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Schweizerisches Bundesblaft.

60. Jahrgang. II.

Nr. 18.

29. April 1908.

Jahresabonnement (portofrei in der ganzen Schweiz): 5 Pranken.

Einrückungsgebühr per Zeile oder deren Baum 15 Kp -- Inserate franko an die Expedition.

Druck und Expedition der Buchdruckerei Stämpfli & de. in Bern.

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Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im. Jahre

1907.

Post- und Eisenbahndepartement.

I. Eisenbahnwesen.

A. Allgemeines.

1. Organisation und Personal.

Wegen beständiger Vermehrung der Geschäfte des Eisenbahndepartements, auch der administrativen Abteilung, hat sich die Notwendigkeit ergeben, die seit 1. Juli 1901 vakante Stelle des a d m i n i s t r a t i v e n D i r e k t o r s wieder zu besetzen. Die Wahl, welche jedoch nicht mehr im Berichtsjahre erfolgen konnte, fiel auf Herrn Max P e s t a l o z z i von Zürich, I. Stellvertreter des Vorstandes des Personentarifbureaus der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen.

Drei Kontrollingenieure, welche in den Dienst von Bahnverwaltungen übertraten, mussten ersetzt werden. Ferner wurde infolge dauernder Erkrankung des Statistikers die bisher vakante Stelle eines zweiten Statistikers wiederum besetzt. Die Wahl erfolgte durch Beförderung eines Kanzlisten, welcher seinerseits wieder ersetzt wurde.

Bundesblatt. 00. Jahrg. IM. II.

30

546

2. Gesetze, Verordnungen und Postulate.

Da gegen dea Bundesbeschluss betreffend Unterstellung der konzessionierten Schiffahrtsunternehmungen unter die Bundesgesetzgebung über die Verpflichtung zur Abtretung von Privatrechten vom 21. Juni 1907 das Referendum nicht ergriffen wurde, haben wir unterm 4. Oktober 1907 beschlossen, denselben in die eidgenössische Gesetzessammlung aufzunehmen und mit dem 15. Oktober 1907 in Kraft zu erklären.

Unterm 28. September 1907 (E. A. S. XXIII, 278) haben wir eine neue Verordnung betreffend die Beheizung der Eisenbahnwagen und der Wartsäle erlassen, durch welche diejenige vom 30. Januar 1891. betreffend den gleichen Gegenstand aufgehoben und ersetzt wurde.

Vom Eisenbahndepartement wurde der Entwurf einer Verordnung betreffend den Bau und Betrieb von Schiffen, welche mit Dampf- oder anderen Motoren versehen sind und konzessionierten Unternehmungen angehören, erstellt. Dieser Entwurf konnte im Berichtsjahre noch den Kantonsregierungen und Dampfschiffverwallungen zur Vernehmlassung übermittelt werden. Die neue Verordnung wird voraussichtlich im Frühjahr 1908 in Kraft gesetzt werden können.

Die Reorganisation des Eisenbahndepartements (Postulat Nr. 618) konnte im Berichtsjahre nicht mehr durchgeführt werden.

Dagegen wurden erledigt die Postulate Nr. 633 und 674. (Vgl. C.

Technische Kontrolle.)

3. Eisenbahnrückkauf und Verwaltung der Bundesbahnen.

Mit den Verhandlungen über den freihändigen R ü c k k a u f der G - o t t h a r d b a h n haben wir eine Delegation betraut, die aus den Vorstehern des Eisenbahndepartements und des Finanzdepartements, dem Präsidenten der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen, dem technischen Direktor und dem Inspektor für Rechnungswesen und Statistik besteht. Ausserdeai werden vom Eisenbahndepartement zu den Verhandlungen noch der administrative Direktor und der Departementssekretär zugezogen werden.

Der Ihnen mit Botschaft vom 12. Dezember 1904 (Bundesblatt VI, 4°70) vorgelegte Gesetzesentwurf betreffend den Bau einer s c h m a l s p u r i g e n E i s e n b a h n von B r i e n z n a c h i n t e r l a k e n , als Fortsetzung der Brünigbahn, welcher vom Ständerat, am 22. März 1905 genehmigt worden ist, wurde in der Dezembersession auch vom Nationalrate unverändert angenommen.

547 Eine aus dem Bundespräsidenten und den Vorstehern des Eisenbahn- und des Finanzdepartements bestehende Delegation ist mit dem Staatsrate des Kantons Genf in Unterhandlung getreten wegen des Rückkaufes des Bahnhofes Genf und der Linie GenfLa Plaine.

Eine endgültige Verständigung über sämtliche in Betracht kommende Fragen konnte im Berichtsjahre nicht mehr erzielt werden.

Herrn Dr. E. Küry in Basel haben wir die nachgesuchte Entlassung als Mitglied des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen bewilligt und als seinen Nachfolger gewählt: Herrn Dr. Guido E i g e n m a n n , Advokat in St. Gallen, Präsidenten des Verbandes des Personals schweizerischer Transportanstalten und des Verbandes schweizerischer Eisenbahn- und Dampfschiffangestellter.

An Stelle des am 28. August 1907 verstorbenen Herrn P h i l i p p B i r c h m e i e r , Präsidenten der Rreisdirektion III, dessen Verdienste um das Eisenbahnwesen allgemein hoch geschätzt wurden, haben wir gemäss dem Antrage des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen als Mitglied der genannten Kreisdirektion gewählt: Herrn Maschineningenieur Arnold B e r t schinger von Lenzburg (Aargau), Direktor der städtischen Strassenbahnen in Zürich. Dem Gewählten wurden das Präsidium und das Betriebsdepartement übertragen.

Als Mitglied der Kreisdirektion IV 'der schweizerischen Bundesbahnen, an Stelle des zurückgetretenen Herrn Vizepräsidenten A. S e i t z , wurde gewählt: Herr Ingenieur Ernst M ü n s t e r von Chur und St. Gallen, Oberingenieur bei der genannten Kreisdirektion, unter Übertragung des Baudepartements an denselben.

Herrn Dr. A. S e i l e r , Mitglied der Kreisdirektion IV in St. Gallen, wurde die Stelle des Vizepräsidenten übertragen.

4. Internationale Yerhältnisse.

Im Berichtsjahre fanden zwei Sitzungen der internationalen Simplondelegation am 19./20. März und 8./9. Oktober statt. Hierbei prüfte die Delegation die Fahrpläne und Tarife, sowie die Bauund Betriebsrechnung der Simplonlinie.

Am 15. Oktober fand in Châtelard eine Konferenz zwischen den schweizerischen und französischen Delegierten statt behufs Festlegung der Grundlagen für den zwischen der Schweiz und

548

Frankreich abzuschliessenden Staatsvertrag betreffend den Bau und Betrieb einer Eisenbahn Martigny-Châtelard-Valorcine-Chamonix.

In sämtlichen Punkten wurde eine Einigung erzielt. Analoge Bestimmungen werden in den ebenfalls noch abzuschliessenden Staatsvertrag betreffend den Bau und Betrieb der Linie CrassierDivonne-les-Bains aufgenommen werden.

Die höchst wichtige Frage betreffend die Z u f a h r t s l i n i e n zum Simplon konnte im Berichtsjahr noch nicht zur Erledigung gebracht werden. In Aussicht genommen ist die Abhaltung einer internationalen Konferenz in Bern, wobei eine für alle Interessenten befriedigende Lösung angestrebt werden soll.

Laut Mitteilung der Rhätischen Bahn hat diese die Vorkonzession für die Linie Schweiz.-österr. Grenze bei FinstermünzPfunds von der österreichischen Regierung erhalten und sich hierauf um die definitive Konzession beworben. Sobald dieselbe erteilt sein wird, werden wir Ihnen das Konzessionsgesuch für eine schmalspurige Bahn von Z er nez über den O f e n b e r g nach M ü n s t e r (-Schluderns, eventuell Mals) vorlegen. .

Der von Ihnen unterm 21. Juni 1906 genehmigte Staatsvertrag mit Deutschland vom 7. Mai 1906 über eine Bisenbahnverbindung zwischen P f e t t e r h a u s e n und B o n f o l ist deutscherseits ebenfalls genehmigt worden. Der Austausch der Ratifications Urkunden erfolgte am 6. Dezember 1907 in Bern.

O s t a l p e n b a h n . Die Generaldircktion der schweizerischen Bundesbahnen hat dem Eisenbahndepartement ihre allgemeine Vernehmlassung vom 2. November 1907 auf die Konzessionsgesuche für eine Splügenbahn und für eine Greinabahn nebst einem reichen Aktenmaterial zugestellt, indem sie zugleich noch einen Bericht über die Bau Verhältnisse der genannten Projekte in Aussicht stellte.

Die Revision der Verzeichnisse der im internationalen Eisenbahnverkehr zugelassenen grössten R a d s t ä n d e und die Mitteilung der revidierten Verzeichnisse an die interessierten Staaten hat in gewohnter Weise stattgefunden.

Am 6./18. Mai wurde in Bern die III. i n t e r n a t i o n a l e Konferenz für technische Einheit im Eisenbahnw e s e n abgehalten, wobei von den beteiligten 17 Staaten 14 mit 64 Delegierten vertreten waren. Die Konferenz wurde vom schweizerischen Bundesjpräsidenten eröffnet und hierauf die Geschäftsleitung dem technischen Direktor des Eisenbahndepartements übertragen. Die Bestimmungen des Schlussprotokolles vom 15. Mai

549

1886 betreffend technische Einheit im Eisenbahnwesen wurden revidiert und durch Bestimmungen über den Unterhaltungszustand der Eisenbahnfahrzeuge und über die Beladung der Güterwagen ergänzt. Auch das Schlussprotokoll vom 15. Mai 1886 betreffend die zollsichere Einrichtung der Eisenbahnwagen i m Jnter nationalen Verkehr wurde einer Revision unterzogen. Die neuen Schlussprotokolle wurden am 18. Mai von den Vertretern der Staaten unterzeichnet, und es haben bis zum Jahresende die meisten Staaten ihre Erklärung über die Genehmigung der Vereinbarungen abgegeben. Ausserhalb des Schlussprotokolles wurde der schweizerische Bundesrat durch einstimmige Konferenzbeschlüsse ersucht, bei den beteiligten Regierungen die Bildung zweier besonderer internationaler Kommissionen anzuregen, zum weitern Studium der Fragen betreffend Aufstellung einer einheitlichen Begrenzungslinie für das Rollmaterial und betreffend Einführung einer einheitlichen, durchgehenden, selbsttätigen Güterzugsbremse. Auch hierüber liegen bereits von mehreren Staaten zustimmende Antworten vor.

Die Verhandlungen betreffend die Revision einiger Artikel der i n t e r n a t i o n a l e n Schiffahrts- . und H a f e n o r d n n n g für den B o d e n s e e und die Einführung gleichförmiger Einrichtungen für die von den Bodenseefahrzeugen zu führenden Lichter und Signalmittel wurden im Berichtsjahr mit den Regierungen der Bodenseeuferstaaten auf dem Korresjpondenzweg weitergeführt. Der Abschluss dieser Angelegenheit dürfte im Jahre 1908 erfolgen.

Am 24. Mai 1907 haben wir von der italienischen Regierung einen Gegenvorschlag zu dem von uns am 24. September 1905 genehmigten Entwurf zu einem Übereinkommen mit Italien betreffend die Schiffahrt auf dem Luganer- und L a n g e n s e e erhalten. Die Prüfung der italienischen Vorschläge konnte im Berichtsjahre noch nicht zu Ende geführt werden.

Am 29. Juni fand eine Sitzung des lokalen Organisationskomitees für den internationalen Eisenbahnkongress 1910 in Bern statt, wobei die Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen hauptsächlich die Frage des Kongressortes erörterte und hierbei die Mitteilung machte, dass gemäss ihren Erhebungen in Bern und Umgebung in den Monaten Mai und September genügender Platz in den Hotels für zirka 2000 Kongressteilnehmer zur Verfügung stehen werde. Der Abhaltung des Kongresses in B e r n steht demnach kein Hindernis entgegen.

550 Den Vertragsstaaten des i n t e r n a t i o n a l e n Ü b e r e i n k o m m e n s ü b e r den E i s e n b a h n f r a c h t v e r k e h r ist im Berichtsjahre Schweden beigetreten.

Am 12. April 1907 haben Sie das am 19. September 1906 abgeschlossene z w e i t e Z u s a t z ü b e r e i n k o m m e n zum internationalen Ü b e r e i n k o m m e n über den Eisenbahnf r a c h t v e r k e h r g e n e h m i g t . (Vgl. D. Administrative Kontrolle.)

Im Zentralamt für den i n t e r n a t i o n a l e n E i s e n b a h n t r a n s p o r t haben nachstehende Personenwechsel stattgefunden : An Stelle des verstorbenen Herrn A. von T o u s s a i n t , S e k r e t ä r des Zentralamtes, haben wir gewählt: Herrn Dr. Max von R i t t e r , Vorstand der Verkehrsinspektion in Göttingen.

Nachdem die Herren Dr. Speiser, Nationalrat in Basel, und E. Russenberger, alt Nordostbahndirektor in Zürich, der erstere als Mitglied und der zweite als Suppléant des Schiedsgerichtes des Zentralamtes, zurückgetreten sind, haben wir neu gewählt: Als Mitglied des Schiedsgerichtes : Herrn Professor D r. M e i l i in Zürich ; als I. Suppleanten an Stelle des Herrn Meili : Herrn Dr. Temme, Advokat in Basel ; als II. Suppleanten an Stelle des Herrn Russenberger: Herrn P. Muri, Oberrichter in Aarau.

Der Geschäftsbericht des Zentralamtes steht, wie üblich, zur Einsichtnahme bereit.

B. Rechtliche Verhältnisse.

1. Rechtliche Grundlagen der Eisenbahnunternehmungen.

Zu den 101 K o n z e s s i o n s g e s u c h e n , die Ende 1906 noch anhängig waren, sind im Berichtsjahre noch 44 neue hinzugekommen. Von diesen 145 Gesuchen wurden 18 durch Erteilung und l durch Verweigerung der Konzession erledigt ; 25 wurden zurückgezogen oder als dahingefallen abgeschrieben, so dass am Schlüsse des Berichtsjahres wiederum 101 Gesuche anhängig blieben.

Die Frage der Erteilung von Eisenbahnkonzessionen, über welche wir Ihnen am 10. Dezember 1904 Bericht erstatteten, haben Sie durch Bundesbeschluss vom 26. September 1907 (E. A. S. XXIII, 234) grundsätzlich entschieden.

Von 10 Konzessionsgesuchen, welche wir ursprünglich mit Rücksicht auf die den Bundesbahnen drohende Konkurrenz zurück-

551 gelegt hatten, sind 5 (Wü-Weinfelden-Konstanz ; Lyss-UtzenstoifHerzogenbuchsee, eventuell Herzogenbuchsce-Koppigen-Kirchberg; Solothurn-Schönbühl ; Utzenstorf-Schönbühl ; Münster-Grenchen) durch die Erteilung der Konzession erledigt worden ; 2 wurden .zurückgezogen, und drei weitere Konzessionsgesuche (Wasserfallenbahn, Kellenbergbahn und Schafmattbahn) werden gemeinsam mit àer Frage der Tieferi egung des Hauensteintunnels behandelt werden.

Ein Gesuch um Erneuerung einer erloschenen Konzession wurde durch Zustimmung erledigt; ein weiteres Gesuch wurde auf Wunsch des Gesuchstellers vorläufig zurückgelegt.

Gesuchen um Ü b e r t r a g u n g von Konzessionen haben Sie in 2 Fällen und Gesuchen um Ä n d e r u n g von Konzessionen in 14 Fällen entsprochen.

Auf Grund des Bundesbeschlusses vom 23. Dezember 1904 (E. A. S. XX, 344) wurde einem Gesuche um Änderung des B e t r i e b s s y s t e m s entsprochen.

Durch Bundesbeschluss wurden 6. B e t r i e b s v e r t r ä g e genehmigt. F r i s t v e r l ä n g e r u n g s g e s u c h e waren im ganzen 61, wovon 25 noch vom Vorjahre her anhängig waren, zu behandeln. Von diesen wurden 3 durch Bundesbeschlüsse und 45 durch uns in zustimmendem Sinne erledigt. Unerledigt blieben somit am Schlüsse des Berichtsjahres 18 Gesuche.

Infolge fruchtlosen Ablaufes der Fristen zur Einreichung der vorschriftsmässigen Vorlagen sind 2 Konzessionen erloschen, infolge Ersetzung durch neue Konzessionen deren 3. Die Zahl der auf 1. Januar 1908 in Kraft stehenden Konzessionen von noch nicht eröffneten Bahnen betrug 122, wobei die Linien, die zwar in ·einzelnen Sektionen, aber noch nicht in ihrer ganzen Ausdehnung betrieben werden, eingerechnet und die Fälle, in welchen die Konzession alternativ für mehrere Linien erteilt ist, nur einfach gezählt sind. Im übrigen erlauben wir uns, auf das vom Eisenbahndepartement je auf 1. Januar und 1. Juli herausgegebene Eisenbahnverzeichnis zu verwaisen.

2. Statuten und Finanzausweise.

5 Gesuchen um Genehmigung von Statuten neugegründeter Bahngesellschaften und 14 Gesuchen um Genehmigung von revidierten Statuten oder Statutennachträgen konnte teilweise mit fcesondern Vorbehalten entsprochen werden. Ferner genehmigten wir die Finanzausweise für 6 neue Bahnen.

552 3. Expropriation.

Infolge von 6 Todesfällen und 4 Entlassungen von Mitgliedern der e i d g e n ö s s i s c h en Schätzungskommission mussteh 10 Ersatzwahlen getroffen werden.

Von 3 4 E i n s p r a c h e n g e g e n d i e A b t r e t u n g s p f l i c ' h t wurden 20 abgewiesen und 2 gutgeheissen ; in 12 Fällen fand eine gütliche Vereinbarung statt. In einem Falle wurde gegen den Beschluss des Bundesrates, durch welchen eine Einsprache abgewiesen und zugleich ein entgegenstehendes kantonales Urteil aufgehoben wurde, Rekurs an das Bundesgericht und an die Bundesversammlung erhoben. Das ßundesgericht ist auf den Rekurs wegen Inkompetenz nicht eingetreten ; der bei der Bundesversammlung anhängig gemachte Rekurs konnte im Berichtsjahre nicht mehr von beiden Räten erledigt werden.

Die Anwendung des a u s s e r o r d e n t i c h e n V e r f a h r e n s wurde in 12 Fällen bewilligt.

4 Gesuchen um B e s i t z e i n w e i s u n g im Sinne des Art. 46 des eidgenössischen Expropriationsgesetzes konnte entsprochen werden.

i. Pfandbuch.

Nach vorausgegangener Publikation, die in keinem Falle eine Einsprache zur Folge hatte, wurden 12 Verpfändungen für einen Gesamtbetrag von Fr. 37,458,000 bewilligt. Vom Pfandbuchführer wurden mit dem Vormerke des Pfandbucheintrages versehen 65,622 Titel im Gesamtbetrag von Fr. 36,008,000 und mit dem Löschungszeichen 2165 Titel im Gesamtbetrag von Fr. 1,092,000.

5. Rechtliche Grundlagen anderer Transportanlagen.

Im Berichtsjahr wurde eine Schiffah'rtsko'nz'e'ssion abgeändert.

A ü t o m o b i l k o n z e s s i o n e n wurden 10 und Konzessionen für A u f z ü g e 2 erteilt.

553

C. Technische Kontrolle.

Der Kontrolle des Eisenbahndepartements waren unterstellt : 1907

1906

Eisenbahnverwaltungen 179 Konzessionierte Schiffahrtsunternehmungen 17 Nichtkonzessionierte Schiffsunternehmungen . . 108 Aufzüge und Automobilunternehmungen . . . 14

173 19 108 18

Zusammen 318 318 Die Zahl der von der technischen Abteilung behandelten Geschäfte hat im Berichtsjahre eine weitere Vermehrung erfahren.

1907

1906

Es beliefen sich die Eingänge auf 16.538 15,215 Nummern, und die Ausgänge . . . . . 10,359 9,459 Nummern.

Nicht Inbegriffen sind dabei die zahlreichen Mitberichte, die die Sektionen unter sich und an die Abteilung zu erstatten hatten.

Auch die zum Teil umfangreiche Mitarbeit am Erlass neuer und an der Revision bestehender Vorschriften und Verordnungen, sowie an internationalen Vereinbarungen und endlich die vielen Augenscheine und Konferenzen, bei denen Direktor und Inspektoren beteiligt waren, finden in diesen Zahlen keinen Ausdruck.

Bezüglich der Tätigkeit der verschiedenen Organe und Sektionen der Abteilung gestatten wir uns im übrigen, auf die nachfolgenden nähern Angaben zu verweisen.

1. Bahnanlagen und feste Einrichtungen.

a. Bahnbau.

Planvorlagen.

Die im Berichtsjahre behandelten und genehmigten Planvorlagen für neue Linien, für Ergänzungs- und Umbauten aller Art auf den im Betrieb stehenden Linien, sowie für industrielle Anschlussgeleise verteilen sich wie folgt:

Allgemeine Saupläne und Profile.

Situationspläne Längenprofile Sammlungen von Querprofilen Normal- wnd Spezialpläne.

Normalprofile für Unterbau Erdbauten und Mauern Tunnelbauten Brücken und Durchlässe Ufer- und Schutzbauten Wegbauten, inkl. Wegübergänge Oberbau inkl. Weichen, Drehscheiben und Schiebebühnen . . .

Stationen und Haltestellen : Erweiterungen und Geleiseanlagen in Stationen Stationshochbauten inkl. Perronanlagen und Perroiiilächer . . .

Stationseinrichtungen (Wasserversorgung, Beleuchtung, Krauen, Brttckenwagen, Putzgruben) Mechanische Einrichtungen für Seilbahnen, inkl. Kabel und Rollen Leitungen und Kraftstationen für elektrische Bahnen . . . .

Wärterhäuser (inkl. Brunnen), Bahnabschluss und Bahnbewachung Signale (inkl. Telegraph und Telephon), Zentralweichenstellungen und Riegelungen Anlagen und Hochbauten für Traktionsdienst und Werkstätten .

Zusammen (1906

Für neue Bahnlinien BahnhOfe und Stationen

Ver-

Freie Bahn

34 16 40

98 59 40 18 2 4 192 l 24 74 43 -- 51

26 2 53 2 8 l 8 146 344

3 4 129 3

164 13 26 14

6 30 123

14 14 773 695

58 112

6 3

987 863

506 333

14 6 184 13 10 21

bindungs-

41 11 2

13

Anzahl der Pläne zusammen

182 87 82 18 42 12 442 16 42 96 51 146 395 167 23 185 140

67 38

78 129 2333 1929)

554

Industrielle

Planvorlagen

555 Neue Bahnlinien.

Während des Berichtsjahres befanden sich 37 Bahnlinien und Bahnstrecken im Bau (im Vorjahr 35). Davon wurden die folgenden 16 Linien neu in Angriff genommen: St. Gallen bezw. St. Fiden-Romanshorn (Bodensee-Toggenburgbahn), Martigny-Orsières, Lugano-Tesserete, Basel-Aesch, Biasca-Acquarossa-Olivone : I. Sektion : Biasca-Acquarossa, Tramways électriques de Genève : Verbindungslinie in der Rue de Lausanne, Carouge-Croix de Rozon (Landesgrenze), Städtische Strassenbahn Zürich : Strecke Utobrücke-Giesshübelstrasse, Albisgütlibahn, Tramway Locamo, Stadtische Strassenbahn Bern: Strecke Bahnhof-Brückfeld, Basler Strassenbahnen : Linie Basel-Riehen, Montreux-Glion, G-ornergratbahn : Verlängerung der Linie mit Verlegung der obern Endstation, Wengernalpbahn : Lauterbrunnen -Wengen (Winterbetriebslinie), Seilbahn Cassarate-Monte Brè: I. Sektion: Cassarate-Suvigliana.

Die Hauptverhältnisse der 37 Baulinien ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle. Es mag als Massstab für die Topographie unseres Landes gelten, dass diese Tabelle 101 Tunnels mit zusammen 52,329 km. Länge und 153 Brücken von über 10 m. Länge mit zusammen 7,871 km. Gesamtlänge als zur Zeit im Bau befindlich aufweist.

Betriebs. II weise II

km.

1. Hauptbahnen.

1 2 3

Schweizerische Bundesbahnen : Uznach-Wattwil (Rickenbahn) Frutigen-Brig (Lötschbergbahn) .

. .

m.

Zahl Gesamtlänge

m.

%0

D E

f58,5oo

300 300

20 27

D

17,703

300

18,5

2

1837

D D D

300 200 300

28 35

1

3699

17j529

18,5

5,280

250 200

25 25

7,623

180

35

14,460

Brücken

über 10 in.

m.

2 1 8604 76 f27 f24095 f!9 f 1200

St. Gallen-Romanshorn (Bodensee-Toggen burgbahn) :

Strecke St. Fiden-Romanshorn

3

138

265 225

11

4 2 4617 18

2382

1 --

213 --

3 1

60 20

235 2 43 300 54

56

II. Nebenbahnen.

a. Normalspurige Adhäsionsbahnen.

4 5 6 7

8

Solothurn-Münster (Weissensteinbahn") .

* Bern-Schwarzenburg St. Gallen -W attwil (Bodensee-Toggenburgbahn) .

Ramsei-Sumiswald-Huttwil : 1. Hauptlinie Ramsei-Huttwil 2. ZweigHnieSumiswald-Grünen-Wasen Martigny-Orsières : Teilstrecke Martigny-Bovernier . .

Übertrag

21,607

30,800

D D

19,281

B ·

·

192,783

3

46

4422

5 "6

Banllnieu

GewöhnTunnel licher MaximalBaulänge Minimalsteigung Zahl Gesamtradius länge

Betriebs- 1 weise |

Banlinien

GewöhnTunnel licher MaximalBaulänge MinimalSteigung Zahl Gesamtradius länge km.

Übertrag

·

·

m.

Zahl Gesamtlange

m.

m.

%o

192,, 83

BrUcken

über l(fm.

46

43300

4 3

299 85

14

2,258

54

4422

11

15 1 17

331 523 17 523

59 524 94 135 135

b. Schmalspurige AdhäsionsbaMen auf eigenem Bahnkörper.

9 10 11 12

13 14 15 16 17

E E E E

* Locarno-Pontebrolla-Bignasco .

* Bellinzona-Mesocco * Aigle-Ollon-Monthey St. Moritz-Campocologno (Berninabahn) Rhätische Bahn: Samaden-Pontresina Davos-Filisur

D D E E

* Langenthal-Oensingen (Langenthal-Jura-Batin)

Lugano-Tesserete Biasca-Acquarossa-Olivone : I.'Sektion': Biasca-Acquarossa Übertrag

D ·

27,320 31,605 11,497 57,923

100 80

35 50

33 60 65 70

7,950

150 120 40 50

20,5 35 65 63

13,966

150

35

5,460 18,873 14,994

382,27)

.

-- 4166

1

68

2 20 1 4

3

133

6

-- 14

85

50309 131 6763 557

Öl W

11

GewöhnTunnel licher MaximalBaulänge Minimalsteigung Zahl Gesamtradius länge km.

Übertrag

m.

Zahl Gesamtlänge

m.

o/oo

· · 382,8,1

BrUcken

über 10 m.

85

m.

50309 131 6763

c. Schmalspurige Adhästonsbahnen auf Strassen.

18 19 20 21 22 23 24 25

Zuger Berg- und Strassenbahn : * Zug-Schöneeg Tramways lausannois: ** Place du Tunnel-Cugy-Montherond * Basel- Aesch Tramways électriques de Genève: * Verbindungslinie in der Rue de Lausanne * Carouge - Croix de Rozon (Landeserenzei Städtische Strassenbahn Zürich: * Utobrücke-Giesshübelstrasse .

* Albisgiltlibahn Tramway Locamo .

Übertrag

20

92

7,761

25 50

59 12

E

0,362

50

11

E

4,606

45

57

30 25 40

29 60 82,6

E

3^041

E E

9,364

E E E ·

0,263 1,251 3,600

·

412,409

--

-- -- --

85

--

--

--

-- -- --

-- -- --

-- -- --

50309 131 6763

558

ào

Banlinien

« a> .a .ÏÏ.2

Banlinien

5a »«

Baulänge

ea

km.

26 27

28

Übertrag Städtische Strassenbahnen Bern: Bahnhof-Brückfeld Basler Strassenbahnen: Basel-Riehen d. Adliäsionsbahnen mit Zalmstangenstreeken.

Monthey-Champéry

Gewöhnlicher MaximalMinimal- steigung radius m.

Zahl

85

E

1,100

26

59

E

4,750

25

25

E

12,346

E

2,900

80

130

E

0,498

80

190

E

3,031

80

180

50 \ / 80 \u. 60 u. 130 /

über 10 in.

Gesamtlänge

Zahl Gesamtlänge

m.

°/oo

412,409

Brücken

Tunnel

1

50309 131

m.

6763

93

5

173

953

2

60

512

4

92 7088

e. Beine Zahnradbahnen.

29 30 31

Montreux-Glion Gornergratbahn : Verlängerung mit Verlegung der obern Endstation Wengernalpbahn : Lauterbrunnen - Wengen (Winterbetriebslinie)

437,834

5 97

51867 142

559

Übertrag

6

km.

32 33

34 35 36 37

Übertrag f. Seilbahnen.

* Muottas-Muraigl bei Samaden . . .

* Linthal-Braunwald Interlaken-Harder Zuger Berg- und Strassenbahn : * Schönegg-Zugerberg Cassarate-Monte Brè : I. Sektion : Cassarate-Suvigliana .

.

437,834

E B E E E E

Total

2,062 1,156 J 250

1,218

3,o8o 0,185

m.

--

»300

1

97

200 300

3o8 640 640

»300 '300

470 660

--

250

600

--

446,285

Zeichenerklärung.

D E * '··* f

m.

°/oo

--

= Dampfbetrieb.

= Elektrischer Betrieb.

1907 eröffnet.

1906 und 1907 eröffnet.

Provisorische Zahlen nach dem generellen Projekt.

Radius in der Ausweichung.

Brllcken über 10 in.

Zahl Gesaratlänge

1 1

2

101

m.

51 867 142

7088

-- 116 186

-- 3 2

-- 83 297

-- 160

-- 6

-- 403

--

--

--

52329 153

7871

560

GewöhnTunnel I g Baulänge licher MaximalMinimalsteigung Zahl Gesamt11 m radius länge

Banlinien

561

Im Stadium der Projektprüfung befanden sich am Ende des Berichtsjahres folgende Linien und Bahnstrecken: Jungfraubahn : Strecke Eismeer-Jungfraujoch, Tramway Lugano: Piazza Giardino-Bahnhof G. B., Göschenen-Andermatt (Schöllenenbahn), Zürich-Örlikon-Seebaeh : Strecke Seebach-Glattbrugg, Uster-Oetwil, Städtische Strassenbahn Zürich: Linie in der korrigierten ßöschibachstrasse (HardstrasseNordstrasse), Martigny-Orsières : Teilstrecke Bö verni er-Sembrancher.

Die in der vorstehenden Tabelle enthaltenen Baulinien geben uns zu folgenden Bemerkungen Anlass: Auf der R i c k e n b a h n hat der Bau des 8604 m. langen Rickentunnels eine bedeutende Verzögerung erlitten, indem im Monat März auf beiden Seiten starke Grubengasausströmungen auftraten, die zur Einstellung des Stollenvortriebes nötigten. Auf der Nordseite blieb die Arbeit vor Ort eingestellt, obschon die Gasausströmung nunmehr nahezu versiegt ist. Dagegen wurden hier die Ausweitungs- und Mauerungsarbeiten, die gegenüber demStollenvortrieb um mehr als l km. im Rückstand waren, ohne Unterbrechung fortgesetzt. Auf der Südseite konnte am 22. Oktober unter Anwendung aller nötigen Sicherheitsmassregeln mit dem Stollenvortrieb wieder begonnen werden, nachdem die Ausbruchs- und Mauerungsarbeiten schon am 29. Juni eingestellt worden waren. Der Wasserzudrang blieb auf beiden Seiten unbedeutend. Das durchfahrene Gestein wechselte zwischen Mergel und Kalksandstein. Im Dezember wurde auch Sandstein der Bildhauser-Formation angetroffen, der fast gar keine Schichtung zeigt und dabei sehr ungünstige Sprengwirkungen ergibt.

Der Arbeitsfortschritt auf 31. Dezember 1907 ergibt sich aus folgender Zusammenstellung: Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

37

562 Nordseite Ausgeführt im bis Jahr Ende 1907 1907 Sohlstollen Firststollen . .

Vollausbruch .

"Widerlager Gewölbe . . .

Sohlengewölbe

m.

m.

221 1047 966 972 1026 390

4203 3809 3706 3694 3678

390

SUdseite Total Ausgeführt Ausgeführt im im bis bis Jahr Ende Jahr Ende 1907 1907 1907 1907 m.

m.

tn.

m.

506 3997 727 8200 305 3535 1352 7344 410 3525 1376 7231 446 3525 1418 7219 466 3524 1492 7202

--

72

390

462

Die Zahl der beim Tunnelbau beschäftigten Arbeiter war am grössten im März, am kleinsten im Dezember; sie betrug: Nordseite SUdseite Total Maxim. Minim.

Maxim, Minim.

a. ausserhalb des Tunnels b. im Tunnel . . . .

261 127 511 342

178 421

Maxim.

Zusammen

772 469

599 152 1371

Minim,

85 439 212 67 932 409 621

Auf den offenen Strecken zu beiden Seiten des Tunnels wurden die Unterbauarbeiten fortgesetzt und in der Hauptsache vollendet. Ferner wurden die Unterbauarbeiten für die Erweiterung der Anschlussstationen Uznach und Wattwil in Angriff genommen. In Wattwil ist die durch die Stationserweiterung nötig gewordene Thurkorrektion ausgeführt.

i*,-,; Bezüglich der Linie F r u t i g e n - B r i g (Lötschbergbahn) ist zunächst an die Verhandlungen zu erinnern, welche über die Subventionsbegehren der Regierung des Kantons Bern vom 31. Dezember 1906 und 4. und 22. Juli 1907 mit den Bundesbehörden stattgefunden und zum Bundesbeschluss vom 24. September 1907 geführt haben. Gemäss diesem Beschluss bewilligt die Eidgenossenschaft dem Kanton Bern zu handen der Bahngesellschaft unter einigen Bedingungen eine Subvention à fonds perdu von 6 Millionen Franken für die Erstellung eines doppelspurigen Tunnels durch den Lötschberg und die Vorbereitung des zweigeleisigen Ausbaues der Zufahrtsrampen.

Inzwischen hat im 13735 m. langen Lötschbergtunnel, der ursprünglich einspurig projektiert war, der Stollen vortrieb seinen normalen Fortgang genommen. Die mechanische Bohrung begann auf der Nordseite am 7. März, auf der Sudseite am

563

9. April. Der mittlere Tagesfortschritt erreichte folgende Höchstwerte : 5,88 m. im September auf der Nordseite bei 3 Meyerschen Stossbohrmaschinen, und 6,20 m im August auf der Südseite bei 2 Ingersoll-Stossbohrmaschinen. Gegenwärtig sind auch auf der Südseite 3 Bohrmaschinen in Tätigkeit. Das Gebirge (Kalk auf der Nordseite und kristallinische Schiefer auf der Südseite) ist bis jetzt für den Tunnelbau sehr günstig, nicht zu hart und dabei standfest, so dass kein Einbau erforderlich ist. Auch der Wasserzudrang ist noch nicht störend geworden; seit dem Monat Mai schwankt er auf der Südseite zwischen 16 und 24 Sekundenlitern, während auf der Nordseite nur einmal eine bald wieder versiegende Quelle angeschnitten wurde.

Die Ausweitungsarbeiten konnten naturgemäss erst in Angriff genommen werden, nachdem die Frage, ob der Tunnel ein- oder zweispurig zu bauen sei, entschieden war. Ende Oktober wurde auf der Nordseite die Tunnelmauerung begonnen. Das Eisenbahndepartement sah sich jedoch veranlagst, die Einstellung derselben bis zur Genehmigung der Normalprofile für den zweispurigen Tunnel zu verlangen. Die Erledigung der betreffenden Vorlage vom 7. Oktober erfolgte nach längern Unterhandlungen anfangs Februar 1908.

Der Arbeitsfortschritt auf 31. Dezember 1907 aus folgender Tabelle: Nordseite Ausgeführt im bis Jahr Ende 1907 1907 m.

m.

Südseite Ausgeführt im bis Jahr Ende 1907 1907 m.

m.

ergibt sieh Total Ausgeführt im bis Jahr Ende 1907 1907 m.

m.

Sohlstollen . . . 1361 1423 1252 1313 2613 2736 Firststollen . . .

266 266 256 256 522 522 Vollausbruch . . .

163 163 22 22 185 185 Die Durchschnittszahl der pro Tag beschäftigten Arbeiter betrug : Nordseite SUdseite Total Im Januar 1907 a. ausserhalb des Tunnels . . .

63 24 87 b. im Tunnel 34 37 71 Zusammen

97

61

158

564

Im Dezember 1907 a. ausserhalb des Tunnels o. im Tunnel

. . .

282 322

207 391

489 713

Zusammen

604

598

1202

Die Installationen an den beiden Tunnelportalen waren am Ende des Berichtsjahres in der Hauptsache fertig erstellt. Die überbauten Gebäudeflächen, die "Wohnungen für Beamte und Arbeiter Inbegriffen, betragen auf beiden Seiten je gegen 8000 m 2 .

Zu erwähnen bleibt sodann der Bau von durchgehenden Dienstbahnen mit 75 cm. Spurweite und eigenem Tracé, einerseits von Frutigen nach Kandersteg, anderseits von Brig durch das strassenarme Lötschental nach dem Südportal des Scheiteltunnels in Goppenstein. Die Dienstbahn der Nordrampe ist seit dem 17. August im Betrieb; auf der Südseite sind die Arbeiten durch die grössern ßauschwierigkeiten, sowie durch Anstände bei der Landerwerbung, die zur Anwendung des Expropriationsverfahrens nötigten, verzögert worden. Die zirka 28 km. lange Dienstbahn wird daher voraussichtlich erst im Sommer 1908 betriebsbereit sein.

Das allgemeine Bauprojekt für die beiden Zufahrtsrampen der eigentlichen Bahn stand zu Ende des Jahres immer noch aus.

Von der unter die Hauptbahnen eingereihten Linie St. GallenR o m a n s h o r n der Bodensee-Toggenburgbahn wurde das allgemeine Bauprojekt der Strecke St. Fiden-Romanshorn am 9. Dezember genehmigt. Für den Anschluss dieser Bahn an den Bahnhof St. Gallen ist die Mitbenützung der von den Bundesbahnen unter finanzieller Beteiligung der Stadt St. Gallen und der BodenseeToggenburgbahn zu erstellenden neuen-Doppelspurstrecke St. FidenSt. Gallen in Aussicht genommen. Die Vorlage der Bundesbahnen vom 3. April 1907 für diese zweigeleisige Tunnelstrecke und die Erweiterung der Station St. Fiden sind jedoch noch nicht spruchreif.

Die S o l o t h u r n - M ü n s t e r - B a h n (Weissensteinbahn) war gegen das Ende des Berichtsjahres in der Hauptsache fertig erstellt. Der im Dezember eingetretene Regen hatte jedoch bedeutende Dammsetzungen und Rutschungen zur Folge, so dass die Betriebsero'ffnung auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste. Im 3699 m. langen Weissensteintunnel sind übrigens noch verschiedene Nacharbeiten auszuführen. Ganz ausgemauert sind 2972 m. und nur teilweise (Widerlager) 115 m. Für den Anschluss der Linie an die Station Alt-Solothurn wurde am

565

27. September ein Provisorium genehmigt. Das im gleichen Monat von den Bundesbahnen eingereichte definitive Anschlussund Erweiterungsprojekt wurde von der Gemeinde Solothurn beanstandet und ist zurzeit noch in Behandlung. Die im vorjährigen Bericht erwähnte Vorlage der Bundesbahnen für die Erweiterung der Anschlussstation Münster konnte dagegen am 15. Februar genehmigt werden. Das Stationsplanum wird um 3,5o m. gehoben und das Aufnahmsgebäude entsprechend umgebaut. Ferner werden neue Güteranlagen erstellt und die Perrons erhalten schienenfreie Zugänge. Die Anlagen der SolothurnMünster-ßahn auf dem erhöhten Planum sind in der Hauptsache fertig erstellt und die Geleise der Bundesbahnen werden nach und nach mit dem Fortschritt der Anschüttung auf das obere Planum verlegt.

Die B e r n - S c h w a r z e n b u r g - B a h n konnte am l. Juni unter provisorischer Benutzung der Endstation Fischermätteli bei Bern als Umsteigestation dem Betrieb übergeben werden. Auf die Vermittlung des Eisenbahndepartements hin werden nunmehr seit dem 1. Oktober die Züge unter Benutzuüg der Geleise der Gürbetal- und der Bern-Neuenburg-Bahn direkt in den Hauptbahnhof Bern eingeführt.

Von der normalspurigen Nebenbahn St. G a l l e n - L i c h t e n s t e i g - W a t t w i l (2te Sektion der Bodensee - Toggenburgbahn) wurden im Laufe des Jahres (5. März und 19. November) die teilweise schon früher vorgelegten allgemeinen Bauprojekte, sowie auch die Spezialvorlagen für die zahlreichen bedeutenden Kunstbauten genehmigt. Diese Kunstbauten sind fast durchwegs als Steinviadukte vorgesehen. Eine Ausnahme bildet nur der grosse Sitterviadukt, welcher bei einer Gesamtlänge von 350 m. ausser 9 Steinbögen von 25 und 12 m. Spannweite eine Hauptöffnung von 120 m. Länge mit eisernen Halbparabelträgern auf gemauerten Pfeilerwiderlagern von 85 und 60 m. Höhe aufweist.

Die Unterbauarbeiten sind auf der Strecke St. Gallen-Lichtensteig überall in Angriff genommen worden. Auf der zuletzt genehmigten Endstrecke Lichtensteig-Wattwil, wo die neue Bahn parallel zum bestehenden Geleise der Bundesbahnen angelegt wird, haben die Arbeiten noch nicht begonnen.

Im 3549 m. langen Wasserfluhtunnel zwischen Brunnadern und Lichtensteig, der schon seit dem Ende des Jahres 1905 in Ausführung begriffen ist, wurde der Stollenvortrieb langsam fortgesetzt, wie ans folgender Tabelle ersichtlich ist:

566 Ende lïTïde 1907 ««""-· m.

m.

m.

Ostseite (Brunnadern) . . . 399 Westseite (Lichtensteig) . . 472 im ganzen

871

767 947

368 475

1714 843

Anfang Dezember wurde auf der Westseite mit der Maschinenbohrung begonnen; auch wurde die Tunnelausweitung auf kleinen Strecken in Angriff genommen. Das durchfahrene Gestein wechselt zwischen Nagelfluh und Mergel. Der Wasserzudrang ist nicht bedeutend.

Die normalspurige Nebenbahn R a m s e i - S u m i s w a l d H u t t w i l geht ihrer Vollendung entgegen, ebenso die Zweiglinie Sumiswald - Grünen - Wasen, wo immerhin die erst im Berichtsjahre begonnenen Arbeiten weniger weit fortgeschritten sind.

Die Eröffnung der beiden Linien ist auf den 1. Mai 1908 in Aussicht genommen.

Von der elektrischen normalspurigen Nebenbahn MartignyO r s i è r e s wurde das allgemeine Bauprojekt der 7623 m langen Anfangsstrecke Martigny - Bö verni er am 16. Juli genehmigt, und am 23. des gleichen Monats nahmen die Bauarbeiten daselbst ihren Anfang. Die allgemeinen Bauvorlagen für die weitern Strecken Bovernier-Sembrancher-Orsières sind teils in Behandlung, teils noch ausstehend. Unerledigt ist ebenfalls noch der Anschluss an die Station Martigny der Bundesbahnen.

Die im letztjährigen Bericht und teilweise schon früher erwähnten elektrischen Schmalspurbahnen L o c a r n o - P o n t e brolla-Bignasco, Bellinzona-Mesocco, Aigle-OllonM o n t h e y und L a n g e n t h a l - O e n s i n g e n (Langenthal - JuraBahnj wurden vollendet und dem Betrieb übergeben. Bei der am 27. März abgehaltenen Kollaudation der Aigle-Ollon-MonthoyBahn konnte die seit langem pendent gebliebene Frage der Benützung der Strassenkorrektion mit Überführung über die Linie St. Gingolph-Brig bei Collornbey endlich zur Erledigung gebracht werden. Der Grosse Rat des Kantons Wallis hatte der Bahn mit Dekret vom 2. März die Benützung der Strasse unter einigen Bedingungen zugestanden und die Bahn ver waltung erklärte sich nun bereit, sich bezüglich der Erfüllung dieser von ihr anerkannten Bedingungen mit den Bundesbahnen zu verständigen. Die Ausführung der betreffenden Ergänzungsarbeiten,

567

nach deren Vollendung der Strassenriiveauübergang eingehen wird, ist allerdings bis jetzt noch nicht erfolgt.

Auf der elektrischen Schmalspurbahn St. M o r i t z - C a m p o c o l o g n o (Bernina-Bahn) schreiten die Arbeiten rüstig vorwärts, nachdem das Tracé durch die im Laufe des Jahres erfolgte Genehmigung verschiedener Projektvarianten in der Hauptsache bereinigt worden ist. Die wichtigste Projektänderung betrifft die Anfangsstreeke St. Moritz-Pontresina. Während das ursprüngliche Tracé am Statzersee vorbei direkt nach Pontresina führte, macht nun die Linie einen Umweg von zirka l km durch die Charnaduras-Schlucht, um sowohl das Dörfchen Celerina als auch die Drahtseilbahn Muottas-Muraigl zu bedienen.

Mit Ausnahme der Strecke Bernina Hospiz - Cavaglia ist zurzeit die ganze- Linie in Ausführung begriffen. Am meisten vorgeschritten ist der Bau der Strecken Pontresina - Morteratsch und Poschiavo-Campocologno (Landesgrenze). Es wird deshalb beabsichtigt, diese Strecken im Sommer 1908 zu eröffnen, wenn möglich auch die Strecken Celerina-Pontresina und MorteratschBerninahäuser.

Von den beiden am Ende des Vorjahres in Ausführung genommenen neuen Linien der Rhätischen Bahn: S a m a d e n P o n t r e s i n a und D a v o s - F i l i s u r wird die erste voraussichtlich im Sommer 1908 eröffnet werden können. Auf der Linie Davos-Filisur, die sehr schwierige Bauverhältnisse aufweist, sind die Unterbauarbeiten in vollem Gange: die Erdarbeiten ungefähr zur Hälfte ausgeführt, von den 14 Tunneln 2 kleine vollendet, die übrigen durchgeschlagen und in Ausweitung begriffen, die meisten Kunstbauten, worunter der grosse Wiesenerviadukt, angefangen.

Auf der elektrischen Schmalspurbahn Lugano-Tesserete, deren Bauprojekt schon am 8. Februar genehmigt worden war, sind die Erdarbeiten erst im Oktober begonnen worden. Unerledigt ist zurzeit noch die Frage der Einführung dieser Linie in den Bahnhof Lugano der Gotthardbahn. Bei einer am 8. November unter dem Vorsitz des Eisenbahndepartements in Lugano abgehaltenen -Konferenz sämtlicher Interessenten wurde die Bahnverwaltung eingeladen, ein neues Anschlussprojekt einzureichen, das seither eingelangt ist, aber im Berichtsjahre nicht mehr erledigt werden konnte.

In der gleichen Konferenz wurde auch über den Anschluss der von der Tramwaygesellschaft Lugano seit langem projektier-

ten Linie Piazza Giardino-Bahnhof G. B. Verhandlungen geführt, die aber ebenfalls noch nicht zum Abschluss gelangten.

Von der Schmalspurbahn B i a s c a - A c q u a r o s s a - O l i v o n e wurde das allgemeine Bauprojekt der I. Sektion: Biasca - Acquarossa am 26. April genehmigt. Die Bauarbeiter! werden jedoch erst nach Genehmigung des Finanzausweises durch die kantonalen und eidgenössischen Behörden, d. h. etwa im Frühjahr 1908, beginnen können. Inzwischen wurden die Expropriationen grösstenteils durchgeführt und Verhandlungen gepflogen über den bei der Projektgenehmigung unerledigt gebliebenen Anschluss der Linie an den Bahnhof Biasca der Gotthardbahn. Die infolge der Konferenz von Biasca vom 8. November am 28. Dezember eingereichte Projektvariante für diesen Bahnanschluss steht noch in Behandlung.

Die im Berichtsjahre ausgeführten oder genehmigten Strass e n b a h n l i n i e n sind ausschliesslich meterspurige elektrische · Bahnen mit oberirdischer Stromzufiihrung. Wir glauben uns hinsichtlich dieser Linien auf die Angaben beschränken zu dürfen, die in der Tabelle der Baulinien, sowie im nachstehenden Verzeichnis der Betriebseröffnungen enthalten sind.

Die elektrische Schmalspurbahn (teilweise Zahnradbahn) M o n t h e y - C h a m p é r y war arn Ende des Jahres betriebsbereit, mit Ausnahme der Strecke zwischen dem Dorf und dem Bahnhof Monthey der Bundesbahnen, deren Tracé noch nicht festgestellt ist. Bei der Abzweigung der Linie von der Aigle-OllonMonthey-Bahn, ausserhalb des Dorfes Monthey, wurde eine provisorische Anfangsstation erstellt.

Das allgemeine Bauprojekt der elektrischen Zahnradbahn M o n t r e u x - G r l i o n konnte nach langwierigen Unterhandlungen über die beidseitigen Bahnanschlüsse in Montreux und Glion am1 17. Mai genehmigt werden, wobei bezüglich der Unterfahrung des Stadthauses und der Montreux-Berner Oberland-Bahn in Montreux, sowie namentlich der von verschiedenen Seiten beanstandeten Durchtunnelung des Tufffelsens von Toveyre alle nötigen Vorsichtsmassregeln vorgeschrieben wurden. Die Unterbauarbeiten haben indessen erst im September begonnen.

Das von der G o r n e r g r a t b a h n vorgelegte Projekt für die Verlegung der obern Endstation in die Nähe des Gipfels, ·wodurch die Linie um 498 m verlängert wird, ist genehmigt und der Bau schon wesentlich vorgeschritten.

Das am 27. Dezember genehmigte Projekt der W e n g e r n a l p b a h n für den Bau einer neuen Linie mit 18 °/o Maximal-

569 Steigung zwischen Lauterbrunnen und Wengen (sog. Winterbetriebslinie) wird in Verbindung mit dem nunmehr beschlossenen Umbau der bestehenden Linie auf den elektrischen Betrieb im Jahr 1908 zur Ausführung gelangen. Die Aufstellung dieses Projektes, womit die Einführung des Winterbetriebes zwischen Lauterbrunnen und Wengen und gleichzeitig eine grössere Leistungsfähigkeit der Bahn im Sommer bezweckt wird, ergab sich aus dem Bundesbeschluss vom 27. September betreffend Verweigerung der Konzession für eine Drahtseilbahn von Lauterbrunnen nach Wengen.

Von den fünf vor dem Jahre 1907 begonnenen Seilbahnen konnten drei eröffnet werden: die Seilbahnen M u o t t a s - M u r a i g l bei Samaden, L i n t h a l - B r a u n w a l d und S c h ö n e g g - Z u g e r b e r g (Zuger Berg- und Strassenbahn). Die Seilbahn I n t e r l a k e n - H a r d e r ist vollendet und soll auf die nächste Saison eröffnet werden. Auf der N i e s e n b a h n wurde nur an der untern Sektion gearbeitet; diese Strecke dürfte im Laufe des Sommers vollendet werden.

