819

# S T #

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1909 (Vom 29. Mai 1908.)

Tit.

Wir beehren uns, Ihnen hiermit das Materialbudget für das Jahr 1909 zur Genehmigung vorzulegen.

Den Betrag desselben werden wir, wie üblich, seinerzeit im Gesamtbudget einschalten. .

D. I. D. Bekleidung.

F. Gradabzeichen und Auszeichnungen: a. Metallene und wollene Borden für Gradabzeichen der Unteroffiziere .

ö. Abzeichen für gute Schützen, Richtkanoniere, Pontoniere I. Kl., Meldereiter etc c. Entschädigungen an die Kantone für Ersatz von Einteilungsabzeichen, Ändern und Aufnähen von Abzeichen etc

Fr. 9,980

,,

3,810

,, 15,000 Fr. 28,790

820 Übertrag Fr. 28,790 VI. Exerzierldeider : 8000 Exerzierwesten für den Auszug à Fr. 20 . Fr. 160,000 1000 Blusen für den Vorunterricht à Fr. 15 ,, 15,000 ,, 175,000 VII. Seldeidung für- Speziakvaffen : a. Für K a v a l l e r i e : 1. Für das Remontendepot : Westen, Mützen, Reitstiefel, Stallblusen, Stallschürzen, Sporen, Reithosen, Mäntel, Tuchhosen, Zwilchblusen, Lederstulpen Holzschuhe etc Fr. 31,750 2. Für Schulen und Kurse: Stallblusen, Stallschürzen, Arbeitskleider ,, 700 b. Für die Pf e r d e r e g i e a n s t a l t : Westen, Mützen, Reitstiefel, Reithosen, Stallblusen, Sporen, Abzeichen, Ledergamaschen, Tuchhosen, Mäntel, Zwilchblusen, Stallschürzen, Holzschuhe etc. . . ,, 19,944 c. Für G e n i e t r u p p e n : Arbeitskleider für Pontonier-Fahrvereine etc ,, 3,000 d. Für S a n i t ä t s t r u p p e n : Arbeitswesten für Ärzte und Krankenwärter (IV. Rate von im ganzen je 600 Stück), Transportsäcke für Blusen etc ,, 1,610 e. Für V e r p f l e g u n g s t r u p p e n : Arbeitskleider aus braunem Stoff (Hose und Weste) ,, 2,000 f. Für R a d f a h r e r : Waffenröcke, Tuchwesten, Hosen, Mäntel, Feldmützen, Halsbinden, Handschuhe, Lederstulpen . . ,, 19,755 ,, 78,759 Übertrag Fr. 282,549

821

Übertrag Fr. 282,549 VIII. Bekleidung für Festungstruppen : a. St. G o t t h a r d : Arbeitskleider, Wadenbinden . . . F r . 7820 6. St. M a u r i c e : Mantelkragen, Arbeitskleider, Wadenbinden _,, 9175 IX. Militärbeschuhung : 850 Paar Reitstiefelschäfte à Fr. 23 X. Inventar, Modelle, Verschiedenes . . . .

,,

16,995

,,

19,550

,,

4,000

,,

51,053

,,

70,000

XL Unterhalt und Dislokation: o a. R e p a r a t u r e n Fr. 4,053 e. F e t t und P u t z m i t t e l . .. . ,, 31,000 f. B e t r i e b s m a t e r i a l . . . . , , 16,000 XII. Winterausrüstung : Fingerhandschuhe, Wadenbinden, Lismer Total Bekleidung

Fr. 444,147

Wegen unvermeidlichen Anschaffungen in den Rubriken Exerzierkleider, Bekleidung für Spezialwaffen, insbesondere Radfahrer, Festungstruppen und Vorunterricht, Inventar, Modelle etc., Unterhalt und Dislokation, sowie infolge Steigens der Anschaffungspreise einzelner Bekleidungsgegenstände,' wird der Gesamtposten für Bekleidung dem Vorjahre gegenüber um rund Fr. 42,700 erhöht.

Die Ausgaben in den verschiedenen Unterrubriken werden begründet wie folgt : Ad V. Der reduzierte Ansatz für Borden der Unteroffiziersgradabzeichen wird durch vermehrte Anschaffungen an Abzeichen aller Art annähernd ausgeglichen ; die Entschädigungen für Ersatz und Austausch von Einteilungsabzeichen etc. können von Fr. 17,000 auf Fr. 15,000 reduziert werden.

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

54

822

Ad VI. Gemäss Bimdesbeschluss vom 19. Dezember 1902 und 17. März 1903 ist pro 1909 eine weitere Rate von 8000 Exerzierwesten zu beschaffen.

Zur Deckung des stets wachsenden Bedarfes müssen die Vorräte an Exerzierblusen für den militärischen Vorunterricht ergänzt werden. Wir sehen pro 1909 die Beschaffung von 1000 Stück mit einer Summe von Fr. 15,000 vor.

Ad VII, a und b. Die derzeitigen Bestände für das Kavallerieremontendepot gestatten gegenüber dem Vorjahre eine kleine Reduktion der ergänzenden Anschaffungen, währenddem die Vorräte an Dienstkleidern für das Personal der eidgenössischen Pferderegieanstalt den grössern Abgängen entsprechend vermehrt werden müssen.

Ad VII e. Für Schulen und Kurse der Artillerie und der Genietruppen sind pro 1909 keine Arbeitskleider notwendig, dagegen werden für eine II. Rate von 200 Garnituren Arbeitskleider für Pontonierfahrvereine Fr. 3000 in das^Budget eingestellt, unter Hinweis auf die Begründung im Materialbudget pro 1908, pag. 4, ad VII d.

Ad VII d. Diese Anschaffung bildet die IV. Rate einer im Materialbudget pro 1906, pag. 4, ad VII d, begründeten Totalbeschaffung von je 600 Arbeitswesten für Ärzte und Krankenwärter.

Ad VII e. Das Bedürfnis für Ersatz unbrauchbar gewordener Arbeitskleider und für eine Reserve an solchen bei den Verpflegungstruppen besteht fort und hat sich durch vermehrte Rekrutierung noch gesteigert. Es wird daher pro 1909 zur Anschaffung von je 125 Garnituren eine Summe von Fr. 2000 in das Budget eingestellt.

Ad VII f . Für eine richtig durchgeführte Einkleidimg der 'pro 1909 in Aussicht genommenen, zirka 120 Mann starken Radfahrerrekrutenschule bedürfen wir 150 komplette Garnituren im Betrage von Fr. 19,755.

