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Beriet über den

Entwurf zur Spezifikation eines Begehrens von einem Nachtragskredite für das Jahr 1854, zur Verwendung bei der ersten Einrichtung der polytechnischen Schule.

(Vom 2l. Brachmonat 1854.)

Tit.

Die Kommisfion hat in ihrem Berichte über den ersten Abschnitt des Regimentes nachzuweisen gesucht, welche Sammlungen und wissenschaftlichen oder wissen-

schaftlich-technischen Anstalten die polytechnische Schule bedürfe, wenn fie vollständig organifirt und eine Schule von praktischem Werthe fein soll.

Art. 40, Nr. I, 2, 3 und 4 des Bundesgesezes, betreffend die Errichtung einer eidgenöffischen polytechnischen Schule verpflichtet ferner den Kanton, beziehungsweife die Stadt Zürich : die ihnen gehörenden Sammlungen und Anstalten dieser Art der polytechnischen Schule unentgeltich zur Benuzung zu überlassen, und dahin zu wirken, daß auch die in Zürich befindlichen Sammlungen von Korporationen von der Schule benuzt werden können.

11^ Auf diese Gefezesbestimmung gestüzt, macht die Kommifsion die Voraussezung , es werde den zürcherifchen Kantonalbehörden^möglich fein, sämmtliche in Zürich vorhandenen, dem Kantone, der S..adt und Korporationen angehörenden wissenschaftlichen Anstalten der polytechnischen Schule zur freien Verfügung zu stellen. Ist diefe Vorausfezung, was wohl keinem Zweifel unterliegt,

richtig, fo würde Zürich der polytechnifchen Schule folgende Sammlungen und Anstalten, die in der gleichen Reihenfolge, wie im Art. 17 des Regimentes, aufgezählt werden mögen, zur Benuzung überlassen : Sch.^n ...orba...

1^ Eine zoologifche, botanische, mineralogische, geo..^.ge.^^ logische und paläontologische Sammlung, jedoch ohne die nöthigen Spezialitäten der beiden erstern für das Forstwefen und theilweise nicht vollständig genug für den allgemeinen Unterricht.

2. Eine archäologische Sammlung, welche gegenwärtig im Entstehen begriffen ii...

3. Eine Bibliothek für Naturwissenschaften von etwa 10,000 Bänden, ^..lche der naturforfchenden Gesellschaft in Zürich angehört.

4. Zwei Bibliotheken für literarische und staatswirthschaftliche Wissenschaften, die Kantonalbibliothek, die mehr neuere, und die Stadtbibliothek , die mehr ältere Werke enthält.

5. Ein chemifches Laboratorium im Kantonsschulgebände, welches wenigstens im Anfange zur Aushülfe bennzt werden könnte.

6. Eine Anzahl physikalischer Instrumente.

7. Ein botanischer Garten.

8. Waldungen in der Nähe von Zürich von etwa 4,500 Iucharten für halbtägige, und 3,300 Iucharten für eintägige Erkurfionen.

111 .

Es folgt hieraus, daß folgende Sammlungen, deren ^u .u grü^

die polytechnische Schule zufolge Art. 17 des Regimentes ^..^^ bedarf, ganz neu zn gründen find : 1. Sammlungen von Vorlagenwerken, sowie von Figuren und architektonischen Ornamenten von Gyps für die verschiedenen Zweige des Zeichnungsunterrichtes.

2. Eine Sammlung von Baumaterialien , sowie eine Baukonstrukttonen- und Maschinenmodellfammlung.

3. Eine Sammlung geometrischer Meßinstrumente.

4. Eine Sammlung von Werkzeugen.

5. Sammlungen von Waaren für den mechanischtechnologischen ,chemisch-technologischenund pharmaeeutischen Unterricht.

6. Eine zoologische und botanische Sammlung speziell für das Forstwesen.

7. Eine Bibliothek für mathematische und technische Wissenschaften.

8. Eine Werkstätte zum Modelliren in Gyps und Thon, eine Werkstätte zum Arbeiten in Holz und eine mechanische Werkstätte für Arbeiten in Metall, ein chemisches Laboratorium für analytische und eines für technische und pharmaeeutifche Arbeiten.

Und daß ferner so gut als neu zu gründen ist :

9. Ein physikalisches Laboratorium mit physikalischem Kabinet und astronomischem Apparat.

Außerdem find mehrere der vorhandenen Sammlungen zu vervollständigen.

Auf diese Verhältnisse gefiüzt, hat die Kommifsson eine annähernde Berechnung der Summen, welche zu diesen Neugründungen und Vervollständigungen nöthig fein werden, zu machen verfucht. Sie glaubte aber, diese Ausgaben fehr genau von den laufenden Ausgaben für die Sammlungen und wissenschaftlichen Anstalten unterscheiden zu sollen, indem jene nur zur Anschaffung

112 dessen zu verwenden sind, was gleich in den ersten Iahren des Bestandes der Schule, zufolge den gegenwärtigen Anforderungen der Wissenschaften, vorhanden fein muß, während die laufenden Ausgaben theils zur Anschassung der in den Werkstätten und Laboratorien jährlich zu verbrauchenden Materialien , theils zur Anschaffung neuer Instrumente, Modelle oder anderer Bestandtheile der Sammlungen, welche in Folge neuer Entdekungen oder weiterer Fortschritte der Wissenschaft für die Schnle nöthig werden, verwendet werden müssen. Deshalb wnrden diese Ausgaben " sur die erste Einrichtung der polytechnischen Schule^ abgesondert von dem "Budget der laufenden Ausgaben^ behandelt.