Von der neu in Angriff genommenen Seilbahn C a s s a : r a t e - M o n t e Brè wurde die nur 185 m. lange l te Sektion Cassarate-Suvigliana als einspurige Linie mit Spurweite von l m.

und elektrischem Motor nahezu fertig erstellt.

Für die 2te Sektion: Suvigliana-Monte Brè steht das allgemeine Bauprojekt noch aus.

Im Berichtsjahre wurden folgende Bahnlinien oder Bahnstrecken nach erfolgter amtlicher Kollaudation dem Betrieb übergeben: Eröffnungsdatum 1. Zuger Berg- und Strassenbahn: a . Strassenbahn Zug-Schönegg . . . . 2 0 . März.

b. Seilbahn Schönegg-Zugerberg . . . 14. Mai.

2. Aigle-Ollon-Monthey 2. April.

3. Bellinzona-Mesocco : a. Bellinzona-Lostallo 6. Mai.

b. Lostallo-Mesoceo 30. Juli.

4. Tramways électriques de Genève: Verbindungslinie in der Rue de Lausanne 1. Mai.

5. Bern-Schwarzenburg-Bahn 1. Juni.

6. Städtische Strassenbahn Zürich: Strecke Utobrücke-Giesshübelstrasse . . 28. Juni.

»70

7. Albisglitlibahn 8. Tramways lausannois: Cugy-Montherond 9. Linthal-Braunwald 10. Muottas-Muraigl bei Samaden . . . .

1 1 . Locarno-Pontebrolla-Bignasco . . . .

12. Carouge-Croix de Rozon (Landesgrenze) 13. Langenthal - Oensingen (Langenthal-Jurabahn) 14. Basel-Aesch Die Gesamtlänge (Baulänge) dieser neuen rund 126 km.

Bröffnungsdatum 29. Juni.

13. Juli.

6. August.

9. August.

2 . September.

14. September.

26. Oktober.

7. Dezember.

Linien beträgt

Bahnhöfe und Stationen.

B a h n h o f Z ü r i c h . Die im Vorjahre begonnenen Arbeiten für die neue Werkstättenanlage zwischen Zürich und Altstetten wurden eifrig fortgesetzt. Die Auffüllungsarbeiten und die Geleiseanlagen sind grösstenteils vollendet. Die neue Grüterdoppelspur konnte im Berichtsjahre dem Betrieb übergeben werden. Sämtliche Hochbauten, mit Ausnahme der Bäder, der Speiseanstalt und der Holzschuppen, sind in Ausführung begriffen, zum Teil im Rohbau fertig erstellt. Die Montierung der eisernen Dachstühle ist im Gange und bei der Bandagerie bereits vollendet.

Über die Frage des Umbaues der linksufrigen Zürichseebahn im Stadtgebiet Zürich ist zwischen den Bundesbahnen und den Zürcher Behörden immer noch keine Verständigung erzielt worden.

B a h n h o f Basel S.B.B. Das Eilgutgebäude der ElsassLothringen-Bahn wurde im März, dasjenige der Bundesbahnen im April bezogen, und am 24. Juni konnte auch das neue Aufnahmsgebäude eröffnet werden. Das provisorische Aufnahmsgebftude wurde alsdann abgetragen und der freigewordene Platz zur Anlage von Abstellgeleisen benutzt. Damit darf der wichtige Bahnhofumbau in der Hauptsache als abgeschlossen betrachtet werden.

B a d i s c h e r B a h n h o f B a s e l . Dem am 17. August 1906 vorgelegten allgemeinen Bauprojekte für den neuen Personenbahnhof konnte am 12. März die Genehmigung erteilt werden, ebenso im gleichen Monat der Vorlage für das Eilgutgebäude, das seither im Rohbau nahezu vollendet worden ist. Das definitive Projekt für das Aufhahmsgebäude ist dagegen noch ausstehend.

m Von den im Bereiche der südlichen Zufahrtslinien zu erstellenden Strassenunterführungen sind bereits sechs im Bau. Ferner ist die Entwässerungsanlage des Bahnhofes in Ausführung begriffen.

Mit den Auffilllungsarbeiten soll im Frühjahr begonnen werden.

B a h n h o f Bern. Die Verhandlungen über das in den beiden letzten Jahresberichten erwähnte Umbau- und Erweiterungsprojekt vom 19. Januar 1906 gelangten insoweit zum Abschluss, als dieses Projekt am 17. Dezember teilweise genehmigt werden konnte, nämlich in bezug auf den Güter- und Rangierbahnhof Weyermannshaus, das Lokomotivdepot im Aebigut und die Vermehrung der Geleise vom neuen Rangierbahnhof bis und mit der Bilhlstrassenbrilcke, worunter je 2 durchgehende Hauptgeleise für die Linie Freiburg-Bern einerseits und die BernNeuenburg-, die Gürbethal- und die Bern-Schwarzenburg-Bahn anderseits. Für die Umgestaltung des Personenbahnhofes, die beidseitig ansehliessenden Abstellbahnhöfe und den Ausbau oder die Vergrösserung des Loko-Güterbahnhofes an bisheriger Stelle haben die Bundesbahnen gemäss diesem Genehmigungsbeschluss neue, den Bedürfnissen besser entsprechende Projekte vorzulegen.

Der Güter- und Rangierbahnhof in Weyermannshaus soll in 2 Jahren und das Lokomotivdepot im Aebigut spätestens am Ende des Jahres 1911 dem Betrieb übergeben werden können.

Ferner wurde die Erwartung ausgesprochen, dass die im Wilerfeld in Aussicht genommenen Rangieranlagen möglichst beförderlich und, wenn tunlich, noch vor der Eröffnung der Lötschbergbahn zur Ausführung gelangen werden.

B a h n h o f T h u n . Laut unserm letztjährigen Bericht wurde in der Konferenz vom 15. März 1906 die Fortsetzung der Unterhandlungen über die technischen Grundlagen des Bahnhofumbaues u. a. von der Bedingung abhängig gemacht, dass von den beteiligten Interessenten an die von ihnen befürwortete Projektvariante Auer (Zentralbahnhof mit Schifffahrtskanal) eine Gesamtsubvention von wenigstens 2 Millionen Franken zugesichert werde. Die Kantonsregierung wurde dabei ersucht, diese Subventionsfrage mit den Interessenten klarzulegen und darüber dem Eisenbahndepartement Bericht zu erstatten. Eine definitive Antwort war am Ende des Berichtsjahres noch ausstehend.

B a h n h o f Biel. Die Vernehmlassung der Kantonsregierung über die im letztjährigen Bericht erwähnten 5 Projektskizzen nebst Kostenvoranschlägen der Bundesbahnen erfolgte am 17. Juli.

572 Sie lautete zu gunsten der von den beteiligten Gemeinden Biel, Nidau und Madretsch bevorzugten Variante Nr. 8 (Hochbahnhof im Sinne des Vorschlages des Gemeinderates von Biel) und enthielt gemäss der Einladung des Departements vom 14. November 1906 Erklärungen über die von den genannten Gemeinden anerbotenen finanziellen Leistungen. Diese Subventionsofferten wurden jedoch von den Bundesbahnen als ungenügend bezeichnet. Mit Schreiben vom 24. September erklärte die Generaldirektion schliesslich, dass sie dem von den kantonalen Behörden vorgeschlagenen Projekt 8 zustimmen könne, wenn die Gemeinden einen gewissen Teil der auf Fr. 1350000 veranschlagten Mehrkosten übernehmen ; andernfalls müsse sie an ihrem Antrag vom 17. Juli 1906 festhalten, als Grundlage für den Bahnhofumbau die Projektvariante Nr. 4 a (Niveaubahnhot an jetziger Stelle) anzunehmen. Die Antwort der Kantonsregierung auf diese Erklärung ist noch nicht eingetroffen.

B a h n h o f N e u e n b u r g . Über die Projektstudien der Bundesbahnen vom 30. März 1904 für die Perronanlagen und deren unterirdische Zugänge, sowie für die eventuelle Erstellung eines neuen Aufnahmsgebäudes in Verbindung mit einer Tieferlegung des Bahnhofvorplatzes steht die Kantonsregierung immer noch in direkten Unterhandlungen mit der Bahnverwaltung.

Nennenswerte Erweiterungsbauten wurden nicht ausgeführt.

B a h n h o f L o c l e . Die Ausführung des 'am 27. Dezember 1906 genehmigten Umbauprojektes ist in vollem Gange. Im neuen Grüterbahnhof in der Nähe der jetzigen Station Col des Roches sind die Auffüllungsarbeiten, denen eine sorgfältige Entwässerung des sumpfigen Untergrundes vorangehen musste, nahezu vollendet. Das Mauerwerk des Viaduktes über die Kantonsstrasse bei der Einfahrt in den Bahnhof ist ausgeführt. Angefangen ist ferner die Pfahlfundation der Güterhalle.

Im jetzigen Bahnhof Locle, der als Personenbahnhof beibehalten und entsprechend umgebaut werden soll, wurde nur an der Vergrösserung des Aufnahmsgebäudes gearbeitet.

B a h n h o f L a u s a n n e . Die Umbauarbeiten im mittleren Teil des Bahnhofes nahmen ihren Fortgang. Zu erwähnen ist vor allem die Vollendung und Inbetriebsetzung des Personen^ tunnels östlich vom Aufnahmsgebäude und der neuen Frachtgüterhalle. Der Posttunnel ist in Ausführung begriffen.

Die schon im Vorjahre begonnenen Unterhandlungen zwischen der Stadt Lausanne und den Bundesbahnen über die Vergrösse-

573

rung des Bahnhofvorplatzes durch Beseitigung des den Bundesbahnen gehörenden Hotels Terminus haben in der Hauptsache zu einer Verständigung geführt, die nun die Weiterverfolgung der Projektierungsarbeiten für das neue Aufnahmsgebäude gestaltet.

B a h n h o f St. G a l l e n . Auf Grund des im letztjährigen Bericht erwähnten Vertrages vom 11. Oktober 1906 betreffend den Ausbau des Personenbahnhofes in St. Gallen und die Verlegung des dortigen Hauptpostgebäudes wurde von der Generaldirektion für den Personenbahnhof am 25. April ein neuer Situationsplan eingereicht. Die am 8. Juli erfolgte Genehmigung dieses Planes gab bezüglich einzelner Detaüfragen dem Gemeinderat St. Gallen bezw. der Kantonsregierung und den Verwaltungen der beiden Strassenbahnen Anlass zu Wiedererwägungsgesuchen, die zurzeit noch nicht erledigt sind. Inzwischen wurde in weiterer Ausführung des genannten Vertrages zur Erlangung von Entwürfen für die einheitliche architektonische Gestaltung der Hochbauten am neuen Bahnhofplatz ein Wettbewerb ausgeschrieben.

Bahnhof O e r l i k o n und Verbindungsgeleise O e r l i k o n - S e e b a c h . Die Erweiterungsbauten im Sinne des am 24. Mai 1904 genehmigten Projektes gehen bezüglich Unterbauarbeiten und Geleiseanlagen ihrer Vollendung entgegen und die neuen Strassenüber- und -Unterführungen sind dem Verkehr übergeben worden. Auch das Verbindungsgeleise ist mit Ausnahme der Anschlüsse nahezu fertig erstellt. Weniger vorgeschritten sind dagegen die Hochbauten, von denen nur der neue Güterschuppen mit Rampe ganz vollendet ist.

B a h n h o f B u l l e . Der provisorische Zustand dieses Gemeinschaftsbahnhofes hat im Berichtsjahr keine wesentlichen Änderungen erfahren und es wurden trotz der Mahnungen des Eisenbahndepartements die in dem unterm 3. März 1906 genehmigten reduzierten Bauprogramm vorgesehenen Geleise- und Perronumbauten immer noch nicht in Angriff genommen. Auch wurden für die Erstellung des Personentunnels nach dem inzwischen erledigten Spezialprojekt noch keine Anstalten getroffen. Zur Begründung dieser Verzögerung wurden von der Verwaltung der Greyerzerbahnen die prekäre finanzielle Lage der Gesellschaft und die Wünschbarkeit, das Zustandekommen der im Studium begriffenen neuen Linie Freiburg-Bulle abzuwarten und am genehmigten Projekt durchgreifende Änderungen vorzunehmen, geltend gemacht. Mit Verfügung vom 26. August erklärte jedoch das Eisenbahndepartement, ein für alle Mal auf der Ausführung

574

des nach jahrelangen Verhandlungen vereinbarten Umbauprojektes beharren zu müssen und sprach die bestimmte Erwartung aus, dass die Beschaffung der nötigen Geldmittel derart gefördert werde, dass keine allzugrosse Verzögerung der Arbeiten eintrete.

Von andern grössern Bahnhof- und Stationsumbauten, die im Berichtsjahre begonnen oder fortgesetzt wurden, oder im Stadium der Projektgenehmigung sich befanden, erwähnen wir folgende : Renens, Vevey, Villeneuve, St-Maurice, Sion, Vallorbe, Cossonay, Serrières, Payerne, Vauderens, Alt-Solothurn, Münster, Laufen, Aarburg, Zofingen, Baden, Zug, Wädenswil, Uetikon, Uznach, Sargans, Wattwil, St. Fiden, Rheineck, Arbon, Chiasso.

Ausbau auf zweite Spur.

Im Berichtsjahre konnte der zweispurige Betrieb auf folgenden Strecken eröffnet werden : Eröffnvmgsdatum

1. Aigle-St. Triphon 2. Oberwinterthur-Romanshorn : a. Müllbeim-Sulgen b. Sulgen-Erlen c. Erlen-Amriswil . .

d. Wiesendangen-Islikon

I.Mai.

22. April.

26. Juni.

1. Juli.

4. Juli.

e. Amriswil-Romanshorn 30. September.

Mit der Eröffnung dieser Strecken ist einerseits die Linie Lausanne-St. Maurice, andererseits die Linie Winterthur-Romanshorn durchgehend zweispurig geworden. Auf der letztern Linie fand am 26. September eine allgemeine Schlussinspektion statt.

Die neue Station Attikon zwischen Wiesendangen und Islikon wurde am 15. Oktober eröffnet, während die Eröffnung der neuen Station Oberaach ins Jahr 1908 fällt.

Fortgesetzt oder neu in Angriff genommen wurde der Ausbau auf zweite Spur der Strecken D a i l l e n s - A r n e x , B e i d e n Wauwil und S c h a f f h a u s e n - T h a y n g e n - L a n d e s g r o n z e .

Auf der Strecke Daillens-Arnex, der letzten Lücke im doppelspurigen Ausbau der Linie Vallorbe-Lausanne-St. Maurice, wurden die Arbeiten wesentlich gefördert; zwischen Arnex und La Sarraz wird demnächst die Geleiselegung beginnen können.

Von der Strecke Aarburg - Sursee, deren allgemeines Bauprojekt am 26. September 1906 nur für den auf Luzernergebiet

575

liegenden Teil genehmigt werden konnte, ist die Teilstrecke Reiden-Wauwil in Ausführung begriffen. Nach dem derzeitigen Stand der Bauarbeiten dürfte die Strecke Reiden-Nebikon im Sommer betriebsbereit werden. Die Projektgenehmigung für die Strecke auf Aavgauergebiet, zwischen Aarburg und Zofingen, erfolgte am 7. September. Dabei mussten aber für die Stationen Aarburg und Zofingen neue Projektvorlagen verlangt werden, von denen diejenige für die Station Aarburg seither eingelangt ist.

Auf der schweizerischen Strecke der Linie SchaffhausenSingen der Badischen Staatsbahnen wurden die Arbeiten nach der am 13. April erfolgten Projektgenehmigung energisch an die Hand genommen und derart gefördert, dass die Eröffnung des zweispurigen Betriebes auf der Strecke Schaff hausen-Herblingen in naher Aussicht steht.

In Behandlung standen am Ende des Berichtsjahres die allgemeinen Bauvorlagen für den Bau der Doppelspur auf den Strecken St. M a u r i c e - M a r t i g n y , A e s c h - R u c h f e l d (bei Basel) und St. G a l l e n - S t . F i d e n. In bezug auf die Strecke W i l e r f e l d - G ü m l i g e n sind infolge einer gegen das vorgelegte Projekt von der Kantonsregierung erhobenen Traceeinsprache weitere Studien im Gange.

Das von Ihnen am 21. Dezember 1906 gutgeheissene Postulat, womit wir eingeladen wurden, bei der Verwaltung der Bundesbahnen darauf zu dringen, dass die zurzeit vorgesehenen Doppelspuranlagen mit tunlichster Beförderung an die Hand genommen bezw. ausgeführt werden, ist der Generaldirektion mit Schreiben des Departements vom 10. April zur Nachachtung mitgeteilt worden. Dabei wurde die Generaldirektion eingeladen, für die Ausführung der nach unserm Programm vom 1. Mai 1900 und demjenigen des Eisenbahndepartements vom 17. Januar 1902 noch rückständigen Doppelspuranlagen beförderlich ein neues Programm vorzulegen. Ferner wurde darauf hingewiesen, dass infolge veränderter Verkehrsverhältnisse die Erstellung der Doppelspur auf weitern Linien, z. B. Thalwil-Richterswil, Biel-Neuenburg, Auvernier-Daillens und Sargans-Chur notwendig erscheine.

In ihrer Rückäusserung vom 19. November gab die Generaldirektion, Aufschluss über den Stand der Projektierungsarbeiten, die für sämtliche rückständigen Linien und insbesondere für die Linie W i n t e r t h u r - S t . G a l l e n - S t . M a r g r e
t h e n im Gange seien, und erwähnte ferner die auf verschiedenen Linien bereits getroffenen und bis zur Ausführung der Doppelspur weiter in Aussicht genommenen Massnahmen zur Erleichterung der Ab-

576 wicklung des Fahrplanes : Verlängerung oder Erstellung von Ausweich- und Überholungsgeleisen auf den Stationen, Erstellung von Blocksignalanlagen und Vermehrung der Telegraphenleitungen. In bezug auf die Erweiterung des Programms sei beabsichtigt, zunächst die Strecken N e u e n b u r g - N e u e n s t a d t und T h a l w i l - R i c h t e r s w i l auf die Doppelspur auszubauen.

Die Aufstellung eines bestimmten Bauprogramms mit Angabe der Vollendungstermine wurde von der Generaldirektion beanstandet; die daherigen Unterhandlungen sind noch im Gange.

Wir werden nicht ermangeln, der Frage der Doppelspuranlagen auf dem Netze der Bundesbahnen im Sinne des erwähnten Postulates unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Nachdem Sie den in unserm letztjährigen Bericht erwähnten Rekurs der G-otthardbahn gegen unsere Verfügungen vom 2. Februar und 10. August 1906 in Sachen der Erstellung des zweiten Geleises auf der Linie G i u b i a s c o - C h i a s s o und einer Ausweiche auf der Strecke Luzern - Meggen durcli Beschluss vom 10. April/18. Juni als unbegründet abgewiesen haben, sind die Vorarbeiten für die Projektierung des zweiten Geleises der Linie Giubiasco-Chiasso von der Gotthardbahn an die Hand genommen worden und wurde vom Eisenbahndepartement auf tunlichste Beschleunigung derselben gedrungen.

Grenz- und Katasterpläne sind im Berichtsjahr für 5 Linien eingereicht und geprüft worden, nämlich Thusis-St. Moritz, Gürbetalbahn, Sernftalbahn, St.

Gallen-Speicher-Trogen und Nyon-Crassier mit zusammen 122,2 km.

Einfuhrung des elektrischen Betriebes.

Der s c h w e i z e r i s c h e n Studien-komraission für e l e k t r i s c h e n B a h n b e t r i e b ist im Berichtsjahre die Baudirektion des Kantons Bern als 22. Mitglied beigetreten.

Die Arbeiten der Kommission sind auch im Jahre 1907 ein gutes Stück weiter gefördert worden.

Die vergleichenden Studien der Subkommission II sind abgeschlossen und die bezüglichen Berichte der Gesamtkommission zum grössten Teil vorgelegt worden.

Die Subkommission IV hat die Erstellung von Kostenvoranschlägen für typische Verhältnisse in Angriff genommen ; dagegen

577

befindet sich allerdings die Subkommission III, welche noch die Zuteilung der vorhandenen Wasserkräfte auf die bereits ermittelten Kraftbedarfsstellen behandeln sollte, infolge andauernder Verhinderung eines Mitarbeiters mit der Lösung ihrer Aufgabe etwas im Rückstande.

Es sind für 1907 nur die ordentlichen Beiträge von je Fr. 500 per Mitglied eingefordert worden, welche mit Zuzug des Vertrages von 1906 für die Bestreitung der Jahresausgaben hinreichten.

Gemeinschaftlich mit den 8. B. B. hat das Eisenbahndepartement auch im Berichtsjahre das Rechnungsrevisorat der Kommission besorgt.

Der von der Maschinenfabrik Oerlikon unternommene Versuch des elektrischen Betriebes auf der Bahnstrecke S e e b a e h W e t t i n g e n befand sich bis Ende Juli noch in der Bauperiode.

Am 30. Juli fand die Kollaudation der. fertigen Anlage statt. Die Bewilligung zur Aufnahme des regelmässigen elektrischen Betriebes konnte indessen zunächst noch nicht erteilt werden, da beim Fahren mit den elektrischen Lokomotiven ganz unzulässige Störungen im Betriebe der längs der Bahn liegenden Telephonlinien auftraten, trotzdem die Motoren behufs Verminderung der Fluktuationen im magnetischen Felde nachträglich Anker mit schiefgestellten Nuten erhalten hatten. Nach längeren Verhandlungen und Versuchen und nachdem die Telegraphenverwaltung sich dazu verstanden hatte, die Telephon-Schleifendrähte auf der Strecke Affoltern-Wettingen zu kreuzen, wodurch die Störungen auf ein erträgliches Mass heruntergesetzt wurden, konnte endlich am 22. November 1907 die Bewilligung zur Aufnahme des regelmässigen Betriebes gegeben werden. Derselbe wurde mit dem 1. Dezember eröffnet und es wurden im Monate Dezember insgesamt 7080 Kilometer gefahren.

Der elektrische Betrieb auf der S t r e c k e B r i g - I s e l l e ( S i m p l o n t u n n e l ) wickelte sich im Berichtsjahre glatt ab.

Die Betriebsunternehmimg (Brown, Boveri & Cie.) erstellte zwei neue vierachsige 1200 pferdige Lokomotiven, welche sowohl im mechanischen als im elektrischen Teil bemerkenswerte Neuerungen zeigen. Nicht nur kann bei diesen Lokomotiven trotz vollkommener Wahrung der Kurvenbeweglichkeit das volle Dienstgewicht (64 Tonnen) als Adhäsionsgewicht ausgenutzt werden, sondern es können diese Lokomotiven bis zum vorgesehenen Maximum (75 km/St.) ohne allzuerhebliche Effektverluste mit beliebigen Geschwindigkeiten fahren, was bekanntlich beim DrehBundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

38

578

Stromsystem bisher Schwierigkeiten bereitete. Nach Indienstsetzung dieser neuen Lokomotiven konnten die drei von den italienischen Staalsbahnen geliehenen Lokomotiven der Veltlinbahn entbehrt werden und es benützt die Betriebsunternehmung nunmehr nur ihr eigenes Material.

Nachdem der schon im letztjährigen Bericht erwähnte Umbau der A r t h - R i g i - B a h n für elektrischen Betrieb inzwischen vollzogen worden ist, wurde letzterer im Monat Mai aufgenommen.

Derselbe erlitt aber viele Störungen so dass im Spätsommer wieder zum Dampfbetrieb zurückgegangen werden musste. Es hat sich herausgestellt, dass die Wagenmotoren umgebaut werden müssen.

Auch die Drahtseilbahn E c l u s e - P l a n (Neuenburg) ist im Laufe des Jahres 1907 für elektrischen Betrieb umgebaut worden, zu welchem Zwecke der Betrieb vom 18. März bis zum 27. Juli eingestellt werden musste.

Die W e n g e r n a l p b a h n hat die Einführung des elektrischen Betriebes definitiv beschlossen und in Ausführung genommen. Die Teilstrecke Lauterbrunnen - Scheidegg soll auf den Sommer 1909, die Strecke Scheidegg-Grindelwald ein Jahr später in Betrieb kommen. Als Stromart wurde Gleichstrom mit 1500 Volt Spannung gewählt.

b. Bahnunterhalt.

Linien im Betrieb.

Betriebslange,

Gewöhulichcr MinimalMaximalradius.

Steigung

I. Hauptbahnen.

km.

Hauptbahnen der Schweizerischen Bundesbahnen (Kreise I, II, III, IV) 2029,o69 Hauptbahnen der Gotthardbahn 262,690 Bern-Neuenburg-Bahu, Direkte 42,892 Jura Neuchâtelois 39,563 Total 2374,204

m.

·/·«

300 300 300 300

26 27 18 27

A u s l ä n d i s c h e B a h n e n a u f Schweizergebiet: Badische Staatsbahnen Paris-Lyon-Méditerranée Eisenbahnen in Elsass-Lothringen . .

österreichische Staatsbahnen . . . .

Rete Mediterranea Total

300 350 400 380 --

16 20 7 8 O

41,ies 19,330 5,266 2,793 0,2so 68,70-1

579 II. Nebenbahnen.

a. Normalspurige Adhäsionsbahnen: Betriebslänge, km.

Gewöhnlicher MinimalMaximalradius.

Steigung, m.

*/oo

Nebenbahnen der Bundesbahnen . . . 868,032 Nebenbahnen der Gotthardbahn . . . 12,457 Südostbahn 49,2« Emmentalbahn 42,250 Tösstalbahn 39,598 Gürbetalbahn 33,886 Thunerseebahn 30,238 Huttwil-Wolhusen 25,28s Ürikon-Bauma 25,zeo Saignelegier-Glpvelier 24,7*9 Erlenbach-Zweisimmen 23,6e3 Bulle-Romont 18,i89 Bern-Schwarzenburg 17,326 Régional du Val de Travers . . . . 14,i« Langenthal-Huttwil 14,09« Spiez-Frutigen 13,433 Pont-Brassus 13,250 Spiez-Evlenbach 11,462 Sensetalbahn ll,4ii Porrentruy-Bonfol 10,soi Utlihergbahn 9,iso Vevey-Chexbres 7,785 Wald-Rüti 6,570 Nyon-Crassier .

6,041 Reinach-Münster-Bahn 4,85o Oensingen-Balsthal 4,015 Arth am See-Arth Goldau-Güterbahnhof 8,115 .

Burgdorf-Thun, elektrischer Betrieb. . 40,au Freiburg-Murten-Ins, elektrischer Betrieh 32,soi Seetalbahn, Strassenbahn 49,685 Sihltalbahn, ,, 18,876 Kriens-Luzern, Gütergeleise, ,, 2,896 Orbe-Chavornay, Strassenbahn, elektrischer Betrieb 3,889

150 300 150 250 250 200 180 250 180 250 200 250 200 200 300 300 200 200 200 250 150 300 270 300 160 270 140 250 200 160 150 120

38 8 50 15 30 22 15 25 28 25 25 25 35 14 23 15 21 15 32 28 70 38 25 15 37 12 40 25 30 37 25 30

200

25

100 100 100 100 100 100 80

45 85 40 37 44 40 40

Total 988,197 b. Schmalspurige Adliäsionsbahnen auf nem Bahnkörper: Rhätische Bahn Bière-Apples-Morges, Apples-l'Isle Saignelégier-Chaux de Fonds . .

Appenzellerhahn Yverdon-Ste. Croix Ponts-Sagne-Chaux de Fonds . .

Tramelan-Tavannes

eige172,2si 29,658 26,«» 25,4eo 24,ie7 . . 16,252 8,731

. .

. .

580 Betriebslange, Irin.

Gewöhnlicher Minimalradius.

m.

MaximalSteigung.

'/m

Echallens-Bercher Rigi Kaltbad-Scheidegg Brenets-Locle Montreux-Zweisimmen elektr. Betrieb Bellinzona-Mesocco ,, ,, Locarno-Bignasco ,, ,, Châtel St. Denis-BulleMontbovon ,, ,, Vevey-Chamby, SaintLégier-Châtel St. Denis ,, ,, Langenthal-Jura-Bahn Aigle-Ollon-Monthey Châtel St.Denis-Palézieux elektr. Betrieb Grütsch-Mürren ,, ,,

8,057 6,653 4,a«i 62,358 31,SM 27,i44

100 105 150 40 80 100

26 50 30 68 60 33

36,869

100

32, i

16,o7i 14,866 11,47?

6,soä 4,279

60 40 35 100 50

50 65 65 32 50

Total

533,433

60 100 6050

46 40 30 86,2

c. Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf Strossen : Frauenfeld-Wil Lausanne-Echalleus Waldenburgerbakn Bern-Worb-Bahn Tramways électriques de Genève elektr. Betrieb Tramways lausannois ,, ,, Stadt. Strassenbahn Zürich ,, ,, Lausanne-Moudbn, Marin-Savigny ,, ,, Basler Strassenbahnen ,, ,, Tramways de Neuchâtel ,, ,, Wetzikon-MeileQ ,, ,, Wynentalbahn ,, ,, Schaff hausen-Schleitheim ,, , . ,, Sernftalbahn ,, ,, Birsigtalbahn ,, ,, Limmattal-Strassenbahn ,, ,, Altstätten-Berneck ,, ,, Aarau-Schöftland ,, ,, Bremgarten-Dietikoii ,, ,, Städtische Strasseab. Bern ,, ,, Trambahu Luzern ,, ,, Rolle-Gimel ,, . ,,,, Vevey-Montreux-Cliillon ,, ,, St. Gallen-Speicher-Trogen ,, ,, Allaman-Aubonne-Gimel ,, ,, Tramway St. Gallen ,, ,,

» 17,58* 14,2is 13,535 9,701 125,687 31,662 28,6
15 20 15

60 113 70

26,84?

26,69o 26,5io 22,54e 22,522 , 16,421 13,856 12,210 12,oos 11,239 11,049 10,836 , 10,8os 10,6i?

10,528 10,490 9,98o 9,9is 9,392

50 15 25 25 30 30 60 60 25 25 25 25 30 20 25 30 25 40 15

78 73 86 6B 50 63 67,s 40 52 50 42,s 60 57 60 84 34 76 60 67

581 BetriebsISngo.

Gewöhnlicher Max im al Blinimalradius.

Steigung.

m.

»/..

100 50 25 25 50 20 22 >5 18 45 30 60 20 30 25 20 20 40 20 100 30 30 25

72 12 64 50 50 47 33,2 77 57 60 16 25,2 35 92 60 92 40 17 60 50 86,n 60

20 60 20

98 50 38 37

km.

Hauts Geneveys -Villiers elektr. Betrieb 8,103 Basel-Aesch ,, · · 7,761 j, Zürich- 0 eri ikon-S eebach ,, · 7,585 ;) Birseckbahn ,,, 6,276 n Genève-Veyrier ,, 5,548 » Tramway Lugano ,, 5,133 )) Bieler Tramway ,, _ 5,016 )) Strassenbahn Schaffhausen IÎ ,, ' 4.941 Carouge-Croix de Rozon ,, '4,531 j) Gland-Begnins ,, 3,634 JÎ Sissach- Gelterkinden ,, 3,148 » Tramway inChaux-de-Fonds » ,, 3,008 Altdorf-Flüelen ,, 3,082 n Tramway in Freiburg ,, 3,028 3) Zürich-Höngg ,, 3,012 5) Zuger Strassenbahn ,, 2,990 H Chillon -Villeneuve ,, 2,575 )î Winterthur-Töss ,, 1,788 » Schwyz-Seewen ,, 1,725 lì Strassenbahn St. Moritz ,, 1,635 » Spiezer Verbindungsbahn n ,, 1,237 Albisgütlibahn ,, 1,118 » Waldhaus-Hotel Dolder, Zürich ,, 0,637 » Riffelalpbahn, elektr. Betrieb . .

0,468 Pferdebahn auf Monte Generoso . . .

0,540 Rollbahn in Murren 0 451

7· J" -U

o

Total 614,707 Mini-

Spurweite.

d. Adhäsionsbahnen mit Zahnstangenstrecken : Rorschach-Heiden . . . .

Brtmigbahn . . .

Visp-Zermatt . . . - .

Berner Überlandbahnen . .

Stansstad- Engelberg, elektrischer Betrieb. . . .

Martigny - Châtelard, elektrischer Betrieb . . .

Appenzeller Strassenbahnen, Strassenb.

.

Bex-Gryon-Villars, Strassenbahn, elektrischer Betrieb Aigle-Leysin, Strassenbahn, elektrischer Betrieb . .

Zahnstange System.

mm.

Betricbs- mal - Haxhnallänge. radins. steigung.

km.

m.

7,463

120

»/.o

1435 1000 1000 1000

Biggenbach Riggenbach Abt Riggenbach

120 35.050 80 23,446 100

90 120 125 120

1000

Riggenbach

22,518

SO

250

1000

Abt

20,740

60

70

1000

Klose

19,604

30

92

1000

Abt

13,842

25

200

1000

Abt Total

6,785

17

230

57,598

207,046

582

e. Eeine Zahnradbahnen: Vitznau-Eigibabn Wengernalpbahn Generosobahn Glion-Rochers de Naye Brienz-Rothorn . .

Schynige Platte-Bahn .

Pilatusbahn Arth-Rigibahn, elektr.

Gornergratbahn, ,, Jungfraubahn, ,, Brunnen-Morschach,, Trait-Planches, ,,

Spurweite, mm.

Zahnstange System.

1435 800

Riggenbach Riffgcnbach

6,858

250 250

Abt

3>991

220

Abt Abt Riggenbach Locher Riggenbach Abt Strub · Strub Riggenbach

7,621

220 250 250 480 200 200 250 170 148,7

800 . . .

. .

. . .

800 800 800 800 Betrieb 1435 ,, 1000 ,, 1000 ,, 1000 ,, 1000

Total Spurweite, mm.

f. Seilbahnen: Lausanne-Ouchy . .

Lausanne-gare C.F.F.

Biel-Magglingen . .

Beatenbergbahn . .

Rheilieck - Walzenhausen Cossonay-gare C.F.F.

Ragaz-Wartensteiu .

Territet-Glion . .

Giessbachbalm . .

St. Gallen-Mühleck .

Lugano-Bahnh. G. B.

Gütschbahn, Luzern Neuveville-St. Pierre, Freiburg . . .

Marzilibahu, Bern .

Stanserhornbahu. .

Muottas-Muraig] . .

Vevey- Chardonne-Pélerin Sau Salvatorebahn, Lugano Lauterbrunnen-Grütsch Schönegg - Zugerberg Linthal-Braunwald .

Gurtenbahn, Bern .

Biel-Leubringen . .

Bürgenstockbahn .

Kriens-Sonnenberg .

Dolderbahn, Zürich

1435 1435 1000 1000 1200 1000 1000 1000 1000 1200 1000 1000 1200

750 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000

Motor.

Bremsmittel.

Turbine n Wasserübergew.

Adhäsion Z. St. Riggenb.

n n n »

n n

»

» » )J

Z. St. Abt Z. St. Riggenb.

» » JÎ

Betriebs- MaximulIfiDge.

3teigung.

km.

>

7,259 4 270 8,551

9,022 5,611 2,036 0,392 86,268

Betriebs- Maximallänge. Steigung.

Im.

·/«» 1,47 G 0,314 1,625 1,600 1,218 1,211

0,760 0,553 0,820 0,300 0,237

n n

Z. St. Abt Z. St. Riggenb.

n n

Î)

0,107

j)

0,101

0,153

Zangen

3,600

n

n

» ?» » n » n

n

2,187 1,614 1,507 1,207 1,207 1,140 1,021

Elektrizität

n it

Z. St. Abt Z. St. Riggenb.

Zangen

» » H

it

Z. St. Abt Zangen

n

n

0,892 0,827 0,803 0,700

120 116 320 400 260 130 311 570 320 228 240 530 550 309 630 538 540 600 600 470 640 330 360 575 425 177,5

5 3 Spurweite, mm.

locarno-Madonna del Sasso 1000 Roichenbachbahn, Meiringen 1000

St. Imier-Sonnenberg 1000 Davos-Schatzalp . . 1000 Lausanne-Signal . . 1000 Ecluse-Plan . . . 1000 Rigiviertelbahu, Zürich 1000 Zürichbergbahn . . 1000 Interlaken-Heimwehfluh. 1000 Engelberg-Dorf-Grand Hôtel Terrasse . 1000

Motor.

Bremsmittfll.

Elektrizität

Zangen

» » ;i

» 37 H ît

Betriels- Maximallänge. stcigung km.

>

372

» » »

0,642 0,640 0,455 0,368 0,284

0,163

»

Total Zusammenstellung.

I. Hauptbahnen.

a. Schweizerische ft. Ausländische auf Schweizergebiet

.

30,976

Betriebsl&nge.

km.

2374,204 68,794

II. Nebenbahnen.

a. Norrnalspurige Adhäsionsbahnen o. Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf eigenem Bahnkörper

c.

d.

e.

f.

0,125

0,661

Z. St. Riggenb.

Zangen Z. St. Abt Zangen

»

0,161

300 617 600 474 280 370 327 260 530

0,769

n

Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf Strassen Adhäsionsbahnen mit Zahnstangensti-ecken Reine Zahnradbahnen Seilbahnen

2442,998

988,197 533,433 614,707

207,0*6 86,268 30,976 2460,627

Total 4903,e25 Davon werden zweispurig betrieben (nonnalspurige Adhäsionsbahnen)

674,9

Inspektion und Kontrolle der Bahnen.

Die Kontrolle über den Unterhalt der Bahnen ist in der bisherigen Weise ausgeübt worden. Die durchgehenden Inspektionsreisen zu FUSS auf den Haupt- und Nebenbahnen, exklusive der Spezialbahnen, aber inklusive der städtischen Strassenbahnen, erstreckten sich auf 4650 km., wozu noch zahlreiche Spezialuntersuchungen und Augenscheine kommen.

584

Auf die Kontrolle der Zahnrad- und Drahtseilbahnen entfallen: Allgemeine Inspektionen 142 Besuche bei besondern Anlässen (Untersuchungen von neuem Rollmaterial, Bremsproben, Augenscheine etc 75 Anlässlich der Inspektionen wurden 410 km. Streckenbegehungen ausgeführt.

Auf den elektrisch betriebenen Adhäsionsbahnen wurden vorgenommen: Allgemeine Inspektionen 176 Besuche bei besondern Anlässen (Untersuchungen von neuem Rollmaterial, Fahr- und Bremsproben, Leitungsuntersuchungen) 82 Zustand der Bahnen.

Unterbau.

Erhebliche Störungen des Bahnbetriebes fanden folgende statt: Die Visp-Zermatt-Bahn wurde am 12. Juni bei km. 8.300 auf eine Länge von 250 Meter durch einen grössern Murgang überschüttet. Nach Kreuzung der Bahn setzte derselbe seinen Weg fort und kam erst im Bett der Visp zum Stillstand. Die Visp wurde während einer Stunde vollständig gesperrt. Das gestaute Wasser bildete einen See, der die Bahn von km. 3,soo bis 4,ooo überflutete. Der Verkehr wurde vorerst für die Reisenden, das Gepäck und die Post, dann vom 16. Juni an für das Bxpressgut und vom 19. Juni an für die Beförderung von Gütern bis zum Einzelgewicht von 50 kg. durch Umstieg, respektive Umlad aufrecht erhalten. Vom 25. Juni an konnte der durchgehende Zugsverkehr wieder aufgenommen werden. Die Linie ist an der Unterbrechungsstelle provisorisch verlegt worden und es sind zurzeit Studien über die definitive Anlage im Gange.

Bei km. 20 der Stansstad-Bngelberg-Bahn fand unterhalb der Bahnlinie eine grössere Erdrutschung gegen den Aabach statt, welche Senkungen des Bahnkörpers verursachte und eine bergseitige Verlegung des Geleises auf zirka 200 Meter Länge notwendig machte.

Ausserordentlich starke Schneefälle verursachten im Januar und Februar Verkehrsstörungen auf den Linien : SaignelégierLa Chaux-de-Fonds, Saignelégier-Grlovelier, Allaman-Aubonne-

o

585

Gimel, Rolle-Grimel, Val-de-Ruz, Joratbahn, Südostbahn und Oberglatt-Niederweningen.

Kürzere Unterbrechungen des Betriebes durch Lawinenfalle fanden statt bei k-m. 31,s5o der Brünigbahn, km. ll,i der Berner Oberlandbahn und bei km. 12,s und 32,o der Montreux-Berner Oberlandbahn.

Von grössern Unterhaltungsarbeiten am Unterbau, die im Laufe des Berichtsjahres ausgeführt wurden, sind nur anzuführen: Die Verlegung und Hebung der Brünigbahn bei km. 88,450 wo wiederholt Unterbrechungen durch Ablagerung von Geschiebe des Steinlauibaches vorgekommen sind; die Fortsetzung der Sicherungsbauten gegen Steinschläge zwischen Mühlehorn und Weesen.

Ausser den Neubauten von Brücken beim Bau zweiter Spuren, bei Bahnhoferweiterungen, sowie bei Strassen-Über- oder Unterführungen sind neu erstellt worden die zweite Brücke für das Geleise rechts über den Rickenbach zwischen Immensee und Goldau, die Steinlauibachbrücke bei Lungern, die Tössbrücke bei Töss, die Steinenbachbrücke bei Uznach. Verstärkt wurden die Brücken bei Zweidien und Bmbrach, die Überführung über die Zürcherstrasse bei Seebach und die Evibach-, Kellerbach- und Kerstelenbachbrücken der Gotthardbahn.

Die periodischen Revisionen und Belastungsproben sind bis auf wenige Ausnahmen in gewohnter Weise durchgeführt worden.

Oberbau.

Die diesjährigen Umbauten durchgehender Liniengeleise in neuem Material, wobei auf den Hauptbahnen nur starke Schienenund Schwellentypen zur Verwendung kamen, betragen: auf H a u p t b a h n e n : Stahlschieuen Eisenschwellen Holzschwellen Schottererneuerung

. . . .

152 730 m.

95 360 ,, 49 700 ,, 'J 53 100 ,,

auf N e b e n b a h n e n : Stahlschienen Eisen- und Holzschwellen . .

Schottererneuerung . . . .

10 600 m.

19 200 ,, 35700 ,,

586

^

Verstärkungen der Geleise durch Vermehrung der Schwellen und Verbesserung des Schienenstosses wurden ausgeführt: auf Hauptbahnen 70 900 m.

auf Nebenbahnen . . . .

58 900 ,, Die Materialproben gaben keinen Anlass zu Bemerkungen.

Mechanische Einrichtungen der Zahnrad- und Drahtseilbahnen.

Die Kontrolle dieser Einrichtungen fand in gewohnter Weise statt. Gegenstand genauer Untersuchungen bilden namentlich die Kabel der Drahtseilbahnen.

Bei 2 Drahtseilbahnen gelangten die Drahtseile zur Auswechslung. Festigkeitsproben in der Materialprüfungsanstalt in Zürich wurden vorgenommen mit: 4 Ersatzseilen bestehender Seilbahnen, 2 Seilen neu erstellter Seilbahnen.

Die Ergebnisse dieser Proben gaben zu keinen besondern Bemerkungen Anlass.

Elektrische Maschinen, Apparate und Leitungsanlagen der elektrischen Bahnen.

Die Untersuchungen dieser Einrichtungen hatten im allgemeinen ein befriedigendes Ergebnis, wenn auch da und dort Verbesserungen verlangt werden mussten.

Unfälle, die auf mangelhafte Einrichtungen zurückzuführen wären, sind keine zu verzeichnen.

Stationen und Hochbauten.

Auf betriebenen Bahnen sind dieses Jahr neu eröffnet worden die Stationen Attikon auf der Linie Winterthur-ßomanshom, Hochdorf-Baldegg an Stelle der Haltestelle Baldegg der Seetalbahn, Einigen und Faulensee auf der Thunerseebahn, Mülenen an Stelle der Haltestelle gleichen Namens auf der Linie SpiezFrutigen, Brienzwiler und Kaiserstuhl an Stelle der Haltestellen gleichen Namens auf der Brünigbahn.

Ausser den an anderer Stelle besprochenen Erweiterungen grosser Bahnhöfe sind auf einer grossen Anzahl mittlerer und kleiner Stationen Erweiterungen der Geleiseanlagen, der Vor- und Ladeplätze und Ergänzungen der Hochbauten ausgeführt worden.

Die elektrische Beleuchtung ist im Berichtsjahre auf 43 Stationen neu eingerichtet und auf 12 Stationen verbessert worde'n.

587

Signale und Biegelungen Ergänzungen der Signale fanden statt durch Anbringung von 24 Binfahrtsignalen, 72 Einfahrt-Vorsignalen, 64 Ausfahrtsignalen und 60 Ausfahrtvorsignalen.

Neue Riegelungen wurden errichtet auf 15 Stationen und ältere Anlagen wurden umgebaut auf 29 Stationen.

Neue Blockanlagen sind erstellt worden auf den Strecken Nyon-Morges und Vauseyon-Neuchâtel.

Niveauübergänge und Baimabsehluss.

Zur Unterdrückung von Niveauübergängen, ausser den Fällen, die sich beim Bau zweiter Geleise ergaben, sind 17 Unter- oder Überführungen erstellt worden.

Eine grosse Zahl von Niveauübergängen wurde mit neuen, verbesserten Barrieren versehen, wobei noch bestehende Drehkreuze beseitigt wurden.

Bahnbewachung.

Die Vorlagen für den Dienst der Streckenwärter wurden in gewohnter Weise geprüft, gaben jedoch nur zu wenig Bemerkungen Anlass.

c. Elektrische Leitungsanlagen, längs und' quer zu Eisenbahnen, Die Kontrolle der Eisenbahnabteilung erstreckt sich auf die Bahnkreuzungen durch elektrische Starkstromleitungen und die Längsführung solcher neben Bahnen, sowie auf die Kreuzungen elektrischer Bahnen mit Schwachstromleitungen.

222 49 15 70 15

Starkstromleitungen längs und quer zu Eisenbahnen.

Im Jahre 1907 wurden 371 Planvorlagen behandelt für Starkstromuberführungen gegen 240 im Vorjahre, Starkstromunterführungen ,, 32 ,, ,, Starkstromlängsführungen ,, 8 ,, ,, elektrische Beleuchtungsanlagen auf Bahngebiet ' ,, 37 ,, ,, Änderungen bestehender Anlagen ,, 11 ,, ,,

371 Projekte

gegen

328 im Vorjahre.

588

Unter Ausschluss der Starkstromleitungen längs und quer zu reinen Strassenbahnen und solcher Leitungen, welche den Bahnverwaltungen selbst gehören, ergibt sich auf Eude 1907 folgender Bestand : 1370 Starkstromüberführungen (1193) 383 Starkstromunterführungen (351) 112 Starkstromlängsführungen (99) Im Berichtsjahre sind dem Departement keine durch diese Leitungen verursachte Störungen des Bahnbetriebes oder Unfälle zur Kenntnis gelangt.

Kreuzungen elektrischer Bahnkontaktleitungen mit Schwachstromleitungen.

Nach den monatlichen Ausweisen der Telegraphendirektion sind an 21 Stellen neue Überführungen von Schwachstrom- über Bahnkontaktleitungen erstellt und 14 solche beseitigt worden.

Ferner weisen 10 im Laufe des Jahres eröffnete elektrische Bahnen bezw. Bahnstrecken im ganzen 70 Überführungen von Schwachstromleitungen auf. Die Gresamtzunahme beträgt somit 77.

Die Starkstromleitungen längs und quer zu Eisenbahnen und die Kreuzungen elektrischer Bahnkontaktleitungen mit Schwachstromleitungen werden von den Kontrollbeamten, soweit möglich, jährlich einmal besucht und die konstatierten Mängel den interessierten Bahnverwaltungen behufs Abhülfe zur Kenntnis gebracht.

*

*

*

Die Revision der Vorschriften über elektrische Anlagen vom 7. Juli 1899 wurde im Berichtsjahre durch die eidgenössische Kommission für elektrische Anlagen, unter Mitwirkung der Kontrollstellen (Telegraphendirektion, Eisenbahndepartement, Starkstrominspektorat des schweizerischen elektrotechnischen Vereins) zu Ende geführt.

Die endgültige Feststellung der Anträge der Kommission und die Übersetzung der Entwürfe hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als s. Z. vorgesehen werden konnte. Es war daher nicht möglich, die neuen Vorschriften noch im Jahre 1907 in Kraft zu setzen.

2. Rollmaterial.

Die Kontrolle bestund vyie bisher in der Prüfung der Planvorlagen für Neuanschaffungen und Umbauten; ferner in der Untersuchung neuer, bezw. umgebauter Fahrzeuge vor deren

589 Indienstsetzung ; der Überwachung der Kesselrevisionen und Pressungen sowie der Beobachtung des Rollmaterials und des Traktionsdienstes.

Die Zahl der im Berichtsjahr behandelten Plan- und sonstigen Vorlagen für Rollmaterial betrug 347 (wovon 48 für neue und 299 für bestehende Bahnen) gegenüber 337 im Vorjahr. Wie aus den nachfolgenden Tabellen hervorgeht, haben im Berichtsjahr wieder bedeutende Rollmaterialvermehrungen stattgefunden.

Änderungen im Rollmaterialpark im Laufe des Berichtsjahres und Bestand zu Ende desselben: a. Lokomotiven.

AusNeurangiert. beschafft.

Hauptbahnen :

Zuwachs

11

61

50

Normalspurige (Dampf und Elektrizität)

6

13

7

Total

17

74

57

Schweizerische Bundesbahnen .

Gotthardbahn Bern-Neuenburg Jura-Neuchâtelois Nebenbahn en:

AuSr Neurangiert. beschafft.

Zuwachs.

Sonstige Bahnen: Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf eigenem Bahnkörper . . . .

Schmalspurige Adhäsionsbahnen, Strassenbahnen Adhäsionsbahnen mit Zahnstangenstrecken Reine Zahnradbahnen . . . .

2

Total Im ganzen

3 20

1

6

5 _2

4

4

10 84

7 64

590

B e s t a n d auf E n d e 1907: Normalspurige Adhäsionsbahnen . . . . 1244 Lokomotiven.

Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf eigenem 87 Bahnkörper Schmalspurige Adhäsionsbahnen, Strassenbahnen 33 Adhäsionsbahnen mit Zahnstangenstrecken 49 Reine Zahnradbahnen 93 Total wovon für elektrischen Betrieb

1506 Lokomotiven, 41

AusNeurangiert, beschafft. Zuwachs.

Hauptbahnen : Schweizerische Bundesbahnen Gotthardbahn Bern-Neuenburg : Jura-Neuchâtelois

37

N e b e n b a h n en : Normalspurige Nebenbahnen Total

40

220 18

183 18

16

13

254

214

AusNeurangiert, beschafft.

Zuwachs.

Sonstige B a h n e n : Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf eigenem Bahnkörper Schmalspurige Adhäsionsbahnen, Strassenbahnen Adhäsionsbahnen mit Zahnstangenstrecken Reine Zahnradbahnen . . . .

Seilbahnen

27

27

60

57

6 5 9

6 4 6

Total

107

100

361

314

Im ganzen

47

591

B e s t a n d auf E n d e 1907: Wagen.

Plätze.

Normalspurige Adhäsionsbahnen 3164 151,476 Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf eigenem Bahnkörper 334 12,212 Schmalspurige Adhäsionsbahnen, Strassenbahnen 1048 35,966 Adhäsionsbahnen mit Zahnstangenstrecken . . 190 7,109 Reine Zahnradbahnen 131 6,233 Seilbahnen 83 3,120 Total wovon mit elektrischem Betrieb

4950 1381

216,116 51,957

c. Sahnpostwagen, Zweiachsige. Dreiachsige.

