,413 18,176 12,908 50,440 80,351 160 30,103 27,219 4,397 4,327 59,080 177,009 127,022 25,514 71,956 126,085 56,189 46,435

Total

131,080

42,542

173,622

1,352,650

. . .

. . .

9,282 46,622 2,819 120

4,949 11,468 630

14,231 58,090 3,449 120

210 92

30 113

240 205

10,624 3,028

5,918 579

16,542 3,607

9,044

1,017 162

. . .

. . .

» .

. .

. . .

ma

Total.

m3

Haupt-

ZwischenNutz jng.



m3

Total.

m3

! 88,427 305,297 : 25,844 10,917 32,493 19,941 11,505 18,176 12,908 61,064 83,379 160 30,103 36,263 4,397 4,864 62,710 177,009 138,075 31,517 \ 71,956 149,782 56,189 50,754

34,877 72,324 5,269 1,775 5,886 3,276 1,891 629 3,446 30,099 16,111 138 7,884 6,773 1,061 1,614 23,809 18,318 77,988 7,326

24,291 7,450 8,740

109,073 319,531 27,664 12,572 38,379 22,977 13,191 18,805 16,354 74,621 95,883 298 37,987 32,975 5,296 5,941 81,725 195,327 197,746 30,407 71,956 150,376 63,639 55,175

29,279 7,450 10,567

123,304 377,621 31,113 12,692 38,379 23,217 13,396 18,805 16,354 91,163 99,490 298 37,987 43,036 5,458 6,478 86,519 195,327 216,063 38,843 71,956 179,061 63,639 61,321

325,248

1,677,898

1,483,730

367,790

1,851,520

29,928 60,856 4,639 1,775 5,886 3,246 1,778 629 3,446 24,181 15,532 138 7,884 5,756 899 1,614 22,645 18,318 70,724 4,893

Tabellelll.

Zu Aufforstungen verwendetes Kulturma tarlai im Jahr 1907.

i

Nadelhölzer.

Kanton.

Pichten.

Zürich Bern Luzern Uri Schwyz Obwalden Nidwaiden . .

Glarus .

.

Zug Freiburg Solothurn Baselstadt . .

Baselland Schaff hausen . .

Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh.

St. Gallen Graubünden . .

Âargau Thurgau Tessin Waadt Wallia Neuenburg . .

Genf

930,150 2,361,700

. .

510,130 32,380 305,891 131,050 68,350 136,050 145,770 1,501,565 365,630 900 33,025 177,921 206,980 90,995 588,070 439,710 501,624 142,285 150,464 2,122,145 160,160 327,235

Total

11,430,180

. .

. .

. .

. .

. .

. .

. .

Weisstannen.

180',900 928,080 328,300 2,650 53,300 39,200 36,620 7,000 48,410 192,100 213,855 50 75,560 37,939 29,670 6,750 58,115 2,480 662,048 29,399 12,830 174,155 500 29,840 3,149,751

Lärchen.

Arven.

64,900 159,750 3,900 7,598 5,970 10,350

1,100 121,000 17,180 3,770 2,400 12,600

6,810 180 95,038 30,440 350 2,745

3,220

10,855 10,150 2,515 27,827 332,411 87,839 13,423 81,955 93,805 93,040 8,250

1,150,101

LasibliöliseX .

Andere Nadelhölzer.

320 13,280 14,850 5,500 300

95,760 433,740 60,340 2,590 4,290 3,400 ' 4,870 1,340 2,760 65,950 71,090 2,300 11,410 41,707 4,480 1,940 51,540 75,305 176,289 70,094 32,136 168,124 11,100 49,475

489,774

1,442.030

26,200 300

230

20,660 246,864

Total.

1,272,810 4,004,270 919,850 48,988 371,851 196,600 109,840 154,420 197,120 1,880,853 681,315 3,600 122,740 268,652 251,280 102,200 746,212 1,096,770 1,427,800 255,521 290,665 2,573,079 270,300 415,100

17,661,836

Buchen.

190,650 510,180 89,760 17,845 15,860 29,400 14,350 8,170 361,260 191,045 3,000 89,040 188,916 38,530 7,792 63,855 18,295 617,878 28,798 14,680 410,770 3,800 47,035

2,960,909

Andere Laubhölzer.

Total.

235,310 425,960 413,430 923,610 97,290 187,050 8,150 8,150 7,760 > 25,605 80,390 64,530 35,530 6,130 2,700 17,050 15,010 ^ 23,180 126,870 488,130 85,059 276,104 3,800 6,800 33,880 122,920 220,571 31,655 3,570 42,100 1,066 8,858 15,880 79,735 13,280 31,575 368,028 985,906 73,628 j 102,426 135,385 150,065 252,427 663,197 12,880 16,680 85,600 132,635 2,093,318

Von den verwendeten Pflanzen worden

Total.

5,054,227

Verschulte Pflanzen.

1,629,950 4,383,530 985,160 50,388 388,656 184,800 111,970 150,200 209,680 1,922,273 814,129 6,500 202,880 344,662 293,380 111,058 724,197 976,335 1,694,142 292,826 372,795 3,046,886 222,390 496,095 19,614,882

Unverschulte Pflanzen.

Total.

im Kanton erzogen.

101,750 152,010 719,564 65,121 67,935 189,390 64,590 51,640

1,698,770 4,927,880 1,106,900 57,138 397,456 276,990 145,370 171,470 220,300 2,368,983 957,419 10,400 245,660 489,223 293,380 111,058 825,947 1,128,345 2,413,706 357,947 440,730 3,236,276 286,980 547,735

1,579,770 4,788,380 875.900 57,138 323,456 276,990 145,370 143,770 187,900 2,339,983 786,405 4,000 225,560 462,723 211,360 81,058 781,247 1,093,645 2,269,006 293,677 413,730 3,026,676 243,180 333,165

3,101,181

22,716,063

68,820 544,350 121,740 6,750 8,800 92,190 33,400 21,270 10,620 446,710 143,290 3,900 42,780 144,561

20,944,089

von auswärts angekauft.

119,000 139,500 231,000 74,000

Same.

k* 526

114

285

57

27,700 32,400 29,000 171,014 6,400 20,100 26,500 82,020 30,000 44,700 34,700 144,700 64,270 27,000 209,600 43,800 214,570

16 85 3 71 2109 170 90 872 56 72

1,771,974

5,584

86 325 2 123 522

349

Aufforstungen betragen nach Tabelle VI Fr. 603,232. 91 und ·die an dieselben ausgerichteten Bundesbeiträge Fr. 349,868. 90, sowie Fr. 356. 98 aus der Hülfsmillion.

