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Bericht zum

Entwurfe des Budget für den Normalzustand der polytechnischen Schule.

(Vom 21. Brachmonat 1854.)

Die Kommission hat zwar diesen Theil ihrer Aufgabe mit großer Aufmerksamkeit behandelt; allein ein vor der Gewinnung irgend welcher Erfahrungen über die Anstalt ausgearbeiteter Entwurf des Normalbudget derfelben muß doch in vielen Posten notwendigerweise noch unficher sein. Die Kommisfion führte daher bei diesem Entwurfe nicht alle kleinern Ausgaben gefondert an, fondern brachte, wo nicht hinreichende bestimmtere Anhaltspunkte vorhanden waren, ganze Gruppen von kleinern Posten in eine einzige Summe zusammen. Zum nähern Ausweife über die vorgeschlagenen Anfäze hat fie indessen folgende Erläuterungen im Einzelnen hinzu-

zufügen.

^2

I. A n s g a b e n .

.I.

Beso.dun^der ...^s^so.en.

^esalduu^eu.

..... Für die Besoldung von 32 Professoren Fr. 103,000.

^,^ .^^..^ .^ .... p .^ y ^ech.^ sch e ^ ^Schule werden, nach der Anficht ^der Kommission, mit Bezug auf ihre Besoldung in etwa drei Klassen zerfallen. Die Schule wird fich bestreben müssen, eine Anzahl Männer von bedeutendem Rufe zu gewinnen, theils um gleich von Ansang an allerwärts Zutrauen für fich zu erweken,

theils, und vorzüglich, um in der Behandlung des Unterrichtes sogleich auf die rechte Bahn gelenkt zu werden. Um folche Männer zu erhalten, wird man es nicht scheuen dürfen, fixe Befoldungen von mehr als 4 oder 5000 Franken auszusezen. Man kann annehmen, daß für jede Fachschule ein Professor und für die IV.

Abtheilung zwei Professoren, alfo im Ganzen fieben Professoren^, durchschnittlich mit 4000 Franken befoldet werden müssen, was eine Summe von Fr. 28,000 ausmacht.

Mehrere andere Professoren werden dagegen nur eine kleine Zahl von Unterrichtsstunden an der polytechnifchen Schule zu ertheilen haben, indem fie zugleich an andern, in Zürich vorhandenen Lehranstalten angestellt fein werden. Dieß ist z. B. bei einzelnen Professoren der Sprachfächer oder in Fällen, in welchen der gleiche Unterrichtsgegenstand von zwei Professoren behandelt wird, bei dem einen der leztern möglich. Nimmt man an, es müsse vier Professoren, welche fich in diefem Verhältnisse befinden, eine Durchfchnittsbesoldung von Fr. 2000 gegeben werden, so ist dafür eine Snmme von

.

.

zu verwenden.

.

.

.

.

.Fr.

8,000

^

93 Nimmt man endlich für alle übrigen 21 Professoren eine mittlere Besoldung von Fr. 3200 an, so veranlaßt dieß eine Ausgabe von . . . Fr. 67,200.

Die Summe aller dieser Besoldungen beträgt ^r. 103,200 oder in runder Zahl Fr. 103,000.

Die mittlere Besoldung ^sämmtlicher Professoren beträgt demgemäß nahe ^an Fr. 3200. Die Kommission wollte aber absichtlich nicht eine solche Durchschnittssumme. in das Budget aufnehmen, um niemand zu dem irrigen Schlusse zu verleiten, man beabsichtige in der That alle Professoren annähernd mit diefer Summe zu honoriren.

Zur Vergleichung mag beigefügt werden, daß die in dem Berichte über eine eidgenössische Universität vorgeschlagene mittlere Besoldung der ordentlichen Professoren diefer Anstalt Fr. 3600, und die der außerordentlichen Fr. 2000 betrug. Unter den technifchen Lehranstalten des Auslandes besolden, soweit die Kommission hierüber Erkundigungen einziehen konnte, diejenigen in Paris und Wien ihre Lehrer stärker, wenige deutsche ungefähr gleich, die meisten der leztern geringer als für unfern .