Die Kommission glaubt folgende Nachweise über die einzelnen Posten dieser Rechnung beilegen zu follen : I.

^amml.... en

^u^aben ^ur die ^rundun.^ und ^ervo.lt^tandi.a.uu^ van ^m......^en und un^n.schaftticheu .^n^talt^n.

^ ^ ^ verschiedenen Sammlungen von Zeichnungsvorlagen und von Figuren und Ornamenten aus Gyps .

.

. .^r. 5,000 Es handelt sich hier um die Sammlung von Vor-

lagen für das architektonische Zeichnen mit Einschluß des Ornamentenzeichnens, für das Zeichnen von Eisenbahn-, Brüken- und Wasserbauten, sowie für topographisches und Kartenzeichen, für das Maschinenz..ichnen, sür das Landschaft- und für das Figurenzeichnen. Ieder diefer fünf Zweige des Zeichnungsunterrichtes wird zwar nur eine mäßige Zahl von Vorlageblättern nöthig haben, weil an der Schule viel nach Modellen und nach eigenen Entwürfen gezeichnet werden foll. Dagegen wird es nöthig sein, unter diesen wenigen eine gewisse Zahl sehr

113 schön ausgeführter Blätter der bedeutendsten Bauwerke aus dem Gebiete des Hoch-, Ingenieur- und Maschinenbaues zu befizen, so daß viele einzelnen Blätter theuer sein werden. Nimmt man nun für jeden der fünf Zweige nur 280 Blätter zu 3 Franken jedes Blatt an, so kömmt man auf die Summe von Fr. 4,200, so daß für

Gypsmodelle nur noch Fr. 800 übrig bleiben.

2) Für Baukonst^uktionen- und Maschinen-

modellsammlungen

.

.

.^r. 30,000.

Die Ausgaben für Modelle von Baukonstruktionen Mod.^auuu...

find in dem beigelegten Verzeichnisse I speziell angegeben.

Dieses Verzeichniß ist aus dem Preisverzeichnisse der bekannten Schröderfchen Anstalt in Darmstadt, welches ebenfalls beigelegt ist, ausgezogen, und es find dabei überall diejenigen Preise angenommen worden, welche beim Ankaufe ganzer Partien von Modellen gestellt werden. Außerdem wurden alle, für eine niedere Unterrichtsstufe berechneten Modelle nicht aufgenommen. Die Kosten dieser Modelle betragen .

.

Fr. 3,500 Weit bedeutender find die Anschassungskosten von Maschinenmodellen. Die Baukonstruktionenmodelle bestehen, mit wenigen Ausnahmen, aus Holz oder einem andern, leicht zu bearbeitenden Stoffe ; die Mafchinenmodelle dagegen müssen, wenn sie von Werth sein sollen, ans dem gleichen Metall, wie die wirklichen Maschinen, außerdem aber sehr sorgfältig gearbeitet sein, und kommen daher sehr bald hoch zu stehen. Da man keine Preislisten für solche Modelle hat, so wandte sich die Kommisfion zur Erhaltung näherer Auskunft an Hrn. Prof. Walther in Augsburg , unter dessen Leitung dergleichen Modelle verfertigt werden, und welcher ihr hierauf folgende Angaben mittheilte :

Etwa 200 Stük gut ausgeführte und für den me-

114 chanifchen Unterricht unentbehrliche Modelle von Maschinenelementen kosten fl 4--5000, also etwa Fr. 10,000.

Modelle von ganzen Maschinen, wie Dampsmaschinen, Wasserräder, Turbinen u. dgl. kosten, je nachdem sie mehr oder minder zusammengesezt find, und mehr oder minder vollkommen ausgesührt sein sollen, 20 bis 400 fl. Man kann also, in der Voransseznng, daß nur gut gearbeitete Modelle angeschafft werden sollen, etwa fl. 250 oder angenähert Fr. 500 als Mittelwerth ei^es solchen Modelles einer ganzen Maschine annehmen. Bedenkt man serner, daß mindestens 4 Arten feststehender Dampfmaschinen, 4 Arten von Schiffsmaschinen, mit Einschluß der S^raubenschiffsmaschinen, 2 bis 3 Arten von Lokomotiven, der Dampfhammer und die Dampframm-Maschine, 5 Arten von Wasserrädern und 3 Arten von Turbinen, alfo etwa 21 Maschinen durch Modelle vertreten fein müssen, wenn nur im Gebiete der Dampf- und der hydraulischen Maschinen eine Sammlung hergestellt werden soll, welche nicht ganz lükenhaft ist, so muß mithin nur für diese beiden Gebiete des Mafchinenwefens eine Summe von .

.

Fr. 10,500 ausgelegt werden^ Die bisher aufgezählten Posten nehmen also eine

Summe vo^. ^r. 24,000 in Anspruch, fo daß für die Modelle der verschiedenen Mafchinen zur Metallbearbeitung, der Walzwerke zur Fabrikation von Eisenbahnschienen u. dgl., der zufammengefezter:.. Hobel-, Bohrund Drehmaschinen, der Maschinen. zum Heben von Lasten, wie der verschiedenartigen Krahne und Winden, der Pumpen u. f. f. nur noch .

