# S T #

Bundesblatt

Bern, den 4. November 1965

117. Jahrgang

Band III

Nr. 44 Erscheint wöchentlich. Preis Fr. 33.- im Jahr, Fr. 18.- im Halbjahr, zuzüglich Nachnahme- und Postzustellungsgebunr

# S T #

9303

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für PTTBetriebsgebäude in Freiburg, Genf, Nidau und Würenlos sowie den Erwerb von Liegenschaften zu PTT-Zwecken in Basel, Dietikon, Langenthal, Lausanne, St. Gallen, Uster und Zürich (Vom 20. September 1965)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren !

Wir beehren uns, Ihnen eine Sammelbotschaft vorzulegen über die Bewilligung von Objektkrediten für : a. PTT-Gebäude PTT-Betriebsgebäude: Freiburg Würenlos Postbetriebsgebäude : Nidau Telephongebäude : Genf-Petit-Lancy Fernmeldegebäude: Genf-Plainpalais b. den Erwerb von Liegenschaften: Basel (Steinentorstrasse) Dietikon Langenthal Lausanne (Chemin de Préville) St. Gallen (Salisstrasse/Krügerstrasse) Uster Zürich (Müllerstrasse) Der Baubedarf der PTT-Betriebe hängt in erster Linie von der Entwicklung des Verkehrs ab. Dieser hat seit der letzten Baubotschaft, d. h. im Laufe des Jahres 1964, wie folgt zugenommen: - Teilnehmeranschlüsse 82 201 - taxpflichtige Gespräche 85,1 Millionen - Telexverbindungen - 2,3 Millionen Bundesblatt. 117. Jahrg. Bd.m.

l

-

Postreisende adressierte Briefpostsendungen Pakete Gesamtumsatz Postcheck Zeitungen

2,7 Millionen 60,0 Millionen 1,6 Millionen 34,2 Milliarden 25,1 Millionen

Gesamthaft gesehen hatten die PTT während der letzten fünf Jahre von 1959-1964 ein ständig anwachsendes Verkehrsvolumen zu bewältigen. So stiegen bei den Femmeldediensten - die Zahl der Teilnehmeranschlüsse von 1,03 auf 1,39 Millionen (+35%), - die Gesamtzahl der taxpflichtigen Telephongespräche von 1,113 auf 1,602 Milliarden (+44%), - die Telexverbindungen von 6,3 auf 14,1 Millionen (+ 124%).

In denselben fünf Jahren vermehrten sich bei der Post - die Zahl der Reisenden von 26,3 auf 34,8 Millionen (+ 32 %), - die Zahl der adressierten Briefpostsendungen von 1231 auf 1485 Millionen (+21%), - die Zahl der Pakete von 112,4 auf 122,4 Millionen (+9%), - die Zahl der Zeitungen von 755,8 auf 887,1 Millionen (+17 %), - der Gesamtumsatz beim Postcheck von 178,3 auf 312,3 Milliarden Franken (+75%).

Diese Verkehrszunahme hatte einen weitgehenden Ausbau der technischen Anlagen und eine vermehrte Mechanisierung sowie Motorisierung zur Voraussetzung. Investierten die PTT-Betriebe 1959 noch 293 Millionen Franken, waren es 1964 585 Millionen Franken, wovon u. a. 385 Millionen auf Telephonanlagen, 117 auf Liegenschaften und 30 Millionen Franken auf Fahrzeuge entfielen. Seit 1959 stieg denn auch der Anschaffungswert der Anlagen in der Bilanz von rund 2,8 auf 4,7 Milliarden Franken.

Obschon der bauliche Nachholbedarf der PTT sich infolge der Hochkonjunktur bisher noch steigerte, was allein schon die Zahl von ungefähr 45 000 wartender Telephoninteressenten beweist, beschränken die PTT ihre Investitionen im Interesse der Konjunkturdämpfung auf das Notwendigste. Aus konjunkturpolitischen Gründen wurde den eidgenössischen Räten 1964 keine Baubotschaft vorgelegt. Auch für 1965 haben wir eine strenge Auswahl getroffen und nur die allerdringendsten Bauprojekte in die vorliegende Botschaft aufgenommen. Diese sollten aber verwirklicht werden können, damit sich der Nachholbedarf nicht noch weiter aufstaut. Die Bereitstellung der technischen Einrichtungen nimmt nach Fertigstellung eines Baues nochmals Zeit in Anspruch, so dass die dringend benötigten Anlagen für den Post- und vor allem für den Fernmeldeverkehr ohnehin mit immer grösseren Verspätungen zur Verfügung stehen.

Bei den fünf Bauprojekten handelt es sich in erster Linie um Betriebsgebäude, d. h. um Gebäude, die unmittelbar der Abwicklung des Post- und Fernmeldebetriebes
dienen. Die PTT können den noch ständig zunehmenden Postund Fernmeldeverkehr nur dann zweckmässig und wirtschaftlich bewältigen, wenn die dazu erforderlichen Betriebsanlagen vorhanden sind. Das Projekt

eines neuen PTT-Gebäudes in Freiburg wurde von den eidgenössischen Räten bereits 1961 behandelt. Das heutige Kreditbegehren ist auf wesentliche Änderungen zurückzuführen, die an diesem Projekt inzwischen vorgenommen werden mussten. Zwei Projekte, Genf-Plainpalais und Genf-Petit-Lancy, sind durch die grosse Nachfrage nach Telephonanschlüssen bedingt, wozu noch ein kleineres PTT-Gebäude in Würenlos sowie ein Postbau in Nidau kommen, der schon seit langer Zeit einem dringenden Bedürfnis entspricht. Alle übrigen Objektkredite betreffen vorsorgliche Landkäufe, mit Ausnahme von Langenthal, wo eine überbaute Liegenschaft erworben und weiterverwendet werden soll. Vom gesamten Kreditbedarf von 50 743 000 Franken sind somit 9 940 000 Franken für Käufe und 40 803 000 Franken für Neubauten erforderlich. Es ist selbstverständlich, dass diese Bauten unter den Bundesbeschluss vom 13. März 1964 über die Bekämpfung der Teuerung durch Massnahmen auf dem Gebiete der Bauwirtschaft (AS 1964,213) fallen und nur innerhalb des den PTT-Betrieben zustehenden Bauplafonds erstellt werden können.

Der Delegierte für Konjunkturfragen anerkennt, dass die PTT-Betriebe die an sie gestellten Forderungen, die sie infolge ihrer Leistungspflicht nicht umgehen können, nur dann zu meistern vermögen, wenn den PTT ermöglicht wird, die Anlagen und Einrichtungen den ständig wachsenden Anforderungen der Kundschaft angemessen anzupassen. Er hat deshalb den vorliegenden Bauprojekten ausdrücklich zugestimmt.

1. PTT-Betriebsgebäude Freiburg Mit Botschaft vom 21. April 1961 (BB11961,1, 899) haben wir auf die seit Jahrzehnten bestehenden, äusserst misslichen Platzverhältnisse der Postbetriebsdienste im Hauptpostgebäude am Place Python in Freiburg hingewiesen.

Die eidgenössischen Räte haben dies anerkannt und mit Beschluss vom 22. Juni 1961 (BB11961,1,1609) einen Kredit von 8 950 000 Franken für die Erstellung eines neuen Hauptpostgebäudes in der Nähe des Bahnhofs bewilligt.

Das damalige Projekt sah ein 62 m langes und 18 m breites Hauptgebäude vor mit einem Untergeschoss, Erdgeschoss, 5 Stockwerken und einem Attikageschoss längs der Avenue de Tivoli sowie einen Anbau an der Nordfassade mit Parterre und einem Obergeschoss. Schon bei der parlamentarischen Behandlung wurden jedoch gewisse Bedenken gegen dieses Projekt geäussert. So wurde geltend
gemacht, die Erstellung des Haupttraktes parallel zur Avenue de Tivoli stelle städtebaulich und verkehrsmässig eine wenig befriedigende Lösung dar.

Durch das Gebäude werde eine Verbreiterung der Avenue de Tivoli verunmöglicht und die nahe protestantische Kirche ästhetisch beeinträchtigt ; auch seien die Parkierungsmöglichkeiten ungenügend. Der Vorsteher des Eidgenössischen Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartements wies deshalb die Generaldirektion PTT an, im Rahmen des bewilligten Kredites die Gliederung und architektonische Gestaltung des Gebäudes nochmals zu überprüfen. Dazu kam, dass nachdem die Stadtbehörden die Baubewilligung für das neue Gebäude bereits erteilt hatten - ein inzwischen erstattetes Gutachten über die Verkehrsregelung

in Freiburg u. a. auch die Verbreiterung der Avenue de Tivoli forderte. Aus diesem Grunde wünschte die Stadt Freiburg, das PTT-Gebäude solle weiter zurückgenommen oder abgewinkelt werden. Eingehende Studien zeigten jedoch, dass in diesem Falle das Gebäude zu klein geworden wäre, um den Betriebsbedürfnissen zu genügen. Die PTT-Betriebe entschlossen sich daher zur Neuprojektierung, um den verschiedenen Forderungen und Wünschen Rechnung zu tragen.