Ausrangiert wurden Angeschafft ,,

.

.

.

.

-- --

-- --

Zuwachs

--

--

B e s t a n d auf E n d e 1907: 151 zweiachsige 139 dreiachsige 290 im ganzen, wovon 16 schmalspurige.

d. Gepäckwagen.

AusNeurangiert, beschafft.

Hauptbahnen und normalspurige Nebenbahnen 2 44

Sonstige Nebenbahnen Total

Zuwachs.

42

--

9

9

2

53

51

B e s t a n d a u f E n d e 1907: Hauptbahnen und normalspurige Nebenbahnen Sonstige Nebenbahnen

.

623 Wagen.

106 ,,

Total

729 Wagen.

592 e.

Güterwaffen.

Offene Wagen.

Normal spur- Sonstige bahnen.

Bahnen.

Abgang Neubeschaffung.

Gedeckte Wagen.

Normalspnr- Sonstige bahnen.

Bahnen.

.

13 39

2 81

17 398

l 29

Zuwachs

26

79

381

28

.

B e s t a n d a u f E n d e 1907: Normalspurbahnen (übergangsfähiges Sonstige Bahnen

Material) Total

14,073 Wagen.

1,280 ,, 15,353 Wagen!

An Rollmaterialbestellungen waren zu Ende des Jahres pendent : Loko- Personen- Gepäck- GüterHauptbahnen: motiven. wagen. wagen, wagen.

Schweizerische Bundesbahnen 58 224 60 800 Gotthardbahn 8 -- -- -- Bern-Neuenburg -- -- -- -- Jura-Neuchâtelois . . . . -- -- -- -- N e b e n b a h n en : Normalspurige Adhäsionsbahnen 7 Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf eigenem Bahnkörper 5 Schmalspurige Adhäsionsbahnen, Strassenbahnen. .

l Adhäsionsbahnen mit Zahnstangenstrecken . . . .

4 Reine Zahnradbahnen . . .

3 Seilbahnen -- Im ganzen 86

2

--

70

13

4

4

76

2

6

4 l -- 320

-- -- -- 66

2 3 -- 885

Die Mehrzahl der von den schweizerischen Bundesbahnen bestellten Lokomotiven sind wieder schwere, leistungsfähige Maschinen der Serien A 8/s, B 3/4 und C */B- Die 8 neuen Lokomotiven der G-otthardbahn gehören der Serie A 8/s an, sind aber, namentlich was die Kesselleistung anbetrifft, noch erheblich leistungsfähiger als die bestehenden Maschinen dieser Serie. Sie unterscheiden sich von letztern auch im Rähmenbau (Barre nrahmen) und erhalten einen Dampftrockner nach Bauart Clench.

593 In den Personenwagenbestellungen figurieren u. a. auch 84 Wagen mit geschlossenen Plattformen und Faltenbälgen, nämlich : 20 dreiachsige Wagen I. und II. Klasse mit 700 Sitzplätzen 50 ,, ,, III.

,, ,, 2800 14 vierachsige ,, III.

,, ,, 1120 ,, Total 4620

,,

Mit dieser Lieferung wird unser Personenwagenmaterial neuerdings eine wertvolle Vermehrung erfahren. Durch die im Bau befindlichen Güterwagen wird dem zur Herbstzeit regelmässig sich einstellenden Wagenmangel etwas Rechnung getragen.

Die im Berichtsjahr neu in Dienst gekommenen Lokomotiven sind meist schwerer Bauart und nach vorhandenen Typen; abweichende Bauart besitzen nur : 8 C 4/o Lokomotiven (4zylindrige mit Verbundwirkung, mit Dampftrockner) für die Gotthardbahn ; 2 A 3/6 Lokomotiven (Szylindrige ohne Verbundwirkung mit Dampfüberhitzer) für die 8. B. B. ; 2 A 3/-a Lokomotiven (4zylindrige mit Verbundwirkung mit Dampfüberhitzer) für die S.B.B. ; 1 A 3/5 Lokomotive (ezylindrige mit Verbundwirkung mit Brotankesse], ohne Dampfüberhitzer) für die S. B. B.

Unter den beschafften Personenwagen befinden sich u. a.

150 dreiachsige und 20 vierachsige Personenwagen für die Bundesbahnen sowie 12 vierachsige Wagen für die Gotthardbahn, alles komfortable Wagen mit geschlossenen Plattformen und Faltenbälgen. An letztern Wagen, welche in der Hauptsache zur Formierung der Expresszüge und der, Speise- und Schlafwagen führenden, Schnellzüge verwendet werden, waren bis zum Jahresende im Park der Normalspurbahnen vorhanden : Zahl der Sitzplätze Zahl der I.

II.

III.

Wagen Klasse Klasse Klasse

2 und 3 -aehsige Faltenbalgwagen . . . .

4 achsige Faltenbalgwagen insgesamt

Total

465 1920

6,780

12,900

21,600

168

1629

3,785

3,568

8,982

633

3549

10,565

16,468

30,582

entsprechend 20,i9°/o der Gesamt-Sitzplatzzahl der schweizerischen Normalspurbahnen.

Bundesblatt.

60. Jahrg. Bd. II.

39

594 Unter den beschafften Gepäck- und Güterwagen befinden: sieh keine neuartigen Typen.

Den namhaften Anschaffungen der S. B. B. ist es hauptsächlich zu verdanken, dass die Schweiz zurzeit über ein Rollmaterial verfügt, das demjenigen unserer Nachbarstaaten zum Mindesten ebenbürtig ist.

Die näheren Angaben über den Bestand des Fahrparkes der schweizerischen Bahnen finden sich in der jedes Jahr erscheinenden Rollmaterialstatistik.

Für die im Bau befindlichen Bahnen sind bestellt: Loko- Personen- Gepäck- GütermotiTen. wagen, wagen. wagen.

Hauptbahnen -- -- -- -- Nebenbahnen: Normalspurige Adhäsionsbahnen 6 14 71 Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf eigenem Bahnkörper 24 -- -- 20 Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf Strassen .

-- 12 -- 7 Adhäsionsbahnen mit Zahn,, 1 stangenstrecken . . . .

5 3 -- -- 3 Reine Zahnradbahnen .

-- Seilbahnen -- 4 -- -- Total wovon für elektrisch betriebene Bahnen

9

59

6

101

3

45

1

30

Im Berichtsjahr wurden wieder eine Anzahl neuer Lokomotiven mit R a u c h v e r m i n d e r u n g s e i n r i c h t u n g e n ausgerüstet. Zurzeit sind 458 Lokomotiven oder 31,2o % der Gesamtzahl mit solchen Apparaten versehen.

Die Anwendung der D a m p f ü b e r h i t z u n g machte weitere Fortschritte. Zu Ende des Berichtsjahres waren 47 Heissdampflokomotiven im Betriebe, welche sich wie folgt verteilen: Bundesbahnen Gotthardbahn Rhätische Bahnen

. . . .

26 Stück 13 ,, 8 .,

595 Über die B e l e u c h t u n g der Personenwagen, an deren Verbesserung stets gearbeitet wird, geben die nachfolgenden Zahlen Aufschluss.

Von den Hauptbahnen hatten am Jahresende: Wagen °/o Petrolbeleuchtung 428 14,9 Gasbeleuchtung 499 17,4 Elektrische Beleuchtung . . . . 1940 67,6 Die Einführung des Gasglühlichts als Verbesserung der vorhandenen Gasbeleuchtung ist noch im Probestadium.

Schwierigkeiten verursacht immer noch die H e i z u n g längerer Züge bei starkem Frost. Das Eisenbahndepartement ist diesbezüglich bei der Präsidialverwaltung des Verbandes schweizerischen Bisenbahnen vorstellig geworden und es werden Versuche mit verbesserten Anordnungen ausgeführt.

*

*

*

Die Überwachung des Unterhaltes des gesamten Rollmaterials und die Kontrolle des Fahrdienstes vollzog sich in bisheriger Weise. Wichtige Vorkommnisse sind dabei nicht zu erwähnen.

L o k o m o t i v d e f e k t e sind dem Departemente 314 zur Kenntnis gekommen ; dieselben verteilen sich wie folgt : Schweizerische Bundesbahnen 215 Gotthardbahn 22 Bern-Neuenburg 3 Jura Neuchâtelois 6 Nebenbahnen 68 Total JÜ4 Eingelangt sind ferner: 92 Berichte über Kupplungsbrüche ; 49 ,, ,, Radreifenbrüche; 27 ,, ,, Achsenbrüche.

Diese Angaben machen aber nicht Anspruch auf Vollständigkeit, da uns nicht alle Fälle gemeldet werden.

In keinem Falle hatte einer der obgenannten Fälle schlimme Folgen.

Den durch die Verordnung betreffend Unterhalt des Rollmaterials vorgeschriebenen Innern Revisionen und Druckproben der Lokomotivkessel wohnten unsere Kontrollingenieure in gewohnter Weise bei.

596 Es fanden statt: Innere Kesseluntersuchungen.

Hauptbahnen:

Anzahl

Schweizerische Bundesbahnen Gottbardbahn Bern-Neuenburg Jura Neuchâtelois

.

In °/o der Kessel

. 142 43 l 4

15,3

26,2 12,5

33,3

Nebenbahnen: Normalspurige Sonstige

15,, 20,2

15 46 Im ganzen

251

17,5

Periodische Druckproben.

Hauptbahnen: Schweizerische Bundesbahnen Gotthardbahn . . . . .

Bern-Neuenburg Jura Neuchâtelois

. .

. .

Anzahl

In °/o der Kessel

147 42 2 2

15,9 25,6 25,o 16,e

12 45

12,o 19,s

250

17,4

Nebenbahnen : Normalspurige Sonstige Im ganzen

Druckproben neuer Kessel.

Hauptbahnen:

Anzahl

Schweizerische Bundesbahnen Gotthardbahn Bern-Neuenburg Jura Neuchâtelois

.

49 wovon 2 Ersatzkessel 7 ,, 5 ,, -- ,, -- ,, -- ,, -- ,,

Nebenbahnen: Normalspurige Sonstige

7 10 Im ganzen

,, ,,

73 wovon

l --

,, ,,

8 Ersatzkessel

597 Die K o h l e n v o r r ä t e , über welche wir uns vierteljährlich Bericht erstatten lassen, sind -- zumeist infolge Nichteinhaltens der vertraglichen Verpflichtungen seitens der Lieferanten -- zeitweise in bedenklichem Masse zurückgegangen, so dass wir zu besondern Schritten veranlasst wurden. Gegen das Ende des Jahres hatte sich die Situation wieder etwas gebessert. Der Vorteil des elektrischen Betriebes, der uns in dieser Beziehung vom Auslande unabhängig machen würde, trat hier klar zu Tage.

Die Einhaltung der behördlich festgesetzten Fahrgeschwind i g k e i t e n lässt bei den Strassenbahnen noch zu wünschen übrig, obschon gerade dort die Gefahren des zu raschen Fahrens am grössten sind. Eine Kontrolle ist deshalb schwer, weil der Vorschrift, wonach auf jeder Linie eines Trambahunetzes wenigstens ein registrierender Geschwindigkeitsmesser regelmässig im Betrieb sein soll, hei den Trambahnen noch zu wenig nachgelebt wird, angeblich weil es schwierig sei, solche Apparate auf die Dauer in Punktion zu erhalten. Wir haben allen Grund, anzunehmen, dass die Durchführung dieser Vorschrift öfters mehr deshalb auf Widerstand stösst, weil beim Vorhandensein solcher Kontrollapparate häufige Überschreitungen der zulässigen Fahrgeschwindigkeiten konstatiert wurden. Wir werden uns mit dieser Angelegenheit noch zu. befassen haben.

3. Bahnbetrieb.

a, Fahrplanwesen.

Zu den Fahrplanentwürfen der Bahn- und Dampfschiffunternehmungen sind 1102 Abänderungsanträge, gegen 1263 ini Vorjahre, gestellt worden. In 245 Fällen hatte das Eisenbahndepartement zu entscheiden, und gegen 7 Entscheide des Departements ist der Rekurs an den Bundesrat ergriffen worden. Die übrigen Begehren fanden in den Fabrplankonferenzen durch Zugeständnisse der Verwaltungen oder Verzicht der Begehrensteller ihre Erledigung.

Dass in der Zahl der Abänderungsbegehreu gegenüber dem Vorjahre ein Rückgang zu verzeichnen ist, darf wohl auf den Umstand zurückgeführt werden, dass mehrere Verwaltungen aus freien Stücken eine Reihe von wesentlichen Verbesserungen eingeführt haben.

Ausser einer grössern Summe neuer Fahrleistungen sind von verschiedenen Interessenten nicht weniger als 243 neue Schnell-

598

zugshalte verlangt worden. Solchen Begehren ist aber seitens der Behörde nur in vereinzelten Fällen und nur so weit entsprochen worden, als wirklich triftige Gründe dieses rechtfertigten.

Für einzelne Linien der Bundesbahnen sind seit Jahren neue Früh- und Spätzüge oder eigentliche Nachtzüge verlangt; die bezüglichen Begehren wurden aber abgewiesen, soweit vorauszusehen war, dass die Frequenz solcher Züge nur eine geringe sein würde und daher die aus deren Führung erwachsenden grossen Kosten nicht rechtfertigen könnte.

Daneben musste eine grössere Zahl von Begehren um Einlage neuer Züge mit Rücksicht auf die Kosten abgewiesen werden.

Obschon allgemein bekannt ist, dass die Finanzlage der Bundesbahnen die grösste Schonung erheischt, bewegen sich die derartige Ansprüche ihnen gegenüber in aufsteigender Linie.

Die europäischen Fahrplankonferenzen sind unserseits in üblicher Weise beschickt worden. Diejenige für den Winterfahrplan 1907/08 wurde am 12. und 13. Juni in London und diejenige für den Sommerfahrplan 1908 am 11. und 12. Dezember in Wien abgehalten. Sowohl in London als in Wien gingen den offiziellen Verhandlungstagen zwei Vorkonferenztage voraus.

b, Kontrolle der Dienstvorschriften.

Die im letzten Bericht besprochene Revision der Vorschriften über Aufnahme in den Eisenbahndienst und periodische Prüfungen des Personals konnte aus denselben Gründen wie im Vorjahre noch nicht durchgeführt wurden.

Die im Jahre 1905 vom Verband des Personals schweizerischer Transportanstalten verlangte Revision des Reglements über den Rangierdienst wurde für einmal zurückgelegt, weil die Bahnverwaltungen sich ablehnend verhielten und vom Verband des Personals keine bestimmten Vorschläge eingereicht wurden.

Wir haben unterm 28. September 1907 eine neue Verordnung über die Beheizung der Eisenbahnwagen und der Warteräume in den Stationen erlassen, welche den eigenartigen Verhältnissen der städtischen Strassenbabnen und der Vorortbahnen in billiger Weise Rechnung trägt.

Von mehreren neuen Bahnunternehmungen sind die für das Personal notwendigen Dienstreglemente eingereicht worden, und

599 es hat das Eisenbahndepartement denseben nach längeren und zum Teil schwierigen Verhandlungen die Genehmigung erteilt.

Die im vorjährigen Berichte erwähnten Verhandlungen betreffend die Erstellung neuer Réglemente über den Fahrdienst auf den Schmalspurbahnen und auf den Zahnradbahnen konnten noch nicht zum Abschlüsse gebracht werden, sind aber der Erledigung nahe.

Zum Teil auf Anregung des Verbandes der Normalspurbahnen, sum Teil auf Verlangen des Eisenbahndepartements ist die Abänderung einer Reihe von Bestimmungen des allgemeinen Fahrdienstreglements und des allgemeinen Signalreglements in Angriff genommen worden.

Vom Eisenbahnverband ist unter anderm eine Änderung des Signalreglements in dem Sinne vorgeschlagen worden, dass bei Abfahrt der Züge sowie beim Rangierdienst von den Lokomotiven keine Pfeifensignale gegeben werden müssten, und es ist diese Neuerung seit 2*/2 Jahren versuchsweise durchgeführt. So angenehm eine Einschränkung der Pfeifensignale für die Anwohner der Bahnhöfe sein mag, so hat dieselbe auch ihre schlimmen Seiten, indem das Personal des äusseren Dienstes mehr als bisher der Gefahr des Überfahrenwerdens ausgesetzt ist; es sind daher aus Kreisen des Personals Stimmen laut geworden, welche ·die Wiedereinführung der Lokomotivsignale fordern. Da die Versuche noch kein abschliessliches Resultat ergeben haben, werden dieselben auf ein weiteres halbes Jahr ausgedehnt.

Die Generaldirektion der Bundesbahnen hat in Abänderung des Kleidungsreglementes beschlossen, den Bahnhofvorstandstellvertretern, den Stations- und Wärtervorständen, den vollständig uniformierten Stationsgehülfen, den Obergüterschaffnern und ihren Stellvertretern, den Oberzugführern, Zugführern und Kondukteuren leichte Sommerblusen (Tuchblusen) abzugeben. Mit der Verteilung ist im Sommer des Berichtsjahres begonnen worden, womit das unterm 20. Dezember 1904 anlässlich der Behandlung des Voranschlags der Bundesbahnen pro 1905 gestellte Postulat (Nr. 633) seine Erledigung gefunden hat.

c. Vollziehung des Arbeitsgesetzes.

In Vollziehung von Art. 8 des Gesetzes sind dem Personal ·in einer grösseren Zahl von Stationen verbesserte Ruhelokale eingeräumt worden und es haben die Versuche mit transportabeln

600

Baracken und Zelten für das Bahnunterhaltungspersonal eineweitere Ausdehnung erfahren.

Wir haben die Generaldirektion in Anwendung von Art. IQ des Gesetzes unterm 3. Juni ermächtigt, während der Dauer des mit dem Bezüge des neuen Bahnhofes zusammenhängenden Greleiseumbaues in Basel (ungefähr vier Wochen) durch das Personal des äusseren Dienstes, soweit unbedingt notwendig, Überzeitarbeit leisten zu lassen, in der Meinung immerhin, dass eine Übermüdung der Angestellten nicht vorkommen dürfe. Unter derselben Bedingung wurde für die Dauer des eidgenössischen Schützenfesteseme Mehrbeanspruchung des Personals des Bahnhofes Zürich gestattet. Ferner musste für die Dauer der grossen Militärtransporte anlässlich der Herbstmanöver eine Mehrbeanspruchung sowie die Verschiebung einzelner Ruhetage eines Teils des Personals der Bundesbahnen bewilligt werden.

Dem Verband der Normalspurbahnen haben wir in üblicher Weise für die Dauer des starken Herbstverkehrs gestattet, an Sonntagen, den eidgenössischen Bettag ausgenommen, a. am Vormittage in den Güterschuppen arbeiten zu lassen ; b. den hierzu geeigneten Personenzügen, soweit nötig, Güterwagen mitzugeben ; c. Güterzüge auszuführen, soweit das Bedürfnis sich einstelle..

Wegen andauernd starkem Güterandrang musste, um Stauungen zu vermeiden, der Gottbardbahn an den meisten Sonntagen des Jahres in beschränktem Umfange die Besorgung des Güterdienstes gestattet werden.

Da gemäss Art. 13 der Vollziehungs Verordnung vom 22. September 1903 der im Art. 7 des Gesetzes vorgesehene zusammenhängende Erholungsurlaub dem Personal auf Beginn des Jahres für das betreffende Jahr anzuweisen und in der Folge mitunter zufällig eine Gruppe von Krankheitstagen mit dem Erholungsurlaub zusammengefallen ist, hat die Generaldirektion der Bundesbahnen mit Bezug auf die Zumessung von Ruhetagen bei länger dauernder Krankheit folgenden Beschluss gefasst : 1. Angestellten, welche für ein volles Dienstjahr 52 Ruhetage, einschliesslich des Erholungsurlaubes (Art. 7, Abs. l, des Gesetzes), zu erhalten haben, ist für jede Woche Krankheitsabwesenheit ein Tag von den 52 Ruhetagen abzuziehen.

2. Für Angestellte, welchen gemäss Art. 7, Abs. 2, des Gesetzes 52 Ruhetage und ein Erholungsurlaub von acht Tagen

601

oder mehr per Jahr zukommen, sind die in die Krankheitsabwesenheit fallenden Erholungsurlaubstage als konsumiert zu betrachten, und ausserdem kommt für jede volle Woche Krankheitsabwesenheit ein Ruhetag in Abzug. Hierbei darf jedoch die Gesamtzahl der in Abzug gebrachten Tage die Zahl der Krankheitstage nicht übersteigen.

3. Es ist unzulässig, einen vorausbestimmten Erholungsurlaub auf eine Krankheitsabwesenheit zu verschieben, um denselben als durch Krankheit konsumiert betrachten zu können.

Hieraus folgt, dass bei Zusammenfallen des vorausbestimmten Erholungsurlaubs mit Krankheitstagen der Angestellte auf das ganze Jahr berechnet dieselbe Zahl von Ruhetagen erhält, als er Wochen im Dienste gestanden hat.

Durch die Kontrolle sind auch im Berichtsjahre zahlreiche Fälle von Abweichungen von den Gesetzesbestimmungen ermittelt und den Bahn- und Dampfschiffverwaltungen, zum Teil unter Androhung weiterer Massnahmen für den "Wiederholungsfall, behufs Abhülfe übermittelt worden. Gegen eine Verwaltung haben wir wegen fortgesetzter Nichtbeachtung einzelner Gesetzesbestimmungen das Strafverfahren eingeleitet. Sie ist vom zuständigen Richter mit einer Busse von allerdings nur Fr. 20 belegt worden.

Die Führung der im Art. 11 des Gesetzes vorgesehenen Tagebücher durch das Personal liess auch im Berichtsjahre manches zu wünschen übrig, was hauptsächlich auf den Umstand zurückzuführen sein dürfte, dass die meisten Verwaltungen diesem Kontrollmittel wenig wohlwollend gegenüberstehen und sich um die richtige Führung der Bücher nicht kümmern. Die Tagebücher können aber nur dann ihren Zweck vollständig erfüllen, wenn die Eintragungen in dieselben durch die Verwaltungen überwacht werden, indem die letztern bei konstatierten Unregelmässigkeiten in der Lage wären, sofort von sich aus für Abhülfe zu sorgen, während es bis jetzt fast durchwegs den Kontrollorganen des Eisenbahndepartements überlassen blieb, allfällige Gesetzwidrigkeiten gelegentlich aufzudecken und auf deren Beseitigung zu dringen, soweit die Tagebücher überhaupt bezügliche Angaben enthielten.

In einzelnen Fällen sind von den Personalverbänden Beschwerden über zu starke Inanspruchnahme der Angestellten erhoben worden, und es hat das Departement nicht ermangelt, auf Abhülfe zu dringen, soweit die Untersuchung ergab, dass die Beschwerden begründet waren.

'802

d, Fahiieistungen und Zugsverspätungen.

Die Fahrleistungen sind auf den in beiliegender Tabelle aufgeführten Bahnen gegenüber dem Vorjahre um 2,974,213 Zugskilometer und um 104,712,641 Achskilometer gestiegen.

Die Gesamtzahl der rapportpflichtigen Zugsverspätungen ist gegenüber dem Vorjahre um ein geringes zurückgegangen, wogegen bei einzelnen Verwaltungen eine Zunahme der e i g e n e n Verspätungen zu verzeichnen ist.

Als Ursachen der vielen Verspätungen erwähnen wir namentlich : Verspätetes Eintreffen von Zügen und Schiffskursen anschliessender Verwaltungen; Unfälle und atmosphärische Einflüsse ; Starker Personen-, Gepäck-, Post- und Güterverkehr 5 Kurze Umschlagszeiten in den Knotenstationen; Gespannte Fahrzeiten vieler Züge ; Dichter Zugsverkehr im allgemeinen, zum Teil als Folge der geringen Ausnützung der Nachtzeit für den Güterverkehr auf einzelnen Linien ; Langsamfahrsignale wegen Umbau von Linien und Stationen ; Umstellen von direkten Personenwagen in den Knotenstationen ; Ungenügende und unzweckmässige Anordnungen bei besondern Vorkommnissen ; Beschränkte Platzverhältnisse in den Bahnhöfen und Stationen ; Einspurigkeit einer Reihe von Hauptlinien ; Fehlen dritter und vierter Geleise auf einzelnen stark befahrenen Teilstrecken in der Nähe von Hauptbahnhöfen.

Es ist zu befürchten, dass die Verhältnisse sich noch verschlimmern werden, falls hinsichtlich des Ausbaues der Linien und der Stationen nicht ein rascheres Tempo als bisher Platz .greift.

e. Unfälle.

Im Berichtsjahre wurden die folgenden Unfälle im Bisenbahnbetrieb zur Anzeige gebracht, wobei wir zur Vergleichung die entsprechenden Ziffern des Vorjahres beisetzen : Entgleisungen in Stationen ,, auf offener Bahn Zusammenstösse in Stationen ,, a u f offener Bahn Sonstige Unfälle

. . . .

19G7.

1906.

49 13 47 8 2273

40 14 43 8 1920

Zusammenstellung der im Jahre 1907 auf den wichtigern schweizerischen Normalspurbahnen beförderten Züge und deren Verspätungen.

1

2

Bezeichnung der Eigenbahnen

3

1

1

*

5

1

|

6

7

|

8

\

9

Total der beförderten DurchIm Fahrplan vorgesehenen schnittliche Fakultativ und Extraregelmäßigen Lange der Davon im Betrieb doppelbespurig findlichen Güterzüge Gäterzüge Linien mit mit Personenreinen Personenreinen PersonenPersonenzüge zage Güterzüge befördebeförde- Gnterzüge rung

Kilometer 1. Hauptbahnen.

Schweizerische Bundesbahnen : Kreis 1 .

11 '1

1

rung

10

U

1

Total der zurückgelegten

Achs-

Zngs-

Kilometer

12

13

2406

509 401 424

46449

153 105

3639

28036

28 809 738

863 267 943

21 487 207

358 798

Totale und Durchschnittszahlen Qotthardbahn

290 43 38

142 2

32617 5784 12440

6669

30 146 10846 16782 8617 11 680 6474 5595 5528 4988 3024 6536 3030 1780 13317 2763 4081 3650 4745 5110

849 730

101

466 32 122

15319 617 1 139

2

13786 155 199

4436101 279 138 336 932

151682987 4 173 303 5 005 244

1321 558 451 44 437 156 227 37 48 9 188 95 20 1323

706 492 379 836 298861 290 545 292 796 308 943 179352 198 083 114406 95419 118462 67626 42317 108 044 37232 54304 40176 46762 30678

10 860 564 3837231 2 934 287 3 238 172 3 900 777 2855851 2306314 1739810 603 100 640 746 1 086 960 1 095 288 367 540 1230159 353 724 342391 298 170 348 212 245 894

1

15

16 |

17 18 1

19

|

20 1 21

| 22

23

|

24 1

28

An den Endpunkten der Fahrt trafen ein: Ursache der Verspätungen Auf die regelmäßigen PersonenzUge GUterzüge mit PersonenPersonenzüge Von den mit 10 und mehr Minuten beförderung mit 15 und Auf dar eigenen Linie AchsVerspätung mehr Minuten Verspätung und Dtirch kilometern Gnterzfige Verkommen DurchDurchmit dorch spätung auf 1 KiloGrößte Größte schnittschnittinfolge Personeninfolge den der liche liche i meter VerVerinfolge von beförderung von atmosStationsVer- spätung i Anzahl Ver- spätung AnschlnßBahnläng Anzahl von Total Bollentfallen : spätung spätung anstalten Unfällen phärischen material- und Einflüssen Fahrdefekten dienst Minuten Minuten Zngskilometer

. . .

: in . . . . .

_IV

14

2 550 124 523 044 248712 97054 296 725 131717

26

27

28

29

|

30

Prozente der gemäß Kolonnen Anzahl 23 nnd 24 der verspäteten versäumten im Zöge im Anschlüsse Total Verhältnis Vorjahre im zur VorGesamtzahl jahre der Züge

3861 5901 9 109 4742

20 18 15 17

319 163 177 174

69 91 241 128

34 24 22 22

133 58 87 66

2024 4207 5916 3474

84 160 94 47

47 31 57 9

97 65 173 55

1678 1906 1529 1785 U 153 3110 3434 1285 1396

23613

18

319

529

26

133

15621

385

144

390

7602 8521

1969 311 584

16 15 16

89 75 60

321

26

114

1 507 209 286

29

8

4

38

47 2 U

699 100 245

783 102 298

839 104 170

1 123 146 248 314 216 144 78 246 93 67 14 53 22 202 36 216 14 79 44

14 14 15 14 14 16 14 13 22 20 13 15 24 16 43 14 14 15 13

80 43 61 40 38 67: 27 , 49 j 114 !

306 j 16 , 60 , 92 45 515 62 29 30 24

668 76 209 270 204 128 67 161 41 21 11 40 9 113 24 165 9 77 43

19 3

1

18

10

425 65 24 103 Ili 2 15 85 26 25 3 12; 13 146 1 51 4 5 1

463 70 39 119 12 16 15 94 52 50 3 15 15 160 13 55 5 6 1

527 57 16 103 21 14 41 122 61 39 9 18

458

1,78

1,88 ·

1911 1987 2732 1215

7845 1,90

1,85

1,78

1,79

2,04

1,06

Bezeichnun der Eisenbahnen

S. B. B. : Kreis I

:: ivm

Total

385 106 29

G.B.

N.B.

J. N.

114 137 157 74 21 33 2 53 86 10

T.S.B.

S. T. B.

S. 0. B.

T. T. B.

2. Nebenbahnen.

Seetalbahn 8) . .

Sudostbahn . . . .

Tößtalbahn 4 ) j Emmentalbahn Burgdorf-Thun-Bahn (elektrisch) . . . .

Lano-enthal-Huttwil-Wolhusen-Bahn .

Freiburg-Murten-Ins (elektrisch) . . . .

Ürikon-Bauma Sai^nelegier- Glovelier . . . .

Sihltalbahn Bulle-Romont Bern-Schwarzeoburg f) Val de Travers

Vevey-Chexbres Nyon-Crassier

115 55 50 46 43 41 40 33 26 25 19 18 ai 19 14 14 12 11 8 6

306 3 165 618

3774 1 236 1 232 1403 2217 · 1 673 ' 618

i

728 1 740 621 364 1 145 95 740

;

64 1 795 517

1095

113 23 190 23 19 75 4 31 18 3 44 9 28 7 6 10 2 6 3

57

4 26 4

49 1

621 336 339671 267 561 263 144 247 494 255 944 170 820 196 672 113726 93800 106830 65754 4l 364 92420 37154 52477 40150 46720 30660

94440 69768 58686 70395 90716 69655 57 658 52722 23 196 25630 57208 60849 19344 87869 25266 28533 27 106 43527 40982

8 75

20 27

28 67

_ 4 9

19 17

27 19

4

19

20

2 2 71 1 4

17 17 18 25 18

19 19 35 25 20

4

18

22

Totale und Durchschnittszahlen

3372

653 600 957

63675

186449

4873

93

47 140

37 272 243

062414667

27 666 465 315070 29832

17

515

1034

21

133

19 959

Im Jahre 1906

3329

613 566 340

69932

158929

5568

153

41 563

34 298 030

957 702 026

25 909 488 287 685 29986

16

360

1091

23

136

20540

15 8 12 1

3 23 14

1 2 3

8 1 2 5 ?

2

7 12

4 4 1

1 285 849 *)

174 38 19 4 5 3

1,««

1,74

0,67

0.45

0,14

0,04

1,2< 0,,0

0,09

0,06

0,04

0,17

0,46 1,93

1,30

1,46 0,68

0.69

1,21

:

0,04 0,88 1,60

0,78 0,04 0,45

.

1,08

1,04

0,08

0,82 0,42

0,13

i

1,10

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j

0,03

1,0.

|

0,05

501

9663 10907

1,52

'.

463

9225 10537

1,62

:

3 11 10 3 48 17 2

E.B.

9277

i

') ^ ") ·)

Inkl. Basler Verbindungsbahn.

,, Spiez-Erlenbach, ErleQba&h-Zweisimmen, Spiez-Fratigen, Gfirbetalt ahn.

,, Beinwil-Mttnster.

,, Wald-Rttü.

1) Betriebse Öffnung am 1. Jemi 1907.

a) 122 Tage mit 18 km.; 92 Tage mit 21 km

' :

B T. B.

!

L. H. W. B. ; F. M. I.

üe. B. B.

R. S. G.

SihlT.B. · B. R.

B. S. B.

K. V. T.

P. B.

Sense T. B.

R. P. B.

V. Ch.

N. C.

9146 -

1

*) Die n«eisten dieser Versp&tu ngeu rühr «n von den Seh leestllrms n und der grosseu Kä te, sowie v om Linienunte rbrach auf der Gotthardbahn (Ru schlingen bei km. 3) her.

603

Von den Entgleisungen fanden 53 (37) bei Personen- und Güterzügen, 8 (13) im Rangierdienst und l (4) bei Tramwagen statt.

Von den Zusammenstössen ereigneten sich 20 (23) bei fahrenden Zügen, sei es, dass solche mit andern Zügen oder mit einzelnen Wagen in Kollision gerieten; 21 (16) Fälle beziehen -sich auf Vorkommnisse im Rangierdienst und 14 (12) betreffen Kollisionen von Tramwagen.

Die sämtlichen Unfälle hatten 115 Tötungen (im Vorjahre 97) und 2179 Verletzungen (gegen 1835) von Personen zur Folge, und zwar wurden getötet Reisende.

Bahnbedienstete. Drittpersonen.

1907. 1906.

1907.

1906.

1907.

1906.

bei Entgleisungen und Zusammenstössen .

infolge sonstiger Ereignisse

1

--

-tJ.

Q ij

16

17

48

34

' --

49

43

verletzt Reisende.

Bahnbedienstete. Drittpersonen.

1907.

1906. 1907.

1906.

1907.

1906.

bei Entgleisungen und 43 Zusammenstössen .

infolge sonstiger Ereignisse 123

23

--

2

106 1885 1574

105

111

19

23

Nach Bahnen zusammengestellt entfallen hiervon: Tötungen.

1907.

1906.

·Auf die Schweiz. Bundesbahnen 71 ,, ,, Gotthardbahn 10 ,, ,, Bern-Neuenburg-Bahn .

,, ,, Neuenburger Jura-Bahn ,, ,, ausländischen Bahnen auf Schweizergebiet ^ ,, übrigen normalspurigen Adhasionsbahnen

53 5

Verletzungen.

1907.

1469

1906.

1187

181 11 23

149 · 12 22

56

53

71

87

604 Tötungen.

1907.

1906.

Auf die schmalspurigen Adhäsionsbahnen auf eigen e m Bahnkörper .

,, ,, schmalspurigen Adhäsionsbahnen auf Strassen . . . .

,, ,, Adhäsionsbahnen mit Zahnstangenstrecken .

,, ,, reinen Zahnradbahnen ,, ,, Seilbahnen . . . .

Verletzungen.

1907.

1906,

4

4

55

44

21

19

263

244

1 -- --

2 2 --

36 7 7

24 5 8

Die üblichen weitern Angaben finden sich in der angefügten Tabelle.

Die Tötungen und Verletzungen, welche nicht auf Entgleisungen und Zusammenstösse zurückzuführen sind, gruppieren sich den Ursachen nach wie folgt:

Statistik der Unfälle beim Eisenbahnbetrieb im Jahre 1907.

!

3

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Isl J

H

s|| 3l| B

i

A. Schweizerische Bahnen.

2441 276 55 40

HI h

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S .R

h

i

.1

1. Hauptbahnen (normalspuriges Netz).

r

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4 1

40 6

17 1

33 4

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3 1

1 i

2

33 3

1

31 3

1

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B

1 p E

1483 191 11 26

17

24 4 8

1 3

10

1

o^ 2

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1

i

1 J

infolge Ton Entgleisungen und Znsamraenstüssen.

infolge anderer Unfälle.

i1 'l jj Bahnbedlenstete. j Drittpersonen.

Reisende.

Gesamtzahl der Verletzungen

·là Oe

5

1 3

_

132l3 177»

28 1

18 2

71 10

21

2

1

3

1469 181 11 23

Balmbcdlenstoto.

Reuende.

Drittpersonen.

-

1

1573 200 11 27

1

27 7 8 16 6 1

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Getatet.

II



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Davon entfallen auf die Stationen.

11 11 S|

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1 !

Drsocheu.

Voreehrirtswitlriges Manöver ano Unachtsamkeit des Fahrpersonale.

Unrichtige Aufstellung von .Fahrzeugen.

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Ursachen.

Andere und anerroittelte Ursachen.

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Tötungen und Verletzungen von Menschen



Sonstge Untale.

·uaBuiUU ßf mtzjuresafl

i

Bezeichnung

Zusammenstöße.

Verletzt.

Entgleisungen.

Ä

78 2

34 7

1

1

1 \ 1

i ls

a !

£

Selbstmorde und Selbstmordversuche.

i o

17 2 2

Bezeichnung der Eisenbahnen.

!

i> i

Schweiz. Bundesbahnen.

Gotthardbahn.

Bern- Neuen bürg- Bahn.

Jura Neachätelois.

i

11. Nebenbahnen.

a. Nornuilspitrige Adhäsionsbahnen: l nune e uà 1

icssiaiD D

t

Burgdorf-Thun-Baho Langen ttial- Hu ttwil- Wolhuseii rieibur B Diuiten

.

. . . .

btuaneicgier v? o e Arth-Rigi-Bahn (Talbahnstvecke) Kriens-Luaem (G Utergel eise)

. . .

130 55 50 46 43 41 40 83 26 25 19 10 4 3

I

-

1

-

1

2

1

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Bière-Apple3-Morges und Apples l'Isle . .

Saigoelégier - Cliaux-de-Fonds . . . .

Yverdon-Sle. Croix Ponts-Sagne-Chaux-de-Konda Chemins de for Veveysaoa Lnogcnthal Jura Baiin Aigle U 011 aloni ey c. Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf Strassen Tramways électriques Genève . . . .

Tramways Laasanoois Stadiische Slrassenbahn Zürich . . . .

Tramway Neucïiâiel

iw F, r?fs.eia

a

Lausanne- Eeli allena- Bercher Sehaffhausen-Schleitheim Sei mlalbana Vevey-Montreux-Chillon- Villeneuve. . .

Limmattalstrassenbahn

Städlische Strassenbahii Bern

. . . .

St. Galleû-Speicher-Trogen Régional Val-de-Ruz /lUncn uerliKOii fleenacn

Tratmvay La Chaux- de- Fon da

. . . .

Tramway Freiburg Zuger Strassenbahn

173 63 44 32 30 27 26 25 17 17 15 12 9

1

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3 3

4 5

26 22

Inklusive Nyon-Craasïer.

Sensetalbahn.

n Spiez-ZweiEimmen, Spiez-Frattgea, Gûrbetal- ni d SchT/areenbar[ -Bahn.

n , Heinach-Munater.

Wald-ßaü.

n Chûtel St. Denla-Palézieox.

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Thunerseebaho.

Seetal bahn, Südostbaho.

Tosata) baho.

Em meo talbahn.

Burgdorf-Thuo-Baho.

Langen thal-Huttwil-Wolhusen.

Freiburg-Mu rten-Ina.

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Saignelegier-Glovelier.

Sih Halbaho.

Uetlibergbaho.

Arth-Rigi-Bahn (Talbahnstrecke).

Kriens-Luzern (Gatergeleise).

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B. Anslündisehe Bahnen anf Sehweizergebiet.

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f. Seilbahnen:

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Bürgenstockbahn

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d. Adhäsionsbahnen mit Zahnstangenstrecken:

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6. Schmalspurige Adhäsionsbalinen auf eigenem Bahnkörper; Monireiix-ObeHand bernois . . . . .

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RhäUsehe Bahn.

Montreux- Oberland bernois.

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Belilo zona*Mesoeco.

Biere-Apples-Morges und Apples-Haie.

Saignelegier- Chaux-de-Fonds.

Appenzellerbahn.

Yverdon-Ste. Croix.

Fon ta-Sagoe-Chaux-de- Foods.

Chemins de fer Veveysans.

Laugen thaï- Jura Bahn.

Aigle-OlloQ-Mouthey.

Trûmelan-Ta vannes.

Tramways électriques Genève.

Tramways Lausannois.

Stadtische Strasseobaha Zürich.

Joratbahn.

Tramway Neuchatei.

Basler Strassen bahnen.

WetzikoD-Meilen.

Lausanne- Echa l lens-Bercher Wyaentalbaho.

Frauenfeld- Wi).

Schaff hausen -Sehleitheim.

SeraftalbahD.

Waiden burgerbabn.

Vevey-Montreux-ChilloD-Vitleiieuve.

Bireigtalbahn.

Li m matta IstraBseabahn, Altsiätten-Berneck.

Aarau-Schöftlaad.

Bremgarteo-Dietikon.

Städtische Strasseobaho fiero.

Trambahn Luzern.

Roile-Gimel.

St. Ghülen-Speicher-Trogen.

Trambahn 8t. Gallen.

Regional Val-de-Ruz.

Zu rich-Oerli koo- Seebach.

Birseckbahn.

Bieler Tramway.

Öland- Bega ins.

Tramway La Chaux-de. Fonds.

Altdorf-FlBelen.

Tramway Freiburg.

Zuger Stressen bahn.

Schwyz-Seeweu .

Brilnigbahn.

Visp-Zermalt, Stansstad-Eogelberg, Martigny-Chatelard.

Appenzeller Strassen bahn.

Bex-Gryoa-Villars-Chesieres.

Aigle-Leysia.

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Wengernalpbahu.

Generoso bahn Arth-Rigibahn.

Glion-Rochers de Naye.

Vitznau-Rigibahn, Lausanne-Ouchy.

Gurten bahn.

Burgeoatockbahn.

Dolderbaha Zürich.

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Badische Staatsbahn.

Paris-Lyon- Mediterranee.

EIsass-Lothringen-Bahn.

Italienische Staatsbahnea.

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InkluB ve 1 Postangestellter.

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Drittpersonen.

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Verletzung.

1907.1906.1907.1906. 1907. 1906. 1907. 1906. 1907.1906.1907.1906.

Überfahren von Fuhrwerken, Rollwagen und Draisinen Infolge Scheuwerdens von Tieren bei der Fahrt von Zügen Ausgleiten von Fahrzeugen, Fehltreten beim Auf- und Absteigen Fehltreten beim Begehen der Geleise . . . .

Springen auf und von im Gang befindlichen Fahrzeugen Unvorsichtiges Überschreiten der Geleise und Gehen in denselben Unvorsichtiges Benehmen im fahrenden Zug und bei Manöverbewegungen Mitwirkung von Drittpersonen beim Manöver .

Infolge unglücklichen Zufalls bei Manövern. .

Beim An- und Abkuppeln von Fahrzeugen . .

Infolge verbotener oder unrichtig ausgeführter Manöver Beim Ein-, Aus- und Umlad von Gütern . . .

Beim Öffnen oder Schliessen von Wagentüren .

Augenverletzungen durch Fremdkörper . . .

Beim Einfeuern auf der Lokomotive und beim Zerkleinern von Kohlen Infolge Berührung des elektrischen Stromes . .

Aus andern Ursachen

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606

In selbstmörderischer Absieht haben sich 27 Personen (im Vorjahr 12) getötet und 2 verletzt.

Bei den H ü l f s a r b e i t e n des B a h n b e t r i e b e s (innerer Betriebs-, Bahnunterhaltungs- und Werkstättedienst) wurden Tötungen Verletzungen

.

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1907.

1906.

9 4035

3 3386

gemeldet.

4. Dampfschiffe.

Die Kontrolle über den Bau und Betrieb der Dampf- und Motorschiffe fand in bisheriger Weise statt.

Über den Umfang der Kontrolle geben nachstehende ZahlenAufschluss : a. Betriébsbewilligungen.

Erneuert Neu erteilt . . . .

Entzogen . . . .

Dampfschiffe.

Motorboote.

Motorschiffe.

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b. Änderungen im

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SchiffsparTc.

Dampfschiffe neu erstellt, bezw. neu unter Kontrolle getreten Motorboote ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, Motorlastschiffe neu ,, -n -n -n -n -n Dampfschiffe ausrangiert oder aus der Kontrolle gestrichen Motorboote ,, ,,' ,, ,, ,,' ' ,, Motorlastschiffe ,, ,, ,, ,, fl n Dampfschiffe umgebaut Motorboote ,, Motorlastschiffe ,, Dampfschiffe m i t neuen Kesseln versehen . . . . . .

,, ^ Maschinen versehen n Motorboote ,, ,, Motoren ,, . . . . . .

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607

c. Bestand des

Schiffsparkes.

Dampfschiffe für den Personen- und Gütertransport . .

,, nur für den Gütertransport ,, für den Schleppdienst Motorboote ausschliesslich für den Personentransport . .

Motorlastschiffe, auch f ü r d e n Personentransport . . . .

,, nur für den Gütertransport

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Total Im Bau oder angemeldet und voruntersucht sind

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An S c h i f f s u n t e r s u c h u n g e n wurden vorgenommen: Äussere Untersuchungen von Dampfschiffen 115 Untersuchungen von Motorbooten '.

96 ,, ,, Motorlastschiffen 86 Innere Untersuchungen von Dampfschiffen 113 Davon auf Stapel 40 Belastungsproben und Krängungsversuche 24 Die K e s s e l r e v i s i o n e n und D r u c k p r o b e n wurden in bisheriger Weise durch die Inspektoren des schweizerischen Vereins von Dampfkesselbesitzern vorgenommen, deren Berichte uns jeweilen in Kopie zugesandt werden. Den Revisionen von 12 Kesseln und Druckproben von 5 Kesseln, wovon derjenigen eines neuen Kessels, haben unsere Beamten beigewohnt.

Die Anzahl der im Betriebe befindlichen Schiffskessel beträgt 166.

d. Bestand der regelmässig befahrenen Landungseinrichtimgen.

Neu erstellt wurden Umgebaut wurden Aufgehoben oder nicht mehr befahren

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Untersuchungen dieser Einrichtungen, deren Gesamtzahl 255 beträgt, wurden im Berichtsjahre 114 ausgeführt.

Der Entwurf für eine neue bundesrätliche Verordnung betreffend den Bau und Betrieb von Dampfschiffen und anderen mit Motoren versehenen Schiffen auf den schweizerischen Gewässsern wurde in deutscher und französischer Sprache fertig ausgearbeitet und den beteiligten Kantonsregierungen und Dampfschiffsverwaltungen zur Vernehmlassung übermittelt.

608

Die Regierung des Kantons Tessiti hat ein Reglement betreffend Fahrverordnung und Schiffahrtspolizei auf dem Luganer und Langensee zur Prüfung vorgelegt; nach Anbringung einiger Abänderungsvorschläge hat sich das Eisenbahndepartement mit demselben einverstanden erklärt. Ebenso hat ein von der Regierung des Kantons Waadt vorgelegtes Reglement betreffend die Fahr- und Schiffspolizei auf dem Genfersee als Ergänzung der in der internationalen Konvention zwischen der Schweiz und Frankreich vom 10. September 1902 enthaltenen Bestimmungen zu keinen wesentlichen Einwendungen Anlass gegeben.

Den Uferkantonen des Vierwaldstättersees ist für die Revision der interkantonalen Verordnung für den Vierwaldstättersee eine Fristverlängerung bis zum Inkrafttreten der neuen eidgenössischen Schiffahrtsverordnung eingeräumt worden.

Von den seit 1. Januar 1902 in Kraft befindlichen Vorschriften betreffend Rekrutierung, Belehrung und Prüfungen des Dampfschiffpersonals, aufgestellt vom Verband schweizerischer Dampfschiffabrtsunternehmungen, ist im Berichtsjahr wieder wenig Gebrauch gemacht worden, obwohl da und dort bessere Zustände durch die richtige Handhabung der Vorschriften geschaffen werden sollten.

Immer noch zu wenig Beachtung wird auch den Vorschriften betreffend Sicherheit des Dampfschiffbetriebes und Gebrauch der Rettungsapparate geschenkt ; nur selten werden die Übungen im Rettungsdienst regelmässig und wie vorgeschrieben durchgeführt.

An ausserordentlichen Vorkommnissen im Schifisbetrieb wurden gemeldet: 1. Brandausbruch auf einem Motorschiff, wodurch die Motorkabine zerstört und die Ladebrücke beschädigt wurde. Als Ursachen dieses Unfalles sind teils das Überschütten von Benzin beim Abfüllen und teils undichte Leitungsteile zu bezeichnen.

2. Zusammenstoss eines Motorschiffes mit einem Kursschiff auf dem Vierwaldstättersee infolge Zuwiderhandlung gegen die schiffahrtspolizeilichen Vorschriften von selten des Motorschiffes.

Beim Betrieb sind nach den eingegangenen Mitteilungen l Reisender und 52 Schiffsbedienstete verletzt worden, l Schiffsbediensteter fand den Tod durch Ertrinken (im Vorjahre l Angestellter getötet und 38 verletzt), eine Drittperson wurde verletzt.

Bei den Hülfsarbeiten des Betriebes wurden 60 Personen verletzt (im Vorjahre 63).

609

5. Sonstige Transportanstalten mit Motorbetrieb.

Über die gemäss Verordnung vom 18. September 1906 betrefiend die Konzessionierung und die Kontrolle der Automobilunternehmungen, Aufzüge und Luftseilbahnen dem Departement übertragene Kontrolle der Luftseilbahnen und anderer Transportanstalten mit Motorbetrieb, geben folgende Daten Aufschluss:

a. Automobilunternehmmigeii.

Zahl der konzessionierten Unternehmungen pro 1. Januar 1907 19 (im Vorjahre 24) Neu erteilte Konzessionen --(,, ,, 9) Entzogene Konzessionen l (,, ,, 1) Erloschene Konzessionen 8(,, ,, 13) Stand auf Jahresende 1Ö~ (1906 ~T9) % Von diesen Unternehmungen stunden auf 1. Januar 1907 in regelmäßigem Betriebe 14 Neu eröffnete Betriebe -- Betriebseinstellungen 4 Stand auf Jahresende 10 (im Vorjahre 14) Die Gesamtlänge der von obigen 10 Automobilunternehmungen befahrenen Strecken beträgt nunmehr 122,9 km. und es sind dabei insgesamt 31 Personenwagen mit 475 Sitzplätzen im Betrieb. Anhängewagen werden noch, von keinen Unternehmungen angewendet und Imperialwagen stehen keine mehr im Dienst. Die Zahl der zu prüfenden Planvorlagen für Rollmaterial betrug nur mehr eine.

Ausserordentliche Vorkommnisse im Betriebe von konzessionierten Automobilunternehmungen sind in diesem Jahre dem Departement nicht zur Kenntnis gelangt.

Von Kontrollbeamten wurden im Berichtsjahre ausgeführt: 28 allgemeine Inspektionen und 2 Besuche hei besonderen Anlässen. Ferner fanden eine Kollaudation und eine Nachkollaudation statt, bei welchen auch die beteiligten Kantonsregierungen vertreten waren.

b. Luftseilbahnen und Aufzüge.

Unter eidgenössischer Kontrolle stehen zur Zeit 3 Unternehmungen, nämlich: ßuudesblatt. 60. Jahrg. IM. II.

40

610 1. Der Personenaufzug Matte-Plattform in Bern.

2. Der Aufzug Flon-Grand Pont in Lausanne, welcher im Berichtsjahre vollendet wurde. Die Voruntersuchung und die Kollaudation, bei welcher die Kantonsregierung vertreten war, fanden Ende August statt.