Anstalt vorgeschlagen wird. Genaue Nachrichten konnten .übrigens hierüber nicht erhalten werden.

b. Für die Befoldung von neun Hülfs- und zwei Besoldung d

Zeichnungslehrern ^

.

.

. ^r. 12,000.^^^

Diefer Summe liegt folgende Berechnung zu Grunde.

Einer diefer Hülfslehrer ist derjenige im ^ache des Maschinenkonstrnirens. Es ist nun möglich, daß ein angehender Maschinenkonstrukteur diese Stelle für einige Zeit gerne bei einer geringen Entschädigung übernimmt, weil er dabei sehr viel lernen kann. Es ist aber auch möglich, daß ein tüchtiger Zeichner, der sonst in dem ^Bureau eines mechanischen Etablissements angestellt

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werden könnte, gewonnen werden muß. In der Vor.^ ausfezung dieses leztern Falles wurde als Besoldung dieses Lehrers die Summe von .

. Fr. 1800 angenommen.

Ferner wurde die Besoldung dreier Lehrer, welche zur Leitung der Arbeiten in den Werkstätten anzustellen find und eine tüchtige Handwerkerbildung befizen müssen,

zu je

.

.

.

.

.

. F r . 1,450

angesezt. Dieselbe Summe wurde für jeden der beiden Zeichnungslehrer vorausgesezt. Diese fünf .Lehrer veranlassen daher die Ausgabe von .

. Fr. 7,250.

Die fünf übrigen Hülfslehrer werden ohne Zweifel aus der Reihe junger Studirender , befonders der Lehramtskandidaten, gewählt und mit einer geringen Entschädigung befriedigt werden können. Es wurde daher eine durchschnittliche Besoldung von nur Fr. 600 sur dieselben angenommen, was auf die Summe von Fr. 3,000

führt.

Diese drei Posten zusammengenommen führen aus

die Summe von .Fr. 12,050, statt welcher Fr. 12,000 Besoldung

gefezt wurde.

De.. Voranschlag der Ausgabe für die Besoldungen

.^

aller Lehrer betragt daher .

sämmtiicherLeh.

^

^

.^.

.^

^

^

...

.

. F r . 115,000.

.

.

.

.

.

.

^ ^

....^annuluu.a.eu und un^euschafttiche ....^talt.eu..

... Für die Sammlungen von Vorlagenwerken, sowie von Figuren und architektonischen Ornamenten von Gyps für die verschiedenen Zweige des Zeich^ nungsunterrichtes , die Sammlungen von Bau^ konstruktionen- und Mafchinenmodellen , von phv^ fikalischen und astronomischen Instrumenten, von geometrischen Meßinstrumenten, von Werkzeugen, von Waaren für den mechanisch^technologischen, chemifch-technologifchen und pharmaeeutischen Un^

95 terricht, und für die zur Besorgung dieser Samm-

lungen nöthigen Abwarte .

. Fr. 10,000.

Die Kommission denkt fich diese Summe auf die einzelnen Posten, die aus derselben beftritten werden sollen, auf folgende Weise vertheilt.

Für Sammlungen von Vorlagenwerken, sowie Borlagenwerke von Figuren und architektonischen Ornamenten ^ .^.^..r^

aus Gyps .

.

.

.

. Fr. 1300.