Ad VIII a. Wir benötigen diese Bekleidungsgegenstände als Ersatz für abgegangenes Material, sowie zur Vermehrung der Bestände.

Ad VIII b. Die Zahl der zu beschaffenden Mantelkragen und Arbeitskleider kann reduziert werden, dagegen ist die Beschaffung von einigen hundert Paar Wadenbinden für Rekrutenschulen, Spezialkurse und für die Sicherheitswächter notwendig.

823

Ad IX.

Wie im Vorjahre.

Ad X. Die Erstellung der Normalien und Ordonnanzen für die neue Infanterieausrüstung fällt voraussichtlich in das Jahr 1909, so dass dieser Budgetposten entsprechend erhöht M'erden muss.

Ad XI. Die dem Vorjahr gegenüber erhöhten Ansätze für Flickmaterial (Reparaturen), Fett und Putzmittel, sowie für Betriebsmaterial entsprechen den tatsächlichen Bedürfnissen und stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit den infolge derneuen Militärorganisation vermehrten Unterrichtskursen.

Ad XII. Diese Anschaffungen sind notwendig als Ersatz derjenigen Winterausrüstungsgegenstände, welche an die zahlreichen, in die kalte Jahreszeit fallenden Schulen und Kurs"e zur Abgabe gelangen. Die daherigen Ausgaben werden, wie pro 1908, auf Fr. 70,000 veranschlagt. Wie letztes Jahr schlagen wir vor, den Gegenwert im gleichen Betrage dem Separatkonto für Erlös aus Kriegsmaterial zu entnehmen und den entsprechenden Gegenposten unter D. Einnahmen des Militärdepartements in das Hauptbudget einzustellen.

D. I. E. Bewaffnung und Ausrüstung.

I. Handfeuerwaffen.

a. Neue

Waffen.

1. 5000 Gewehre, 1889/96, für die Rekruten des Jahres 1909 à Fr. 82 Fr.

2. 1750 kurze Gewehre, 1889/1900, à Fr. 78 . ,, 3. 600 Kavalleriekarabiner, 1905, -a Fr. 81 . . ,, 4. 18,000 Soldatenmesser (inkl. Kontrollkosten) à Fr. 2. 30 ,, 5. 64,000 Gewehrfettbüchsen mit Fett à 15 Cts. ,, 6. Kadettengewehre. Beitrag von 50 % an die Erstellungskosten von 100 Kadettengewehren, 1897, à F/r. 36. 50 ,, 7. 500 Revolver, 1882, 7,5 mm., à Fr. 45 ..

,, b. Aufrüsten von gebrauchten Gewehren etc.

410,000 136,500 48,600 41,400 9,600 3,650 22,500

,,

84,000

Übertrag Fr.

756,250

824 Übertrag

Fr.

756,250

100 Kisten zuui Nachschub von Gewehren und Karabinern, II. Rate, à Fr. 20

,,

2,000

e. tìewelirUsten.

n. Blanke Waffen.

1300 Säbel mit Scheiden für Kavallerie à Fr. 11. 50 2000 Säbel mit Scheiden für Fahrer à Fr. 11 1000 Faschinenmesser mit Scheiden à Fr. 11. 20 200 Spielleutesäbel mit Scheiden à Fr. 9.70 150 Dolchbajonette für Offiziersordonnanzen à Fr. 7.50 ...

150 Feldweibelsäbel mit Scheiden à Fr. 12. 50 50 Säbel mit Scheiden für höhere und berittene Unteroffiziere à Fr. 18

Fr. 14,950 ,,

22,000

,,

11,200

,,

1,940

,,

1,125

,,

1,875

,,

900

a

,,

53,990

Fr.

812,240

m. Ausrüstungsgegenstände.

a. Persönliche Amrüstimg.

Für Gewehrriemen, Leibgurte, Faschinenmessertaschen,B aj onettscheiden, Baj onettscheidtaschen, Patrontaschen (je 2 pro Mann), Gewehrputzzeugtäschchen, Karabinerriemen, Patronenbandeliere, Revolverfutterale für Unteroffiziere, Säbelkuppel mit Schlagband, Gabeltragriemen, Quasten für Unteroffizierssäbel, diverse Ausrüstung für Spielleute, Musikinstrumente, Fouriertaschen mit Ausrüstung, Signalpfeifen, Radfahrerausrüstung, Revolverpatrontäschchen, Pistolenfutterale für Unteroffiziere etc., alle diese Gegenstände, inkl. Kosten der von der kriegstechnischen Abteilung jeweilen gratis an die Übertrag

825 Übertrag Lieferanten abzugebenden Garnituren und für das Aufrüsten von Ausrüstungsgegenständen aller Art etc. (siehe Aufstellung Nr. 30) ..

Fr.

812,240

,,

210,520

650 komplette Kavalleriereitzeuge, inklusive Zäumung, Vorderzeug, Säbelriemchen und Packtasche, sowie Pferdedecke, Putzzeug, Kopfsack, Futtersack, Stallgurt, Stallhalfter, Fouragierstrick, Karabinerholfter, Kochgeschirrfutteral etc., inklusive Kosten der von der kriegstechnischen Abteilung jeweilen gratis an die Lieferanten abgegebenen Garnituren etc., à Fr. 250

,,

162,500

c. Aufrüsten von blanken Waffen, Musikinstrumenten, Gepäck- und ändern Ausrüstung sg egemtänden . . . . . . .

,,

30,000

b. Pferdeaitsrüstimg.

Total Bewaffnung und Ausrüstung Fr. 1,215,260 Ad la, 1. Gleiche Stückzahl wie im letzten Jahre ; den Stückpreis müssen wir dagegen um Fr. l erhöhen.

Ad 2. Gleiche Anzahl und gleicher Stückpreis wie im vorigen Jahre.

Ad 3. Nachdem in den Jahren 1907 und 1908 die Neubewaffnung der Kavallerie mit dem Karabiner 1905 durchgeführt wurde, stellen wir pro 1909 nur den Bedarf für die Rekruten, 600 Karabiner, ein, Ad 4. Die seit einigen Jahren im Budget verlangte Anzahl von 16,000 Soldatenmessern genügt nicht mehr und muss um 2000 Stück erhöht werden, ebenso muss der Stückpreis um 20 Cts. höher eingestellt werden.