.

Fr. 6,000 übrig bleiben. Absichtlich wurde hier der verschiedenen Maschinen , welche in mechanischen Spinnereien und Webereien vorkommen , keine Erwähnung geth.'.n ,

115 .weil nach der Anficht von Fachmännern, gute Zeichnungen dieser Maschinen mehr leisten als Modelle, und weil der durchschnittliche Preis der Modelle dieser Maschinen noch höher, als derjenige der oben aufgezählten steht.

Die Kommission glaubt daher, die Summe von Fr.

30,000 für Bankonstrnktions- und Mafchinenmodelle werde nicht nur nicht überflüssig groß sein , sondern im Gegentheile kaum hinreichen, um nur die nöthigsten, ersten Anschaffungen zu machen.

3) Für Instrumente und Werkzeuge :

a. physikalische Instrumente .

. F r . 40,000

b. eine Sammlung geometrischer Meßinstrumente . . . . ,

c. Werkzeuge

,

^r^ge ^

7,000

. . . . , , 3,000 zusammen Fr. 50,000

Zu a. Es ist oben bemerkt worden, daß von den ^^^ in Zürich vorhandenen physikalischen Instrumenten nnr ein kleiner Theil dem Polytechnikum werde zur Verfügung gestellt werden können. Die vorhandenen Instrumente find nämlich bisher theils zum Unterrichte in der Physik an der Kantonsschule, theils zu den Vorlesungen über Physik an der zürcherischen ^Universität bennzt worden.

Der erstere Unterricht wird, wie bisher, fortbestehen müssen, und die vorhandenen Instrumente werden zu demselben gebraucht werden. Ein gemeinschaftlicher Gebrauch derfelben für den Unterricht an der Kantonsschule und am Polytechnikum dürfte unmöglich sein, theils wegen der vermiedenen Lokale , welche diesen beiden Schulen eingeräumt werden müssen, theils weil die dem Polytechnikum überlassene Jnstrumentensammlung an dieser Anstalt so stark wird benuzt werden müssen, daß die Benuzung derselben durch eine zweite Schule gar nicht, oder nicht

116 ohne Kollisionen eintreten könnte. Außerdem aber wäre die^ vorhandene Sammlung, selbst wenn fie der polytech-

nifchen Schule ganz zur Verfügung gestellt werden könnte, für ihren Unterricht ungenügend.

Die Kommission ersuchte daher Hrn. Professor Monsfon in Zürich, ein Verzeichniß der Instrumente eines neu zu gründenden physikalischen Kabinetes und der Preise derselben zu entwerfen, dabei jedoch dasjenige in Rechnung zu bringen, was aus der vorhandenen Inftrumentenfammlung benuzt werden kann. Diefes Verzeichniß liegt als Beleg Nr. II bei und führt auf folgende Ergebnisse : ^ An vorhandenen Instrumenten können etwa 4I, im Werthe von etwa Fr. 6000, benuzt werden. Außerdem sind demonstrative Instrumente für .

. Fr. 19,140 Instrumente zu physikalischen Messungen

für . . . . . . . , , Apparate für das physikalische Laboratorinm für . . . . .

,,

9,068 3,000

also zusammen Instrumente für . Fr. 31,208 nöthig. Dabei sind die minder wichtigen Instrumente nach der Angabe^von Hrn. Prof. Mousson nicht inbegriffen.

Hiezu kömmt nun noch der astronomische Apparat.

A.^o.^.cher Die Kommission ließ sich, als fie Ihnen den Vorpparat.

schlag machte, denselben in das Budget für einen Nach. tragskredit aufzunehmen , Umstände leiten :

durch Beachtung folgender

Es findet fich in Zürich bereits eine kleine Sternwarte auf einem nicht ungünstig gelegenen Plaze vor.

Sie wäre geeignet, nachdem fie einige Reparaturen erlitten, einstweilen zur Aufstellung der Instrumente für

117 die wichtigsten astronomischen Beobachtungen zu dienen.

Allein fie ist fo zu fagen gänzlich entblößt von allen Instrumenten. Nur der Geduld eines Mitgliedes der naturforschenden Gefellfchaft in Zürich gelang es, mit einigen ältern und kleinern Instrumenten während der leztenIahre Zeitbestimmungen und ähnliche Arbeiten auf dieser Sternwarte auszuführen. Am nöthigsten fchien es daher, daß von Bundes wegen die wichtigsten Instrumente, in mittlerer Größe und gut ausgeführt, angeschafft werden; dieselben würden alsdann einstweilen in dem fchon in Zürich vorhandenen Lokal aufgestellt und zu Beobachtungen benuzt werden können. Sollte fich mit der Zeit das Bedürfniß eines erweiterten Aufstellungslokales fühlbar machen, fo würden, davon ist die Kommiffion überzeugt, auch ökonomische Beiträge von Seite Zürichs und seiner wissenschaftlichen Gefellfchaften nicht ausbleiben.