3. Der Wetterhornaufzug. Im Laufe des Berichtsjahres wurden an der ersten Sektion die baulichen Einrichtungen der oberen Station vollendet, die Tragseile eingespannt und die mechanischen und elektrischen Einrichtungen montiert. Brems- und Fahrproben konnten seitens der Organe des Departements nicht vorgenommen werden : die Betriebseröffnung wird voraussichtlich im Sommer 1908 erfolgen. An der zweiten Sektion ist mit den Arbeiten noch nicht begonnen worden.

Von den Kontrollingenieuren wurden im Berichtsjahre 8 Inspektionen und 2 Besuche vorgenommen.

Die Zahl der diese Unternehmungen betreffenden im Berichtsjahre behandelten Vorlagen beträgt 4.

D. Administrative Kontrolle.

1. Tarif- und Transportwesen, a. Tarifwesen.

Die T a r i f k o n t r o l l e war im Jahre 1907 wiederum voll beschäftigt, indem zahlreiche Vorlagen eingingen, sowohl für Tarife neu zu eröffnender Linien, als auch für Umarbeitung und Berichtigung, resp. Ergänzung bestehender Tarife, und zwar für den schweizerischen und für den internationalen Verkehr. In letzterem verursachte die deutsche Personentarifreform den Bahnverwaltungen viel Arbeit und führte zu vielfachen Verhandlungen zwischen unsern Verwaltungen und den deutschen, ohne dass bis zu Ende des Berichtsjahres eine vollständige Erledigung der Frage möglich geworden wäre. Die Zahl der im Jahre 1907 ausgesprochenen Genehmigungen blieb mit 622 hinter der analogen Zahl des Jahres 1906 (664) zurück, übersteigt aber diejenige von 1905 (538).

Nachdem in der Herbstsession 1907 die Frage der R e d u k t i o n der k o n z e s s i o n s m a s s i g e n T a x e n der Berner Oberlandbahnen und der Drahtseilbahn Lugano-Monte San Salvatore von den Räten im Sinne der gestellten Anträge erledigt worden

611 war, wurde dem neuen Tarif der Berner Oberlandbahnen die Genehmigung am 5. November 1907 und demjenigen der Drahtseilbahn Lugano-Monte San Salvatore am 27. Dezember 1907 erteilt, dem erstem zur Einführung auf den i. Januar 1908, dem letztern zur Einführung bei der Betriebseröffnung im Frühjahr 1908.

Die E r t r ä g n i s s e der B e r g b a h n G r l i o n - R o c h e r s de N a y e veranlassten die Gemeindebehörde von Les Planches-.

Montreux durch Vermittlung des Staatsrates von Waadt das Gesuch zu stellen, es möchte der Bahnyerwaltung aufgegeben werden, ihre Taxen im Sinne einer Ermässigung zu revidieren. Die Verhandlungen hierüber konnten im Berichtsjahre nicht mehr zunij Abschluss gebracht werden.

Gestützt auf die Bestimmungen des Bundesgesetzes über das Tarifwesen der schweizerischen Bundesbahnen haben wir diese ermächtigt, für eine Zeitdauer von 15 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet, auf der T u n n e l s t r e c k e d e r L i n i e W a t t w i l - U z n a c h einen D i s t a n z z u s c h l a g von60 % zur Einrechnung zu bringen.

Personentarifwesen. Hier ist in erster Linie festzustellen, dass die schon im letzten Geschäftsbericht erwähnten T a r i f e für den f r a n z ö s i s c h - undenglisch-italienischen TransitP e r s o n e n v e r k e h r via S i m p l o n noch nicht zur Einführung gebracht werden konnten, so dass sich die Voraussetzung einer baldigen definitiven Regelung nicht erfüllte.

Die Bundesbahnen haben für die D i e n s t r e i s e n k a n t o n a l e r B e a m t e r eine T a x b e g ü n s t i g u n g in dem Sinne in Vorschlag gebracht, dass für speziell zu bezeichnende kantonale Beamte die halbe normale Taxe im Rückvergütungswege für alle Dienstreisen bewilligt werden soll, welche sie innerhalb des kantonalen Gebietes, resp. auf den von den Bundesbahnen im Benehmen mit den Kantonsregierungen festgesetzten Linien ausführen. Wir haben diesem Vorschlag die Genehmigung erteilt (l 2. März).

A r b e i t e r a b o n n e m e n t s b i l l e t t e sind im Berichtsjahr bei verschiedenen Verwaltungen neu zur Einführung gelangt, so z. B. bei der Südostbahn, der Uerikon-Bauma-Bahn, der BernSchwarzenburg-Bahn, der Eisenbahn Bellinzona-Mesocco, der Langenthal-Jura-Bahn, etc.

612 Die schweizerischen Bundesbahnen haben eine Vorlage eingereicht, wonach die Taxen der s c h w e i z e r i s c h e n k o m b i nierbaren Rundreisebillette und der zusammenstellbar en Billette d e s V e r e i n s d e u t s c h e r E i s e n b a h n Verw a l t u n g e n , soweit die schweizerischen Strecken in Frage kommen, einander gleichgestellt werden sollen und die schweizerischen kombinierbaren Rund reise billette in der Folge allgemein .'dueh zu Hin- und Rückfahrten über die gleichen Linien sollen ^benutzt werden können. Dadurch werden zum Teil Taxerhöhungen der schweizerischen Billette in I. und II. Klasse und Taxermäsrsigungen der Vereinsbillette in III. Klasse eintreten. Die Gültigkeitsdauer der schweizerischen Rundreisebillette beträgt auch bei "Benützung als Retourbillette unverändert 45 Tage. Wir haben Dieser Vorlage die Genehmigung erteilt (7. November).

GUtertarifwesen. Die a l l g e m e i n e n T a r i f v o r s c h r i f t e n nebst Güterklassifikation der schweizerischen E i s e n b a h n e n haben im Berichtsjahr keine Änderungen erlitten, dagegen haben wir 19 Genehmigungen für Neuausgaben oder Änderungen an den T a r i f v o r s c h r i f t e n n e b s t G ü t e r k l a s s i f i k a t i o n e n f ü r d e n i n t e r n a t i o n a l e n V e r k e h r ausgesprochen.

Im Jahre 1907 sind dem R e f o r m t a r i f s y s t e m folgende Linien neu beigetreten : Bern-Schwarzenburg-ßahn, Solothurn-Münster-Bahn, Bern-WorbBahn, Eisenbahn Bellinzona-Mesocco, Wetzikon-Meilen-Bahn und Langenthal-Jura-Bahn.

Neu zur Einführung gelangten im Berichtsjahr: a. Ein A u s n a h m e t a r i f Nr. 2 für den Transport von lebenden Pflanzen in beschleunigter Fracht.

b. Ein A u s n a h m e t a r i f Nr. 7 für den Transport in gewöhnlicher Fracht von W e i n , W e i n m o s t (S a u s e r), Obstw e i n und O b s t m o s t in F ä s s e r n in Ladungen von 6000 kg.

Die Anwendbarkeit des A u s n a h m e t a r i f s Nr. 17 für Holzstoff, Holzzellstoff, Strohstoff und Strohzells t o f f mit mehr als 40 % Wassergehalt wurde, nachdem versucht worden war, diesen seinerzeit im Interesse der schweizerischen Industrie eingeführten Ausnahmetarif für Importseudungen aus Schweden dienstbar zu machen, auf Produkte s c h w e i z e r i s c h e n U r s p r u n g s beschränkt.

613

Über einen R e k u r s der V e r w a l t u n g der M o n t r e u x B e r n e r O b e r l a n d - B a h n betreifend die Bildung der Gütertarife für den direkten Verkehr und den Transitverkehr haben wir Ihnen unterm 13. Juni 1907 Bericht erstattet.

Für die Frage der E i n w i r k u n g der T r a n s i t t a x e n aus dem d e u t s c h - s ü d f r a n z ö s i s c h e n V e r k e h r auf den schweizerisch-französischen Güterverkehr sind die nötigen Grundlagen geschaffen worden, so dass nun die erforderlichen Tarife ausgearbeitet werden können.

Der s c h w e i z e r i s c h e N e b e n g e b ü h r e n t a r i f ist durch eine Vorschrift ergänzt worden, wonach für Handgepäck, welches der Bahn zur Aufbewahrung übergeben und nicht innerhalb 30 Tagen wieder zurückerhoben wird, nach Ablauf dieser Frist, sofern es weiter in Verwahrung der Bahnverwaltung bleibt, eine ermässigte Lagergebühr von l Ct. pro 100 kg. und 24 Stunden zu entrichten ist.

b. Transportwesen.

Zum T r a n s p o r t r e g l e m e n t der s c h w e i z e r i s c h e n Eisenbahn- und Dampfschif f u n t e r n e h m u n g e n ist gegen Ende des Berichtsjahres der Entwurf zu einem neuen Nachtrag I, welcher alle bisherigen Änderungen am Transportreglement umfasst und welcher auch die Aufhebung des Frankaturzwanges fiir lebende Tiere, von welcher im letzten Geschäftsbericht schon die Rede war, durchführen wird, sowie ein Entwurf zu einer Neuausgabe der Anlage V, enthaltend die von der Beförderung ausgeschlossenen und die nur bedingungsweise zu derselben zugelassenen Güter, zur Vorlage gelangt. Die Erledigung dieser Vorlagen fällt nicht mehr ins Berichtsjahr.

Der Eisenbahn Bellinzona-Mesocco wurden A u s n a h m e n von den B e s t i m m u n g e n der §§ 10 und 30 des T r a n s p o r t re g le m en tes in der Weise bewilligt, dass sie ermächtigt wurde, Billet- und Gepäckschalter erst VA Stunde vor Abgang des ersten Morgenzuges zu öffnen. Ferner wurde die Drahtseilbahn Muottas-Muraigl bei Samaden gestützt auf den letzten Absatz des § 59 des Transportreglementes ermächtigt, für den Lokalverkehr statt der reglementarischen Frachtbriefe vereinfachte Begleitzettel zur Einführung zu bringen.

In Ergänzung des im letzten Bericht erwähnten V e r b o t e s d e s T r a n s p o r t e s von Z i g e u n e r n sind die Transportanstalten

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darauf aufmerksam gemacht worden, dass unter den Begriff Zigeuner auch solches fremde, fahrende "Volk fällt, das zum Zwecke der Schaustellung von Bären, Affen, Hunden etc. umherzieht und von dem zu befürchten steht, dass es sich mittellos befindet, sobald ihm die Schaustellungen verboten werden.

Gestützt auf Art. l des Transportgesetzes wurde die Gotthardbahn verpflichtet, mit der Eisenbahn Bellinzona-Mesocco einen d i r e k t e n P e r s o n e n - , G e p ä c k - und E x p r e s s g u t v e r k e h r einzurichten.

Im Berichtsjahr machte sich wieder P e r s o n a l m a n g e l bei der i t a l i e n i s c h e n Z o l l s t ä t t e in C h i a s s o fühlbar, der aber von der italienischen Behörde auf unsern Wunsch hin in zuvorkommendster Weise beseitigt wurde. Auch entstanden neuerdings während des Herbstes im italienischen Verkehr grosse Verk e h r s s t a u u n g e n , welche zeitweise zur Verweigerung der Annahme von Gütern nach Italien führten, nachdem die rückliegenden schweizerischen Stationen mit nach Italien bestimmten Wagen angefüllt waren. Wir haben nicht unterlassen, die italienischen Behörden auf diese Übelstände aufmerksam zu machen und sie namentlich auch auf die Notwendigkeit hinzuweisen, für die Getreideversorgung der Schweiz ab den Hafenstationen Genua und Venedig rechtzeitig die erforderlichen Anordnungen zu treffen.

Dieses wurde dann auch bereitwillig zugesagt.

L e b e n d e T i e r e , welche von den s c h w e i z e r i s c h e n O r t s c h a f t e n im Süden des Simplons nach dem Kanton W a l l i s und w e i t e r mit der Eisenbahn befördert werden wollten, mussten nach den von den italienischen Behörden getroffenen Anordnungen erst nach Domodossola zur sanitarischen Untersuchung verbracht werden. Auf unsere Veranlassung wurden die italienischen Staatsbahnen auf die Unzulässigkeit dieses Verfahrens aufmerksam gemacht und die italienischen Behörden erklärten sich bereit, die sanitarische Untersuchung von Grossvieh in der Folge in Iselle vornehmen zu lassen, so dass der Umweg über Domodossola wegfallen wird. Wir haben uns damit einverstanden erklärt, aber gleichzeitig auch das Verlangen gestellt, dass Kleinvieh in gleicher Weise wie Grossvieh behandelt werde.

Die Mitteilung der von Italien endgültig erlassenen entsprechenden Verfügungen steht noch aus, doch kann nicht gezweifelt
werden, dass auch in diesem Punkte unserem Begehren Rechnung getragen werden wird.

Für den H e r b s t v e r k e h r der Normalspurbahnen wurden auch dieses Jahr die üblichen Massnahmen getroffen und die

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Appenzellerbahn wiederum ermächtigt, eine Kürzung der Entladefristen in gleicher Weise wie die Normalspurbahnen eintreten zu lassen. (Siehe Publikationsorgan 1907, Seite 328 und 401). Diese Massnahmen vermochten aber nicht, den Mangel an ·Güterwagen während der Periode des stärksten Hörbstverkehres gänzlich zu verhüten, so dass von verschiedenen Seiten Klagen -laut wurden.

T e m p o r ä r e Zuschlagsfristen zu den règlementar i s o h e n L i e f e r f r i s t e n für den Güterverkehr wurden bei folgenden Anlässen bewilligt und in vorgeschriebener Weise publiziert : Anlässlich des eidgenössischen Schützenfestes in Zürich am 11. Juli (siehe Publikationsorgan 1907, Seite 272), .anlässlich des schweizerischen Katholikenkongresses in Einsiedeln vom 19. bis 21. August (siehe Publikationsorgan 1907, S. 311), -anlässlich der Mobilmachung und des Heimtransportes der an den Herbstmanövern beteiligten Truppen am 26. und 27. August, sowie vom 10. bis 12. September (siehe Publikationsorgan 1907, Seite 340), .anlässlich der Stauungen im Verkehr mit Italien über den Gotthard (siehe Publikationsorgan 1907, Seite 402, 416 und 436).

Das neue R e g l e m e n t ü b e r M i l i t ä r t r a n s p o r t e konnte auf 1. August 1907 in Kraft treten.

Die schon im letzten Geschäftsbericht erwähnte Umarbeitung -des Réglementes für P o l i z e i t r a n s p o r t e und die Verhandlungen über die Frage der Einführung besonderer Polizeitransportwagen wurden fortgesetzt, konnten aber im Berichtsjahr noch nicht zum Abschluss gebracht werden.

Auf 1. Juni 1907 wurden neue Vorschriften betreffend die ·Reinigung, W a s c h u n g u n d D e s i n f e k t i o n d e r z u m Viehtransport verwendeten Eisenbahnwagen und · S c h i f f e in Kraft gesetzt, deren Durchführung zu vielen Verhandlungen mit den beteiligten Verwaltungen Veranlassung gab, welche im Berichtsjahr nicht zum Abschluss gebracht werden konnten.

Dem am 19. September 1906 abgeschlossenen z w e i t e n Zusatz übereinkommen zum internationalen Übere i n k o m m e n über den E i s e n b a h n f r a c h t v e r k e h r hat

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die Bundesversammlung am 12. April 1907 die Genehmigung erteilt. Die Inkraftsetzung des Zusatzübereinkommens war aber im Berichtsjahr nicht möglich, da noch nicht alle Vertragsstaaten die Ratifikation ausgesprochen hatten. Die Verhandlungen über den Abschluss eines i n t e r n a t i o n a l e n Ü b e r e i n k o m m e n s ü b e r den Eisenbahntransport von Personen und Gepäck sollen nach Einführung des II. Zusatzübereinkommens weitergeführt werden.

Im Berichtsjahr sind dem i n t e r n a t i o n a l e n Ü b e r e i n k o m m e n ü b e r d e n E i s e n b a h n f r a c h t v e r k e h r schweizerischerseits neu unterstellt worden : die Bern-Schwarzenburg-Bahn und die Bern-Worb-Bahn. Die Länge der dem Übereinkommen unterstellten schweizerischen Linien ist damit von 3747 km.

(Ende 1906) auf 3773 km. (Ende 1907) gestiegen.

Der.Anwendungskreis des genannten Übereink o m m e n s hat durch den Beitritt Schwedens, der am 1.Dezember 1907 erfolgte, eine wesentliche Erweiterung erfahren.

Die Genehmigung neuer V o r s c h r i f t e n für den i n t e r n a t i o n a l e n V e r k e h r oder von Änderungen au bestehenden Vorschriften wurde in drei Fällen rücksichtlich des Personenverkehrs und in zwei Fällen rücksichtlich des Güterverkehrs ausgesprochen.

Über die V e r k e h r s q u a n t i t ä t e n u n d Transporteinnn ahm e n der schweizerischen Eisenbahnen enthält die beiliegende Tabelle die üblichen Angaben.

2. Rechnungswesen und Statistik, a. Vollziehung des Rechnungsgesetzes.

A l l g e m e i n e s . Im Berichtsjahr gelangten die Rechnungsausweise pro 1906 in üblicher Weise zur Prüfung und Genehmigung. Die Vorlagen betrafen : 80 Haupt- und Nebenbahnen, 29 Drahtseilbahnen und 28 Tramwaysunternehmungen; im ganzen 137 Anstalten gegen 134 im Vorjahre. Gegen die Verfügungen des Bundesrates ist in einem einzigen Falle beim Bundesgerieht Berufung eingelegt worden. Die Entscheidung der Differenz steht zurzeit noch aus.

Aus den einzelnen ßechnungsgebieten sei folgendes erwähnt: B a u r e c h n u n g e n . Bei der Prüfung der verschiedenen Ausgabeposten für Neu- und Ergänzungsbauten wurden auch

Transport-Einnahmen der schweizerischen Eisenbahnen. -- Recettes de transport des chemins de fer suisses.

(Die Ergebnisse pro 1907 sind approximativ. -- Les résultats pour 1907 sont approximatifs.)

ietriebslängen Longueurs exploitées

Bezeichnung der Eisenbahnen Désignation des chemina de fer

Personen -- Voyageurs

Ende -- Fin 1907 1906 km.

2463 19 15 11 7 6 276 55 50 43 41 43 12 40 40 33 31 34 24

km.

2463

iy

15

11

14 12 26 25 19 15 2fi 14 5

7 6 276 55 50 43 41 43 12 40 40 33 81 34 24 21 14 12 26 25 19 15 26 14 5

3399

3420

--

21

10 4 3

10 4 3

173 126 63 44 36

173 126 63 44 36 32 32 30 28 27 27 26 25 24 23 23 23 21 20 19 18 17 17 15 14 14 14 13 12 12 11 11 10 10 10 9 9 7 7 6 5 4 4

Transport-Einnahmen -- Recettes de transport

Yerkehrsmengen -- Quantités transportées

1906

1907

Guter und Gepäck Marchandises et bagages 1906

Val- de-Travers Wald-Rüti Gotthardbahn St-hweiz. Südostbahn Burgdorf-Thun-Bahn Tösatalbahn

. . . . . . .

-

·

. . . .

Thunerseebahn

Total

Fr.

25,831 39,834 30,600 15,518 161,532 101,272 69,915 11,245 72,596

111,312 121,288 53,723 49,608 121,553 82,747 83,331 46,960 31,634

Fr.

56,283,797 96,188 Ï07,945 38,420 62,669 34,434 10.571,421 343,941 594,550 353,634 241,547 585,690 28,382 260,157 810,221 152,162 641,295 277,011 198,945 74,520 128,009 132,855 57,944 50,535 132,497 88,362 86,333 48,312 26,667

14,652,279

16,392,040

70,075,508

72,508,443

183,107 221,074 145,797 72,109 495,159 224,698 180,904 84,364 224,831 79,262,453

85,037,769

Vermehrung | absolute -- absolue Augmentation \ °/o

Trambahn Luzern (.Kriens-Luzern)

4

--

5,775,317 7,8 (9,,,)

--

1,739,761 11,9

(H,0

95,544 86,845

87,423 95,175

1,115 37,977 33,429

1,221 44,730 51,365

1,128,229 14,933,224 428,088 364,551 94,676

1,142,436 15,715,054 437,687 338,961 96,395 132,465 392,342 118,479 69,930 260,900 243,573 697,012 76,460 133,383 284,196 353,210 436,242 164,733 433,939 267,789 229,355 147,997 248,211 48,510 86,263 183,480 146,545 1,513,135 90,204 327,054 57,756 116,469 120,005 231,079 249,764 104,011 352,981 7,500 63,340 658,629 168,347 84,466 157,985

176,576 93,011 49,392 71,972 10,731

213,658 99,889 47,880 56,875 16,045 5,978 22,246 14,703 1,858 17,691 6,716 70,980 48,427 23,258 12,465 4,673 17,893 3,598 22,064 5,657 25,869 8,014 16,704 459 7,894 8,389 8,302 5,241 680 17,279 2,952 4,126 3,118 12,497 7,944 7,202 3,506 276 6,357 307 1,432 1,434 1,538

. .

1907

53,516,096 97,032 100,818 38,710 57,546 33,783 11,220,274 318,934 576,611 358,055 236,353 579,081 25.614 247,260 779,612 137,903 606,213 260,457 180,300

10,928.296 60,516 78,158 8,492 29,997 1 1,687 1,484,348 130,253 113,329 335,935 96,493 128,934 42,985 103,311 163,913 69,822 164,533 141,994 30,934

8aÌgDelé"ier-Glo velici' Sihltalbahn . . .

1906

12,195.577 57,061 74,050 10,014 27.620 20,643 1,743,509 130,594 113,442 350,503 99,350 132,053 48,369 100,337 189,968 64,165 202,889 170,874 32,846 11,684 44,770 42.857 34,932 20,336 204,480 116,924 70,765 11,471 69,957

69,795,375 138,361 512,017 159,571 187,147 115,545 3,689,733 716,359 693,391 1,040,472 609,024 686,75'J 103,432 663,449 1,695,567 273,890 854,792 765,742 192,003 130,500 206,851 240,642 159,747 72,516 560,982 245,589 191,955 86,233 250,125

64,933,529 138,546 453,807 160,531 168,604 113,448 3,683,008 616,717 668,682 1,005,311 571,863 668,858 88,324 624,600 1,625,951 246,976 795,369 68b,530 177,755

Personen -- Voyageurs

nnen -- Tonnes

nzahl -- Nombre niahl -- Nombre onnen -- Tonnes

Schweiz. Bundesbahnen -- Ch.de fer fédéraux1

1907

Durchschnittlicher Ertrag1 pro Kilometer Recettes moyennes par kilomètre .

Güter, Gepäck und Vieh

--

103,999 24,061

2,435,635 3,5 (10,,) 95,604 25,567

Total

Marchandises, bagages ei animaux 1906

1907

1906

1907

1906

Fr.

Fr.

73,405,398 266,584 140,470 12,872 48,612 16,495 16,170,535 344,138 326,263 517,290 292,683 369,021 59,295 259,150 496,314 145,500 506,348 184,107 133,511 79,226 83,179 54,651 43,610 166,928 143,538 141,669 38,768 79,928

80,390,046 249,268 135,386 13,717 45,033 25,991 18,627,621 375,142 336,405 530,597 303,153 400,967 64,783 259,629 550,779 143,011 569,357 229,891 138,297 28,861 119,261 88,889 57,926 51,629 200,604 158,376 148,575 37,703 81,800

94,526,083

04,362,697

164,598,891 176,871,140

--

9,836,614

12,272,249 7,« (10,5)

--

--

16,669 40,087 37,469

10,1 (10,8)

17,516 39,877 42,788

Fr.

Fr.

26,921,494 363,616 241,288 51,582 106,158 50,278 27,390,809 663,072 902,874 875,345 529,036 948,102 84.909 506,410 1,275,926 283,403 1,112,561 444,564 313,811

36,673,843 345,456 243,331 52,137 107,702 60,425 29,199,042 719,083 930,955 884,231 544,700 986,657 93,165 519,786 1,361,000 295,173 1,210,652 506,902 337,242 103,381 190,538 247,270 204,467 221,744 108,374 115,870 93,218 102,164 288.481 333,101 226,285 246,738 225,000 234,908 85,728 86,015 1 1 1 ,562 108,467

--

120,668 64,148 37,469

1907

Fr.

Fr.

51,703 19,138 16,086 4,689 15,165 8,380 99,242 12,973 18,057 20,357 12,903 22,049 7,075 12,660 31,898 8,588 35,889 13,075 13,075

55,490 18,182 16,222 4,740 15,386 10,071 105,794 13,074 18,619 20,564 13,285 22,945 7,764 12,994 34,025 8,944 39,053 14,909 14,052 8,450 17.662 18,479 4,457 4,086 17,532 16,449 9,035 6,144 21,693

13,609 17,039 4,168 3,728 15,183 15,086 8,654 6,123 22,312

-- --

113,120 65,444 42,788

12,066 16,037 12,489

11,312 1 16,361 i 14,263 !

4,924,600 2,373,880 1,156,591 379,672 729,440 103,817 915,082 127,257 51,362 190..488 1 24,394 511,485 222,622 167,318 370,206 97,587 190,140 291,576 373,844 117,776 166,087 88,496 188,308 15,958 77,922 154,919 108,133 292,151 45,982 98,174 36,156 72,304 48,866 177,611 80,408 74,793 70,427 14,854 194,507 144,182 49,241 22,707 38,283

26,410 17,913 17,487 8,144 20,423

28,466 18,840 18,359 8,629 20,262 5,689 28,596 4,242 5,707 7,055 4,607 19,672 8.905 6,972 16,096 4,243 8,267 13,884 18,692 6,199 9,227 5.205 11,077 5,846 5,566 11,066 7,724 22,473 5,337 8,181 3,287 6,573 4.886 17,761 8,041 8,310 7,825 2,122 27,787 24,030 9,848 5,677 9,575

1

32 30 : 1

'

27 27 26 25 24 23 23 23 21 20 19 18 17 17 H 14 14 13 12 H 11 10 10 10 9 9 7 7 6 5 4 4

Rhätische Bahn .

Tramways électriques Geoève 6 . . . .

Chemina de fer de la Gruyère 6

. . .

7

Bellinzona-Mesocco Berner Oberland-Bahnen Bière- Apples- Morges

390,757 115,773

Saignelégier-La Chaux-de-Fonds . . . .

Chemins de fer électriques du Jorat .

Stansstad-Engelberg Martigoy-Le Chfttelard 10 Schaflhauseu-Schleitheim Frauenfeld -Wil Les Ponts-La Sagne-La Chaux-de-Fonds Chemins de fer électriques veveysans Semftalbahn Bex-Gryon-Villavs-Chesières 13 . . . .

Aigle-Ollon-Monlhey la Rolle-Gimel

Tramelan-Tavannes Val-de-Ruz

.

.

Gland- Begnina u

. . .

254,099 304,566 656,756 76,640 131,248 271,975 340,211 624,622 35,842 398,023 232,448 213,040 148,827 249,196 39,017 186,374 136,303 1,407,700 325,515 66,541 99,629 106,041 223,067 228,470 94.773 355,136 10,334 62,110 666,132 181,936 51,787 152,420

21,580 12,481 18,211 5,706 52,593 45,958 25,067 13,626 4,900 16,907 788 20,981 5,244 20,169 9,169 13,192 6,337 9,025 8,884 4,268 15,952 2,684 3,793 . 2,921 7,632 1,620 7,137 3,015 412 5,228 327 1,183 306 1,567

2,092,460 2,097,059 837,019 210,850 611,771 792,183 76,33.3 114,023 117,089 290,221 89,484 84,198 283,684 81,335 150,020 53,694 252,057 86,717 100,030 62,100 130,067 49,952 107,020 71,914 255,058 69,882 31,185 53,023 37,620 135,935 59,524 43,133 57,745 15,746 91,795 146,251 50,911 12,755 30,741

2,111,900 2,190,113 887,336 207,130 589,570 73,024 793,756 77,753 41,002 122,630 105,797 308,726 88,506 79,590 282,831 83,148 138,377 238,467 268,804 89,276 101,268 64,194 128,609 13,512 48,111 104,136 76,349 270,585 43,083 70,039 27,320 56,677 38,788 139,409 64,393 46,597 57,764 11,051 103,161 141,615 44,907 19,760 32,437

2,476,452 159,972 264,657 147,491 123,459 114,257 43,689 66,853 16,748 164,479 126,187 95,359 91,965 13,449 56,831 10,066 100,622 25,570 53,560 24,910 50,901 26,385 57,719 31,999 19,725 27,307 8,085 12,621 10,132 27,691 8,758 31,581 11,918 6,250 74,248 2,665 4,367 881 5,913

2,812,700 183,767 269,255 172,542 139,870 30,793 121,326 49,504 10,360 67,858 18,597 202,759 134,116 87,728 87,375 14,439 51,763 53,109 105,040 28,500 64,819 24,302 59,699 2,446 29,811 · 50,783 31,784 21,566 2,899 .

28,135 8,836 15,627 10,078 38,202 16,015 28,196 12,663 3,803 91,346 2,567 4,334 2,947 5,846

4,568,912 2,257,031 1,101,676 358,341 735,230 906,440 120,022 180,876 133,837 454,700 215,671 179,557 375,649 94,784 206,851 63,760 353,279 112,287 153,590 87,010 180,968 76,337 164,739 103,913 274,783 97,189 39,270 65,644 47,752 163,626 68,282 74,714 69,663 21,99 166,04 148,91 55,27 13,63 36,65

jVjimei -Isiiujren. -- Remarquai>.

Inklusive Linie Vevey-Chexbres. Eröffnung der ! jinie Brig (Brigae)-Iselle den 1. J uni 1906. -- Y compris la ligne Vevey-Chexbret Ouvertüre de l'exploitation 8 de la ligne Brig 'Brigue)-Iselle l B 1<" juin 1906, Betriebseröffnung der Linie Reina eh S. T. B.-Mtt oster (Luzern) c en 1. Oktober 1906. -- Ouvert ure de l'exploit Tition de la lign e Reinach S. T . B.-Mùnster (Luzern) le 1" o Itobre 1906.

' Betriebseröffnung den 1. Juni 1907. -- Ouverture de ïexploitatioii le 1°' juin 19 07.

· Die normalspurige Linie Kricns-L uzern Guterbahiihof dient nur c em Guterverkeh r. -- La ligne à voie normale Kriens - Lunern Güterbahnhof ne sert qu'au 1 service des march mdises.

Betriebseröffnung der Strecke En reputa (Rue de Lau3anne)-Rout de Sécheron c en 1. Mai 1907 -- Ouverture c :e l'exploitation du tronçon Uhttrepôts (Eue de Lausanne)-Ro Ale de Secheron le P' mai 1901 " Inklusive Linie Pilézieux-Châtel S=t. Denis. -- Y compris la lign PaUneux-Cha el St. Denis.

* Betriebseröttnung der Strecke Bei linzona-Icostallo den 6. Mai 1907 und der Stre eke Lostallo-Me socco (leu 30. / «H 1907. -- Ot verture de l'ext iloitation du 8 tronçon Bdlinzon n-Lostullo le S mai 1907 et du tronçon Lostall y-Mesocco le 30 juillet 1907.

9 Betrifcbseröffnung den 2. Septembe r 1907. -- Ouv erture de l'espio italion le 2 sep embre 1907.

Betriebseröffhung der Strecke Aai au Gais-Aarau ä. B. B. den 22 Februar 1906. -- Ouverture i e l'exploitation du tronçon An rau Gais-Aarait S. B. B. le 10 22 février 190S.

Betriebseröffnang der Linie Märt gay gare C. F. F. -- Le Châte lard -Trient den 20. August 906 und der l inie Martigny j;are C. F. F.-Martigny Bourg den 24. Oktober 1906. -- Omeri ure de l'exploiliüion de la ligne Marligny gare 0. F. F. - 1 e Châtelard-Triint le 20 août 906 et de la li(, ne Martigny gare 0. P. F.-M irtigny Bourg l e 24 octobre 19C 6.

" Betriebseröfl'nung den 26. Oktober 1907. -- Ouve ture de l'exploi ation le 26 och lire 1907.

'* Betriebseröffnuag der Strecke Vil ars-Chesières e en 10. August 1906. Die Stre cke Bévieux-Ch îsières wird nu · während der Touristensaison betrieben. -- . Ouvertüre de fexploitaiion du t onçon Villars-C hesières le IO a out 1906. Le trançon Bévieux -Chesières n'est exploité que per dant la saison des touristes.

18 Betriebseröffnung den 2. April 19 37. -- Ouvertur e de l'exploitation le 2 avril 19 17.

" Betriebseröffnung den 18. Juni 1906. -- Ouvertur e de l'exploitati m le 18 juin 1 Ì06,

28,326 4,000 6,699 4,957 17,488 8,627 7,482 16,332 4,121 9,234 15,438 17,664 5,910 8,533 5,118 10,645 5,453 11,767 7,422 21,137 8,099 3,570 5,968 4,775 16,363 6,828 8,301 7,740 3,142 23,720 24,819 11,055 6,818 9,163

1

l'erte!

i

i .

' · · !

1 1 i

1 1 1 1 1 1 11

Yerkehrsmengen -- Quantités transportées

Betriebslängen Longueurs exploitées

Bezeichnung der Eisenbahnen Désignation des chenvins de fer

Personen -- Voyageurs

Ende -- Fin 1906

1907

km.

km.

19 12 10 9 8 8 7 7 6 5 3 5,4» 3,60 1,79 1.08 1,60 1,81 1,51 1,44 1,82 1,31

1,0» 0,88 0,88 0,80

9,»» 0,J6 0,66 0,64 0,64 0,66 0,46 0,87 0,80 0,88 0,94 0,1« 0,16 0,16 0,18 0,11 0,10 31,77

19 12 10 9 8 8 7 7 6 5 3 5,4.

3,60 2,06 1,7» 1,68 ,60 ,61 ,61 44 ,92 ,31 ,21 ,16 ,03 0,89 0,88 0,80 0,79 0,76 0,66 0,64 0,64 0,66 0,46 0,87 0,80 0,28 0,24 0,16 0,16 0,16 0,18 0,11 0,10

28,40

33,66 2S..66 1,12

26,6i

26,51

26,47

6.28

26,47 7,76 6,28

12,oi

12,oi

11,24 10,88 2,68 10,82 10,63 9,2» 7,69 5,14 5,03

11,24 10,88 2,68 10,82 10,68 9,28 7,69 5,14

5,o a

3,99

4,58 3,99

3,10

3,10

3,08 3,08

3,08 3,08

3,oi

3,oi

1,80 1,78 ],64 1,24

2,98 1,80 1,78 1,64 1,24

1906

Anzahl -- Nombre Anzahl -- Nombre 132,206 136,345 170,9b9 226,562 38.271 44,569 15,717 17,749 13,862 15,09rf 92,008 95,728 137,063 129,799 148,182 143,640 75,206 73,401 51,443 48,339 64,013 60,829

Ârth-Rigibahn 10

54,618 20,905

Römerhof- Dolderbahü 18

·

. . .

Cossonay gare C. F. F. -- ville Zuger Berg- u.Strassenbaha (Seilbahnstrecke)19 Biel-Evilard

1907

.

.

Locarno-Madonna d e l Sasso21

. . .

. . . .

Terri tet-G lion

·

. . .

Ecluse-Plan* S t GhUleo-Mtthleck

.

. . .

G (Ha eh bahn Eogelberg-Grand Hotel Terrasse . . .

Neuveville-St. Pierre (Fribourg)* . . .

1,437,092 41,505 60,702 108,570 57,803 217,928 87,130 56,810 75,829 233,831 78,872 52,119 98466 44,780 24,989 110,739 93,030 215,292 144,277 160,003 293,798 138.957 688,223 659,663 26,720 1111,350 16,805 202,030 161,143

Stadt. Strasseubahn Zurich 24 AlbisgUtlibahn 2B .

. . . .

5,706,500 19,049,070

Kant. Strassenbahnen Basel 26

. . . .

3,982,784 15,381,609

Vevey-Mootreux-Chillon

Zurich-Oerlikou-Seebach

a9

Tvamway Biel * Tramways L a Chaux-de-Ponds . . . .

Altdorf-Flüelen 81 Zurich-Hfìngg Zuger Berg- u. Strassenli. (Tramwaystreeka) aa Winterthur-Töss

1,189,145 767,890 589,243 2,252,960 89,219 8,584,972 3,530,383 3,656,600 2,256.033 869,790 1,110,653 758,984 777,743 57,093 1,128,335 309,113 682,102 174.674 138,905 56,271

51,684 23.736 8,089 1,027,841 41,657 55,015 117,683 52,390 223,413 92,483 61,761 35,590 11.105 70,047 23.1,750 83,388 47,779 116,529 51,007 28,155 114,780 90,699 208,425 139,869 130,052 314,611 158,151 718,661 509,146 38,465 115,388 21,115 195,473 150,640 6,323,495 22,600,828 305,532 4,076,731 16,509,316 23,402 1,354,078 856,592 607,507 2,318,514 97,332 7,958,785 3,672,434 4,012,000 2,826,074 872,004 1,188,497 45,859 844,856 781,369 184,369 1,130.196 346,675 164,384 742 077 186,788 128,044 55,245

Guter und Gepäck Marchandises et bagages 1906

Tonnes

Durchschnittlicher Ertrag pro Kilometer Recettes moyennes par kilomètre

GQter, Gepäck und Vieh Personen -- Voyageurs 1906

1907

'onnan -- Tonnes Tonnen --

Transport-Einnahmen -- Recettes de transport

Fr.

1907 Fr.

Total

Marchandises, bagages ei animaux

1906 Fr.

1907 Fr.

1906 Fr.

1907 Fr.

8,325 5,930 776 547 273 981 35,503 2,096 829 905 592

8,719 4,798 868 354 2H3 1,060 47,516 3,535 1,282 213 457

760,143 182-253 339,888 66,076 45,232 308,094 99,863 559,194 439,983 304,797 68,035

733,273 179,856 290,122 54,097 48,320 296,122 103,952 544,785 442,846 281,t>81 61,565

77,361 35,451 13,529 8,180 3,501 12,940 88,482 31,922 1,214 15,089 6,081

86,048 29,166 12,213 6,185 3,587 14,662 103,047 39,835 1,050 4,334 6,812

837,504 217,704 353,417 74,256 48,733 321,034 188,345 51)1,116 441,197 319,886 74,116

819.321 209,022 302,3H5 60,282 51,907 310,784 206,999 î)84,620 443,896 286,015 68,377

1,068 175

1,039 93 1 160,220 124 .

1,218 1,386

142,625 60,643

133,677 59,422 30,246 173,666 21,248 60.092 72,787 82,686 46,097 42,463 12,631 18,726 14,887 34,001 47,779 73,061 38,250 35,048 17,985 19,513 28,419 48,978 146,362 27,799 17,741 33,000 17,588 52,457 33,675 15,038 32,896 2,506 15,537 9,372

31,252 2,920

29,502 2,203 29 156,904 2,136 16,184 12,132

173,877 63,563

163,179 61,625 30,275 330,570 23,384 76,276 84,919 82,686 48,143 44,100 15,695 20,183 18,281 36,211 51,436 77,772 39,305 36435 18,185 19.615 33,282 62,208 157,947 28,022 17,741 34,703 17,5S8 54,690 33,931 15,104 33,041 2,824 15,537 9,538

137,233 128 1,475 1,644 400 410 776 580 337 1,018 177 42 21 1 379 1,615 1,223 53

410 424 803 141 347 905 399 729 133 137 21 1 603 1,299 1,365 43

430

442

398

368

17 33 128

39 36 178

157,249 20,958 67,420 68,799 92,911 47,856 39,764 11,699 37,875 49,320 70,530 41,490 34,086 16,342 17,529 27,895 47,964 151,645 28,526 21,183 31,506 17,029 53,533 50,834 11,400 34,107 2,271 15,770 10,097

8,680

14,645

762,585 2,303,369

215 189

237 121

513,442 1,670,840

75 1

97 1

155,363 92,261 85,715 334,244 12,502 834,121 402,588 467,592 312,846 75,903 121,026

6

5

27

101,068 70,936 12,596 92,941 41,549

145

81

78

62,843 26,605 23,372 9,764

843,751 2,732,881 60,945 526,942 1,772,729 4,351 168,331 98,070 90,295 343,216 13,706 866,428 410,443 512,913 365,109 76,657 129,592 13,436 113,278 71,167 42,303 90,038 47,382 24,869 67,093 28,648 21,446 9,574

147,177 2,177 20,317 15,075

2,115 4,302 3,078 1,706 3,609 6,678 1,252 281 204 1 3,703 14.471 19,008 263 35 1,077 485 62 132 224 395 151

2046 1,637 3,164 1,457 3,394 2,210 3,657 4,711 1,055 687 200 2 4,863 13,230 11,585 223

1,103 2,233 256 66 145 318

166

304,426 23,135 87,737 83,874 92,911 49,971 44,066 14,777 39,581 52,929 77,208 42,742 34,367 16,546 17,530 31,598 62,435 170,653 28,789 21,218 32,583 17,029 53,533 51,319 11,462 34,239 2,495 16,165 10,248

9,568

23,820

772,153 2,303,369

5,981 3,255

6,119 2,203

519,423 1,674,095

300 7,533 4,440 5

300 7,621 4,368 4"

155,663 99,794 90,155 334,249 12,502 834,121 403,021 467,592 312,846 75,903 130,830

433

9,804

29

1,209

9,804 67

167

101,068 70,936 12,625 92,941 42,758

545

649

641

291

294

62,843 27,254 23,372 10,055

A.nmei-Ifunjf en. -- Remarques " Auüschüesslich des Anteiles am Erti ag der Strecke i taffelbfihe-- Rigi-Kulm. -- Al'e.inclusion des pai·ts afférentes du produit dit tron( «m Staffelhöhe-- Rigi-Kulm.

16 Einschliesslich des Aoteiles der A rtfl-Rigi-Buhn aa der Strecke St affelhöbe --Rigi- îulm. -- Y cou ipris les parts ifférentes au chtmin de fer Artit-Ëigi pour le tronçon Staffelhb he-- liigi-Kulm.

'9 Betriebseröffnung den 9. Angust 19 07. -- Ouvertur e de l'exploitattc ra le 9 août 19117.

Inklusive elektrisch e Straßenbahn \Valdlmu B-Hotel Dolder. -- Y c mpris le tramw ay électrique H raldhaus-Hôtel 1ìolder.

9 Betriebseröffnung d en 14. Mai 1907 -- Ouvertüre clé l'exploitation le 14 mai 1907 0 Betriebseröffnung d en 6. August 19 )7. -- Ouvertur ! de l'exploitation le 6 août 190 7.

1 Betriebseröffnung d ;n 1. März 1906 -- Ouverture c -e l'exploitation le 1" mars 190 e.

'8 Betriebseröffnung dm 21. Juli 1906 . -- Ouvertüre de l'exploitation le 21 juillet 19 00.

Betriebseröffnung c er Linie Lausan ne gare C. F. F .--Place Chaud eron den 19. M ai 1906, der L loie Tunnel -- L s Grand-Mont d an 28. Juli 1906, der Linie Le Grand-Mont -- C ugy den 3. Okto ber 1906 und d er Linie Cugy-- Montberond den 13. Juli 1907. -- Ouverture d i l'exploitation ìe la ligne Lausänne gare C. F. F.-- Place Cf anderem U 19 mai 1906,de la ligne Tunnel---Le Grand-Mor ( le 28 juillet 1906, de la lign Le Crrand-Mm
" Betriebseröffouog d r Linie Leonha rdsplatz -- Tanne astrasse den 9. Oktober 1906 u od der Linie Ut obrücke -- BahntIbcrgang Sihltal j»hn den 28. Ju li 1907. -- Ouverture de l'explt itation de la li^jne Leonhaidspl itz- -Tannenstra,sse le 9 octobre 1906 et de la I gne Utobructce-- Salmübergang i"ihltalbahn k 28 juin 1907.

" Betriebseröffoung d;n 29. Juni 190* , -- Ouvertüre de l'exploitation le 25 juin 190 7.

*" Betriebseröffnung d ;r Linie Mission sstragse-Burgfel lerstrasse den 12. Juni 1906. -- Ouverture de l'exploitation de la ligne Mìssionsstrasse-Burgf elderstrasse le lì juin 1906.

n 7. Dezember 1907. -- Ouvert ure de l'exploita tion le 7 déccm '»·e 1907, " Betriebseröffnung de 88 Angaben betreffend Gilterlinie Krier s-Luzern siehe Vorderseite. - Indications con 'emani la voie à marchandises Kriens-lMiern voir au recto,
" Betriebaeröffnung der Linie Oerliko i-Schwamending en den 30. Mai 1906. -- Ouvert ure de l'exploita tion de la ligne Oerlifam-Schwa mendingen le SO mai 1908.

50 Betriebseröffnung d n 14. Septembe r 1907. -- Oumrture de l'explm tation le 14 sep tembre 1907.

" Betriebseröffuung d(n 25. August H 06. -- Ouvertu ·e de l'exploäation le 25 août 1906.

" Betriebseröffuung d
* Das Gewicht der l eförderten Gep Ick- und Güters endungen ist n cht festzustelleii, da diese nac h der Stttckzah 1 taxiert werde a. -- U n'est i as possible d'indiquer le poids des bagages et tmarchandises ininSportes, ceux-ci étant taxés d' %près le nombre des colti.

867,571 2,732,881 60,945 533,061 1,774,932 4,351 168,631 105,691 94,663 343,220 13,706 866,428 410,443 512,913 365,109 76,657 139,396 13,503 113,278 71,167 42,470 90,038 47,382 25,414 67,093 29.289 21,446 9,868

1906

1907

Fr.

Fr.

44.079 18,142 35.342 8.250 6.09 1 40,129 26.906 84.445 73,533 63,977 24,705

43,122 17,419 30,233 6,698 6,488 38,848 29,571 83,517 73,983 57,203 22,792

29,050 83,455

20,071 ' 95,716 : 106,973 20,108 \ 67,054 i 8.1B6 | 26.852 ' 8,800 !

8.421 | 31.546 ; 5,312 80,077 38,648 55.211 48,104 14,914 27,768 i 9.980 28,390 22,957 13,789 29,715 15,741 10,786 37,274 11,150 13,077 7,958

19,593 63,460 24,787 8,309 8,020 30,721 4,845 77,090 37,949 50,332 46,520 14,767 26,061 25,330 21,302 11,603 30,673 14,205 34,913 15,753 14,251 8,109

617 diesmal wieder Verrechnungen aufgefunden, die nach Gesetz nicht als Anlagekosten gutgeheissen werden konnten. Vom Gesamttotal der Anstände von Fr. 829,759 haben die beteiligten Bahnverwaltungen Fr. 550,910 ohne weiteres auf andere Konti übertragen. Fr. 78,214 sollen bei der Rechnungsstellung für 1907 zur Ausscheidung gelangen. Über drei Posten im Betrage von Fr. 200,635 waltet der erwähnte Rekursstreit.

Die Zusammenfassung der bis Ende 1906 erfolgten Bauverwendungen auf Linien im Betrieb und auf unvollendete Anlagen ergibt nachstehende Jahres- und Gesamtbeträge : Bauausgaben pro 1906 Fr.

Haupt- und Nebenbahnen .

Drahtseilbahnen Strassenbahnen

.

. 45,561,187 1,651,183 1,447,861

Totalausgaben bis Ende 1906 Fr.

1,582,645,027 17,495,040 54,053,498

Zusammen 19,06 48,660,231. 1,654,193,565 1905 44,719,082 1,605,533,334 1904 51,452,388 1,560,814,252 Von den Ausgaben für 1906 entfallen in der Hauptsache : a. auf Ergänzungen und Erweiterungen bei alten Linien : Bundesbahnen : Anschaffung v o n Rollmaterial . . . . . F r . 10,455,797 Vermehrung von Mobilien und Geräten .

,, 876.124 Vorsorgliche Landankäufe ,, 384,112 Neues Halbsalonboot auf dem Bodensee .

,, 116,174 Renens, Bahnhoferweiterung ,, 141,922 Lausanne, ,, ,, 579,321 St. Maurice, ,, ,, 382,046 Vallorbe, ,, ,, 566,147 Yverdon, Erweiterung der Werkstätten .

,, 205,836 II. Geleise Aigle-St. Maurice ,, 757,108 II. Geleise Croy-Vallorbe ,, 258,985 Blockanlagen Nyon-Morges ,, 127,007 Territet, Straßenunterführung ,, 136,559 Basel, Umbau des Personenbahnhofes . .

,, 2,481,343 ,, Neue Juralinie . . . . . . .

,, 368,304 ,, Tieferlegung der Linie nach Pratteln ,, 213,647 Laufen, Stationserweiterung ,, 278,001

618

Bern, Neues Dienstgebäude Fr.

Langnau, Strassenunterführung . . . .

,, Oerlikon, Stationserweiterung ,, ,, Verbindungsgeleise Oerlikon-Seebach ,, Zürich, Neue Werkstätte ,, St. Gallen, Bahnhofumbau ,, II. Geleise Oberwinterthur-Romanshorn . .

,, Attikon, Neue Station ,, Neue Schifi'swerfte in Romanshorn . . .

,, Übrige Erweiterungsbauten ,, Freiburg-Murten-Ins, Ergänzungsbauten und Rollmaterialanschaffung ,, Gotthardbahn, Erweiterungen, Ergänzungen und Rollmaterialanschaffung ,, Seetalbahn, Erweiterungen und Ergänzungen.

,, Thunerseebahn, ,, ,, ,, ,, Wynentalbahn, Schlussabrechnungeri . . .

,, Berner Oberlandbahnen, Erweiterungen und Rollmaterialanschaffungen ,, Gruyerebabn, Neu- und Ergänzungsbauten .

,, Montreux-Oberland, Vollendungsbauten und Rollmaterial ,, Rhätische Bahn, Neu- und Brgänzungsbauten und Rollmaterial ,, St. Gallen-Speieher-Trogen, Erweiterungsbauten und Rollmaterial ,, Stansstad-Engelberg, Erweiterungsbauten und ßollmaterial ,, Visp-Zermatt, Erweiterungsbauten und Rollmaterial ,, Arth-Rigibahn, Umbau für elektr. Betrieb . .

,, Jungfraubahn,Vollendungsarbeiten der I. Sektion (Scheidegg-Eismeer) ,, Wengernalpbahn, Neu- und Ergänzungsbauten und Rollmaterial ,, Lausanne-Ouchy, Landerwei?,b und Neubauten in Ouchy etc ,, Basler Strassenbahnen, Neu- und Ergänzungsbauten ,,

183,915 136,578 647,282 101,568 345,103 360,122 1,661,876 105,686 105,041 3,610,221 154,846 1,468,229 138,285 188,586 104,511 210,414 361,667 658,404 926,300 185,760 152,214 115,215 389,512 318,555 149,710 1,118,260 317,486

619

Tramways de Genève, Erweiterungen und Rollmaterial Fr.

Städtische Strassenbahn Zürich, Neu- und Ergänzungsbauten fl b. auf neu eröffnete Linien : Seetalbahn, Linie Reinach-Münster . . . .

,, Bex-Villars, Ausbau nach Chesières etc. . .