Ad 5 und 7. Gleiche Stückzahlen und gleiche Stückpreise wie im letzten Jahre.

Ad 6. Es sind gegenüber früher weniger Begehren für Kadettengewehre seitens der Kadettenkommissionen eingelangt, so dass wir glauben, mit 100 Stück den Bedarf decken zu können.

626

Ad I b.

letztes Jahr.

Gleicher Ansatz und gleiche Begründung wie

Ad I c (früher ad d~). Es ist dies die zweite und letzte Rate der Anschaffung von Transportkisten für Gewehre und Karabiner.

Ad II. Blanke Waffen. Wir müssen die Stückzahlen der Kavalleriesäbel und der Säbel für Fahrer gegenüber den letzten Jahren um 1500 erhöhen, infolge höherer Rekrutierungszahlen bei den Fahrern ; dagegen können die Stückzahlen der Faschinenmesser um 1500, der Feldweibelsäbel um 300, der Spielleutesäbel um 250 und der Säbel für höhere Unteroffiziere um 50 reduziert werden. Die Stückpreise sämtlicher Waffen müssen etwas erhöht werden.

Der Gesamtbetrag für blanke Waffen bleibt trotzdem um Fr. 4860 niedriger als voriges Jahr.

Ad III.

Ausrüstungsgegenstände,

a. P e r s ö n l i c h e A u s r ü s t u n g .

Die Vorräte an Patronenschlaufen sind einstweilen ausreichend, dagegen müssen für die Radfahrerrekruten des Jahres 1909 die nötigen Ausrüstungsgegenstände beschafft werden.

Der Gesamtbetrag dieser Rubrik ist um Fr. 13,017 niedriger als letztes Jahr.

6. P f e r d e a u s r ü s t u n g .

Gegenüber dem vorigen Jahr müssen wir 50 Kavalleriereitzeuge, Modell 1906, mehr einstellen, damit wir nach und nach eine kleine Reserve anlegen können. Gegenüber letztem Jahr ergibt sich daher eine Mehrausgabe von Fr. 12,500.

c . A u f r ü s t e n v o n b l a n k e n W a f f e n etc.

Den Kredit für das Aufrüsten von blanken Waffen, Musikinstrumenten, Gepäck und ändern Ausrüstungsgegenständen reduzieren wir von Fr. 32,000 auf Fr. 30,000.

Infolge Wegfalles der Karabinerneubewaffnungsquoten beträgt die Totalausgabe ad E pro 1909 Fr. 1,215,260, also Fr. 239,702 weniger als pro 1908.

827

D. I. F. Offîziersausrustung.

I. Vergütungen für Bekleidung.

A. Erste Entschädigung.

451 unberittene Offiziere à Fr. 200 Fr. 90,200 177 berittene Offiziere à Fr. 275 ,, 48,675 148 Suppiementarentschädigungen für Beritten machung von Offizieren à Fr. 75 . . . ,, 11,100 17 Entschädigungen für Offiziere, welche schon als Adjutant-Unteroffiziere, Stabssekretäre oder Postsekretäre eine Entschädigung erhalten haben, à Fr. 60 ,, 1,020 71« Entschädigungen für Offiziere, welche nach Art. 3 der Verordnung vom 11. Januar 1898 versetzt werden, à Fr. 100 ,, 7,100 14 Feldprediger à Fr. 140 ,, 1,960 25 Stabssekretäre mit Adjutant-Unteroffiziersgrad à Fr. 140 ,, 3,500 30 Landsturmoffiziere à Fr. 20 ,, 600 Fr. 164,155 B. Zweite Entschädigung (Erneuerungsbeiträge).

396 Erneuerungsbeiträge an unberittene Offiziere à Fr. 150 . Fr. 59,400 223 Erneuerungsbeiträge an berittene Offiziere à Fr. 187. 50 ..

,, 41,812 5 Erneuerungsbeiträge an Stabssekretäre mit Adjutant-Unteroffiziersgrad à Fr. 75 . . . ,, 375101,587 ' Obige Ansätze entsprechen den Bestimmungen der bisherigen Verordnung vom 11. Januar 1898 über die Offiziersentschädigung.

Dazu kommen als voraussichtliche Mehrausgabe gemäss einem neu aufzustellenden Tarif (Art. 95 der Militärorganisation)

Fr. 265,742

,, 200,000 Fr. 465,742

828 II. In Natura zu verabfolgende AusrUstungsgegenstände.

Für Säbelgürtel, . Säbelriemen, Schlagbänder, Feldgürte], Gabeltragriemen, Pistolenfutterale, Feldstecherfutterale, Tornister, Schriftentaschen, Feldflaschen, Signalpfeifen mit Schnur, Zeissfeldstecherfutterale, Säbelquasten für Stabssekretäre Fr. 73,953 Für Säbel, Pistolen, Feldstecher, Reitzeuge komplett, Offizierskoffern ,, 248,700 Fr. 322,653 III. Beiträge an Offiziere, Unteroffiziere und Radfahrer.

Für 100 Feldstecher mit beweglicher Brücke, Beitrag Fr. 10 Fr. 1,000 ,, 100 Pistolen, Beitrag à Fr. 18 ,, 1,800 ,, 200 Zeissfeldstecher, Beitrag à Fr. 35 ...

,, 7,000 ,, 100 militärärztliche Taschenbestecke, Beitrag à Fr. 10 ,, 1,000 . ,, 300 Fahrräder für Radfahrer, 50 % Beitrag à Fr. 100 ,, 30,000 Fr. 40,800

Zusammenzug.

I. Vergütungen für Bekleidung Fr. 465,742 II. In Natura zu verabfolgende Ausrüstungsgegenstände ,, 322,653 III. Beiträge an Offiziere, Unteroffiziere und Radfahrer ,, 40,800 Fr. 829,195 Ad I. Die umfangreichen Vorarbeiten zur Feststellung der Tarife für die Entschädigung der Offiziersbekleidung gemäss Art. 95 der Militärorganisation sind im Gange, jedoch noch nicht abgeschlossen. Wir sehen uns daher veranlasst, für die vorderhand nur annähernd bestimmbaren Mehrausgaben auf diesem Budgetposten wiederum eine runde Summe, und zwar von Fr. 200,000 beizufügen (vide Voranschlag vom 13. Dezember 1907, Seite 78).