Sie beauftragte daher Hrn. Prof. Wolf in Bern mit dem Entwurfe eines Verzeichnisses der wichtigsten astronomischen Instrumente und der Preise derselben, und zwar mit vorzüglicher Berechtigung der Anwendungen der Astronomie beim Unterrichte in der Geodäsie. Diefes Verzeichniß, welches unter Nr. HI der Belege beigelegt ist, weist für vier Hauptinstrumente und einige kleinere Hülfsinstrumente eine Ausgabe von Fr. 10,500.

nach.

Statt der vollen Summe von .

. Fr. 41,708,.

welche diefe beiden Posten ergeben, glaubte die Kommission auf die runde Summe von 40,000 Franken heruntersteigen zu dürfen, ohne die in Frage stehenden Sammlnngen zu verkürzen, weil theils von den Verfassern der genannten Verzeichnisse selbst einige Ersparnisse angedeutet wurden, welche noch eintreten könnten, theils kleinere Instrument der einen Sammlung, wie z. B. Meß^

1l8 instrumente, auch bei dem Gebrauche der andern benuzt werden können.

Geometrische Meßinstrumente.

Werkzeuge.

Zu b. Ein Verzeichniß der für die Anstalt nöthigen

geometrischen Meßinstrumente ist unter Nr. IV beigelegt; die Preise derselben find aus der ebenfalls beigelegten Preislifte der Breithaupt'schen Werkstätte in Kassel genommen. Es ist dabei nur zu bemerken, daß mehrere Instrumente deßhalb mehrfach angeschafft werden müssen, weil im Sommer die topographischen Uebnngen der Schüler des ersten, und die Uebungen in Vermessungen zu Straßen-, Eisenbahn- u. dgl. Projekten und in geodätischen Vermessungen der Schüler des zweiten und dritten Iahreskurses gleichzeitig stattfinden müssen, und daß ferner die wichtigsten verschiedenen Konstruktionen mehrerer Instrumente wegen der Vollständigkeit des Un^ terrichts vertreten sein müssen. Besonders mit Rükficht auf diesen leztern Umstand beschloß die Kommission, die im Verzeichnisse aufgeführte Summe von Fr. 6,711 auf F.r. 7,000 zu erhöhen.

Zu c. Weniger sicher, als mit Bezug auf die unter a und b angeführten Sammlungen, ist die Kommisfion mit Bezug auf die Werkzeugsammlung, weil es schwer ist, die nöthige Ausdehnung derselben zum Voraus zu bestimmen. Indessen diente ihr Folgendes als Anhaltspunkt. Die größte Ausgabe veranlassen namentlich zwei Instrumente , nämlich zwei Theilmaschinen..

welche zwar auf dem Belege Nr. VI ursprünglich unter der Ausstattung der mechanischen Werkstätte aufgenommen waren , da fie aber jedenfalls nur s^hr gelten gebraucht werden, eben so gut einen Bestandtheil der Werk-

zeug^ammlung bilden können. Diese Ausgabe beträgt .Fr. 2,300. Alle andern, in diese Sammlung gehören-

den Werkzeuge, find klein, verhältnißmäßig billig, und

.

.

^

119 brauchen auch nur einfach angeschafft zu werden. Auch muß auf die im Berichte zum Art. 17 des .Réglementes an^ geführte Bemerkung verwiesen werden, daß bei dieser

Sammlung eine zwekmäßige jährliche Vervollständigung wichtiger sein wird, als die erste Ausstattung. Die Kommission glaubt daher, mit weiteren Fr. 700 ausreichen zu können, und beantragt deßhalb sür die Werkzeugsammlung nur die Summe von Fr. 3,000.

Wirft man einen Blik auf das zu den Lettern a, b u..d c Gesagte zurük, so wird man fich überzeugen, daß die Kommission Vorschläge macht, welche im Ganzen unter denen stehen, die von den berathenen Fachmännern gemacht worden find, und sie glaubt daher, daß eine noch weitere Reduktion derselben schwer zu rechtfertigen wäre.

4) Für die zoologischen und botanischen Naturges......^ Sammlungen, die mineralogische, Iunge.^^

geologische und paläontologische

Sammlung .

.

.

. . .. Fr. 10,000 Zur Beurteilung dieser Summe muß namentlich beachtet werden, daß es fich bei diesen Sammlungen nur zum kleinsten Theile um eine Neugründung, der Hauptfache nach aber nur um eine Vervollständigung der in Zürich schon vorhandenen Sammlungen und Anstalten handelt.

Neu zu gründen find nämlich die zoologische und die S..n.mlnn^.

botanische Sammlung für den Unterricht im Forstwesen. ^^ .^r^ Diese beiden Sammlungen find aber nicht sehr umfangreich, und werden daher nicht sel.^r bedeutende Ausgaben veranlassen. Gleichwohl wird, mit Einschluß der Ausgaben für eine passende Aufstellung und Anordnung dieser Sammlungen eine Summe von etwa .^r. 1,000 ausgeworfen werden müssen.

^ .

.

.

.

.

^ .

.

.

.

a ^ .

Jahra..

VI.

B d .

1 1 1 .

1 3

12l) ..^......i.^e

Die bestehende zoologische Sammlung wird vor der

^^..^. ^,..^ ^.. ^se^^. Vervollständigung bedürfen, so

daß das etwa Mangelnde mit wenigen . . Fr. 10^ hergestellt werden kann.

