Schweizerisches Bundesblatt.

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N« 23 S a m j t a g , den 20. Mai 1854.

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Bekanntmachung.

Gemäß der frühern Bekanntmachung des unterzeichneten Departements, d. d. 4. dieß (stehe Bundesbl. Nr. 21 und 22, Seite 468 und 475), werden anmit aus dem allgemeinen .Réglemente über ine in Paris bevorstehende la n d w i r t hs c h a s t l i c h e , G e w e r b e - u n d K u n s t a u s s t e l l u n g cïïer Nationen diejenigen Bestimmungen zur öffentlichen Kenntuiß gebracht, welche das schweizerische Publikum zu intexesfiren am meisten geeignet find, s

Allgemeine Bestimmungen.

Art. 1. Die in Paris für d a s J a h x 1855 vexanstaltete allgemeine Ausstellung nimmt landwirthschastliche und Gewexbsexzeugnisse, so wie Kunstwerke aller Nationen an.

Sie wixb am 1. Mai e x ö f f n e t und am 31. Weinm o n a t g l e i c h e « J a h r e s geschlossen.

Art. 8. Kein Srzeugniß wird in die Ausstellung aufgenommen, wenn es nicht mit der Ermächtigung und dem Siegel der Departements» ober Fxemdenkomité eingesandt wird.

Art. 12. Die Verzeichnisse der zugelasseneu Ausjhllex sind spätestens bis 30. W i n t e r m o n a t 1854 au die ïaisexliche Kommission einzusenden.

3ulatTuug un& @intheitnng der ©rzengniff«.

Axt. 13. Zulässig bei der allgemeinen Ausstellung find alle lantwirthschnftlichcn, Gcwerts» und Kuufiexzeugnisse, welche keiner in rfachstehenden Abtheilungen angehören..

1) Thiere und Pflanzen, in lebendem ßujtan'."-'..

2) Pflanzen- und Thierslosfc, in frischem und nachtheiligex Veränderung unterworfenem Zustande; 3) zexfpxiugen.,.e, unii überhaupt all« als gefähilich anexkannten Stoffe.

*

493 Art. 14. Geistige Flüssigkeiten oder Alkohol (alcools), Oele und "Essenleu, Säuren und äzende Salze, und überhaupt leicht entzündbare oder zur Veranlassung einer Feuersbrunst geeignete Körper werden in bnuerhaften Gefässeu und vollkommen gefchlossen au der Ausstellung zugelassen; die Eigenthiimer solcher Erzeugnisse haben fich übrigens nach den Sichertyeitsmaßregeln zu richte«, welche vorgefchriebeu werde«.

Art. 16. Die Erzeugnisse werden zwei verschiedene Abtheilungen bilden t. diejenige der G e w e x b s e x z e u g n i f f e und die der K u n s t w e t f e ; ste werden für jedes Land in acht

Gruppen getheilt, welche dreißig Klassen in fich begreifen, als

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.1. Jlbtl)tUun0. -- töe.aer.bmjeu.gntlj'e.

I. ©ruppe.

G e w e r b e zur Ausbeutung und Hervorbriugung von Rohstoffe«.

1. Klaffe. Minenkunde und Metallurgie.

2.

,, Forstfuude, Jagd, Fischerei und Sammlung von Erzeugnissen, welche man ohne Kultur erhalten hat.

3.

,, Akerbau.

II. Gruppe. G e w e r b e zur V e r w e n d u n g mechanischer Kräfte.

4. Klasse. Allgemeine, auf bas Gewerbswefen angewandte Mechanik.

5.

,, ".öefondere und materielle Mechanik der Eisen-

6.

,,

bahnen und anderer Transportarten.

.Besondere und materielle Mechanik der ge-

7.

,,

wexblichen Werkstätten.

Besondere und materielle Mechanik der Ge-

webemanufaïtureu.

In. ©ruppe. Hauptsächlich auf Anwendung ph9fika-

lischer o d e r chemischer A g e n z i e n gegründete oder auf die Wifsenfchaf-

ten und den Unterricht bezügliche

8. Klasse.

9.

,,

Gewerbe.

Exakte Künste, Gewerbe i« Beziehung auf Wissenschafte« und das Unterrichtswefeu.

Gewerbe, welche die ökonomische Erzeugung und den Gebrauch der Wärme, des

sichtes und dex elektrizitat betreffen.

494 10. Klasse.

Shcmische Künste, Färbereien und Drufereien;

11.