Denkt man fich von dieser Summe Fr. 100 für Gipsmodelle verwendet , so bleiben Fr. 1200 für Vorlagen, oder, wenn man diese Summe auf die ^fünf Zweige der Vorlagenfammlnngen, auf die architektonische, ingenieurwissenschaftliche, mechanifche, landfchaft-^ liche und auf die Sammlung von Vorlagen zum Figurenzeichnen vertheilt, Fr. 240 für jeden diefer Zweige übrig. Mit diefer Summe wird man nun nur eine sehr mäßige Zahl größerer, fchön ausgeführter Blätter anschassen können. Wie nöthig aber dieses sein wird, geht ans der Bemerkung hervor, daß jeweilen die Zeichnungen der wichtigsten neu errichteten Bauwerke aller Art, sowie die besten neu erscheinenden topographischen Karten, je nach ihrer Ausführungsart und ihrem Inhalte entweder in diese Vorlagenfammlungen oder in die Bibliothek angeschafft werden müssen.

Für die Sammlungen von Baukonstruktionen- .^u.onstruk^

modellen

.

.

.

.

. Fr. 600.^.

Im Verhältniß zu den übrigen Modellfammlungen erfordert diese zu ihrer Fortführung minder bedeutende Summen, weil theils das Material, aus dem diese Modelle bestehen, leicht zu bearbeiten ist, theils ihre Ausführung nicht den Grad der Genauigkeit zu befizen .braucht, wie die Ausführung der Maschinenmodelle.

Gleichwohl werden die neuesten Konstruktionen im Bau-

96 nnd Jngenieurfach jährlich durch Modelle vertreten wer^ den müssen. Die neueste Zeit ist besonders reich an neuen Brükenkonstruktionen gewesen, einem für uns höchst wichtigen Zweige des Jngenieurwefens.

MaschinenmoFür die Sammlung von Mafchinenmodellen

delle.

Fr. 2,600.

Es wird in dem Berichte zur Spezifikation eines Nachtragskredites nachgewiesen, wie hoch die Modelle ganzer Mafchinen, wenn fie gut ausgeführt fein follen, zu stehen kommen. Hält man den dort angenommenen Durchschnittspreis von Fr. 500 für das Modell einer größeren, vollständigen Maschine fest, so reichen

die vorgeschlagenen Fr. 2600 jährlich für fünf neue

Physikalische

Instrumente.

Modelle aus. Diefe Ziffer ist nun freilich klein, dürfte aber doch hinreichen, wenn man bedenkt, daß nicht jede neu erfundene Maschine, sondern nur eine sehr sorgsältige Auswahl derselben durch ein Modell zu vertreten sein wird. Wenn neue Erfindungen oder Verbesserungen sich nur auf einzelne Maschinentheile beziehen, fo wird man es außerdem oft vorziehen, statt ganzer Ma^ schinen, nur jene Theile derselben durch Modelle nachbilden zu lassen, oder, wenn fie klein find, in wirklicher Größe anzukaufen. Alsdann wird die vorgeschlagen^ Summe zur Anschaffung einer größern Zahl von Stüken hinreichen.

Für physikalische Jnstrnmente . Fr. 2,000.

Für den Abwart des physikalischen Kabinetes . . . . F r . 700.

Was von den Maschinenmodellen über die Genauigkeit der Arbeit und die daher kommenden hohen Preise gesagt worden ist, findet hier noch in weit höherm Maße Geltung. Ferner muß auf die ungemein rasche Entwikelung der Physik nach mehreren Richtungen hin-

.)7 gewiesen werden, welche nicht nur bedeutende jährliche Anschaffungen von Instrumenten, fondern auch die Aus-

führung mannigfaltiger Verfuche im physikalischen Laboratorium nöthig macht, bei denen verschiedene, oft kostspielige Stoffe verbraucht werden müssen. Auch dürfen dem Lehrer einige Mittel zur Ausführung felbstständiger Originalunterfuchungen nicht mangeln.

Der Abwart hat nicht nur die Instrumente aufzubewahren, sondern soll namentlich bei den Experimenten während der Vorlesungen und bei den wissenschaftlichen Versuchen außer denselben behülslich fein, gebrauchte Instrumente reinigen, andere zum Gebrauche vorbereiten u. dgl.