Botanische Dagegen find die Herbarien weit mangelhafter. Die Sammlung ^^.^ ^ ^ Zn-ich vorhandenen Herbariums wird noch von der alten Gegnerischen Pflanzensammlung gebildet, die bisher, namentlich auch wegen Mangel an einem passenden Lokale zur Aufbewahrung , nicht vervollständig werden konnte. Um diefe Sammlung zu der dem gegenwärtigen Zustande der Wissenschaft entsprechenden Vollständigkeit zu bringen, werden mindestens

.^r. 2--3,000

verwendet werden müssen.

Paiäon.^.^ische Sa.^m.

lnng.

Endlich findet ein eigenthümliches Verhältniß mit Bezug auf die Zürichzugehörende paläontologifche Sammlung statt ; denn von der mineralogischen und geologifchen, die in hinreichender Vollständigkeit vorhanden find, braucht weiter nicht gesprochen zu werden. Die der Stadt zugehörende paläontologische Sammlung ist nämlich beschränkt. und enthält gerade die meisten neuern, mithin für diefe Wissenschaft wichtigsten aufgefundenen Gegenstände nicht. Dagegen liegt ein sehr werthvolles Material, das namentlich von dem bekannten Oeningen, übrigens auch von andern Orten herfta.n.nt, in den.

Händen einiger Privaten, welche in ihrem höchst ver^ dankenswerten Bestreben, diefe ^..^stände für Zürich zu erhalten, und b..i^ gänzlichen Ma...;..l an andern ökonomischen Hülf^uellen, dasselbe mit ^rem eigenen Gelde ankauften. E^ n^e u.^ ^ höchsten Grade wünschenswert, diese Privatsam.^lnng für ^i.. po.y^chnische Schule zu gewinnen, und ..^ ^ese We^se^ ^m Vereine mit der schon vorhande...^^ älteren^ städtischen

121 Sammlung, eine der schönsten bestehenden paläontologischeu Sammlungen zu schassen. Auf Verlangen der Kommisfion hat Hr. Prof. Heer in .^urich eine^Berechnnng des Ankaufspreises dieser Sammlung der Kommisfion eingegeben (fiehe Beleg V), woraus sich ergiebt, daß derselbe auf die Summe von .

. .^r. 5,000

steigt. Unter den dargestellten Verhältnissen glaubt die Kommisfion, fie würde eine der besten Gelegenheiten zur Gewinnung eines sehr werthvollen Schazes für die polytechnische Schule auf unverantwortliche Weise versäumen, wenn sie diese Summe nicht ebenfalls in ihre Vorschläge zu einem Nachtragskredite aufnähme.

Es folgt hieraus, daß die unter Nr. 4 angeführten Sammlungen, soweit man fie im gegenwärtigen Augenblike beurtheilen kann, und unter der Voraussezung des freien Gebrauches der schon in Zürich vorhandenen öffentlichen Sammlungen, mit einem Aufwande von etwa Fr. 10,000 zu der für die polytechnische Schule nöthigen Vollständigkeit gebracht werden können.

5) Für die Sammlungen von Waaren Waarensamm^ für den mechanisch -technologischen, ^^ chemisch.technologischen und pharmaeentifchen Unterricht .

.

. Fr. 1,500

Diese verhältnißmäßig geringe Summe dürfte zufolge der Anficht derjenigen Mitglieder der Kommission, welche mit Sammlungen dieser Art näher bekannt find, genügen, besonders da eine Sammlung von Proben mechanifcher Fabrikate nur sehr unbedeutende Ausgaben veranlaßt.

6) Für die wissenschaftlichen und technifchen Anstalten :

a. die W.rkstätte zum Modelliren in Gyps und Thon, die Werkstätte

122 znm Arbeiten in Holz und die mechanifche Werkstätte zum Arbeiten

in Metall

.

.

.

. F r . ^,500

b. .das chemifche Laboratorium zu analytischen und dasjenige zu technifchen und pharmaeeutischen Un-

terfuchungen .

.

. . " 15,000 zufammen Fr. 21,500

.Mechanische ^ ^ .^e- handelt essichausschließlich um NachWerkstäitefür weifungen über die Ausstattung der beiden lezten WerkVorarbeiten. st.^e.^ ^e^ ^e Ausstattung ....er ersten fo unbedeutende Kosten veranlassen wird, daß fie nicht in einer befondern Summe aufgeführt worden find.

Um sich nun über die Kosten der Ausstattung einer mechanischen Werkstätte und einer Werkstätte sür Arbeiten in Holz Kenntniß zu verschaffen , wandte sich die Kommission an Hrn. Mechanikus Goldschmied in Zürich und Hrn. Hofmeister, Lehrer an der Kantonsfchule ebendafelbst. Von diefen Herren wurde der Kommission eine, als Beleg Nr. Vl beigelegte Ueberficht der für diefe Werkstätten anzuschaffenden Gegenstände und ihrer Preise eingereicht, die von der Kommission selbst noch etwas modifizirt und vervollständigt wurde, und aus welcher folgendes hervorgehoben werden mag.

Ein Theil der Werkzeuge der mechanischen Werkstatte, namentlich alle größeren und seltener zu brauchenden, find nur einfach anzuschaffen. Die Anschaffungskosten derselben betragen, zufolge jenem Verzeichnisse und der von der Kommiffion angebrachten Modifikation, nahe an . . . . . .