Gleichzeitig bot die Neuplanung den PTT die Möglichkeit, auch die Raumbedürfnisse der Kreistelephondirektion miteinzubeziehen. Ursprünglich glaubte man, die Räume in der alten Hauptpost am Place Python, die durch die Verlegung der Postbetriebsdienste frei werden, so erweitern zu können, um darin nebst den technischen Anlagen des Telephons auch die Verwaltungsdienste der Kreistelephondirektion unterzubringen. Inzwischen haben der Verkehr und die Zahl der Anschlüsse sehr rasch zugenommen : Baunetz Freiburg (Netzgruppe Freiburg und Bulle)

Hauptanschlüsse . . .

Sprechstellen Ortsgespräche in Mio Ferngespräche, Ausgang in Mio . . . .

Gesprächseinnahmen in Mio Fr

1940

1950

I960

1964

Index 1964 1960 = 100

5877 8 575 2,2

10494 15979 4,1

19629 29 197 9,5

27581 40147 13,0

137

3,5

6,8

11,8

18,2

154

1,3

3,0

5,8

8,4

145

141 137

Entsprechend dem Verkehrszuwachs musste das technische und administrative Personal der Kreistelephondirektion Freiburg von 1960 bis 1964 von 145 auf 203 Arbeitskräfte erhöht werden, was zur Folge hatte, dass die Verwaltungsdienste ausquartiert werden mussten. Der Neubau bietet nun Gelegenheit, die an fünf verschiedenen Orten in Mieträumen untergebrachten Verwaltungsdienste wiederum zu vereinigen. Der sich deswegen ergebenden Vergrösserung des Bauvolumens stimmte die Stadt Freiburg aus städtebaulichen Gründen zu und genehmigte die Errichtung zusätzlicher Stockwerke im Haupttrakt.

Das unter diesen Voraussetzungen von einer Architektengemeinschaft und der Direktion der eidgenössischen Bauten in Zusammenarbeit mit den Bau- und Betriebsdiensten der Generaldirektion PTT ausgearbeitete Projekt sieht am bisherigen Standort eine völlig neue Aufteilung des Baukörpers vor. Das im Dreieck zwischen den Geleiseanlagen der SBB, der Avenue de Tivoli und Rue du Temple liegende Gebäude besteht aus einem Haupttrakt mit acht Obergeschossen, einem Zwischenstock und einem Attikageschoss sowie einem Anbau mit Zwischenstock, Obergeschoss und Dachterrasse.- Der Baukörper lehnt sich längsseits an die Geleiseanlagen der SBB an und steht im wesentlichen quer zur Avenue de Tivoli, was eine spätere Verbreiterung dieser Strasse und die Bereitstellung einer genügenden Parkfläche unmittelbar vor dem Haupteingang erlaubt.

Vorgesehen ist folgende Raumeinteilung : Hauptgebäude l. und 2. Untergeschoss : Betriebsschutzräume Heizung Posttechnische Werkstatt Archive Garderoben Elektrische Installation Erdgeschoss : Schalterhalle Post Postfachanlage Zwischenstock : Schalterhalle Telephon und Telegraph mit Telephonkabinen Erfrischungsraum 1. Obergeschoss : Briefversandamt Briefzustellamt (Geleisegeschoss) Büros des Postbetriebs Postcheckamt 2. Obergeschoss : Büros der Kreistelephondirektion 3.-8. Obergeschoss: Vermietbare Reserveräume Attikageschoss : Dienstwohnung Mietwohnungen Anbau Untergeschoss : Erdgeschoss :

Zwischenstock: l. Obergeschoss : (Geleisegeschoss)

Einstellhalle für Motorfahrzeuge Keller Paketzustellamt Eilzustellung Aufgabe und Auslieferung von Massensendungen Posthof Büros des Telephon- und Telegraphenbetriebs Freizeitwerkstätte Paketversand mit direktem Zugang zu Perron l Aufenthaltsraum und Kantine Garderoben

Dem Postbetrieb wird ein rund 100 m langes Geleise für den Ein- und Auslad zur Verfügung stehen ; bei einer Verwirklichung des Schnellgutkonzepts wird es für die Aufnahme der direkten Postwagen von und nach Freiburg dienen.

In bezug auf den Standort und auf die vorgesehene Dienstorganisation ist festzuhalten : -- der Bahnhof Freiburg wird bei der neuen Transportkonzeption ein wichtiges Post-Umschlagszentrum bleiben; der vorgesehene Standort ist deshalb auch auf lange Sicht gesehen richtig; - der Postbahnhof mit direktem Zugang zum neuen Gebäude bildet einen wesentlichen Bestandteil einer rationellen Dienstorganisation der Post;

- da eine Dezentralisation der Post/ustellung in Freiburg nicht wirtschaftlich wäre, wird das neue Gebäude so gestaltet, dass es einen zweckmässigen Einsatz des Betriebspersonals und der Zustellfahrzeuge für die ganze Stadt erlaubt; - für die zu erwartende Ausdehnung der Regionaltransporte des Postgutes durch PTT-eigene Fahrzeuge ist die nötige Raumreserve vorhanden.

Die Baukosten belaufen sich auf 21 575 000 Franken (Zürcher BaukostenIndex 310,6 vom I.April 1965), die sich im wesentlichen wie folgt aufteilen: Franken

-

Abbrucharbeiten 204 756 Neubau 20 514 275 Umgebungsarbeiten (Parkplatz, Kiosk usw.)

300 581 Verbreiterung der Tivolibrücke und Verlängerung der Perronanlage 555 388 Objektkredit 21 575 000

Die Mehrkosten dieses Projekts gegenüber dem ursprünglichen resultieren in erster Linie aus der Vergrösserung des Baukubus um 17 529 m3 sowie der indexmässigen Baukostenverteuerung. Die Gestaltung des neuen Hauptgebäudes als Hochhaus und die unregelmässige Form des unteren Geschosses bedingen zudem eine aufwendigere statische Konzeption, grössere sowie unterschiedliche Spannweiten, und die vermehrten posttechnischen Einrichtungen haben zusätzliche bauseitige Aufwendungen zur Folge.

Die baulichen Aufwendungen für den Perron der Postgeleiseanlage und die Brückenverbreiterung sind im Objektkredit Inbegriffen, nicht dagegen die Kosten für das Geleise selbst sowie die elektrische Fahrleitung. Hiefür werden die SBB den PTT-Betrieben nach ausgeführter Arbeit Rechnung stellen. Wie üblich wird der benötigte Kredit den eidgenössischen Räten mit dem Voranschlag für Betriebsanlagen unterbreitet.

Im Objektkredit ebenfalls nicht inbegriffen sind die Kosten des Liegenschaftserwerbs. Gemäss Artikel 2 des Bundesbeschlusses vom 22. Juni 1961 (BB11961,1,1609) haben Sie dem Erwerb verschiedener Parzellen mit einer Gesamtfläche von rund 5360 m2 bereits zugestimmt. Gestützt darauf wurde 1963 eine Parzelle im Halte von 426 m2 erworben, wobei der Erwerbspreis noch durch die Festsetzung der Entschädigung für eine zu enteignende Liegenschaft im Halte von 4587 m2 beeinflusst wird. Das Enteignungsverfahren, das der Bundesrat am 19. Juli 1960 bewilligt hat, konnte wegen der Projektänderung noch nicht abgeschlossen werden. Weil die von der Eidgenössischen Schätzungskommission bzw. vom Bundesgericht festgesetzte Enteignungsentschädigung nach Artikel 88 des Bundesgesetzes über die Enteignung innert 20 Tagen zu bezahlen ist, steht nicht genügend Zeit zur Verfügung, den eidgenössischen Räten ein Kreditbegehren mit besonderer Botschaft vorzulegen. Wir beantragen Ihnen deshalb, in grundsätzlicher Bestätigung des Bundesbeschlusses vom 22. Juni 1961 dem Erwerb der zu enteignenden Liegenschaft sowie der weiteren benötigten Grund-

7

stiicke im Halte von zusammen rund 5400 m2 zuzustimmen mit der Ermachtigung, den dafiir benotigten Objektkredit in den Voranschlag oder eine Nachtragskreditbotschaft einzustellen. Fur den Neubau standen mit einem von der Generaldir ektion PTT bereits im Jahre 1947 er worbenen Grundstiick von 1042 m2 ungefahr 6440 m2 zur Verfiigung.

Mit der Genehmigung dieses Beschlusses f allt der mit Bundesbeschluss vom 22.Juni 1961 fur den Neubau bewilligte Objektkredit von 8 950 000 Franken dahin, wahrend Artikel 2 iiber den Erwerb verschiedener Parzellen mit unbedeutenden Anderungen ubernommen wird.

2. PTT-Betriebsgebaude Wiirenlos Die Post befindet sich in Wiirenlos seit 1958 in einer Holzbaracke, da keine andern zweckentsprechenden Lokale zu finden waren. Die bisherige Zunahme des Postverkehrs zeigt, dass diese provisorische Massnahme auf die Dauer sowon! fiir die Postkunden wie den Postbetrieb unhaltbar ist.

Post Wurenlos

Wertzeichenverkauf in Franken . . .

Briefpost, Aufgabe .

