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Ans den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 1. Mai 1854.)

Mit Zuschrift vom 29. v. M. meldet die königl.

bayerifche Gesandtschafi, unter Bezugnahme auf ihre sub

4. März abhin (Bundesbl. v, 1.1854, Bd. I, S. 623)

dem Bundesrathe eingegebenen Note, betreffend den Beftz einer legalen Reiseurkunde, mit Rükficht darauf, daß in einzelnen Kantonen angenommen zu werden scheine, es handle fich dermalen in Bayern um -die Einführung strengerer Paßmaßregeln gegen Angehörige der Schweiz: ,,daß lediglich die .Jernhaltitng von Beanstandungen und Ungelegenheiten aus Atilaß mangelhafter Reiselegitirnationen bezwekt werden wolle, und daß somit v o n îant o n a l e n B e z i r f s b e h ö r d e n ausgestellte Reifelegitimationen in Bayern als gültig angesehen werben, wenn fie überhaupt nur, nebst dem Visa der f ö n i g l . ©esandtschastskanzlei in W i n t e r t h u r , jene Aufschlösse über die Person des Reisenden enthalten, welche, wie bei allen Pässen, die Unverdächtigkeit des Paßträgers, resp. dessen P e r s o n a l e genau erkennen lassen/' Das schweiz. Generalfonsulat in St. P e t e r s b u r g bringt dem Bundesrathe, mit Depesche vom 8. April abhin, eine von der dortigen kaiserlichen Regierung unterm 6. v. M. erlassene Verordnung zur Kenntniß, nach welcher den in rusfischen Häfen befindlichen englischen und französischen Kauffahrteischiffen eine sechswöchentliche Frist zuî Einnahme ihrer Ladungen und zum ungehinderten Absegeln ins Ausland gestattet wird.

465 und zwar in den Häfen des schwarzen, a f o w f c h e n und b a l t i f c h e n Meeres vom 25. April d. I., in den Häfen des weißen Meeres aber vom Tage der Navigationseröffnung an gerechnet.

Nach dem Auslaufen aus den gedachten Häfen foll den engl. und franz. Schiffen von den r u f f i f c h e n K r e u z e r n gestattet werden, auch selbst nach Ablauf des bestimmten Termins, ihre Fahrt fortzufezen, wenn sie nämlich sich ausweisen können, daß die Ladungen noch vor Ablauf des oberwähnten Termins eingenommen worden seien.

gerner soll das Eigenthum engl. und sranz. Unterthanen auf Schiffen n e u t r a l e r Nationen von den ruf* fischen Kreuzern als unantastbar angesehen werden. Englische und französifche Waaren, u n t e r n e u t r a l e r g l a g g e , selbst wenn sie englischen oder französifchen Unterthanen angehören, dürfen ungehindert in die ruffischen Häfen, einlaufen; auch wird das Eigenthum der Angehörigen n e u t r a l e r Länder, das auf feindlichen Schiffen gefunden werden follie, der Konfiskation nicht unterworfen.

Die neutrale Flagge darf aber nicht als Schuj für folche Ladungen und Gegenstände dienen, die nach dem Völkerrechte als Kriegseontrebande betrachtet werden.

Während die kaif. ruffifche Regierung ihre fämmtlichen Seehäfen für die Kauffahrteischiffe neutraler Nationen offen läßt, .nimmt sie jedoch keine Verantwortlichkeit auf sich für allfälligen Schaden und Verlust, den die Schiffe durch die Kriegsoperationen erleiden dürften.

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,,Da die Diebe annoch im Verhafte find, so sollte, ,,bevor dieselben ihre Freiheit wieder erlangen, ausge* ,,mittelt werden können, ob der mehrgedachte Diebftahl ,,in der Schweiz statt gefunden habe oder nicht."

Wahlen des Bnndedrathed* Postbeamte: 3. Mai, Herr Bernhard K o s t e z e r von Siggingen, bisheriger Postkommis in Baden, zum nun* mehrigen Posthalter dafelbst. Jahresgehalt

gr. 1800.

n

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Herr Hs- Heinrich M ü l l i, Lehrer in Schöfflisdorf (wohin das Postbüreau Klnps verlegt wird) zum Posthalter daselbst. Iahresbesoldung Fr. 116.

..Eelegraphist : 3. Mai, Herr I. Trab von Horgen, am Zürichsee, zum Gehilfen des Kontroleurs bei der Telegraphendirektion in Bern. Iahresgehalt

8r. 1200.

Zollbeamte: 3. Mai, Herr Johann R o l l i von Belp, Kts. Bern, derSeit Adjunkt an der Zollstätte "deutfche B a h n " in Bafel, zum Kontroleur des Granzdienstes an der Neuenburgergränze.

Jahresgehalt gr. 1500..

,, ,, Herr Eugène Dubied in Verrières, zum Einnehmcr an der Nebenzollftätte Les Brenets.

Iahresbefoldung gr. 800.

Herr Jakob Pfeiffer in Rheinek, Kts. St. Gal lfn, ist zum Pulververkäufer daselbst patentirt worden »..u..desblatt. Jahrg. VI. B», u.

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