,, Martigny-Châtelard ,, Interlaken-Heimwehfluh ,, Locarno-Madonna del Sasso , Altdorf-Flüelen ,, Gland-Begnins ,, Tramways Lausannois ,, Zürieh-Oerlikon-Seebach, Linie nach Schwamendirigen ,,

210,705 582,150 769,950 175,540 7,439,726 195,330 447,192 297,307 272,438 505,906 104,247

c. auf Linien im Bau : Bundesbahnen : Simplon, Vollendungsarbeiten ,, 1,924,303 Rickentunnel ,, 3,245,222 Rhätische Bahn : Linie Davos-Filisur ,, 258,577 Linie Samaden-Pontresina ,, 260,048 Ausser den zuletzt angeführten Linien befanden sich noch andere Strecken, wie Solothurn-Münster, Bodensee-Toggenburg, Lötschbergbahn etc., im Bau. Diese Unternehmungen sind aber noch nicht vorlagepflichtig; über deren Bauaufwendungen wird daher erst später berichtet werden können.

E r n e u e r u n g s f o n d s . Die endgültigen Vorbereitungen für die gesetzmässige Festsetzung der Einlagen in den Erneuerungsfonds konnten nun auch auf die Sekundärbahnen ausgedehnt werden. Ende 1906 und Anfang des Berichtsjahres erhielten die Verwaltungen der Nebenbahnen, der Seilbahnen und der Tramways Schema und Anleitung für die Einreichung von Dotierungsvorschlägen. Die verlängerten Eingabefristen Liefen mit Ende Oktober ab. Einzelne Unternehmungen überschritten auch diesen Zeitpunkt noch wesentlich. Die Prüfung der Vorschläge wird nach Möglichkeit gefördert, so dass nun eine Lösung dieser, in vielen Punkten nicht sehr einfachen Aufgabe bald erwartet werden kann.

620 Zu a m o r t i s i e r e n d e V e r w e n d u n g e n . Von dem im Gesetze eingeräumten Rechte, Ausgaben für Gründung,Vorprojekte, Geldbeschaffung u. s. w., die nicht zu den Aktiven zählen, in einer längern Frist zu ersetzen, machen neue Bahnen fast regelmässig Gebrauch. Die Amortisationsperioden werden auf Vorschlag der Beteiligten hin festgesetzt.

Zur näheren Veranschaulichung der Bewegungen auf dem Amortisationskonto geben wir hier die gewohnte Übersicht: Neubelasiungen pro 1906

Abschreibungen pro 1906

Bestand Ende 1906

Fr.

Fr.

Fr.

Haupt-und Nebenbahnen 12,384,802 4,326,188 26,358,469 Drahtseilbahnen . . .

40,955 30,733 238,787 Tramways 387,411 470,977 8,233,929 Zusammen 1906 12,813,168 4,827,898 34,831,185 1905 1,421,655 4,232,548 26,849,406 1904 1,550,215 2,316,917 29,740,299 Der Zuwachs an Verlusten ist augenfällig ; er beträgt bei den Bundesbahnen Fr. 11,671,873, welche in der Hauptsache von dem Defizit des vom Bund übernommenen Eisenbahnfonds herrühren, bei der Martigny-Chiitelardbahn Fr. 300,698 und bei der Strassenbahn Zürich Fr. 202,150.

Die Tilgungen betrugen bei den Bundesbahnen Fr. 2,153,572, bei der Gotthardbahn Fr. 1,050.000 und bei der Zürcher Strassenbahn Fr. 254,837.

Berechnungen für den Rückkauf der Gotthardb a h n . Die Ertragsausweise für die zehnjährige Periode 1894 bis 1904 waren von der Bahndirektion noch in verschiedenen Punkten zu ergänzen. Es kamen namentlich noch die auf die bundesgerichtliche Expertise sich stützenden Erhebungen über die Einlagen in den Erneuerungsfonds und die Entnahmen hinzu.

Über vorhandene Meinungsunterschiede bei einzelnen Ertragsposten wurde auf dem Korrespondenzwege, soweit als möglich, Einigung zu erzielen gesucht. · Mittlerweile waren auch die Ergebnisse der fachmännischen Untersuchung über den Zustand der Bahnanlage und derZubehörden bekannt geworden.

Gegen Ende 1907 konnte der Bundesrat von einer ersten Rechnungsaufstellung Kenntnis nehmen und die Anordnungen für den Beginn der Verhandlungen mit den Vertretern der Bahngesellschaft treffen.

621

b. Reinerträge.

Der im letzten Berieht erwähnte Rekurs der Gesellschaft der Berner Oberlandbahnen, der auf dem Begehren fusste, dass für die Herabsetzung der Transporttaxen der Ertrag des gesamten Anlagekapitals massgebend sein solle, fand die Zustimmung der eidg. Räte nicht. Diese verfügten eine Reduktion der konzessionsmässigen Taxen nach Massgabe der Rendite des Aktienkapitals.

Der Verband der Sekundärbahnen hatte, ohne dass dazu ein direkter Anlass vorhanden war, zu der Frage ebenfalls Stellung genommen und bei der Bundesversammlung die Aufhebung des Bundesratsbeschlusses vom 31. Mai 1904 betreffend die Berechnung des Reinertrages und in gleicher Weise die Zugrundelegung des Anlagekapitals statt des Aktienkapitals verlangt. Die Räte traten auch auf. dieses Begehren nicht ein, weil sie sich nicht für zuständig erachteten und der rekurrierende Verband nicht als legitimiert angesehen wurde.

Immerhin wurde im Nationalrat anschliessend an die Behandlung der Rekurse das Postulat gestellt, es sei zu prüfen, ob in der Sache nicht einheitliche Vorschriften zu erlassen seien.

Der Ständerat genehmigte eine im gleichen Sinne lautende Motion.

Diese Einladungen an den Bundesrat bedingen weitere Untersuchungen und Berichte. Damit im Zusammenhange wird dann auch die frühere Eingabe der Sekundärbahnen vom 12. Mai 1905 betreffend den Ausschluss der Einlagen in vorsorgliche Reserven vom Reingewinn zur Erledigung gebracht werden können.

c. Konzessionsgebühren.

Nach Massgabe der Gesetze und Verordnungen setzten der Bundesrat und das Eisenbahndepartement für das Jahr 1906 folgende Gebühren an : bei 35 Bahngesellschaften .

Fr. 98,205 ,, 17 Dampfgchiffanstalten ,, 16,304 Zusammen 1906 Fr. 114,509 1905 ,, 119,906 1904 ,, 112,867 Die Gotthardbahn hatte an diese Abgabe den Höchstbetrag von Fr. 200 per Bahnkilometer, im ganzen Fr. 55,200 beizusteuern.

Bei den Automobilunternehmungen wurde nochmals auf die Erhebung der Minimalgebühr verzichtet, weil die bescheidenen Betriebsergebnisse die Besteuerung nicht gerechtfertigt hätten.

622

d. Vollziehung des HUIfskassengesetzes.

Organisation der Hülfskassen. Im Berichtsjahre wurden im Sinne des Hülfskassengesetzes geprüft und endgültig behandelt : die revidierten Statuten von sieben vorhandenen Hülfskassen, die neue versicherungstechnische Bilanz einer bestehenden Pensionskasse und die Statuten von sechs neu gegründeten Hülfsanstalten.

Die Prüfung der im Dezember 1906 vorgelegten, rektifizierten Bilanz der Hülfskasse der Gotthardbahn pro 1904 hat mit Rücksicht auf den bevorstehenden Rückkauf und den Übergang der Kasse zu wesentlichen materiellen Differenzen geführt. Die hierüber mit der Gotthardbahn geführten Unterhandlungen sind im Berichtsjahr nicht zum Abschlüsse gekommen.

Die schon früher erwähnten Statuten für die Hülfskasse des Personals der Neuenburger Jurabahn konnten endlich festgesetzt werden. Der Bundesrat bewilligte die Einführung dieser neuen Statuten auf 1. Januar 1908 unter der Bedingung, dass die Einleger zu erhöhen seien, sobald es sich herausstellen sollte, dass sie zur Bestreitung der vorgesehenen Leistungen nicht genügen. Die Verwaltung wurde eingeladen, auf Ende 1907 eine neue versicherungsteehnische Bilanz zur weitern Beurteilung der Kassaverhältnisse vorzulegen.

Von der Verwaltung der Bundesbahnen ging gegen Ende des Jahres die von uns verlangte Eintrittsbilanz der Pensionsund Hülfskasse, berechnet auf den 1. Januar 1907, ein. Sie schliesst mit einem Fehlbetrage von Fr. 22,767,157, der mit einer jährlichen Quote von Fr. 915,000 in 60 Jahren getilgt werden soll. Deren Genehmigung erfolgte erst im laufenden Jahre.

Um der Vorschrift der Konzession zu genügen, haben 3 neue Eisenbahn- und 8 Automobilunternehmungen das Personal bei öffentlichen Krankenkassen gegen Krankheit versichert und zu gunsten desselben einen Teil der statntenmässigen Beiträge übernommen. 5 Eisenbahn- und 2 Automobilgesellschaften beabsichtigen, für das Personal eigene Krankenkassen einzuführen. Einstweilen wird hier das Personal in Krankheitsfällen aus der Betriebskasse unterstützt.

J a h r e s r e c h n u n g e n . Im Berichtsjahre sind die Jahresrechnungen und Bilanzen pro 1906 von 108 Hülfsinstituten der Eisenbahn- und Dampfschiffunternehmungen vorgelegt und geprüft worden. Die Ausweise über die Hülfskassen der Gotthardbahn und der Neuenburger Jurabahn konnten nicht definitiv genehmigt werden, da die Prüfung der von diesen Bahnen vorgelegten Berechnungen des Deckungskapitals noch nicht beendet war.

623 Die nachstehende Tabelle gibt auf Ende 1906 die übliche Übersicht der Bilanzen für die Hülfskassen, welche die Invaliditätsoder Alters- und Todesversicherung zum Zwecke haben.

Das Vermögen sämtlicher Hülfsinstitute (Eisenbahn- und Dampfschiffgesellschaften), inbegriffen die Kranken- und Dienstalterskassen und Fonds aller Art, betrug auf den 31. Dezember 1906 Fr. 69,828,644. Weitere Einzelheiten über die Rechnungsergebnisse derselben enthält die schweizerische Eisenbahnstatistik.

e. Sicherstellung der Hülfskassenfonds und der Barkautionen des Eisenbahnpersonals.

Die Bisenbahnen allein hatten auf Ende 1906 100 Hülfsinstitute mit einem Vermögen von Fr. 68,282,751 ; davon waren Fr. 1,123,598 oder 1,6 °/o vorübergehend noch nicht im Sinne des Gesetzes vom Vermögen der Bahneigentümer ausgeschieden.

An Barkautionen hatte das Eisenbahnpersonal auf Ende des Jahres Fr. 877,190 hinterlegt. Davon fanden sich nur noch Fr. 3030 oder 0,35 °/o in den Passiven der Bahngesellschaften eingeschlossen. Bei 29 Gesellschaften hat das Personal nur Bürgschaften zu leisten, und bei 63 Verwaltungen wird vom Personal keine Kaution verlangt.

f. Versicherungsverträge gegen Unfall.

Im Berichtsjahre haben 25 Unternehmungen 55 Unfallversicherungsverträge im Sinne der Konzessionen vorgelegt. Hiervon bezogen sich 4 Policen auf die Erneuerung der Versicherung der Reisenden und des Betriebspersonals von 2 Eisenbahngesellschaften, 20 Policen auf die Versicherung der Reisenden und des Personals von 10 Automobilgesellschaften, 17 Verträge auf die Versicherung der Reisenden und des Betriebspersonals von 8 neu eröffneten Bahnen und 14 Verträge auf die Versicherung des Baupersonals bei 5 noch nicht eröffneten Eisenbahnen.

g. Eisenbahnstatistik.

Dem im Monat April 1907 erschienenen Band mit den Ergebnissen pro 1905 wird in diesem Frühjahr die Statistik für 1906 folgen können.

624

Bilanzen der HülfsBezeichnung der Httlfskassen

Letzte versicherungstechnische Bildung auf Ende

A.l£-

Vorhandenes Vermögen Fr.

1. Bundesbahnen : a. Pensions- und Hülfskasse für die Beamten und Angestellten . .

6. Gegenseitige Kranken- und Unterstützungskasse für die ständigen Arbeiter und Bediensteten beiderlei Geschlechts der ehemaligen Jura-Simplon-Bahn 2. Gotthardbahn : Hülfskasse für die Beamten und Angestellten 2 . . .

3. Emmenthalbahn : Hülfskasse für die Beamten und Angestellten . .

4. Jura Nenchâtelois : Hülfs- und Pensionskasse der Angestellten . . .

5. Seethalbahn : Hülfskasse für die Beamten und Angestellten . . .

6. Bern-Neuenburg-Bahn uud Thunerseebahn : Pensions- und Hülfskasse für die Angestellten 7. Rigibahn: Hülfskasse für die Beamten u n d Angestellten . . . .

8. Tramways Lausannois : Hülfa- und Pensionskasse für die Angestellten 9. Dampfschiffgesellschaft des Vierwaldstättersees : Unterstützungs- u.

Pensionskasse für die Angestellten 10. Dampfschiffgesellschaft des Thunerund ßrienzersees : Hülfskasse für die Beamten und Angestellten . .

Total 1

2

1906

'53,916,357.73

1895

634,570. 82

1904

9,311,692. 53

1902

450,296. 95

1904

491,053. 51

1903

174,379. 43

1906

333,058. 50

1905

212,471. 39

1902

173,092. 20

1904

690,874. 98

1905

299,228. 24 66,687,076. 28

Vermögen der Hülfskassen der vier verstaatlichten Bahnen . . . . Fr. 53,465,059. 13 Noch ausstehende Nachzahlungen gemäss der neuen Statuten . . .

,, 451,298. 60 Zusammen Fr. 53.916,357. 73 Diese Bilanz wird eine Berichtigung erfahren.

625

kassen auf Ende 1906.

Passiven

tiven Defizit

Total der Aktiven

Deckungskapital

Reserve

Total der Passiven

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

--

76,683,515. 33

22,767,157. 60 76,683,515. 33 76,683,515. 35

50,298. 98

684,869. 80

684,869. 80

--

9,311,692.53

9,311,692.53

--

450,296. 95

450,296. 95

--

491,053. 51

491,053. 51

12,810. 36

187,189. 79

187,189. 79

--

31,603. 93

364,662. 43

364,662. 43

--

--

212,471. 39

212,471. 39

--

212,471.39

1,029. 35

174,121. 55

174,121.55

--

174,121. 55

117,534.60

808,409. 58

808,409. 58

--

808,409. 58

158,162. 32

457,390. 56

457,390. 56

--

457,390. 56

23,138,597. 14 89,825,673. 42 89,825,673. 42

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. TI,

684,869. 80

--

9,311,692. 53

-- --

450,296. 95 491,053. 51

--

--

187,189. 79 '

364,662. 43

89,825,673. 42

41

626

E. Starkstromkontrolle.

Im Jahre 1907 wurden vom Starkstrominspektorat im ganzen 1052 Planvorlagen behandelt, welche sich auf 637 Vorlagen für Leitungsanlagen und 415 Vorlagen für Maschinenanlagen, Transformatorenstationen etc. verteilten. Es bedeutet dies gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme von 123 Vorlagen, an welchen die Leitungsanlagen mit 109 und die Maschinen- und Transformatorenanlagen mit 14 Vorlagen partizipieren.

Die Planvorlagen für die Leitungen hatten 226 Hochspannungsleitungen und 411 Niederspannungsnetzo und Erweiterungen von solchen zum Gegenstand. Dabei betrug gegenüber dem Vorjahre die Zunahme der Vorlagen für Hochspannungsleitungen 24 und für Niederspannungsnetze 85.

Unter den Vorlagen für Maschinenanlagen etc.. bezogen sich 14 auf neue Elektrizitätszentralen, worunter 6 mit einer Leistung von mehr als 200 KW; 6 weitere Vorlagen betrafen Abänderungen und Erweiterungen von bestehenden Elektrizitätszentralen.

Für bedeutendere neue Einzelanlagen gingen nur 4 Vorlagen ein.

Die Zahl der Planvorlagen für neue Transformatorenstationen betrug 333, im ganzen 409 Stationen umfassend. Von diesen entfallen wiederum reichlich 8/.i auf Transformatorenstationen, welche zur Speisung von Ortsnetzen bestimmt sind, und nahezu 1/4, auf Anlagen, die dem Betriebe von industriellen Etablissementen und eigenen Zwecken der Elektrizitätswerke dienen. Auf Motorenanlagen, Schaltstationen, Erweiterungen und Umänderungen von Schaltanlagen, besondere Tragkonstruktionen für Freileitungen und dergleichen verteilen sich endlich 43 weitere Planvorlagen.

Entsprechend der grösseren Zahl der Planvorlagen erforderte auch die Erledigung derselben in diesem Jahre vermehrte Arbeit.

Der Verkehr mit den grösseren Elektrizitätswerken wickelte sich zwar in dieser Hinsicht im allgemeinen glatt ab. Indessen wird noch oft genug unterlassen, über die Fertigstellung der Anlagen rechtzeitig Anzeige zu erstatten. Die Erledigung der Planvorlagen vieler kleinerer Elektrizitätsunternehmungen, welche nicht über hinreichend technisch geschultes Personal verfügen, verursacht dagegen immer noch viele Mühe und eine oft in keinem Verhältnis zur geringen Ausdehnung der Anlagen stehende umfangreiche Korrespondenz. Auch bei Anlass der Inspektionen der fertigen Anlagen dieser Unternehmungen, die meistens den Strom von einem grösseren Werke beziehen, treten häufig die Mängel solcher kleinerer Elektrizitätswerke zu Tage. Es ist deshalb das im Zunehmen be-

627

griffene Entstehen von kleinen Elektrizitätsunternehmungen, denen es an einer richtigen technischen Leitung fehlt, vom sicherheitstechnischen Standpunkt aus nicht zu begrüssen.

Für die Kontrolle der Starkstromanlagen an Ort und Stelle musste im Berichtsjahre gegenüber früher ebenfalls mehr Zeit aufgewendet werden. Die Prüfung der Vorlagen an der Baustelle und die Inspektion der Anlagen unmittelbar nach Fertigstellung erforderten 375 (1906 : 310) und die Nachkontrolle von Neuanlagen, bei denen sich anlässlich früherer Inspektionen Abänderungen oder Ergänzungen als notwendig ergeben hatten, sowie die Kontrolle der älteren Anlagen insgesamt 285 (1906 : 230) Inspektionstage.

Zwei Rekurse von Starkstromunternehmungen gegen Verfügungen des Starkstrominspektorates wurden, nach Einholung einer Vernehmlassung des letztern, vom eidgenössischen Postund Eisenbahndepartement abgewiesen. Gegen den Besitzer eines kleineren Elektrizitätswerkes, welcher seine Anlage ohne Einreichung einer Planvorlage gebaut und in Betrieb genommen hatte, war das Starkstrominspektorat genötigt, Bussenantrag zu stellen. Diesem Antrage wurde vom Bundesrate Folge gegeben.

Die Statistik der Starkstromanlagen in der Schweiz wurde wiederum vom Generalsekretariat des schweizerischen elektrotechnischen Vereins unter Mitwirkung des Starkstrominspektorates durchgeführt. Sie ist im 2. Teil des Jahrbuches 1906/07 dieses Vereins veröffentlicht und umfasst 245 Elektrizitätswerke mit detaillierten Angaben über Anlagen und Betriebsverhältnisse.

Ausserdem sind in einem Anhange zu dieser Statistik die wichtigsten Daten über die 294 übrigen dem Starkstrominspektorate bekannten Elektrizitätswerke angegeben.

Im Berichtsjahre sind insgesamt 36 Expropriationsvorlagen eingereicht worden. Von diesen Vorlagen wurden 7 wieder zurückgezogen. Der Bundesrat entsprach 23 Expropriationsbegehren, wovon 8 aus dem Vorjahre herrührten. Die erhobenen Einsprachen wurden, soweit denselben nicht durch Traceänderungen entsprochen werden konnte, abgewiesen. Bezüglich elf weiterer Bxpropriationsvorlagen liegt zurzeit noch kein Entscheid des Bundesrates vor, und für 3 Vorlagen steht der Bericht des Starkstrominspektorates noch aus, da das Aktenmaterial derselben vorher noch vervollständigt werden muss.

Im Jahr 1907 sind dem Starkstrominspektorat 32 Fälle von Personenverletzungen durch elektrischen Strom mit 33 betroffenen Personen zur Kenntnis gelangt. Von diesen entfallen 10 auf

628 das Betriebspersonal, 15 auf das übrige Personal der betreffenden Starkstromunternehmungen und 8 auf Drittpersonen. Wie im Vorjahre, so wurde auch dieses Jahr wieder das Monteurpersonal der Starkstromunternehmungen am meisten von Unfällen betroffen.

Wenn dies auch ohne weiteres erklärlich erscheint, so muss doch wieder betont werden, dass die meisten dieser Fälle bei grösserer Aufmerksamkeit der Betroffenen oder durch besser überlegte und umfassendere Massnahmen ihrer Vorgesetzten hätten verhütet werden können.

In bezug auf die Spannung verteilen sich die Unfälle wie folgt: auf Niederspannung (bis 250 Volt): 4 Fälle, wovon l mit tötlichem Ausgange; auf Mittelspannung (250--1000 Volt) : 4 Fälle, wovon 2 mit tötlichem Ausgange ; auf Hochspannung (über 1000 Volt)-: 24 Fälle, wovon 13 mit tötlichem Ausgange.

In 5 Fällen waren Wiederbelebungsversuche von Erfolg begleitet.

Sachbeschädigungen sind nur 2 zu verzeichnen.

Im ersten Falle wurden drei Pferde durch Berührung mit einer auf die Strasse niederhängenden Hochspannungsleitung getötet. Der Bruch der Leitung war durch den Sturz eines durch Sturmwind entwurzelten Baumes verursacht worden. Der Draht hätte indessen nicht auf die Strasse fallen können, wenn er nicht in vorschriftswidriger Weise von den Isolatoren der benachbarten Stange losgelöst gewesen wäre.

Im zweiten Falle entstand ein Brand, der wesentlichen Materialschaden verursachte, weil ein elektrisches Bügeleisen über Nacht an die Leitung angeschlossen und auf einem hölzernen Tische stehen geblieben war.

Die Entwürfe für neue Vorschriften betreffend die elektrischen Anlagen sind im Berichtsjahre durch die eidgenössische Kommission für elektrische Anlagen endgültig bereinigt und uns zur Genehmigung vorgelegt worden. Die Genehmigung konnte jedoch im Berichtsjahre nicht mehr erfolgen.

Für die Behandlung der übrigen Geschäfte, welche der eidgenössischen Kommission für elektrische Anlagen gemäss Art. 19 des Bundesgesetzes vom 24. Juni 1902 zufallen, hielt dieselbe im Berichtsjahre 12 Sitzungen ab.

629

II. Postverwaltung.

I. Allgemeines.

Im Jahre 1907 ist das finanzielle Ergebnis der schweizerischen Postverwaltung folgendes : Einnahmen Fr. 49,833,544. 47 Ausgaben ,, 45,936,293. 60 Reinertrag Fr.

Hiervon abt: Die von der eidgenössischen Staatskasse verausgabten Beträge an Teuerungszulagen für das Postpersonal . . . ,,

3,897,250. 87

1,089,149. --

Bleibt w i r k l i c h e r R e i n e r t r a g Fr.

2,808,101. 87

Der Reinertrag vom Jahr 1906 betrug Fr. 3,679,059. 55 ohne und Fr. 2,670,424. 55 einschliesslich der dem Postpersonal verabfolgten Teuerungszulagen. Es ergibt sich somit im Jahr 1907 gegenüber dem Vorjahre eine Vermehrung des Reinertrages von Fr. 218,191. 32 ohne Berücksichtigung der Teuerungszulagen und eine solche von Fr, 137,677. 32 mit Inbegriff der Teuerungszulagen.

Die grösste Mehreinnahme gegenüber dem Vorjahre wurde, wie gewöhnlich, mit Fr. J.,893,569.12 aus der Rubrik ,,Wertzeichen" erzielt. Im Jahr 1906 betrug die diesbezügliche Mehreinnahme gegenüber dem Vorjahre Fr. 2,012,160. 52, ein Beweis dafür, dass auf eine progressive Vermehrung dieser Einnahme nicht gerechnet werden darf und dass somit auch mit den Begehren um Ermässigung der Posttaxen behutsam vorgegangen werden muss.

P5 , In Vergleichung mit dem Vorjahre ergibt sich die grösste Vermehrung an verkauften Postwertzeichen im Monat Juli mit Fr. 228,401. 91; sodann folgt der Monat Dezember mit

630

Fr. 207,385. 98 ; die kleinste Vermehrung liefert der Monat Februar mit Fr. 88,174. 97. Alle Monate ergeben gegenüber dem Vorjahre eine Vermehrung der Einnahmen am Wortzeichenverkauf.

Die Stückzahl der hauptsächlichsten Postgegenstände hat sich gegenüber dem Vorjahre für den In- und Auslandverkehr A'or m ehrt um : 5,642,934 Briefe, 1,194,918 Postkarten, 232,024 Drucksachen, 9,579,498 Zeitungen (nur Inlandverkehr), 182,814 internationale Postanweisungen, 208,239 Einzugsmandate, 1,044,004 Pakete.

Eine besonders grosse Vermehrung ergibt sich bei den Briefen, den Postkarten und den Zeitungen. Namentlich nimmt die Zahl der Postkarten mit Bilderschmuck stetig zu.

Die Zahl der internen Postanweisungen hat sich gegenüber dem Vorjahre um 94,501 vermindert, was der stetigen Entwicklung des Postcheckverkehrs zuzuschreiben ist. Wir verweisen diesfalls auf das unter Abschnitt XI, 7 b, ad 6 Angebrachte.

Der nachfolgende Auszug aus der Statistik der Postverwaltung gibt nähern Aufschluss über den Verkehr der einzelnen Dienstzvreige im Jahr 1907 gegenüber dem Vorjahre.

631

Auszug aus der Statistik der Postverwaltung.

A. na^alil j

1907 Postbureaux Postablagen, rechmmgspflichtige . . . .

,,

nicht rechüungspflichtige . .

' Agenturen im Auslande Beamte (fest angestellte) GehUifen. Aspiranten u n d Lehrlinge . . . .

i Angestellte (Ablagehalter, Briefträger, Kondukteure etc.), ohne Aushelfer . . .

Bediensteten-Aushelfer, ständig verwendete .

Zahl der beförderten Reisenden Briefpost : Interner Verkehr: Briefe . .

. .

!

Postkarten 1 Drucksachen Warenmuster . . . .

. . .

Zeitungen .

Rekommandierte Briefpostsendungen Zahlungsbefehle und Konkursandrohungen Gerichtliche Akten Verkehr mit dem Auslande : Briefe . . .

Versand Postkarten , Drucksachen Warenmuster , Zeitungen .

Geschäftspapiere . . . .

,, Rekommandierte Bviefpostgegenstände . . . .

,,

1906

1,816

1,805

1,549 482

1,497 489

13

12

4,507

4,368

886

778

7,626 506 1,745,704

7,268 413 1,679,470

138 616 272 71,117,504 48,245,718 1 111 336 162 975 906 4,428,081 292 652 51 247

131,150,181 63,848,180 47,383,364 1,201,719 153 396 408 4,131,385 304,590 41,804

24 112 895 20 497 226 12 347 134 1,340 501 1 838 363 229,779

25 936 153 26 571,632 12 977,464 1,329,441 1 809 585 234,599

1,763,684

1,600,328

1 Postanweisungen : Interner Verkehr ,, . , . , , . , , Verkehr mit dein Auslaude .

10 O T

Anzahl

Wert, resp. Betrag

10 O G

Anzahl

Fr.

.

i Pakefpost: 1 Interner Verkehr i Verkehr mit dem Auslande (einschl. Poststücke colis üostaux) .

sbuu>.e -- mila puaiciu^ . . .

Nachnahmen : Interner Verkehr 1ü -n- i i. mitM. dem j A i j .

Verkehr Ausiaiidc } j Einzugsmandate: 1 Interner Verkehr . . .

. . .

.. , . , , TT , , 'i Verkehr mit dem Auslande !| ! ! ,, , , , , .,.

, , h' Postcheck- und Giroverkehr .

* ' j f Vorläufiger Abschluss.

l Versand . .

< l Empfang

7,055,208 737,006,298 1,552,733t 65,436,660t 844,907 50,050,258

Wert, resp. Betrag Fr,

7,149,709 731,847 353 1,435,062t 57,622,662t 779,629 45,756,402

l Versand . .

l gm ^ I m Transit . .

24 376,637 1,853,336,680 1,898,633 109.621,797 3,225,081 50,690,327 989,122 26,170,854

23 573 058 2 151 857 562 1,796,807 101,940,195 3,016,124 44,387,224 1,059,480 23,976,883

<( Versand . .

( Empfang .

10,930,029 234,198 397,005

77,203,377 4,753,730 8,422,607

10,443,667 220,825 370,421

74,278,890 4,309,276 7,509,095

. .

Versand . .

Empfang .

Gutschriften Lastschriften

2 007 479 21,603 85,505 2,184,961 561,562

149 523,009

1 801,160 22,630 82,558 1,364,169 359,772

134 138 207

l i l 1 < (

5,019,214 374,189,927 372,096,582

4,821,571 228,866,489 222,359,441

632

!

.i 1

633

II. Vorlagen an die Bundesversammlung und Erlasse derselben.

1. Mit Botschaft vom 28. Dezember 1906 (Bundesbl. 1907, I, 185) hat der Bundesrat die Ratifikation der am W e l t p o s t k o n g r e s s in Rom unterm 26. Mai 1906 abgeschlossenen Verträge und Übereinkommen bei der Bundesversammlung nachgesucht. Es kamen dabei in Frage : a. der Weltpostvertrag, nebst Schlussprotokoll ; b. das Übereinkommen betreffend den Austausch von Briefen und Schachteln mit Wertangabe, nebst Schlussprotokoll ; c. das Übereinkommen betreffend den Postanweisungsdienst, nebst Schlussprotokoll ; d. der Vertrag betreffend die Auswechslung von Poststücken, nebst Schlussprotokoll ; e. das Übereinkommen betreffend den Dienst der Einzugsmandate ; f. das Übereinkommen betreffend die Identitätsbücher ; g. das Übereinkommen betreffend die postalische Besorgung von Abonnementen auf Zeitungen und andere periodische Veröffentlichungen.

Durch Beschluss vom 6. Juni 1907 (A. S. n. F. XXIII, 405) haben die eidgenössischen Räte diesen Verträgen und Übereinkommen die Genehmigung erteilt. Auf den 1. Oktober 1907 sind sie in Kraft getreten.

Es würde zu weit führen, über die infolge der neuen Verträge und Übereinkommen im Postdienst mit dem Ausland eingetretenen Änderungen hier näher zu berichten. Alle diese Änderungen, die als Erleichterungen und Vereinfachungen im Weltpostverkehr bezeichnet werden dürfen, sind im schweizerischen Postamtsblatt (Nr. 16 von 1907) zusammengefasst und den Poststellen zur Kenntnis gebracht worden. Wir erlauben uns, der Kürze halber auf diesen Erlass zu verweisen, und lügen noch bei, dass die Änderungen, soweit sie für das Publikum von Interesse waren, diesem durch das Mittel der Presse ebenfalls mitgeteilt worden sind.

2. Mit Botschaft vom 25. Februar 1907 (Bundesbl. 1907, I, 697) ist der Bundesversammlung der Entwurf zu einem ein-

631

heitlichen B u n d e s g e s e t z betreffend d a s s c h w e i z e r i s c h e P o s t w e s e n unterbreitet worden. Im Laufe des Berichtsjahres ist dann, nachdem die eidgenössischen Räte hierfür die Kommissionen bezeichnet hatten, wobei die Priorität dem Ständerat zufiel, zur Vorberatung des Gesetzes durch die Kommission des letzterwähnten Rates geschritten worden. Diese Kommission vertagte sich indessen, bevor die Beratung des Gesetzesentwurfs zu Ende geführt war. Sie richtete an den Bundesrat verschiedene Fragen wichtiger Natur, die anlässlich der Beratungen aufgeworfen worden waren. Die Beantwortung dieser Fragen erfolgte unterm 12. Dezember 1907 durch einen an den Präsidenten der ständerätlichen Kommission gerichteten einlässlichen Bericht.

Die weitere Behandlung des Geschäftes fällt ins Jahr 1908.

3. Unterm 25. Februar 1907 (Bundesbl. 1907, I, 799) hat der Bundesrat eine Botschaft an die Bundesversammlung erlassen über die V e r s c h m e l z u n g d e r T e l e g r a p h e n v e r w a l t u n g mit der P o s t v er w a l t u n g. Der Bundesrat gelangte dabei zum Schlüsse, dass eine Verschmelzung der Post- und der Telegraph en ver waltung nicht zu empfehlen sei. Er beantragte deshalb Ablehnung des daherigen Postulates, welches anlässlich der Beratung des Voranschlages für das Jahr 1904 gestellt worden war. Dabei wurde noch besonders hervorgehoben, dass dem zweiten Teile des Postulates, betreffend die Vereinigung von Post-, Telegraphen- und Telephonbureaux in den nämlichen Lokalen, soweit tunlich, Rechnung getragen werde.

Die eidgenössischen Räte haben von dem Bericht des Buudesrates in zustimmendem Sinne Kenntnis genommen, so dass das Postulat als erledigt betrachtet werden kann.

4. In der Sitzung des Nationalrates vom 23. September 1907 ist folgende, von Herrn Nationalrat Calame-Colin eingereichte Motion erheblich erklärt worden : ,,Der Bundesrat wird eingeladen, Bericht und Antrag über die Einführung der P o s t s p a r k a s s e n in der Schweiz einzubringen."

Im Laufe des Berichtsjahres ist mit den zur Beantwortung dieses Postulates erforderlichen Vorarbeiten begonnen worden.

5. Mit Botschaft vom 5. Februar 1907 hat der Bundesrat bei der Bundesversammlung um Gewährung eines Kredites von

635

Fr. 362,000 nachgesucht zur Erwerbung eines Bauplatzes und Erstellung eines P o s t - , T e l e g r a p h e n - u n d T e l e p h o n g e b ä u d e s i n S c h w y z . Durch Bundesbeschluss vom 12. April 1907 (A. S. n. P. XXIII, 89) ist dieser Kredit bewilligt worden.

6. Für den Ankauf eines Bauplatzes und die Erstellung eines P o s t - und T e l e g r a p h en g e b ä u d e s in A p p e n z o l i ist durch Bundesbeschluss vom 21. Juni 1907 (A. S.

n. F. XXIII, 257) der mit Botschaft vom 13. November 1906 nachgesuchte Kredit von Fr. 237,000 bewilligt worden.

III. Wichtigere Entscheide und Beschlüsse des Bundesrates, sowie des Departements.

1. Im Berichtsjahre hat der Bundesrat verschiedene A b änderungen der Transportordnung für die s c h w e i z e r i s c h e n P o s t e n , vom 3. Dezember 1894 {A. S. n. F. XIV, 555), verfügt, nämlich : a. unterm 6. Juni 1907 eine solche von Art. 43, Ziffer 2, betreffend den Ausschluss von der Postbeförderung von Sendungen im Gewichte von über 50 kg. nach Orten, die nur durch Fussboten oder Maultierkurse bedient werden (A. S. n. F. XXIII, 166) ; 6. unterm 16. Juli 1907 eine solche von Art. 83, Ziffern l und 2, betreffend die Kompetenzen zur Ausstellung von Freikarten zur Benützung der Postwagen, im Sinne der Erweiterung dieser Kompetenzen zu gunsten der Kreispostdirektionen (A. S. n. P. XXIII, 393) ; c. unterm 9. August 1907 solche betreffend die Art. 12, Ziffer 4, Art. 30, Ziffern l und 3 bis 5, Art. 31, Ziffern 1--6, Art. 35, Ziffern 9--11, Art. 36, Ziffern 1--2, Art. 50, Ziffer l, Art. 65, Ziffer 14, und Art. 73, um die in Frage stehenden, für den internen Dienst geltenden Bestimmungen mit den neuen, am Weltpostkongress in Rom für den Auslandsverkehr vereinbarten Vorschriften in Einklang zu bringen (A. S. n. F. XXIII, 543) ; d. unterm 28. September 1907 eine solche von Art. 9, Ziffer 3, betreffend die Einschränkung der Schalteröffnung an Sonntagen und staatlich anerkannten Feiertagen (A. S.

n. F. XXIII, 691) ;

636

e. unterm 22. Oktober 1907 eine solche von Art. 90, Ziffer 2',.

betreffend die Abonnementsbillette, die, um eingerissenea Missbräuohen zu steuern, persönlich erklärt worden sind, wobei indessen die Benützung durch Familien- und Geschäftsangehörige gestattet wurde (A. S. n. F. XXIII, 701) ; f. unterm 29. November 1907 eine solche von Art. 27, Ziffer 3, betreffend Erhebung von Gebühren für Nachschlagungen in den Registern (A. S. n. F. XXIII, 850).

2. Unterm 3. Juni 1907 hat der Bundesrat auf Antrag, des Postdepartements beschlossen, es sei den Beamten und Angestellten der Postbureaux I. und II. Klasse, die in den D i e n s t r ä u m e n ü b e r n a c h t e n (schlafen) müssen, sofern sie keine Extraentschädigung weder für Nacht- noch für Frühdienst beziehen, eine Zulage von 50 Ct. bis l Franken zu gewähren, je nach der Dauer und der Wichtigkeit des Dienstes am folgenden Tage, und es sei diese Neuerung auf den 1. Januar 1908 in Wirksamkeit zu setzen.

3. Bisher ist denjenigen Posthaltern (Inhaber von Bureaus III. Klasse), denen ein Gehülfe, Aspirant oder Lehrling beigegeben war, der ganz oder teilweise aus der Postkasse bezahlt wurde, keine S o n n t a g s d i e n s t e n t s c h ä d i g ' u n g' ausgelichtet worden ; ebensowenig denjenigen Posthaltern, denen die förmliche Verpflichtung überbimden war, einen Gehülfen auf eigene Rechnung und Verantwortlichkeit zu halten.

Um künftig auch diesen Beamten unter allen Umständen eine Anzahl Ruhetage zu sichern, ist verfügt worden, dass ihnen mit Wirksamkeit vom 1. April 1907 hinweg die Hälfte der ordentlichen Sonntagsdienstentschädigung auszurichten sei.

4. Seit dem 1. April 1907 werden den Beamten und Angestellten der Postbureaux I. und II. Klasse, sowie dem Bahnpostpersonal f ü r d i e B e s o r g u n g d e s F r ü h d i e n s t e s die nämlichen besondern Entschädigungen gewährt, welche unter bestimmten Voraussetzungen für die Nachtdiensttouren ausgerichtet werden. Allerdings kann das Personal, welches für gewisse Diensttouren die Nachtdienstentschädigung bezieht, für diese Touren nicht auch noch auf die Frühdienstentschädigung Anspruch erheben, selbst wenn sie sicli bis zu einem Zeitpunkt erstrecken, der bereits für den Bezug der letzterwähnten Entschädigung in Betracht fällt.

637

5. Im Einverständnis mit dem eidgenössischen Finanzdcpartement hat das Postdepartement gegen Ende des Berichtsjahres verfügt, dass, namentlich mit Rücksicht auï den Fremdenverkehr, f r a n z ö s i s c h e B a n k n o t e n a m Postschalter zum Nennwert (al pari) an Zahlungsstatt angenommen werden können. Dabei wurde es indessen als unstatthaft bezeichnet, bei niedrigem Kursstande (unter pari) solche Noten von Personen anzunehmen, die offenbar nur beabsichtigen, sich die Kursdifferenz zu nutze zu machen, bei hohem Kursstande (über pari) aber die am Schalter eingenommenen französischen Noten der Postkasse zu entfremden. Diese Noten sind ausnahmslos ·den Kreispostkassen abzuliefern, die sie an die schweizerische JSTationalhank weiterleiten.

6. Im letztjährigen Geschäftsbericht ist an gleicher Stelle bemerkt worden, dass es nach dem Stand der Arbeiten fraglich erscheine, ob die Fertigstellung der neuen o f f i z i e l l e n P o s t k a r t e d e r S c h w e i z v o r Ende 1907 werde erfolgen können. Tatsächlich war es dem eidgenössischen Bureau für Landestopographie, das die Bearbeitung der Karte übernommen hat, auch nicht möglich, sie im Berichtsjahre fertigzustellen. Der Grund liegt darin, dass unvorhergesehene Neuaufnahmen im Terrain nötig geworden sind. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Karte im Laufe des Jahres 1908 wird zur Ausgabe gelangen können.

7. Im Einverständnis mit dem eidgenössischen Finanzdepartement hat das Postdepartement im Laufe des Berichtsjahres angeordnet, dass die bei den Kreispostkassen v e r f ü g b a r e n G e l d e r nicht mehr der eidgenössischen Staatskasse zuzustellen, sondern an die schweizerische Nationalbank abzuliefern sind. Über diese Gelder kann allein die Staatskasse verfügen.

8. In den letzten Jahren hat sich während des Sommers immer mehr e i n M a n g e l a n e i n g e a r b e i t e t e m B e a m t e n p e r s o n a l fühlbar gemacht, trotzdem die Zahl der neuaufgenommenen Lehrlinge Stetsfort vermehrt wurde. Es ist dies namentlich dem Umstände zuzuschreiben, dass den Postbureaux in den wichtigen Fremdenorten während der Saison ein zahlreiches Hülfspersonal beigegeben werden muss.

Um den aus einem solchen Zustande sich ergebenden Unzukömmlichkeiten tunlichst zu begegnen, hat die Oberpostdirek-

G 38

tion im Einverständnis mit dem Postdepartement im Laufe des Berichtsjahres verschiedene Verfügungen getroffen. Vorerst ist, erstmals pro 1908, der Dienstantritt der neuen. Lehrlinge vom 1. Juni auf den 1. April vorgeschoben worden. Sodann wurde den Kreispostdirektionen anempfohlen, sich nach geeigneten Gehülfinnen für den Sommerdienst umzutun. Damit dies eher gelinge, ist das für diese Gehülfinnen bisher ausgesetzte Taggeld wesentlich erhöht worden. Im fernem ist die vorübergehende Verwendung von geeigneten Angestellten mit hinlänglicher Schulbildung im Beamtendienst in Aussicht genommen und es sind die Kreispostdirektionen ermächtigt worden, diesen Angestellten eine angemessene Zulage zu gewähren.

Es ist zu hoffen, dass durch diese Massnahmen dem während eines Teils des Jahres jeweilen eintretenden Beamtenmangel gesteuert werden kann. Es ist dies auch deshalb sehr wünschbar, damit die Zahl der jedes Jahr neu aufzunehmenden Lehrlinge nicht ins ungemessene gesteigert werden muss. Es könnte sonst mit der Zeit kaum vermieden werden, dass Elemente in der Postverwaltung Eingang finden würden, denen die Eignung für den Postdienst abgeht.

9. Die Angelegenheit der E r s t e l l u n g und A u s g a b e n e u e r W e r t z e i c h e n wurde im Berichtsjahre so weit gefördert, dass die neuen Marken à 2, 3, 5, 10, 12 und 15 Ct., sowie die Postkarten und Frankobänder zur Ausgabe gelangen konnten. Für diese neuen Marken sind die beiden Projekte nach Zeichnungen von Welti und L'Eplattenier zur Verwendung gelangt.

Mit Ausnahme der 12er Marken, von welchen noch für den Bedarf bis Ende Januar 1908 Vorräte vorhanden waren, sind im Berichtsjahre, d. h. mit Beginn vom 15. November an, nach und nach alle untern Markenwerte (2, 3, 5, 10 und 15 Ct.), sowie die Postkarten zu 5 und 10, die Doppelpostkarten zu 5/5 und 10/10 Ct. und die Frankobänder à 2 und 5 Ct. (letztere in Reliefdruck) zur Neuausgabe gelangt.

Wie es in Anbetracht des öffentlichen Charakters der Postwertzeichen zu erwarten stand, setzte beim Erscheinen dieser neuen Wertzeichen die Kritik der Tagesblätter mächtig ein. In ihrer Mehrzahl lauteten die Urteile, die sich nicht immer durch Sachlichkeit auszeichneten, ablehnend. Immerhin gab es namentlich auch aus fachmännischen und kunstverständigen Kreisen

639

Beurteilungen, die zum Schlüsse kamen, dass die neuen schweizerischen Postwertzeichen in bezug auf künstlerischen Wert und Schönheit denjenigen anderer Länder nicht nachstehen, und dass die Neuauflagen in dieser Beziehung gegenüber den bisherigen Postwertzeichen einen wesentlichen Fortschritt bedeuten.

Neben dem Druck einer gefälligeren Schrift wurde aui den von der Verwaltung ausgegebenen Postkarten auch der linke Teil der Adressseite zur Anbringung von schriftlichen Mitteilungen eingerichtet.

Wie bereits im letztjährigen Geschäftsbericht an gleicher Stelle ausgeführt wurde, hat der Bundesrat unterm 23. Januar 1906 u. a. beschlossen, es sei für die höhern Taxwerte (von 20 Ct. an aufwärts) das bisherige Bild der stehenden Helvetia beizubehalten, bis etwas besseres sieh gezeigt habe.

Unterm 25. Juni 1907 beschloss sodann der Bundesrat, es sei, unter Ablehnung der von anderer Seite vorgelegten Projekte, Herr L'Eplattenier in La Chaux-de-Fonds einzuladen, in Verbindung mit Herrn Geel daselbst einen neuen Entwurf auf Grundlage des alten Bildes gravieren zu lassen, inzwischen aber sei in der Fabrikation der alten Marke für die Taxwerte von 20 Ct.

an aufwärts, soweit nötig, fortzufahren. Diesem Beschluss gemäss setzte sich die Oberpostdirektion mit Herrn L'Eplattënier in Verbindung. Im Laufe des Berichtsjahres war dieser jedoch noch nicht in der Lage, seine Vorlagen zu machen. Inzwischen war die Oberpostdirektion genötigt, die zu Deckung des Bedarfes erforderliche Auflage der alten Kupferdruckmarken erstellen zu lassen.

Nach dem jetzigen Stand der Vorarbeiten darf wohl erwartet werden, dass im Laufe des Monats September 1908 auch die Marken der höhern Taxwerte zur Neuausgabe gelangen können.

10. Im Laufe des Berichtsjahres ist die Errichtung von P o s t c h e c k b u r e a u x in B i e l und La C h a u x - d e F o n d s auf 1. Januar 1908 verfügt worden (siehe Abschnitt XI, Ziffer l, hiernach).

11. Auf den nämlichen Zeitpunkt ist die A u f h e b u n g der bisher im Checkdienst bezogenen G e b ü h r e n f ü r die von den Zahlungsempfängern verlangte Gutschrift von P o s t a n w e i s u n g e n , fälligen N a c h n a h m e n u n d Z ä h -

640

l u n g s a n w e i s u n g e n verfügt worden (siehe Abschnitt XI, Ziffer 2, hiernach).

12. Auf den 1. Oktober 1907 ist eine Instruktion über den G e s c h ä f t s g a n g z w i s c h e n der O b e r p o s t d i r e k t i o n und den K r e i s p o s t d i r e k t i o n e nerlassen worden, durch welche der Verkehr zwischen den genannten Amtsstellen wesentlich vereinfacht und eine Erweiterung der Kompetenzen der Kreispostdirektionen herbeigeführt wurde.

Auf den nämlichen Zeitpunkt sind (in veränderter Anlage) sämtliche P o s t t a r i f e , einschliesslich desTaschenposttarifs, neu herausgegeben worden.

Sodann sind im Berichtsjahre u. a. noch folgende Erlasse veröffentlicht worden : a. die ,, B e t r i e b s a n l e i t u n g f ü r die s c h w e i z e r i s c h e n P o s t s t e l l e n " . In diese Betriebsanleitung sind auf Grundlage des Postregalgesetzes, des Posttaxengesetzes, der Transportordnung für die schweizerischen Posten und der internationalen Verträge und Übereinkommen, sowie der Spezialverträge, die betriebsdienstlichen Vorschriften über alle Dienstzweige, mit Ausnahme derjenigen über den Reisenden- und den Check- und Girodienst, aufgenommen worden ; b . eine Ü b e r s i c h t d e r p e r i o d i s c h e n E i n s e n d u n g e n an die Oberpostdirektion und an deren einzelne Abteilungen ; c. eine Instruktion betreffend V e r e i n f a c h u n g e n in der Beförderung und Verrechnung der P a k e t n a c h n a h m e n , die mit dem 1. Oktober 1907 in Wirksamkeit getreten ist und durch welche eine gegenüber dem bisherigen Verfahren wesentlich raschere Beförderung der mit Nachnahme belasteten Paketsendungen erzielt werden konnte ; d. eine Instruktion betreffend die E r s t e l l u n g der Statistik über die Briefposttransitkost en; e. eine Zusammenstellung der Vorschriften betreffend die Ausarbeitung des o f f i z i e l l e n s c h w e i z e r i s c h e n Kursbuches.

64t

IV. Unterhandlung, Abschlags und Vollziehung wichtiger Yerträge.

a. Inland.

1. Wir nehmen Bezug auf die Ausführungen, die hinsichtlich der Frage, auf welche Weise dem sich immer mehr fühlbar machenden Platzmangel in dem dem Bunde gehörenden P o s t g e b ä u d e L u z e r n abgeholfen werden könne, im letztjährigen Geschäftsbericht an gleicher Stelle enthalten sind.

Leider konnten die seitens der Bundesbahnverwaltung mit der Gemeinde Luzern wegen Terrainaustausches eingeleiteten Unterhandlungen im Berichtsjahre nicht zum Abschluss gebracht werden. Inzwischen hat die Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen generelle Studien für die Yergrösserung des Aufnahmsgebäudes und Beschaffung von Postlokalitäten im Bahnhof Luzern angeordnet und der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass es ihr noch im Laufe des Winters (1907/1908) möglich sein ·werde, positive Vorschläge machen zu können. Es wäre in der Tat sehr zu begrüssen, wenn diese dringliche und wichtige Lokalfrage recht bald einer befriedigenden Lösung zugeführt werden könnte.

2. Die Unterhandlungen mit der Bundesbahnverwaltung betreffend Erstellung der für das T r a n s i t p o s t b u r e a u im B a h n h o f L a u s a n n e benötigten Räumlichkeiten sind im Berichtsjahre insofern zum Abschluss gelangt, als das definitive Bauprojekt vom Eisenbahndepartement unterm 1. August 1907 genehmigt wurde. Der Abschluss des Mietvertrages zwischen der Bundesbahnverwaltung und der Postverwaltung fällt ins Jahr 1908.

3. Neue Verträge betreffend die Beziehungen zum Postdienste sind im Berichtsjahre mit folgenden N e b e n b a h n e n abgeschlossen worden : Bisenbahn Bellinzona-Mesocco, Bern-Schwarzenburg, LinthalBratuiwald, Locarno-Madonna del Sasso, Montreux-Berner Oberland, Langenthal-Jura und Schynige Platte-Bahn.

Mit 65 Nebenbahnen sind behufs Einführung eines einfacheren Verfahrens bei der Berechnung der von der Postverwaltung zu zahlenden Entschädigungen für Beförderung der Paketpost Nachträge zu den bestehenden Verträgen vereinbart worden.

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

42

642 b. Ausland.

1. Wir haben im letztjährigen Geschäftsbericht an gleicher Stelle ausgeführt, dass seitens der Verwaltung der Grossherzoglich badischen Staatseisenbahnen ein Projekt für ein im neuen b a d i s c h e n B a h n h o f i n B a s e l z u errichtendes G e b ä u d e f ü r d e n s c h w e i z e r i s c h e n P o s t - u.n d Z o l l d i e n s t vorgelegt, dass dieses Projekt einer genauen Prüfung unterzogen und deren Ergebnis der deutschen Reichspostverwaltung als Vermittlerin bekannt gegeben worden sei.