Zur Genehmigung gelangten weitere 83 von Kantonen angemeldete Aufiorstungs- und Verbauprojekte in einem Kostenvoranschlag von Fr. 1,103,274. 26, an welche ein Bundesbeitrag von Fr. 692,457. 52 und aus der Hülfsmillion ein Betrag von Fr. 2600 zugesichert wurden. (Tabelle VII.)

F o r s t s t a t i s t i k . Die leider bisher wegen Mangel an Personal so sehr vernachlässigte forstliche Statistik wurde im Auftrag des Bundesrates von Herrn Decoppet, Professor am eidgenössischen Polytechnikum, kräftigst an die Hand genommen, und es wird bereits im Laufe des Jahres 1908 eine Veröffentlichung über den Holzhandel der Schweiz und über die Holzproduktion der im öffentlichen Besitz stehenden Waldungen einzelner Kantone stattfinden können.

V e r s c h i e d e n e s . Auf eine Beschwerde der Gemeinde Greppen, Kantons Luzern, über Kahlschläge am obersten Nordwesthang des Rigi, im Einzugsgebiet des Wydenbaches, Kantons Schwyz, haben wir einen Augenschein angeordnet und hierauf letztern Kanton eingeladen, dafür besorgt zu sein, dass die von Sachverständigen begutachteten Massnahmen gegen Terraingefahren zur Ausführung gelangen.

Im Kanton Tessin wurde leider auch im Berichtsjahr mit ·dem Abbrennen von Kleingesträuch zur Reinigung von Weiden, ohne vorher getroffene Sicherheitsmassnahmen, fortgefahren, infolgedessen verschiedene angrenzende Waldungen mit in Brand gerieten.

Wir haben Tessin eingeladen, uns über diese Waldbrände Bericht zu erstatten, sowie Wiederaufforstung der betreffenden Waldflächen und Massnahmen verlangt, welche geeignet sind, ·derartigen bedauerlichen Vorkommnissen vorzubeugen.

Die Gletscherbeobachtungen fanden wie bisanhin auch im Berichtsjahr statt und erzeigten nachstehende Ergebnisse :

Bundcsbliitt. 60. Jahrg. Bd. II.

23

350 Flussgebiete

Kanton

/Wallis \Waadt Aare Bern füri Reuss \ Obwalden Liuth Glarus / Graubünden Rhein t St. Gallen Graubünden Inn Adda Graubünden ( Tessin Tessin \ Graubünden Total Rhone

Beobachtet

17 7 11 6 2 1 9 2 4 2 4 1

66

Anzahl der Gletscher Im Vorstoss sicher 1

fraglich -

-- --

2 5 -|

--

--

-- j 2 1 --

-- 1

J.

13

--

Unverändert

.

lm

RUckzug

sicher

-- --

15 3 5 5 j[ 1 8

-- --

2 4

1

47

1 -- -- --

3

fraglich-

2 1 1 -- -- -- -- 4

Im allgemeinen sind die Gletscher gegenwärtig noch im Abnehmen begriffen. Einige beobachtete kleine Vorstösse hängen mehr mit der Beschaffenheit der Gletscherzunge als mit dem gesamten Gletscherkörper zusammen.

Mit der Vertretung der Schweiz am Kongress betreffend die Bewirtschaftung der Gebirgswaldungen, bei Anlass einer internationalen maritimen Ausstellung in Bordeaux, wurde der dortige schweizerische Konsul, Herr Ad. Jäggi, beauftragt und demselben eine Arbeit des eidgenössischen Oberforstinspektorats über Verbauungen von Wildbächen und Lawinen und über Aufforstungen in der Schweiz zu Händen des Kongresses übermittelt.

Die Erhebungen über die Verbreitung der wildwachsenden Holzarten in der Schweiz haben eine Fortsetzung in einer zweiten Lieferung gefunden, welche das Binnental im Kanton Wallis behandelt.

An verschiedene Gesellschaften wurden folgende Beiträge ausgerichtet : an den schweizerischen Forstverein Fr. 5000 ,, die internationale botanische Gesellschaft . . ,, 1000 ,, den Schweiz. Alpenklub für das alpine Museum ,, 500 ,, die Alpengärten Linnsea, bei Bourg-St-Pierre, Kanton Wallis, Pont-de-Nant und Rochers-deNaye, Kanton Waadt, und Rigi-Scheidegg, Kanton Luzern ,, 3000

Tabelle IV.

Ausrichtung von Bundesbeiträgen an ausgeführte Waldwegebauten im Jahr 1907.

\. B e r n : 2. Lu z e r n: 3. U r i : 4. O b w a l d e n : 5. S o l o t h u r n : 6. B a s e l l a n d : 7. S e h a f f h a u s e n : 4

Projekt: Nidauberg ., Längenbach-Grosscheidegg ., Vogelsang-Planzeren Rotmoos ·n Projekte : Fallern-Biirenkopf, Wirtschaftsteil I Selzach Projekt: Neupfad-Känelriese Projekte: Guggenthalerhalde B, Hohlenbaum, Breitenbühl, Albfiehren 8. Graubünden: 6 Arella-Carfrils, Plan Fontanas, BannwaldTrittwald, Ziegelboden, Pradabella - Palü, Visura-Schönboden 9. W a a d t : 2 Panier, Grande Battue fl 10. N e u e n b u r g : 4 ,, Bois de Ban et de Butteranne (Abschlagszahlung), la Jeune Cote et le Cernii, Cernii, Grand Bois Noir 23 Projekte

Total

Bundesbeitrag.

1,730. -- 1,861. 50

18,696. 92

2,727. 69

18,406. 30 9,409. 70

3,593. 78 1,753. 61

22,518. 90

6,397. 17

Fr.

2,400. --

500. -- 3,884. 21

152. 04

130,551.22 ,25,000.

351

Total

Kostenbetrag.

Fr.

12,364. 20 5,125. -- 19.421.05 760. 20 11,438. 95 12,410.--

Zusicherung von Bundesbeiträgen an angemeldete Waldwegbauprojekte und Drahtseilriesen im Jahre 1907.

(Die mit einem * bezeichneten Projekte betreffen Nachträge zu bereits früher genehmigten Projekten.)

Kostenvoranachlag.

Fr.

1.