Papier-, Fell- und Eaoutchoucgewexbe .c.

Zubereitung und Erhaltung von Nahrungs«

n

substaiizeu.

IV. Gruppe.

12. Klasse.

13.

14.

,, ,,

G e w e r b e in s p e z t e l l e x B e z i e h u n g auf die gelehrten Berufsaxten.

Gesuntohntslehxe, Apothekerîuntic, Medizin und (Shixurgie.

Marine und Militärkunji.

(.uvi-bauten.

V. Gruppe.

15.

16.

17.

18.

M a n u f a k t u x e n u n d mineralische Ex* zeugnifse.

Klasse. Gewerb mit xohen und verarbeiteten Stahlarten.

,, Fabx.fat.on »on Mctallmerïen gewöhnlicher Arbeit.

,, Gold* und Bijontexiearbeiten, Gewerb feex Kunstbronzen.

,, Arbeiten von Glas und Thon.

VI. Gruppe. G e w e b e m a n u f a ï t u ï e u .

19. Klasse. Baumwollenstosse.

20.

,, Wollenpoffe.

21.

,, Seiden|1;offe.

22.

,, Flachs* und-Hanfgewebe.

' 23.

,, Stmmçfwirferproduïtc, Teppiche, Posamen» teric, Stikerei und Spizen.

VII. Gruppe.

24. Klasse.

25.

,, 26.

,,

27.

,,

MeubUrung und V e r z i e r u n g , Moden, technische Z e i c h n u n g e n , D r u ï e x e i und Musiï.

Meublirungs* und Verzierungsarbeiten.

Verfertigung von Kleiteungsslüken, Moden--waaxen und Phantastegegenjiänben.

Zeichnung und Ptastiï, auf das Gewexbs* wefcn angewandt, Lettern* und Kupfer« sticht>xuï. Photographie.

Verfestigung von Muftîinjirumenten.

495 2. Äbtheilung. -- faunftmetke.

VIII. Gruppe. Schöne Künste.

28. Klasse. Malerei, Gravure und Lithographie.

29. ,, Bildhauerei und Medaillengxavure.

30. ,, Baukunst.

Annahme nnd Ausstellung der Erzengniffe.

Art. 17. Die Erzeugnisse, sowol sranjösifche als fremde, Werden im Ausstellungspalaste vom 15. J ä n n e r 1855 an bis zum 15. M ä r z e in fehl i ejjl ich angenommen, Ss darf jedoch eine nachträgliche Frist für ManufakturWaaxen, die durch zu langes Verpaktseiu leiden könnten, unter' der Bedingung bewilligt werden, daß die nÖthigen Anordnungen für Ausstellung derselben zum Voraus getroffen worden seien. Jn keinem Falle aber darf diese Frisi fich über den 15. April hinaus erstreken.

Die schweren und vielen Raum einnehmenden Erzeugnisse, oder alle andern, welche beträchtliche Aufstellungsarbeiten erfordern wurden, sollen vor Ende Hornung eingesendet werden.

Art. 20. Die für die allgemeine Ausstellung bestimmten stanzöfischen Erzeugnisse werden aus Kosten des Staates von den durch die Departements- und Kolonien«Komite angewieseneu Orten nach Paris und von da an dieselben Orte zurü! befördert.

Die sxemden Erzeugnisse gleicher Bestimmung werden ebenfalls auf Staatskosten eingeführt, aber nur von der Gränze au, und unter den gleichen Bedingungen zuruk spedirt.

Art. 25. Die Zulassung der Erzeugnisse geschieht unent*

geldlich.

Art. 26. Die Aussteller sind keinerlei Gehühren, weder für Miethe oder Zölle, noch für etwas anderes während der Dauer der Ausstellung unterworfen.

Preisgericht nnd Belohnungen.

Axt. 58. Die Würdigung und die ..Seurtheilung der ausgestellten Erjeugnisse wird einem großen, gemischt internationalen Preisgerichte anvertraut. Dieses Preisgericht wird aus Titular- und stellvertretenden Mitgliedern gebildet, die in 30 besondere Preisgerichte, entsprechend den im Art. 16 angegebenen Klassen vertheilt werden.

BmtdesUatt. Jahrg. VI. Bd. II.

38

496

Axt. 60. Die Zahl der Preisrichter wird für Frankreich wie für das Ausland nach dem Vexhälhnß der Ausftellerzahl jedes Sandes sejtgefezt.

..Bern, den 18. Mai 1854.