Fr. 3,800.

^ine Anzahl kleinerer Instrumente muß dagegen jedem Arbeiter stets zum Gebrauche bereit fein ; ein jedes die...

.ser Instrumente ist daher in ebenso vielen Exemplaren

.

^

123 anzuschaffen, als die Zahl der gleichzeitig arbeitenden Schüler beträgt. Der .Preis dieser Werkzeuge für einen Arbeiter beträgt nun nach dem Verzeichnisse Fr. 162. Aus Gründen, welche in dem Berichte zum Art. 17 des Regl.

angegeben worden find, wurde angenommen, daß einst^ weilen nur etwa 10 Schüler gleichzeitig arbeiten. Daher wurde für diese Hälfte der Werkzeuge die Summe

von

.

.

.

.

.

.

.

Fr. 1,620

in den Vorschlag aufgenommen.

Die Gesammtausgab.. für Errichtung der mechanischen Werkstätte steigt daher auf ^r. 5,420.

Bei der Werkstätte zum Arbeiten in Holz ließen fich die mehrfach anzuschaffenden Werkzeuge von den nur einfach anzuschaffenden nicht so genau ausscheiden; übrigens ist hier auch die Gesammt.umme minder bedeutend und daher der Einfluß dieser Unsicherheit nicht sehr erheblich.

Die Gesammtausstattung dieser Werkstätte, auf 10 gleichzeitig Arbeitende berechnet, beträgt .

Fr. 1,100.

Man gelangt auf diese Weise a^f die runde Summe von Fr. 6,500 für die Ausstattung dieser Werkstätten.

Zu b. Es wurde oben des an der zürcherischen Kan- E^misch^ ..^ tonsschule befindlichenchemischenLaboratoriums als einer b..^.^..^.

Anstalt erwähnt, welche möglicherweise auch von der polytechnischen Schule werde henuzt werden können. Es find indessen hierbei folgende Umstände zu erwägen : diese.^ Laboratorium wird gegenwärtig von den Schülern d^r Kantonsschule und den Studirenden der Hochschule benüzt und zwar in solchem Umfange, daß auf die Dauer eine noch größere Zahl von Studirenden, wegen Mangrl an Raum, nicht zugelassen werden könnte. Der chemische Unterricht an der Kantonsfchule wird nun, wie bisher, fortbestehen; für die Studirenden der zürcheri-

124 scheu Hochschule, namentlich die Mediziner, wird in Zukunst ebenfalls ein ähnlicher chemischer Unterricht, wie bisher, ertheilt werden müssen, sei es, daß für fie die .chemischen Kollegien an der zürcherifchen Hochschule, wie bisher gelesen werden, sei es, daß man sie als Zuhörer zu den chemischen Vorlesungen am Polytechnikum zulasse.

Jn beiden Fällen werden also auch in Zukunft die zürcherischen Kantonsschüler und die Studirenden der zürcherischen Hochschule für ihren chemischen Unterricht entweder das vorhandene Laboratorium, oder ein anderes von gleichem Umfange bedürfen. Da nun aber, wie in dem Berichte über das Reglement gezeigt wird, schon für

die eigentlichen Schüler des Polytechnikums allein zwei .Laboratorien, oder zwei als Dolche ausgestattete Räume nöthig sind, so müssen unter allen Umständen die Ausrüstungsgegenstände zu denselben angeschafft werden.

Auch wenn man, um nur einen dieser Räume ganz neu bauen zu müssen, an eine Vergrößerung des schon vorhandenen Laboratoriums dächte, so müßten gleichwohl in den neu hinzuzufügenden Raum auch neue Apparate im Verhältnis zu seiner Größe gebracht werden, so daß die Kosten der Ausstattung nahe die gleichen wären, wie diejenigen für die Ausstattung zweier ganz neuen Laboratorien.

Bei der Berechnung der ersten Einrichtungskosten für die chemifche Abtheilung des Polytechnikums mußte also die Ausstattung zweier Laboratorien zu Grunde ge^ legt werden.

Ein Verzeichnis der Gegenstände, welche hiezu nö.thig sind, und ihrer Preise hat Hr. Professor Volley ent.worfen und die Kommisfion legt dasselbe als VH. Beleg hei. Zufolge diesem Verzeichnisse steigen die Kosten der

125 ersten Anschaffungen für das Laboratorium zu analytischen Arbeiten aus . . . . .

.^r. 8,416 Diejenigen für das .Laboratorium zu technischen und pharmazeutischen Arbeiten auf . . . . . .

,, 8,815

Und mithin die Anfchafsungskosten

sür beide Laboratorien auf .

.

.

Fr. 17,231 Der Verfasser dieses Verzeichnisses fügte indessen die Bemerkung bei, daß besonders während der ersten Jahre manche Ersparniß eintreten könne, namentlich bei der Anschaffung der Glaswaaren, sowie auch dadurch, daß viele Apparate beiden Laboratorien zugleich dienen können. Mit Rüksicht hierauf bat die Kommission nur die Summe von Fr. 15,000 in ihre Rechnung au^genommen.

7) Für eine Bibliothek für matheB.bliothel.

matische und technische Wissenschaften Fr. 12,000.