829 Ad II. Gegenüber dem letzten Jahre müssen die Stückzahlen einzelner der in Natura zu verabfolgenden Gegenstände der Offiziersausrüstung erhöht werden, nämlich : anstatt 200 bedürfen wir 250 ßeitzeuge mit kompletter Zubehör, ,, 400 ,, ,, 700 Offizierssäbel mit Scheiden, ,, 300 ,, ,, 500 Offizierskoffern mit Einsatz, ,, 300 ,, ,, 600 Feldstecher mit beweglicher Brücke.

Ferner müssen 2000 Pistolen als erste Hälfte des Bedarfes von 4000 Stück, auf 2 Jahre verteilt, in das Materialbudget 1909 eingestellt werden, um damit den Austausch der noch in den Händen der altern Offiziere des Auszuges und der Landwehr befindlichen Revolver vorzunehmen.

Die Preisansätze bleiben die nämlichen wie im vorigen Jahre.

Ad III. Die Begehren nach Zeissfeldstechern haben derart zugenommen, dass wir < deren Anschaffung auf die Zahl von 200 Stück erhöhen müssen und daher auch Beiträge für 200 Stück aufnehmen.

In den Magazinen sind gegenwärtig noch 34 Normalfahrräder vorhanden.

Die Lieferung pro 1908 beträgt . . . 200 Stück Auf Ende 1908 sind sodann vorhanden 234 Stück.

Diese Anzahl würde genügen, um das in Freiburg, Bern, Zürich und Luzern liegende Korpsmaterial zu vervollständigen, aber nicht, um den Bedarf an Schulmaterial und für Abgabe an die Radfahrer zu decken.

Wir müssen daher 300 Stück Normalfahrräder in das Budget pro 1909 (mit 50 % des Anschaffungspreises) einstellen.

Wenn einmal das Korpsmaterial komplett ist, wird dann der jährliche Bedarf geringer sein.

Die Beiträge und Ansätze für die übrigen Gegenstände sind gleich wie voriges Jahr.

D. I. J. Kriegsmaterial.

2. Neuanschaffungen.

a. Stäbe.

4 Stabsbureaukisten für den Armeestab, II. und letzte Rate Übertrag

Fr.

Fr.

600 600

830

Übertrag Korpsmaterial für die Radfahrerabteilungeri, II. und letzte Rate : 600 Pneumatikgarnituren für Normalfahrräder à Fr. 37 Fr. 22,200 12 Kisten zur Aufbewahrung der Pneumatiks à Fr. 85 ...

,, 1,020 8 Kisten mit Werkzeugen und Vorratsbestandteilen für Fahrradreparatur à Fr. 330 . . ,, 2,640 Total a. Stäbe

Fr.

600

,, 25,860 Fr. 26,460

Wir bedürfen zur Vervollständigung des Materials noch weiterer 4 Stabsbureaukisten. Pro 1908 wurde die erste Hälfte des laut den Rädervorschriften vom 31. Dezember 1906 erforderlichen Normalbestandes von 1200 Garnituren Pneumatiks für Fahrräder als Korpsmaterial der Radfahrerabteilungen beschafft, nämlich 600 Garnituren und zudem eine Ergänzung der Bestände durch eine Anzahl Laternen und Glocken für Fahrräder vorgenommen.

Für das Jahr 1909 bleiben somit noch zu beschaffen : 600 Garnituren Pneumatiks, 12 Kisten zur Aufbewahrung derselben, ferner 8 Kisten mit Werkzeug und Vorratsbestandteilen für Fahrradreparatur für die Radfahrerabteilungen der Divisionsstäbe.

b. Infanterie.

1. 954 Feldstecher mit Futteral für die Feldweibel und Wachtmeister der Infanteriebataillone des Auszugs, III. Rate, à Fr. 50 Fr. 47,700 2. 272 Infanteriemunitionswagen, vierspännig, für die Infanterieparkkompagnien à Fr. 2000 ,, 544,000 3. 424 Bureaukisten mit Inhalt für die Kompagniekommandanten der 10(5 Infanteriebataillone à Fr. 85 ,, 36,040 4. Vermehrung der Schanzwerkzeuge bei den Infanteriebataillonen des Auszuges um 16,960 tragbare Spaten mit Futteral, im ganzen auf 2 Jahre verteilt, somit pro 1909 = 8480 Stück à Fr. 5. 80, I. Rate plus Fr. 216 Frachten . ,, 49,400 Total 6. Infanterie Fr. 677,140

831

Ad i. Fortsetzung der Beschaffung von Feldstechern mit Futteral für die Feldweibel und Wachtmeister, III. Rate.

Ad 2. Wie wir in der letztjährigen Botschaft betreffend das Kriegsmaterialbudget dargetan haben, erfordert die Vermehrung der Gewehrmunition' eine entsprechende Mehreinstellung von Munitionswagen in der ersten und zweiten Munitionsstaffel. Im Budget pro 1908 haben Sie uns die Anschaffung der nötigen zweispännigen Infanteriecaissons bewilligt. Danach wird jede Infanteriekompagnie einen solchen Caisson besitzen, jede der 8 Infanterieparkkompagnien 8 solcher Wagen. Es bleiben nun noch die vierspännigen Munitionswagen, deren Modell inzwischen festgestellt worden ist, für die Infanterieparkkompagnien zu beschaffen, nämlich 2 per Bataillon, bezw. 34 per Infanterieparkkompagnie, im ganzen 272 Stück. In Anbetracht der Dringlichkeit und aus den sonstigen in den Akten angegebenen Gründen empfiehlt es sich, den gesamten Posten von 272 Wagen in das Budget pro 1909 aufzunehmen.

Ad 3. Bei der Kavallerie und der Artillerie sind die Einheitskommandanten mit Bureaukisten ausgerüstet ; es haben ihnen diese gute Dienste geleistet. Es hat sich auch bei der Infanterie das Bedürfnis geltend gemacht, den Kompagniekommandanten eine solche Kiste zur Verfügung zu stellen. Diese Kisten dienen ihnen zur Unterbringung der Korpskontrollen, der Komptabilität, des Tagebuches, von anderem Material und namentlich von Karten. Die Kisten sollen etwas kleiner werden als die bisher erstellten Bureaukisten, weshalb wir den Einheitspreis pro Kiste auf Fr. 85 ansetzen können.