Paketpost, Aufgabe .

Einzahlungen Briefpost, Zustellung Paketpost, Zustellung Auszahluneen

1940

1950

I960

1964

Index 1964 1940 = 100

8 300 33300 4100 13 500 166700 8700 3500

17200 38700 8600 26500 334 900 15400 4700

45400 104 600 16300 53600 398 800 26900 9500

65300 152 500 20300 67 100 698 800 32000 11 100

787

458 495 497 419 368 317

Wurenlos verfiigt iiber keine eigene Telephonzentrale, sondern ist zusammen mit Killwangen, Spreitenbach, Boppelsen, Danikon, Hiittikon und Otelfingen an die Zentrale Killwangen angeschlossen. Wohl kann diese bis auf 2600 Anschliisse ausgebaut werden, was die Bedienung neuer Abonnenten in den nachsten zwei bis drei Jahren noch gestatten sollte, doch ist das Ortskabelnetz heute so iiberlastet, dass Ende 1964 bereits 54 Interessenten auf ihren Anschluss warteten.

Telephonzentrale Killwangen

1940

1950

Hauptanschlusse . . .

Sprechstellen Ortsgesprache Ferngesprache, Ausgang Gesprachseinnahmen Franken

175 200 83 600

346 438 74000

1006 1371 255 600

1652 2199 397700

253 900

808 600

1 419 200

96600

291 300

517 600

*) 1950 = 100

ca.

35000

I960

1964

Index 1964 1940 = 100

944 1099 476

559*1

1479

Unter diesen Umständen muss die Zentrale Killwangen durch Zusammenfassung der rechts der Limmat liegenden Gemeinden Würenlos, Boppelsen, Dänikon, Hüttikon und Otelfingen in einer Unterzentrale Würenlos entlastet werden.

Sowohl für die Post als auch für das Telephon drängt sich somit die Erstellung eines PTT-Gebäudes in Würenlos auf. Die Generaldirektion hat bereits 1961 ein geeignetes Grundstück erworben, das wie folgt überbaut werden soll: Untergeschoss : Schutzraum Heizung Wohnungskeller Batterie- und Maschinenraum Kabelkeller Magazin Lagerraum Erdgeschoss : Schalterhalle Postbüro Paketraum Kabelaufstieg Garage Obergeschoss : Automatenraum Hauptverteiler Garderobe 5-Zimmer- Wohnung Es ist vorgesehen, in der Telephonzentrale vorerst 2000 Anschlüsse bereitzustellen; im Endausbau werden es rund 4500 sein. Für Post wie Telephon bestehen bauliche Erweiterungsmöglichkeiten, so dass die Zahl der Anschlüsse bis 8000 vermehrt werden kann.

Der Voranschlag rechnet mit Kosten von 945 000 Franken (Index 278). Bis zum I.April 1965, dem letzten Zürcher Baukostenindex (310,6 Punkte), beträgt die Teuerung rund 111 000 Franken, so dass sich ein Objektkreditbegehren von l 056 000 Franken ergibt. Diese PTT-Betriebsanlagen sind auf weite Sicht geplant. Der Wachstumsdruck der Städte Baden und Zürich auf die Gemeinde Würenlos steht erst noch bevor. Bereits wird eine umfangreiche Industriezone geplant, da mit dem Bau der Autobahn und des Verschiebebahnhofs Spreitenbach und dessen Verbindungsgeleise nach Würenlos die Ansiedlung neuer Industrien begünstigt wird. Die projektierten PTT-Anlagen werden jedoch auch einer raschen Entwicklung des Einzugsgebietes von Würenlos auf Jahrzehnte hinaus gewachsen sein.

3. Postbetriebsgebäude Nidau Die Post ist in Nidau seit 1948 im Hintergebäude eines Hauses an der Ecke Hauptstrasse/Weyermattstrasse mietweise untergebracht. Seither hat sich der Postverkehr in Nidau wie folgt entwickelt :

Post Nidau

1948

Wertzeichenverkauf in Franken .. .

Briefpost, Aufgabe .

Paketpost, Aufgabe .

Einzahlungen Briefpost, Zustellung in Mio Paketpost, Zustellung Auszahlungen

1950

I960

1964

115500 329 100 46900 92700

111 000 346800 47500 98000

167 100 441500 52500 181 200

221200 539 900 59100 220900

1,1 51000 10500

1,1 53200 11 900

1,8 74100 21900

2,3 81300 26700

Index 1964 1948 = 100

192

164 126 238

209 159 254

Heute genügen die vorhandenen Räume den Anforderungen des Betriebes in keiner Weise mehr; Schalterhalle und Büroräume sind zu eng, und den neuen Brief boten steht lediglich ein Raum mit 29 m2 zur Verfügung. Eine Möglichkeit, die Lokale zu erweitern, besteht nicht. Schon 1960 verkaufte deshalb die Gemeinde Nidau den PTT-Betrieben ihre alte Pfarrhausliegenschaft direkt neben den heutigen Postlokalen für die Erstellung eines Neubaus.

Der Standort im Schwerpunkt der Siedlung ist für die Postaufgabe durch das Publikum, aber auch für die Postzustellung zweckmässig. Als Nachteil ist der ungünstige Baugrund zu werten; auch untersagen die Bauvorschriften aus städtebaulichen Gründen eine einstöckige Überbauung, obschon eine solche betrieblich zu genügen vermöchte. Es mussten deshalb in das Projekt auch vermietbare Räume einbezogen werden, die jedoch, soweit sie sich im Erdgeschoss befinden, als Raumreserve für eine spätere Erweiterung des Betriebes dienen.

Vorgesehen ist die Erstellung von zwei Trakten : Haupttrakt entlang der Weyermattstrasse Untergeschoss : Schutzräume Heizung Garderoben Veloeinstellräume Keller zu Verkaufsladen Magazin Erdgeschoss : Schalterraum Postbüro Paketraum Remise Verkaufsladen l. und 2. Geschoss : Büroräume Quertrakt Untergeschoss :

Leitungsdurchschalter Telephon Wohnungskeller Keller zu Verkaufsladen

10

Erdgeschoss :

Verkaufsladen Magazin Postremise Garagen l. Obergeschoss : zwei 4 Vi-Zimmer-Wohnungen Die Kosten des Projekts sind mit 2 140 000 Franken veranschlagt; davon entfallen 468 000 Franken auf die wegen des schlechten Baugrundes erforderliche Grundwasserwanne. Selbst bei Berücksichtigung dieser Tatsache sowie der Mietzinseinnahmen ergibt sich für die PTT-Betriebe aus diesem Bauvorhaben für eine Stadt mit ungefähr 5500 Einwohnern eine hohe Belastung. Das Projekt weist jedoch in die Zukunft und dürfte, selbst wenn sich die Bevölkerung nach den Berechnungen der Ortsplanung mehr als verdoppelt haben wird, dank den im Erdgeschoss vorhandenen Reserveräumen für den Postbetrieb auch dann noch genügen. Da dem Kostenvoranschlag von 1963 der Index von 277,5 zugrunde liegt, ergibt sich bis zum l. April 1965 mit 310,6 Punkten eine Teuerung von rund 255 000 Franken, womit der Objektkredit auf 2 395 000 Franken steigt.

4. und 5. Telephongebäude Genf-Petit-Lancy und Fernmeldegebäude Genf-Plainpalais Die Telephonteilnehmer des Ortsnetzes Genf sind an die automatische Zentrale Mont-Blanc und die Quartierzentralen Acacias, Eaux-Vives, Grand-Pré, Stand, Charmilles, die Peripheriezentrale Vernier sowie sechs Unterzentralen angeschlossen. Die folgende Tabelle zeigt, dass der Telephonverkehr in Genf ausserordentlich stark zugenommen hat. Die Gesprächseinnahmen haben sich seit 1950 rund vervierfacht, und von den Ende 1964 vorhandenen 97 052 Telephonanschlüssen wurden über 60 000 seit 1950 erstellt. Mit dieser Zunahme steht Genf gesamtschweizerisch an erster Stelle.

Ortsnetz Genf

1940

1950

I960

Hauptanschlüsse . . .

19822 36284 75046 Spiechstellen .. .

30124 58289 116847 Ortsgespräche in Mio 23,3 40,1 69,7 Ferngespräche, Ausgang m Mio*) . .

2,9 9,3 22,6 Gesprachsemnahmen 4,2 11,8 28,0 in Mio Franken . . .

*) ab 1950 sind die Ferngespräche von Nyon inbegriffen.

1964

Index 1964 1940 = 100

97052 156 676 86,4

490 520 371

36,6

1262

40,0

952

Bis zum Jahre 1949 wurden alle Telephonteilnehmer von Genf, mit Ausnahme der Vorortsgemeinden, von den Zentralen Mont-Blanc und Stand bedient. Seither erfolgte eine stürmische Entwicklung. Betrug der durchschnittliche Zuwachs an Telephonanschlüssen in den Jahren 1950/55 noch 3300, stieg er 1955/60 auf 4440 und beträgt für 1960/64 sogar rund 10 000. Diese zahlreichen neuen Abonnenten konnten nur angeschlossen werden, weil die PTT rechts und links der Rhone je zwei neue Quartierzentralen erstellten. Eine weitere Entlastungszentrale in Champel ist zurzeit im Bau.