B er n :

4 Projekte ;: Près-Martin-les Cernies-Colomban, Nidau-

9,

Uri3. Se h w y z :

1 Projekt : Vogelsang-Flilelerstrasse 4 Projekte : Krummfluh, Bartschisserwald, Bürgisweid-

4. 0 b w a 1 d e a : 5 Nidwaiden:

3 Rotmoos, Stebneterberg II, Balmiwald n 1 Projekt: Kilchliwald

fi G 1 a r u s · 7 Zug .

1 1

berg II, Haute Côte, Sous Plainmont.

Neubann, Unterschwendi-Schwendiwald

8.

9.

10.

11.

12.

.

Sackberg .

.

îi Stollen .

11 8 o1 o t h u r n: 3 Projekte : Brunnersberg, Allerheiligenberg I, Schwang 1 Projekt : Neupfad-Känelriese * Baselland : S c h a f f h a u s e n : 3 Projekte : Albfiehren *, Hägiloh- Heiligtal, Albfiehren B G-üllen-Nordweid, Weissbad-Lehmen .

A p p e n z e l l I.-Rh : 2 y> St. G a l l e n : Schlagwald, Bommerstein, Altendorf-Pardiel 3 v> Übertrag

27 Projekte

Übertrag

85,960. -- 20,000. --

Bundes beitragr Fr.

t

14,979.

4,000.

8,390.

5,352. 04

42,200. -- 26,760. 20 1,400. -- 46,000. -- i;ooo. -- 28,900. -- 1,010. -- 17,964. 97 139,250. -- 78,700. --

27,850.

12,515.

489,145. 17

91,392. 29

280.

9,200.

200.

5,780.

151. 50 2,694. 75

352

Tabelle V.

Übertrag 27 Projekte 13. G r a u b ü n d e n : 19 Projekte:

14. T essin: 15. W a a d t :

1 Projekt : 7 Projekte:

16. W a l l i s : 17. N e u e n b u r g :

.1 Projekt: J ""· 9 Projekte :

Total

v

64 Projekte

Kostenvoranschlag.

Fr.

Übertrag 489,145.17 Lüenerwald, Surava, Alvaneu-Acla dafora, Conters-Promastgel, Sennenstein-Oberberg, Sägeplatz-Valverda-Stafel, Ober- und Mittelweg-Schwarzwald, God-God *, Altschutz, Val Bella-Kohlplätzli, Platta-Sot la niva, Alp Laisch-Platz, Cavorgia, Inner Pardellawaldungen, Castrinis-auf den Fall, Gandatscha, Pradabella-Palü, Brün-Bodenei, Dutgierwald 176,051. 40 4,900. -- Drahtseilriese Valle d i Lodano . . . .

La Côte*, Grande Battue, la Frassette, Creux à la griffe etc., La Chambre aux 87,654. -- chiens, Monts de Bex III, la Taillée . .

8,500. -- Unter Biel-Gstein-Diebjen . . . .

Bois de Ban*, Cernii, les Convers, les Abandonnées et la Loquette, Gemeindewaldungen les Bavards, Gemeindewaldungen Fleurier, Gotta du bas et du haut, Gorges d e l'Areuse, Mont D a r . . . . 220,380. -- Total

986,630.57

Bundesbeitrag.

Fr.

91.392. 29

35,194. 08 980.

-- 17,206. 40 1,700.

?

43,788. 50 190,261.27 353

Ausgerichtete Beiträge an ausgeführte Aufforstungs- und Verbauungsarbeiten pro 1907.

(Die mit einem * bezeichneten Projekte erhielten Abschlagszahlungen.)

Kostenbetrag.

Fr.

1. B e r n :

2. L u z e r n : 3. O b w a l d e n :

26 Projekte: Rosenlauizüge*, Lammbachgebiet*, Schwanderbachgebiet*, Diirrengrind Grätli*, Trachtbachgebiet*, Hauetenbach*, Wysshorn, Sattelspitz etc.*, Bustiglen- Gelbe Fluh*, Bergelbach*, Stachelegggraben *, Gertschmattengraben *, Stiglisbach, Risbachrie'seten*, Busenalp*, Wengernalp*, Rutschgebiet Wengen II *, Alp und Burgerwaldung Saxeten *, Einzugsgebiet des Traubaches*, Obere Trogseite, Rothe Fluh*, Rämisalp, Steckhüttenberg, Grönegg*, Nünenenalp, Selenenrain *, Untere Weide des Bözingerberges* 5 Projekte: Teufimattalp*, Hilferngebiet*, Hexenschwand , Sonnseite-Grossscheidegg-Hinterscheidegg, Müttenbühl II 5 Projekte: [Quellgebiet des Sachseler-Dorfbaches*, Einzugsgebiet des Rotmoosgrabens *, Rüfibachgebiet *, Übertrag

Beitrag aus der Bundeskasse.

Fr.

221,118.02

129,367. 78

80,140. 31

43,263. 68

301,258. 33

172,631. 46

354

Tabelle VI.

Kostenbetrag.

Fr.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

Beitrag aus der Bundeskasse.

Fr.

301,258.33

172,631.46

24,792.61

16,017.65

9,184. 50

5,389.05

62,919. 64 5,998.40 24,000.--

33,973.61 1,822.17 12,000.--

48,066.74

28,349.52

80,750.36

50,244.21

Übertrag

556,970. 58

320,427. 67

355

Übertrag Einzugsgebiet des Mehlbaches*, Botmoosgraben II (unterer Teil) Grlarus: 2 Projekte: Biltner Dorfbach, Hirzlihänge im Niederurner-Dorfbach Solothurn: 14 Projekte: Unterer und oberer Fuchsboden und Zimmerplatz, Rüschgraben - Schilitzmätteli - Dilitsch *, Haulen, Allmend*, Kluser-Kühweid*, Nesplenweid, Rainallmend *, Kahlwitti, Dorfhölle, Rechtenberg Allmend. ob den Eichen, Sonnenhalb, Dürbach, Bühlstein .'

Baselland: 2 Projekte: Eri entai, Helgenweid Appenzelll.-Rh.: l Projekt: Kronberg-Jakobsalp* St. G a l l e n : 9 Projekte: Pradellahalde*, Hinterbromegg*, Alp Labrie*, Grütt-Grossmoos, Rosswald*, Nutzhalden*, Köbel-Korneliberg, Dürrenbach*, Widenberg . .