Diese beiden Angaben von Fr. 2,000 und Fr. 700 stimmen übrigens mit denen überein, welche der Bericht der Experten über eine schweizerische Universität vom Iahr 1851 aufgenommen hatte.

.^ür geometrische Meßinstrumente . Fr. 500.

Für zwei Abwarte bei den Meßübungen " 800.

Für Auslagen bei den Meßübungen ,, 200.

Auch im Gebiete der Meßinstrumente werden jährlich Fortschritte gemacht. Man denke nur an die Planimeter, welche, kaum von unfern Landsleuten erfunden, fchon in vielen verschiedenen Formen von mehreren Werkstätten verfertigt werden. Wie diefe Erfindung, fo wurde auch manche Verbesserung an den Nivellirinstrumenten durch den schwunghaften Eisenbahnbau der neuern Zeit begünftigt oder hervorgerufen. Alle neu erfundenen oder verbesserten Instrumente diefer Art wird sich aber in Zukunft die Schule verschaffen müssen. Endlich^kommen Reparaturen an den ältern Instrumenten vor.

Mit den beiden Abwarten verhält es sich so. Da dieselben vorzugsweise auf dem Felde bei den Meßübun-

9^

Werkzeuge.

gen Beihülfe zu leisten haben, fo werden fie nur wäh^ rend der besseren Iahreszeit beschäftigt sein, im Winter aber entlassen werden können. Die Summe von 400 Fr.

dürfte daher für jeden einzelnen genügen.

Die Auslagen bei den Meßübungen werden veranlaßt durch die Herstellung größerer oder kleinerer Signale, Entschädigungen an Landeigenthümer wegen zertretenen Stellen in Wiesen u. dgl.

.^ ^erk.^ge ^ ^ .

. F r . ^()l).

Es ist im Berichte zu .^. 17 des Regimentes her-

Waaren.

vorgehoben ^worden, wie wichtig besonders die immerwährende Fortführung einer Sammlnng der beßten Handwerkerwerkzeuge fei, und wie mithin eine nicht unbedeutende Summe zu diefem Zweke auf das jährliche Budget genommen werden folle. Die vorgefchlagene Summe beträgt den fünften Theil derjenigen, welche für die erste Ausstattung dieser Sammlung beantragt wurde. Dieses Verhältniß ist sehr groß und kömmt nur noch bei der Sammlung von Vorlagenwerken ähnlich vor; allein dasselbe ist daraus zu erklären , daß hier in der That die gute Fortführung mehr Werth hat, als eine einmalige, reiche Ausstattung.

Für Sammlungen von Waaren für den mechanifch-technologifchen, chemifch- technologischen und pharmaeeutifchen Unterricht .

. Fr. 400.

Diefe Gegenstände find in der kleinen Menge, in welcher fie die Schule bedarf, nur deßhalb oft etwas theuer, weil fie aus theuren Stoffen, z. B. edlen Metallen bestehen.

Die Summe aller dieser Posten beträgt 9,700 Fr., welche die Kommission, bei der gegenwärtig nicht zu hebenden Unficherheit einiger Angaben auf 10,000 Fr. erhoht hat.^

99 b) Für die geologischen und botanischen Sammlun- N^ura^ sammlnnaen.

gen, den Unterhalt des botanischen Gartens, für die mineralogischen, geologischen und paläontologifchen Sammlungen und die zur Beforgung der-

selben nölhigen Abwarte

.

. Fr. 10,000.

Was die Spezifikation dieser Summe anlangt, so erlanbt sich die Kommisfion auf den Expertenbericht, betreffend eine eidgenössische Universität vom Iahr 1851, Seite 9l zu verweisen (Bundesblatt v. I. 1851, nach Seite 604). Damals wurde für die Unterhaltung der mineralogischen und geo-

logischen Sammlungen .

.

