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Schweizerisches

Buudesblatt.

Jahrgang VI. Band II.

Nro.

32.

Mittwoch, den 5. Juli 1854.

Man abonnirt ausschließlich beim nächst gelegenen Postamt. Preis für das Jahr 1854 im ganzen Umfange der Schweiz p o r t o f r e i Frkn. 4. 40 Centimen. Inferate sind srankirt an die Expedition einzusenden. Gebühr 15 Centimen per Zeile oder deren Raum.

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Ans den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 28. Juni 1854.)

Der Bundesrath hat dem vom schweiz. Bundesgerichte ausgearbeiteten Reglemente sür die durch das Er-

propriationsgesez vom 1. Mai 1850 aufgestellten Schäzungskommisfionen die Genehmigung ertheilt.

(Vom 30. Juni 1854.)

Mit Depesche vom 22. dieß übersandte das schweiz.

Konsulat in Barcelona dem Bundesrathe die sranzöfische Ueberfezung zweier, im spanischen Regierungsblatte erschienenen Bekanntmachungen, in welchen die ehema-

ligen Militärs in k. spanischen Diensten aufgefordert werden, binnen 30 Tagen entweder persönlich oder durch Bevollmächtigte die Uebereinstimmung der Liquidation mit Bundesblatt. Jahrg. VI. Bd.. II..

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den Guthaben anzuerkennen und zu unterzeichnen, mit dem Bemerken, daß im Unterlassnngsfalle die Betreffenden den allfälligen Schaden fich selbst beizumessen hätten.

Diese Liquidation beschlage die Retraitekredite von den

Jahren 1835-1849.^

Da in der erwähnten Publikation die dermaligen Wohnorte der ^Militärs nicht angegeben find und überdieß die Namen sehr zweifelhaft geschrieben erscheinen, so sah fich der Bundesrath im .^alle, durch ein Kreisschreiben sämmtliche Kantonsregierungen einzuladen, ihre Angehörigen, die aus obigem Titel eine Forderung zu machen haben, von gedachter Verfügung der spanischen Regierung in Kenntniß sezen zu wollen.

Die beiden Bekanntmachungen lauten wörtlich auf Deutsch wie folgt:

,,Oessentlicher Schaz. Komptabilität Bareelona.^ ,,Die nachgenannten Herren Chefs, Offiziere und ,,Soldaten, welche zu den abgedankten Schweizertruppen ,,gehörten, werden benachrichtigt, daß, da ihre Guthaben

,,nunmehr liquidirt find, die Betheiligten, ihre Erben ,,oder Bevollmächtigten fich bei den betreffenden Büreau.r ,,zu stellen haben, um die Uebereinstimmung der Liqui,,dation mit den Guthaben anzuerkennen und zu unter^zeichnen. Zu diesem Ende wird denselben von heute ,,an eine Frist von ^5 Tagen anberaumt, nach deren ,,Verfluß diejenigen Rechnungen, welche die gedachte For-

,,malität nicht an fich tragen, bei Seite gelegt und den ,,Oberbehörden nicht mehr übermacht werden.

,,Oberstlieutenant: Herr Augustin Cusa.

,,Kommandanten: Die Herren Augnstm Petitpi.^rre.

Michael Rubel und Ioh. Waltispüch.

^ ^auptleute: DieHerren.^rancescoChlncheri, Joseph C o n r t c n , Joseph Hediger, Johannes Hirtz, Ferdinand Klein, Joseph Kruter, Remigius K a y s e r , Anton Miesch, Joh. Baptist Rickembach, Joseph Bnbel, Balthasar Vineens,

Franz Wirtz.

"Lieutenante: François Ce bero, Ludwig De schw ander, Niklans Vonflue, .^ranz May er, Joseph Baldinger, Joseph Anton Waissembach, Joh. Anton W o l h e b , Johannes Z e ss e l.

,,Unterlieutenante : Johannes Bauer, Anton Bischer, Iohannes .Langer, Ioh. Krobel.

,,Wundärzte: Balthasär Haitz, Fran^ Mor^ga^.

,,L Wachtmeister: Anton Kerr, Ioh. Ulrich Kohl.

,,II. Wachtmeister. Iohannes Dorn, Ignace Duc..

.^ranz Degen, .Iame... Hertling, Alexander Radoschitz, DominikRobatta, André Staumant, Johannes Schulz, Ignaz Suser, Joh.

Georg Vezel, Silvester Werlos.

,,Korporale: Martin Jaupel, Mathias Ma^er, Salvator Straumant, Joseph Schipuck, Christian Ruffringer, Christian Jtten.

,,Soldaten: Anguste All on, Michael Bell er, Olivus Berstok, .^rance...c0 Babordi, Johannes Bletter, Antonio Bianchi, Pietra Domora, Lud^

wig Cngler, Martin Toller, .^ranzGerdisch, Johannes K a n t n e r , Iohannes M a y e r , Vineenz Neschler, Johannes Rufinger, Bernhard Sigwart, Venceslao Loda, Peter Schops, Friedrich Schobe, Georg Wiuistersser.

,,Bar.:elona, den ^. Hornung 1854.