G r a u b u n d e n : 8 Projekte: Uresa*, Kaltenbrunnen, Scarler-Bannwald (Jürada), Multa naira*, Costeras*, Roscellina*, Suracqua*, Schafberg IV*

Übertrag 14 Projekte : Bosco sopra Ambri *, Boscone di Moleno *, Leggiuna B*, Fianca*, Sciupada e ai Sasselli*, Riale di Carcale*, Frane sotto i Monti della Moneda*, Sopra il paese di Lumino*, Valle di Pianturino*, Lungo la sponde sinistra della Maggia (Saleggi)*, Baccino idrografico del Cassarate (Lavazzé), Riale Colla Signora, Sotto l'alpe di Pietra Rossa*, Sorgenti dal!' acqua potabile di Lugano (Cusello) * . . . .

4 Projekte: Schafalpe*, Bei der Brücke von NiederGampel*, Forêt des Flanches*, les Planches* . .

l Projekt: Saut de Brot . . ·

556,970. 58

10. T e s s i n :

320,427. 67

11. W a l l i s : 12. N e u e n b u r g :

9,071. 34 1,914.04

5,499. 86 765. 62

Total 91 Projekte

603,232. 91

349,868. 90

35,276. 95

23,175. 75 ')

') Hierzu noch Fr. 253- 94 Beitrag aus der Hülfsmillion an das Projekt Baccino idrografico del Cassarate (Lavazzé) und Fr. 103. 04 an das Projekt Riale Colla Signora.

356

Fr.

Beitrag aus der Bundeskasse.

Fr.

Kostenbetrag.

labelle VII.

Angemeldete und genehmigte Aufforstungs- und Verbauprojekte pro 1907.

(Die mit einem * bezeichneten Projekte betreffen Nachträge zu bereits früher genehmigten Projekten.)

Kostenbetrag.

Fr.

1 Projekt: Hinter-Strahlegg 13,603. -- 14 Projekte : Fischerschleif, Thörli- und Fahrlauiwald, ,, Unterheidwald, Rufiberg, Schwanderbachgebiet*, Trachtbachgebiet*, Bühlenmädli, Oberallmeindweiden, Vogelsang, Buchschachen , Henzenegg, Rämisalp, Grönegg, Bois au Meunier et Grand Bois des Esserts 113,650.-- 5 Projekte: Grubisbalm,f[Betenalp, Hilferngebiet *, Luzern: 142,414. 10 Maishubel und Giltschli, Nessliboden-Gummi .

4,000. -- 1 Projekt: Schartiwald* . . . .'

Uri: 8,120. -- Seh w y z: \ ^ 2 Projekte : Samstagern, Hummelalp 2 Projekte: Quellgebiet des Sachseier Dorf bâches*, Ob w a l d e n : 19,300. -- Rotmoosgraben II * 4 Projekte : Ahornzug III, Geissrüti, Hochfallzug I, Nid walden: 28,700. -- Rübigraben

1. Z ü r i c h :

Beitrag aus der Bandeskasse.

Fr.

5,722. 10

2. B e r n :

3.

4.

5.

6.

7.

329,787. 10

51,023. 60 73,643. 87 2,050. -- 5,220. -- 12,050.

-- '

18,240. -- 167,949. 57

357

Übertrag

o

Fr.

Übertrag 329,787. 10 8. G l a r ù s : 6 Projekte: Facht*, Rotberg, Hangeten, Breitenzug, 43;770 -- Siene, Sienonbord-Zopfieg" . . . .

. .

1 Projekt: Stollen 9. Z u g : 2,370 -- 2 Projekte : Hauta Schiaz et Saanerle (Gérine II), 10. F r e i b u r g : le Chah et la Belle Joux* 32,600. -- 4 Projekte : Bürensehwändli, Brunnersberg, Kahl11. S o l o t h u r n : witti*, ob den Eichen* 10,311. 01 1 Projekt: Helgenweid* 12. B a s e l l a n d : 891. 70 13. Appenzelll.-Rh: 2 Projekte : Bärstein, Konradenweid 1 0,450. -- 5 Projekte : Nutzhalden *, Rosswerk, Protkopf-Laui14. St. G a l l e n : züge, Flybach, Feist-Gluris 42.844. 20 15. G r a u b ü n d e n : 17 Projekte: Wolf boden-Rottritt *, Gattertobel im Schwarzwald, Rheinsand, Tomilser - Tobel, Tuleu, Bonaduzeralp und Val Male, Plat alva in der Alp Armora*, Cavas, Draus, Pastg da Bös, Alp Parnegl, Nolla-Tschappina, Spitzabühl und Qaul bass, Spycherrain, Sur Fumts II, God Munt, Pedra Grossa* . . 484,083. 25

Übertrag

957,607. 26

Beitrag aus der Bundeskasse.

Fr.

167,949. 57

30 334 77 i 659 -- 23,240 --

5 334 93 267. 51 5;450. -- 27,419. 70

342,156. 62 603,812. 10

358

Kostenbetrag.

Er.

Beitrag aus der Bundeskasse.

Er.

Übertrag 7 Projekte: Faura di Nante, Piano di Magadino, Val Trodo*, Saleggi, Sorgenti dell' acqua potabile di Lugano (Val disello)*, Val Lavazzé e Val Sasslina, Sopra l a Cresta d i Cozzo* . . . . . . . .

3 Projekte: Ufer du Basse Gryonne*, Senglioz, Montagne du Sapelet 2 Projekte: Bei der Brücke von Nieder-G-am pel*, Combabertan 4 Projekte: Petits Oeillons, les Sapels, la Grosse Prise, les Sagnettes

957,607. 26

603,812.10

Total 83 Projekte

Kostenbetrag.

16. Tessin:

17. W a a d t : 18. W a l l i s : 19. N e u e n b u r g :

J

61,410. --

34.930. -- L)

25,700. --

17,050. --

9,092. --

5,017. 42

49,465. --

31,648. --

1,103,274. 26

692,457. 52

) Hierzu noch Fr. 2600 Beitrag aus der Hulfsmülion an das Projekt Val Lavazzé e Val Sasslina.

359

360

B. Jagd und Vogelschutz, a. Jagd.

Unterm 21. Dezember 1907 hat der Bundesrat die Bundeskanzlei ermächtigt, bei Neuausgabe des ßundestfesetzes über Jagd und Vogelschutz vom 24. Juni 1904, litt, b von Ziffer 6 des Art. 21 dahin zu berichtigen, dass in der Parenthese am Schlüsse desselben, ausser Art. 5 lit. e, auch Art. 17, Absatz 2, angeführt werde. Der Umstand, dass dieses Zitat in erwähnter Parenthese fehlte, gab Gerichten Veranlassung, Zuwiderhandlungen gegen Art. 17, Absatz 2 nicht mit Busse zu belegen.