11 4. Telephongebäude Genf-Petit-Lancy Die im Jahre 1958 in Betrieb gesetzte Quartierzentrale Genf-Acacias mit 20 000 Hauptanschlüssen für die Gemeinden Onex, Lancy und Carouge sowie das Quartier Queue d'Arve bedarf dringend einer Entlastung, da beim gegenwärtigen Teilnehmerzuwachs die Zentrale bis Mitte 1969 voll belegt sein wird.

Die PTT-Betriebe werden in Genf - auch abgesehen von dem folgenden Projekt Genf-Plainpalais - in den nächsten Jahren noch mehrere Quartierzentralen erstellen müssen, sollen die noch vorhandenen Reserveanschlüsse nicht innerhalb vier bis fünf Jahren erschöpft sein.

Zur Entlastung der Quartierzentrale Acacias ist die Bereitstellung weiterer Teilnehmeranschlüsse auf der linken Seite der Rhone in einer neuen Quartierzentrale die gegebene Lösung. Die Generaldirektion PTT hat zu diesem Zweck ein geeignetes Grundstück von 1230 m2 inmitten einer geplanten grossen Überbauung erworben. Im Rahmen der Gesamtüberbauung ist das Grundstück nur eingeschossig überbaubar, was zu folgender Konzeption zwingt; Keller: Kabelkeller Batterieraum Stromlieferung Schutzraum Raum für die Fernheizungsanlage Erdgeschoss : Hauptverteiler Räume für Spezialausrüstungen und Ventilationsanlagen Werkstatt Garderobe Obergeschoss : Wählersaal Magazin Büro Eingang Die neue Quartierzentrale kann im Endausbau 20 000 Anschlüsse aufnehmen, wird aber vorerst für 10 000 ausgebaut.

Die Kosten des Neubaues sind bei einem Index von 284,1 mit l 575 000 Franken veranschlagt. Die Teuerung bis zum l. April 1965 (Index 310,6) beläuft sich auf rund 147 000 Franken, was einen Objektkredit von l 722 000 Franken erfordert.

5. Fernmeldegebäude Genf-Plainpalais Das Einzugsgebiet der Zentrale Stand am Quai de la Poste wurde durch die Quartierzentralen Eaux-Vives (1949), Acacias (1959) und wird durch diejenige von Champel (1966) verkleinert. Trotzdem ist die Nummernkapazität dieser Anlage ungenügend, um den Anschlussbegehren in dem mehr und mehr City-Charakter annehmenden Gebiet zwischen Rhone und Arve länger als bis 1966 entsprechen zu können. Dazu muss die Zentrale Stand wegen Überalterung und zu geringer Verkehrsleistung ersetzt werden, sind doch 20 000 Anschlusseinheiten 25-35 Jahre alt, und 5000 bestehen aus Altmaterial. Dies hat zur Folge, dass

12

trotz erhöhtem Unterhalt die Betriebsqualität der Anlage nicht genügt und diese zudem weder dem steigenden Verkehr noch dem kommenden vollautomatischen internationalen Telephonverkehr angepasst werden kann. Da in der Zentrale Stand weder eine Erweiterung noch ein Ersatz der alten Einrichtungen möglich ist, müssen andernorts geeignete Räume für eine neue Anlage bereitgestellt werden.

Für die Zukunft benötigen auch die Telexanlagen mehr Räume. Wohl kann die Telexzentrale Genf-Mont-Blanc, an welche die Teilnehmer der Kreistelephondirektion Genf sowie rund die Hälfte im Einzugsgebiet der Kreistelephondirektion Sitten angeschlossen sind, nach dem Auszug einzelner Dienste von heute 1200 auf 4000 Anschlüsse erweitert werden. Nachdem Ende 1964 1031 Telexanschlüsse belegt waren, dürfte die ausgebaute Zentrale Stand, falls die Telexteilnehmer im Wallis an die geplante Zentrale Sitten angeschlossen werden können, bis gegen 1975 genügen. Auf diesen Zeitpunkt müssen für die Telexteilnehmer des Kreises Genf weitere Anschlussmöglichkeiten verfügbar sein, so dass es angezeigt ist, gleichzeitig mit der Telephonzentrale Plainpalais Platz für 6000 Telexanschlüsse vorzusehen.

Eine wirksame Entlastung der Telephonzentrale Stand setzt voraus, dass die neue Quartierzentrale in der Nähe der bisherigen sowie möglichst nahe beim Kabelschwerpunkt des zu bedienenden Gebietes erstellt werden kann. Dafür drängt sich die Gegend der Plaine de Plainpalais auf, die jedoch seinerzeit der Stadt Genf mit der Auflage geschenkt wurde, dass sie nie überbaut werden darf.

Trotz jahrelangen Bemühungen ist es den PTT-Betrieben nicht gelungen, in der Nähe ein genügend grosses Grundstück zu annehmbaren Bedingungen zu erwerben. Als einzige Lösung bleibt deshalb nur die Erstellung einer unterirdischen Anlage in der Plaine de Plainpalais. Die Stadt Genf hat für das folgende Projekt bereits eine provisorische Baubewilligung erteilt : Oberirdisch - Erdgeschossbau am Bd Georges-Favon mit Eingang, Warenlift, Frischluftkanal, Kiosk, - Erdgeschossbau an der Avenue du Mail mit Abluftkanal, Notausstieg, Telephonkabinen, WC-Anlagen.

Unterirdisch - l. Untergeschoss : Telephonzentrale mit 40 000 Anschlüssen Telexzentrale mit 6000 Anschlüssen Hauptverteiler Notstromanlage Batterien Stromverteilungsanlagen Betriebsbüros Werkstatt Garderoben - 2. Untergeschoss : Kabelkeller Ventilations- und Luftkonditionierungsanlagen Schutzraum

13

Ein Zugangsstollen verbindet das erste Untergeschoss mit dem Erdgeschossbau Bd Georges-Favon, und ein Werkleitungs- und Abluftstollen führt vom zweiten Untergeschoss zum Erdgeschossbau an der Avenue du Mail.

Vom Kabelkeller führt ferner ein Kabelstollen zur Place du Cirque.

Das Gebäude wird einen allseitig gegen Grundwasser isolierten Kasten bilden, da der Bauplatz in ehemaligem Schwemmgebiet der Arve liegt. Für die Heizung, Ventilation und Luftkonditionierung führen vom zweiten Untergeschoss vertikale Verbindungen zu den Erdgeschossaufbauten am Rande der Ebene, weil die Oberfläche der Plaine dePlainpalais nicht verändert werden darf. Die PTT-Betriebe werden alles daran setzen, um ihrem Personal durch gute Beleuchtung, Klimatisierung und Farbgestaltung annehmbare Arbeitsverhältnisse zu schaffen, und ferner sehen sie vor, die Monteure abwechslungsweise in oberirdischen Zentralen und in Plainpalais zu beschäftigen, damit nicht einzelne Leute ständig unter Tag arbeiten müssen.

Die Erstellung dieses Neubaues ist ausserordentlich dringlich, ist doch bis zu dessen Fertigstellung mit mindestens vier Jahren zu rechnen, so dass er nicht vor Ende 1970 zur Verfügung steht. Die ersten Anschlüsse werden somit erst 1971 in Betrieb genommen werden können.

Der detaillierte Voranschlag sieht folgende Baukosten vor : Franken Rohbauten 8 600 000 davon entfallen auf die Fundation und Abdichtun- Franken gen 4 369 933 auf Eisenbetonkonstruktionen, Stollenbauten, Pumpstationen 3 261 897 Diverses und Unvorhergesehenes 968 170 Baulicher Innenausbau 1315 000 Technische Installationen l 140 000 (Gasheizung, Ventilation, Luftkonditionierung, sanitäre Anlagen, elektrische Gebäudeinstallationen sowie Pumpstation) Honorare und Pläne l 105 000 Werkanschluss und Gebühren 150 000 Verlegung von Werkleitungen Dritter und Wiederherrichten der Plaine de Plainpalais 546 000 Kostenvoranschlag (Index 284,1) 12 856 000 Teuerung bis zum letzten Zürcher Baukostenindex vom I.April 1965 (310,6 Punkte) l 199000 Objektkredit 14 055 000 In diesem Betrag sind keine Landkosten inbegriffen. Die Stadt Genf hat sich in verdankenswerter Weise bereit erklärt, den PTT ein Baurecht zu erteilen, wobei sie bei der Berechnung der Bodenrente von einem Terrainwert von etwas über 100 Franken/m2 ausgeht, so dass die PTT 5.50 Franken/m2 und Jahr zu be-

14

zahlen haben, was bei der grossen Grundfläche des Gebäudes gegenwärtig eine jährliche Bodenrente von rund 30 000 Franken ergibt. Für die Zukunft sind gewisse Anpassungsmöglichkeiten vorbehalten.