Heute können wir nur so viel beifügen, dass die Unterhandlungen über die Bereinigung des Projektes im. Berichtsjahre fortgeführt wurden^ und dass begründete Hoffnung besteht, es werde diese wichtige Lokalfrage innerhalb nützlicher Frist einer befriedigenden Lösung zugeführt werden können.

2. Mit der italienischen Postverwaltung sind im Berichtsjahre Unterhandlungen eingeleitet worden betreffend Einführung, eines i n t e r n a t i o n a l e n R e i s e n d e n - u n d P o s t d i e n s t e s zwischen L o c a r n o oder Ponte Brolla und D o m o d o s s o l a , via Centovalli-Sta. Maria Maggiore. Über das Ergebnis der Unterhandlungen wird im Bericht des nächsten Jahres Mitteilung gemacht werden.

3. Anlässlich der Genehmigung der am Weltpostkongress in Rom abgeschlossenen Verträge und Übereinkommen durch den Ständerat in der Sitzung vom 6. Juni 1907 hat der Kommissionsberichterstatter den Wunsch ausgesprochen, der Bundesrat möchte das vom Delegierten Grosshritanniens an dem genannten Kongress gemachte Anerbieten annehmen und mit der Postverwaltung von E n g l a n d eine Vereinbarung treffen, wonach das B r i e f p o r t o im gegenseitigen Verkehr von 25 auf 20 Rappen herabgesetzt würde.

Nach Kenntnisnahme eines Berichtes des Postdepartements hat der Bundesrat' unterm 11. Oktober 1907 beschlossen, es sei der Anregung keine Folge zu geben, da sich herausgestellt habe, dass seitens des britischen Delegierten am Postkongress in Rom keine Erklärungen abgegeben worden seien, die zur Annahme berechtigen, dass Grossbritannien geneigt wäre, ein derartiges SpezialÜbereinkommen abzuschliessen, und da es ferner nicht wohl angehen würde, mit dem entfernteren England billigere Brieftaxen festzusetzen, als für die Schweiz im Verkehr mit den Nachbarländern Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien zurzeit erhältlich seien.

643

4. Bei Beratung des Geschäftsberichtes pro 1906 im Ständerat ist die Wünschbarkeit der Herabsetzung des B r i e f p o r t o s i m G r e n z r a y o n m i t I t a l i e n betont worden.

Seitens des Vertreters des Bundesrates wurde damals bemerkt, dass der italienischen Postverwaltung anlässlich des Weltpostkongresses in Rom und später auf diplomatischem Wege nach der angedeuteten Richtung Vorschläge gemacht worden seien, ohne dass indessen ein Erfolg habe erzielt werden können. Nach Mitteilungen, die der Postverwaltung im Berichtsjahre seitens der schweizerischen Gesandtschaft in Rom gemacht worden sind, besteht indessen Aussicht dafür, dass die Frage der Schaffung eines Grenzrayons für die Briefpost zwischen der Schweiz und Italien in naher Zeit wieder aufgenommen werden wird.

5. Mit Note vom 5. Juli 1907 hat das Ministerium des Auswärtigen der D o m i n i k a n i s c h e n R e p u b l i k , den Beitritt zum Weltpostvertrag von Rom vom 26. Mai 1906, sowie zum Vertrag betreffend die Auswechslung von Poststücken und zu den Ausführungsreglementen der genannten Verträge auf den 1. Oktober 1907 erklärt.

6. Sodann hat das Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten der R e p u b l i k H o n d u r a s mittelst Note vom 11. Dezember 1907 den Beitritt, vom 20. Juli 1907 an, zum Übereinkommen von Rom betreffend den Postanweisungsdienst erklärt, mit dem Beifügen, dass der Höchstbetrag der ein- und auszubezahlenden Postanweisungen aui Fr, 500 festgesetzt worden sei.

7. Die Unterhandlungen über die Erneuerung des P o s t S t ü c k v e r t r a g e s zwischen den Postverwaltungen der Schweiz und von G r o s s b r i t a n n i e n und I r l a n d sind im Berichtsjahre fortgeführt worden, haben aber nicht zum Abschluss gebracht werden können.

Unterm 26. März/3. April 1907 sind zwischen den Postverwaltungen der Schweiz und des Vereinigten Königreichs von G r o s s b r i t a n n i e n u n d I r l . a n d Zusatzbestimmungen zum Übereinkommen vom 8./17. Oktober 1905 betreffend die Auswechslung von P o s t a n w e i s u n g e n vereinbart worden, welche die Einführung von Auszahlungsscheinen bezweckten. Diese Zusatzbestimmungen sind am 1. Oktober 1907 in Kraft getreten.

64i

8. Die Gewichtstaxen für P o s t s t ü c k e nach den V e r e i n i g t e n S t a a t e n v o n A m e r i k a konnten i m B e richtsjahre neuerdings ennässigt werden.

Auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens des allgemeinen Postanweisungsübereinkommens von Rom --- 1. Oktober 1907 -- sind im Verkehr zwischen der Schweiz und den V e r e i n i g t e n S t a a t e n v o n A m e r i k a d i e Taxen für P o s t a n w e i s u n g e n denjenigen gleichgestellt worden, die im Verkehr zwischen den dem genannten Übereinkommen beigetretenen Ländern Geltung haben und die wesentlich niedriger sind.

9. Im P o s t s t ü c k v e r k e h r mit F r a n k r e i c h und im Transit über Frankreich ist im Laufe des Berichtejahres der Betrag der zulässigen Wertangabe von Fr. 500 auf Fr. 5000 erhöht worden, was als eine wichtige Verbesserung des Dienstes bezeichnet werden darf.

10. Der Tarif für F r a c h t s t ü c k e n a c h ü b e r s e e i s c h e n L ä n d e r n ist im Berichtsjahre durch Schaffung neuer Speditionsgelegenheiten über Basel-Marseille und Havre oder Antwerpen wesentlich erweitert worden.

11. Auf 1. November 1907 ist der zulässige Maximalbetrag für P o s t a n w e i s u n g e n nach R u s s l a n d von 100 auf 300 Rubel erhöht worden.

12. Während bisher im Verkehr mit der T ü r k e i P o s t a n w e i s u n g e n nur durch Vermittlung der von andern Ländern daselbst eingerichteten Postbureaux ausgewechselt werden konnten, ist auf 1. Oktober 1907 der direkte Verkehr mit den ottomanischen Postanstalten eingeführt worden.

13. Der Bericht des i n t e r n a t i o n a l e n B u r e a u s des W e l t p o s t v e r e i n s pro 1907 liegt zur Einsichtnahme für die Mitglieder der Bundesversammlung bereit. Wir entnehmen demselben folgendes : .

.

Die ordentlichen Verwaltungsausgaben betragen Fr. 109,291.03 gegenüber Fr. 105,629. 42 · im Jahre 1906. Dem Denkmalfonds wurden, um die Einzahlungen auf die vom Berner Kongress vom Jahr 1900 bewilligte Summe von Fr. 200,000 zu bringen, Fr. 15,185. 28 zugewendet, womit die Gesamtausgaben

645

im Berichtsjahre auf Fr. 124,476. 31 anstiegen, also die verfügbaren Fr. 125,000 fast erreichten.

Der Beitrag der Schweiz an die Kosten des internationalen Postbureaus beläuft sich pro 1907 auf Fr. 2505.

T. Personal und Besoldungen.

1. Poststellen.

Die Gesamtzahl der Postbureaux belief sich Ende 1907 1816.

Die Zahl der Bureaux I. Klasse (11) am Sitze der Kreispostdirektionen ist eine gegebene. Bureaux II. Klasse wurden im Berichtsjahr keine neuen geschaffen.

Die Zahl der Filialbureaux hat sich um 8 und diejenige der Postbureaux III. Klasse um 3 vermehrt.

Die Zahl der Postagenturen im Ausland hat sich um eine vermehrt.

Die Gesamtzahl der Poststellen, einschliesslich von 13 Agenturen im Auslande, beträgt 3860, was einer Vermehrung im Berichtsjahre um 57 Stellen entspricht.

Die Zahl der Postbureaux, auf die einzelnen Klassen verteilt, beträgt : I. Klasse (Sitz der Kreispostdirektion) . . . . .

11 Filialen , 75 II. Klasse (Bureaux mit mehreren Beamten) . . . 201 III. Klasse (übrige Bureaux) 1529 1816 auf

Von diesen 1816 Postbureaux entfallen 1266 auf die deutsche, 455 auf die französische und 95 auf die italienische Schweiz.

Die 2031 Postablagen zerfallen in 1549 rechnungspflichtige und 482 nicht rechnungspflichtige. Alle rechnungspflichtigen Ablagen sind mit dem gesamten internen Postanweisungs- und Binzugsmandatdienst, sowie mit dem Checkdienst betraut. Von diesen Ahlagen sind überdies 244 auch zum direkten Postanweisungs- und Einzugsmandatverkehr mit dem Auslande ermächtigt ; ferner können Einzahlungen nach dem Auslande bei allen rechnungs- und nicht rechnungspflichtigen Ablagen gemacht werden.

646

Von der Gesamtzahl der 2031 Postablagen befinden sich 1243 in der deutschen, 548 in der französischen und 240 in der italienischen Schweiz.

2. Personal.

Die Gesamtzahl des festangestellten Postpersonals belief sich Ende 1907 auf 12,133 Beamte und Angestellte, gegenüber 11,636 im Vorjahre. Dieses Personal setzte sich wie folgt zusammen : a. Zentralverwaltung.

Oberpostdirektor Abteilungschefs und Adjunkte Traininspektoren, Materialverwalter und Wertzeichenkontrolleur Sekretäre, Kanzlisten und Gehülfen Revisoren und Gehülfen Angestellte Total (Ende 1906:

l 8 6 48 34 14 111 99.)

b. Kreisverwaltungen.

Direktionsbeamte (Kreispostdirektoren, Adjunkte, Kassiere und Kontrolleure) 44 Bureau-, Dienst- und Unterbureauchefs 58 Commis 248 Angestellte 67 Total 417 (Ende 1906: c. Betriebsdienst.

Bureaux I. Klasse.

Bureau-, Dienst- und Unterbureauchefs .

Commis Angestellte :

.

. ·.

398.)

. .

: .

193 1247 2055 Total 3495

(Ende 1906: 3299.)

64T

Bureaux II. Klasse.

Postverwalter, Bureau-, Dienst- und Unterbureauchefs Commis Angestellte

.

252 819 1877

Total 2948 (Ende 1906: 2787 Bureaux III. Klasse und Ablagen.

Posthalter Postablagehalter Landbriefträger und Landboten

1529 2022 1410 Total

(Ende 1906:

4961 4852.)

Agenturen.

Beamte Angestellte Total (Ende 1906: Kondukteure (Ende 1906:

20 9 29 25.)

172 176.)

Bei den Kreisverwaltungen ist eine Vermehrung um 4 Chefbeamte, 12 Commis und 3 Angestellte eingetreten, was namentlich auf die rasche Entwicklung des Postcheck- und Giroverkehrs zurückzuführen ist.

Im Betriebsdienst hat bei den Bureaux I. Klasse eine Personalvermehrung um 25 Chefbeamte, 36 Commis und 135 Angestellte stattgefunden.

Bei den Bureaux II. Klasse ist eine Vermehrung um 6 Chefbeamte, 38 Commis und 117 Angestellte eingetreten.

Die Vermehrung der Posthalterstellen beträgt 3. Die Zahl der Ablagehalterstellen (rechnungspflichtige Postablagen) hat sich um 36 vermehrt. Die Landbriefträger- und Landbotenstellen sind um 70 vermehrt worden.

Im Personalbestand der Agenturen im Auslande ist gegenüber dem Vorjahr insofern eine Änderung eingetreten als die Zahl der Beamten um 3 und diejenige der Angestellten um l vermehrt wurde.

648

Beim Kondukteurpersonal hat im Berichtsjahre infolge Ablebens etc. eine Verminderung um 4 Mann stattgefunden, indem auch im abgelaufenen Jahre frei gewordene Kondukteurstellen zum Teil durch Bureaudienerstellen ersetzt wurden.

Die Gesamtvermehrung des fest angestellten Postpersonal» beträgt somit 497, gegenüber 499 im Vorjahre.

Die Personalvermehrnng im Berichtsjahre ist in erster Linie eine Folge der Verkehrszunahme, der Dienstverbesserungen aller Art, sowie der Entwicklung des Postcheck- und Girodienstes.

Vom gesamten festangestellten Personal der Postverwaltung sind weiblichen Geschlechts : von den 111 Beamten und Angestellten der Oberpostdirektion 0 = 0,oo %· ., ,, 350 Beamten der Kreisverwaltungen . 21 = 6,00 °/».

,,, ,, 67 Angestellten der Kreisverwaltungen 0 = 0,oo % ,, ,, 1440 Beamten der Bureaux I. Klasse . 35 = 2,43 % ,, ,, 2055 Angestellten der Bureaux I. Klasse l = 0,os % ., ,, 1071 Beamten der Bureaux lì. Klasse . 40 = 3,7n %· ,, ,, 1877 Angestellten der Bureaux IL Klasse 5 = O,SG %· ,, ,, 1529 Beamten der Bureaux III. Klasse . 517 = 33,si %· ,, ,, 2022 Ablagehaltern 540 = 26,7t °/o ,, ,, 1410 Landbriefträgern und Landboten . 43 = 3,or. % ,, ,, 29 Beamten und Angestellten der Agenturen l = 3,38 % ,, ,, 172 Kondukteuren 0 = 0,oo % Sodann Sind

Deut»her

Znnjt

von den Ili Beamten und Angestellten der Oberpostdirektion 86 ,, ,, 350 Beamten der Kreisverwaltungen . 252 ,, ,, 67 Angestellten der Kreisverwaltungen 43 ,, ,, 1440 Beamten der Bureaux I.Klasse . 1021 ,, ,, 2055 Angestellten der Bureaux!. Klasse 1536 .,, ,, 1071 Beamten der Bureaux II. Klasse . 675 ,, ,, 1877 Angestellten der Bureaux II. Klasse 1250 ,, ,, 1529 Beamten der Bureaux III. Klasse .1072 ,, ,, 2022 Ablagehaltern 1253 ,, ,, 1410 Landbriefträgern und Landboten . 1055 ,, 29 Beamten und Angestellten der Agenn turen 7 ,, ., 172 Kondukteuren 134 12,133

fimi-

sistfcir

Zinne

[Mit-

oisthtr

Buijt

20 5 77 21 21 S 370 49 486 3a 314 82 528 99 373 84 529 240 333 22 7 32

15 6

Total 8384 3090 659

649

Im Bestand des fix angestellten Personals kamen im Berichtsjahre folgende Mutationen vor: Beamte

Versetzungen (freiwillige} 151 Todesfälle 67 Freiwillige Rücktritte 51 Abberufungen (einschliesslich Entlassungen a u f Einladung d e r Verwaltung hin) .

7 Total 276

Angestellte

Total

59 99 87

210 166 138

47 292

54 568

3. Provisorisches Personal.

a. Aspiranten imd Lehrlinge.

Im Berichtsjahre wurden 329 Lehrlinge aufgenommen, gegenüber 285 im Vorjahre. Weibliche Bewerber konnten auch im Berichtsjahre aus dienstlichen Gründen nicht berücksichtigt werden.

275 Lehrlinge legten die Patentprüfung ab. Davon erhielten 52 die Note l (vorzüglich) ; 106 die Note 2 (gut) ; 95 die Note 3 (genügend) ; 22 konnten nicht patentiert werden.

Total 275 Ende 1907 standen in Verwendung : 488 patentierte Aspiranten (l weiblicher) ; 338 Lehrlinge (0 weihliche).

Total 826 Aspiranten und Lehrlinge, wovon l weiblicher.

b. Gehülfen und Aushelfer.

Im Jahre 1907 wurden während des ganzen oder eines Teiles des Tages ständig 60 Beamtenaushelfer (Gehülfen) und 506 Angestelltenaushelfer verwendet.

Die Zahl des gesamten provisorischen Personals betrug demnach 1392 (826 -f 60 + 506) und die Gesamtzahl des fix angestellten und des provisorischen Personals .13,525 (12,133 -f 1392).

4. Stand der Besoldungen.

Der Stand der Besoldungen auf Ende des Berichtsjahres, verglichen mit dem Stand auf Ende 1905 und 1906, findet sich auf nachstehender Tabelle dargestellt :

650 Gehaltsvergleichungen.

Dezember 1905, 1906 und 1907.

si ·o-a

·5 i3«1" . . 1905 82 1906 99 1907 111 Kreispostdirektiouen . 1905 293 334 1906 1907 350 Chefs bei den Bureaux 1. Klasse 1905 141 1906 168 1907 193 Postverwalter und Chefs bei den Bureaux II. Klasse 1905 215 246 1906 1907 252 Commis bei den Bureaux 1. Klasse 1905 1145 1211 1906 1247 1907 Commis bei den Bureaux II, Klasse 1 905 717 1906 781 1907 819 Bureaux III. Klasse . 1905 1433 1906 1543 1907 1541 Ablagen 1905 197l2 1906 198622 1907 2022 Briefträger, Boten etc. 1905 4851 1906 5092 1907 5351 Kondukteure . . . . 1905 187 1906 176 1907 172 Oberpostdirektion

1

Durchschnitt der Jahresbesoldung

«=X «5i

Fixe Jahresbesoldung derselben

Diese Tabelle hat, weil sie sich nur auf die Rechnung des Monats Dezember stutzt nur Wert für die Darstellung der prozentualen Zu- oder Abnahme der durchschnittlichen Besoldungen. Die wirklichen Besoldungsaasgaben weisen andere Zahlen auf, die dem Hcchnungsbericht zu entnehmen sind.

Fr.

345,204 425,004 451,728 1,073,380 1,226,760 1,259,412 596,520 702,556 791,748

Fr.

4209 4293 4069 3663 3673 3598 4230 4182 4102

889,716 1,002,480 1,035,924 2,700,116 3,128,924 3,044,436 1,740,108 2,023,896 2,050,248 2,646,384 2,953,776 2,835,660 2,110,528 2,165,712 2,206,944 9,013,632 9,137,808 10,387,644 481,488 465,672 454,776

4138 4075 4111 2358 2584 2441 2427 2591 2503 1846 ' 1914 ' 1840 ' 1070 1090 1091 1858 1794 1941 257483 2646 2644 8

~§ f »

UJ

B 0>

ii

gegenli >er dem vorhergelenden Ja tire

% -- 1,09

%

2,io

--

5,21 3,83 0,27

2,04 1,87 --

--

1,1* 1,91

0,7 ·

1,32

.0,89 3,6

9,58 5,äS

3,3

6,75

-- 3,39

1,»

3,68

3,86 v 0,74 ;' *

1,80 0,00 --

-- 1,38 3,44

8,19 0,31 2,78 --

0,38

Dazu kommen noch dio Entschädigungen für das Lokal, fUr Heizung, Beleuchtung, Sonntagsdienst und eventuell das Telegraphen- und Telephoneinkommen' 2 Nicht Inbegriffen die Poststellen, welche nur im Sommer geöffnet sind.

3 Fahrtentschädigungen nicht Inbegriffen.

651 5. Bürgschaften.

1. Im abgelaufenen Jahre hatte das Postpersonal, mit Ein-sohluss der Postpferdehalter, wie folgt Bürgschaft geleistet : Anzahl

Betrag

357 -- 15,659

1,291,000 -- 46,468,000

16,016

47,759,000

Fr.

Personalkaution Realkaution Amtsbürgschaftsverein Total

2. Der schweizerische Amtsbürgschaftsverein hatte im Berichtsjahre Verluste im Betrage von Fr. 8000. 55 zu vergüten <1906: Fr. 7147. 75).

3. Der Bestand des Vereins und der Burgschaftssummen -war folgender: Zahl der Mitglieder auf 1. Januar 1907

1908

BUrgschaftssummen auf 1. Januar 190?

Fr.

1908

Fr.

Postverwaltung . . . 14,500 15,659 44,182,000 46,468,000 'Telegraphenverwaltung 1,529 1,579 2,813,000 2,891,000 Zollverwaltung . . .

1,272 1,333 2,698,800 2,843,200 Andere eidgenössische Verwaltungen . . .

79 85 686,000 714,500 ·Schweiz. Nationalbank -- 92 -- 526,000 Total 17,380 18,748 50,379,800 53,442,700 4. Die von jedem Mitgliede des Amtsbürgschaftsvereins zu entrichtende jährliche Prämie beträgt l/2 pro mille der Bürgsehaftssumme. Auf Ende 1907 besass der Verein nach dem vorläufigen Rechnungsabschluss ein reines Vermögen von Fr. 282,270. 26 (Ende 1906 : Fr. 282,156. 10).

Der schweizerische Amtsbürgschaftsverein hat im Berichtsjahre die Revision seiner Statuten im Sinne einer Vereinfachung der Vereinsverwaltung, die auch im Verkehr mit der Bundesverwaltung zum Ausdruck kommen wird, durchgeführt. Die neuen Statuten sind vom Bundesrate unterm 16. Dezember 1907 genehmigt worden und auf 1. Januar 1908 in Kraft getreten.

Infolgedessen müssen die Ausführungsbestimmungen zur Verordnung über die Amtskautionen, vom 21. Januar 1896, für die Beamten und Angestellten der Postverwaltung, sowie für die

652

Postpferdehalter (A. S. n. F. XVI, 44), und das Reglement über den Geschäftsgang zwischen der Bundesverwaltung und dem schweizerischen Amtsbürgschaftsverein (A. S. n. F. XVI, 59) erneuert werden. Diese Neuausgabe wird im Jahre 1908 erfolgen.

Tl. Inspektionen.

Es wurden folgende Inspektionen vorgenommen : 1907

1906

1. Bei Ortspoststellen 4076 4271 2. Bei fahrenden Postbureaux (Bahn- und Schiffsposten) 909 860 3. Über die Besorgung des Trainmaterials . . 475 438 4. Über die Inventarführung 75 105 Total 5535 5674 Die Inspektionen wurden vorgenommen : bei den Ortspoststellen, 144 durch Beamte der Oberpostdirektion, 3932 durch Beamte der Kreispostdirektionen ; bei den fahrenden Bureaux, 49 durch Beamte der Oberpostdirektion, 860 durch Beamte der Kreispostdirektionen.

Die Inspektionen über die Besorgung des Trainmaterials fallen in die Tätigkeit der vier Traininspektoren der Oberpostdirektion.

Die Inventarrevisionen (über das Fuhrwesenmaterial und das Mobiliar) werden durch Beamte (Revisoren) der Oberpostdirektion besorgt.

Die Inspektionen bei den Ortspoststellen haben folgende Differenzen im Kassaabschluss zu Tage gefördert : 1907

Zahl der Differenzen über Fr. 50 bis ,, ,, ,, ,, ,, 100 ,, * ,, f l ,, ,, 200 ,, ,, ,, ,, ,, 500 ,, fl ,, ,, ,, ,, 1000 ,, ,, ,, ,, ,, ,, 2000 ,, ,, ,, ,, ,, ,, 5000 ,,

100 200 500 1000 2000 5000 . .

. .

. .

. .

. .

, . .

. .

Total

1906

214 203 122 110 32 53 25 14 . 4 3 2 -- 399 383

653

Schwerere Strafen, als welche wir Bussen von Fr. 5 oder darüber, Versetzung in provisorische Anstellung oder Entlassung betrachten, wurden infolge von Wahrnehmungen bei Inspektionen, wegen Ungßhörigkeiten, sei es in der Kassaführung oder in den übrigen Dienstverrichtungen, verfügt : 1907

Bussen in Versetzung in provisorische Anstellung in Entlassung in

18 -- 13

1906

30 Fällen 2 ,, 12 ,,

Bei 1368 Inspektionen ergab sich eine tadellose Dienstbeeorgung.

Die Zahl der Inspektionen, deren Befund tadellos war, hat sich gegenüber dem Vorjahre um 167 vermindert.

TU. Unfälle im Postbetrieb.

Im Berichtsjahre sind in 476 Fällen zusammen Fr. 52,187. 90 als Entschädigungen für Unfälle im Postbetrieb ausgerichtet worden.

450 Fälle mit einer Entschädigungssumme von Fr. 30,150 betreffen das Postpersonal mit, Einschluss der Postillone. Für Unfälle anderer Personen wurden in 26 Fällen Fr. 22,037. 90 bezahlt. Bei einer Zunahme der Zahl der Unfälle um 99 ist gegenüber dem Vorjahre nur eine geringe Vermehrung der Ausgaben, nämlich eine solche von Fr. 797. 76, zu verzeichnen.

Das Nettovermögen des Versicherungsfonds der Postverwaltung betrug auf Ende des Jahres 1907 . Fr. 130,608. 17 wogegen es sich auf Ende des Jahres 1906 belaufen hatte auf ,, 135,939. 07 Es ergibt sich somit auf Ende des Berichtsjahres eine Vermögensverminderung von Fr.

5,330. 90

VIII. Postregal.

Wegen Übertretung des Postregalgesetzes mussten im Berichtsjahre von Verwaltungsbehörden folgende Verfehlungen geahndet werden :

654 1. Besorgung des nach Art. 2 des Regalgesetzes der Postanstalt allein vorbehaltenen Transports von Personen und Sachen 10 2. vorschriftswidriges Zusammenpacken von Sendungen an verschiedene Adressaten 37 3. Verwendung bereits benutzter Wertzeichen, Beifügung von brieflichen Mitteilungen in Drucksachen und absichtliche Umgehung von Posttaxen . . . 10784 . unbefugte Benutzung d e r Portofreiheit . . . .

24 5. unbefugtes Mitfahren in Postwagen l 6. Aufgabe von Sendungen verbotenen Inhalts . . .

5 Total

1155

IX. Postlokale.

1. Im Berichtsjahre ist der Umbau des P o s t - , T e l e graphen- und T e l e p h o n g e b ä u d e s an der Rue du S t a n d in G e n f fortgesetzt worden, hat aber noch nicht beendigt werden können.

2. Der Umbau des a l t e n P o s t g e b ä u d e s in B e r n ist im Berichtsjahre in der Hauptsache beendigt worden. Durch diesen Umbau sind für die in dem genannten Gebäude untergebrachten Abteilungen des Hauptpostbureaus Bern geräumige, allen Anforderungen entsprechende Lokale geschaffen worden.

3. Im letztjährigen Geschäftsbericht ist an gleicher Stelle ausgeführt worden, dass das rasche Fortschreiten der Arbeiten im P o s t d i e n s t g e b ä u d e an der Z e n t r a l b a h n s t r a s s e in B a s e l die Fertigstellung dieses Gebäudes gegen Ende des Jahres 1907 erhoffen lasse. Diese Hoffnung hat sich als trügerisch erwiesen. Immerhin waren zu Ende des Berichtsjahres die Bauarbeiten so weit vorgeschritten, dass das Gebäude voraussichtlich im Laufe des Frühjahres 1908 dem Betrieb wird übergeben werden können. Nachher soll so rasch a l s möglich m i t d e m U m b a u d e s a l t e n P o s t g e b ä u des in B a s e l begonnen werden. Der hieriür erforderliche Kredit ist durch Bundesbeschluss vom 23. Juni 1904 bewilligt, und es ist inzwischen auch ein Umbauprojekt ausgearbeitet worden.

65»

4. Gegen Ende Juni 1907 konnten die P o s t l o k a l e im neuen B u n d e s b a h n h o i in B a s e l , wenn auch in noch nicht ganz fertigem Zustande, bezogen werden. Die Tunnels und die Aufzüge zu den Perrons waren zu Ende des Berichtsjahres noch nicht betriebsbereit. Ihre Fertigstellung dürfte aber nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

5. Das neue P o s t g e b ä u d e i n S a r n e n war zu Ende des Berichtsjahres fertiggestellt und wurde anfangs Januar 1908 nach vorausgegangener Kollaudation dem Betriebe übergeben.

6. Die ziemlich umfangreichen Umbauarbeiten im P o s t g e b ä u d e S i t t e n sind im Laufe des Berichtsjahres zu Ende geführt worden.

o 7. Wir nehmen Bezug auf die im letztjährigen Geschäftsbericht an gleicher Stelle gemachten Bemerkungen betreffend den Bau eines neuen P o s t - und T e l e g r a p . h e n g e b ä u d e s in L u g a n o und ergänzen dieselben dahin, dass gegen Ende des Berichtsjahres ein definitives Projekt ausgearbeitet war, so dass zum Erlass einer Botschaft an die Bundesversammlung zum Zwecke der Bewilligung des Baukredites geschritten werden konnte. In der Sitzung vom 16. Dezember 1907 hat der Bundesrat die Überweisung des Botschafts- und Beschlussesentwurfs an das eidgenössische Finanzdepartement zum Mitbericht verfügt. Die weitere Behandlung des Geschäfts fällt ins Jahr 1908.

8. In der Angelegenheit betreffend Erstellung eines neuen P o s t g e b ä u d e s in St. G a l l e n sind im Berichtsjahre gestützt auf die aufgestellten Lokalitätenprogramme Grundrissprojekte ausgearbeitet worden. Sodann wurde mit der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen eine Vereinbarung getroffen, dass behufs Erlangung von Fassadenentwürfen zu dem neuen Postgebäude und dem neuen Aufnahmsgebäude im Bahnhof St. Gallen ein gemeinschaftlicher Wettbewerb veranstaltet werde. Nachdem der Bundesrat ein Preisgericht bestellt hatte, arbeitete dieses ein Programm für den Wettbewerb aus, das in der Sitzung vom 8. November 1907 vom Bundesrat genehmigt wurde. Als Endtermin für die Einreichung von Planentwürfen wurde der 1. Mai 1908 bestimmt.

9. Die für ein neues P o s t g e b ä u d e in A a r a u ausgearbeiteten Grundrisspläne sind im Berichtsjahre bereinigt

656

worden. In seiner Sitzung vom 19. November 1907 hat der Bundesrat zur Durchberatung des Programms für einen Wettbewerb und zur Beurteilung der einlangenden Konkurrenzentwürfe ein Preisgericht bestellt. Auf Wunsch des Gemeinderates von Aarau ist indessen die Ausschreibung des Wettbewerbes noch verschoben worden. Infolge Ankaufs von Liegenschaften durch die eidgenössische Militärverwaltung werden nämlich neue Strassenzüge vom Bahnhof nach der Stadt angelegt werden müssen, was unter Umständen einer veränderten Grundrissgestaltung des neuen Postgebäudes rufen wird.

10. Am 1. März 1907 hat die Postverwaltung mit einem Privaten in St. M o r i t z - D o r f einen Vertrag abgeschlossen über die Erstellung eines P o s t - und T e l e g r a p h e n g e b ä u d e s daselbst und 4ie mietweise Überlassung der vorgesehenen Diensträume an die beteiligten Verwaltungen. Das Gebäude soll am 1. November 1908 bezugsbereit sein. Der Bundesrat hat den genannten Vertrag, durch den die wichtige Frage der Beschaffung ausreichender, auf absehbare Zeit allen Anforderungen entsprechender Postlokale für ein Fremdenzentrum ersten Ranges eine befriedigende Lösung erfahren hat, unterm 26. April 1907 genehmigt.

X. Kursdienst.

1. Im K u r s - und W a g e n d i e n s t haben im Berichtsjahre die nachstehend verzeichneten Änderungen platzgegriffen : Es sind 30 neue Postkurse errichtet worden, wovon 16 auf Strecken entfallen, die vorher von Postwagen nicht befahren wurden. Sodann sind 6 neue Fahrbotenkurse und 2 neue Maultierkurse zur Einführung gelangt. Ausserdem sind namhafte Verbesserungen des Postkursbetriebes durch Vermehrung der Fahrten, Verwendung grösserer Wagen, Ausdehnung der Kursdauer, Vermehrung der Beiwagenführung etc. eingeführt worden. Die steigende Zunahme des Fahrpostverkehrs erforderte auch im Betriebsjahre die Anwendung von Massnahmen, insbespndere die Vermehrung der Bestellfourgons und Bahnhof fourgons in den Städten und grösseren Ortschaften.

12 Postkurse sind infolge Eröffnung des Eisenbahnbetriebs und Übertragung der Postbesorgung an Automobilunternehmungen in Wegfall gekommen. Dagegen mussten drei Kurse in-

657

folge Einstellung des Automobilbetriebs auf den betreffenden Routen wieder eingeführt werden.

2. Die Öffnung der Alpenpässe für den Wagenverkehr konnte erfolgen : 1907

1906

Maloja . . . am 10. April am 17. April Ofen . . . . ,, 5. Mai ,, 17. ,, Julier . . . . ,, 17. ,, ,, 15. Mai Bernina . . . ,, 23. ,, ,, 20. ,, Splügen . . . ·,, 25. ,, ,, 25. ,, Bernhardin . . ,, 28. ,, ,, 28. ,, Flüela . . . ,, 30. ,, ,, 19. ,, Simplon . . . ,, 3. Juni ,, 10. ,, Furka . . . . ,, 13. ,, ,, 8. Juni Lukmanier . . ,, 14. ,, ,., 12. ,, Oberalp . . . ,, 15. ,, ,, 1. ,, ümbrail . . . ,, 15. ,, ,, 17. ,, Klausen . . . ,, 18. ,, ,, 16. ,, Grimsel . . . ,, 21. n ,, 24. ,, 3. Die Postverwaltung hat sich, wie früher, auch im Berichtsjahre, namentlich im Hinblick auf die anhaltende allgemeine Teuerung, mit der Frage betreffend die V e r b e s s e r u n g der L a g e der P o s t i l l o n e zu beschäftigen gehabt.

Dabei wurde in erster Linie Rücksicht genommen auf die schwierigen Lebensverhältnisse, wie solche für die Fourgonpostillone in den Städten bestehen, wo dieses Personal bei einer zehn- und mehrstündigen Arbeitsleistung im Dienste der Postverwaltung die teurere Lebenshaltung infolge andauernder Steigerung der Lebensmittelpreise und der Mietzinse viel mehr empfinden muss, als die oftmals nur wenige Stunden täglich im Dienste stehenden Kollegen vom Lande, deren persönlicher Unterhalt weniger kostspielig zu stehen kommt.

Von obigen Erwägungen ausgehend, bewilligte die Postverwaltung den Fourgonpostillonen in den Städten an Stelle einer Teuerungszulage eine Erhöhung der Löhnungszulage bis zum Höchsthetrag von Fr. 400, oder Fr. 100 mehr, als nach den bisher gültigen Bestimmungen ausgerichtet werden konnte.

Überdies erhalten die Fourgonpostillone in den Städten von nun an sämtliche Dienstkleider unentgeltlich verabfolgt. Um sodann auch den übrigen Postillonen entgegenzukommen, ist die Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

43

658

erhöhte Löhnungszulage mit Rückwirkung auf das Dienstjahr 1906/07 allen denjenigen Postillonen zuerkannt worden, die mit der regelmässigen Führung eines Postwagens während des ganzen Jahres betraut sind und wenigstens sechs Dienstjahre zählen.

Eine weitere Neuerung besteht darin, dass die Löhnungszulagen, statt wie bisher nur einmal jährlich, künftig in zwei Hälften, das erste Mal im Juni, das zweite Mal im Dezember zur Auszahlung zu gelangen haben.

4. Für den A u t o m o b i l d i e n s t , den die Postverwaltung versuchsweise auf zwei in Bern ausmündenden Routen ausführt, wurde im Berichtsjahre noch ein weiterer, vierter, Automobilomnibus angeschafft, um die Regelmässigkeit diesesAutomobilbetriebes besser zu sichern. Die Fahrten werden von der Bevölkerung ziemlich stark benützt ; das finanzielle Ergebnis ist aber dessenungeachtet ein sehr ungünstiges, da die Betriebskosten außerordentlich hoch zu stehen kommen.

In Zürich sind, wie im Vorjahre, drei Automobilfourgons verwendet worden. Dieser Dienst wickelt sich im allgemeinen befriedigend ab, verursacht aber auch hier bedeutend höhere Ausgaben als der Fourgondienst mit Pferdebetrieb.

Angesichts der beträchtlichen Kosten, die mit dem Automobildienst verbunden sind, wird die Frage der Aulhebungoder Beschränkung dieses Betriebes in Bern und in Zürich geprüft und gelöst werden müssen.

5. Am 1. März 1907 ist mit der ,-Società Ticinese Automobili" in Lugano eine Vereinbarung getroffen worden, wonach diese Gesellschaft die Beförderung der Postsendungen auf der Route L u g a n o - M a g l i a s o - P o n t e T r e s a - P o n t e c r e m e n a g a besorgt. Am nämlichen Tage haben die Postwagenfahrten auf dieser Strecke aufgehört.

Ende Oktober 1907 ist der von einem Privatunternehmer ausgeführte Automobilbetrieb N e u e n b u r g - D o m b r e s s o n , mit welchem auch die Postsendungen befördert wurden, aufgehoben worden, weil das finanzielle Ergebnis zu ungünstig war.

Infolgedessen werden wieder Postwagenkurse zwischen Valangin und Dombresson ausgeführt.

6. Der P o s t b e f ö r d e r u n g s d i e n s t auf E i s e n b a h n e n ist im Berichtsjahre stetig verbessert worden. In 53 Zügen verkehrten neue Bahnposten, wovon 28 nur während der Zeit des Sommerverkehrs im Betrieb waren. 39 Züg'e

659 wurden neu zur Beförderung von Briefsendungen benutzt, davon 21 nur im Sommer.

Der Festverkehr der Weihnachts- und Neujahrszeit, dessen Bewältigung von Jahr zu Jahr einen umfangreicheren Aufwand von Massnahmen und Anordnungen erfordert, konnte im verflossenen Jahre überall ohne nennenswerte Störungen abgewickelt werden. Zur Verwendung kamen dabei unter anderem eine grosse Zahl Eisenbahnwagen und 31 als Beiwagen dienende Bahnpostwagen.

7. An F u h r w e r k e n sind angeschafft worden : 107 Wagen und 69 Schlitten. Von den Wagen sind 27 zweiplätzig, 28 vierplätzig, 19 sechsplätzig, l zwölfplätzig ; 27 sind Fourgons, 3 Gepäckwagen und 2 Musterwagen für das Postmuseum. Von den Schlitten sind 24 zweiplätzig, 23 vierplätzig, 10 sechsplätzig, 3 achtplätzig und 9 sind Gepäckschlitten.

Im Berichtsjahr wurde ferner der im Jahre 1906 bestellte vierte Automobilomnibus in Bern in Dienst gesetzt.

Ausrangiert wurden : 53 Wagen und 31 Schlitten.

8. Gemäss Bundesratsbeschluss vom 5. Januar 1904 wurden die sämtlichen. Verwaltungsabteilungen des Bundes angewiesen, vom Jahre 1904 an versuchsweise während vier Jahren bei M a l e r a r b e i t e n , die sie in ^ Regie ausführen, nur b l e i f r e i e F a r b e n anzuwenden und bei der Vergebung von Malerarbeiten in den Ausschreibungen und Arbeitsverträgen die Verwendung bleifreier Farben zur Bedingung zu machen. Nach Kenntnisnahme der von den Kreispostdirektionen erstatteten Berichte, sowie auf Grund der eigenen Wahrnehmungen der technischen Aufsichtsorgane der Zentralpostverwaltung hat die Oberpostdirektion beschlossen, an dem vorerst versuchsweise erlassenen Verbot der Verwendung von bleihaltigen Farben nunmehr endgültig festzuhalten.

9. Im Berichtsjahre sind 12 dreiachsige B a h n p o s t w a g e n gleicher Konstruktion wie die im Jahre 1906 ange-, schafften bestellt worden. Die Ablieferung erleidet etwelche Verzögerung und findet erst anfangs Februar 1908 statt.

30 Bahnpostwagen, die früher mit Gas beleuchtet wurden, haben elektrische Beleuchtung, System Brown Boveri & Cie., erhalten. Ferner wurde versuchsweise in vier Bahnpostwagen die gewöhnliche Gasbeleuchtung durch Gasglühlichtbeleuchtung, System Pintsch, ersetzt. Die mit dieser Beleuchtungsart bis

660

jetzt gemachten Erfahrungen sind zufriedenstellend ; ein abschliessendes Urteil kann jedoch erst nach längerer Versuchsdauer abgegeben werden.

Die Bahnpostwagen haben im Jahre 1907 täglich 59,849 Kilometer zurückgelegt, gegen 56,322 Kilometer im Vorjahre.

Es ergibt sich somit eine Vermehrung von 3527 Kilometern pro Tag gegenüber dem Jahre 1906.

10. Zum ersten Male wieder seit dem Jahre 1896 haben im Monat November des Berichtsjahres gleichzeitig im ganzen Gebiet des W e l t p o s t v e r e i n s die statistischen Erhebungen zur Ermittlung der B r i e f p o s t t r a n s i t k o s t e n stattgefunden. Das Ergebnis dieser Statistik dient als Grundlage für die Abrechnung über die Transitkosteiv während eines Zeitabschnittes von sechs Jahren, mit Beginn vom 1. Januar 1908 an.

11. Die Einrichtung von K a r t e n s c h l ü s s e n nach B e d a r f hat sich gut bewährt, so dass im Betriebsjahre die allgemeine Anwendung dieses vereinfachten Speditionsverfahrens endgültig angeordnet werden konnte. Diese Massnahme ermöglichte die Aufhebung einer grossen Zahl bisher regelmässig ausgewechselter Kartenschlüsse, wogegen viele Poststellen miteinander in Verbindung gesetzt werden können, für die sich vorher ein 'Tegelmässiger Kartenschlusswecbsel des geringen Verkehrs wegen nicht lohnte. Auf Linien ohne Beamtenbahnposten bietet die neue Einrichtung den Vorteil, nach Bedarf mit jedem Postzuge eingeschriebene Gegenstände aller Art versenden zu können, während dies nach dem alten Verfahren nur mit einzelnen zum voraus zu bezeichnenden Zügen geschehen konnte. Wo Bahnposten verkehren, bedeutet das Verfahren insbesondere für die Nachnahmen vielfach eine erhebliche Beschleunigung.

12. Es kommt öfters vor, dass Briefe und Postkarten ihres kleineren Formats wegen bei der postdienstlichen Behandlung in grössere Drncksachensendungen hineingleiten und sodann einer ganz unrichtigen Bestimmung zugeführt werden.

Die .Postverwaltung ist bestrebt, die Ursachen von Fehlleitungen und Verzögerungen tunlich zu beseitigen. Zu diesem Zwecke wurden im Berichtsjahre für die Beförderung von grösseren Drucksachensendungen, wie Bücherkataloge, Preislisten, Neujahrskalender, Reklamen, Zirkulare und Prospekte aller Art, die in grösserer Anzahl aufgegeben werden, besondere Leit-

661

Vorschriften aufgestellt und eine leicht kenntliche Etikette geschaffen, unter die derartige Sendungen gelegt werden. Dadurch soll erreicht werden, dass die unaufgehaltene Beförderung der Briefe und Postkarten auf den Bahnposten und Umspeditionsbureaux, sowie deren Bestellung durch Massensendungen von Drucksachen nicht mejjr beeinträchtigt wird.

13. Infolge der günstigen Erfahrungen, die mit der seit Jahren eingeführten s u m m a r i s c h e n K a r t i e r u n g d e r frankierten P a k e t e ohne Wertangabe und ohne Nachnahme gemacht worden sind, wurde diese vom 1. Oktober 1907 an auch auf die unfrankierten oder mit Nachnahme belasteten Pakete im In- und Auslandsverkehr ausgedehnt, nachdem die Verrechnung und Ausgleichung der Nachnahme- und Portobeträge zwischen den Aufgabe- und Bestimmungspoststellen entsprechend abgeändert worden ist.

Damit ist neben einer grossen Vereinfachung des Dienstes bei den Umspeditionspoststellen namentlich auch eine viel raschere Beförderung der Paketnachnahmen und der mit Porto belasteten Sendungen im Inland, sowie der Paketsendungen vom Auslande, auf denen Auslagen haften, erreicht worden. Überdies kann nun infolge dieser Neuerung der Behandlung der Wertsendungen eine grössere Sorgfalt zugewendet und dadurch die Sicherheit des Transports entsprechend vermehrt werden.

14. Mit den Verwaltungen der deutschen R e i c h s p o s t , v o n B a y e r n , W ü r t t e m b e r g u n d Ö s t e r r e i c h sind Unterhandlungen im Gange, um die in grosser Zahl aufkommenden n i c h t e i l i g e n D r u c k s a c h e n nicht mehr d e n Bahnposten, sondern besonderen, zum voraus zu bezeichnenden Sammelstellen zuzuleiten. Es wird damit eine unaufgehaltene und rasche Beförderung der wichtigen Briefpost und der Zeitungen und eine Entlastung der Auslandsbahnposten bezweckt.

15. Die A b f e r t i g u n g der B r i e f p o s t aus der Schweiz nach D r i t t l ä n d e r n in d i r e k t e n geschlossenen B e u t e l n , statt im Einzeltransit, durch Vermittlung eines oder mehrerer Zwischenländer, ist im Berichtsjahre beträchtlich erweitert und ausgedehnt worden. Die neue Spedition wurde eingeführt im Verkehr mit Russland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Bulgarien, Rumänien, Portugal, Canada und Mexiko. Bei dieser Art der Versendung, die nunmehr allgemein eingeführt ist, sind die Briefpostgegenstände der Gefahr einer unrichtigen Leitimg oder Verspätung unterwegs weniger

662

ausgesetzt, als bei der Versendung im Einzeltransit ; überdies sind die Transitgebühren geringer.

16. Seit Februar 1907 ist die Benutzung der s i b i r i s c h e n Eisenbahn zur Vermittlung der Postsachen im Verkehr mit O s t a s i e n ^wieder gestattet, jedoch nur in beschränkter Form, indem einstweilen nur Briefe und Postkarten, und diese auch nur dann, wenn sie den entsprechenden Leitvermerk tragen, zur Versendung über Sibirien zugelassen werden. Dessenungeachtet ist auch mit dieser Einschränkung die Wiedereröffnung des mehrere Jahre lang geschlossen gevresenen Beförderungsweges von hoher Bedeutung, da durch die Benützung der sibirischen Route die Beförderungsdauer nach dem äussersten Osten um mehrere Wochen abgekürzt wird.

XI. Postcheck- und Girodienst.

1. Im Geschäftsbericht für das Jahr 1906 ist mitgeteilt worden, dass die Postverwaltung unter gewissen Voraussetzungen grundsätzlich nicht abgeneigt sei, auch noch an andern Orten als am Sitze von Kreispostdirektionen Postcheckbure aux zu errichten.

Im Laufe des Berichtsjahres sind nun P o s t c h e c k b u r e a u x i n B i e l und C h a u x - d e - F o n d s errichtet worden. Diese neuen Postcheckbureaux wurden auf den 1. Januar 1908 eröffnet und in Betrieb gesetzt.

2. In Kreisen von Handel und Industrie ist verschiedentlich der Wunsch laut geworden, es möchte für die Gutschrift von Postanweisungen keine Gebühr berechnet werden. Sobald mit Gewissheit zu übersehen war, dass das finanzielle Ergebnis des Postcheckverkehrs pro 1907 ein befriedigendes sein werde,ist die Verwaltung dieser Gebührenfrage näher getreten und hat verfügt, dass vom 1. Januar 1908 an alle P o s t a n w e i s u n g e n , sowie die zur Zahlung an den Aufgeber fälligen N a c h n a h m e n und Z a h l u n g s a n w e i s u n g e n aus Posto h e c k r e c h n u n g e n , soweit diese Gutschrift von den Zahlungsempfängern verlangt wird, g e b ü h r e n f r e i auî den Postcheckrechnungen gutgeschrieben werden. Dadurch wird es den Inhabern von Postcheckrechnungen in die Hand gegeben, ihren Geldverkehr mit der Post nach Belieben ganz oder nur zum Teil durch ihre Checkrechnung gehen zu lassen.

663

3. Aus internen Gründen des Betriebes konnte mit dem nämlichen Postcheck nicht gleichzeitig Auftrag zur Anweisung und zur Übertragung (Giro) oder zur Übertragung auf verschiedene Rechnungen bei verschiedenen Postcheckbureaux gegeben werden. Diese etwas beschränkte Verwendbarkeit der Postcheckformulare wurde im Berichtsjahre beseitigt und gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen, dass das n ä m l i c h e C h e c k f o r m u l a r v e r s c h i e d e n e A u f t r ä g e enthalten kann, sei es zur Anweisung und zur Übertragung (Giro) «der zur Übertragung auf Rechnungen bei beliebigen Postcheckbureaux. Diese Massnahme dürfte neben der Bequemlichkeit, die sie für die Rechnungsinhaber darbietet, auch den Vorteil haben, den Giroverkehr in etwas zu fördern.

4. Bei Aufstellung des Voranschlages für das Jahr 1907 ist angenommen worden, dass auf Anfang des Jahres zirka 3000 Postcheckrechnungen eröffnet sein und im Laufe des Berichtsjahres rund 500 neue Rechnungen dazu kommen werden.

Demgegenüber waren es auf Anfang des Jahres bereits 3190 Rechnungen und auf Ende des Jahres deren 4066, so dass die V e r m e h r u n g nicht nur 500, sondern 8 7 6 betrug. Dieses Resultat kann als befriedigend angesehen werden. Die hiernach folgende Tabelle zeigt die Zunahme der Zahl der Rechnungsinhaber bei den einzelnen Postcheckbureaux und ihre Verteilung auf die letzteren.

664

Zahl der Rechnungsinhaber.

Genf Lausanne Bern Neuenburg Basel Aarau Luzern Zürich S t . Gallen Chur Beilenz

. . . .

Total Bestand 1906 Vermehrung

C

a

144 313 382 229 381 193 186 810 369 112 71

*k

a.

t

154 323 401 242 428 205 201 875 390 115 75

3

171 331 416 278 445 213 213 914 398 113 81

Stand am 31. Dezember 1907

(.Oktober

Postkreis

L a 3

183 193 349 377 465 432 377 309 504 466 237 225 243 225 960 1023 440 420 113 121 86 83

3190 3409 3573 3765 1479 2578 2855 3015 1711

831

718

750

5. Im Berichtsjahr sind Einzahlungen gemacht worden Postchecks wurden eingereicht

406fi 3190

876

2,072,700 384,162

Diese Checks gaben Veranlassung : zu 88,516 baren Auszahlungen durch die Checkbureaux ; zu 382,155 Anweisungen auf Poststellen und zu 112,261 Übertragungen im Giroverkehr.

Der durchschnittliche Betrag einer Einzahlung belief sich auf Fr. 143, der Durchschnittsbetrag der Auszahlungen durch die Checkbureaux auf Fr. 2031, der Durchschnittsbetrag der Anweisungen auf Fr. 302 und der Durchschnittsbetrag der Übertragungen (Giro) auf Fr. 684.

Am 31. Dezember 1907 erreichte das durchschnittliche Guthaben eines Rechnungsinhabers den Betrag von Fr. 2115.

665

Der Jahresabsohluss über den Umsatz zeigte folgendes Bild : Postcheck- und Giroverkehr.

Übersicht des Umsatzes im Jahr 1907.

Aktiven.

1. Bare Auszahlungen : a. durch die Postcheckbureaux b. durch die Poststellen . .

2. Lastschriften im Giroverkehr . .

3. Zunahme der Einlagensaldi . .

.

.

.

.

. Fr. 179,813,57.5. 72 . ,, 115,439,062.96 . ,, 76,843,943. 04 . ,, 2,093,345.09

Total

Fr. 374,189,926. 81

Passiven.