In Ergänzung seiner Verordnung vom 20. August 1906 über die Bannbezirke für das Hochgebirgswild hat der Bundesrat unterm 13. Juni 1907, auf Gesuch des Kantons Glarus hin, beschlossen, dass der durch die obige Verordnung (A. S. n. F. XXII, 541) fallen gelassene Jagdbannbezirk Kärpfstock als solcher, unter Beibehaltung der frühern Grenzen, wieder aufgenommen werde.

Verschiedene Gesuche um Abänderungen in der Grenzumschreibung von Jagdbannbezirken wurden abgewiesen.

Laut beiliegender Zusammenstellung (Tabelle VIII) bestehen gegenwärtig 21 Bannbezirke mit einem Flächeninhalt von 1712 km2 und mit 44 Wildhütern. Diese bezogen an fixen Besoldungen und Taggeldern Fr. 43,944. 61 (1906 : Fr. 38,716. 20). Die übrigen Ausgaben für die Wildhut (Unfallversicherung, Bewaffnung, Munition, Wohnungs- und Kleiderentschädigung, Schussprämien, zeitweilige Aushülfe) betrugen Fr. 7850. 30, die Gesamtausgabe der Kantone im Berichtsjahre für die Bannbezirke somit Fr. 51,794. 91 (1906 : Fr. 46,483. 05}. An dieselben leistete der Bund den gesetzlichen Drittel, Fr. 17,264. 97.

Durch die Wildhüter wurden an Raubzeug abgeschossen 405 Stück Haar- und 392 Stück Federwild, zusammen 797 Stück (1906: 944). Die stärksten Abschüsse fanden statt im Bannbezirk Faulhorn, Kantons Bern (114), Dent de Broc, Kantons Freiburg (74) und Montagne de Boudry, Kantons Neuenburg (82).

Inspiziert wurden im Berichtsjahre durch 5 Inspektoren nachstehende Bannbezirke: 1. Silberen-Räderten, Kanton Schwyz.

2. Kärpfstock, Kanton Glarus.

3. Dents de Brenleyre, Kanton Freiburg. ' 4. Säntis, Kanton Appenzell A.-Rh. und I.-Rh.

Tabelle

VIII.

Wildhut in den Jagdbannbezirken im Jahre 1907.

Kosten, dei- wìlclliut.

Tätigkeit der Wildhfiter.

JSamibezir-ke.

WildErlegtes Raubwild.

hüter, UnfallFixe Bewaffnung deren FrevelBesoldungen versicherung und Feder- oder Betrag Anzahl. anzeigen. Haarper der Ausrüstung wild. der Taggelder. Wildhüter.

Kanton.

wild.

«rosse Stau ton.

Name.

per Bezirk.

km2

km»

Bern

1. Faulhorn .

2. Eander-Kien-Suldtal

Luzern

Schratten-Rothorn

.

172 1 281 109

.

Glarus

Sii baren- Rad orten

. . . .

Freiburg

Dent de Broc

.

.

Appenzell l.-Rh, . .

St-Gailen

. . . .

Graubllnden . . . .

120.-

7.20

4.--

12.--

8.--

40

1

6

5

3

695.--

54.05

120.--

15.--

11.--

165.--

79

1

3

14

550.--

36.--

20.--

8.--

132 1 223 91

{ i

4

7 18

18 30

112.50

75.--

146. 45

2

2

29

45

2,772. 50

82.80

6

19

582.-

, 60.--

2050. --

228. 20

1 4,500.--

132.--

58.80

35.25

1 4,350.--

130. 50

30.--

55.35

300.--

512. 60

58.60

697. 50

9

Waadt

Diablerets-Muveran

Wallis

1. Mont- Pleureur und Mont-Blanc de Seilion 2. Mont-Dolent 3. Mont-Ruan

Neuenburg . . . .

{l

Montagne de Boudry-la Tourne

1

18 105

1 123

/ \

3

1

14

2 1

2 2

10 12

47 18

4

1

li 3

30 43

18

} 5,906.81

72. --

4

3

16

7

3,850. --

144.--

2

5

20 33

63 9

1 2,915.--

180.--

145. 15

5.95

60

22

2,040. --

30.--

230.--

16.--

405

392

43,944. 61

1,766.05

1,224. 15

120 140 1 355 f 95

i ?

24

24

3

1712

1712

44

8.30

710.--

236. 67

10.--

1,001. 20

333. 73

13.34

1,063.05

354: 35

26.57

623.--

207. 67

7.88

6,655. 70

2,218. 57

29.84

3,675. 80

1,225. 26

57.43

205.--

114.80

159.--

500.--

74.--

246. 50

18.50

26.--

19.--

716.90

238. 97

79.65

57.50

18.--

60.50

2,414. 20

804. 73

134. 12

95.55

5,054. 60

1,684.87

48.13

35.--

5.40

4,949. 45

1,649.82

40.23

98.30

371. 30

7,717.11

2,572. 37

70.79

3,994. --

1,331.33

51.87

3,396. --

1,132.--

9.56

2,618.--

872. 67

109.08

51,794. 91

17,264. 97

30.25

233.--

43.20

109. 65

14 2

77

3.--

g

11.40

43 | 109 / 2 66 t 2 77

163. 33

30.--

850.--

27

490.--

24.--

6

64

23. 09

28.70

5

64

2,238. 63

40.--

2

| 5,733.30

6,715. 90

130.--

75

30 37 56 . .

36.--

115.20

Fr.

60.--

1. Piz d'Aela 2. Traversina 3. Bernina . . .

400.--

14.--

Fr.

650.--

92 13 }

1. Campo Tencia . . .

2. Simano

4

288.--

Fr.

Er.

5

1. Graue Hörner 2. Churfirsten (Wildasyl)

Tessin

5

1 6,100.--

Fr.

Fr.

3

Appenzell A.-Rh. . .

\ Säntis

74

Fr.

Total.

2

79

1. Eärpfstock . .

2. Wiggis-flirzlikette

40 25

Fr.

Verschiedenes.

71

Nidwaiden . . . .

Schwyz

2 9

Fr

Zeitweilige AushUlfe.

1

186

Hutstock-Urirotstock .

{ i

Fr

Bnndesbeltrag.

Leistungen der Kantone per km9 Bannbezirkfläche.

Schussprämien.

59

59

Uri

Obwalden . . . .

Fr.

Ent.