Ad 4. Es ist geboten, eine Vermehrung der tragbaren Schanzwerkzeuge bei der Infanterie vorzunehmen und die vorhandenen Spaten von 40 auf 80 Stück pro Kompagnie zu erhöhen. Es bedarf für 424 Kompagnien à 40 Stück somit im ganzen 16,960 Spaten mit Futteralen. Wir schlagen vor, diese Anschaffung auf 2 Jahre zu verteilen, somit pro 1909 I. Rate == 8480 Spaten und Futterale.

Bezüglich näherer Begründung der Posten 2--4 verweisen wir auf die Akten.

832

c. Kavallerie.

1. 2600 Stuck Manteldecken für die Kavallerie, II. Rate von im ganzen als Korpsmaterial zu beschaffenden 5200 Stück auf 2 Jahre verteilt.

400 Stück sollten für das Schulmaterial beschafft werden.

3000 Stück Manteldecken à Fr. 28. 50 . . Fr. 85,500 2. 12 Fernrohre mit Stativ und Futteral für Brigaden- und Regimentsstäbe der Kavallerie à Fr. 850 ,, 10,200 3. 600 Transportsäcke für Hosen à Fr. 3 . . ,, 1,800 Total c. Kavallerie Fr. 97,500 Ad 1. Wir haben die zweite Hälfte der Manteldecken für die Kavallerie als Fortsetzung der letztes Jahr bewilligten Anschaffung eingestellt ; dagegen bedürfen wir noch weiterer 400 Stück Manteldecken für den Gebrauch in Rekruten- und Kaderschulen. Siehe Akten Nr. 11, 12 und 13.

Ad 2. Die Ausrüstung der Kavalleriestäbe mit weitreichenden, auf leichten Stativen zu verwendenden Fernrohren, ist eine dringende Notwendigkeit geworden bei den Schwierigkeiten, denen heute der Aufklärungsdienst begegnet und bei den Anforderungen, die gestellt werden. Wir beantragen daher die Anschaffung von 12 Stangenfernrohren und Stativen für die Brigade- und Regimentsstäbe der Kavallerie.

Ad 3. Das zweite Paar Hosen wird künftig, nach Beschaffung der Manteldecken, statt wie bisher auf Pferdepackung, in den Reservefuhrwerken nachgeführt; wir bedürfen zu diesem Zwecke per Einheit 15 Transportsäcke, 40 X 15 = 600 Transportsäcke für Hosen.

d. Artillerie.

1. 4 Schulgeschütze 7,g cm. für Waffenplätze der Artillerie, II. und letzte Rate à Fr. 22,000 Fr. 88,000 2. Beschirrung, Ergänzung der Beschirrung und Fortsetzung der Beschaffung einer Geschirrreserve ,, 130,000 3. Vorratsbestandteile der Artillerie . . . . ,, 10,000 4. Umänderung von 36 8,4 cm. Caissons in 7,5 cm., H. Rate, à Fr. 400 ,, 14,400 Total d. Artillerie Fr. 242,400

833

Ad 1. Dieser Posten bildet die II. und letzte Rate der im letztjährigen Materialbudget (Seite 15) verlangten 12 Schulgeschütze für die Artilleriewaffenplätze.

Ad 2. Gleicher Ansatz wie voriges Jahr, für Beschirrung und Beschaffung einer Geschirrreserve.

Ad 3. Wie in den frühern Jahren.

Ad 4. Wie letztes Jahr ad 5. Es ist dies die II. und letzte Rate des Kredites für die Umänderung von Caissons.

Siehe Akten Nr. 14.

e. Genie.

1. Anschaffung und Bearbeitung von Holzvorräten

Fr.

6,000

,, ,, ,,

52,000 25,000 5,000

2. Ergänzung des Geniematerials: a. Telegraphenmaterial : 1. 20 km. Feldtelegraphenkabel à Fr. 330 Fr. 6,600 2. 50 km. Gefechtsdraht à Fr. 37 ,, 1,850 3. 20 Vorschaltapparate für Doppelbetrieb à Fr. 120 . . ,, 2,400 4. 40 Kautschukstempel nebst Farbschachteln à Fr. 10 ..

,, 400 0. 20 Formularienkistchen für die Stationswagen à Fr. 10 . ,, 200 6. 10 Laternen für die Stationswagen à Fr. 15 . . . . ,, 150 b. Mineurmaterial : 1. 20 km. Minenzündkabel à Fr. 350 ,, 7,000 2. 4 km. Knallzündschnur à Fr. 750 ,, 3,000 e. Brückenmaterial für provisorische Eisenbahnbrücken ,, 25,000 d. Geschütztransportmaterial für schwieriges Terrain . . . . ,, 5,000 e. Verschiedenes ,, 400 3. Ergänzung der Schanzzeugvorräte 4. Ankauf und Umarbeitung von Schiessbaumwolle Übertrag

Fr. 88,000

834

Übertrag 5. Anschaffung von Pontoniermaterial 6. a. Erstellung von 2 Stabsfourgons für die Landwehr-Kriegsbrückenabteilungen l und 2 à Fr. 2200 &. Beschaffung von je 100 Vorder- und 100 Hinterrädern von 70 mm. Radreifbreite für schwere Fuhrwerke als Ersatz und zur Bildung einer bescheidenen Reserve . . . .

7. Ergänzung des Ballonmaterials

Fr. 88,000 28,250 n

Total e. Genie

Fr. 153,150

,,

4,400

,, ,,

14,500 18,000

Ad 1. Wie in den frühern Jahren ad l und 2 ; statt in zwei nunmehr in einem Posten verlangt.

Ad 2 a. Fortsetzung der letztjährigen Beschaffungen ad 3, l bis 11. Mit diesen Anschaffungen dürften die Bedürfnisse der Telegraphenkompagnien für die nächsten Jahre vollständig befriedigt sein. Der Preis der Feldtelegraphenkabel konnte um Fr. 70 pro km. reduziert werden.

b. Als Ersatz von Mineurmaterial, für älteres, nicht mehr absolut sicheres, d. h. nicht mehr feldtüchtiges, sowie als Reservematerial.

c. Die sukzessive Anschaffung einer Anzahl Brückenelemente für provisorische Eisenbahnbrücken ist durchaus notwendig.

d. Erfahrungen über Geschütztransporte zur Besetzungschwer zugänglicher Höhen sind dringendes Bedürfnis. Es ist daher notwendig, die einmal begonnenen Versuche fortzusetzen.

e. Im Laufe eines Jahres gibt es immer kleinere, nicht vorauszusehende Neuanschaffungen, für welche es wünschenswert ist, einen bescheidenen Kredit zur Verfügung zu haben.