1. Bare Einzahlungen . . . . . . . Fr. 297,345,983. 77 2. Gutschriften im Giroverkehr . . . . ,, 76,843,943. 04 Total

Fr. 374,189,926. 81

Der Gesamtumsatz betrug mithin in doppelter Aufrechnung Fr. 748,379,853. 62 im Vorjahre erreichte er die Summe von ,, 451,031,762. 56 somit Mehrumsatz

Fr. 297,348,091. 06

Durch den Übertragungsverkehr (Giro) wurden abgewickelt 20,69 % des Umsatzes oder Fr. 153,687,886. 08 im Vorjahr 20,19 % des Umsatzes oder . ,, 91,063,824. 78 Der Giroverkehr erzeigt somit eine absolute Zunahme von .Fr.

62,624,061. 30

Es ist zu hoffen, dass die bereits getroffenen Erleichterungen und die für das Jahr 1908 in Aussicht genommene A u f h e b u n g d e r G e b ü h r f ü r d i e Ü b e r t r a g u n g eine weitere Entwicklung bringen werden. Zu einer erfreulichen Weiterentwicklung wird aber das Publikum hauptsächlich selbst beitragen müssen, indem es noch zahlreicher als bisher dem Postcheckverkehr beitritt und sich sodann, wo

666

immer nur angängig, dieses volkswirtschaftlich so wichtigen Zahlungsausgleiches bedient.

Die nebenstehende Tabelle gibt Auskunft über den Verkehr der einzelnen Postcheckbureaux, sowie darüber, welche Summen bei den einzelnen Bureaux im ganzen, sowie in Prozenten durch Übertragung (Giro) ausgeglichen worden sind.

6. Das Guthaben der Rechnungsinhaber auf ihren Postcheckrechnungen betrug auf den 31. Dezember 1906 im Berichtsjahr nahm dasselbe zu um (Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen) so dass am 31. Dezember 1907 ein Guthaben vorhanden war von

Fr. 6,507,048. 03 ,, 2,093,345. 09 Fr. 8,600,393. 12

Soweit das Guthaben der Rechnungsinhaber denjenigen Betrag, welcher für die tägliche Zahlungsbereitschaft notwendig ist, übersteigt, kann es zinstragend angelegt werden, um dadurch zur teilweisen Deckung der Verwaltungs- und Betriebskosten beizutragen. Das auf Ende des Berichtsjahres vorhandene Guthaben war wie folgt verwendet : Anlagen in Obligationen Fr. 3,700,000. -- Anlagen im Kontokorrent ,, 4,200,000. -- Kassabestand ,, 700,393. 12 Total

Fr. 8,600,393. 12

Die Obligationen sind in Verwahrung der eidgenössischen Wertschriftenverwaltung.

7. Das Bundesgesetz betreffend den Postcheck- und Giroverkehr, vom 16. Juni 1905, enthält im zweiten Absatz von Art. 3 die Bestimmung, dass die im Postcheck- und Giroverkehr zu erhebenden Gebühren und der den Rechnungsinhabern zu vergütende Zins so festgestellt werden sollen, dass die Kosten und das Risiko der Verwaltung gedeckt werden, der Postverwaltung aber aus dem Betriebe dieses Dienstzweiges kein Gewinn erwächst. Diese Bestimmung legt uns die Verpflichtung auf, über E i n n a h m e n und A u s g a b e n des Postcheckverkehrs, soweit solche nicht nur als Verkehrszahlen, sondern als wirkliche Einnahmen und Ausgaben zu betrachten sind, nähern Bericht zu erstatten.

Postcheck- und Giroverkehr pro 1907, Zusammenstellung nach P*ostcnecltbureaux.

Postcheckbureau

Eingelangte Einzahlungsscheine Anzahl

Betrag

Eingelangte Cbecks

Ausgestellte Zahlungsanweisungen Anzahl

Betrag

Anzahl

Fr.

Fr.

Totalnmsatz

Giroverkehr

zur

Barzahlung

Gutschriften

Lastschriften

Fr.

Fr.

Fr.

Prozentsatz des Giroverkehrs vom Totalnmsatz

Fr.

Genf

114,491

13,331,351. 90

13,035

1,869,760. 48

18,364

12,658,022. 44

2,884,167. 86

1,539,136. 50

32,282,439. 18

13,70

Lausanne

203,947

23,125,476. 08

25,003

10,045,984. 77

25,480

10,838,790. 01

2,767,798. 44

4,923,993. 62

51,702,042. 92

14,88

Bern

257,264

45,629,767. 60

39,316

15,779,971. 34

45,717

27,380,014. 05

10,569,355. 78

12,845,119. 17

112,204,227. 94

20,87

142,847

15,944,272. 73

30,386

8,376,349.11

24,245

5,245,619. 41

2,837,810.29

4,940,174. 37

37,344,225. 91

20,83

Basel

303,383

45,051,448. 42

47,993

14,675,254. 35

58,800

34,384,064. 14

16,462,718. 77

12,085,166. 16 122,658,651.84

23,27

Aarau

125,853

19,488,730. 25

27,812

11,463,428. 60

25,792

7,846,830. 17

5,423,901. 69

5,520,946. 46

49,743,837. 17

22,oo

Luzern

129,108

17,036,773. 30

23,013

6,860,812. 87

23,479

8,153,482. 57

3,622,931. 15

5,461,851. 61

41,135,851. 50

22,08

Zürich

571,526

82,260,746. 32

111,346

28,800,855. 59

111,202

57,615,101.03

25,921,572. 22

21,185,069. 08 215,783,344. 24

21,83

St. Gallen

170,543

27,594,607. 05

50,989

13,071,512. 58

37,922

13,202,591. 23

4,834,444. 25

6,014,134. 75

64,717,289.86

16,76

Chur

19,040

3,755,015. 78

7,241

1,911,057.27

6,752

992,851. 81

927,552. 74

1,765,586. 82

9,352,064. 42

28,79

Beilenz

34,698

4,127,794. 34

6,021

2,584,076. --

6,409

1,496,208. 86

591,689. 85

562,764. 50

9,362,533. 55

12,83

Total

2,072,700

297,345,983. 77

382,155

115,439,062. 96

384,162

179,813,575.72

76,843,943. 04

76,843,943. 04 746,286,508. 53

(Durchschnitt)

Total 1906

1,302,773

183,334,577. 57

241,457

70,806,385. 04

263,642 105,826,975. 17

45,531,912. 39

45,531,912. 39 451,031,762.56

(Durchschnitt)

Vermehrung

769,927

114,011,406. 20

140,698

44,632,677. 92

120,520

31,312,030. 65

31,312,030. 65

Neuenburg

. . . .

73,986,600. 55

295,254,745. 97

20,59

20,i9

0,40

667

o. E i n n a h m e n .

1. Einnahmen an Gebühren 2. Einnahmen an Zinsen von angelegten Geldern

Fr. 293,771. 70 ,, 248,133. 28 Fr. 541,904. 98

Hiervon sind abzuzählen die pro 1906 angerechneten Ratenzinsen mit . . .

,,

23,666. 56

Fr. 518,238. 42 Dagegen sind zuzuzählen die pro 1907 sich ergebenden Ratenzinsen im Betrage von Total Einnahmen

,,

23,667. --

Fr. 541,905. 42

Ad 2 ist zu bemerken, dass der Ertrag an Zinsen infolge des hohen Zinsfusses im Jahr 1907 ein außerordentlich grosser war.

6. A u s g a b e n .

1. Besoldungen des Personals beim Zentralamt und den 11 Postcheckbureaux . . . Fr. 197,695. 50 2. Auslagen für Papier und Druckkosten, Bureaumaterial, Buchbindereiarbeiten, sowie für Beleuchtung und Beheizung der Dienstlokale ,, 55,000. -- 3. Betreffnis an Mietzinsen für Dienstlokale des Postcheckverkehrs ,, 15,000. -- 4. Verzinsung und Amortisation des in Mobiliar etc. angelegten Kapitals (worunter 7 Additionsmaschinen) und Unterhalt des Mobiliars ,, 10,000. -- 5. Betrag der Zinsen, welche auf 31. Dezember 1907 den Inhabern von Postcheckrechnungen gutgeschrieben worden sind ,, 55,463. 41 6. Ausfall am Postanweisungsverkehr . . ,, 39,016. 02 Total

Fr. 372,174. 93

Die Einnahmen betragen Die Ausgaben betragen

Fr. 541,905. 42 ,, 372,174. 93

Überschuss der Einnahmen

Fr. 169,730. 49

§68

Ad 6 ist zu bemerken, dass im Ja.hr 1905 die Zahl der Postanweisungen 7,708,930 Stück betrug. In den drei vorhergehenden Jahren helief sich die durchschnittliche jährliche Vermehrung auf 412,034 Stück. Es darf demnach angenommen werden, dass die Zahl der Postanweisungen im Jahr 1907, wenn der Postcheck- und Giroverkehr nicht gewesen wäre, auf 8,532,998 angestiegen sein würde. Auf Ende 1907 waren aber nur 7,055,208 Postanweisungen, somit weniger 1,477,790 Stück.

Um diese Zahl hat aller Wahrscheinlichkeit nach der Postcheckverkehr den Postanweisungsverkehr beeinträchtigt.

Da der mittlere Taxbetrag einer internen Postanweisung 22,76 Ct. beträgt, so ergibt sich bei einer Verminderung von 1,477,790 Stück ein Taxausfall von Fr. 336,450.

Von den Bruttoeinnahmen des Postanweisungsverkehrs verbleiben nach früher aufgestellten genauen Ermittlungen l'J, 6 % als Reingewinn übrig, die andern 88,.. °{d werden durch die Verwaltung«- und Betriebskosten auf^^nrt, so dass bei einem Ausfall von Fr. 336,450 auf den Bruttoeinnahmen der Reingewinn um 11,6 % hiervon oder um Fr. 39,016. 02 beeinträchtigt wird.

In der vorstehenden Aufstellung ist kein Ansatz für die allgemeine Verwaltung enthalten, d. h. für diejenigen Amtsverrichtungen, welche bei dem Postdepartement, dem Finanzdepartement, der Oberpostdirektion und den Kreispostdirektionen von solchen Beamten vorgenommen werden, die nicht ausschliesslioh im Postcheckverkehr beschäftigt sind, und endlich ist nichts angesetzt für die Mitwirkung der gewöhnlichen Poststellen beim Postcheckdienst. Wie im Geschäftsberichte für das Jahr 1906 nachgewiesen wurde, stellt diese Mitwirkung eine ansehnliche Summe von Arbeit dar. Der ausgewiesene Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben ist demnach nicht etwa ein Reingewinn, sondern er stellt den Wert derjenigen Arbeit dar, die von Verwaltungsorganen und von rund 3300 r e chnungspf lichtigen Poststellen (ohne die 11 Bureaux I. Klasse) geleistet wurde, ohne dass sie in der vorstehenden Aiisrechnung ihre ziffernmässige Würdigung hätte finden können, weil die Verwaltungsrechnung der Post nicht darüber Auskunft geben kann, welcher Teil der Besoldung der Poststellen auf den Postcheckverkehr entfallen müsste. Die Summe von Fr. 169,730. 49 als Beitrag des Postcheckverkehrs an die Besoldung der allgemeinen Verwaltungsorgane und der Poststellen ist in Anbetracht der immer grösser werdenden Inanspruchnahme der letztern nicht zu hoch

669

bemessen, und es darf gesagt werden, dass die Einnahmen an Gebühren und Zinsen aus dem Checkverkehr sich decken durch die Kosten und das Risiko, das dieser Dienstzweig der Postverwaltung verursacht. Von einem eigentlichen Reingewinn kann somit auch für das abgelaufene Jahr nicht gesprochen werden.

XII. Yerschiedenes.

1. Die Oberpostdirektion hat seit einigen Jahren die Gegenstände, die sieh auf das alte Verkehrs- und Postwesen unseres Landes beziehen, gesammelt, um an Hand derselben die Entwicklung des schweizerischen Postwesens bis zur Gegenwart vor Augen führen zu können. In diesem Bestreben wurde die Oberpostdirektion vielfach von Behörden, Beamten und Privaten durch Schenkungen unterstützt, wofür ihnen auch an dieser Stelle der Dank ausgesprochen sei.

Am 22. Juni 1907 konnte das so entstandene s c h w e i z e r i s c h e P o s t m u s é u m , das in einem Zimmer im I. Stock des neuen Postgebäudes in Bern untergebracht ist, er- o oîi'net werden. Es steht dem Publikum zur unentgeltlichen Besichtigung an Feier- und Werktagen von 10--12 Uhr vormittags offen. Bis Ende Dezember 1907 wurde es von 1217 Personen besucht.

2. Seit dem Inkrafttreten des neuen Weltpostvertrages --· 1. Oktober 1907 -- können im Verkehr mit den meisten Ländern sogenannte A n t w o r t - C o u p o n s ausgewechselt werden. Diese Coupons, für welche nach den Bestimmungen des Weltpostvereins ein Minimalverkaufspreis von 28 Centimen festgesetzt worden ist, können bei den Poststellen jedes an dem Dienst teilnehmenden Landes gegen eine Frankomarke zu 25 Ct.

oder den Gegenwert dieses Betrages ausgewechselt werden. Die Neuerung hat den Zweck, dem Versender eines Briefes zu ermöglichen, zum voraus dem Empfänger im Ausland die Frankatur der Antwort zu bezahlen.

Im Berichtsjahre, seit Einführung dieser Neuerung (letztes Quartal 1907), wurden in der Schweiz 42,833 Stücke solcher Coupons abgesetzt und vom Ausland sind zur Einlösung eingelangt 4347 Stücke.

3. Dass die seit dem Jahre 1904 zur Ausgabe gelangenden F r a n k o m a r k e n h e f t c h e n , enthaltend je 24 Stück 5er oder 10er Marken, beim Publikum sehr beliebt sind, geht

670

daraus hervor, dass im Berichtsjahre 195,750 Heftchen mehr verbraucht wurden als im Vorjahr, so dass der Gesamtumsatz 1,265,250 Heftchen oder 30,366,000 Marken erreichte. Bei der Neuauflage wurde die Innenseite der Umschläge durch Aufdruck der Übersicht der Posttaxen ausgenutzt, wodurch diese Heftchen noch an praktischem Wert gewinnen.

Über die Frage, ob nicht auch Heftchen mit Marken zu 2 und 25 Ct. ausgegeben werden sollen, wird im Jahr 1908 ein Entscheid getroffen werden.

4. Im Laufe des Berichtsjahres sind bei der Wertzeichenkontrolle der Oberpostdirektion die erforderlichen Einrichtungen getroffen worden zur Besorgung d i r e k t e r A u f d r u c k e v o n P o s t w e r t z e i c h e n auf B r i e f u m s c h l ä g e , K a r t e n e t c . Die neue Einrichtung hat den Zweck, dem Publikum und insbesondere Geschäftshäusern, grossen Vereinen u. s. w., die einen regen Postverkehr haben, das Axifkleben der Frankomarken auf die der Post zu übergebenden Sendungen zu ersparen. Der Aufdruck, der unentgeltlich erfolgt, erstreckt sich vorläufig auf die Taxwerte von 2, 5, 10, 12 und 15 Ct. Es werden nur Briefumschläge zugelassen, welche eine Firmabezeichnung tragen.

Diese neue Einrichtung hat sich die Geschäftswelt rasch zu nutze gemacht, was schon daraus hervorgeht, dass in der Zeit vom 18. Oktober bis 31. Dezember 1907 bei einer Zahl von 618 Aufträgen 796,277 Aufdrucke ausgeführt worden sind.

5. Die im Laufe des Berichtsjahres gemachte Wahrnehmung, dass Massensendungen offener, zur Drucksachentaxe frankierter L o t t e r i e a n z e i g e n aus Deutschland und Österreich mit der Briefpost oft unbeanstandet in die Schweiz eingeführt werden konnten, weil die Eingangs-, Umspeditions- und Bestimmungspoststellen durch irreführende Aufschriften und Abbildungen auf der Vorderseite der Umschläge getäuscht wurden, veranlasste die Postverwaltung, die schweizerischen Poststellen auf dieses Gebaren durch besondere Verfügung aufmerksam zu machen und sie anzuweisen, alle derartigen Sendungen mit dem Vermerk ,,gesetzlich unzulässig" zu versehen und ohne weiteres an den Aufgabeort zurückzuleiten. Selbstverständlich kann dieses Verfahren bei verschlossenen Sendungen nicht angewendet werden, da hier eine Prüfung des Inhalts nicht möglich ist.

671 6. Im Berichtsjahre ist die Frage der Einführung der S c h n e e s c h u h e im Postdienst einlässlich geprüft und daraufhin beschlossen worden, es seien versuchsweise eine Anzahl Briefträger und Boten, die in schneereichen Gegenden stationiert sind und die sich hierfür melden, zum Gebraxich während des Winters 1907/1908 mit Skiern, bezw. Schneereifen auszurüsten. Das Ergebnis dieser Versuche bleibt abzuwarten.

7. Die F e l d p o s t hatte im Berichtsjahre eine Aufgabe zu erfüllen, die grösser war als je ; standen doch bei den Manövern des 1. Armeekorps gegen eine Manöverdivision über 40,000 Mann gleichzeitig im Felde. Es hat sich bei diesem Anlasse wieder gezeigt, wie übermässig die Portofreiheit von den Truppen in Anspruch genommen wird, insbesondere für die Versendung von Ansichtskarten." Einzig beim 1. Armeekorps wurden 250,000 solcher Karten versandt, von einzelnen Bataillonen an einem Tage bis zu 4700 Stück.

Für die Manöver der 9. Infanteriebrigade am Hauenstein, einer Kavalleriebrigade im Fricktal und des 12. Infanterieregiments waren Hülfsfeldposten im Betrieb.

Überall konnte die Feldpost ihrer Aufgabe gerecht werden.

8. Auf Ende 1907 bestanden 346 P r i v a t v e r k a u f s s t e l l e n für Postwertzeichen. Der Bestand hat sich gegenüber dem Vorjahre um zwei Stellen vermehrt. Die Privatwertzeichenverkäufer bezogen an Provisionen Fr. 10,613. 57 (1906 Fr. 10,678. 26).

9. I d e n t i t ä t s b ü c h e r wurden im Jahre 1907 397 Stück verkauft, gegenüber 402 im Vorjahre.

10. Die Zahl der S c h l o s s î ä c h e r ist seit Ende 1906 von 10,595 auf 11,249 Stück gestiegen, hat somit eine Vermehrung von 654 Stück erfahren.

11. In den B r i e f k a s t e n , also unter den gewöhnlichen uneiugeschriebenen Korrespondenzen, sind im Berichtsjahre durch das mit der Leerung betraute Personal 1182 Wertgegenstände (Plis, Groups eto.) im Gesamtbetrage von Fr. 21,342.76 aufgefunden und zur richtigen Behandlung (Einschreibung) abgeliefert worden.

672

III. Telegraphenverwaltung.

1. Allgemeine Bemerkungen.

Während .im Gesprächsvcrkehr und Abonnentenbestande des Telephon sich auch pro 1907 wieder eine bedeutende Zunahme ergab, erzeigt der Telegrammverkehr dagegen eine, wenn auch nur unwesentliche, Abnahme (0,0388%) gegenüber dem Vorjahre.

Anfänglich schien es, als ob auch beim Telegraphen sich ein erheblicher Zuwachs ergeben wolle, allein schon im Juni trat dann eine Rückwärtsbewegung auf der ganzen Linie (interne, internationale und Transittelegramme) ein, die dann bis Ende Jahres mehr oder weniger anhielt.

Wenn trotzdem die Betriebsrechnung weit günstiger abschloss, als erwartet wurde, so ist dies lediglich dem Telephon und der grössern Inventarvermehrung zu verdanken.

Es ergaben sieh an j906 Einnahmen . . . Fr. 12,572,008. 70 Ausgaben . . . . ,, 11,560,710. 72

1907 Fr. 12,988,888. 65 ,, 12,467,453. 09

Aktivsaldo

Fr.

. . .

Fr. 1,011,297. 98

Im B u d g e t war ein Aktivsaldo vorgesehen von An Nachtragskrediten sind bewilligt worden so dass sich nach Voranschlag ein Passivsaldo von. . .

hätte einstellen sollen.

521,435. 56

Fr.

60,459. --

,,

547,126. --

Fr.

486,667. --

673

Übertrag Statt eines Defizits ergab sich aber ein Aktivsaldo von

Fr.

486,667. --

,,

521,435. 56

und es stellt sich somit die Rechnung um Fr. 1,008,102. 56 g ü n s t i g e r als der V o r a n s c h l a g , inklusive Nachtragskredite von im ganzen . . ,, 547,126. -- und um . Fr. 460,976. 56 besser als das u r s p r ü n g l i c h e Budget.

Der Aktivsaldo von Fr. 521,435. 56 pro 1907 wird, gestützt auf die Zustimmung der eidgenössischen Räte zu den Anträgen des Bundesrates in der Budgetbotschaft für 1897 (Ausgabenrubrik X der Telegraphenverwaltung), als ausserordentliche Amortisation vom Baukonto abgeschrieben.

Pro Ende 1907 betrug der Schatzungswert a. des verzinslichen Inventars. . . . Fr. 12,844,942. 12 b. des unverzinslichen Inventars . . . ,, 24,128.467. 56 Total Schätzungswert des g e s a m t e n I n v e n t a r s der Telegraphenverwaltung somit. . . . · Fr. 36,973,409. 68 Es übersteigt den Wert des vorjährigen Bestandes (Franken 34,639,028. 32) mithin um Fr. 2,334,381. 36.

Auf Rechnung des Baukontos wurden im Jahre 1907 für Neuanlagen Fr. 3,513,131. 55 (1906 = Fr. 3,642,089. 53) verausgabt (budgetiert waren Fr. 3,499,550, dazu der Nachtragskredit von Fr. 14,000, total Voranschlag Fr. 3,513,550), die Amortisation (ordentliche 15 °/o und ausserordentliche) aber betrug nur Fr. 2,934,467. 96, so dass der Baukonto eine Erhöhung um Fr. 578,663. 59 erfahren hat.

Der Gegenwert des Baukontos liegt im Inventarwert der Linien, der sich, wie bereits erwähnt, pro Ende 1907 auf Fr. 24,128,467. 56 beläuft, und somit um Fr. 7,462,921. 15 grösser ist als die gesamte Baukontoschuld von Fr. 16,665,546. 41.

Was die V e r k e h r s v e r h ä l t n i s s e anbetrifft, so erzeigt der G e s a m t t e l e g r a p h e n v er k e h r mit 4,917,018 gegenüber dem Vorjahre (4,918,679) eine Verminderung um 1661 Telegramme oder 0,0338 %5 un(l stellt sich also wesentlich ungünstiger als im Vorjahre, welches eine Vermehrung von 7,no % gegenüber 1905 auf wies.

Bundesblatt. 60. Jalirg. Bd. II.

44

674

Im i n t e r n e n T e l e g r a m m v e r k e h r , inklusive der Phonogramme, ergibt sich pro 1907, bei einem Total von 1,589,978, eine Verminderung von 18,860 oder 1,172 °/o gegenüber dem Vorjahr (1906 Vermehrung 2,073 % ; 1905 : -j- 4>« %)· Auch blieb die Zahl dieser Telegramme um 64,222 oder 3,ss % unter der Voraussetzung des Budgets.

Ähnlich verhält es sich mit dem i n t e r n a t i o n a l e n V e r k e h r . Derselbe weist bei 2,318,960 Telegrammen eine Verminderung auf von 20,996 (0,897 %) gegenüber dem Vorjahre und von 91,040 (8,77 °/o) gegenüber den Annahmen des Budgets.

Einzig der T r a n s i t v e r k e h r , mit 1,008,080 Telegrammen, zeigt eine Vermehrung, und zwar von 38,195 (8,933 °/o) gegenüber dem Vorjahre und von 48,080 (5%) gegenüber dem Voranschlag.

Dea ungünstigeren Verkehrsverhältnissen entsprechend, blieb der G e s a m t e r t r a g der T e l e g r a m m e um Fr. 132,928. 58 unter dem v o r j ä h r i g e n und um Fr. 106,362. 47 unter dem budgetierten.

Im Gegensatz zum internen und internationalen Telegrammverkehr ergab sich im t e l e p h o n i s c h e n G e s p r ä c h s v e r k e h r neuerdings eine beträchtliche Zunahme. Statt der im Budget vorgesehenen 33,456,500 taxpflichtigen Lokalgespräche und 7,189,000 interurbanen Gespräche (inbegriffen die internationalen) ergaben sich 34,485,797 taxpflichtige Lokalgespräche und 7,922,067 interurbane Gespräche (171,478 ausgehende und 179,665 eingehende, zusammen 351,143 internationale inbegriffen). Gegenüber dem Vorjahre ergibt dies einen Zuwachs von 2,414,620 lokalen und 665,869 interurbanen Gesprächen (inklusive die abgehenden und ankommenden internationalen). In vorstehenden Zahlen sind inbegriffen die interurbanen Nachtgespräche zu reduzierten Taxen im Innern der Schweiz und im Verkehr mit Frankreich und Italien seit dem 1. März (mit Frankreich 20. März) 1907. Die Zahl dieser Gespräche war bis jetzt noch keine grosse. Sie betrug im internen schweizerischen Verkehr 53,780, im Verkehr mit- Frankreich 3877 (Eingang 2459, Ausgang 1418) und mit Italien 533 (Eingang 116, Ausgang 417). Immerhin ist ein stetiger Zuwachs zu konstatieren und machen sich die Wohltat dieser Neuerung immer weitere Kreise zu Nutzen.

Der Nachtverkehr mit Deutschland, der keiner Taxreduktion teilhaftig ist, belief sich auf 1380 Gespräche, die in obigen Zahlen ebenfalls inbegriffen sind.

675 Abonnemente auf internationale Gesprächsverbindungen während der Nacht sind seit dem Inkrafttreten der bezüglichen Übereinkommen (1. März -- mit Frankreich 20. März) nur wenige abgeschlossen worden, im ganzen 6, wovon 3 mit Abonnenten in Deutschland und 3 mit solchen in Frankreich oder umgekehrt.

Der schweizerische Taxanteil belief sich im ganzen auf Fr. 746.

Der G e s a m t e r t r a g der l o k a l e n und i n t e r u r b a n e n Gespräche (Inbegriffen die internationalen), s o w i e der Ges p r ä c h s a b o n n e m e n t e stellt sich mit Fr. 4,681,782. 08 um Fr. 382,647. 81 höher als im Vorjahre und um Fr. 348,982. 08 besser als der budgetierte.

Die Zahl der T e l e p h o n a b o n n e m e n t e belief sich am Ende des Berichtsjahres auf 57,236, während im Voranschlag nur deren 55,300 angenommen wurden. Die Vermehrung gegenüber dem Bestände des Vorjahres (53,711) beträgt 3525 (1906 3378), gegenüber dem Budget 1906. Es ist dies ein Zuwachs, wie er seit 1897 nicht mehr erreicht wurde.

Entsprechend dem stärkeren Zuwachs und dem Mehrertrag per Abonnent (Fr. 1. 53) hat der Gesamtertrag der Abonnementsgebühren im Jahre 1907 (Fr. 3,579,281. 42) den Budgetposten um Fr. 205,981. 42 überschritten. Ebenso stellt sich derselbe um Fr. 251,404. 08 höher als im Vorjahre.

Die Betriebseinnahmen (Ertrag der Telegramme, der Telephongespräche und der Telephonabonnementsgebühren) stellen sich um Fr. 448,601. 03, die übrigen Einnahmen (Gemeindebeiträge, Inventarvermehrung und Verschiedenes) um Fr.323,887.62 und die Gesamteinnahmen somit um Fr. 772,488. 65 höher als der Voranschlag. Anderseits blieben die Totalausgaben um Fr. 235,613. 91 unter der budgetierten Ausgabensumme (inklusive Fr. 547,126 Nachtragskredite), so dass die Betriebsrechnung, wie eingangs bereits erwähnt, erheblieh günstiger absehliesst, als erwartet werden durfte.

Wenn wir trotzdem weises Masshalten in allem, was eine Mindereinnahme oder Mehrausgabe zur Folge haben könnte, dringend empfehlen, so geschieht dies unter Hinweis auf den hohen Stand der Baukontoschuld und mit Rücksicht auf die Mehrausgaben, die einerseits aus dem Inkrafttreten des neuen Organisationsgesetzes (infolge Personalvermehrung, Besoldungserhöhungen, Fixanstellung einer grössern Zahl von Arbeitern etc.), anderseits aus dem immer grösser und dichter werdenden Netze der Starkstromleitungen resultieren werden.

676

Postulat b e t r e f f e n d V e r s c h m e l z u n g der Teleg r a p h e n v e r w a l t u n g m i t d e r P o s t v e r w a l t u n g (vom 23. Dezember 1903). Gemäss den Anträgen ihrer Kommissionen und in Übereinstimmung mit dem Bundesrate, beschlossen die eidgenössischen Räte, und zwar der Ständerat am 6. Juni, der Nationalrat am 20. September 1907, es sei von einer Verschmelzung der beiden Verwaltungen abzusehen und dem Postulate keine weitere Folge zu geben.

B u n d e s g e s e t z ü b e r die O r g a n i s a t i o n der T e I e " g r a p h e n - und T e l e p h o n v e r w a l t u n g (Entwurf und Botschaft des Bundesrates vom 20. Juni 1899). In der Dezembersession 1907 hatte die Bundesversammlung noch über den bereinigten Gesetzesentwurf abzustimmen. Der Stäriderat nahm denselben am 13. Dezember einstimmig an, und drei Tage später, am 16. Dezember, erfolgte auch im Nationalrate oppositionslose Annahme.

D r i n g l i c h e T e l e g r a m m e . Durch Postulat vom 24. September 1907 wurde der Bundesrat eingeladen, zu prüfen und Bericht zu erstatten, ob nicht die Einführung dringlicher Telegramme sich empfehle. Bei der Begründung im Natioualrate wurde geltend gemacht, dass diese Institution nur für den internationalen Verkehr gefordert werde. In unserem Berichte vom 9. Dezember 1907 (siehe Bundesbl. 1907, VI, 382) gelangten wir zum Schlüsse, es sei der Anregung Folge zu geben, und zwar in dem Sinne, dass diese Kategorie von Telegrammen nicht nur im Verkehr mit dem Auslande, sondern auch im internen schweizerischen Verkehr und unter den nämlichen Bedingungen (dreifache Taxe eines gewöhnlichen Télégrammes von gleicher Wortzahl) als zulässig erklärt werde.

Im Laufe des Berichtsjahres traten in Kraft: 1. Am 1. J a n u a r : Die bundesrätliche Verordnung betreffend die Errichtung von Telegraphenbureaux und von mit Telephonnetzen nicht verbundenen G-emeindestationen, vom 5. Oktober 1906. Diese Verordnung bezweckt die Förderung der Errichtungöffentlicher Bureaux und Gemeindestationen, indem sie kleinere finanzielle Leistungen der Gemeinden vorsieht und auf Nachsubventionen bei geringem Telegrammverkehr vollständig verzichtet.

2. Am 1. März: Der Bundesratsbeschluss betreffend Ermässigung der Taxen für die im Innern der Schweiz zur Nachtzeit

677

ausgewechselten interurbanen Gespräche, vom 5. Februar 1907.

(Bezüglich des internationalen Nachtgesprächsverkehrs verweisen wir auf Abschnitt 9 hiernach ,,Beziehungen zum Auslande").

3. Am 1. April: a. Die neue bundesrätliche Verordnung über die Dienststunden der Telegraphenbureaux III. Klasse (inklusive die G-emeindestationen) vom 5. Februar 1906. Damit ist die Zahl der Bureaux III. Klasse mit erweitertem und vollem Tagesdienst, auf Kosten der Verwaltung, ganz erheblich erhöht worden.

b. Der Bundesratsbeschluss vom 17. Dezember 1906, betreffend Revision der Art. 26, 41, 43 und 44 der Verordnung vom 30. Juli 1886 über die Benutzung der elektrischen Telegraphen im Innern der Schweiz. Diese Revision hatte zum Zwecke : Die Ausgabe von Gratisempfangsscheinen für aufgegebene Telegramme und von Empfangsscheinbüchlein zu 50 Cts., sowie die Ausdehnung des Gratisbestellrayons in einzelnen Städten und grössern, verkehrsreicheren Ortschaften.

c. Die vom Bundesrate unterm 22. März 1907 genehmigte Übereinkunft zwischen dem Post- und Eisenbahndepartement und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen, als Präsidialverwaltung des Verbandes schweizerischer Eisenbahnen, vom 16./19. März 1907, betreffend die Benützung der Bahnhöfe und Stationen für den öffentlichen Telegraphen- und Telephondienst, als deren hauptsächlichster Vorzug gegenüber dem bisherigen Übereinkommen und grösster Vorteil für das Publikum die Abschaffung der Zuschlagstaxe von 50 Cts. zu bezeichnen ist. Nachdem die Sekundärbahnen sich mit der Anwendung dieser Übereinkunft auch auf ihre Bahnhöfe und Stationen ebenfalls einverstanden erklärt haben, fällt die früher bezogene Zuschlagstaxe nunmehr allgemein dahin.

Im fernem ist im Jahre 1907 zwischen dem Post- und Eisenbahndepartement und den Verwaltungen des Verbandes schweizerischer Eisenbahnen eine Vereinbarung getroffen worden, wonach das Zugspersonal ermächtigt ist, von Reisenden im Eisenbahnzuge offene Telegramme nach schweizerischen Bestimmungsorten zur Übermittlung an ein öffentliches Telegraphen- oder Aufgabebureau unter Erhebung der tarifmässigen, im offiziellen Kursbuch enthaltenen Taxen anzunehmen, sofern dies ohne Beeinträchtigung des Zugdienstes geschehen kann. Zur Deckung der Taxen solcher Telegramme können auch Postmarken verwendet werden.

678

Zur Erleichterung des telephonischen Verkehrs hat die Telegraphenverwalturig auf gestelltes Begehren der betreffenden Bahnverwaltungen ihr Einverständnis damit erklärt, dass die bahndienstlichen Telephonstationen auf Linien (sogenannte Streckentelephonstationen, in Wärterhäuschen etc.) gegen Entrichtung der reglementarischen Taxen dem Publikum zur Verfügung gestellt werden.

Mit Rücksieht auf die allgemeine Verteuerung des Lebensunterhaltes sahen wir uns zu einer Revision des Art. 11 der Verordnung über die Aufnahme und Verwendung von Telegraphengehülünnen und Reservetelephonistinnen (vom 14. Juli 1898) veranlasst, und zwar in dem Sinne, dass wir das Taggeldmaximum von Fr. 5 auf Fr. 6 erhöhten (Beschluss vom 5. November 1907).

Ebenso wurde durch Bundesratsbeschluss vom 1. Juli 1907 bestimmt, dass bei Festsetzung des Anfangsgehaltes eines Telegraphisten die Zeit seiner Verwendung als Aspirant mitberechnet werden könne, unter Abzug von 2 Jahren.

Fortgesetzt gute Erfahrungen macht die Telegraphenverwaltung mit der Verwendung des Fahrrades im Bestelldienste. Die früher gehegten Befürchtungen, an welchen alle Gesuche um Einführung dieses Vehikels scheiterten, erwiesen sich als unbegründet oder doch übertrieben. Die Vorteile sind entschieden viel grösser als die Nachteile; der Bestelldienst wickelt sich prompter ab. Dies bestimmte die Telegraphenverwaltung, im Jahre 1907 eine grössere Zahl von Velos anzuschaffen, namentlich für solche Bureaux, deren Gratisbestellrayon ausgedehnt worden ist.

2. Telegraphenlinien.

Die Linien- und Drahtbestände des gesamten Telegraphennetzes und der Telegraphenkabel pro 31. Dezember 1907 sind aus den beiden nachfolgenden Tabellen ersichtlich.

Bestand des Telegraphennetzes auf Ende 1907.

Länge der Drähte

Lange der Linien

Kreise a.n Eisenbahnen

An Strassen

Total

An Bisenbahnen

An Strassen

Total

km.

624,2

km.

1069,!

km.

2,642,«

km.

444,9

1737,5

4,379;7

H. Bern

673,s

561,7

1235,2

3,071,,

1287,7

4,358,s

III. Ölten

602,i

84&,i

3,621,7

943,o

4,564.7

IV. Zürich

475,4

246,o 117,i

592,5

2,246,6

979,o

531,7

419,!

950,8

2,747,4

754,o

3,225,6 3,501,4

VI. Chur

08,3

642,s

701,i

238,9

1709,2

1,948,,

VII. Bellinzona

135,3

270,8

406,i

916,i

432,3

1,348,4

Bestand auf Ende 1907 .

2921,2

2881,7

5802,9

15,484,o

7b42,7

23,326,7

1906 .

2943,5

2944,7

5888,2

15,307,9

7750,2

23,058,i

176,!

92,5

268,6

km.

I. Lausanne

V. St. Gallen

,,

,,

Vermehrung Verminderung

km.

.

63,o

85,3

679

22,3

680

Bestand der Telegraphenkabel auf Ende 1907.

Adernlänge2) Linienlänge ')

Kreise

km.

I.

II.

EI.

IV.

V.

VI.

VII.

Lausanne .

Bern Ölten Zürich St. Gallen Chur Bellinzona

.

.

.

4,ä

.

10,o 29,7 15,4

35,o

H,i 9,9

Bestand auf Ende 1907

116,2

1906

119,4

,,

,,

»

Vermehrung Verminderung

-- 3,2

Für das Für das Vermietete Telegraphennetz Telephonnetz Adern benutzte Adern benützte Adern km.

213,i 334,1 474,4 508,7

km.

. km.

Total

km.

km.

8,9

220,6 384,7

6,7

156,8

734,4 637,9

3,9 6,7

Unbenutzte Adern

437 e

0,4

35,4

236,8

781,3

191,» 64,3 49,5

58,3 12,T

21,3

178,4

15,2

151,6

449,2 243,8

1835,3 1791,9

81,1 80,9

43,i --

0,2

33,7

86,4

70,3

1362,6 1317,5

3370,6 3260,6

0,2

21,3

45,i

--

--

110,o --

91,6

--

*) Gesamtlänge der verschiedenen Liniensektionen, welche einen öder mehrere Kabelkanäle umfassen. -- Die Linienlänge derjenigen Sektionen, auf denen nebst den Telegraphenkabeln auch Telephonkabel ausgelegt sind, ist in den Angaben dieser Tabelle nicht Inbegriffen, da sie bereits im Bestände der unterirdischen Telephonlinien figuriert.

2 ) Die Doppeladern der Kabel mit Papierisojation sind mit der zweifachen Adernlänge, d- h. mit der wirklichen Drahtlänge, berücksichtigt.

681 Die im Vergleich zum Vorjahre eingetretene Verminderung des Bestandes der Telegraphenlinien um 85,a km. ist, wie in den früheren Jahren, hauptsächlich auf die Übertragung gemischter Liniensektionen (d. h. Linien mit Telegraphen- und Telephondrähten) vom Telegraphen- auf den Telephonlinienetat zurückzuführen.

Von der Gesamtlänge der Telegraphendrähte: 23,326,7 km.

sind unterirdisch geführt: a. die laut vorstehender Tabelle für das Telegraphennetz benützten Adern derTelegraphenkabel 1,835,3 km.

b. die für den Telegraphenbetrieb benützten Adern von Telephonkabeln 647,7 ,, somit : Gesamtlänge der u n t e r i r d i s c h e n Telegraphendrähte Gesamtlänge der o b e r i r d i s c h e n Telegraphendrähte

2,483,o

,,

20,843,7 km.

Von den im Jahre 1907 im Telegraphennetz ausgeführten Neubauten seien hier die folgenden wichtigeren Leitungen erwähnt: Nummer der

Länge in

Leitung km.

57 Lugano-Mailand, ·Länge des schweizerischen Teilstückes . .

26,5 63 St. Gallen-Friedrichshafen, Länge des schweizerischen Teilstilckes . .

28,4 91 Genf-Lausanne 61,e 96 Montreux-Lausanne 24,9 274 Montreux-Vevey 8,» 604 Chur-Thusis-Avers=Cresta (Verlängerung der bestehenden Leitung Chur-Thusis), Länge des neuen Teilstückes 31,e Im Berichtsjahre sind neue Telegraphenlsabel ausgelegt worden in Interlaken, Zürich, auf der Bisenbahn-Strecke Brunnen-Flüelen und in der Viamala.

682 Die den Eisenbahnverwaltungen angehörenden Telegraphenlinien zeigen auf Ende 1907 folgenden Bestand: Linienlänge Drahtlänge in km.

in km.

Selbständige Bahntelegraphenlinien . .

Bahndrähte an den Linien der Telegraphenverwaltung

1499,j

5,463,6

--

11,840,8

Bestand auf Ende 1907 Bestand auf Ende 1906

1499,i 1435,7

17,303,9 16,283,7

63,4

1,020,2

Vermehrung

Die konzedierten Privatlinien (Telegraph, Telephon, Läuteeinrichtungen, elektrische Uhren, Wasserstandsanzeiger etc.) hatten auf Ende 1907 den folgenden Bestand: Linienlänge Drahtlänge in km.

in km.

Selbständige Privatlinien Privatleitungen a n Staatslinien . . . .

1595,4 --

3001,5 358,ä

Bestand auf Ende 1907 . . . . . . .

Bestand auf Ende 1906

1595,4 1584,6

3359,7 3272,8

Vormehrung

10,s

87,

Die Gesamtlänge der in der Schweiz auffinde 1907 bestehenden elektrischen Linien, mit Ausnahme derjenigen der Telephonnetze und ihrer Verbindungen untereinander, sowie der Starkstromanlagen, beträgt: Linienlänge Drabtlänge in km.

in km.

Telegraphenlinien der Verwaltung . . . 5802,9 23,326,7 Telegraphenlinien der Bundes- und der Privatbahnen 1499,i 17,303,9 Privatlinien 1595,4 3,359,7 Bestand auf Ende 1907 Bestand auf Ende 1906 Verminderung Vermehrung

8897,* 8908,6

43,990;3 42,614,*

11,i --

-- l,375,o

683

3. Telephonnetze und Telephonlinien.

Der allgemeine Bestand der Telephonnetze und ihrer Verbindungen ergibt folgende Zahlen: Zahl der Telephonnetze Abonnemente

Ende 1907 Ende 1906

393

57,236*) 53,711 3,525

384

Vermehrung im Jahr 1907

9 Linienlänge in km.

Ende 1907 Ende 1906

.

17,573,9 16,98Q,5 Vermehrung im Jahr 1907 593,4

Drahtlänge in km.

291,214,5 273,162,3 ïgT,052,a "

Linienlänge Drahtlänge in km.

in km.

Gesamtlänge der Telephonlinien und-Drähte 17,573,9 291,214,5 Auf die K a b e l a n l a g e n entfallen . .

832,7 195,621,6 somit auf die o b e r i r d i s c h e n Anlagen 16,741,2 95,592,9 Die Bestände der Abonnemente und Abonnentenstationen der einzelnen Netze und Umschaltestationen, sowie die Gesamtlängen der Linien und Drähte der einzelnen Netze (die dazu gehörenden Umschaltstationen inbegriffen), sind aus einer Tabelle ersichtlich, die bei der Telegraphendirektion aufliegt.

Hier genüge : l. Folgende Rekapitulation : Abonnemente Netze und Umschaltstationen

Ende 1907

Verindirmi!!

StaLinien Drähte tionen Länge in Länge in Anzahl km.

km.

Bestand auf 31. Dezember 1907 57,236 3525 64,953 17,573,9 291,214,5 Bestand auf 31. Dezember 1906 53,711 60,380 16,980,5 273,162,3 Vermehrung im Jahr 1907

3,525

--

4,573

583,4

18,052,2

*) Inklusive die unabhängigen, d. h. nicht an eine Zentrale angeschlossenen Abonnemente.

684

2. Folgende Zusammenstellung der Ortschaften mit 250 und mehr Abonnenten , wobei die erste Zahl die Zahl der Abonnenten, die in Klammern gesetzte Zahl die Vermehrung gegenüber 1906 bedeutet : Abonnemente Abonnemente Aarau 2434 (185) 463 C 23) Lausanne Baden . . .

311 ( 18) Locle, Le 289 ( 21) Basel . . . . 4430 (181) Luzern 1494 ( 91) Bern . . . . 3061 (182) Montreux 665 C 54) Biel . . . .

774 ( 28) Neuenburg .

863 ( 36) Chaux-de-Fonds, La 1216 ( 63) Rorschach 323 ( 28) Chur . . . .

327 ( 17) St. Gallen .

2056 (169) Davos 347 ( 17) Schaffhausen 638 ( 41) Frauenfeld .

252 ( 12) Solothurn 478 ( 30) Freiburg .

365 ( 32) 481 ( 24) Thun . . .

Genf . . . . 5451 (272) Vevey 586 ( 38) Glarus 856 ( 52) 250 ( 16) Winterthur .

Herisau .

279 ( 21) Zürich . .

7600 (482) Interlaken . .

386 ( 25) Tabelle I gibt eine nach Kantonen geordnete Übersicht über die Telephoneinrichtungen. -- Im Laufe des Jahres 1907 sind neu eröffnet worden 6 Telephonnetze und 10 Umschaltstationen.

Drei frühere Umschaltestationen sind in Zentralstationen III. Klasse umgewandelt worden.

Im Bau begriffen oder in Vorbereitung dazu waren Ende 1907 4 Netze und l Umschaltestation.

An interurbanen Verbindungen wurden im Berichtsjahre 44 interne und zwei internationale in einer Gesamtlänge von 1077,4 km. dem Betrieb übergeben.

Das Detail kann bei der Telegraphendirektion eingesehen werden.

Über d i e Z a h l d e r i n t e r u r b a n e n N e t z v e r b i n d u n g e n am 31. Dezember 1907 und die Vermehrung im Berichtsjahre gibt folgende Vergleichung Aufschluss : Bestand auf Ende Vermehrung im Jahr 1907 1907 1906 Interne Verbindungen . . 792 753 39 2 Internationale Verbindungen 50 48 Total 842 41 801

685 Von diesen 842 interurbanen Netzverbindungen sind noch 8 interne und 3 internationale Leitungen eindrähtig; die letztern drei sind für den lokalen Grenzverkehr bestimmt. Alle übrigen Verbindungen sind als Schleifen erstellt.

Die G e s a m t l ä n g e der interurbanen V e r b i n d u n g e n beträgt auf Jahresende 22,252,8 km., diejenige der entsprechenden Drähte (die Schleifen doppelt gerechnet) 44,398,2 km. ; davon entfallen auf die internationalen Leitungen, d. h. deren Teilstücke auf Schweizergebiet, 932,e beziehungsweise 1854,i km.

Die nachstehende Zusammenstellung zeigt, wie sich die interurbanen Verbindungen auf die verschiedenen Netze verteilen.

Ende 1907 gab es: 124 Netze mit l interurbanen Verbindung 2 Verbindungen 109 11 ·n ·n 3 46 ri 11 lì ·n 32 4 11 11 11 fi 5 22 ·n 11 11 11 6 10 11 11 ·n 11 7 8 n TI 11 T) 8 8 11 ii n 11 2 9 lì lì 11 11 2 ·n 11 10 11 ·n 4 11 11 11 n 11 3 11 n 12 11 n 5 11 n 13 ·n n 1 Netz 11 14 11 n 4 Netze 11 15 ·n 11 (Frauenfeld) 1 Netz n 16 11 (La Chaux-de-Fonds) 1 ·n n 18 n (Aarau, Genf und 3 Netze 'n 22 ii Neuenburg) (Winterthur) 1 Netz 11 23 ·ii n (Biel) 1 n ·n 26 11 n (Lausanne) 1 11 n 37 11 11 (Luzern) 1 11 11 n 45 u (Basel) 1 ·n n 11 46 11 (St. Gallen) 1 11 11 48 n ·n (Bern) 1 n 53 11 n n (Zürich).

1 11 11 11 98 n

680

Infolge Vergrösserung oder Verlegung, Einführung des Schleifensystems und anderer Gründe mussten 76 Zentral- und 50 Umschaltstationen teilweise oder ganz neu montiert werden.

Die umgebaute und erweiterte Telephonzentrale Basel wurde am 31. Mai 1907 dem Betrieb übergeben.

Für den Bau und Unterhalt der Telegraphen- und Telephonlinien wurden verwendet: Im Jahr

Imprägnierte Stangen . . . . . .

Isolatoren Eisendraht, kg Stahldraht, kg Bronzedraht, kg

1907

1906

24,176 266,562 78,302 13,837 361,416

25,807 241,670 84,818 18,769 368,857

687 Tabelle I.

=

Kantone.

Ï E'-|

o

Zürich . . .

Bern Luzern . . .

Uri Schwyz . . .

Obwalden . .

Nidwaiden .

Glarus . . .

Zug Freiburg Solothurn Baselstadt .

Baselland Schaffhausen Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh.

St. Gallen . .

Graubünden Aargau . . .

Thurgau . . .

Tessin . . .

Waadt . . .

Wallis . . .

Neuenburg .

Genf

486 882 161 23 70 20 17 33 41 211 140 6 74 36 33 14 321 156 237 297 171 451 110 111 103

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Total

4204

ï!

i3£ <0

39 59 23 6 12 3 4 7 3 9 8 1 7 4 6 1 38 28 23 15 24 38 19 15 1

U =}·%

lonnenten.



t: o rt -M .c

emeindetationen.

J 1

Übersicht der Telephoneinrichtungen nach Kantonen.

9*1

C5 <*>

«Ï

UJ

82 28 92 130 12 10 1 -- 2 4 3 -- 1 2 3 6 3 3 24 113 10 60 1 2 6 38 6 25 1 6 2 -- 19 40 9 8 72 16 19 47 2 18 35 214 12 10 10 10 12 16

393 333

10,820 8,219 2,255 164 483 131 109 452 338 1,051 1,035 4,358 560 766 705 92 4,237 1,530 2,040 1,497 1,217 5,776 587 3,051 5,763 7

vv

912* 57,236

S «: !-£ e 3 J=

.E



40 72 65 120 115 116 120 72 74 122 97 26 122 54 78 147 59 68 101 76 114 49 195 41 23 57,98

(der GesamtÌ6ì5talll]|] ?

* Nicht inbegrif en 17 m t Teleg raphenl jureaux verbünde ne Gèmeindestationen, welche ausschliesslich den Telegrammvermittlungsdienst besorgen.

688

4. Telephonnetze mit Kabelanlagen.

Im Berichtsjahr wurden in den folgenden 17 Telephonnetzen erstmalige Kabelanlagen erstellt: Bellinzona, Bex, Brunnen, Chiasso, Couvet, Gossau (St. Gallen), Grandson, Kalchofen, Lenzburg, Locamo, Münster (Bern), Ritti (Zürich), Spiez, Uznach, Wangen a./A., Weinfelden, Zug.

Damit ist die Zahl der mit Kabelanlagen versehenen Netze auf 95 angewachsen.

Auf der Verwaltung liegen zur Einsicht auf vier Tabellen, welche die folgenden Angaben enthalten : 1. Länge der Linien, Adern, Rohrleitungen und Zoreskanäle; die Zahl der Einsteigschächte und der Erdkabelüberführungen.

2. Ausscheidung der Gesamtdrahtlängen in unterirdische und oberirdische Teillängen.

3. Ausscheidung der Abonnentenleitungen in ganz oder teilweise unterirdisch und in vollständig oberirdisch erstellte Leitungen.

4. Ausscheidung der Abonnentenleitungen a. in eindrähtige mit Riickleitung durch die Erde, b. in Schleifen mit separater Hin- und Rückleitung, c. in eindrähtige mit gemeinschaftlicher metallischer Rückleitung.

Hier genügt es hervorzuheben, dass die Gesamtdrahtlänge der unterirdischen Leitungen auf 31. Dezember 1907 betrug 195,621,7 km.

der oberirdischen 69,355,
und dass die unter 4. c. genannte Art der Abonnentenleitungen als ein Provisorium zu betrachten ist und durch Übergang zum Schleifensystem bald gänzlich verschwinden wird.