Zulage Schädigung für
49

102. 90 200.--

102.--

459. 80 1,902. 50

931.90

47.--

872. 80

693. 10

361

5. Graue Hörner und ,,Wildasyl Churfirsten, Kantori St. Gallen.

6. Piz d'Aela, Kanton Graubünden.

7. Campo Tencia und Simano, Kanton Tessin.

8. Diablerets-Muveran, Kanton Waadt.

Die sehr einlässlichen Berichte der Inspektoren wurden, wie üblich, den Kantonen mit der Einladung übermittelt, zur Hebung der darin bezeichneten Übelstände ihr Möglichstes beizutragen. Diese bestehen hauptsächlich in der mangelhaften Bewaffnung und Ausrüstung, in der zu geringen Besoldung und in der ungenügenden Jagdkunde der Wildhüter.

Ein Beleg, wie in verhältnismässig kurzer Zeit durch zweckmässige Anordnungen ein ausgeschossen gewesenes Jagdgebiet sich wieder bevölkert, liefert der 92 km 2 messende Jagdbannbezirk ,,Graue Hörner", Kanton St. Gallen, der Höhenlagen von 750 bis 2847 m. ü. M. umfasst, mit Alpweiden und Wald, Felspartien, kleinen Gletschern und Gewässern. Dieses Gebiet war zur Zeit seiner Bannung, im August 1906, sozusagen wildleer. Es wurden nun zwei tüchtige Jäger als Wildhüter gewählt und der Beschreibung der Grenze des Bezirks von Strecke zu Strecke, soweit nötig, mit den Buchstaben F. B. (Freiberg) in roter Ölfarbe an Felsen und auf Steinblöcken noch nachgeholfen. Im schneereichen Winter 1906/07 wurden für Rehe Fütterungsplätze errichtet.

In der kurzen Zeit von !J/2 Jahren hat sich ein Wildstand eingestellt von gegen 100 Stück Gemsen, die sich in Rudel bis zu 30 und mehr Stück scharen. Ferner stehen im Bezirk zirka 15 Rehe, und die Murmeltiere sind so zahlreich, dass 32 wegen Alpschaden abgeschossen werden mussten. Es kommen graue und weisse Hasen vielerorts vor, ferner Schnee- und Birkhühner, Pernisen, etwas Haselhühner aber kein Auerwild. Ein höchst erfreuliches Ergebnis guter Wildhut in einer für Gebirgswild geeigneten Gegend.

Der schneereiche und strenge Winter 1906/07 hat den Stand der Gemsen wenig beeinträchtigt, doch sind einige Stück, hauptsächlich durch Lawinen, zugrunde gegangen. Die im Sommer hindurch beobachteten zahlreichen Kitzen lassen auf einen erfreulichen Nachwuchs schliessen. Die im Gebirge weniger widerstandsfähigen Rehe haben vom Winter mehr gelitten. Infolge des späten Aperns im Frühjahr sind einige Murmeltierkolonie] i eingegangen, andere haben sich durch meterdicke Schneeschichten

362

ans Tageslicht herausgearbeitet. Die Brüten der Hühner litten von dem späten nasskalten Frühling. Krankheiten kamen beim Wild keine vor.

Für einige Bannbezirke wurden Bewilligungen zum jagdgerechten Abschuss von Gemsen und insbesondere von Murmeltieren erteilt, die sich sehr stark vermehren und durch ihre Baue die Alpweiden schädigen. Im (ihrigen gingen über Wildschaden keine Beschwerden ein.

Die Jagdgesetze der Kantone Appenzell A.-Rh. und Waadt erhielten die Genehmigung des Bundesrates.

Nach dem den Kantonen mitgeteilten Bulletin Nr. 20 vom 13. August 1907 wurde 22 Jägern, gemäss Art. 23 des Bundesgesetzes und Art. 19 der Vollziehungsverordnung zu demselben, die Jagdberechtignng durch Urteil der betreffenden kantonalen Gerichte auf die Dauer von 2--6 Jahren entzogen.

Die Einladungen zur Beteiligung am internationalen Jagdkongress in Paris und am internationalen Jagd- und Fischereikongress in Antwerpen für die Monate Mai und Juni 1907 wurden unter Verdankung abgelehnt.

b. Vogelschutz.

Auch im Berichtsjahr gingen, insbesondere aus dem Kanton Tessin Gesuche um Bewilligung zur Einfuhr von unter dem Schutz des Bundes stehenden Vögeln ein.

Durch die Grenzwächter im Kanton Tessin und die tessinischen Landjäger wurden an zum Vogelfang verwendeten Geräten konfisziert und zerstört 9956 Stück (1906: 12,095). Diese Art des Jagdfrevels hat somit um etwas abgenommen. Als Prämien für die Konfiskation wurden Fr. 199.12 ausgerichtet, an welcher Ausgabe sich der Bund mit 50 °/o beteiligte.

Die 4. Lieferung des Kataloges der schweizerischen Vögel ist 11^2 Bogen stark 1907 erschienen und die 5. ist im Druck.

An den schweizerischen Tierschutzverein wurden Fr. 800 ausgerichtet.

C. Fischerei.

G e s e t z g e b u n g . Die Bundesgesetzgebung über Fischerei hat im Berichtsjahre keine Veränderung erfahren.

363

Auf eine Empfehlung des Kantons Graubünden hin haben wir uns damit einverstanden erklärt, dass die Fischerei auf Gebiet der Gemeinde Silvaplana für die Jahre 1907, 1908 und 1909 in dem Sinne beschränkt werde, dass die Netzfischerei verboten und die Angelfischerei vom Boote aus nur gegen eine Taxe von Fr. 20 per Jahr den Gemeindeeinwohnern gestattet sei. Die Angelfischerei vom Ufer aus bleibt wie bisanhin frei.

Dem Kanton Bern wurde bewilligt, die bundesgesetzliche Schonzeit der See-, Fluss- und Bachforellen, vom 1. Oktober bis 31. Dezember, bis 31. Januar zu verlängern und ebenso die Schonzeit der Äsche, die vom Bundesgesetz vom 1. März bis 30. April festgesetzt ist, bis 15. Mai. Diese Schonzeiten haben für den ganzen Kanton Geltung.

Bewilligungen zum Fang des Hechtes, während dessen Schonzeit, wurden für das Jahr 1907 erteilt: 1. an den Kanton Luzern für den Sempacher- und Baldeggersee und den luzernischen Teil des Hallwilersees vom 15. April bis 4. Mai mittelst Reusen von wenigstens 4 cm. Maschenweite.

Hiervon wurde dem Kanton Aargau als Mitbesitzer des letztern Sees Kenntnis gegeben; 2. an den Kanton Zug für den Zugersee für die Zeit vom 15'. April bis 15. Mai, unter obiger Bedingung, und ebenso 3. an Obwalden für den Sarnersee, vom 15. April bis Ende Monats.