. F r . 3,500,

für den Unterhalt des botanischen Gartens und der botanischen Sammlungen, nach Abzug der aus dem Pflanzenhandel fich ergebenden Reineinnahmen

Fr. 8,500, und für die zoologischen Sammlungen , inbegriffen vergleichende Anatomie . Fr. 3,000, alfo im Ganzen eine Summe von 15,000 Fr. beantragt.

Die Kommission hat fich durch Einficht fpezieller Rechnungen auch jezt wieder davon überzeugt, daß dieser Anfaz ziemlich richtig ist. Mit Rükficht auf den Umstand aber, daß das Polytechnikum in einzelnen Zweigen dieser Sammlungen, wie z. B. in dem der vergleichenden Anatomie, geringere Bedürfnisse habe, als eine Universität, und um die Ausgaben für diese Klasse von Sammlungen mit den übrigen Ausgabeposten in ein angemessenes Verhältniß zu bringen, beschloß fie eine Reduktion dieser Summe auf Fr. 10,000 zu beantragen.

c) Für die Werkstätte zum Modelliren in Gyps und Werkten un^ Thon, die Werkstätte zum Arbeiten in Holz ...^^^...

die mechanische Werkstätte zum Arbeiten in Metall, daschemischeLaboratorium zu analytischen und dasjenige zu technischen und pharmazeutischen

100 Untersuchungen, sowie für die zur Besorgung

diefer Anstalten nöthigen Abwarte .^r. 10,000.

folgendes ist die diefem Vorfchlage zu Grunde lie-

gende Spezifikation: Für die Werkstätte zum Modelliren in Gyps

und Thon und die Werkstätte zum Arbeiten in Holz

.

.

.

.

.

.

.^r.

600,

für die mechanische Werkstätte zum Arbeiten in

Metall .

Bibliothek.

.

.

.

.

. Fr. 2,500,

für daschemischeLaboratorium zu analytischen Untersuchungen ..

. .

.Fr. 2,000, für das chemische Laboratorium zu technischen und pharmaeeutischen Untersuchungen Fr. 2,600, für drei Abwarte, nämlich einen für alle drei Werkstätten zufammen, einen für das analytische und einen für das technisch-pharmaeentische Laboratorium, jeder zu Fr. 700 .

. Fr. 2,100.

Diese Posten machen zusammengenommen die Summe von Fr. 9,800 aus, welche die Kommission auf die runde Zahl von Fr. 10,000 erhob. Die einzelnen hier angeführten Summen wurden fo genau als möglich auf die Angaben von Fachmännern und auf bisherige Erfahrung gen gestüzt, besonders diejenigen Ziffern, welche fich auf die Laboratorien beziehen.

d) Für die Bibliothek für mathematiche und tech-

nische Wissenschaften

.

.

. F r . 4,000.

Es wird kaum nöthig sein, zu beweisen, daß diese Summe nicht zu groß sei, besonders wenn man bedenkt, daß an dieser Bibliothek manche Schriften gehalten werden müssen, welche fich jährlich fortseien.

^lle Sammlnn-

Es ergibt fich hieraus als Ausgabe für alle Samm-

^^'.^^lungen und wissenschaftlichen Anstalten die Summe von

s t a u e n . ..

.

.

.

.

.

.

. Fr. 34,000.

101 .^.

preise.

Für Preise und für Entschädigungen an die- Preise.

jenigen, welchen dieselben ertheilt werden, wegen Auslagen bei Ausarbeitung der Preisaufgaben

Fr. 1200.

Es wurden jährlich 3 erste Preise zu Fr. 150 und 3 zweite Preise zu Fr. 60 Werth und etwa .^r. 500 für Entschädigungen angefezt, was auf die Summe von Fr. 1130 führt. Diefe Summe wurde auf die Ziffer

1200 abgerundet.

.)..

..^ur die .^..amtnnaeu und die ^rrxoaltuu^.

Ausgaben für die Beamtungen und die Verwaltung Beam.nngen .....

Fr. 20,500. Die Spezifikation diefer Summe ist 1^^^.