Es ist das erste Mal, dass die PTT-Betriebe einen vollständig unterirdischen Fernmeldebetriebsbau von dieser Grosse erstellen lassen. Die Direktion der eidgenössischen Bauten hat deshalb der Ausarbeitung des Projekts und der Aufstellung des Kostenvoranschlages besondere Sorgfalt angedeihen lassen. Das vorgeschlagene technische Vorgehen ist erprobt und sollte zu keinen unerwarteten Schwierigkeiten führen. Die Generaldirektion PTT hat schon früher die Erstellung unterirdischer Telephonzentralen geprüft, jedoch wegen der entstehenden Mehrkosten und mit Rücksicht auf das Personal darauf verzichtet. Im vorliegenden Fall bleibt jedoch keine andere Lösung, falls für die City links der Rhone in absehbarer Zeit zusätzliche Telephonanschlüsse zur Verfügung gestellt werden sollen. Die unterirdische Anordnung der Fernmeldezentralen hat daneben den grossen Vorteil, das Katastrophenrisiko wesentlich zu vermindern und ferner die betriebliche Planung durch keine baugesetzlichen und liegenschaftlichen Einschränkungen zu behindern.

Unter diesen Umständen bitten wir Sie, dem Objektkreditbegehren von 14 055 000 Franken zuzustimmen.

6. Erwerb einer Liegenschaft in Basel (Steinentorstrasse) Mit Beschluss vom 12. Juni 1964 haben Sie den Kredit für das neue Betriebsund Verwaltungsgebäude der Fernmeldedienste an der Wallstrasse in Basel bewilligt. Die Bauarbeiten sind im Gang. Das fertigerstellte Gebäude wird nebst Verwaltungsdiensten der Kreistelephondirektion vor allem das zweite Fernamt mit Verstärkeramt sowie Ortszentralenausrüstungen aufnehmen (vgl. Botschaft vom 29.November 1963, BB1. 1963, II, 1333).

Auf Grund der Telephonstatistik der Netzgruppe Basel (061) ist zu erwarten, dass der Telephonverkehr auch in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird.

Netzgruppe Basel

Hauptanschlüsse . . .

Sprectistellen Ortsgespräche in Mio Ferngespräche, Ausgang in Mio . . . .

Gesprächseinnahmen in Mio Franken . . . .

1940

1950

I960

1964

Index 1964 1940 = 100

27512 47442 21,1

51 895 89 677 47,2

101 625 167 844 74,0

125 805 207 884 80,6

457

10,6

18,7

39,8

58,0

547

6,7

15,2

28,9

36,3

542

438 382

Die sich aus diesen Zahlen ergebende Entwicklungstendenz des Fernverkehrs macht es notwendig, dass schon heute alles vorgekehrt wird, damit in Zukunft für das heute im Bau befindliche Fernbetriebszentrum Wallstrasse eine Erweiterungsmöglichkeit besteht, denn durch die projektierte Überbauung wird das zur Verfügung stehende Areal bereits maximal genutzt. Eine horizontale Ge-

15

bäudeerweiterung, die allein den in den Untergeschossen untergebrachten Fernbetriebsausrüstungen dient, lässt sich nur durch Inanspruchnahme der hangseitig liegenden Nachbarparzellen zwischen TT-Gebäude, Wallstrasse und Steinentorstrasse verwirklichen.

Für die PTT-Betriebe zeigt sich nun die Möglichkeit, eine dieser Nachbarparzellen als vorsorgliche Landreserve zu erwerben. Es handelt sich um die einer Erbengemeinschaft gehörende Liegenschaft Steinentorstrasse Nr. 39, die dank ihrer mittlelen Lage im Komplex der alten und abbruchreifen Gebäulichkeiten Steinentorstrasse Nrn. 33-45 eine Art Schlüsselstellung für eine Neuüberbauung , einnimmt. Es ist denkbar, dass sich die Eigentümer dieses Komplexes auf eine Gesamtüberbauung werden verständigen müssen, wobei sich der rückwärtige, an die PTT-Liegenschaft Wallstrasse angrenzende Teil für die spätere Erweiterung des TT-Gebäudes eignen würde. Der an die Steinentorstrasse angrenzende Teil wird wegen der guten Geschäftslage im Rahmen einer Gesamtüberbauung eventuell auch für die Unterbringung einer Postfiliale in Frage kommen.

Aus diesen Gründen haben sich die PTT-Betriebe diese Parzelle im Halte von 737,5 m2 mit den darauf stehenden alten Gebäuden, unter dem Vorbehalt der Krediterteilung durch die eidgenössischen Räte, durch Kaufvertrag gesichert. Der vereinbarte Kaufpreis von l 950 000 Franken oder 2644 Franken/m2 darf mit Rücksicht auf die zentrale Lage der Liegenschaft und im Vergleich zu den gehandelten Preisen für benachbarte Liegenschaften als vertretbar bezeichnet werden.

Wir beantragen Ihnen, diesem in die Zukunft weisenden Kauf zuzustimmen, unter Gewährung eines Kredites von l 970 000 Franken einschliesslich Handänderungs- und Nebenkosten.

7. Erwerb einer Liegenschaft für Postzwecke in Dietikon Das Postgebäude Dietikon wurde in den Jahren vor und nach 1950 geplant, als die Gemeinde etwa 7000 Einwohner zählte. Im Jahre 1953 konnte das Gebäude bezogen werden. Seine Grosse entspricht dem damals von der Gemeinde für die Jahre 1985-90 angenommenen Bevölkerungsstand von rund 17 000 Einwohnern. Heute zählt die Gemeinde bereits über 21 000 Einwohner, und die Behörden rechnen im Endausbau mit schätzungsweise 46 000 Einwohnern. Die PTT-Betriebe stehen hier wie in ändern Gemeinden der Agglomeration Zürich vor der Tatsache, dass die Entwicklung der
vergangenen Jahre die früheren Prognosen der Ortsbehörden, die als Grundlage für die Grosse der erstellten Postgebäude dienten, in unerwartetem Masse übertroffen hat. Dies geht auch aus der Zusammenstellung auf der folgenden Seite über den Postverkehr hervor.

Weil der Verkehr seit 1953 sehr rasch zugenommen hat, musste die Zahl der Bediensteten von 25 auf 42 erhöht werden, so dass die Lokale weder für die Postaufgabe, noch für den Zustelldienst mehr genügen. Mit einem Barackenanbau für das Zustellpersonal konnten die unhaltbaren Verhältnisse vorläufig etwas gemildert werden. Obschon das Postamt - abgesehen von der Zufahrt mit Motorfahrzeugen - günstig liegt, drängt sich eine Verlegung auf, weil der Bau

16 Post Dietikon

1940

1950

1953

I960

1964

Wertzeichenverkauf in Fr. .

116700 269 300 278 800 633 700 958 800 Briefpost, Aufgabe 464200 688 900 741 600 1 660 900 2 204 600 Paketpost, 54200 117200 123 100 253 900 345000 Aufgabe Einzahlungen .

81 100 154 100 185 200 453 600 572 600 Briefpost, Zustellung . . . 1 214 300 2 373 500 2 558 400 4 304 200 5 429 300 Paketpost, 46100 Zustellung . . .

97100 116500 211 100 269 400 18300 33700 60900 76700 Auszahlungen 28300

Ii»dex 1964 1953 = 100

344

297 280 309 212 231 228

nicht im nötigen Ausmass erweitert werden kann. Die Hauptaufgabestelle Dietikons muss im Ortszentrum liegen. Im weitern ist es vorteilhaft, wenn sich die Post am Bahnhof oder in dessen Nähe befindet, denn die Bahn bleibt jedenfalls für die nächste Zeit ein wichtiges Beförderungsmittel, selbst wenn sich das Postamt, wie im vorliegenden Fall, nicht mit der Paketzustellung zu befassen haben wird.

Diese soll später vom Schnellgutbahnhof oder von der Paketumleitstelle Limmattai übernommen werden.

Es ist vorgesehen, das künftige Gebäude Dietikon auf einem Areal zu erstellen, das aus vier Parzellen besteht, wovon eine bereits im Eigentum der Eidgenossenschaft ist. Die zweite bildet Gegenstand dieses Objektkreditbegehrens; die zwei verbleibenden kleinern Liegenschaften müssen in einem späteren Zeitpunkt noch erworben werden. Die Generaldirektion PTT hat den Kauf über das 1167 m2 umfassende Areal mit einem Preis von 933 600 Franken oder 800 Franken/m2 unter Vorbehalt der Genehmigung durch die eidgenössischen Räte abgeschlossen. Der Gemeinderat von Dietikon betrachtet diesen Preis als an der oberen Grenze liegend, empfiehlt den Kauf jedoch mit Rücksicht auf eine der wenigen noch bestehenden Möglichkeiten, in der Nähe des Bahnhofes einen Postneubau zu erstellen.

Wir beantragen Ihnen, den für diesen Kauf benötigten Objektkredit von total 960 000 Franken (Kaufpreis plus Handänderungskosten) zu bewilligen.