Gestützt auf Art. 32, Zifier 2, wurde von den Kantonen Bern, Glarus und Waadt 6 Fischereifrevlern im Wiederholungsfalle die Fischereiberechtigung auf 2--4 Jahre entzogen.

Dem Kleinen Rat des Kantons Graubilnden wurde den 23. April 1907 mitgeteilt, dass seitens des Bundesrates gegen die Genehmigung des eingesandten Gesetzes über die Fischerei in der Landschaft Davos keine Einwendung erhoben werde.

Der Staatsrat von Genf hat den 15. Februar 1907 folgenden Beschluss gefasst: Vom 1. Januar 1908 an sind verboten": Art. 1. Der Fischfang mit dem Netz in der Rhone und in allen Flüssen des Kantons.

Art. 2. Jeglicher Fischfang zur Nachtzeit in genannten Gewässern.

Ü b e r e i n k ü n f t e . Der von den Kantonen Sehwyz und Zug unterm 24. September und 4. Oktober 1906 nachgesuchte Ent-

364

scheid des'Bundesrates über einige streitige Bestimmungen des Entwurfes eines revidierten Konkordates betreffend die Fischerei auf dem Zugersee datiert vom 4. Juli 1907.

Die von den Kantonen Freiburg und Waadt den 7. Dezember 1906 für den Murtensee abgeschlossene Fischereiiibereinkunft wurde unter gewissen Bedingungen am 29. Januar 1907 genehmigt.

Dem Kanton Waadt, als Vorort der am Konkordat für die Fischerei im Murtensee beteiligten Kantone, wurde für den Fang der Brachsme die Anwendung des einwandigen Netzes mit Maschenweite von 60 mm. während der Frühlingsschonzeit auf Zusehen hin gestattet.

Unterm 4. Januar 1907 wurde, im Einverständnis mit dem Grossherzogtum Baden, behufs gleichmässiger Verwendung der Garnfalle, in Abänderung der Bekanntmachung vom 7. Januar 1896, der Gebrauch der Lachsgarnfalle im Rhein und seinen Zuflüssen, von Basel an aufwärts, nur in der Zeit vom 20. November bis und mit 31. Januar, von Basel an abwärts nur vom 15. November bis und mit 31. Januar gestattet.

An Stelle des verstorbenen Herrn Regierungsrat Dr. Egloff in Frauenfeld haben wir den 22. März 1907 Herrn Regierungsrat Wild, ebenda, zum eidgenössischen Fischereibevollmächtigten für den Bodensee ernannt.

Den 4. und 5. Juli 1907 fand in Konstanz eine Zusammenkunft der Fisehereibevollmächtigten der fünf ßodenseeuferstaaten statt, an welcher die Schweiz durch die Herrn Regierungsrat Wild und Nationalrat Sehubiger vertreten war.

Über die Vollziehungsverordnungen zu den Fischereiübereinkommen mit Frankreich und Italien konnte im Berichtsjahr eine Verständigung nicht herbeigeführt werden, so dass die Durchführung und Handhabung der Konventionen wesentlich erschwert ist.

F i s c h e r e i a u f s i c h t . Nach den uns von den Kantonen zugekommenen Berichten stunden im Laufe des Jahres 1907 189 Fischereiaufseher im Dienst, die zeitweise von 18 Gehülfen unterstützt wurden. Die Besoldungen, Taggelder und Eeiseentschädigungen der Aufseher beliefen sich auf Fr. 77,781. 63 (1906: Fr. 77,735.85); der Bund ersetzte den Kantonen die Hälfte dieser Ausgabe.

Für den A b s c h u s s von der Fischerei schädlichen Tieren verausgabten die Kantone Fr. 2093. 30, woran sich der Bund mit Fr. 817. 99 beteiligte.

365

F i s c h s t e g e . Der unterbrochen gewesene Aufstieg der Fische im Fischsteg an der Hagneckstauwehre konnte wieder hergestellt werden.

Der Steg an der Stauwehre in der Beznau bei Böttstein, Kantons Aargau, ist zwar an sich vorzüglich erstellt, aber der Wehre nicht zweckentsprechend eingebaut, so dass die Lachse demselben nicht zuschwimmen. Man versucht nunmehr diesen Fehler durch Anbringung des neuen, in Deutschland mit Erfolg zur Anwendung gekommenen Schleusensystems Recken zu heben.

Auf unsere Veranlassung hin haben die Kantone Zürich und Aargau Techniker zum Studium des erwähnten Systems abgesandt. An den hierdurch ergangenen Kosten beteiligten wir uns zur Hälfte.

Betreffend die Zirkulation der Fische bei den Wasserwerkanlagen in Rheinfelden und Brusio und den noch zu erstellenden Werken in Rheinau, in Äugst-Wylen und in Chippis, fanden Besprechungen mit den betreffenden Kantonen, dem Grossherzogtum Baden, insoweit dieser Staat mitbeteiligt ist, und den Unternehmungen statt. Der Kanton Neuenburg hat mit der Erstellung von Fischrefugien in den Gorges de TAreuse fortgefahren.

F i s c h z u c h t . Die Anzahl der 1906/07 im Betrieb gewesenen Fischbrutanstalten beläuft sich auf 180 (1905/06: 166), die Fläche der Eierunterlagen auf 598 m 2 und die Stückzahl der Brutgläser auf 450 (1905/06 : 337). Aus 70,762,300 Stück eingelegter Eier wurden 59,885,700 Fischchen gewonnen, von denen, nebst 17,755 Sommer-und Jährlingen, 59,332,600 Stück, unter amtlicher Kontrolle in öffentliche Gewässer ausgesetzt wurden. Es folgt hier ein Auszug aus der Zusammenstellung der erbrüteten Fischchen: a. Inländische Arten : Stack.

Stück.

Lachse . . . . . . .

2,396,500 Lachsbastarde 211,500 Seeforellen 1,955,800 Fluss- und Bachforellen . .

7,640,700 Rötel (Saiblinge) . . . .

5,085,700 Äschen 2,844,100 Felchen 37,872,900 Hechte .

1,748,200 Aale . . · 10,000 59,765,400 Übertrag Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. H.

59,765,400 24

366 Stück.

b. Ausländische Fische: Regenbogenforellen Bachsaiblinge

.

. .

Übertrag Stück.

80,200 40,100

59,765,400

120,300 (Tabelle IX.)

Total 59,885,700 (1905/06: 64,939,700.)