Entwurfe des Budget selbst so ausführlich angegeben, daß nur wenige Punkte zu berühren übrig bleiben.

a) Besoldung des Präfidenten des Schulrathes

Fr. 4,500.^ Diese Summe ist durch das Gesez bestimmt.

b) Für Taggelder Und Reifekosten der Mitglieder des Schulrathes . . . . F r . 2,500.

Man nahm jährlich 4 Einberufungen des Schulrathes

nach Zürich an, jede zu 6 Sizungstagen. Die Ausga.ben bei jeder Einberufung sind nun: An Tageldern für 4 Schulräthe, zu .^r. 14. 50 Rp. auf

das Mitglied und den Tag . . Fr. 348.

Entschädigung für 10 Reisetage, nämlich : An Taggeld . . . . . . , , 145.

,, Postgebühren etwa

"

Ausgaben bei jeder Einberufung

.

.

Ausgaben bei 4 Einberufungen des Schulrathes

.

.

.

.

.

.

160.

^r. 653.

^r.

2,612.

102 Die aufgenommene Summe ist also noch etwas unter diesem Ergebnisse geblieben.

d) Für die Kanzlei (Sekretariat, Kanzleigebühren und Drukfachen) und die Verwaltung der Kasse

Fr. 5,500.

Das Gesez fezt die höchste Besoldung des Sekretärs

u.^rherge^ ^^ ^

auf Fr. 3,000 fest. Es wurde ferner angenommen, die Verwaltung der Kasse werde irgend einer bereits in Zürich angestellten und mit ähnlichen Geschäften betrauten Perfon übergeben. Hierdurch ergäbe sich nämlich der Vortheil, diefe Verwaltungskosten bedeutend vermindern zu können, ohne geringere Garantien für die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Verwaltung felbst zu erhalten. Wollte man Iemand ausschließlich für die Verwaltung der Schulkasse anstellen, so müßte dieser Posten bedeutend erhöht werden.

Ueber die unter c, e, f, g angeführten Posten wird kein einläßlicherer Bericht nöthig fein. Ebenso wenig .^e.. ^e Summe für Unvorhergesehenes von Fr. 3000.

Hiemit ist die Spezifikation, welche sich die Kommission bei den Hanptposten der Gesamtausgabe von Fr. 173,700

dachte, ^erschöpft.

II.

Einnahmen.

Hier ist nur die Spezifikation der unter Nr. 3 angeführten Einnahmen anzugeben, denn die Einnahmen: 1) Aus der Bundeskasse .

. Fr. 150,000

2) vom Size der Anstalt

.

.

find durch das Gefez bestimmt. Die Kommisfion führt nun auf: 3) Von den Studirenden: Einschreibe gebühren der Schüler, Gebühren der Studirenden für die Bennzung

"

16,000

103 der Laboratorien und Werkstätten, ein Dritttheil der Schulgelder und Honorare .

.

.

.

.Fr.

Es wurde dabei jährlich gerechnet auf : 75 Einschreibgebühren von 10 Fr.

7,700

Fr. 750 .

50 Studirende in den Laboratorien zu einer Gebühr von 40 Fr.

jährlich .

.

. ,, 2,000

20 Studirende in der mechanischen Werk-

stätte zu Fr. 20 jährlich . . . ,,

400

40 Studirende in der Modellirwerkstätte u.

der Werkftätte zum Arbeiten in Holz, zu

15 Fr. jährlich

.

,, 600

^/3des Schulgeldes von

100 Schülern zu Fr.80 ,, 2,666

1/^ der Kollegiengelder der Zuhörer .

.

,, 1,284

Die Summe dieser ^Posten ist, wie oben angenommen, 7,700 Fr. Die meisten dieser Ziffern find niedrig gehalten, und es ist besonders bei der Zahl der Studirenden die wahrscheinliche mittlere .^r.^uenz der ^ersten Iahre als maßgebend betrachtet worden.