Der Vorsteher vom eidg. Departement des Jnnexn : ·St. .$tanscini.

[2] Be!anutmachuug.

Unter mehreren vom fchweizerischcu Geschäftsträge... in Paris an den Bundesrath eingesandten Todscheinen für An» geholige der Schweiz, welche in Algier gestorb...» find, finden fich fünf, deren Heimathshöxigkeit bis jezt nicht ausgemittelt werde« konnte, nämlich j 1) Todschein fin. Konxa... Surbecf, 17 Jahre alt, ledi* gen Standes und Feldarbeitex, gebürtig aus dem Oberland in der Schweiz, Sohn des G e o x g und der Anna Spexly, gestorben am 21. Heumonat 1851 im .Büxgerfpital zu Ora u in Algier 5 2) Todscheiu für K a r l Wen g ex, gewesener Füsilier in der zföeiten Kompagnie des dritten -.Bataillons des I. Regia nunts der Fremdenlegion, geboxcn zu Thoen in dex Schweiz, Sohn des El e r i que und ton. A n n a G exber, gestorben im Militävspital zu Oxau am 25. Wein» monat 1849, in einem Alter von 24 Jahren; 3) Todschein für J a k o b S t e f f e n , Sohn des set. St e.phan und der ebenfalls sel. M a r i a B e u e x d u l im Kanton Bern, gewes. Füsilier in dex dritten Kompagnie des dritten Bataillons des I. Regiments der Fremdenlegion, gestorben im Militärfpital zu Oxan, in einem Sät« von 25 Jahxeu; 4) ..Eobschein für P e t e x R e m e i n b e x , gewesener Soldat bei der fünften Kompagnie des erjien Bataillons des Regiments der Z o u a v en, immatrikutixt unter der Num«ter. 4255, ledigen Standes, geboren zu W a n g e x im Santon Bern, ehelicher Sohn des sel. K a s p a x R e m e i n dex und seiner Gattin Katharina H e x x r n a n n , gestorben am 29. Jänner 1851 im .Militäxfpital zu B li da h, in einem Alter von 24 Jahren ; 5) Totischem für M a r i e L o u i s e P c u q u e g u o t , gewesene ©attin des Hrn. 3<~a" Pierre E o x n e t in A.SSÌ-

497 el-Biod, Gemeinde S i d i - C h a r n i in Algier, Tochtex des Joseph P e u q u e g n o t und der M a r i a n n e Buelex in V i l l a r s s o u s B l a r n o n t (Doubs), geboren zu A r c o n v i l l i e r im Kanton Bern und gestorben an gedachtern Orte den 26. Wintermonat 1851, in einem Alter von 40 Jahren.

Die unter..,eichnete Kanzlei ladet daher die Staatsïanzleien, fo wie die Gemeinds* und Polizeibehörden der Kantone, welche die genannten Jndividucn, füx welche obige Todfcheine ausgestellt worden, als ihre Angehörigen.erkennen sollten, hiermit ein, ihr davon gefällige Anzeige machen zu .wollen.

Sexu, den 20. Mai 1854.

Die schweizerische Bundesfauzlei.

[3]

Bekanntmachung, betrefend

·Beachtung, der 3oll-'o.'schi ; 1ft e > 1 bei Waaxensendungen.

Die Verstnber zollbara Waaxen nach dem Auslande pflegen oft aus den der Sendung beigefügten Deklarationen die Gattung der Waare, so wie deren Werth und Gewicht ungenau anzugeben; diefelben sezen sich hiedurch großen Nachtheilen aus, wofür fich dit Postverwaltung hiermit zum Voraus aller .Verantwortlichkeit enthebt; Wir bringen daher Folgendes zur Kenntuiß des Publikums s 1) Allen nach dem Auslande bestimmten zollpflichtigen Postgegenstäiiden ist die zollordnungsmäßige Defiaration, welche die genaue Angabe der Waaxc, deren ÏOerth und Gewicht enthalten muß, so wie ein Frachtbrief beizugeben.

2) Die Sendungen selbst müssen, je nach Jnhalt und nach Entfernung des Bestimmungsortes, in einer hinreichen..)

starken und verschließenden Vexpafung, mit haltbaren und t>eutlichen Siegeln versehen, aufgegeben werden.

Nach den österreichischen Staaten bestimmte Solis find noch mit einem Strike zu umbinden.