Ad 3. Der Kredit wird gegenüber früher um Fr. 10,000 erhöht, da nebst den üblichen Anschaffungen an Stacheldraht, Wellblechunterständen, I-Eisen und Eisenbahnschienen, noch die Beschaffung einer Maschine zum Zerschneiden von Bahnschienen, sodann die Anschaffung von Feldbahngeleisen, Rollmaterial und Beleuchtungsapparaten für grössere Arbeiteplätze dringend notwendig ist. Unsere Vorräte an Schanzzeug sind überhaupt noch ungenügend.

Ad 4. Wie im vorigen Jahre.

835 Ad 5. Die Zahl der verfügbaren Pontons reicht nicht mehr aus, um den vermehrten und berechtigten Begehren der Pontonierfahrvereine entsprechen zu können. Das Kriegsmaterial hierfür in Anspruch zu nehmen, geht aus naheliegenden Gründen nicht an. Eine Vermehrung der Pontonsvorräte ist infolgedessen unvermeidlich.

Wir möchten auf zwei Jahre verteilt beschaffen : 30 Schnabelstücke à Fr. 750 und 20 Mittelstücke à Fr. 700, zusammen für . . . . Fr. 36,500 somit pro 1909 die Hälfte und L Rate mit . . . Fr. 18,250 und für die gewöhnlichen Bedürfnisse wie bisher ,, 10,000 pro 1909 Total

Fr.,28,250

Ad 6 a. Materiell sind die beiden Landwehr-Kriegsbrückenabteilungen gleich ausgerüstet wie diejenigen des Auszuges ; einzig die Stabsfourgons müssen noch beschafft werden.

b. Die schweren Fuhrwerke der Landwehr-Kriegsbrückenabteilungen haben zum Teil noch schmale Räder von 60 mm.

Radreifbreite, die durch solche von 70 mm. Radreifbreite ersetzt werden müssen.

Ad 7. II. und letzte Rate : 4 Flaschenwagen à Fr. 4000, nebst Fr. 2000 für Ersatz- und Reservematerial.

f. Sanität.

Ergänzung des Lazarettmaterials Fr. 5,000 Ergänzung des Korpssanitätsmaterials . . . ,, 45,000 Ergänzung des Spitalmaterials ,, 35,000 Beschaffung der Ausrüstung neuer Ordonnanz für '10 weitere Ambulancenfourgons . . . ,, 44,000 5. Pferdebeschirrungen zu Ambulancefahrküchen, IV. Rate ,, 4,200 6. Vermehrung der Materialsortimente der sanitarischen Untersuchungskommissionen, III. Rate ,, 4,000 1.

2.

3.

4.

Total f. Sanität Fr. 137,200 Ad 1. Wie letztes Jahr.

Ad 2. Dieser Posten setzt sich zusammen aus Fr. 10,000 wie im letztjährigen Budget und aus Fr. 35,000 als Äquivalent des durch unsern Beschluss vom 9. März 1900 errichteten Vorschusskontos für Ersatz des in Schulen und Kursen verbrauch-

836

ten und zu Lasten derselben zu ersetzenden Sanitätsmaterials.

Dieser Konto balancierte in den letzten Jahren in Einnahmen (Rückvergütungen zu Lasten von Schulen und Kursen aller Waffengattungen) und Ausgaben (Neubeschaffungen des in Schulen und Kursen verbrauchten Sanitätsmaterials) mit rund Fr. 25,000 ; für die Zukunft ist im Hinblick auf die Verlängerung der Dienstzeit und die grössere Anzahl einrückender Truppenkörper und -einheiten eine Erhöhung um rund Fr. 10,000 zu erwarten. Da es sich nun herausgestellt hat, dass mit diesem Vorschusskonto ein kompliziertes und -unübersichtliches RechnungsVerhältnis verbunden ist, haben wir nach Anhörung der interessierten Verwaltumgsabteilungen (Finanzkontrolle, Abteilung für Sanität und Oberkriegskommissariat) den Vorschusskonto auf Ende 1908 aufgehoben in der Meinung, dass ein entsprechender Budgetposten im Kriegsma.terialbudget, erstmals für 1909 einzustellen sei, wogegen! die Rückvergütungen zu Lasten der Schulen und Kurse dahinfallen. Akten Nr. 18.

Ad 3. II. Rate von Fr. 10,000 für Beschaffung eiserner Bettstellen und Fr. 25,000 für die übrigen Anschaffungen wie in der vorjährigen Budgetbotschaft begründet.

Ad 4. Wie letztes Jahr.

Ad 5. Wie letztes Jahr ; letzte Rate.

g. Veterinärwesen.

Veterinärmaterial, Ergänzung u n d Ersatz . . . .

Fr.

6,000

Für die Veterinärkisten, die jährlich in den Schulen und Kursen zur Verwendung kommen, wird der Ersatz an Verbandstoffen und übrigen Ausrüstungsgegenständen ganz aus dem Materialmagazin der Veterinärabteilung geliefert. Dieses Material wurde bis jetzt zum Teil aus dem Kredit ,,Instruktionsmaterial" beschafft und letzterer aus den Rückvergütungen der Unterrichtskurse entsprechend gespiesen. Um nun die Rückvergütungen sistieren und so den Kredit ,,Unterricht" einigermassen entlasten zu können, beantragen wir, den oben erwähnten Posten pro 1909 auf Fr. 6000 festzusetzen. Derselbe stellt das Minimum des Bedarfes vor.

h. Verwaltung.

1. Anschaffung von 2 Zelten, Modell 1904, à Fr.2000, II. Rate Übertrag

Fr. 4,000 Fr. 4,000

837

Übertrag 2. Beschaffung von Arbeitskleidern, Modell 1904, I. Rate = 1440 Sortimente Arbeitskleider (Hosen und Blusen) à Fr. 16 Total Ji.. Verwaltung

Fr. 4,000 ,, 23,040 Fr. 27,040

Ad 1. Gleicher Ansatz wie im Vorjahr. Zweite Rate, als Ersatz des Schulmaterials.