Bundesblati. Jahrg. VI. Bd.IlI.

12

104 ^

Ueberbli^t man das hier vorgeschlagene Ausgabenbudget, fo bemerkt man, daß in demselben drei Ausgabeposten über alle andern^ vorwiegen: die Ausgabe von

Fr. 115,000 für die Befoldungen, die von Fr. 34,000 für die Sammlungen und wissenschaftlichen Anstalten, und

die von Fr. 20,500 für die Verwaltung.

Die Ausgaben für die Sammlungen und wissenschaftlichen Anstalten betragen alfo ^ bis ^3 der Ausgaben für die Besoldungen. Dieses Verhältnis würde, wenn es sich um eine Univerfität handelte, kaum zu rechtfertigen sein, weil an einer solchen Anstalt ein großer

Theil des Unterrichtes ohne materielle Hülfsmittel ertheilt werden kann. In der That war z. B. für eine eidgenöffifche Univerfität eine Ausgabe von Fr. 303,000 an Besoldungen und von Fr. 39,000 an Unterhaltungskosten von Sammlungen .u. dgl. beantragt worden, fo daß die leztere Summe nur ^ bis ^ der erstern beträgt. Allein ganz anders muß in dieser Beziehung eine polytechnische Schule beurtheilt werden. An einer solchen

Anstalt gibt es fast keinen wichtigen Unterrich..szweig, der

nicht wesentlich von gewissen Sammlungen oder Apparaten abhängig ist; der vorzügliche Bestand, .^ie ununterbrochene Fortführung derfe.^ ist .^ unerläßliche Bedingung eines erfolgreichen Unterrichtes an dieser Art von Schule.

So stellt fich das Verhältniß der Ausgaben für Sammlungen u dgl. zu den Aufgaben für die B..soldunge.. an vermiedenem andern Anstalt.... folgendermaßen heraus:

105 Ausgaben füx Sammluugeu.

fl.

kr.

Ausgaben für Besoldungen.

fl.

Verhältniß der ersten zu den lezten.

kr.

Augsburg . . 3,652. 30 6,359. 30 ^ bis ^ Braunschweig . 5,250. -- 26,250. -- ^ Bei diesen Ausgaben für die Sammlungen ist aber ein Zuschuß aus der Kafse des herzoglichen anatomisch^chirurgifchen Institntes nicht Inbegriffen. Die V.rhältnißzahl .der vollständigen Snmmen^ist also größer als 1^.

Ausgaben für Sam.nlungen.

Darmstadt Prag .

Stuttgart

fl.

kr.

Ausgaben für Verhältniß Besoldungen. dererstenzu den lezten.

fl.

kr.

. 2,500. -- 11,700. -- 1/^ bis 1/^ . . 3,600. -.^ 14,000. -- ^ . 3,900. -- 20,920. -- ^

Leider stehen der Kommission keine Materialien über

diese Verhältnisse mit Bezug auf die größern ausländischen Anstalten zu Gebote; allein schon aus dieser Vergleichung einiger kleinerer Anstalten geht hervor, daß das oben angeführte Verhältniß zwischen den Ausgaben für die Sammlungen und den Ausgaben für die Befoldungen^ wie es die Kommission für unsere Anstalt vorschlägt, nicht weit von dem^eni^en abweichen wird, das für ahnliche Anstalten überhaupt als das richtige anerkannt werden muß.

Ueber das Verhältniß der Verwaltungskosten zu den übrigen Ausgaben können kaum noch weitere Bemerkungen angeführt werden. Diese Kosten bilden etwa ^/<. bis ./^ der Gesamtausgaben. Ueber mehrere ein.zelne Posten, auf welche fich die Summe von Fr. 20,500 stüzt, muß ebenfalls die Erfahrung noch entscheiden.

