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IX. Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über den Stand der Beschaffung von Kampfflugzeugen Mirage-QI (Vom 29. Januar 1969)

Herr Präsident, Hochgeehrte Herren, In Ausführung des uns in Artikel 4 des Bundesbeschlusses vom 7. Oktober 1964 erteilten Auftrages beehren wir uns, Ihnen nachfolgend den IX. Bericht über die Beschaffung von Kampfflugzeugen Mirage-HI zu unterbreiten.

Er gibt grundsätzlich den bis Ende 1968 erreichten Stand wieder.

Im letzten Bericht konnten wir Sie über die definitiven Kosten dieser Flugzeugbeschaffung orientieren. Zudem stellten wir damals in der Einleitung fest, dass über die Montage und Ablieferung der restlichen Auf klärerflugzeuge des Typs III RS keine nennenswerten neuen Erkenntnisse mehr zu erwarten seien, die einer besonderen Erwähnung bedürften. Darin liegt auch der Grund, weshalb der nun vorliegende IX. Bericht gegenüber seinen Vorgängern kürzer ausgefallen ist. Die Mirage-Beschaffung nähert sich also ihrem Abschluss.

1. Kosten der Mirage-Beschaffung

Im VIII. Bericht vom 3. Juli 1968 haben wir Sie ausführlich über die Kosten der Mirage-Beschaffung orientiert. Heute ist nichts Neues beizufügen.

Die Gesamtkosten dieser Flugzeugbeschaffung dürften sich, wie damals dargelegt, zwischen 1185 und 1205 Millionen Franken bewegen.

2. Stand der Seriebeschaffung und Fabrikation 2.1 Lizenzfabrikation Schweiz

der Zelle und Gesamtmontage der Flugzeuge, in der

Die Ablieferung der 33 in der Schweiz zu bauenden Maschinen des Typs III S ist abgeschlossen.

170 Von den 17 Aufklärern des Typs III RS waren sechs definitiv den Fliegertruppen abgegeben, während die restlichen 11 in der Einflugphase standen.

Das Einfliegen dieser verbleibenden Aufklärermaschinen war schon im Spätherbst, vor Beginn der saisonbedingten Schlechtwetterperiode, weit fortgeschritten. Deshalb konnten bereits für die Truppen-Umschulungskurse vom vergangenen November/Dezember vier weitere Flugzeuge provisorisch abgegeben werden.

2.2 Lizenzfabrikation des Triebwerkes in der Schweiz Den Abschluss dieser Fabrikation konnten wir schon in unserem letzten Bericht melden. Wir haben somit an dieser Stelle nichts mehr beizufügen.

2.3 Ersatzmaterial für die Abteilung der Militärflugplätze und die Fliegertruppen Die im VIII. Bericht erwähnten Stückzahlkorrekturen für das Ersatzmaterial sind im Gange. Inzwischen wurden gegen 90 Prozent des vorgesehenen Bestandes an Ersatzmaterial ausgeliefert und eingelagert.

2.4 Programm für die Ablieferung der Flugzeuge an die Fliegertruppen Wie in Ziffer 2.1 dargelegt, sind die Kampfflugzeuge Mirage-in S abgeliefert. Das im VII. Bericht aufgestellte Ablieferungsprogramm konnte eingehalten werden. Die Aufklärermaschinen Mirage-III RS dürften voraussichtlich ebenfalls programmgemäss, d.h. bis Sommer 1969, abgeliefert werden.

3. Truppenerfahrungen mit dem Mirage-JH

3. l Wartung und Unterhalt Die Gesamtflugstundenzahl der Mirage-Flugzeuge bei der Truppe hat sich per 31. Dezember 1968 auf 5346 erhöht. Dies bedeutet für die Berichtsperiode einen Zuwachs von rund 1500 Stunden, die sich auf die drei Mirage-Typen wie folgt verteilen: - Mirage-III S (Kampfflugzeug) l 217 Stunden - Mirage-III RS (Aufklärer) 232 Stunden - Mirage-III BS (Doppelsitzer) 88 Stunden Total

l 537 Stunden Grössere Arbeiten innerhalb der Berichtsperiode

Im Rahmen des Wiederholungskurses ist in den Monaten November/Dezember 1968 das für die Bereitstellung und den Unterhalt einer Fliegerstaffel des Typs Mirage-HI RS benötigte Bodenpersonal umgeschult worden. In den Monaten Oktober/November 1968 wurden ergänzende Kurse für Instruktionspersonal der Flieger-Rekrutenschule auf dem Typ Mirage-III RS durchgeführt.

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3.2 Flugdienst Im zweiten Halbjahr 1968 fand ein weiterer Umschulungskurs für Berufsund MüizpJloten statt. Dabei wurden auch die ersten Piloten der AufklärerStaffel ausgebildet.

Die taktische Ausbildung ist unter allen Wetterbedingungen bei Tag und Nacht weiter gefördert worden. Dazu trug der zuverlässig arbeitende Simulator des Mirage-III S wesentlich bei. Die Schiessausbildung machte gute Fortschritte. Mirage-Verbände kamen weiterhin in taktischen Übungen der Flugwaffe im Luft- und Erdkampf zum Einsatz.

Der Flugdienst verlief auch in der vergangenen Berichtsperiode ohne nennenswerte Zwischenfälle.

4. Zusammenfassung

Zusammenfassend kann folgendes festgestellt werden: Über die Kostensituation ist nichts Neues zu berichten.

Die Beschaffung der Kampfflugzeuge ist abgeschlossen, diejenige der Aufklärer nähert sich rasch ihrem Ende.

Die Truppenerfahrungen sind weiterhin positiv.

Berichtswürdige neue Erkenntnisse liegen nicht vor.

Gestützt auf die vorstehenden Ausführungen beehren wir uns, Ihnen zu beantragen, vom vorliegenden IX. Mirage-Bericht Kenntnis zu nehmen.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 29. Januar 1969

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Im Namen des Schweizerischen Bundesrates Der Bundespräsident : L. von Moos Der Bundeskanzler : Huber

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

IX. Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über den Stand der Beschaffung von Kampfflugzeugen Mirage-III (Vom 29. Januar 1969)

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Jahr

1969

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

06

Cahier Numero Geschäftsnummer

10117

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

14.02.1969

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169-171

Page Pagina Ref. No

10 044 235

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