Unter den. in Zürich vorhandenen, oben genannten drei Bibliotheken wird diejenige der naturforfchenden Gesellschaft für die polytechnische Schule von besonderem Werthe sein. Sie enthält namentlich a.le wichtigern Werke über die verschiedenen Gebiete der Naturgeschichte, dann auch viele physikalische und eine Anzahl mathematischer Werke. Dagegen findet fich in ihr nur sehr wenig Technisches. Noch sparsamer ist dieses Gebiet in der Kantonal- und in der Stadtbibliothek vertreten, indem nur die erfiere einige hierhin gehörende Werke befizt.

Die Neugründung einer Bibliothek, vorzugsweise für technische Wissenschaften, ist daher nöthig.

Diese Bibliothek wird zwar nicht sehr bändereich werden, dagegen aber manche einzelne, kostspielige Werke enthalten müssen. Namentlich wird es nöthig sein,

^

126 eine Anzahl Kupferwerke aufzunehmen, welche bedeutende Ausgaben veranlassen. Nachdem bei dem Bibliothekar der in Zürich bestehenden Bibliotheken, Hr.

.^r. Horner, Erkundigungen eingezogen worden, glaubt die Kommission, mit Fr. 12,000 für die ersten Anschaffungen ausreichen zu können.

Dabei kann sie nicht unterlassen hinzuzufügen, daß dieses Institut manche sehr schäzbaren Beiträge, welche nicht im Buchhandel vorkommen, durch Verwendung des h. Bundesrathes bei andern Staaten erhalten dürfte.

Manche ausländischen Regierungen haben die aus^ezeichnetst^n architektonischen, ingenienrwissen schaftlichen, topographische , statistischen und andern auf ihr Land sich beziehenden Werke von sich aus bearbeiten lassen und würden wohl nicht anstehen, den gemeinnüzigen Z.r.ek unferer Schule durch Schenkung solcher Werke zu befördern, wenn fie auf angemessene Weife auf die dießfälligen Bedürfnisse derselben aufmerksam gemacht würden. Wird einerseits der vorgeschlagene Geldkredit gewährt, und fehlt andrerseits diefe Verwendung des h. Bundesrathes nicht, so ist zuhosf^.n, daß der zu errichtenden Bibliothekkeinesderbesten litterarischen und künstlerischen Erzeugnisse ^us dem G.e- ^ biete der technischen Wissenschaften entzogen bleiben wird.

Archäologische 8) Für ^ie archäologische Sammlung Fr. 4,000.

Sammle.

^ D.^ten der Hochschule in Zürich haben beschlossen, ans den Einnahmen sür eine Reihe populärer Vorträge, welche fie während der lezten Iahre gehalten, eine Sammlung von Gypsabgüssen von antiken Sknlpturen anzuschaffen. E.... ist keinem Zweifel unterworfen, daß diese Sammlung, zu deren Ankauf bereits Aufträge ertheilt sind, auch der polytechnischen Schule zur Benuzung bei ihrem kunstgeschichtlichen und archäologischen Unterrichte überlassen werden wird. Um so mehr aber

127 dürfte es angemessen sein, daß fich der Erstellung dieser Sammlung Summe betheilige, wäre es auch Anspruch auf ihre Benuzung auch was ficherer zu stellen.

.

1l.

die Schule auch bei mit einer mäßigen nur, um fich einen für alle Zukunft et-

...^u.^aben sur die ..^eamtnu^en und .di.e ^ern.altun^.

Für den Schnlrath, die Kanzlei ^u. f. w. Fr. 6,000.

Die Kommission sezt voraus, der Schulrath werde noch im Laufe dieses Iahres ernannt werden und seine Tätigkeit beginnen. Sollen die Vorschläge der Kommiffion, betreffend den Zeitpunkt der Eröffnung der Anstalt und des einleitenden ^Vorbereitungskurfes , ausgeführt werden können, so wird der Schulrath die nö^ tl.ige Einleitung dazu sehr bald treffen müssen. Die Kommission nahm daher an, daß für die Besoldungen und Entschädigungen der Mitglieder des Schulrathes und für die Verwaltungsausgaben während der lezten Hälfte des lausenden Iahres etwa die^Hälfte derjenigen Summe nöthig sein werde, welche, zufolge dem Budgetanschlage für den Normalzustand der Schule, für ein volles Iahr nöthig ist, wenn von derselben die Ausgaben für den Direktor der Schule, den Bibliothekar, den Pedellen und Hauswart und für die Beheizung und Beleuchtung des Schulgebäudes abgezogen wird. Man er-

hält in diesem Falle: a) .Besoldung

Schulrathes

.

des Präfidenten des

.

.

.

.

F r . 4,500

b) Für Taggelder und Reisekosten der

Mitglieder des Schulrathes

.

.

c) Für die Kanzlei u. s. w.

,,

.

Zusammen

Wovon die Hälfte .

beträgt.

.

.

2,500 5,500

.

Fr. 12,500

,, 6,250

128 Anträge.

Nachdem sich die Kommission durch diese Betrag tungen über die einzelnen Ausgabeposten verfichert hat, daß die Ausgaben für die erste Einrichtung der pol^

technifchen Schule, mit Berechtigung des Umstandes, daß ein Theil der nöthigen Sammlungen und Anstalten in Zürich schon vorhanden ist, annähernd auf Fr. 140,000 steigen werde, zögert fie nicht, ihren Antrag über die Art und Weife der Dekung dieser Summe zu stellen.