,,(Sign.) AI^^ .^^III^^

6^ ,,Oessentlicher Schaz. Komptabilität Bareelona^ ,,Die nachgenannte^ ^erren Chefs, Offiziere und ,,Soldaten, welche zu den abgedankten Schweizertruppen ,,gehörten, und die sich auf die im Regierungsblatte vom ,,14. Hornung abhin erlassene Bekanntmachung nicht ge,,stellt haben, werden hiedurch benachrichtigt, daß ihnen ,,neuerdings von heute an eine Frist von 30 Tagen ge^ "stattet ist, damit fie oder ihre Erben, so wie allfällige

,,Bevollmächtigte die Uebereinstimmung der Liquidation ,,mit den betreffenden Guthaben anerkennen und unter,,zeichnen können. We.m nach Verfluß dieser Zeit von

,,den Betheiligten keine Schritte geschehen, werden die ,,Büreaur der ihnen von den Oberbehörden gewordenen

,,Weifung in Beziehung aus diejenigen, die sich nicht ,,stellen, Folge geben.

,,Kommandant: Augustin P e ti i. pierre.

"Hauptleute : .Ioseph C o urterà Johannes .^irtz, Remigius Kaiser.

,,Lieutenante: Franz E e ber g, Ludwig D e schwand e r, .^ranz M a y e r , Iosevh Anton Waissembach, Ioh. Anton Wolheb.

,,Unterlieutenant: Iohannes Kr ob e l.

^. Wachtmeister: Anton Kern, Joh. Ulrich ^ohl.

,,II. Wachtmeister: Johannes Dom (Dorn), Ignace Duc, .Iames Hertllng, Domenico Robatt..

(Robatta), Johannes Schulz, Ignaz Seiser (Suser), Ioh. Georg V e z e l , Silvester Werl^

(Werlos).

,,Korporale^ Martin ^^up^ l (.I^^)., Chrifiian Rlts^ singer, Christian Jtten^

^5 ,,Soldatent Austin All0n^. Michael B elle r, OlivusBerstock, Francesco Babordi.. Iohannes

Bletter, Antonio Bianchi, .Ludwig Engler, Martin Fa l l er, Vineenz N.^schler, Iohannes

Rufinger, Venceslao Soda (Loda), Peter

Schops, Domenico Passano.

,,Barcelona, den 13. Inni 1854.

.,(S^n.) AI^ .^u.^II^.u.^ (Vom 3. Iuli 1854.)

Die königl. bayerische Gefandtfchaft bei der schweiz.

Eidgenossenschaft zeigt dem Bundesrathe mittels Note vom 29. v. M. Folgendes an: "Die allgemeine "Ausstellung deutscher Industrie- und Ge" w e r b s e r z e u g n i s s e werde in Bälde zu München "stattfinden; die zu diefem Zweke neu errichteten Ge,, bände seien vollendet; die Aufstellung der einzelnen "Ausstellungsgegenstände habe bereits begonnen, und es "unterliege keinem Zweifel, daß die feierliche Eröffnung ,,am 15. laufenden Monats durch den König werde ,, erfolgen können."

Ferner heißt es in gedachter Note: ,,Wenn auch ,,diefe Ausstellung nur für die Industrieprodukte der "sämmtlichen deutschen Zollvereinsstaaten, mit "Einschluß vonOesterreich, bestimmt ist, und nur die "Angehörigen dieser Staaten zur Theilnahme daran haben "eingeladen werden können, so glaube doch die königl.

"bayerische Regierung voraussezen zu dürfen, daß eine "nähere Kenntnißnahme von diefer Ausstellung auch für "alle andern auswärtigen Regierungen, so wie sür die ,, industriell^ Bevölkerung, von Interesse sein w^de.

686 ,,Die Gesandtschaft entledige sich daher eines ihr zuge..

,,gangenen königlichen Befehls, indem sie die auf den ,,15. Iuli festgefezte Eröffnung der München er In,,dustrieausstellun^ zur Kenntniß des Bundesrathes

,, bringe, und sie habe gleichzeitig zu erklären die Ehre, ,,daß es die königl. bayerische Regierung als ein Zeichen

"besonderer Aufmerksamkeit und Theilnahme anerkennen "würde, wenn eine hohe eidgenössische Bundesbehörde, ,, nicht weniger wie die einzelnen Kantonalregierungen, "von der Vereinsausstellung zu München durch befon,,dere Regierungskommissäre nähere Einficht nehmen ,,lassen wollten. Jenen die Erreichung ihrer mit dem ,,Befuche verbundenen Absichten zu erleichtern und zu ,,fördern, würde das eifrigste Bestreben der königlichen ,,Regierung fein, wie andererfeits die referirende Ge,,fandtschaft mit Vergnügen ihre persönlichen Dienste den ,,Kommittirten der schweiz. Bundes- und Kantone.lb^ ,,hörden zur Versügung stellen würde, die sich an fie in ,,der einen oder andern ^rage zu wenden gesonnen sein ,,sollten.^ Am Schlusse der Note sagt die erwähnte Gesandtschast.. ,,sie schmeichle sich mit der Hoffnung, daß die ,,gegenwärtige freundnachbarliche Einladung eine gleich ,,freundliche Aufnahme finden werde und daß ferner, ,, wie die einzelnen schweizerischen Behörden , so auch die

,,vielfältigen Gewerbs- und Industriezweige, welche in ,,den Gauen der Eidgenossenschaft blühen und ge,,deihen, zu eigenem Nuzen und Frommen, wie zur ,,lebhaften Befriedigung der königlichen Regierung selbst, ,,.in München zahlreich vertreten sein werden.^

In ^olge dieser Mittheilung beschloß der Bundesrath, dieselbe den Kan.ousregierungen durch ein K.^is^

687 schreiben und dem schweizerischen Publikum durch das Bundesblatt zur Kenntniß zu bringen.

Berichtigung.

Die in voriger Rummer auf Seite 670 eitirte Sei..'

tenzahl 28 gilt für die E.rtraabzüge; im Bundesblatt

ist fie 574.

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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

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1854

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05.07.1854

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