3)-Die Abreise (Frachtbrief) muß außer dem deutlich bezeich«enden Namen des Empfängers, den Bestimmungsort und anfällige Werthdeklaration, nebji Angabe des Ge-

498 wichts enthalten. Jst der Bestimmungsort eine bedeutendere Stadt, so muß die Straße und Hausnummer, im entgegengesezten FaÜe abex der Staat, die Provinz (Departement) od« Gegend, wo der Bejlimtnungsoxt gelegen ist, auf dei Adresse angegeben werden.

Das Gewicht ist genau in Kilogramm odex Pfund und Bruchtheilen (bei Waaxen- und Effektenfendungen uutex 10 Pfund, odex bei Baarschaftseuduttgen in.Kilogxamm und Gramm ober Pfund und Lothen) auf der Adresse zu »erzeigen.

4) Den Versendern wird empfohlen, den Waaxen- und Effektenfendungen keine Baarschaftsbeträge beizufügen, fca lez» tere in solcher Vexpakung nicht hinreichend geschüzt find, und auf den Fall von Vexlujt im Auslande die fchweizexische Postverwaltuing gefezlich keine Haftung übernimmt, sondern für Erlangung eines Ersazes lediglich ihre ..Berwendung, jedoch ohne verbindliche Folge, eintreten läßt.

3m Uebxigeu werden die Versender auf die bei den einzelnen Staaten bestehenden speziellen Zoll» und Verfendungsvorschrifteu hingewiefen.

B e r n , den 10. Mai 1854.

F ü r d a s schweiz. Post- u n d . B a u d e p a x t e m e n t , Der Stellvertreter:

Naeff.

Anäschreilrnngcn.

(Anmeldungen ohne gute i e n m u n d s z e u g n i f s e können nicht betüfsichtigt werden.)

..Satant« Stelle.

Anmeldung

3a.()re.%<.l)alt,

1) Korn mi s bei dem Fx. 900.

Hauptpojibiixeau Bern.

Bei der Kreispostdixektiou in B e r n, bis zum 31. Mai L J.

2) P o f l h a l t e r und gr. 264.

..Bxiestxägexin

Bei dex Kreispoltdirektion iu St. G a ll e u , bis zum 5, Juni

Wildhaus.

Î.

J.

499 ..Bacante .Stelle.

Jahresgehalt

Qlntneldnng.

3) Adjunït bei der Fr. 1596.

Kreispostdixeftiou in Neuenbuxg.

Sei dex Kreispostdirektion in N e u e « -

4) P o s t h a l t e r in Wimmis.

Sei dex Kreispostdirektion in Bern, bis

t. 320.

b u r g , bis zum 31.

Mai l. J.

zum 31. Mai l. J.

5) P o s t h a l t e x in gx. 300.

Schiers.

Bei der KxeispostDirektion in E h u x, bis zum 31. Mai I. J.

6) Koudukteurfüx d.PostkreisGenf.

Sei dex Kreispostdixeïtion in G e n f , bis zum 31. Mai I. J.

1) G e h i l f e an der

Hauptzollstätte

1020.

Ft.

Fr. 1500.

Verrières.

2) K o u t x o l e u x an

derHauptzollstätte

dex Direktion

gebiets in L a u s a n n e , bis zum 27. l. M.

Fr. looo.

Moxfee.

3) K o m m i s u n d T e I e g x a . p h i s t bei dem Postbiixeau ··Baden.

Bei

des V. schweiz. ZollBei

der Direktion

des v. schweiz. Zoll* gebiets in L a u s a n n e ,

bis zum 27. l. M.

Fr.

l l 40.

Bnndesblatt. Jahrg. vi. Bd. u.

Sei der Kxeispostdirektion in A a rau, bis zum 24. Mai 1854.

39

500

I1] Holajìeigeruug.

Die Gemeinde Obctbuchsiteu, Kaut. Solvthuxu, wird Dennexftag deu 1. Juni uachfthiu, »ou Morgens 9 Uhr an, im dortigen Gemeindewald circa 800-Stük tannenes-Bauholz, »ou 70 bis 95 Fuß £&.ge, öffentlich »etjleigexn lassen., wozu Äaufsliebhaber hiermit einladet O b e r b u c h s i t e n , deu 15. Mai 1854, Der ©emeiudexath.

..Brock nndEx,?tdltiond..r®täm'..>fl-schtB Suchdruckexei (®..p..mtrwadel).

in Bern.

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1854

Année Anno Band

2

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24

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

20.05.1854

Date Data Seite

492-500

Page Pagina Ref. No

10 001 416

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