8. Erwerb einer Liegenschaft für Postzwecke in Langenthal Mit Beschluss vom 18. März 1965 haben Sie dem Erwerb einer Liegenschaft neben dem heutigen PTT-Gebäude für l 240 000 Franken zugestimmt. Die langfristige Betriebsplanung für Langenthal sieht vor, auf einem beim Bahnhof bereits erworbenen Areal für die Postdienste einen Neubau zu errichten (Annahme-, Umleit- und Zustelldienste sowie eventuell Postcheckamt). Dieses Projekt wird gegenwärtig bearbeitet. Nach Beendigung dieses Bauvorhabens werden die Fernmeldedienste die Räume der heutigen Hauptpost übernehmen und auf der erworbenen Nachbarparzelle einen Neubau errichten. Diese Lösung hat den Vor-

17

teil, dass die umfangreichen Telephonanlagen am heutigen Ort erweitert und weiterverwendet werden können und damit die Investitionsverluste wegfallen, die mit einer Verlegung zwangsläufig eintreten würden.

Mit den beiden zukünftigen Gebäuden am Bahnhof (Post) und neben der heutigen Hauptpost (Telephon) ist jedoch die Frage der Stadtfiliale der Post (Annahmeamt) noch nicht gelöst. Die Belassung der Filiale im alten PTT-Gebäude, d. h. nur 400 m von der neuen Hauptpost beim Bahnhof entfernt, würde später zwangsläufig ein drittes Postamt in Langenthal voraussetzen. Auf Grund des Zonenplanes und der von der Gemeindebehörde angenommenen voraussichtlichen Entwicklung darf angenommen werden, dass schon in 10-15 Jahren ein grosser Teil der Bevölkerung von Langenthal im südlichen Teil, Richtung Lotzwil und Bleienbach, wohnen wird. Auf lange Sicht gesehen erweist es sich daher als betrieblich zweckmässig, das zweite Postamt in diesen südlichen zukünftigen Schwerpunkt zu verlegen.

Es bietet sich nun Gelegenheit, in diesem Teil der Gemeinde Langenthal die an der Lotzwil-/Mittelstrasse gelegene «Kardinal»-Liegenschaft zu erwerben, die sich ungefähr l km vom Bahnhof entfernt befindet. Mit der Konsumgenossenschaft, die einen Neubau bezogen hat, konnte unter Vorbehalt der Krediterteilung durch die eidgenössischen Räte ein Kaufvertrag über diese Liegenschaft abgeschlossen werden, die folgende Gebäude enthält : - Geschäftshaus und Lagerhaus mit Keller, Erdgeschoss mit Verkaufsladen von rund 380 m2, l. Obergeschoss mit ungefähr 400 m2 Büroräumen sowie das Dachgeschoss.

Im Erdgeschoss sind ferner drei grosse Einstellgaragen für Lastwagen vorhanden.

- Wohn- und Geschäftshaus mit Keller, 245 m2 Lagerraum im Erdgeschoss, einer 3-Zimmer-Wohnung im l .Stock sowie Lagerräumen und zwei 3-ZimmerWohnungen im Dachstock.

- Lagerschuppen.

Die Gesamtliegenschaft verfügt über eine Fläche von 2555 m2. Der amtliche Wert beträgt 882 700 Franken.

Die ehemaligen Geschäftslokale eignen sich sehr gut für die Unterbringung einer Postfiliale, wobei der für eine spätere Erweiterung vorgesehene Teil vorläufig vermietet werden könnte. Im Obergeschoss der «Kardinal»-Liegenschaft konnte bereits das Checkamt mietweise untergebracht werden, das aus dem heutigen PTT-Gebäude weichen musste, um den Postversand- und Zustelldiensten Platz zu machen.
Für den Erwerb der Liegenschaft «Kardinal» wird ein Preis von l 500 000 Franken verlangt. Es stellt sich die Frage, ob in einer Gemeinde von der Grosse Langenthals für die Unterbringung einer Postfiliale sowie des Checkamtes ein solcher Betrag aufgewendet werden soll, wenn in den nächsten Jahren noch Objektkredite für die Erstellung der Hauptpost am Bahnhof und eines Telephonbetriebsgebäudes neben dem bisherigen PTT-Gebäude zu erwarten sind.

Bundesblatt. HT.Jatag. Bd.IE.

18

Die Gemeinde Langenthal hat seit dem letzten Weltkrieg einen raschen Aufschwung erlebt. Zahlte sie 1948 noch rund 9000 Einwohner, waren es Ende 1964 rund 12 200, was einem Zuwachs von 36 Prozent entspricht. In der Zukunft ist mit einem weitern Anwachsen der Bevolkerungszahl zu rechnen. Gleichzeitig haben sich Gewerbe und Industrie stark entwickelt, und die Bautatigkeit ist rege.

Dieser wirtschaftliche Aufschwung widerspiegelt sich in den Verkehrszahlen der Post: Post Langenthal

Wertzeichenverkauf in Franken Briefpost, Aufgabe in Mio Paketpost, Aufgabe .

Einzahlungen Briefpost, Zustellung in Mio Paketpost, Zustellung Auszahlungen

1950

I960

1964

Index 1964 1940 - 100

346 200

607000

946 900

1 209 200

349

1,8

2,9 272900 231 600

419 500 406 400

1940

155600 132200

3,3

4,1

228

445500 453 800

286 343

2,4

3.2

4,9

7,0

292

122 000 24400

207900 36400

301 600 59500

322100 67200

264 275

Der Erwerb der Liegenschaft «Kardinal» und der prqjektierte Neubau der Hauptpost am Bahnhof sichern den Postbetrieb fur die Gemeinde Langenthal auf weite Sicht. Auf die Dauer gesehen wird sich diese Losung betrieblich und finanziell als die giinstigste erweisen, weil die neue Filiale iiber geniigend Erweiterungsmoglichkeiten verfiigt. Die finanzielle Belastung der Post wird durch die vermietbaren Raume wesentlich vermindert, und der Baumarkt wird durch den Verzicht auf die Erstellung eines Neubaus entlastet.

Unter diesen Umstanden beanfragen wir Ihnen, den Objektkredit von 1 530 000 Franken (Kaufpreis plus Handanderungskosten) zu bewilligen.

9. Erwerb einer Liegenschaft fiir Telephonzwecke in Lausanne (Chemin de Préville Der Telephonverkehr in der Netzgruppe Lausanne (021) hat sich seit 1940 wie folgt entwickelt: Netzgruppe Lausanne

Hauptanschliisse . , .

Sprechstellen Ortsgesprache in Mio Ferngesprache, Ausgang in Mio . . .

Gesprachseinnahmen in Mio Franken . . . .

1940

1950

I960

1964

79585

102341

21361 31 739 17,1

41 643 61 125 26,4

1 1 5 079

7,5 4,7

Index 1964 1940 = 100

479

i
Aid.

43,2

59,0

345

18,1

38,2

560

747

11,5

23,8

33,9

721

Wahrend sich die inlandischen Ferngesprache in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelten, nahmen die Auslandgesprache von 305000 Einheiten auf

19

1,59 Millionen Einheiten zu, was sogar einer Verfünffachung entspricht. Die Netzgruppe Lausanne liegt damit über dem schweizerischen Mittel. Der gesamte Fernverkehr, der sich um den Eingangsverkehr für Stadt und Netzgruppe Lausanne noch vergrössert, wickelt sich über das Hauptamt Lausanne ab, das im Hauptpostgebäude St-Francois untergebracht ist. Im gleichen Gebäude befinden sich auch das Fernknotenamt, das den Verkehr der angrenzenden Fernendämter nach der übrigen Schweiz vermittelt, sowie Ortszentralen, deren Anlagen 20000 Nummern aufzunehmen vermögen.

Die geschilderte Verkehrszunahme hatte bereits verschiedene Erweiterungsund Ausbaumassnahmen zur Folge. Die Zunahme des Ortsverkehrs wurde durch Inbetriebnahme der Quartierzentralen Valency (1950), Pully (1956), Ouchy (1957), La Sallaz (1961) undRenens (1963) aufgefangen. Für die Erweiterung der Fernbetriebsausrüstungen konnten bis heute im Hauptpostgebäude St-Francois die erforderlichen Räume durch Ausquartierung von Verwaltungsdiensten der Kreispost- und Kreistelephondirektion bereitgestellt werden. Heute können jedoch keine weiteren Flächen mehr abgetreten werden, und eine Erweiterung des Gebäudes selbst ist aus baugesetzlichen Gründen nicht möglich. Dazu kommt, dass das 65jährige Gebäude keine weiteren Bodenbelastungen mehr erträgt. Der Bau eines zweiten Fernamtes ist daher notwendig geworden. Ferner empfiehlt es sich, wichtige Anlagen zur Verminderung des Katastrophenrisikos vermehrt zu dezentralisieren.

Die Dringlichkeit eines Neubaus ergibt sich aus der Tatsache, dass die heute im Hauptamt Lausanne-St-Francois im Betrieb stehenden 1980 Inland-Fernleitungen bei Ausnützung der letzten Raumreserve auf höchstens 2900 Leitungen vermehrt werden können. Damit ist es möglich, den Fernverkehr noch bis 1966, mit einer Notlösung höchstens bis 1969, zu bewältigen. Auf diesen Zeitpunkt müssen zusätzliche Ausrüstungen in neuen Räumen betriebsbereit sein.