Ad 2. Die Arbeitskleider der Verwaltungstruppen sind derart abgenützt, dass deren Ersatz beim Korpsmateriel unerlässlich ist. Der ganze Bedarf ist 2880 Sortimente (Hosen und Blusen), und schlagen wir vor, diese Beschaffung auf 2 Jahre zu verteilen. Die wenigen noch brauchbaren alten Arbeitskleider würden in Schulen und Kursen aufgebraucht.

i. Allgemeines Korpsmaterial.

1. Verbesserung an bestehendem Material . . . Fr. 30,000 2. Hufbeschlägmaterial ,, 103,450 3 a. 1. Beschirrung für die vierspännigen neuen Munitionswagen für die 8 Infanterie-Parkkompagnien, nämlich: 272 Paar komplette Kummtgeschirre (zum Fahren vom Sattel aus) à Fr. 620 Fr. 168,640 Trainsättel und Packtaschen zu 272 Paar schon 1908 beschaffter Kummtgeschirre ohne Sättel ,, 81,600 Fr. 250,240 2. Umänderung sämtlicher Brüstblattgeschirre auf 2 Jahre verteilt; pro 1909 Umänderung der Brustblattgeschirre für die Stäbe und Einheiten des Auszuges = 1600 Paar à Fr. 125 ,, 200,000 --: ,, 450,240 b.

Wellblechunterstände für die Schatzungskommissionen auf den Pferdeeinschatzungsplätzen : I. Rate, 125 Unterstände à Fr. 320 . . ,,_, 40,000 4. Anschaffung eines Motorlastwagens eventuell Prämierung von Modellen ,, 25,000 Total i. Allgemeines Korpsmaterial Fr. 648,690 Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. III.

55

838

Ad 1. Wie im letzten Jahre.

Ad 2. Fortsetzung der Beschaffung von neuen Beschlagwerkzeugen ; ferner stellen wir eine zweite Rate von 50,000 Paar Hufeisen und entsprechender Anzahl Hufnägel und Steckstollen hier ein, da eine Vermehrung der Vorräte von neuen Hufeisen noch wahrend einiger Jahre unerlässlich ist. Siehe Akten Nr. 28 und 35.

Ad 3 o, 1. Für die unter J. 2. b. Infanterie vorgesehenen 272 neuen vierspännigen Munitionswagen bedarf es : 2 Paar komplette Kummtgeschirre mit Sätteln etc. Da jedoch bereits für die bis zur Erstellung dieser Wagen interimistisch eingestellten vierspännigen Requisitionswagen je l Paar Geschirre zum Fahren vom Bock aus im Jahre 1908 beschafft werden, so ist der Bedarf an Beschirrung für die Munitionswagen noch folgender : 272 Paar komplette Kummtgeschirre mit je 2 Kummten, je 2 Trainsätteln, je 2 Packtaschen, sowie kompletter übriger Pferdeausrüstung à Fr. 620 pro Paar . . . Fr. 168,640 zu 272 Paar vorhandenen Kummtgeschirren ohne Sättel, zum Fahren vom Bock aus, bedarf es zur Umwandlung in solche zum Fahren vom Sattel aus noch je 2 Trainsättel und je 2 Paar Packtaschen etc. !-= 544 Trainsättel mit Pack- · taschen etc. (inkl. Sattelbaum und Garnitur) à Fr. 150 : ,, 81,600 zusammen

Fr. 250,240

Ad 3 a, 2. Die Umänderung sämtlicher Brustblattgeschirre der Stäbe und Einheiten des Auszuges und der Landwehr in Kummtgescbirre (ohne Sättel, zum Fahren vom Bock aus) ist dringend notwendig. Die Erfahrung, sowie die Versuche der Geschirrkommission haben ergeben, dass bei unsern Wegverhältnissen die Pferde nur mit Kummtgeschirren den Anforderungen bezüglich Belastung' der Fuhrwerke genügen. Insbesondere die Fuhrwerke der Infanteriebataillone müssen im Interesse der grössern Beweglichkeit mit Kummtgeschirren versehen werden. Wir berechnen die Totalziffer der in der Armee vorhandenen Brustblattgeschirre auf 2800 Paare. Wir beantragen,diese Umänderung auf zwei Jahre zu verteilen und pro 1909 als erste Rate 1600 Paare für die Stäbe und Einheiten des

839

Auszuges umzuändern. Die Kosten dieser Umänderung stellen sich wie folgt : für 1600 Paare -- 3200 englische Kummte (inkl. Kummteisen und übriger Garnitur) à Fr. 47. 50 . . . . Fr. 152,000 3200 Paare Zugriemen à Fr. 8. 50 ,, 27,200 für Ersatz, bezw. Verstärkung defekt gewordener Geschirrteile setzen wir an pro Paar Geschirr Fr. 13 X lßOO ,, 20,800 Umänderung von 1600 Paar Brustblattgeschirren, I. Rate pro 1909 somit Fr. 200,000 Wir schlagen vor, den Gegenwert der Ausgaben unter 3. a, l Fr. 250,240 und 3. a, 2 ,, 200,000 zusammen Fr. 450,240 dem Separatkonto ,,Erlös aus Kriegsmaterial" zu entnehmen und im Hauptbudget pro 1909 den entsprechenden Gegenposten als Einnahmeposten unter D. Militärdepartement seinerzeit einzustellen.

Für die nähere Begründung obiger Posten verweisen wir auf die Akten Nr. 5, 6 und 35.

Ad 3 b. Damit die Mitglieder der Pferdestellungs- und Schatzungskommissionen bei Unwetter Schutz finden und die Erstellung der Verbale und Verzeichnisse bei jeder Witterung möglich sei, ist die Erstellung von Unterständen, die leicht zerlegt, magaziniert, transportiert und zusammengesetzt werden können, für die Einschatzungsplätze notwendig. Diese Unterstände dienen ' auch als Unterkunft für einzelne Ablösungen der Mannschaft, die bei Nacht den Wachtdienst bei den auf dem Einschatzungsplatz biwakierenden Pferden versehen müssen.

Nach Beendigung der Mobilmachung können die Wellblechtafeln dieser Unterstände in Feldbefestigungen sehr vorteilhaft Verwendung finden. Wir stellen eine erste Rate von Fr. 40,000 ein. Siehe nähere Begründung bei den Akten Nr. 3 und 7.

Ad 4. In den Nachbarstaaten wird von den Militärbehörden den Motorlastwagen immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt, und es werden grosse Summen ausgeworfen, um kriegsbrauchbare Modelle festzusetzen und den Ankauf solcher Wagen durch Private zu fördern.