Im Ganzen glaubt die Kommission, das vorgeschlagene Budget werde einen Ueberblik über die Verkeilung

106 der für die Schule durch das Gesez bestimmten Summen gewähren, welcher hinreichend genau ist, um die Anstalt ins Leben einführen zu können, und es werde überhaupt kaum möglich fein, einen zuverläßigern Voranschlag über die jährlichen Ausgaben zu machen, bevor einige Erfahrungen darüber während des Bestandes der Schule selbst werden gesammelt worden sein.

B e r n , den 21. Iuni 1854.

Die eidgenössische polytechnische Kommisfion.

^t. .^ranseini. Präsident. Direktor .^. .^ngendut.el.

Dr. ^. Bolle^.

Dr. .^. .^. ^ern.

Professor De^l.^.

...... Wender.

Dr. ^l. ^s.^er.

^l. ^onrte.

Pxofesfox Deschwanden, Berichterstatter.

107

Entwurf der Spezistkation eines Begehrens von einem Nachtragskredite für das Jahr 1854, zur Verwendung bei der ersten Einrichtung der polytechnischen Schule.

I.

..^n^abeu ^ur die .^ru.^duu.^ und ^rv^t^aud^ur.^ n^.-.

^ammtun^^ und ^i^enschastticheu .^n^atteu.

Fr.

Fr.

1. Für die Sammlungen von Vorlagenwerken, sowie von Figuren und architektonischen Ornamenten von Gyps für die vermiedenen

Zweige des Zeichnungsunterrichts

5,000

2. Für die Baukonstruktionen- .

und Mafchinenmodellfammlung .

3. Für Instrumente und Werkzeuge : a. physikalische und astronomische

Instrumente

.

.

.

30,000

. 40,000

b. die Sammlung geometrischer Meßinstrumente .

.

.

.

c. die Sammlung von Werk-

7,000

zeugen

3,000

.

.

.

.

.

zusammen 4. Für die zoologischen und bo^ tanischen Sammlungen, die mineralogische, geologische und paläonto-

50,00^

logische Sammlung

10,00^ 95,00.^

.

. .

Uebertrag

108 Fr.

Uebertrag

Fr.

95,000

5. Für die Sammlung von Waaren für den mechanisch^technologischen ,chemisch- technologischen und pharmaeeutischen Unterricht .

6. Für die wissenschaftlichen und technischen Anstalten : a. die Werkstätte zum Modelliren in Gyps und Thon, die Werkstätte sür Arbeiten in Holz und die mechanische Werkfiätte für Arbeiten in

Metall

.

.

.

.

1,500

.

6,500

b. daschemifcheLaboratorium zu analytifchen und dasjenige zu technischen und pharmaeeutischen Untersuchungen .

.

.

.

15,000

zusammen

21,500

7. .^ür die Bibliothek für mathematische und technische Wissenschaften

12,000

8. Für die archäologische Sammlnng

.

.

.

.

.

.

4,000

Für Sammlungen und wissen-

schaftliche Anstalten zusammen .^I.

..^^.--^--.

.

134,000

...^ur die ..^amtuugeu und die ^erwalt....^.

^ür den Schulrath, die Kanzlei ..e.

Gesammtkredit .Ber^n, den 2l.

^

6,000 140,000

Brachmonat 1854.

Die eidgenössische polytechnische Kommission ^ ^t. ^ranseini, Präsident.

Dr. ^. .^. .^ern.

.^r. ^. B^IIe.^.

^. Wender.

Professor .^eIa^ar.

^l. ^onrte.

.^r. ^l. ^s.^er.

Professor Des.^^^nden.

Direktor ^n^endn^bel.

Berichterstatter.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht zum Entwurfe des Budget für den Normalzustand der polytechnischen Schule.

(Vom 21. Brachmonat 1854.)

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Bundesblatt

Dans

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In

Foglio federale

Jahr

1854

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

38

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

12.08.1854

Date Data Seite

91-108

Page Pagina Ref. No

10 001 471

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