Die Wahl des Standortes erfolgt auf Grund übertragungstechnischer Überlegungen. Dabei muss angestrebt werden, dass Fernverbindungen sowohl über das eine (bestehende) wie auch über das andere (neue) Fernamt gleiche Lautstärken aufweisen. Aus diesem Grunde muss das zweite Fern- und Verstärkeramt im Umkreis von ungefähr l km des jetzigen Hauptpostgebäudes zu liegen kommen. Ferner ist die Lage der bestehenden
Kabel- und Rohrleitungen zu berücksichtigen.

Auf Grund von Verhandlungen mit der Stadt Lausanne konnte ein Areal gefunden werden, das den gestellten Anforderungen entspricht. Es handelt sich um ein im Eigentum der Stadt stehendes Grundstück am Chemin de Préville, im Halte von 1892 m2, unmittelbar anschliessend an die sich im Bau befindliche Parking-Garage Montbenon. Das Terrain erlaubt die Erstellung eines sechsgeschossigen Baukörpers, wobei der Hanglage entsprechend vom vorgesehenen Bauvolumen nur rund zwei'Drittel über Niveau liegen.

Durch Kaufrechtsvertrag hat sich die Gemeinde Lausanne zur Abtretung dieses Grundstücks zum Preise von 985700 Franken verpflichtet, was einem durchschnittlichen m2-Preis von 520.45 Franken entspricht. Dieser Preis kann mit Rücksicht auf die Marktlage als angemessen betrachtet werden.

20

Zu dem eigentlichen Erwerbspreis kommt eine Entschädigung von 80000 Franken für Transport- und Ablagerungskosten von rund 7000 m3 Aushub, der auf dem Kaufsobjekt im Zusammenhang mit der Erstellung der Parking-Garage Montbenon ausgehoben werden musste. Um zu vermeiden, dass der Aushub nach Fertigstellung der benachbarten Garage wieder auf das Kaufsobjekt aufgeschüttet würde, hat die Generaldirektion PTT die Übernahme der Transportund Ablagerungskosten unter Vorbehalt der Krediterteilung durch die eidgenössischen Räte in der Überlegung zugesichert, dass es sich um eine kostensenkende Vorwegnahme von Aufwendungen für den späteren Bau handelt. Der Objektkredit erhöht sich damit auf 1100 000 Franken einschliesslich Nebenkosten und Unvorhergesehenes.

Um den Kredit für die Überbauung werden wir in einer späteren Botschaft nachsuchen.

10. Erwerb einer Liegenschaft für Telephonzwecke in StGallen (Salisstrasse/Krügerstrasse) Die technischen Ausrüstungen, die den gesamten ein- und ausgehenden Telephonverkehr für die Stadt St.Gallen und die Netzgruppe 071 sowie die internationalen Verbindungen vermitteln, sind heute im Hauptpostgebäude St.Gallen untergebracht. Der seit Jahren ständig zunehmende Telephonverkehr, wie er durch die nachstehende Tabelle illustriert wird, hat auch hier zu einer akuten Raumnot geführt.

Netzgruppe St. Gallen

Hauptanschlüsse . . . .

Sprechstellen Ortsgespräche in Mio Ferngespräche, Ausgang in Mio . . . .

Gesprachseinnahmen in Mio Franken

1950

1964

Index 1964 1940 = 100

17756 26531 9,1

28381 44919 16,3

62028 95 267 29,3

349 359 322

7,4

16,2

41,2

557

3,6

8,2

19,5

542

1940

Der Zuwachs des Ortsverkehrs konnte durch die Inbetriebnahme einer Quartier- und von drei zum Teil provisorischen Unterzentralen weitgehend aufgefangen werden. Für die Erweiterung der Fernbetriebsausrüstungen wurden bisher die benötigten Räume im Hauptpostgebäude durch sukzessive Ausquartierung von Administrativdiensten der Kreistelephondirektion bereitgestellt. Mit der geplanten Verlegung der restlichen Administrativdienste in Mieträume und der Zuteilung dieser Flächen an die Fernmeldedienste für die dringende Erweiterung des manuellen Fernamtes und des Auskunftsamtes sowie der Telexzentrale ist die raummässige Beanspruchung des Hauptpostgebäudes für Betriebszwecke jedoch an der oberen Grenze angelangt. Die Fernmeldedienste können im Hauptpostgebäude nur über das zweite und dritte, teilweise auch das vierte Obergeschoss verfügen, da die Post dauernd das Parterre und den 1. Stock benötigt.

Abgesehen von einer in Aussicht genommenen Überbauung der beiden Licht-

21

höfe um je eine Geschossebene für Postbedürfnisse ist eine Erweiterung des 90000 m3 umfassenden Hauptpostkomplexes aus baugesetzlichen Gründen nicht möglich. Da die technischen Ausrüstungen des Landamts, des Fernamts und des Verstärkeramts bestenfalls nur noch bis 1970 genügen, ist eine baldige Bereitstellung eines zweiten Fernbetriebszentrums unumgänglich. Es ist dabei geplant, das Fernknotenamt als Transitamt im Hauptpostgebäude zu belassen und in einem neuen Gebäude ein das Fernknotenamt ergänzendes Fernendamt zu erstellen.

Nachdem es nicht möglich war, im Stadtzentrum in einiger Entfernung von den bestehenden Betriebsanlagen ein Areal zu finden, das bei einem annehmbaren Preis bezüglich Grosse befriedigt hätte, konnte ein geeignetes Areal im Quartier Lachen, rund 1,2 km vom Hauptpostgebäude entfernt, gesichert werden. Es handelt sich um zwei einer Erbengemeinschaft gehörende Parzellen im Halte von 5290 m2, direkt angrenzend an das im Eigentum der PTT-Betriebe stehende Areal der TT-Magazine und PTT-Garagen an der Salisstrasse/Krügerstrasse. Auf den beiden Parzellen stehen heute Lager- und Einstellgebäulichkeiten sowie ein altes Wohnhaus, die indessen für die PTT-Betriebe als Abbruchobjekte zu werten sind.

Mit dem Verkäufer konnte ein Globalpreis für die beiden Parzellen von 1,9 Million Franken vereinbart werden, was einem m2-Preis von rund 360 Franken entspricht. Dieser Preis liegt im Rahmen der vorgenommenen Verkehrswertschätzung. Er wird auch von dem zuständigen Grundbuchverwalter als angemessen beurteilt. Der zu bewilligende Kredit beziffert sich einschliesslich Zins und Nebenkosten auf 1990000 Franken.

Der Baukredit wird mit einer späteren Botschaft beantragt.

11. Erwerb einer Liegenschaft für Postzwecke in Uster Die Post Uster befindet sich in einem PTT-eigenen eingeschossigen Bau beim Bahnhof, wo die Schalterhalle zu klein ist und die Betriebsräume für die 38 Arbeitskräfte nicht mehr genügen. Uster zählte 1930 9660 Einwohner; 1950, als der PTT-Neubau geplant wurde, waren es 12350 und beim Bezug im Jahre 1955 13690. Seither, d. h. innerhalb von nicht ganz 10 Jahren, ist die Einwohnerzahl auf rund 21000 angewachsen. Diese ausserordentliche und selbst für die Gemeinde nicht voraussehbare Bevölkerungszunahme wirkte sich entsprechend auf den Postverkehr aus (siehe folgende Seite).

Da keine
Anzeichen vorhanden sind, die für die Zukunft eine geringere Bevölkerungszunahme erwarten lassen, sahen sich die PTT-Betriebe rechtzeitig nach einem Bauplatz um, da das bestehende Postgebäude nicht erweitert werden kann. In unmittelbarer Nähe desselben konnte eine Liegenschaft mit einer Fläche von 2560 m2 mit Abbruchgebäuden gefunden werden, die sich für die Errichtung eines Postbetriebsgebäudes eignet. Mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten in der Beschaffung eines geeigneten Bauplatzes in der Nähe des Bahnhofes wurde mit dem Grundeigentümer ein Kaufvertrag unter der Bedingung abgeschlossen, dass die eidgenössischen Räte den erforderlichen Kredit bewilligen.

22 Post Uster

Wertzeichenverkauf in Fr. .

Briefpost, Aufgabe Paketpost, Aufgabe Einzahlungen .

Briefpost, Zustellung in Mio Paketpost, Zustellung . . .

Auszahlungen

1964

Index 1964 1955 = 100

753000

184

816 000 1 285 500 1 520 400 1 675 100 1 937 900

127

60400 110500

142000 212 800

183400 269 600

204 300 413 900

262 400 473 200

143 176

1,5

2,6

3,2

4,0

5,1

159

138 900 29500

173 500 39200

218 200 53000

245 200 61900

141 158

1940

1950

152 100

324000

76200 18100

1955

I960

409 100

516 000

Für den Erwerb der Liegenschaft ist, Inbegriffen Zins und Nebenkosten, ein Objektkredit von 1500000 Franken erforderlich. Ein m2-Preis von rund 585 Franken erscheint für eine Ortschaft in der Grosse von Uster als recht hoch.