840

In einzelnen Staaten werden sogar erhebliche Beschaffungsund Betriebsprämien, für im Lande gebaute Wagen an Private und Firmen verabfolgt.

Nach den in unsern Manövern mit den Motorlastwagen gemachten Erfahrungen empfiehlt es sich nun, auch bei uns einen Schritt weiter, d. h. an die Festlegung eines für militärische Zwecke geeigneten Modells zu gehen, in der Weise, dass bei einem nach unserem Programm veranstalteten Wettbewerbe der als bestes Modell befundene Wagen angekauft wird, eventuell dass geeignete Modelle prämiiert werden.

Es kann dies nur im Interesse unserer einheimischen Industrie liegen.

Ein solcher Motorlastwagen wird in den Werkstätten oder Magazinen unserer Militärverwaltung volle Verwendung finden.

Zu obgenanntem Zwecke bedürfen wir eines Kredites von Fr. 25,000, und ersuchen um Bewilligung desselben.

D. I. J. 4. Festungsmaterial.

a. St. Gotthard.

1. A r m i e r u n g der F o r t s (Ergänzung und Ersatz).

Für Anschaffung und Ergänzung von Geschützen, Lafetten etc Fr. 46,000 2. A l l g e m e i n e I n v e n t a r a n s c h a f f u n g e n .

Werkzeuge, Beleuchtungsmaterial etc ,, 15,120 3. K o r p s m a t e r i a l .

Vervollständigung und Ersatz des Korpsmaterials und d e r Gebirgsausrüstung . . . . . . . ,, 42,681 4. Verbesserung an bestehendem Material.

Schutzschilde . ,, 10,000 5. S a . n i t ä t s m a t e r i a l .

Vervollständigung der Gebirgssanitätsausrüstung . · ,, 13,016 6. M u n i t i o n ,, 120,655 Total a. St. Gotthard Fr. 247,472 Ad l--6. Für die Begründung dieser Posten verweisen wir auf die Ausführungen in den diesbezüglichen Akten, Nr. 2l und 22.

841

b. St. Maurice.

1. A r m i e r u n g der F o r t s (Ergänzung und Ersatz).

Für Anschaffung und Ergänzung von Geschützen und Lafetten etc Fr. 75,600 2. A l l g e m e i n e I n v e n t a r a n s c h a f f u n g e n .

Pro 1909 kein Kredit verlangt.

3. K o r p s m a t e r i a l .

Ersatz von Korpsmaterial der Mitrailleure und der Festungspioniere des Auszuges, das als Instruktionsmaterial verwendet werden musste . . . ,, 92,300 4. Verbesserung an b e s t e h e n d e m M a t e r i a l .

Verbesserung und Versuche ,, 2,000 5. S a n i t ä t s m a t e r i a l .

Pro 1909 kein Kredit verlangt.

6. M u n i t i o n .

Pro 1909 kein Kredit verlangt.

Total b. St. Maurice ~Fr. 169,901) Ad l--6. Für die Begründung dieser Posten verweisen wir auf die Ausführungen in den diesbezüglichen Akten, Nr. 23 und 24.

Rekapitulation.

Voranschlag pro 1909.

Fr.

D.

D.

D.

D.

I.

I.

I.

I.

2.

D. Bekleidung .

. . . .

E. Bewaffnung und Ausrüstung F. Offiziersausrüstung . . . .

J. Kriegsmaterial : 1909 Neuanschaffungen : Fr.

a. Stäbe . . . .

26,460 b. Infanterie .

677,140 c. Kavallerie .

97,500 d. Artillerie .

242,400 e. Genie . . . . 153,150 ...

137,200 f. Sanität : 6,000 9- Veterinärwesen .

h. Verwaltung 27,040 i. AllgcmeinesKorpsmaterial 648,690

Übertrag

Budget pro 1908.

Fr.

401,416

444,147 1,215,260 829,195

1,454,962 490,956

2,015,580 4,504,182

1,788,232 4,135,566

842

Übertrag D. I. J. 4. Festungsmaterial: a. St. Gotthard b. Si. Maurice . Total

4,504,182

4,135,566

247,472 169,900

277,556 497,690

4,921,554

4,910,812

Genehmigen Sie, Tit., die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den 29. Mai 1908.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Brenner.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

843 (.Entwurf.)

Bundesbeschluss betreffend

Bewilligung der für die Beschaffung von Kriegsmaterial für das Jahr 1909 erforderlichen Kredite.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 29. Mai 1908, beschliesst: Für die Beschaffung von Kriegsmaterial werden folgende Kredite bewilligt, welche einen Bestandteil des allgemeinen Budgets für 1909 bilden und in dem bezüglichen, im Dezember laufenden Jahres vorzulegenden Voranschlag einzuschalten sind : D. I. D. Bekleidung . F r . 444,147 D. I. E. Bewaffnung und Ausrüstung . . .

,., 1,215,260 D. I. F. Offiziersausrüstung ,, 829,195 D. I. J. Kriegsmaterial (Neuanschaffungen) . .

,, 2,015,580 J. 4. Festungsmaterial : a. St. Gotthard ,, 247,472 b. St. Maurice ,, 169,900 Total

Fr. 4,921,554

844

# S T #

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die vom Bunde an die Kantone für die Ausrüstung der Rekruten pro 1909, sowie für die Reserven zu leistenden Entschädigungen.

(Vom

29. Mai 1908.)

Tit.

Wir beehren uns, Ihnen nachstehend unsern Bericht über den Entschädigungstarif pro 1909 zu unterbreiten.

A. Ausrüstung der Rekruten.

Die Ausrüstung der Rekruten des Jahres 1909 soll dieselbe sein wie im Jahr 1908, ausgenommen diejenige der berittenen Ordonnanzen, welche statt zwei Paar Anschraubsporen ein Paar Anschnallsporen erhalten sollen. Wir verweisen im weitern auf die Botschaft vom 9. Juni 1906 und Tabelle I hiernach.

Die Wollpreise sind seit der Festsetzung des Grundtarifs von 1907 zurückgegangen, nicht sehr beträchtlich, aber doch so, dass eine Reduktion der Tuchpreise eintreten muss. Die Expertenkommission zur Prüfung der Tuchpreise hat die in

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1909 (Vom 29. Mai 1908.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1908

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

23

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

03.06.1908

Date Data Seite

819-844

Page Pagina Ref. No

10 022 913

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.