Sie glaubt nämlich, daß die h. Bundesversamm-

lung mit Rükficht auf das dringende Bedürfniß dieser Summe zur ersten Einrichtung der von ihr beschlossenen eidgenössischen Lehranstalt, ferners mit Rüksicht darauf, daß während des laufenden Iahres der jährliche Nor-

malkredit der Anstalt von 150,000, beziehungsweise 166,000 Fr. noch gar nicht in Anspruch genommen wird, die Bewilligung dieser Summe nicht verweigern könne, und stellt daher den ehrerbietigen Antrag: Der b o h e Bund e s r a t h m ö g e bei der h.

B u n d e s v e r s a m m l u n g um die Bewilligung e i n e s N a c h t r a g s k r e d i t e s für das Iahr

1854, im B e t r a g e von Fr. 140,000, zur V e r w e n d u n g für die ersten Einrichtungen der polytechnifchen Schule einkommen.

Da ferner vorauszusehen ist, daß nicht die^ganze Summe schon während des ersten Iahres wird ausgegeben werden können, in dem namentlich die größern Instrumente und Modelle in den Werkstätten nicht vorräthig find, fondern erst auf Bestellung hin in Arbeit genommen werden müssen, und weil überhaupt bei diefen Anschaf-

fungen große Umficht nöthig ist, fo trägt die Kommission weiter daraus an :

Der Nachtragskredit von Fr. 140,000 für das Iahr 1854 m ö g e in dem Sinne

129 bewilligt werden, daß derjenige Theil dieser Summe, der während des Iahres 1854 nicht v e r w e n d e t werden kann, außer dem K r e d i t e von Fr. 150,000 für die laus e n d e n A u s g a b e n , a u f d a s Budget der Schule für das Iahr 1855 genommen werde.^) Bei der Verkeilung dieser Summe auf die einzelnen Ausgabeposten würde der vorliegende Entwurf zur Grundlage dienen; einzelne, durch das Bedürfniß geforderte Veränderungen in dieser Verkeilung aber, so lange mit denselben keine Ueberschreitung des beantragten Kredites verbunden wäre , müßten vorbehalten bleiben.

. Bedenkt man, daß die für die erste Einrichtung der Schule von der Kommisfion vorgeschlagene Summe noch um ein Beträchtliches hinter den jährlichen Normalausga-

ben des Bundes von Fr. 150,000 zurüksteht, so wird man dieselbe eher gering als groß finden ; bedenkt man, in welchem Verhältnisse diese Summe zum wissenschaftlichen und technischen Werthe des durch fie zu gewinnenden Schazes fleht , fo wird niemand daran zweifeln können, daß die beantragte Verwendung derselben gerechtfertigt ist; erwägt man aber, daß dieser Schaz die materielle Grundbedingung der Eristenz der eidgenöffischen polytechnischen Schule bildet, so wird man gestehen müssen, daß die Verwendung jener Summe eine Noth-

wendigkeit ist.

Daß die Summe, welche .ur die ersten Anschaffungen des jezt auszustattenden Polytechnikums ausgeworfen *) Die h. Bundesversammlung bewilligte einen Kredit von .^ran..

ken 1.14,000 in dem oben ausgesprochenen Sinne. (S. aIutl. Ges.

Smlg. Bd. IV, S. 243.)

130 werden muß, viel größer ist als diejenige, welche für die im Iahre 1851 projektirte polytechnische Schule verlangt wurde, erklärt fich daraus, daß damals keine Bau- und keine Forstschule in das Projekt aufgenommen worden war, daß die Naturwissenschaften in einem weit gering gern Umfange gelehrt werden sollten, und daß endlich auch der Unterricht in den Ingenieur.^, den mechanischen und den chemischen Fächern weit beschränkter sein sollte und mithin weit kleinere Sammlungen nöthig gemacht hätte.

So wurde damals auf keinen neuen physikalischen und astronomischen Apparat, keine Vervollständigung der naturgeschichtlichen Sammlungen, aus ein einziges kleines Laboratorium, eine nur ^anz kleine Modellfammlung u. s. w. gerechnet und stets eit.e viel kleinere Anstalt, als^jezt, im Auge behalten.

Bern.., den 21. Brachmonat 1854.

Die eidgenössische polytechnische Kommission :.

^t. ^ranseini, Präsident.

Dr. J. ^. ^rn.

Dr. .^. BolIe^.

... Wen.^r.

Professor .De.^ar.

Dr. ^l. ^s.^er.

Direktor ^. .^n^ndn.....^.

^I. ..^...nrte.

Professor .^s^wanden..

Berichterstatter.

Die im vorstehenden Berichte mehrmals erwähnten Belege sind nicht gedrukt worden.

Der Bericht über den .Entwurf zu einem Reglemente

für die eidg. polytechnische Schule .e. folgt in nächster Nummer.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht über den Entwurf zur Spezifikation eines Begehrens von einem Nachtragskredite für das Jahr 1854, zur Verwendung bei der ersten Einrichtung der polytechnischen Schule.

(Vom 2l. Brachmonat 1854.)

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1854

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38

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12.08.1854

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109-130

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10 001 472

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