Sammelfrist bis 11. Oktober 2018

Eidgenössische Volksinitiative «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten» Vorprüfung Die Schweizerische Bundeskanzlei, nach Prüfung der am 20. März 2017 eingereichten Unterschriftenliste zur eidgenössischen Volksinitiative «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten», nachdem das Initiativkomitee sich am 18. März 2017 mit der deutschen, französischen und italienischen Sprachfassung des Initiativtextes abschliessend einverstanden erklärt hat, gestützt auf die Artikel 68 und 69 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 1 über die politischen Rechte, gestützt auf Artikel 23 der Verordnung vom 24. Mai 19782 über die politischen Rechte, verfügt: 1.

1 2 3

Die am 20. März 2017 eingereichte Unterschriftenliste zur eidgenössischen Volksinitiative «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten» entspricht den gesetzlichen Formen: Sie enthält eine Rubrik für Kanton und politische Gemeinde, in der die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stimmberechtigt sind, sowie für das Datum der Veröffentlichung des Initiativtextes im Bundesblatt, ferner Titel und Wortlaut der Initiative, eine Rückzugsklausel, den Hinweis, dass sich strafbar macht, wer bei der Unterschriftensammlung für eine eidgenössische Volksinitiative besticht oder sich bestechen lässt (Art. 281 StGB3) oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht (Art. 282 StGB), sowie Namen und Adressen von mindestens sieben und höchstens 27 Urheberinnen und Urhebern der Initiative. Die Gültigkeit der Initiative wird erst nach ihrem Zustandekommen durch die Bundesversammlung geprüft.

SR 161.1 SR 161.11 SR 311.0

2017-0833

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Eidgenössische Volksinitiative

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2.

Folgende Urheberinnen und Urheber sind ermächtigt, die Volksinitiative mit absoluter Mehrheit zurückzuziehen: 1. Ackermann Maria, Mätteliweg 5, 8134 Adliswil 2. Barrile Angelo, Sihlquai 282, 8005 Zürich 3. Büchler Sebastian, Kreuzwiesen 9, 8051 Zürich 4. Christen Michael, Hauptstrasse 3, 3475 Riedtwil 5. Fischer Daniela, Bremgartnerstrasse 142, 8953 Dietikon 6. Franzini Luzian, Lerchenweg 6, 6343 Rotkreuz 7. Funiciello Tamara, Bürglenstrasse 50, 3006 Bern 8. Glättli Balthasar, Hönggerstrasse 148, 8037 Zürich 9. Ioset Amanda, Rue des Parcs 15, 2000 Neuchâtel 10. Krattiger Eva, Melchtalstrasse 6, 3014 Bern 11. Küng Magdalena, Waltenschwilerstrasse 3, 5610 Wohlen 12. Lang Josef, Blumenbergstrasse 42, 3013 Bern 13. Lempert Lewin, Müllerstrasse 48, 8004 Zürich 14. Haus Maja, Falkengasse 3, 5200 Brugg 15. Marra Ada, Rue Dr César-Roux 20, 1005 Lausanne 16. Mazzone Lisa, Rue Jean-Charles Amat 24, 1202 Genève 17. Morisod Kevin, Route de Vassereule 5B, 1868 Colombey 18. Mussa Youniss, Chemin de Carabot 35, 1233 Bernex 19. Nufer Andreas, Sulgenheimweg 7, 3007 Bern 20. Schmid Judith, Champagneallee 31, 2502 Biel 21. Schmutz Judith, Wydemattweg 16, 6026 Rain 22. Schnebli Tobias, Rue de Bâle 17, 1201 Genève 23. Schneider Louise, Talbrünnliweg 33, 3097 Liebefeld 24. Schöni Basil, Reichenbachstrasse 15, 3004 Bern 25. Wey Natascha, Mutschellenstrasse 44, 8002 Zürich 26. Würslin Laura, Kirchstrasse 148, 3084 Wabern 27. Ziegler Jean, Chemin de la Croix-de-Plombe 13A, 1281 Russin

3.

Der Titel der eidgenössischen Volksinitiative «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten» entspricht den gesetzlichen Erfordernissen von Artikel 69 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte.

4.

Mitteilung an das Initiativkomitee: Bündnis für ein Verbot von Kriegsgeschäften, Postfach 1515, 8031 Zürich und Veröffentlichung im Bundesblatt vom 11. April 2017.

28. März 2017

Schweizerische Bundeskanzlei Der Bundeskanzler: Walter Thurnherr

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Eidgenössische Volksinitiative

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Eidgenössische Volksinitiative «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten» Die Volksinitiative lautet: Die Bundesverfassung4 wird wie folgt geändert: Art. 107a

Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten

Der Schweizerischen Nationalbank, Stiftungen sowie Einrichtungen der staatlichen und beruflichen Vorsorge ist die Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten untersagt.

1

Als Kriegsmaterialproduzenten gelten Unternehmen, die mehr als fünf Prozent ihres Jahresumsatzes mit der Herstellung von Kriegsmaterial erzielen. Davon ausgenommen sind Geräte zur humanitären Entminung sowie Jagd- und Sportwaffen und deren zugehörige Munition.

2

3

Als Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten gelten: a.

die Gewährung von Krediten, Darlehen und Schenkungen oder vergleichbaren finanziellen Vorteilen an Kriegsmaterialproduzenten;

b.

die Beteiligung an Kriegsmaterialproduzenten und der Erwerb von Wertschriften, die durch Kriegsmaterialproduzenten ausgegeben werden;

c.

der Erwerb von Anteilen an Finanzprodukten, wie kollektiven Kapitalanlagen oder strukturierten Produkten, wenn diese Finanzprodukte Anlageprodukte im Sinne von Buchstabe b enthalten.

Der Bund setzt sich auf nationaler und internationaler Ebene dafür ein, dass für Banken und Versicherungen entsprechende Bedingungen gelten.

4

Art. 197 Ziff. 125 12. Übergangsbestimmung zu Art. 107a (Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten) Treten innerhalb von vier Jahren nach Annahme von Artikel 107a durch Volk und Stände die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen nicht in Kraft, so erlässt der Bundesrat die nötigen Ausführungsbestimmungen auf dem Verordnungsweg; diese gelten bis zum Inkrafttreten der gesetzlichen Bestimmungen.

1

Nach Annahme von Artikel 107a durch Volk und Stände dürfen keine neuen Finanzierungen gemäss Artikel 107a mehr getätigt werden. Bestehende Finanzierungen müssen innerhalb von vier Jahren abgestossen werden.

2

4 5

SR 101 Die endgültige Ziffer dieser Übergangsbestimmung wird nach der Volksabstimmung von der Bundeskanzlei festgelegt.

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