689

5. Starkstromkontrolle.

Die Zahl der eingereichten Starkstromvorlagen ist im Berichtsjahr -- im Vergleich zu den Vorjahren -- bedeutend angewachsen und erreichte das Maximum seit dem Inkrafttreten des Bundesgesetzes über elektrische Schwach- und Starkstromanlagen vom 24. Juni 1902. Es wurden eingereicht: A. Allgemeine Vorlagen für Stärlcstromanlagen.

(Vom Starkstrominspektorat des S. E. V. in Zürich übermittelt.)

Im Jahre 1902 ,, » 1903 ,, ,, 1904 » ,, 1905 » ,, 1906 ,, » 1907

202 Vorlagen 271 ,, 635 ,.

596 ,, 526 ,, 643 fl

Die 643 Vorlagen des Berichtsjahres bestehen aus: 222 Vorlagen für neue Hochspannungsleitungen, 206 ,, ,, ,, Niederspannungsaetze, 215 ,, ,, Erweiterungen u.Umbauten bestehender Anlagen.

B. Spezielle Torlagen für Kreuzungen und Parallelführungen von Starkstromleitungen mit Eisenbahnen.

(Von der technischen Abteilung des Eisenbahndepartements übermittelt.)

Im Jahre 1902 ,, ,, 1903 ,, ,, 1904 ,, r, 1905 ,, ,, 1906 » 1907 fl

147 Vorlagen 230 ,, 267 ,, 307 ,, 302 ,, 338 ,,

C. Vorlagen für elektrische BaJinen.

(Direkt eingereicht.)

I m Jahre 1902 . . .

,, ,, 1903 . . .

,, ,, 1904 . . .

,, ,, 1905 . . .

1906 . . .

1907 . . .

Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. 11 Vorlagen . 15 .

14 ,, .

23 ,, . 2 2 f) . 27 46

690 Inspektionen.

Durch die Starkstromkontrolle wurden inspiziert : I m Jahre 1902 . . . . 1 4 4 Starkstromanlagen

,, ,, ,, ,, ,,

, ,, ,, ,, ,,

1903 1904 1905 1906 1907

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

132 63 154 158 127

Die 127 im Jahre 1907 ausgeführten Inspektionen bezogen sich auf: 36 Hochspannungs- und 500-Volt-Verteilungsleitungen, 44 Niederspannungsnetze und 47 Elektrische Bahnen.

Der Rückgang in der Zahl der Kontrollinspektionen ist bedingt durch die bedeutende Vermehrung der eingereichten Vorlagen und durch die Behandlung einer grossen, stets zunehmenden Menge von Geschäften, welche sich auf alte Starkstromanlagen beziehen, die in obiger Zusammenstellung nicht Inbegriffen sind. Ferner wurde das Personal der Starkstromkontrolle durch folgende spezielle Arbeiten besonders in Anspruch genommen : a. Versuche über Telephonstörungen durch die elektrische Bahn Seebach-Wettingen ; b. Korrespondenzen und Sitzungen betreffend die noch immer pendente Revision der bundesrätlichen Vorschriften über elektrische Anlagen; c. Behandlung der Kostenfragen, soweit solche durch die Sicherungsmassnahmen beim Zusammentreffen von Stark- und Schwachstromanlagen gemäss Art. 17 des Bundesgesetzes vom 24. Juni 1902 verursacht werden, sowie Prüfung der diesbezüglichen Kostenvoranschläge und Rechnungen in materieller und formeller Hinsicht.

6. Apparate.

Als Neuerungen, die im Berichtsjahr eingeführt wurden, sind zu erwähnen : Im Telegraplienbetriëb : Einrichtung einer Vierfach-Baudot-Ausrüstung zum stafielweisen Betrieb der kombinierten Telegraphenleitungen ZürichParis und Paris-London.

Aufstellung von Hughesapparaten mit kombiniertem Motorund Gewichtsantrieb.

691 Im Telephonbetrieb : Einführung von Melde- und Vermittlungsschränken in den interurbanen Zentralen Basel, Bern und Zürich.

Ersatz der Sanduhren zur Kontrollierung der interurbanen Gespräche durch Kontrolluhren mit automatischem Warnsignal vor Ablauf der Gesprächsdauer.

Aufstellung eines Telephonautomaten für interurbane und lokale Gespräche. -- Auf Ende 1907 standen folgende Telegraphenapparate in Betrieb : 948 Morseapparate für Arbeitsstrombetrieb (Vermehrung 11), 938 ,, ,, Ruhestrombetrieb (Vermehrung 11), 65 Klopfer (Vermehrung 10), 97 Hughesapparate (Vermehrung 13), l Baudot-Vierfach-Einrichtung (neu), l Baudot-Dreifach-Einrichtung, l Baudot-Zweifach-Einrichtung, 128 gewöhnliche Relais (Verminderung 4), 103 Translationsrelais (Verminderung 1), 28 zur Übermittlung von Telegrammen benützte Telephonstationen (Vermehrung 5).

Zur Stromlieferung für den Telegraphenbetrieb waren verwendet: 29,735 galvanische Elemente, 4 Akkumulatorenbatterien mit zusammen 240 Zellen, 4 Blektro-Generatoren, sowie 2 ElektroMotoren für den Antrieb der Generatoren.

Die Zahl der auf Jahresende in Betrieb stehenden Telephonapparate beträgt 64,953 (Vermehrung gegenüber dem Vorjahre 4573) ; sie setzt sich zusammen aus 61,963 Wand- und 2990 Tischapparaten.

Bei den Abonnenten waren im Gebrauch: 118,722 galvanische Elemente für den Betrieb der Mikrophone und 4020 solcher für den Betrieb von Zusatzglocken etc.

Ende 1907 waren in Telephon-Zentral- und Umschaltstationen 1349 Umschaltapparate verschiedener Kapazität in Betrieb (Vermehrung gegenüber 1906: 43).

In den Zentral- und Umschaltstationen standen in Verwendung: 2806 galvanische Elemente und 72 Akkumulatorenzellen für den Betrieb der Mikrophone, 499 galvanische Elemente für den Betrieb von Translatoren mit Relais, 2970 galvanische Elemente für den Betrieb von Glocken, sichtbaren Signalen etc.

692 und 983 galvanische Elemente für den Aufruf mittelst Polwechslern (46). Ausserdem sind für Lieferung des Aufrufstromes im Gebrauch: 992 Generatoren für Handbetrieb, 9 Generatoren für Motorbetrieb, 9 Umformer (2 Wicklungen auf dem gleichen Anker") und 38 Transformatoren. Weitere 8 Generatoren dienen zum Laden der Akkumulatoren, l Gas-, 5 Wasser- und 10 Elektromotoren sind für den Antrieb der Generatoren benützt.

Vom Zentralmagazin wurden, teils für Neueinrichtungen, teils zur Auswechslung reparaturbedürftiger Apparate, abgegeben: Im Jahr

1907

1906

Morseapparate 180 Klopfer .

17 Hughesapparate 30 Baudot-Vierfacheinrichtung l Relais 42 Telephonstationen 6761 Zusatzglocken 3768 Umschaltapparate für Zentral- u. Umschaltstationen 252

166 38 25 -- 15 6367 3554 187

7. Bureaus.

Im Jahr 1907 wurden neu eröffnet: 7 Staatsl 8 Filial\ Telegraphenbureaux, 1 Aufgabe- J 21 Gemeindetelephonstationen mit Telegraphendienst, 6 Telephonzentralstationen III. Klasse, 10 Telephonumschaltestationen.

Aufgehoben wurden : ^ 2 Privatl 1 Bahn\ Telegraphenbureaux, 2 Aufgabe- ) 10 Gemeindetelephonstationen mit Telegraphendienst.

Umgewandelt wurden : l Telegraphen- und Telephonbureau III. Klasse in ein solches II. Klasse, 0 p,-

,

} in Staatstelegraphenbureau,

3 Aufgabe- in Bahntelegraphenbureaux, 1 Aufgabe- in .ein Filialtelegraphenbureau, 3 Telephonumschaltstationen in Zentralstationen III. Klasse.

693 Das Telegraphen- und Telephonbureau Lugano wurde von der II. in die I. Klasse erhoben, unter Trennung der beiden Dienstzweige.

Im Vergleich zum Vorjahre ergeben sich folgende Zahlen : _ .

.

leiegrapn

Bestand Endg 190ß

Bureaux I. Klasse ,, II. ,

,,

ni. ,,

.

.

Eisenbahnbureaux .

Gemeindetelephonstationen mit Telegraphendienst . .

Aufgabebureaux

. .

17 44 1167 60

1 1 22 3

-- 1 3 7

44 1186 56

918

21

10

929

2206 77

48 1

21 6

2233 72

2283

49

27

2305

Bestand Ende 1906

Telephon Zentralstationen

Ver- " VerBestand mehrung minderung Ende 1907

I. Klasse . 16 . 43 . 325 Umschaltstationen . 326

n. ,, ni. ,,

710

18

VerVerBestand mehrung minderung Ende 1907 1 17 -- 1 1 43 1 9 333 10 3 333

21

5

726

Nach ihrer Dienstdauer verteilen sich die Telegraphenbureaux, Telephonzentralen und Umschaltestationen, wie folgt: Mit ununterbrochenem Dienst Mit verlängertem Tagdienst . . . . .

Mit vollem Tagdienst Mit beschränktem Tagdienst

Telegraph

Telephon

5 14 245 2041

23 -- 284 419

2305

726

694 8. Personal.

Im Laufe des Berichtsjahres sind im Personalbestand der Telegraphenverwaltung folgende Mutationen eingetreten : Freiwillige AbTodesRücktritte berufungen fälle Zentralverwaltung . . .

3 -- -- Telegraphenbureaux I. und II. Klasse 4 l 7 Telegraphenbureaux IH. Kl. 29 l 19 Gemeindetelephonstationen . 4 3 -- 9 Telephonnetze I. u. II. Klasse 65 -- -- Bedienstete l_ -- ___3 __ __ Es stand im Dienste der Verwaltung: Ende 1906 Ende 1907 an definitivem Personal . . 3755 3876 an provisorischem Personal . 415 509 Total 4170 4385

+121 -j- 94 +215

Dieses Personal setzt sich folgendermassen zusammen : Zentralverwaltung.

Beamte. .

Bureaudiener Total

89 3 92

(Ende 1906 : 85 = Vermehrung 7.)

Kreisverwaltungen.

1. Telegraph.

a. Kreisinspektionen.

Inspektoren und Adjunkte (Ende 1906 ebenfalls 13.)

b. Bureaux I. und II. Klasse.

Bureauchefs Dienstchefs _, , ,.

( männlich Telegraphisten { weiblich Depeschenträger (Ende 1906 : 625 = Vermehrung 39.}

13

61 36 344 40

183 Total "664

695 c. Sureaux III. Klasse.

Bedient durch : . ^ ,.

( männlich Telegraphisten mit Postdienst ^ weiblich / männlich olme D n \ weiblich Eisenbahnbeamte

576 265 118 216 » .

56 Total 1231 (Ende 1906: 1219 = Vermehrung 12.)

~ Von den Inhabern der Bureaux III. Klasse amteten 307 Telegraphisten mit Postdienst und 200 Telegraphisten ohne Postdienst gleichzeitig als Telephonisten von Zentralstationen III. Klasse und Umschaltestationen.

. . . .

d. G-emeindetelephonstationen.

(Mit Telegraphendienst.)

Bedient durch : ,, . , ., .. _ ,,. A / männlich Telephonisten mit Postdienst s wejM;cn / männlich ohne B n \ weiblich Total (Ende 1906: 918 == Vermehrung 11.)

e.. Aufgabebweaux.

Bedient durch : Postbeamte Eisenbahnbeamte Total

160 62 555 152 929

6 66 72

(Ende 1906: 77 = Verminderung 5.)

2. Telephon.

a. Zentralstationen I. und II. Klasse.

Telephonchefs 1. Klasse Telephongehülfen I. Klasse Aufseherinnen Telephonistinnen Bureaudiener

n.

17 40

,,

40

Total (Ende 1906: 660 = Vermehrung 57.)

28 587 5 717

696 Die Zahl der Telegraphenbeamten, welche gleichzeitig Telephonnetze II. Klasse überwachen, beläuft sich auf 43 ; dieselben sind in ihrer Eigenschaft als Telegraphenbureauchefs aufgeführt und erscheinen somit nicht unter dem Telephonpersonal, obwohl der Telephondienst sie vorzugsweise in Anspruch nimmt.

b. Zentralstationen III. Klasse.

(Ohne Telegraphendienst.)

Bedient durch : Postbeamte Übrige Beamte

9 2 Total ~\l

(Ende 1906 ebenfalls 110 e. Umschaltstationen, (Ohne Telegraphendienst.)

Bedient durch: Postbeamte Übrige Beamte Total

62 85 147

(Ende 1906 ebenfalls 147.)

Provisorisches Personal.

Die Verwaltung verfügt über folgende« provisorisches Personal: 7 technische Gehülfen, 4 patentierte männliche Gehülfen.

5 ,, weibliche .,, 117 unpatentierte weibliche ,, 69 Telegraphenlehrlinge, 10 Telegraphenlehrtöchter, 35 Hülfs-Depeschenträger, 235 Reservetelephonistinnen, 27 Telephonlehrtöchter, 509 gegenüber 415 im Jahre 1906.

Im Berichtsjahre wurden 41 neue Lehrlinge aufgenommen und von den 31 Teilnehmern am Telegraphistenkurs 1907 wurden, nach bestandener Schlussprüfung vom 22. bis 24. April, 30 patentiert.

Bussen und Beschwerden.

Die den Beamten und Angestellten im Laufe des Berichtsjahres erteilten Ordnungsbussen halben die Zahl von 435 erreicht,

697

somit gegenüber dem Vorjahre um 53 Fälle abgenommen. Der daherige Gesamtbetrag von Fr. 763, gegenüber Fr. 800.50 pro 1906, wurde vorschriftsgemäss dem Zentralkomitee des schweizerischen Lebensversicherungsvereins zugestellt.

Fälle von Telegraphen- oder Telephongeheimnisverletzungen kamen im Jahre 1907 keine zur Anzeige. Ein am Schluss des Jahres 1906 noch unerledigter Fall von Depeschengeheimnisverletzung hat sich als unbegründet erwiesen.

9. Beziehungen zum Ausland.

im Berichtsjahre wurden zwei neue internationale Telegraphenverbindungen dem Betriebe übergeben : St. Gallen-Friedrichshafen am 17. Juli, und Lugano-Mailand ,, 23. Juli.

Die im Jahre 1906 provisorisch eröffnete Leitung LausanneMailand wurde bis nach Turin weitergeführt und steht nun seit dem 18. März 1907 als direkte Verbindung Lausanne-Turin im Betriebe.

Die Telephonschleife Zürich-München ist durch Verwendung des Cailho-Systems für gleichzeitigen Telegraphenbetrieb mit Hughes-Apparaten nutzbar gemacht worden.

Die Zahl der internationalen Telephonverbindungen hat sich um zwei deutsch-schweizerische Grenzverkehrsanschlüsse vermehrt: 1. Basel-Grenzach (Baden) eröffnet am 29. April, und 2. Mariastein-Biederthaï (Elsass) ,, 13. Juni.

fl Die im Jahre 1906 eröffnete Leitung Zürich-Ravensburg wurde bis nach Stuttgart verlängert und am 24. August 1907 als direkte Verbindung Zürich-Stuttgart in Betrieb genommen.

Das Projekt der Herstellung einer Leitung Chiasso-Mailand hat bei der italienischen Verwaltung keinen Anklang gefunden und zu einem Antrag auf direkte Verbindung des Netzes Lausanne mit Besançon oder Dijon äusserte die französische Verwaltung Bedenken finanzieller Natur, hauptsächlich unter Hinweis auf die bevorstehende Eröffnung einer zweiten Leitung Genf-Lyon.

Im Laufe des Berichtsjahres sind mit Deutschland (für das Reichstelegraphengebiet, Bayern und Württemberg"), Frankreich und Italien besondere Übereinkommen betreffend den wechselseitigen Telephonverkehr zur N a c h t z e i t abgeschlossen worden.

Dieselben traten mit dem 1. März (mit Frankreich auf 20. März) in Kraft. Von diesem Zeitpunkte an sind gemäss den fraglichen Vereinbarungen Gespräche zur Nachtzeit im A b o n n e m e n t

698 (Verbindungen, welche regelmässig jede Nacht 'm bestimmten Zeiten hergestellt werden) zur Hälfte der Tagesgesprächstaxen zulässig, und beträgt die Taxe für ein E i n z e l - N a c h t g e s p r ä c h 8 /5 der Tagestaxe, jedoch nur im Verkehr mit Frankreich und Italien. Im Verkehr mit Deutschland tritt eine Taxreduktion auf Einzelgesprächen zur Nachtzeit nicht ein.

Dem Berichte des internationalen Bureaus der Teleg r a p h e n v e r w a l t u n g e n über seine Geschäftsführung im Jahre 1907, welcher zur Verfügung der Bundesversammlung steht, entnehmen wir folgende Angaben : Die Ausgaben des Bureaus beliefen sich auf Fr. 141,577.02, die Einnahmen auf Fr. 62,773.02, sodass den Verwaltungen ein Ausfall von Fr. 78,804 zu decken bleibt, woran die Schweiz Fr. 1,320 beizutragen hatte.

Die Zahl der Vertragsstaaten beträgt 48, wie im Vorjahre.

Die Gesamtheit aller Staaten umfasst einen Flächenraum von 65,895,439 Quadratkilometern mit einer Bevölkerung von 945,413,154 Einwohnern.

Von den Privattelegraphengesellschaften gehören 19 dem Vertrage an, 15 andere sind /.war nicht förmlich beigetreten, halten sich jedoch im allgemeinen an die Bestimmungen des Dienstreglementes und stehen mit dem internationalen Bureau in regel massigem Geschäftsverkehr. Eine weitere Gruppe von 5 Gesellschaften verkehrt mit dem internationalen Bureau nur durch Vermittlung einer der erwähnten Gesellschaften.

Im Art. 13 des internationalen radiotelegraphischen Übereinkommens von Berlin, vom S.November 1906, war das internationale Telegraphenbureau als Zentralstelle auch für diesen neuen Verkehrszweig in Aussicht genommen worden. Nachdem sämtliche Vertragsstaaten hierzu ihre Zustimmung gegeben hatten, wurde dieser Dienstzweig im Laufe des Geschäftsjahres organisiert.

10. Teiegraphischer und telephonischer Verkehr.

Wie in frühern Jahren folgen hiernach : 1. eine vergleichende Übersicht der Telegrammzahlen in den beiden letzten Jahren (labelle II) ; 2. eine vergleichende Übersicht der in den beiden letzten Jahren nach den verschiedenen auswärtigen Staaten beförderten und von dort eingegangenen Telegramme (Tabelle III).

.Die Zahl der beförderten und empfangenen Telegramme (Transit- und übertelegraphierte Telegramme nicht inbegriffen) stellt sich für die bedeutenderen Ortschaften wie folgt:

Tabelle IL Vergleichende Übersicht der Telegrammzahlen pro 1906 und 1907.

Beförderte intorno Telegramme.

Monat.

1906.

Januar Februar .

März . .

April . .

Mai . .

Juni Juli . .

August .

September Oktober .

November Dezember

·.

.

.

.

.

.

.

.

.

Total Vermehrung .

Verminderung

95,505 89,848 107,955 118,486 131,613 141,180 180,957 214,878 169,834 147,709 106,247 104,626 1,608,838

1907.

Beförderte und empfangene interna- Transittelegramme.

tionale Telegramme.

1906.

1907.

1906.

1907.

154,312 143,714 167.903 175,759 184,478 189,367 239,935 304,985 235,814 212,432 167,900 163,357

165,862 154,170 179,489 175,394 185,649 185,542 239,869 291,491 226,029 202,392 158,123 154,950

76,605 77,428 90,283 85,376 75,126 71,354 77,186 77,816 82,900 94,406 82,920 78,485

85,931 81,593 93,297 92,74« 80,922 76,084 77,136 76,022 81,634 99,788 84,110 78,814

Total.

1906.

1907.

326,422 310,990 366,141 379,621 391,217 401,901 498,078 597,679 488,548 454,547 357,067 346,468

348,346 326,581 381,146 386,916 400,094 400,256 492,508 573,425 469,753 448,151 353,110 336,732

1,589,978 2,339,956 2,318,960 969,885 1,008,080 4,918,679 -- -- 38,195 -- 20,996 18,860

4,917,018

96,553 90,818 108,360 118,773 133,523 138,630 175,503 205,912 162,090 145,971 110,877 102,968

1,172 %

0,897 °/0

3,938 °/0

-- 1,661 0,0388 °/0

700 Tabelle 111.

Vergleichende Übersicht der während der beiden letzten Jahre nach auswärtigen Staaten beförderten und von dort eingegangenen Telegramme.

Länder.

Ausgang.

1906.

1907.

Eingang.

1906.

1907.

Total der ausgewechselten Telegramme.

1906.

1907.

769,909 611,120 281,131 181,401 163,194 90,029 52,736 27,709 18,841

763,342 618,580 265,577 182,365 162,192 77,064 51,864 31,221 19,748

Europa.

Deutschland . . .

Frankreich . . . .

Italien Österreich . . . .

Grosshritannien . .

Russland . . . .

Belgien Niederlande . . .

Spanien Rumänien , Bosnien, Serbien , Herzegowina, Montenegro Schweden . . . .

Portugal . . . .

Europäische Türkei Dänemark . . . .

Bulgarien . . . .

Griechenland . . .

Norwegen . . . .

Luxemburg . . .

Gibraltar und Malta Amerika.

Nordamerika . . .

Südamerika . . .

Zentralamerikü . .

Asien.

Britisch Indien . .

Japan China Asiatische Türkei .

Philippinen . . .

Nieder). Indien . .

Übrige Länder . .

Afrika.

Egypten . . . .

Algier und Tunis .

Übrige Länder . .

Australien.

Australien, Neu-Caledonien, Neuseeland und Tasmanien Total

383,577 383,841 386,332 379,501 299,205 302,681 311,915 315,899 142,462 132,860 138,669 132,717 89,755 89,832 91,646 92,533 74,702 74,274 88,492 87,918 41,690 35,590 48,339 41,474 26,811 25,793 25,925 26,071 14,199 16,269 13,510 14,952 9,524 10,426 9,322 9,317 6,233 2,734 2,037 1,884 1,692 1,353 1,244 1,146 844 584

7,222 2,943 2,151 1,888 2,000 1,854 1,431 1,322 850 324

7,807 3,053 2,034 2,069 1,706 1,572 1,371 1,610 827 348

7,186 2,962 2,059 2,303 2,031 1,784 1,542 1,474 865 423

14,040 6,787 4,071 3,953 3,398 2,925 2,615 2,756 1,671 932

14,408 5,905 4,210 4,191 4,031 3,638 2,973 2,796 1,715

25,640 1,567 193

25,268 1,582 255

29,179 1,904 241

28,375 1,992 264

54,819 3,471 434

53,643 3,574 519

4,342 1,367 1,290 1,388 184 120 1,445

4,189 1,388 1,392 1.299

4,878 1,970 1,943 1,618 263 145 1,568

5,125 2,026 2,014 1,507 289 172 1,609

9,220 3,337 3,233 3,006 447 265 3,013

9,314 3,414 3,406 . 2,806

4,845 3,242 559

5,111 3,325

601

6,622 4,009 624

7,362 3,941 767

11,467 7,251 1,183

12,473 7,266 1,368

278 1,148,136

377 1,140,148

314 1,191,820

219 153

1,438

747

508 325 3,047

592 353 730 1,178,812 2,339,956 2,318,960

701

Zürich Basel Genf Bern Lausanne Luzern St. Gallen Winterthur St. Moritz, Graubünden Lugano Montreux Interlaken Neuenburg La Chaux-de-Fonds Davos-Platz Vevey Chur Biel Freiburg Schaff hausen Baden Bellinzona · Rorschach Locamo Thun Chiasso Aarau Territet Solothurn Ölten

Total der Telegramme im #ahre 1907.

Durchschnitt per Tag.

807,359 479,466 410,880 '235,894 "184,091 173,^01 149,666 120,645 76,474 75,491 68,068 53,351 52,579 49,298 48,641 · 47,657 47,651 43,179 38,023 34,136 33,206 28,303 27,739 27,566 25,317 24,259 22,875 . 21,859 21,049 18,708

2212 1314 1126 646 504 475 410 330 209 207 186 146 144 135 133 130 130 118 104 93 91 77 76 75 69 66 63 60 58 51

Überdies finden sich : 8 Ortschaften mit 41--50 Telegrammen per Tag.

14 ,, ,, 31-40 ,, ,, ,, 29 ,, ,, 21-30 ,, ,, ,, 67 ,, ,, 11-20 ,, ,, ,, 872 ,, ,, 1--10 ,, ,, fl 1091 weniger als l Telegramm ,, ,, fl fl

702

Die S t a t i s t i k der T e l e g r a m m e ergibt mit Bezug auf den I n h a l t folgende Prozentsätze: Interne.

Staatstelegramme .

Börsennachrichten .

Handelstelegramme .

Privatangelegenheiten Zeitungsnachrichten .

Internationale.

1906.

1907.

1906.

1907.

l,so 8,35 32,35 61,73 1,32

l,os 8,42 32,46 61,74 1,35

0,2?

9,69 48.26 40,7s l,is

0,23 9,24 49,20 40,io 1,23

100,oo

100,oo

100,oo

100,oo

.

.

.

.

.

Die in dieser Ausscheidung nicht inbegriffenen D i e n s t t e l e g r a m m e erreichen die Zahl von 189,155, wovon 56,47% auf den Post- und 43,53 % auf den Telegraphendienst fallen.

Die Klassifikation der Telegramme nach den e v e n t u e l l e n A n g a b e n ergibt folgendes Prozentverhältnis : Interne.

Ohne besondere Angaben .

Mit bezahlter Antwort . .

Bezahlte Antworten . . .

Mit ,,Expressen bezahlt" .

Mit ,,Expressen" . . . .

Rekommandierte . . . .

Kollationierte Chiffrierte Mit Empfangsanzeige . .

Nachzusendende . . . .

Mit mehreren Adressen .

Per Post zu bestellende .

Offene Zustellung . . .

Während der Nachtzeit zu bestellende Mit mehreren Angaben. .

Internationale.

1906.

1907.

1906.

1907.

SO,« 9,os 7,12 1,44 0,i7 -- -- -- 0,os 0,63 0,eo 0,os --

80,so « 8,32 7,oo l,34, 0,26 0,oi 0,oi 0,oi 0,oi 0,ei 0,67 0,os --

93,7?

2,99 2,as O,OT 0,oa -- 0,02 0,oe 0,os 0,is 0,52 0,oi 0,oi

94,23 2,so 2,19 O,DÖ 0,02 -- 0,oi 0,os 0,os 0,ie 0,4o 0,oi --

0,23 0,26

0,12 0,2«

-- 0,os

-- 0,oa

100,oo

100,oo

100,oo

100,oo

703

Die Klassifikation nach der W o r t z a h l ergibt folgendes Prozentverhältnis : ·Wortzahl.

3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21--30 über 30

--= 1306.

Interne.

--

Internationale.

1907.

1906.

0,07

o,»

2,08

2,10

0,93

0,75

2,76

2,88

1,33

1,2!

5,50

5,50

4,26

4,3,

6,24

6,28

1907.

4,90

4,81

7,21

7,14

9,40

9,79

7,59

7,75

8,36

12,«

8,43 12,54

8,77 10,79

8,70 10,65

7,33

7,34

7,96

8,02

8,27

8,25

6,22

6,14

5,78

5,75

5,14

5,09

6,07

5,98

4,55

4,68

4,32

4,37

3,92

4,12

4,50

4,46

3,25

3,36

3,52

3,34

2,59

2,68

3,32

3,48

2,28

2,88

2,3!

2,30

1,90

1,98

2,29

2,17

1,61

1,79

7,61

7,76

6,71

6,18

2,88

2,75

2,93

2,65

100,00

100,00

100,00

100,00

12, l Durchschnittswortzahl 13,66 13,62 12,80 Als Ausweis über die Beteiligung der verschiedenen Arten von Bureaux bei der Beförderung der Telegramme folgt nachstehend eine Zusammenstellung der verschiedenen Telegrammgattungen, der Zahl der Bureaux und der Arbeitstage, sowie der sich daraus ergebende Durchschnitt für jeden Arbeitstag, wobei die internen und internationalen übertelegraphierten und die Transittelegramme doppelt berechnet sind.

Interne abgehende Telegramme . . 1,589,978 1,591,080 ,, ankommende Telegramme 3,181,058 InternationaleabgehendqTelegramme 1,140,148 ,, ankommende Telegramme 1,178,812 2,318,960 Übertrag 5,500,018 5

704

Amtliche abgehende Telegramme .

,, ankommende Telegramme .

Übertrag 189,155 177,392

5,500,018

366,547 Interne übertelegraphierte Internationale Transittelegramme (Auswechslungsverkehr)

5,866,565 5,279,486 5,209,698

. Total der Telegramme 16,355,749 Anzahl der Bureaux. Telegramme.

Bureaux I. Klasse 18 11,385,143

* 11

n.

in.

Durchschnitt --- per Beamten Arbeitstage, und per Tag.

130,690 87,i

45 2170

1,293,894 3,676,712

31,455 782,717

2233

16,355,749

944,862

41,i 4,6

17,3

Der Durchschnitt per Arbeitstag ist somit gegenüber dem Vorjahre auf den Bureaux I. und II. Klasse um 4,s und auf den Bureaux III. Klasse um 0,i gesunken.

Die der Verwaltung wegen Verlust, Verspätung oder Verstümmlung von Telegrammen zugegangenen R e k l a m a t i o n e n erreichen die Zahl von 3054, wovon 816 durch die Zentral Verwaltung und 2238 durch die Kreisinspektionen erledigt wurden.

Davon fallen auf den i n t e r n e n Verkehr 408, von denen 307 zu Taxriickerstattungen und Disziplinarverfügungen Anlass gaben, während 100 als unbegründet abgelehnt wurden. Ein Fall blieb auf Jahresende noch unerledigt. Die Summe der Rückerstattungen im internen Verkehr beläuft sich in 216 Fällen zusammen auf Fr. 178. 35.

Auf den i n t e r n a t i o n a l e n Verkehr fallen 2486 Reklamationen, wovon sich 2195 als begründet erwiesen, während 228 abgelehnt wurden. 63 Fälle blieben auf Ende des Jahres unerledigt.

Im T r a n s i t v e r k e h r betrug die Zahl der Reklamationen 160, wovon 145 anerkannt und 6 abgelehnt wurden, während 9 auf Jahresende unerledigt blieben.

705

Dabei ist jedoch zu bemerken, dass nur ein kleiner Teil der als begründet anerkannten Reklamationen im internationalen und Transitverkehr auf Unregelmässigkeiten im schweizerischen Betriebe zurückzuführen ist.

In 2267 den internationalen und den Transitverkehr betreffenden Fällen fanden Taxrückerstattungen im Betrage von Fr. 56,303. 10 statt, an welchen sich die Schweiz mit Fr. 54,714. 25 zu beteiligen hatte. Diese hohe Anteilsumme der Schweiz erklärt sich daraus, dass in derselben 1772 Fälle von Taxrückerstattungen für Berichtigungstelegramme (taxierte Diensttelegramme [ST], hauptsächlich Korrespondenzen in vereinbarter Sprache betreffend) inbegriffen sind, mit einer Gesamtsumme von Fr. 54,147. 95. Da die Taxen solcher Telegramme, gemäss den Bestimmungen des internationalen Reglements, nicht an das Ausland vergütet werden, so sind dieselben im Rückerstattungsfalle auch g a n z von der Schweiz zu tragen, somit auch in allen denjenigen Fällen, wo der Fehler nicht der Schweiz, sondern einer ausländischen Verwaltung zur Last fällt. Das Total der auf die Schweiz entfallenden andern Taxrückerstattungen beträgt somit (ST nicht inbegriffen) bloss Fr. 567. 30.

Reklamationen betreffend den internationalen T e l e p h o n v e r k e h r sind im Berichtsjahre 16 eingelaufen, wovon 7 anerkannt und 9 als unbegründet abgelehnt wurden. Daherige Taxrückerstattungen fanden statt im Betrage von Fr. 21. 50, woran die Schweiz mit Fr. 6 beteiligt ist.

Die Vermehrung pro 1907 von 295 Reklamationen betreffend Telegramme entfällt beinahe ganz (290) auf Berichtigungsdepeschen (ST).

Bei 875 erledigten und als begründet erfundenen Reklamationen (nicht inbegriffen die 1772 Taxrüekerstattungsbegehren für Berichtigungstelegramme [ST]) und einer Gesamttelegrammzahl von 4,917,018 entfällt somit eine begründete Reklamation auf durchschnittlich 5619 Telegramme, gegenüber 5919 im Vorjahre. Dieses gegenüber 1906 ungünstigere Verhältnis erklärt sich aus der grösseren Zahl von ST.

In Bezug auf die mehrerwähnten ST diene folgendes: Sind dem Adressaten eines Télégrammes der Text oder einzelne Worte desselben nicht verständlich, so lässt er die beanstandeten Stellen mittelst ST (service taxé -- taxierte Dienstdepesche) wiederholen.

Ergibt sich dann aus der eingegangenen Wiederholung, dass eine Verstümmlung bei der telegraphischen Vermittlung stattgefunden hat, d. h. lauten die beanstandeten Worte in der Wiederholung Bundesblatt. 60. Jahrg. Bd. II.

46

706

anders als die in der ersten Ausfertigung enthaltenen, so wird dem Adressaten die für das Wiederholungsbegehren samt Antwort bezahlte Taxe zurückerstattet. In den weitaus meisten Fällen handelt es sich um Telegramme in vereinbarter Sprache (in ihrem Zusammenhang ohne verständlichen Sinn). Auch betreffen diese taxierten Dienstdepeschen (ST) meistens Telegramme von aussereuropäischen Handelsplätzen und daraus erklärt sich denn auch die verhältnismässig hohe Summe der Rückerstattungen.

Der t e l e p h o n i s c h e V e r k e h r erzeigt im Vergleich zum Vorjahre folgende Zahlen : 1908

Taxierte Lokalgespräche Taxfreie ,,

1907

V er

, "

mehrung

.jer"

mmderung

32,071,177 318,164

34,485,797 2,414,620 366,714 48,550

^--

32,389,341

34,852,511 2,463,170

--

6,956,995

5,881,509 1,299,180 390,235 7,570,924

444,181 107,533 62,215 613,929

-- -- -- --

145,714 153,489 299,203 85,406

171,478 179,665 351,143 105,589

25,764 26,176 51,940 20,183

-- -- -- --

7,341,604

8,027,656

686,052

--

Total aller Gespräche . 39,730,945 42,880,167 3,149,222 4,304 Phonogramme .

4,136 8,440 Vermittelte Telegramme 11,225 329,725 340,950 Total aller Vermittlungen . . . . 40,064,806 43,229,557 3,164,751

-- -- --

Interurbane Gespräche : . ( 1.1- 50 km. , . 5,437,328 \ II. über 50-100 km. 1,191,647 [lll. über 100 km, .

328,020

taxierte | AuSgang internationale \ Eingang

taxfreie . . . .

Total der interurbanen Gespräche .

--

Die Vermehrung beträgt bei den taxierten Lokalgesprächen 7,53 %, bei den taxierten interurbanen internen Gesprächen 8,32 % und bei den taxierten internationalen Gesprächen 17,36 %· Bei den Phonogrammen zeigt sieh eine Vermehrung von 104,06 % und bei den Telegrammvermittlungen eine Vermehrung von 3,40 %·

707

Von den taxierten interurbane!! internen Gesprächen fallen 77,69 °/o in die erste, 17,i6 °/o in die zweite und 6,15 % in die dritte Zone. Gegenüber dem Vorjahre haben die Gespräche in der ersten Zone um 8,17 °/o, in der zweiten um 9,os °/° un(l iQ der dritten um 18,97 °/o zugenommen.

Der in obigen Zahlen inbegriffene Gesprächsverkehr der ausschliesslich für den öffentlichen Dienst errichteten 243 Sprechstationen betrag im Jahre 1907 : Lokalgespräche . . . . . . . . 496,830 Interurbane Gespräche 288,286 (interne und internationale)

Total

785,116

Der Verkehr zur N a c h t z e i t , welcher ebenfalls in vorstehenden Zahlen Inbegriffen ist, weist 398,445 Lokalgespräche für das ganze Jahr auf (1906: 349,535); im interurbanen internen und internationalen Nachtverkehr sind ab Datum der Einführung ermässigter Gebühren, d. h. ab 1. März (mit Frankreich ab 20. März) ausgewechselt worden: taxierte \ I. 1--50 km. . . . 26,846 interne > II. über 50--100 km. 18,632 Gespräche J HI. über 100 km. . .

8,302 53,780 taxierte internationale 6-espräche: Ausgang 3,215 Eingang 2,575 5,790 im ganzen 59,570 interurbane Gespräche bei Nacht zu reduzierten Taxen. Es fallen hievon auf den Verkehr a. mit D e u t s c h l a n d 1380 ausgehende Abonnementsgespräche (je l Abonnement auf die Verbindung Basel-Berlin [600 Gespräche], Basel-Mannheim [60 Gespräche] und ZürichMülhausen [720 Gespräche]) ; im ganzen 3 Abonnemente. Die Einzel-Nachtgespräche mit Deutschland sind nicht berücksichtigt, weil keine Taxreduktion auf denselben eintritt.

b. mit F r a n k r e i c h (ab 20. März) 1096 ausgehende und 2399 eingehende Einzelgespräche; sowie 322 ausgehende und 60 eingehende Abonnementsgespräche (je l Abonnement auf die

708

Verbindung Basel-Paris [82 Gespräche], Genf-Paris [240 Gespräche] und Paris-Genf [60 Gespräche]); im ganzen 3 Abonnemente.

c. mit I t a l i e n Einzelgespräche.

417 ausgehende

und 116

eingehende

Die durchschnittliche Zahl der Lokalgespräche, nach der Gesamtzahl der mit e.iner Z e n t r a l s t a t i o n verbundenen 57,110 Abonnenten berechnet (die 126 unabhängigen Abonnenten fallen nicht in Betracht), beträgt 610,27 gegenüber 604,
Im Verkehr mit dem Auslande ergaben sich in den Jahren 1906 und 1907 folgende Gesprächs/ahlen : Ausgang

Nach und von

1906 Deutschland .

Frankreich .

Italien . . .

Österreich .

Luxemburg .

.

.

.

.

.

1907

82,797 102,222 38,985 41,375 19,198 23,362 4,732 4,513 6 2

Eingang

Total Ausgang und Eingang

1906

1907

78,019 54,252 16,140 5,078 0

97,779 160,816 200,001 58,059 93,237 99,434 18,873 35,338 42,235 4,950 9,810 !>,463 2 4 10

1906

1907

Total 145,714 171,478 153,489 179,665 299,203 351,143

Die nachfolgende Zusammenstellung (labelle IV) zeigt für die wichtigeren Netze die höchste, niedrigste und die durchschnittliche Zahl der von einzelnen Abonnenten während des ganzen Jahres geführten lokalen und interurbanen Gespräche (inklusive die internationalen), sowie den Tagesdurchschnitt aller taxierten Gespräche:

Tabelle IV, Jährlicher Gesprächsverkehr einzelner Abonnenten Maximalzahl

Durchschnittszahl

Basel . . . .

0 Zürich . . . 1040 Luzern . . .

0 St. Gallen . . 992 Montreux . .

0 Montreux . . 929 Lugano . . .

0 Basel . . . . 9 2 8 Thun . . . .

0 Davos-Platz . . 9 1 6 St.Moritz (Graub,) 0 St.Moritz (Graub.) 914 Schaff hausen .

1 Lausanne . . 903 Freiburg . .

1 Luzern . . . 8 9 8 Delsberg . .

1 Genf . . . . 8 5 6 Chur . . . .

2 Bern . . . . 8 2 0 Vevey . . .

5 Chaux-de-Fonds 812 Rorschach . .

5 Schaff hausen . 805 Yverdon . . .

6 Solothurn . . 781 Genf . . . . 1 0 Baden . . . 7 5 6 Romanshorn . 1 0 Interlaken . . 706 Lausanne . . 11 Herisau . . . 7 0 2 Chaux-de-Fonds 11 Biel . . . . 6 9 0 Langenthal . . 11 Neuenburg . . 688 Winterthur , , 14 Winterthur , , 678

Zürich . . .

Genf . . . .

Basel . . . .

Bern . . . .

St. Gallen . .

Lausanne . .

Luzern . . .

Chaux-de-Fonds Neuenburg . .

Montreux . .

Winterthur . .

Biel . . . .

Schaffhausen .

Solothurn . .

Vevey . . .

Freiburg. . .

Aarau . . .

Lugano . . .

Davos-Platz . .

22,067 13,416 11,738 7,402 6,171 6,000 3,749 2,747 1,858 1,751 . 1,702 1,553 1,503 1,103 1,101 1,011 984 896 859

709

Basel. . . . 35,422 Zürich . . . 34,041 Winterthur . . 30,459 St. Gallen . . 26,963 Montreux . . 20,252 Bern . . . . 17,906 Baden . . . 17,068 Luzern . . . 16,096 Lausanne . . 15,454 Schaffhausen . 15,235 Genf . . . . 15,148 St.Moritz (Graub.) 14,747 Aarau . . . 12,135 Neuenburg . . 11,526 Thun. . . . 11,310 Glarus . . . 10,023 Biel . . . . 9,266 Davos-Platz. . 9,125 Zug . . . , 9,069

Minimalzahl

Tagesdurchschnitt aller taxierten Gespräche

Maximalzahl

Arbon . . .

Vevey . . .

Solothum . .

Interlaken . .

Ölten. . . .

St. Immer . .

Zofingen. . .

Freiburg . .

Chaux-de-Fonds Langenthal . .

Burgdorf . .

Lugano . . .

Delsberg. . .

Herisau . . .

Aigle. . . .

Rorschach . .

Chur . . . .

Wil (St. Gallen) Liestal . . .

Frauenfeld . .

Durchschnittszahl

Minimalzahl

8,787 8,769 8,728 8,677 8,636 6,982 6,720 6,372 6,278 6,091 5,859 5,104 4,715 4,637 4,590 4,420 4,253 4,022 3,792 3,785

Locle . . . .

14

Zug .

Locamo . . .

Sitten . . .

Biel . . . .

Interlaken . .

Chiasso . . .

Solothurn . .

Herisau . . .

Nyon . . . .

Ölten . . . .

Brig . . . .

Glarus . . .

Pruntrut . . . .

Ragaz . . .

Langnau (Bern) Morges . . .

St. Immer . .

Martigny-Ville .

Zug . . . .

Bellinzona . .

14 14 16 16 16 17 17 18 20 20 21 21 21 22 24 29 30 31 31

Freiburg Ölten . .

Lugano .

Thun. .

Aarau .

St. Immer Arbon .

Vevey .

Altdorf .

Langenthal Chur . .

Rorschach Glarus .

Delsberg.

Liestal .

Burgdorf Locle. .

Ragaz .

Uster. .

.

.

.6 7 0

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. 666 .6 6 4 . 663 .6 5 8 . 654 . 651 .6 5 0 . 647 .633 . 610 .6 0 6 . 606 .5 8 9 ., 577 .576 . 573 . 572 . 570 .5 6 2

Tagesdurchschnitt aller taxierten Gespräche

Interlaken . .

St.Moritz(Graub.)

Thun. . . .

Baden . . .

Herisau . . .

Rorschach . .

Zug . . . .

Chur . . . .

Glarus . . .

Locle . . . .

Frauenfeld . .

Burgdorf . .

Langenthal . .

Ölten. . . .

Yverdon . . .

St. Immer . .

Wil (St. Gallen) Pruntrut . .

Morges . . .

Nyon . . . .

752 741 733 713 542 532 525 523 516 466 441 438 390 354 340 327 318 295 284 276

710

Jährlicher Gesprächsverkehr einzelner Abonnenten

Jährlicher Gesprächsverkehr einzelner Abonnenten Maximalzahl 3,764 3,555 3,476 3,088 2,993 2,992 2,960 2,918 2,910 2,649 2,638 2,424 2,231 2,072 1,993 1,935 1,904 1,827 1,494 1,468 1,132

St. Gallen . .

Bulle . . . .

Arbon . . .

Zofingen . . .

Bern . . . .

Liestal . . .

Zürich . . .

Brugg . . .

Aarau . . .

Burgdorf . .

Vallorbe . . .

Wil (St. Gallen) Payerne . . .

Davos-Platz . .

Frauenfeld . .

Uster. . . .

Neuenburg . .

Baden . . .

Aigle . . . .

Altdorf . . .

32 32 33 35 36 40 41 41 43 45 46 48 48 51 51 51 53 54 54 55

Rapperswil (St.iall.)

98

Yverdon . . . 554 Bellinzona . . 549 Wil (St. Gallen) 544 Pruntrut . . . 5 4 3 Brugg . . . 540 Zofingen . . . 5 3 4 Rapperswil(8t.(!all.) 525 Frauenfeld . . 5 1 2 Bulle . . . . 5 0 1 Chiasso . . . 4 9 9 Morges . . . 498 Martigny . .493 Nyon . . . . 4 7 9 Aigle . . . . 4 7 5 Romanshorn . 472 Sitten . . .4 5 6 Vallorbe . . . 4 3 3 Payerne . . . 427 Langnau (Bern) 403 Locamo . . . 376 Brig . . . . 2 5 7

Liestal . . .

Brugg . . .

Arbon . . .

Delsberg . .

Bulle . . . .

Uster. . . .

Zofingen . .

Langnau (Bern) Ragaz . . .

Rapperswil(8U!all.)

Altdorf . . .

Romanshorn .

Locamo . . .

Bellinzona . .

Sitten . . .

Aigle . . . .

Payerne . . .

Chiasso . . .

Martigny . .

Vallorbe. . .

Brig . . . .

247 244 238 225 217 210 198 179 170 163 160 158 156 146 140 139 123 118 96 78 40

711

Uster. . . .

Locle. . . .

Bulle . . . .

Yverdon. . .

Altdorf . . .

Morges . . .

Ragaz . . .

Bellinzona . .

Pruntrut. . .

Locamo . . .

Brugg . . .

Payerne . . .

Rapperswil(St.8»ll.)

Chiasso . . . .

Martigny . .

Romanshorn .

Sitten . . .

Nyon. . . .

Brig . . . .

Vallorbe . . .

Langnau (Bern)

Durchschnittszahl

Minimalzahl

Tagesdurchschnitt aller taxierten Gespräche

712

Dia Klassifikation sämtlicher Netze nach dem Tagesdurchschnitt aller taxierten Gespräche erzeigt : 6 Netze mit über 5000 taxierten Gesprächen per Tag 2 ,, ,, 2501-5000 ,, ,, ,, fl 8 ,, ,, 1001-2500 ,, ,, ,, .,, 12 ,, ,, 501-1000 ,, , ,, ,, 11 ,, ,, 251- 500 ,, ,, ,, ,, 56 .,, ,/ 101- 250 ,, ,, ,, ,, 24 ,, 76- 100 ,, ,, ,, ,, n 45 ,, ,, 51- 75 ,, ,, n fl 85 ,, ,, 2650 ,, ,, ,, fl 144 ,, ,, l25 ,, ,, ,, ,, Eine Gruppierung der Telephonabonnenteu nach dem Gesprächsverkehr, wobei nur diejenigen Abonnemente berücksichtigt sind, welche das ganze Jahr hindurch bestanden haben, ergibt folgende Ziffern:

713 Tabelle V.

Interurbaner Verkehr (interner)

Lokalverkehr

Internationaler Verkehr

Zahl Zahl der Zahl Zahl der Zahl Zahl der der Gespräche Abon- der Gespräche Abon- der Gespräche Abonper Jahr per Jahr nenten nenten per Jahr nenten 0 1-- 100 101-- 200 201-- 300 301-- 400 401-- 500 601-- 600 601-- 700 701-- 800 801-- 900 901--1000 1001--1100 1101--1200 1201--1300 1301--1400 1401--1500 1501--1600 1601--1700 1701--1800 1801--1900 1901--2000 2001--2500 2501--3000 3001--3500 3501--4000 4001--5000 über 5000

23 4998 7443 6995 5817 4857 3954 3135 2544 2031 1720 1302 1048 897 779 563 488 408 322 281 271 857 467 291 197 244 226

0 1-- 50 51-- 100 101-- 150 151-- 200 201-- 250 251-- 300 301-- 350 351-- 400 401-- 450 451-- 500 501-- 550 551-- 600 601-- 650 651-- 700 701-- 750 751-- 800 801-- 850 851-- 900 901-- 950 951--1000 1001--1250 1251--1500 1501--1750 1751--2000 2001--2500 über 2500

1,371 22,169 9,298 5,477 3,685 2,488 1,761 1,253 966 682' 511 412 325 260 198 158 124 110 83 70 77 245 135 86 60 66 88

0 1-- 25 26-- 50 51-- 75 76-- 100 101-- 125 126-- 150 151-- 175 176-- 200 201-- 225 226-- 250 251-- 275 276-- 300 301-- 325 326-- 350 351-- 375 376-- 400 401-- 425 426-- 450 451-- 475 476-- 500 501-- 625 626-- 750 751-- 875 876--1000 1001--1250 über 1250

40,982 10,063 553 187 95 70 36 29 25 20 18 10 8 10 6 5 8 5 5 3 1 9 4 -- 1 2 3

Über den Gesprächsverkehr der einzelnen schweizerischen Telephonnetze im Berichtsjahre gibt eine Tabelle Aufschluss, welche auf der Telegraphendirektion zur Einsicht aufliegt.

Aus derselben seien hier nur die Ergebnisse einiger der wichtigsten Netze hervorgehoben.

Dabei ist zu bemerken, dass die Kategorie der interurbanen Gespräche auch die internationalen Gespräche umfasst.

714

L

.. TM« Aarau Baden Basel Bern Biel Chaux-de-Fonds, La Chur Davos Freiburg Genf Herisau Interlaken . . .

Lausanne Lugano Luzern Montreux Neuenburg . . .

St. Gallen St. Moritz (Engadin) Schaffhausen . . .

Solothurn Thun Vevey Winterthur . . .

Zug Zürich

.

.

.

.

.

.

<^p'«° 271,473

'SS 161,894

4°i 433,367

181,203 3,962,881 2,387,423 454,828 881,697 138,729 298,693 312,441 4,757,844 140,797 205,549 1,989,648 287,989 1,173,047 523,537 574,375 1,932,836 241,235 468,835 315,495 189,970 311,512 462,621 145,489 7,244,956

133,897 644,521 758,601 243,837 256,345 111,449 40,194 129,311 340,004 114,435 134,395 425,543 89,233 416,904 202,133 222,032 543,259 81,422 152,887 164,259 155,824 168,653 290,506 105,898 1,574,274

315,100 4,607,402 3,146,024 698,665 1,138,042 250,178 338,887 441,752 5,097,848 255,232 339,944 2,415,191 377,222 1,589,951 725,670 796,407 2,476,095 322,657 621,722 479,754 345,794 480,165 753,127 251,387 8,819,230

Genehmigen Sie, Tit., die Versicherung unserer vollkommenen Ilochtachtung.

B e r n , den 6. April 1908.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Brenner.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Eingier.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1907.

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Bundesblatt

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Feuille fédérale

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Foglio federale

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1908

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

18

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

29.04.1908

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545-714

Page Pagina Ref. No

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