An die Erbrütung dieser ausgesetzten Fischchen leistete der Bund einen Beitrag von Fr. 27,945 (1906: Fr. 27,630), gestützt auf einen Bericht des Oberforstinspektorates über den Zustand der Fischbrutanstalten und deren Betrieb.

V e r s c h i e d e n e s . Die Einladung Belgiens zur Beteiligung an der internationalen Jagd- und Fischereiausstellung in Antwerpen, im Mai und Juni 1907, und ebenso diejenige der Vereinigten Staaten zum IV. internationalen Fischereikongress in Washington, im September 1908, wurden unter Verdankung abgelehnt.

Zur Besichtigung der Ausstellung von Apparaten für Transport und Lebenderhaltung der Fische, im Helmhaus in Zürich, wurde, auf Einladung der Gesellschaft ,,Solution" hin, das Oberforstinspektorat beauftragt.

Tabelle 12.

Anzahl der Anfallen.

Leistungen der schweizerischen Fischbrutanstalten während der Brutperiode 1906/1907.

Kantone.

Zürich .

Bern

. .

uri

Nidwaiden Glarus Zue Freiburg .

Baselstadt Basellandschaft .

Schaffhausen . .

Appenzell A.-Rb.

Âppenzell I.-Rh. .

St. Gallen GraubQnden . .

Tessin Waadt . . . .

Wallis Neuenburg

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. .

Eingesetzte Eier.

Lachs.

(Tratte salar L.)

4 39 10 1 2 1 1 4 8 'll 1 11 1 3 1 16 5

637,500 90,000

26 6 15 8 3 3

931,800

201,000 95,000 691,000

Total 180 2,646,300

Fluß- und Seeforelle. Bachforelle.

Lachs(Tratta bastard. lacnstrisL.)

(Trutta farlo L.)

68,000

10,000 61,200 70,000

35,000

JA fòsso M

m

ti S o.S IH

i« "i

Asche.

Rötel/ (Thymallns Felchen.

(Salmo sal(Coregoni.)

velinns L.) volgarla Nils.)

45,000 226,500 726,400 50,000 2,098,600 18,000 2,000 177,100 320,000 175,000 22,000 180,000 45,000 35,000 47,400 105,400 5,534,000 1,207,500 395,700 31,500 440,100 120,500 70,000 6,800 55,000 632,600 17,500 207,000 25,000 1,097,900 22,800 89,900 120,000 437,500 5,000 1,392,000 8,500 249,700 50,000 249,500

244,200 2,348,500 8,696,600

95,800

A.usgrel>irîitote Fisclichen.

60,000 922,200

1,000,000 125,000 7,020,000 540,000

3,515,000 6,000 137,700 48,000 575,000 274,400

6,259,000 983,000 5,878,000 343,600 12,391,500 10,000 18,000 1,140,000 7,550,000

Hecht (Esoi lucinB L.)

Total.

2,763,400 3,353,800 7,619,100 175,000 562,000 180,000 80,000 9,201,800 1,213,500 533,400 290,500 1,171,300 1,155,900 70,000 6,800 154,000 7,118,100 207,000 8,973,500 2,132,000 14,957,000 572,500 2,550,000 308,200 7,799,500 .50,000

Lachs.

(Tratta salar L.)

562,000 67,700

190,000 93,600 643,000

840,200

UL

ti Flnß- and Äsche.

Rotei.

Seeforelle. Bachforelle.

Felchen.

1 il (Thymallns Lachs(Salmo sal(Tratta bastard. lacustris L.) (Tratta &2BO vnlgaris (Coregoni.)

velinns L.)

farlo L.)

Kils.)

itU 13-i 1«

a 1

46,000

8,600 59,400 65,000

32,500

25,000 146,500 633,000 45,000 1,829,800 16,600 288,600 1,000 155,100 168,000 10,000 172,000 34,700 43,200 45,400 102,200 5,084,700 1,094,500 304,700 30,000 393,900 114,400 47,000 4,000 15,100 46,600 584,500 172,900 24,000 920,600 19,000 79,600 103,400 399,500 4,600 1,156,400 8,200 225,600 40,000 213,200

55,000 730,500

850,000 100,000 5,630,000

Hecht (Esox lucins L.)

10,000 30,000

470,000

3,265,000 4,200 94,800 45,000 560,000 247,000

4,857,000 807,800 275,600 7,600 16,600

Aal.

(Anguilla vnlgaris Flem.)

105,000

5,449,000 9,175,900 1,613,200 1,076,000 7,000,000

62,500 5,536,000 3,377,900 45,418,500 2,336,000 70,762,300 2,396,500 211,500 1,955,800 7,640,700 80,200 40,100 5,085,700 2,844,100 37,872,900 1,748,200

Total.

Summa der unter Summa Brutg äier.

Brut« äche.

amtlicher der unter An zahi Eiernn' «rlagen Kontrolle amtlicher In oiïentllcho Kontrolle im im im im Gewäsier in ««entliehe Gewässer Gesamten Betrieb Gesamten Betrieb ausgesetzten ausgesetzten SSmmerllnge m' m1 oder Fischchen.

»hrllnge.

2,327,600 2,142,500 2,819,600 2,768,000 6,074,700 6,074,600 168,000 168,000 180,000 480,000 172,000 172,000 77,900 77,900 8,é97,300 8,497.300 1,098,700 1,092,700 399,500 399,500 273,600 273,600 1,106,900 1,106,900 1,069,100 1,069,400 47,000 32,500 4,000 4,000 5,608,200 5,682,200 172,900 169,900 8,093,100 8,068,600 11,144,300 11,143,300 615,100 515,100 2,249,000 2,126,400 175,000 273,800 7,213,200 7,213,200

10,000 59,885,700 69,332,600

53.65

33.06

24

14

87.10

53.eo

49

28

32.00

23.75

62

47

19.eo

9.00

6.75

2.45

27

4.00

2.90

0.60

O.eo

10,160

78.80

72.16

45

39.50

27.oo

3

11.95

8.eo

9

6

5.96

5.95

14.80

8.50 21.60

12 3 3

9

2 Leo

36

20

265

54 89

42

500

1

l

810

1.16

1.15

0.80

0.80

39*6

39.46

7.05

7.66

49.80

46.86

7.00

7.00

27.10

26.io

36.86

35.46

59

26.20

7.60

26.40

26.40

60

60

6,000

598.io

466.70

450

313

17,755

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1907.

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1908

Année Anno Band

2

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16

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---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

15.04.1908

Date Data Seite

205-366

Page Pagina Ref. No

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