Die rasche bauliche Entwicklung von Uster widerspiegelt sich jedoch in diesem Preis, der übrigens vom Gemeinderat noch als vertretbar betrachtet wird. Im Objektkreditbegehren ist ein Betrag von 30000 Franken für die Handänderung Inbegriffen, wobei noch nicht sicher ist, ob die PTT-Betriebe diese bezahlen müssen, weil die Liegenschaft einem öffentlichen Zweck dienen wird.

12. Erwerb einer Liegenschaft für Telephonzwecke in Zürich (Müllerstrasse) Das Geschäftszentrum von Zürich, die eigentliche City, wird heute durch die Telephonzentrale Füsslistrasse bedient. Das 1923/24 projektierte Gebäude sah ursprünglich Ladenlokale im Erdgeschoss, Hauptverteiler und Störungsdienst im ersten Stock sowie Zentralenausrüstungen für maximal 20000 Anschlüsse im zweiten Stock vor. Inzwischen musste der Störungsdienst vergrössert und ins Erdgeschoss verlegt werden. In den übrigen Stockwerken, einschliesslich Dachstock, wurden die Zentralenausrüstungen nach und nach für 30000 Anschlüsse ausgebaut. Die Zentrale hat damit die äusserste Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht ; sämtliche Räume sind total belegt und die zuführenden Kabelrohrleitungen überlastet. Grund dafür bildet der seit Jahren ständig zunehmende Telephonverkehr im Ortsnetz Zürich.

Ortsnetz Zürich

1940

1950

I960

1964

Index 1964 1940 = 100

Hauptanschlüsse . . .

Sprechstellen Ortsgespräche in Mio Ferngespräche, Ausgang in Mio . . . .

Gesprächseinnahmen in Mio Franken . . . .

46814 75633 50,2

91783 142 038 100,7

155137 237 079 125,6

173 359 275 600 130,3

370 364 260

14,9

32,6

65,5

162,0*)

-

12,2

30,7

54,4

66,3

543

*) ab 1964 Fernausgangsverkehr der ganzen Netzgruppe

23 Die Zentrale Füsslistrasse nimmt bezüglich Gesprächsverkehr der angeschlossenen Telephonabonnenten eine besondere Stellung ein, indem sie nicht nur in Zürich, sondern gesamtschweizerisch mit Abstand den grò ssten Verkehr aufweist. Der nachfolgende Vergleich vermag dies einigermassen zu illustrieren : Zentrale Zurich-Wiedikon

Monatliche Gesprächseinnahmen pro Teilnehmer in Franken

1890

Zentrale Fusslistrasse

6560

Schweizerischer Durchschnitt

21 90

Die Entwicklung ist damit aber keineswegs abgeschlossen. Teilnehmer und Verkehr nehmen von Jahr zu Jahr weiter zu. Der Rückgang von Wohnungen'im Bedienungsbereich dieser Zentrale zugunsten von Geschäfts- und Bürolokalen sowie die Verkürzung der Arbeitszeit führen zu einer gesteigerten Verkehrskonzentration während der Bürozeit.

Die Hauptausrüstung der Zentrale Füsslistrasse stammt aus dem Jahre 1926.

Sie ist technisch veraltet und durch die übermässige Beanspruchung stark abgenützt und muss deshalb, unabhängig von der notwendigen Erweiterung, dringend ersetzt werden. Ein Auswechseln am jetzigen Standort ist wegen der prekären Platzverhältnisse jedoch nicht möglich und wäre zufolge teurer Provisorien auch wirtschaftlich ungünstig. Als Lösung drängt sich deshalb der Bau einer zusätzlichen Grosszentrale in der Innenstadt auf, die zusammen mit der im Bau befindlichen Zentrale Enge die Ausrüstungen an der Füsslistrasse soweit zu entlasten vermag, dass eine Ablösung dieser Zentrale möglich wird und gleichzeitig die notwendigen Erweiterungsmöglichkeiten für die Telephonbetriebsanlagen der Zürcher City geschaffen werden können.

Da die Erweiterung des jetzigen Gebäudes an der Füsslistrasse durch Erwerb der angrenzenden Liegenschaften zufolge ausserordentlicher Kosten und Schwierigkeiten ausser Betracht fällt, haben die PTT versucht, ein geeignetes Areal im benachbarten Quartier Aussersihl zu finden. Es ist ihnen gelungen, an der Müllerstrasse zwei der Bau-AG für Hoch- und Tiefbau Zürich gehörende Liegenschaften im Halte von zusammen 624,2 m2 mit daraufstehenden Abbruchgebäulichkeiten sicherzustellen. Die Lage ist für eine neue telephonbetriebliche Schwerpunktbildung günstig; eine Hauptrohrleitung führt in unmittelbarer Nähe vorbei. Die beiden Grundstücke sind gross genug für die Errichtung einer Zentrale von 20000 Anschlüssen. Mit Rücksicht auf die später notwendige Erweiterung auf 30000 Anschlüsse wird zur Zeit über den Erwerb der unmittelbar angrenzenden Parzellen Richtung Ankerstrasse verhandelt.

Der unter Vorbehalt der Krediterteilung durch die eidgenössischen Räte abgeschlossene Kaufvertrag sieht einen Kaufpreis von 841678.50 Franken vor.

Dieser Betrag entspricht den effektiven Gestehungskosten der Verkäuferin und kann mit Rücksicht auf die Lage in einem Innerstadtquartier Zürichs sogar als vorteilhaft betrachtet werden. Die PTT-Betriebe haben sich jedoch verpflichten müssen, die Erstellung des vorgesehenen Zentralengebäudes der Verkäuferin als

24

Generalunternehmer zu übertragen und mit der Ausarbeitung des Projektes einen bestimmten Architekten zu betrauen. Beiden Bedingungen hat die Direktion der eidgenössischen Bauten zugestimmt.

Der von uns beantragte Objektkredit für den Kauf der beiden Liegenschaften beläuft sich, einschliesslich Zins und Nebenkosten, auf 890 000 Franken.

Gestützt auf die vorstehenden Ausführungen beantragen wir Ihnen die Annahme des beiliegenden Entwurf s für einen Bundesbeschluss über die Bewilligung von Objektkrediten für PTT-Betriebsgebäude in Freiburg, Genf, Nidau und Würenlos sowie den Erwerb von Liegenschaften zu PTT-Zwecken in Basel, Dietikon, Langenthal, Lausanne, St.Gallen, Uster und Zürich.

Was die Verfassungsmässigkeit der Vorlage betrifft, halten wir fest, dass sich die Zuständigkeit der Bundesversammlung aus Artikel 13, Buchstabe/des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 1960 über die Organisation der Post-, Telephon- und Telegraphenbetriebe (AS 1961, 17) ergibt, das sich seinerseits auf Artikel 36 der Bundesverfassung stützt.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, 20. September 1965.

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident : Tschudi

Der Bundeskanzler : Ch. Oser

25

(Entwurf)

Bundesbeschluss über die Bewilligung von Objektkrediten für PTTBetriebsgebäude in Freiburg, Genf, Nidau und Würenlos sowie den Erwerb von Liegenschaften zu PTT-Zwecken in Basel, Dietikon, Langenthal, Lausanne, St. Gallen, Uster und Zürich

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 20. September 1965, besMiesst:

Art. l 1

Für PTT-Zwecke werden folgende Objektkredite bewilligt : Franken PTT-Betriebsgebäude Freiburg 21 575 000 PTT-Betriebsgebäude Würenlos l 056 000 Postbetriebsgebäude Nidau 2 395 000 Telephongebäude Genf-Petit-Lancy l 722 000 Fernmeldegebäude Genf-Plainpalais 14 055 000 Erwerb einer Liegenschaft in Basel (Steinentorstrasse) l 970 000 Erwerb einer Liegenschaft für Postzwecke in Dietikon 960 000 Erwerb einer Liegenschaft für Postzwecke in Langenthal . . . .

l 530 000 Erwerb einer Liegenschaft für Telephonzwecke in Lausanne (Chemin de Préville) 1100 000 10. Erwerb einer Liegenschaft für Telephonzwecke in St.Gallen (Salisstrasse/Krügerstrasse) l 990 000 11. Erwerb einer Liegenschaft für Postzwecke in Uster l 500 000 12. Erwerb einer Liegenschaft für Telephonzwecke in Zürich (Müllerstrasse) ' 890 000 1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

26 2

An den Bauprojekten dürfen im Rahmen der genehmigten Objektkredite noch jene Änderungen vorgenommen werden, die sich nachträglich als notwendig erweisen.

Art. 2 1 Dem Erwerb verschiedener Parzellen mit einer Gesamtfläche von rund 5400 m2 im Zusammenhang mit der Erstellung des PTT-Betriebsgebäudes in Freiburg wird zugestimmt.

2 Der Objektkredit ist in den Voranschlag oder in eine Nachtragskreditbotschaft einzustellen, sobald die Entschädigungssummen bekannt sind.

Art. 3 1 2 8473

Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

/ Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für PTT-Betriebsgebäude in Freiburg, Genf, Nidau und Würenlos sowie den Erwerb von Liegenschaften zu PTT-Zwecken in Basel, Dietikon, Langenthal, Lausanne, St. ...

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1965

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

44

Cahier Numero Geschäftsnummer

9303

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

04.11.1965

Date Data Seite

1-26

Page Pagina Ref. No

10 043 069

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.